Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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3 2 Der Bru<strong>ch</strong> mit den Hütern des Tempels<br />
s<strong>ch</strong>üttete das Geld der We<strong>ch</strong>sler fort und warf ihre Tis<strong>ch</strong>e um und sagte denen,<br />
die die Tauben verkauften: Tragt das fort von hier! Ma<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t das Haus<br />
meines Vaters zu einem Kaufhaus! Der äußere Hof, in dem der Markt stattfand,<br />
war <strong>na<strong>ch</strong></strong> der jüdis<strong>ch</strong>en Theorie no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t „heilig"; halb war er ein<br />
Heiligtum, halb war er es ni<strong>ch</strong>t. Auf diese Künsteleien spitzfindiger Unters<strong>ch</strong>eidung<br />
ließ si<strong>ch</strong> Jesus ni<strong>ch</strong>t ein. Um des Tempels willen war der Hof gebaut<br />
und mit ihm zu einem Ganzen verbunden. So muß au<strong>ch</strong> in ihm gelten,<br />
was für Gottes Haus Ordnung ist, daß dort ni<strong>ch</strong>t der Mens<strong>ch</strong> seinen Eigennutz,<br />
seine habgierigen Geldgedanken, seine Gerings<strong>ch</strong>ätzung Gottes hineintrage<br />
und es dadur<strong>ch</strong> im Hause Gottes selber offenkundig ma<strong>ch</strong>e, daß ihm<br />
Gott mit allem Ewigen und Unsi<strong>ch</strong>tbaren ni<strong>ch</strong>ts gilt neben dem, was Geldeswert<br />
besitzt.<br />
Sein Vater wird entehrt, wenn sein Haus vom S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>ergeist als Mittel benutzt<br />
wird, dur<strong>ch</strong> das dieser zu seiner Re<strong>ch</strong>nung kommt. Aus dem Gottesdienst<br />
kann ni<strong>ch</strong>t ein Mittel zum Gelderwerb gema<strong>ch</strong>t werden, ohne daß er gründli<strong>ch</strong><br />
entweiht und mißbrau<strong>ch</strong>t ist. Wir kennen aus vielen "Worten Jesu, die uns<br />
Matthäus gibt, seine runde Ents<strong>ch</strong>iedenheit, mit der er den Gottesdienst und<br />
den Mammonsdienst auseinanderhielt. Stellte damals Israel au<strong>ch</strong> kein Götzenbild<br />
mehr in den Tempel, dem Mammon hatte es dort einen großen Altar erri<strong>ch</strong>tet<br />
dur<strong>ch</strong> das ungeheure Ges<strong>ch</strong>äft, das si<strong>ch</strong> an den Tempeldienst anhing.<br />
Diesen Mammonsaltar ertrug Jesus an dem Orte, der den Namen seines Vaters<br />
trug, ni<strong>ch</strong>t. „<strong>Das</strong> Haus meines Vaters", damit hat er ausgespro<strong>ch</strong>en, was ihn<br />
über alle Rücksi<strong>ch</strong>ten hinweghob, ja ihm die Geißel in die Hand gab, wenn sie<br />
sonst ni<strong>ch</strong>t hören wollen. "Was als S<strong>ch</strong>impf und Entehrung auf den Vater fällt,<br />
erträgt er ni<strong>ch</strong>t, obwohl er ertragen konnte, was sonst keiner trug. Für den<br />
Sohn, der für den Vater eifert, verlangt er Gehör; das geht über alle priesterli<strong>ch</strong>en<br />
Ämter und Erlaubnisse.<br />
Au<strong>ch</strong> diese Tat Jesu hatte für die Jünger ihre besondere "Wi<strong>ch</strong>tigkeit. 2,17:<br />
Es da<strong>ch</strong>ten seine Jünger daran, daß ges<strong>ch</strong>rieben ist: Der Eifer für dein Haus<br />
wird mi<strong>ch</strong> verzehren (Psalm 69,10). In Kana hatten sie das freudvolle Fest<br />
mit Jesus begangen, weit über alles, was sie bisher erlebt hatten, weil sie dort,<br />
wie sonst no<strong>ch</strong> nie, die freigebige, hilfrei<strong>ch</strong>e Gnade erfahren hatten, die alles<br />
s<strong>ch</strong>enkt. Nun trat ihnen der Ernst, der im Leben Jesu lag, ergreifend entgegen.<br />
Sie sahen, daß er auf si<strong>ch</strong> und seine Erhaltung keine Rücksi<strong>ch</strong>t nahm. Griff er<br />
das,.was am jüdis<strong>ch</strong>en Gottesdienst sündli<strong>ch</strong> war, mit sol<strong>ch</strong>em Ernst an, so entstand<br />
daraus notwendig ein Kampf, der sein Leben bedrohte. Als er ni<strong>ch</strong>t nur<br />
mit Worten, sondern mit der Tat von den Priestern die Buße und den Gehör-