Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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<strong>Johannes</strong> 4,35 69<br />
Ehre zu geben, daß die Verheißung der S<strong>ch</strong>rift vom kommenden Christus und<br />
die Sehnsudit <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem, den sie anbetet, ohne ihn zu kennen, au<strong>ch</strong> in ihr<br />
lebendig ist, das hat der Vater in diesem zerrütteten und verarmten Herzen<br />
gewirkt. Er ma<strong>ch</strong>te dem Worte Jesu Bahn, daß es sie ergriff. Und nun ist es<br />
Jesu Speise, das, was der Vater begonnen hat, zu vollenden, die Gnade, die<br />
ihr nahe war, ihr zu zeigen, das Verlangen, das si<strong>ch</strong> in ihr regte, zu erfüllen und<br />
sie an das Ziel zu führen, zu dem das Werk des Vaters sie bereitet hat. <strong>Das</strong><br />
gilt wie von dieser Frau vom ganzen Verkehr Jesu mit allen Mens<strong>ch</strong>en. Wo er<br />
das Werk des Vaters wahrnimmt, da sieht er si<strong>ch</strong> zur Heilandstat berufen; wo<br />
er dieses ni<strong>ch</strong>t findet, da s<strong>ch</strong>weigt er und zieht si<strong>ch</strong> zurück.<br />
So völlig si<strong>ch</strong> Jesus mit diesem Wort unter die Leitung des Vaters stellt, so<br />
kräftig drückt er au<strong>ch</strong> hier die Hoheit seiner besonderen Stellung aus. So steht<br />
er zum Vater, daß ihm die Vollendung seiner Werke übergeben ist. Der Vater<br />
vollendet sie ni<strong>ch</strong>t ohne ihn, sondern dur<strong>ch</strong> ihn. Darin empfindet Jesus die<br />
Liebe des Vaters zu ihm, daß dieser auf seinen Dienst zählt, seine Tat erwartet<br />
und ihm den Beruf, gibt, das, was der Vater selbst begonnen hat, dur<strong>ch</strong> seinen<br />
Dienst zum S<strong>ch</strong>luß und Ziel zu bringen. Niemals ers<strong>ch</strong>ien Jesus das, daß der<br />
Vater sein Werk ni<strong>ch</strong>t selbst vollende, als S<strong>ch</strong>ranke und S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>e des göttli<strong>ch</strong>en<br />
Wirkens; es offenbart si<strong>ch</strong> vielmehr darin die Vollkommenheit seiner<br />
Liebe, daß er den Sohn bei seinem Werk zu seinem Genossen ma<strong>ch</strong>t.<br />
In eine ähnli<strong>ch</strong>e Stellung wie die, in der er vor dem Vater steht, führt er nun<br />
seine Jünger zu si<strong>ch</strong> selber ein. Au<strong>ch</strong> sie beruft er, sein Werk zu vollenden, als<br />
seine Gehilfen, auf deren Dienst er zählt. Er lehrt sie, daran ihre Freude zu<br />
haben, wie er selbst in seinem Dienst für den Vater seine Speise hat. Darum<br />
beri<strong>ch</strong>tigt er zuerst ihr Urteil, das nur an der auswendigen Gestalt der Dinge<br />
hängt und darum ni<strong>ch</strong>t begreift, wie und wo die fru<strong>ch</strong>tbare Arbeit si<strong>ch</strong> für sie<br />
vorbereitet. 4,35: Sagt ihr ni<strong>ch</strong>t: No<strong>ch</strong> vier Monate sind es; dann kommt die<br />
Ernte? Seht! i<strong>ch</strong> sage eu<strong>ch</strong>: Erhebet eure Augen, und sehet die Felder; sie sind<br />
zur Ernte weiß. Er nimmt sein Glei<strong>ch</strong>nis vom Acker her. Sie sagen, es währe<br />
no<strong>ch</strong> lange, bis es zur Ernte komme; no<strong>ch</strong> vier Monate müßten bis dorthin vergehen.<br />
Nein, sagt Jesus, die Felder sind s<strong>ch</strong>on weiß und zur Ernte reif, und für<br />
den S<strong>ch</strong>nitter ist es s<strong>ch</strong>on Zeit, seinen Dienst zu beginnen und die Erntearbeit<br />
zu tun. Hier in Samarien, ihnen selbst völlig unerwartet, beginnt für die Jünger<br />
ihr Jüngerwerk. Hier gibt es Erntearbeit für sie an der Stelle, die sie für<br />
ganz unfru<strong>ch</strong>tbar hielten. Als sie den Boden Judäas verlassen hatten, hielten<br />
sie es für völlig ausges<strong>ch</strong>lossen, daß si<strong>ch</strong> irgend etwas für Jesus tun und gewinnen<br />
ließe, bis sie wieder in die jüdis<strong>ch</strong>en Dörfer drüben in Galiläa kämen;<br />
dort erst gehe Jesu Arbeit und ihr eigener Dienst, soweit sie s<strong>ch</strong>on von Anfang