Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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<strong>Johannes</strong> 2,4—8 29<br />
dige Teilnahme am Gottesdienst Israels begann. Wie es dort sofort offenbar<br />
wurde, daß die Mutter ihn ni<strong>ch</strong>t verstand und ni<strong>ch</strong>t führen konnte, weil sie<br />
von jener „Notwendigkeit" ni<strong>ch</strong>ts wußte, die ihn im Hause des Vaters festhielt,<br />
vielmehr es für nötig hielt, jetzt <strong>na<strong>ch</strong></strong> Hause zu gehen, so mußte sie, sowie<br />
Jesus mit dem Blick auf das messianis<strong>ch</strong>e Ziel handelte, wieder erkennen,<br />
daß sie ihn ni<strong>ch</strong>t verstehe, seine Stunde ni<strong>ch</strong>t wisse, ihn ni<strong>ch</strong>t anspornen und<br />
ni<strong>ch</strong>ts von ihm fordern dürfe, sondern zu warten habe, bis er frei handle der<br />
Leitung Gottes gewiß. Wie aber dort im Tempel Maria den Sohn ni<strong>ch</strong>t verlor,<br />
sondern Jesus willig mit ihr <strong>na<strong>ch</strong></strong> Nazareth ging, weil er au<strong>ch</strong> dort in der<br />
Unterordnung unter die Eltern „in dem, was des Vaters ist", blieb, so ward<br />
ihr au<strong>ch</strong> diesmal die Erwartung ni<strong>ch</strong>t getäus<strong>ch</strong>t, weil er, obglei<strong>ch</strong> seine Stunde<br />
no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gekommen war, au<strong>ch</strong> in der dienenden Haltung des Niedrigen der<br />
unbegrenzten Ma<strong>ch</strong>t des Vaters froh und gewiß war und sie wirksam zu<br />
ma<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> ermä<strong>ch</strong>tigt sah.<br />
Maria beugte si<strong>ch</strong> und ließ ihn frei, hielt aber au<strong>ch</strong> an ihrer Zuversi<strong>ch</strong>t uners<strong>ch</strong>üttert<br />
fest. 2,5: Seine Mutter sagt zu den Dienern: Tut, was er eu<strong>ch</strong> sagt!<br />
Sie bleibt dabei: weil er hier ist, kann es ni<strong>ch</strong>t zur Störung des Festes kommen;<br />
er weiß Rat. Und Jesus selbst hat ebenso geda<strong>ch</strong>t; er gibt den Seinigen<br />
re<strong>ch</strong>t, wenn sie mit der Erwartung auf ihn sehen: Bist du bei uns, so ist jeder<br />
Mangel fern. Weil die Stunde no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gekommen ist, tut er das Wunder<br />
ni<strong>ch</strong>t aus eigenem Antrieb, ni<strong>ch</strong>t von selbst, weil die Zeit no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t da ist, in<br />
der er den Seinen den hellen, vollen Genuß der göttli<strong>ch</strong>en Güte und die wahrhafte<br />
Festfeier in ungestörter Freude bereiten kann. Na<strong>ch</strong>dem er aber um die<br />
Gabe und Hilfe gebeten ist, versagt er sie ni<strong>ch</strong>t. Man darf ni<strong>ch</strong>t sagen, daß es<br />
si<strong>ch</strong> um eine Kleinigkeit gehandelt habe. Es handelte si<strong>ch</strong> um den Glauben der<br />
Seinigen, und den Glauben hat Jesus nie als etwas Geringfügiges behandelt,<br />
unbekümmert, ob er wa<strong>ch</strong>se oder verderbe, wie au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> Gottes Regierung<br />
niemals und nirgends den Glauben übersieht, sondern ihm in der<br />
Leitung der großen und der kleinen Dinge diejenige Erhörung und Erfahrung<br />
gewährt, in der er Grund und Kraft gewinnt.<br />
Was nun ges<strong>ch</strong>ah, entzieht si<strong>ch</strong> der Bes<strong>ch</strong>reibung, weil es ins Geheimnis des<br />
s<strong>ch</strong>öpferis<strong>ch</strong>en Wirkens fällt. 2,6—8: Es waren dort aber se<strong>ch</strong>s steinerne<br />
Wasserkrüge hingestellt der Reinigung der Juden wegen, die je zwei oder drei<br />
Maß faßten. Jesus sagt zu ihnen: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie ma<strong>ch</strong>ten<br />
sie bis oben voll. Und er sagt zu ihnen: S<strong>ch</strong>öpft jetzt, und bringt es dem<br />
Vorsteher'des Mahls! Sie aber bra<strong>ch</strong>ten es ihm. <strong>Das</strong> Zei<strong>ch</strong>en bekam dadur<strong>ch</strong><br />
seine besondere Bedeutsamkeit, daß Jesus hier ni<strong>ch</strong>t, wie später so oft, aus Erbarmen<br />
mit großer Not, die ein Mens<strong>ch</strong>enleben zerrüttete, sondern als der