Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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Johannes 5,28-35 85 sagt, weiß Jesus, daß es wahr ist. Darum darf er dessen Zeugnis nicht verleugnen und begraben. Er würde das Wort des Vaters verwerfen, träte er nicht mit der ganzen Herrlichkeit des Christus vor Jerusalem hin. Bei dem „anderen", dessen Zeugnis Jesu Wort bekräftigt, dachten seine Zuhörer zunächst an einen Menschen, der ihm zur Seite stehe. Dabei war der Täufer der nächste, an den man denken mußte. 5,33. 34: Ihr habt zu Johannes geschickt, und er sprach für dieWahrheit als Zeuge. Aber ich nehme das Zeugnis nicht von Menschen an, sondern sage dies, damit ihr gerettet werdet. Der Täufer hat ja in der Tat den himmlischen Beruf Jesu verkündigt, als ihn die in Jerusalem Regierenden ausfragten. Jesus bringt ihnen das, was der Täufer gesagt hat, in Erinnerung, nicht deswegen, weil er des Menschenwortes bedürfte oder sich daran klammerte, als könnte er sein Recht durch dieses beweisen und erhärten. Er ist sich darüber völlig klar, daß keines Menschen Meinung und Ausspruch hier den Ausschlag geben kann, nicht einmal der des Täufers. Das alles reicht an den Ernst seines Lebens und die Größe seines Berufs bei weitem nicht heran. Einzig auf den Vater allein gestützt, allein auf das Zeugnis Gottes gegründet kann er es wagen, sich Israel als Christus anzubieten, und nur der glaubt ihm wirklich, der es des göttlichen Zeugnisses wegen tut. Dadurch macht er aber das Zeugnis des Täufers nicht bedeutungslos; vielmehr ruft es Jesus darum an, weil ihm daran liegt, daß sie gerettet werden, weshalb er jedes Mittel verwendet, das ihren Widerstand gegen ihn zu brechen vermag. Sie haben aber nicht verstanden, was ihnen mit dem Täufer gegeben war, und die Weise, wie sie ihn behandelten, fällt als Schuld auf sie und macht, daß sie auch von Jesus geschieden sind. Mit dem Täufer ward auch er verworfen. 5,35: Jener war die brennende und scheinende Lampe; ihr aber wolltet euch einige Zeit an ihrem Licht ergötzen. Johannes war ihnen interessant, mehr nicht. Wieder einen Mann in der Gemeinde auftreten zu sehen, der einem Propheten glich und das Himmelreich verkündigte, war eine höchst erfreuliche Neuigkeit, und die von ihm hervorgerufene Bewegung gab dem gewöhnlichen Tageslauf eine willkommene Belebung und dem religiösen Spiel den schönsten, anregendsten Stoff. Tiefer ließen sie sich von seinem Bußwort und von seiner Verheißung nicht fassen; innerlich nahmen sie an dem, was hier geschah, nicht teil. So ließen sie das Licht, das ihnen Gott entzündet hatte, vergeblich brennen und das Zeugnis, das ihnen hier überbracht wurde, nutzlos verklingen. Seine Wirkung ward in Spiel und Tändelei erstickt. Damit verschlossen sie sich auch den Zugang zu Jesus. Dieselbe Klage Jesu lesen wir auch bei Matthäus, wenn er das Volk fragt, wozu es denn an den Jordan gezogen sei, und die kindische Art schilt, mit der es die Männer Gottes behandelte, Matthäus 11.

86 Jesus zeigt den Juden, was sie von ihm trennt Dodi die Entscheidung darüber, ob er in seinem Anspruch recht habe und das messianische Amt in "Wahrheit als das seine bezeichnen dürfe, liegt nicht beim Täufer. Hier kann nur ein größeres Zeugnis den Ausschlag geben als das, das ihm Johannes geben konnte, und Jesus hat dasselbe. 5,36: Aber das Zeugnis, das ich für mich habe, ist größer als das des Johannes. Denn die Werke, die mir der Vater gab, daß ido sie vollende, diese Werke, die ich tue, zeugen für mich, daß der Vater mich gesandt hat. Sein Wort hat seinen Anwalt in dem, was durch ihn geschieht, und diese seine "Werke sind ein Zeugnis Gottes; denn es sind göttliche Gaben an ihn, die er nicht tun könnte, würden sie nicht vom Vater gewirkt, so daß er sie nur zu vollenden und mit seinem "Wort und WiHen nur da einzusetzen hat, wo die vorbereitende und mitwirkende Regierung des Vaters ihm entgegenkommt. So rückt er auch die Tat am Kranken in Bethesda, wegen der sie ihn schelten, in das rechte Licht. Sie gibt ihnen nicht nur keinen Grund, ihn als Sünder zu verwerfen, hat vielmehr gerade in ihrer für sie wunderlichen Art den Zweck, ihn mit dem Zeugnis Gottes auszurüsten, das ihn als den Vollender des ganzen großen Gotteswerkes offenbart. Und wie der Vater ihm die "Werke gibt, so hat er auch selber über ihn das "Wort genommen und bezeugt, daß er ihn gesandt habe. 5,37a: Und der Vater, der mich sandte, hat selbst für mich Zeugnis abgelegt. "Wir können an die Taufe Jesu denken, die ein Zeugnis des Vaters für ihn darbot, sodann an die "Weise, wie Jesus selbst den Vater in seinem Herzen hörte als den, der ihn seines Berufs gewiß machte, und auch an die "Weise, wie er sein Zeugnis in das Herz der Jünger gab. Johannes spricht sich nicht näher darüber aus. Nur das sagt er, daß Jesús dessen gewiß war, daß der Vater nicht stumm geblieben sei, sondern klar und bestimmt gesprochen und bestätigt habe, was er selber sagt. Das bringt nun freilich den ganzen Ernst der Lage, in der sich die Judenschaft befand, ans licht. Auf das Zeugnis Gottes hat sich Jesus gestellt, und nur auf dieses Zeugnis kann er sich berufen. Nichts anderes reicht hier zu. Aber was bedeutet für sie Gott, der für ihn alles ist? 5,37b. 38: Nie habt ihr seine Stimme gehört und auch seine Gestalt nicht gesehen, und sein Wort habt ihr nicht in euch bleibend. Denn dem, den er sandte, glaubt ihr nicht. Für sie ist Gott der abwesende, unbekannte, ferne, von dem sie nichts wissen und nichts wahrnehmen. Seine Stimme haben sie nicht vernommen, seine Gestalt nicht gesehen. Jerusalem steht aber nicht nur in der wesenhaften und unüberwindlichen Entfernung, in die wir alle von Gott gesetzt sind, sondern hat auch das, was es von Gott empfangen hat, unnütz gemacht. Sein Wort ist an sie ergangen und dadurch Gott ihnen bekannt geworden. Sie haben jedoch Gottes "Wort nicht so, daß es ihnen bliebe; sonst folgten sie dem Boten Gottes gläubig. "Wäre

<strong>Johannes</strong> 5,28-35 85<br />

sagt, weiß Jesus, daß es wahr ist. Darum darf er dessen Zeugnis ni<strong>ch</strong>t verleugnen<br />

und begraben. Er würde das Wort des Vaters verwerfen, träte er ni<strong>ch</strong>t mit<br />

der ganzen Herrli<strong>ch</strong>keit des Christus vor Jerusalem hin.<br />

Bei dem „anderen", dessen Zeugnis Jesu Wort bekräftigt, da<strong>ch</strong>ten seine Zuhörer<br />

zunä<strong>ch</strong>st an einen Mens<strong>ch</strong>en, der ihm zur Seite stehe. Dabei war der<br />

Täufer der nä<strong>ch</strong>ste, an den man denken mußte. 5,33. 34: Ihr habt zu <strong>Johannes</strong><br />

ges<strong>ch</strong>ickt, und er spra<strong>ch</strong> für dieWahrheit als Zeuge. Aber i<strong>ch</strong> nehme das Zeugnis<br />

ni<strong>ch</strong>t von Mens<strong>ch</strong>en an, sondern sage dies, damit ihr gerettet werdet. Der<br />

Täufer hat ja in der Tat den himmlis<strong>ch</strong>en Beruf Jesu verkündigt, als ihn die in<br />

Jerusalem Regierenden ausfragten. Jesus bringt ihnen das, was der Täufer gesagt<br />

hat, in Erinnerung, ni<strong>ch</strong>t deswegen, weil er des Mens<strong>ch</strong>enwortes bedürfte<br />

oder si<strong>ch</strong> daran klammerte, als könnte er sein Re<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> dieses beweisen und<br />

erhärten. Er ist si<strong>ch</strong> darüber völlig klar, daß keines Mens<strong>ch</strong>en Meinung und<br />

Ausspru<strong>ch</strong> hier den Auss<strong>ch</strong>lag geben kann, ni<strong>ch</strong>t einmal der des Täufers. <strong>Das</strong><br />

alles rei<strong>ch</strong>t an den Ernst seines Lebens und die Größe seines Berufs bei weitem<br />

ni<strong>ch</strong>t heran. Einzig auf den Vater allein gestützt, allein auf das Zeugnis Gottes<br />

gegründet kann er es wagen, si<strong>ch</strong> Israel als Christus anzubieten, und nur<br />

der glaubt ihm wirkli<strong>ch</strong>, der es des göttli<strong>ch</strong>en Zeugnisses wegen tut. Dadur<strong>ch</strong><br />

ma<strong>ch</strong>t er aber das Zeugnis des Täufers ni<strong>ch</strong>t bedeutungslos; vielmehr ruft es<br />

Jesus darum an, weil ihm daran liegt, daß sie gerettet werden, weshalb er jedes<br />

Mittel verwendet, das ihren Widerstand gegen ihn zu bre<strong>ch</strong>en vermag. Sie<br />

haben aber ni<strong>ch</strong>t verstanden, was ihnen mit dem Täufer gegeben war, und die<br />

Weise, wie sie ihn behandelten, fällt als S<strong>ch</strong>uld auf sie und ma<strong>ch</strong>t, daß sie au<strong>ch</strong><br />

von Jesus ges<strong>ch</strong>ieden sind. Mit dem Täufer ward au<strong>ch</strong> er verworfen. 5,35:<br />

Jener war die brennende und s<strong>ch</strong>einende Lampe; ihr aber wolltet eu<strong>ch</strong> einige<br />

Zeit an ihrem Li<strong>ch</strong>t ergötzen. <strong>Johannes</strong> war ihnen interessant, mehr ni<strong>ch</strong>t. Wieder<br />

einen Mann in der Gemeinde auftreten zu sehen, der einem Propheten<br />

gli<strong>ch</strong> und das Himmelrei<strong>ch</strong> verkündigte, war eine hö<strong>ch</strong>st erfreuli<strong>ch</strong>e Neuigkeit,<br />

und die von ihm hervorgerufene Bewegung gab dem gewöhnli<strong>ch</strong>en Tageslauf<br />

eine willkommene Belebung und dem religiösen Spiel den s<strong>ch</strong>önsten, anregendsten<br />

Stoff. Tiefer ließen sie si<strong>ch</strong> von seinem Bußwort und von seiner Verheißung<br />

ni<strong>ch</strong>t fassen; innerli<strong>ch</strong> nahmen sie an dem, was hier ges<strong>ch</strong>ah, ni<strong>ch</strong>t teil.<br />

So ließen sie das Li<strong>ch</strong>t, das ihnen Gott entzündet hatte, vergebli<strong>ch</strong> brennen<br />

und das Zeugnis, das ihnen hier überbra<strong>ch</strong>t wurde, nutzlos verklingen. Seine<br />

Wirkung ward in Spiel und Tändelei erstickt. Damit vers<strong>ch</strong>lossen sie si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

den Zugang zu Jesus. Dieselbe Klage Jesu lesen wir au<strong>ch</strong> bei Matthäus, wenn<br />

er das Volk fragt, wozu es denn an den Jordan gezogen sei, und die kindis<strong>ch</strong>e<br />

Art s<strong>ch</strong>ilt, mit der es die Männer Gottes behandelte, Matthäus 11.

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