Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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Johannes 5,x—6 - 77 den Namen Bethesda* hat, an dem fünf Hallen stehen. In diesen lag eine Menge von Kranken, Blinden, Lahmen, Dürren**. Es war aber ein Mensch dort, der schon achtunddreißig Jahre krank gewesen war. Um einen Teich in der Nähe des Schaftors, wahrscheinlich dicht am Tempelberg an der "Westseite desselben, hatte sich eine Schar von Kranken und Krüppeln festgesetzt, für die dadurch Fürsorge getroffen war, daß um den Teich her Hallen gebaut waren. Die Hoffnung der Kranken war auf das Wasser gerichtet, nicht als hätten sie es zu jeder Zeit für heilkräftig gehalten oder regelmäßig darin gebadet; vielmehr warteten sie gespannt auf den Augenblick, in dem das Wasser in Wallung gerate, als auf das Zeichen, daß Gott jetzt dem Wasser heilende Kraft verliehen habe. Darum hieß der Ort Bethesda: „Ort, wo Gott Gnade gibt", weil hier Hilfe von oben empfangen wird. Wie oft die Wallung des Wassers eintrat, ob der Teich mit einer zeitweilig aussetzenden, dann wieder hervorbrechenden Quelle verbunden war, wissen wir nicht. Doch war auch dann, wenn die Bewegung des Wassers eintrat, die Hoffnung der Kranken gering, da man auch dann nicht für alle, sondern nur für den, der zuerst in den Teich gelangte, Heilung erwartete. Obgleich somit die Hoffnung, die die Kranken hier festhielt, schwach genug war, war der Teich dennoch umlagert, und die Kranken hielten bei ihm aus und harrten auf den Augenblick, in dem sie die Wallung des Wassers zuerst bemerken und zuerst in dasselbe gelangen würden. So wenig Johannes Israels Glauben und Hoffen verspottet, hat er dies zweifellos mit der tiefen Empfindung erzählt, wie ganz anders sich die göttliche Gnade in Jesus wirksam erwies. Unter diesem Israel, das mit Sehnsucht auf das Rauschen des Teiches von Bethesda lauschte, stand er mit seinem mächtigen Erbarmen und blieb dennoch unerkannt. So werden jene Blinden, Lahmen und Kranken, die auf die Hilfe in ungestillter Sehnsucht warten, zum Bilde des Volks, dem in seiner tiefen Not nichts als die matte, unerfüllte Hoffnung blieb. 5,6: Als Jesus diesen daliegen sah und erkannte, daß er schon lange Zeit krank sei, sagt er zu ihm: Willst du gesund werden? Er rüttelte ihn dadurch aus der Hoffnungslosigkeit auf und macht statt der Mattigkeit und dumpfen Ergebung, die sich durch das lange vergebliche Warten auf diese Seele gelegt hatte, den nach Hilfe ausschauenden Blick in ihm wieder wach. Weil Jesu Frage dem Kranken wie ein Vorwurf klang, entschuldigt er die lange Dauer seines Elends auch an diesem Ort, an dem doch göttliche Hilfe erlangt werden • Der Name kommt in den alten Texten mit mehreren Verschreibungen vor und steht deshalb nicht fest. •• Vers 4 ist nach dem in den alten Bibeln erhaltenen Bestand des Textes schwerlich von Johannes geschrieben worden, sondern die Bemerkung eines Späteren, der die vom Kranken Jesus gegebene Antwort so erUutert hat.
7^ Jesus zeigt den Juden, was'sie von ihm trennt kann. 5,7: Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, wenn das Wasser bewegt wird, in den Teich bringe. Bis ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinab. Er ist einsam und hat keine Angehörigen, die sich seiner annähmen. Daher war er niemals der glückliche Gewinner, der zuerst kam und die Heilung empfing. In dieser Klage lag ein deutliches Ja auf Jesu Frage; gesund werden möchte er wohl; doch denkt er noch an keine andere Hilfe als an die, die aus dem wunderbar bewegten Wasser kommen soll. 5,8.9: Jesus sagt zu ihm: Steh auf; nimm dein Bett und gehl Und sofort wurde der Mensch gesund, hob sein Bett auf und ging herum. Es war aber Sabbat an jenem Tag. Weil ihm Jesus eine vollständige Heilung gewährt und er diese Hallen nun für immer verlassen soll, wies er ihn an, das Polster, auf dem er lag, mit sich zu nehmen. Am Sabbat trug aber in ganz Jerusalem niemand eine Bürde auf der Straße, sei sie auch noch so leicht. Der Geheilte kam darum mit seinem Polster nicht weit, ehe er angehalten/seiner Sünde wegen gescholten und als Übertreter des Gesetzes bedroht wurde. 5,10—13: Nun sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, und du darfst dein Bett nicht tragen. Er aber antwortete ihnen: Der, der mich gesund gemacht hat, sagte mir: Hebe dein Bett auf und geh! Sie fragten ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Hebe auf und geh? Der Geheilte wußte aber nichts wer es war. Denn Jesus hatte sich entfernt, da Volk an dem Ort war. Der Geheilte hielt nicht stand gegen die Wucht der geheiligten Sitte und gegen den Eifer derer, die die Sabbatschändung zu verhüten bereit waren, berief sich darum auf den, der ihm die Gesundheit gegeben hatte mit dem ausdrücklichen Befehl: Trage es weg! So wurde der Fall in den Augen seiner Ankläger jedoch nur noch schlimmer, da er nun nicht mehr aus Unwissenheit und Vergeßlichkeit herrührte und nicht bloß ein geringes Glied des Volks betraf, sondern an dem haften blieb, der sich durch eine solche Tat für jedes Auge weit über die große Menge der Menschen erhob. Doch blieb vorerst die Sache ruhen, weil der Geheilte noch nicht wußte, wer ihm geholfen hatte. Eine treue, ernste Sorge führte Jesus noch einmal zu ihm. 5,14: Darauf findet ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Sieh! du bist gesund geworden. Sündige nicht mehr, damit dir nicht noch etwas Schlimmeres widerfahre. Das leichtere Übel hatte er ihm abgenommen; auch das schwerere, wahrhaft verderbliche möchte er ihm ersparen; wenn er aufs neue sündigt, so verwandelt sich die Hilfe, die er erlebt hat, für ihn in Unsegen und wird zur Anklage gegen ihn. Es gibt noch Schlimmeres, als was er bisher erlitten hat, und dieses Schlimmere trifft ihn dann, wenn ihn die Wohltat Jesu nicht vom Sündigen abzuhalten vermag.
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<strong>Johannes</strong> 5,x—6 - 77<br />
den Namen Bethesda* hat, an dem fünf Hallen stehen. In diesen lag eine<br />
Menge von Kranken, Blinden, Lahmen, Dürren**. Es war aber ein Mens<strong>ch</strong><br />
dort, der s<strong>ch</strong>on a<strong>ch</strong>tunddreißig Jahre krank gewesen war. Um einen Tei<strong>ch</strong> in<br />
der Nähe des S<strong>ch</strong>aftors, wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong>t am Tempelberg an der "Westseite<br />
desselben, hatte si<strong>ch</strong> eine S<strong>ch</strong>ar von Kranken und Krüppeln festgesetzt, für die<br />
dadur<strong>ch</strong> Fürsorge getroffen war, daß um den Tei<strong>ch</strong> her Hallen gebaut waren.<br />
Die Hoffnung der Kranken war auf das Wasser geri<strong>ch</strong>tet, ni<strong>ch</strong>t als hätten sie<br />
es zu jeder Zeit für heilkräftig gehalten oder regelmäßig darin gebadet; vielmehr<br />
warteten sie gespannt auf den Augenblick, in dem das Wasser in Wallung<br />
gerate, als auf das Zei<strong>ch</strong>en, daß Gott jetzt dem Wasser heilende Kraft<br />
verliehen habe. Darum hieß der Ort Bethesda: „Ort, wo Gott Gnade gibt",<br />
weil hier Hilfe von oben empfangen wird. Wie oft die Wallung des Wassers<br />
eintrat, ob der Tei<strong>ch</strong> mit einer zeitweilig aussetzenden, dann wieder hervorbre<strong>ch</strong>enden<br />
Quelle verbunden war, wissen wir ni<strong>ch</strong>t. Do<strong>ch</strong> war au<strong>ch</strong> dann,<br />
wenn die Bewegung des Wassers eintrat, die Hoffnung der Kranken gering,<br />
da man au<strong>ch</strong> dann ni<strong>ch</strong>t für alle, sondern nur für den, der zuerst in den Tei<strong>ch</strong><br />
gelangte, Heilung erwartete. Obglei<strong>ch</strong> somit die Hoffnung, die die Kranken<br />
hier festhielt, s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong> genug war, war der Tei<strong>ch</strong> denno<strong>ch</strong> umlagert, und die<br />
Kranken hielten bei ihm aus und harrten auf den Augenblick, in dem sie die<br />
Wallung des Wassers zuerst bemerken und zuerst in dasselbe gelangen würden.<br />
So wenig <strong>Johannes</strong> Israels Glauben und Hoffen verspottet, hat er dies<br />
zweifellos mit der tiefen Empfindung erzählt, wie ganz anders si<strong>ch</strong> die göttli<strong>ch</strong>e<br />
Gnade in Jesus wirksam erwies. Unter diesem Israel, das mit Sehnsu<strong>ch</strong>t<br />
auf das Raus<strong>ch</strong>en des Tei<strong>ch</strong>es von Bethesda laus<strong>ch</strong>te, stand er mit seinem mä<strong>ch</strong>tigen<br />
Erbarmen und blieb denno<strong>ch</strong> unerkannt. So werden jene Blinden, Lahmen<br />
und Kranken, die auf die Hilfe in ungestillter Sehnsu<strong>ch</strong>t warten, zum Bilde<br />
des Volks, dem in seiner tiefen Not ni<strong>ch</strong>ts als die matte, unerfüllte Hoffnung<br />
blieb.<br />
5,6: Als Jesus diesen daliegen sah und erkannte, daß er s<strong>ch</strong>on lange Zeit<br />
krank sei, sagt er zu ihm: Willst du gesund werden? Er rüttelte ihn dadur<strong>ch</strong><br />
aus der Hoffnungslosigkeit auf und ma<strong>ch</strong>t statt der Mattigkeit und dumpfen<br />
Ergebung, die si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> das lange vergebli<strong>ch</strong>e Warten auf diese Seele gelegt<br />
hatte, den <strong>na<strong>ch</strong></strong> Hilfe auss<strong>ch</strong>auenden Blick in ihm wieder wa<strong>ch</strong>. Weil Jesu<br />
Frage dem Kranken wie ein Vorwurf klang, ents<strong>ch</strong>uldigt er die lange Dauer<br />
seines Elends au<strong>ch</strong> an diesem Ort, an dem do<strong>ch</strong> göttli<strong>ch</strong>e Hilfe erlangt werden<br />
• Der Name kommt in den alten Texten mit mehreren Vers<strong>ch</strong>reibungen vor und steht deshalb ni<strong>ch</strong>t fest.<br />
•• Vers 4 ist <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem in den alten Bibeln erhaltenen Bestand des Textes s<strong>ch</strong>werli<strong>ch</strong> von <strong>Johannes</strong><br />
ges<strong>ch</strong>rieben worden, sondern die Bemerkung eines Späteren, der die vom Kranken Jesus gegebene Antwort<br />
so erUutert hat.