Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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5 6 Jesus beruft die Samariterin<br />
die berufenen Hüter des Volks betra<strong>ch</strong>teten, die für seinen reinen Wandel und<br />
ri<strong>ch</strong>tigen Gottesdienst verantwortli<strong>ch</strong> seien. Darum rüsteten sie si<strong>ch</strong>, den zur<br />
re<strong>ch</strong>ten Zeit abzuwehren, der Israel von ihnen wegzog. Es handelte si<strong>ch</strong> ja<br />
<strong>na<strong>ch</strong></strong> ihrer Meinung um das Seelenheil derer, die Jesus verführte, um den<br />
S<strong>ch</strong>utz der Gemeinde und die Verteidigung der göttli<strong>ch</strong>en "Wahrheit gegen<br />
Jesu böse Irrtümer. Wie die Pharisäer ents<strong>ch</strong>ieden, das gab für den größten<br />
Teil des Volks den Auss<strong>ch</strong>lag; denn ihr Ansehen war groß. Darum fehlte es<br />
ni<strong>ch</strong>t an Männern, die Jesus bea<strong>ch</strong>teten: Die Pharisäer sind gegen di<strong>ch</strong>!<br />
Den Streit, der si<strong>ch</strong> hier erhob, konnte Jesus ni<strong>ch</strong>t stillen. Er konnte den<br />
Pharisäern ni<strong>ch</strong>t gefällig sein; hätte er sie gelobt und gestärkt, so hätte er den<br />
Vater verleugnet und seinen Willen verworfen und, wenn er es unterlassen<br />
hätte, der Judens<strong>ch</strong>aft die Umkehr zu predigen und die Seinen aus der pharisäis<strong>ch</strong>en<br />
Weise herauszuziehen, sein Heilandswerk aufgegeben. Er selbst hatte<br />
ja diesen Streit dadur<strong>ch</strong> begonnen, daß er die Sünde der Juden als Sünde bes<strong>ch</strong>rieb<br />
und verwarf. Wie wird er ihn führen? Wird er ihrer Gewalt seine<br />
Ma<strong>ch</strong>t entgegensetzen? Jesus wußte, daß ihn der Vater zum Dulden und Leiden<br />
berief. Darum wird er der, der s<strong>ch</strong>einbar unterliegt: er wird Gottes Lamm.<br />
Er geht und läßt den Pharisäern den Ruhm: Wir haben ihn vers<strong>ch</strong>eu<strong>ch</strong>t und<br />
sein Werk gehemmt. Offenkundig trat er s<strong>ch</strong>on jetzt auf den zum Kreuze<br />
führenden Weg.<br />
Es war no<strong>ch</strong> Raum für ihn da, wo er si<strong>ch</strong> der Feinds<strong>ch</strong>aft no<strong>ch</strong> eine Zeitlang<br />
entziehen konnte. In Galiläa war er immer no<strong>ch</strong> auf Israels Boden und do<strong>ch</strong><br />
von Jerusalem entfernt. Wir haben uns hier an das zu erinnern, was uns Matthäus<br />
erzählt. Als der Täufer ins Gefängnis abgeführt war und Israel zwar<br />
darob ers<strong>ch</strong>rak und si<strong>ch</strong> heimli<strong>ch</strong> dagegen ereiferte, aber s<strong>ch</strong>wieg und niemand<br />
da war, der dem Fürsten wehrte, sondern es eine vollendete Tatsa<strong>ch</strong>e war, daß<br />
der Bote Gottes im Gefängnis vers<strong>ch</strong>wand, da zog Jesus <strong>na<strong>ch</strong></strong> Galiläa und<br />
faßte den Ents<strong>ch</strong>luß, die Zeit, die ihm für seine Jünger und sein Volk gegeben<br />
war, in der Ferne von Jerusalem im S<strong>ch</strong>utz der Verborgenheit zuzubringen.<br />
Umso besser verstehen wir, daß uns <strong>Johannes</strong> daran erinnert, Jesus sei bereits<br />
über den Täufer hinausgewa<strong>ch</strong>sen und habe im Blick auf die Zahl seiner Jünger<br />
den Pharisäern no<strong>ch</strong> ernstere Sorge gema<strong>ch</strong>t, als es <strong>Johannes</strong> tat. Na<strong>ch</strong>dem<br />
der S<strong>ch</strong>lag gegen den Täufer gefallen war, war es Zeit, daß der, der no<strong>ch</strong> gefährdeter<br />
als der Täufer war, <strong>na<strong>ch</strong></strong> Galiläa in die Stille ging.<br />
4,4: Er mußte aber dur<strong>ch</strong> Samaria wandern, dur<strong>ch</strong> jenen Landstri<strong>ch</strong>, der<br />
zwis<strong>ch</strong>en Judäa und Galiläa lag, in dem sidi unter der Führung von Hohenpriestern,<br />
Aarons Söhnen, die aus Jerusalem geflohen waren, eine Gemeinde<br />
gebildet hatte, die si<strong>ch</strong> eifersü<strong>ch</strong>tig von der Judens<strong>ch</strong>aft getrennt hielt und si<strong>ch</strong>