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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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4 2 Jesus beruft den S<strong>ch</strong>riftgelehrten<br />

Und dennodi sdieint das Nikodemus über alles Glauben hinaus wunderbar. So<br />

wird die Torheit jenes Verlangens offenbar, das sidi daran ergötzen mö<strong>ch</strong>te,<br />

Jesus über Himmlis<strong>ch</strong>es reden zu hören. Oft genug hat zwar jeder Lehrer<br />

Israels träumend seine Gedanken in den Himmel gesandt und sie auf Engel<br />

und Throne, auf Gottes Herrli<strong>ch</strong>keiten und den Ablauf seiner Zeiten geri<strong>ch</strong>tet,<br />

ohne zu wissen, was ihn jetzt auf Erden zu Gott hinbringt, und nun, da es ihm<br />

verkündigt wird, glaubt er es ni<strong>ch</strong>t einmal. Jesus redet ni<strong>ch</strong>t zum Spiel und<br />

S<strong>ch</strong>erz, sondern dazu, damit sein Wort uns fasse und bei uns bleibe dadur<strong>ch</strong>,<br />

daß wir es glauben. Darum redet er au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t von dem, was im Himmel ist,<br />

sondern von dem, was Gott auf Erden tut.<br />

Er ist zwar der, der über die himmlis<strong>ch</strong>en Dinge spre<strong>ch</strong>en kann, und er allein<br />

kann dies. 3,13: Und keiner ist in den Himmel emporgestiegen außer dem, der<br />

aus dem Himmel herab gekommen ist, dem Sohn des Mens<strong>ch</strong>en, der im Himmel<br />

ist. <strong>Das</strong> Himmlis<strong>ch</strong>e sieht nur der, der dorthin aufgefahren und in den himmlis<strong>ch</strong>en<br />

Ort erhoben ist. <strong>Das</strong> ist aber keinem mögli<strong>ch</strong> außer dem, der aus dem<br />

Himmel herunterkam, und das ist der Mens<strong>ch</strong>ensohn, dem darum der Himmel<br />

offen ist, weil er ihn verlassen hat. So ma<strong>ch</strong>t Jesus dem Nikodemus mit einem<br />

und demselben Wort sowohl seine Erniedrigung in unsere Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit<br />

hinab als die Herrli<strong>ch</strong>keit seines Verkehrs mit dem Vater si<strong>ch</strong>tbar. Nikodemus<br />

hat freili<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>t, wenn er <strong>na<strong>ch</strong></strong> Himmlis<strong>ch</strong>em begehrt, und Jesus kann und will<br />

ihm au<strong>ch</strong> etwas zeigen, was im Himmel ist. <strong>Das</strong> ist er selbst in seiner vollen<br />

Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit; er ist der, der ni<strong>ch</strong>t nur später wieder im Himmel sein wird,<br />

sondern jetzt s<strong>ch</strong>on in ihn eingegangen und dort heimis<strong>ch</strong> ist*; dies ist er aber<br />

nur deshalb, weil er zuerst aus dem Himmel herniederkam zu uns herab. So<br />

vorbehaltlos, ganz, innig und unges<strong>ch</strong>ieden weiß er si<strong>ch</strong> dem Vater verbunden,<br />

daß er, der Mens<strong>ch</strong>, in seiner irdis<strong>ch</strong>en, mit uns glei<strong>ch</strong>förmigen Art von si<strong>ch</strong><br />

sagt: I<strong>ch</strong> war droben beim Vater und komme von dort zu eu<strong>ch</strong>, wobei er freili<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t an die Glieder denkt, die Nikodemus an ihm sieht, und ni<strong>ch</strong>t die natürli<strong>ch</strong>e<br />

Art preist, in der er jetzt lebt, sondern das, was ihm inwendig das<br />

Leben gibt, im Sinne hat. Wie er von dem aus dem Geist Geborenen sagt, daß<br />

das, was Gott ihm gebe, sein Selbst in ihm sei, ni<strong>ch</strong>t über ihm s<strong>ch</strong>webe und ihm<br />

fremd bleibe, sondern sein eigenes persönli<strong>ch</strong>es Denken, Wollen und Sein ausma<strong>ch</strong>e,<br />

so s<strong>ch</strong>ließt er no<strong>ch</strong> tiefer und vollständiger, was er selbst inwendig ist,<br />

mit Gott zusammen und sagt von dem, was sein persönli<strong>ch</strong>es Leben bildet und<br />

erfüllt, daß es aus dem Himmel herniederkam. Darum ist ihm au<strong>ch</strong> der Weg<br />

in den Himmel beständig aufgetan. Obglei<strong>ch</strong> sein Herabsteigen ihm auf der<br />

* Die letzten Worte des Verses „der im Himmel ist" werden dur<strong>ch</strong> die Texte ni<strong>ch</strong>t einstimmig gegeben;<br />

sie erläutern aber sehr s<strong>ch</strong>ön, was Jesu Wort: I<strong>ch</strong> bin hinaufgefahren! meint.

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