Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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-•' <strong>Johannes</strong> 4,13—19 61<br />
gehen müßte, das wäre ihr wohl re<strong>ch</strong>t. Jesus bri<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> das Gewirre dieser<br />
kleinen Anliegen dur<strong>ch</strong> und senkt ihren Blick in die innerste Kammer ihres<br />
Herzens zur dunklen Stelle, an der sie wirkli<strong>ch</strong> arm und elend ist und der<br />
"Wurm sitzt, der sie verwelken ma<strong>ch</strong>t. Er hatte ihr verspro<strong>ch</strong>en: Bitte mi<strong>ch</strong>, so<br />
gebe i<strong>ch</strong> dir. Jetzt bat sie, und er läßt sein Verspre<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t fallen, so wenig<br />
er ihr das, um was sie ihn jetzt no<strong>ch</strong> bittet, gewähren will. Er führt, ehe es zur<br />
Erhörung kommen kann, ihre Bitte zuerst aus der Torheit in die "Wahrheit,<br />
von der eingebildeten Bes<strong>ch</strong>werde zur ernsten Not.<br />
Sie ist eine Frau, steht also, wenn sie in Gottes Ordnung blieb, ni<strong>ch</strong>t allein<br />
im Leben, sondern hat einen Mann. 4,16: Er sagt zu ihr: Geh, rufe deinen<br />
Mann, und komm hieher! Da kommt das Elend der Frau an den Tag. 4,17.18:<br />
Die Frau antwortete und spra<strong>ch</strong>: ido habe keinen Mann. Jesus sagt zu ihr:<br />
Mit Red>t hast du gesagt: Id? habe keinen Mann. Denn fünf Männer hattest<br />
du, und jetzt ist der, den du hast, ni<strong>ch</strong>t dein Mann. Damit hast du die Wahrheit<br />
gesagt. Als sie ihm sagte: I<strong>ch</strong> habe keinen Mann, versteckte sie si<strong>ch</strong> hinter<br />
eine halbe "Wahrheit und eine halbe Unwahrheit. Jesus s<strong>ch</strong>ilt ihr "Wort ni<strong>ch</strong>t<br />
eine Lüge, sondern hebt die "Wahrheit aus ihm heraus. Sie hat re<strong>ch</strong>t, wenn sie<br />
ihren Mann vor ihm verleugnet; denn er gehört ihr ni<strong>ch</strong>t. <strong>Das</strong> heißt umsonst<br />
gelebt haben. Jesu "Wort leu<strong>ch</strong>tet in den tiefen Jammer eines verlorenen Lebens<br />
hinab. "Worauf alle ihre Gedanken und Wüns<strong>ch</strong>e von Jugend an geri<strong>ch</strong>tet<br />
waren, war, einen Mann zu haben. Sie ist in ihrem Bestreben völlig ges<strong>ch</strong>eitert,<br />
hat ihm zwar alles zum Opfer gebra<strong>ch</strong>t, Leib und Seele, Ehre und Gewissen,<br />
hat au<strong>ch</strong> viele Männer gefunden; und das Ende ist do<strong>ch</strong> dies, daß der, den sie<br />
hat, ni<strong>ch</strong>t ihr Mann ist, ihr ni<strong>ch</strong>t gehört und ni<strong>ch</strong>t in wahrer, offener Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />
mit ihr verbunden ist. So steht sie mit allem ihrem Bemühen einsam,<br />
entwürdigt, zertreten, arm, ohne Liebe da. Ihr Leben war ein Has<strong>ch</strong>en <strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
dem Wind. Was sie gewann, zerrann in ni<strong>ch</strong>ts; was sie hatte, hatte sie do<strong>ch</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t. Warum? Immer war die Sünde als zerstörende Ma<strong>ch</strong>t dabei, an der all<br />
ihr Werben und Su<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>eiterte, weil sie keine Gemeins<strong>ch</strong>aft, in die sie trat,<br />
Bestand gewinnen ließ. So hat es ihr Jesus erläutert, warum sie in seinen Augen<br />
eine Dürstende ist, dem Vers<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong>ten nah und des belebenden Wassers bedürftig.<br />
<strong>Das</strong> war der Augenblick, in dem si<strong>ch</strong> die Stellung der Frau zu Jesus ents<strong>ch</strong>ied.<br />
Hier trat sein Bußwort mit seinem ri<strong>ch</strong>tenden Li<strong>ch</strong>t in sie hinein und<br />
erwies si<strong>ch</strong> als die königli<strong>ch</strong>e Ma<strong>ch</strong>t, der sie unterworfen ist und ni<strong>ch</strong>t entrinnen<br />
kann. Wird sie si<strong>ch</strong> beugen, si<strong>ch</strong> der Wahrheit untergeben oder mit Lügen<br />
si<strong>ch</strong> selbst re<strong>ch</strong>tfertigen, andere bes<strong>ch</strong>uldigen und die Dunkelheit liebhaben?<br />
Sie hat si<strong>ch</strong> unter das Buße s<strong>ch</strong>affende Wort Jesu gebeugt. 4,19: Die Frau sagt