Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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<strong>Johannes</strong> 3,23—26 5 *<br />
zeitig seine Arbeit tat, beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> entfernt. Au<strong>ch</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong>dem ihm Jesus geoffenbart<br />
ward, beharrte er in seinem "Werk, weil er auf Gottes Führung wartete.<br />
Wenn er kommt, hatte er gesagt, bedarf er meiner Hilfe ni<strong>ch</strong>t, sondern ist<br />
stärker als i<strong>ch</strong> und handelt in Gottes Ma<strong>ch</strong>t. Allein die Stunde des Christus<br />
zur <strong>Offenbarung</strong> seiner Ma<strong>ch</strong>t war no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t da. Vorerst war es no<strong>ch</strong> immer<br />
so, daß Israel zur Umkehr eingeladen werden konnte und mußte, und nie<br />
waren ihm das Bußwort und die Taufe nötiger als eben jetzt, da es in Jesus<br />
den Christus erkennen und an ihn glauben sollte. So fährt der Täufer in seinem<br />
Dienst fort und wartet, wohin si<strong>ch</strong> Gottes "Weg weiter wenden wird.<br />
Jesus störte ihn dabei ni<strong>ch</strong>t nur ni<strong>ch</strong>t, sondern ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> zu seinem Gehilfen,<br />
da au<strong>ch</strong> er Israel von seinem bösen Weg wegrief mit demselben Wort und<br />
demselben Sakrament, das s<strong>ch</strong>on <strong>Johannes</strong> verwendet hatte.<br />
Der Evangelist erinnert kurz daran, daß dem Täufer später die Gelegenheit<br />
genommen ward, seinen Botendienst für Jesus auszuri<strong>ch</strong>ten, weil er dur<strong>ch</strong> den<br />
Vierfürsten Antipas ins Gefängnis gebra<strong>ch</strong>t wurde und dort sein Leben lassen<br />
mußte. Do<strong>ch</strong> war er ni<strong>ch</strong>t nur darin Jesus ähnli<strong>ch</strong>, daß ihm das Ende seines<br />
Wirkens dur<strong>ch</strong> das Leiden kam, sondern au<strong>ch</strong> darin, daß er vor diesem seinen<br />
Jüngern den ganzen Heilsweg kundtun konnte und ni<strong>ch</strong>t an seinem Dienst<br />
gehindert wurde, ehe er ihnen das volle <strong>Evangelium</strong> mit der hellen Bezeugung<br />
Jesu gegeben hat.<br />
<strong>Das</strong> glei<strong>ch</strong>zeitige und glei<strong>ch</strong>artige Wirken der beiden Männer hatte eine<br />
aufweckende Kraft, die zum Na<strong>ch</strong>denken trieb, wie es si<strong>ch</strong> denn mit ihrem<br />
Beruf verhalte. 3,25: Darum gab es bei den Jüngern des <strong>Johannes</strong> eine Erörterung<br />
mit einem Juden über die Reinigung. Dabei war si<strong>ch</strong>er au<strong>ch</strong> von der<br />
Taufe die Rede als dem re<strong>ch</strong>ten Mittel, die Reinheit, die vor Gott besteht, zu<br />
empfangen, im Gegensatz zu Israels vergebli<strong>ch</strong>en Bemühungen. Da es aber<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr bloß eine einzige Taufe gab, sondern hier der Täufer, dort Jesus<br />
taufte, so befragten die Jünger des Täufers ihren Meister um sein Urteil über<br />
Jesus. 3,26: Und sie kamen zu <strong>Johannes</strong> und sagten zu ihm: Rabbi, der, der<br />
jenseits vom Jordan bei dir war, für den du Zeugnis abgelegt hast, sieh! der<br />
tauft, und alle kommen zu ihm. Sie erinnern ihn an die Gemeins<strong>ch</strong>aft, die zwis<strong>ch</strong>en<br />
beiden bestand, wie Jesus den Täufer in seiner Sendung anerkannt habe<br />
dadur<strong>ch</strong>, daß er zu ihm kam, und der Täufer Jesus dadur<strong>ch</strong>, daß er für ihn als<br />
Zeuge eintrat, und melden ihm, daß Jesus dieselbe Arbeit tue wie er und dies<br />
mit großem Erfolg. So hat uns der Evangelist kurz und do<strong>ch</strong> ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> die<br />
merkwürdige Lage bes<strong>ch</strong>rieben, in der der Täufer sein Bekenntnis ausgespro<strong>ch</strong>en<br />
hat. Auf der einen Seite steht der Jude mißtrauis<strong>ch</strong> gegen <strong>Johannes</strong> und<br />
gegen Jesus und eifert gegen beide für seine eigene Weise; auf der anderen