Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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3o Jesus zeigt den Juden, was sie von ihm ¡rennt<br />
einen Streit über den Sabbat und die Satzung ließ si<strong>ch</strong> Jesus mit seiner kurzen,<br />
bündigen Antwort ni<strong>ch</strong>t ein, ähnli<strong>ch</strong> wie er bei Matthäus einfa<strong>ch</strong> erwidert: I<strong>ch</strong><br />
bin über den Sabbat Herr, 12,8. Freili<strong>ch</strong> war dur<strong>ch</strong> seine Antwort deutli<strong>ch</strong> gesagt,<br />
daß er si<strong>ch</strong> seine Freiheit ni<strong>ch</strong>t nehmen lassen kann, weil sie völlig mit<br />
seinem Gehorsam vereinigt ist. Ließe er si<strong>ch</strong> jene nehmen, dann könnte er sein<br />
Heilandswerk ni<strong>ch</strong>t mehr tun. Er kann das große Werk des Christus, zu dem<br />
er gesandt ist, nur dadur<strong>ch</strong> vollbringen, daß er sein Tun und Lassen unmittelbar<br />
und vollständig aus dem Werk des Vaters s<strong>ch</strong>öpft.<br />
Dur<strong>ch</strong> seine Antwort-wurden seine Ankläger no<strong>ch</strong> mehr erbittert. 5,18:<br />
Deshalb su<strong>ch</strong>ten nun die Juden no<strong>ch</strong> mehr, Jesus zu töten, weil er ni<strong>ch</strong>t nur<br />
den Sabbat bra<strong>ch</strong>, sondern au<strong>ch</strong> Gott seinen Vater nannte und si<strong>ch</strong> Gott glei<strong>ch</strong>stellte.<br />
Sie verlangten, daß er si<strong>ch</strong> wenigstens ents<strong>ch</strong>uldige und die Geltung der<br />
Satzung anerkenne; nun re<strong>ch</strong>tfertigte er erst no<strong>ch</strong> seine Tat, bes<strong>ch</strong>rieb sie als<br />
von Gott ihm gegeben und stellte si<strong>ch</strong> neben ihn, als Sohn neben den Vater,<br />
der selbständig und frei aus ihm, ni<strong>ch</strong>t erst aus der Vors<strong>ch</strong>rift des Gesetzes,<br />
s<strong>ch</strong>öpft, was er tut. Damit riß er ja die Satzung völlig entzwei. Seinen Verklägern<br />
ers<strong>ch</strong>ien das als ein gottloser Umsturz des ganzen Gesetzes, weil sie<br />
eine sol<strong>ch</strong>e persönli<strong>ch</strong>e, innige Gemeins<strong>ch</strong>aft mit Gott für unmögli<strong>ch</strong> erklärten,<br />
besonders dann, wenn er die Vors<strong>ch</strong>rift des Gesetzes direkt übertrat. Sie warfen<br />
ihm darum sträfli<strong>ch</strong>e Überhebung vor, die si<strong>ch</strong> Gott glei<strong>ch</strong>zustellen wage.<br />
Darauf hat Jesus seinen Verklägern seine Einsetzung in sein Heilandsamt<br />
als Christus <strong>na<strong>ch</strong></strong> seinem ganzen Inhalt dargetan. Er ließ Jerusalem ni<strong>ch</strong>t<br />
fallen, ehe er ihm ohne Hülle das volle <strong>Evangelium</strong> gesagt hat. Weil sie mit<br />
der Anklage vor ihm stehen, in seiner Gewißheit, daß er der Sohn und der<br />
König sei, zeige si<strong>ch</strong> ein vermessener Übermut, mußte er sie so begründen, daß<br />
dabei zuglei<strong>ch</strong> die Reinheit und Demut seines Herzens unleugbar hervorstrahlte.<br />
Beides mußte deutli<strong>ch</strong> werden: wie ho<strong>ch</strong> ihn der Vater gestellt hat<br />
und wie er mit ganzem Gehorsam einzig ihm ergeben ist. Jesus hat hierzu das<br />
benutzt, was jedermann an der Gemeins<strong>ch</strong>aft des Vaters mit dem Sohne s<strong>ch</strong>on<br />
im mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Verhältnis sieht, und hat mit der Gebundenheit des Sohns an<br />
den Vater den Anfang gema<strong>ch</strong>t, damit si<strong>ch</strong>tbar werde, daß es keine Überhebung<br />
sei, wenn er si<strong>ch</strong> auf diese Höhe stellt, sondern daß er sie einzig seiner<br />
völligen Unterordnung unter den Vater verdankt, womit au<strong>ch</strong> der Verda<strong>ch</strong>t,<br />
als sei in seiner Freiheit vom Gesetz eine Annäherung an die Sünde versteckt,<br />
vers<strong>ch</strong>winden muß.<br />
5,19.20: Nun antwortete Jesus und sagte zu ihnen: Wahrli<strong>ch</strong>, wahrli<strong>ch</strong>,<br />
i<strong>ch</strong> sage eu<strong>ch</strong>: Der Sohn vermag ni<strong>ch</strong>t, irgend etwas aus si<strong>ch</strong> selbst zu tun,<br />
'wenn er ni<strong>ch</strong>t sieht, daß der Vater das tut. Denn was jener tut, tut glei<strong>ch</strong>er-