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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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2 8 <strong>Das</strong> Zei<strong>ch</strong>en für die Jünger<br />

und tritt seine Herrs<strong>ch</strong>aft nun an. Da streckte si<strong>ch</strong> die Erwartung <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem<br />

Hö<strong>ch</strong>sten: jetzt kommen Gottes große Wunder. Israels Gott war von jeher<br />

ein Gott der Wunder, und wenn sein Königtum si<strong>ch</strong>tbar wird, so ist es voll<br />

von seiner Herrli<strong>ch</strong>keit. Wie sollte es mögli<strong>ch</strong> sein, daß da, wo der König des<br />

Himmelrei<strong>ch</strong>s zu Tis<strong>ch</strong>e sitzt, Mangel eintrete? Es waren festli<strong>ch</strong>e Tage in<br />

Marias Leben, während deren ihr Loblied wieder mä<strong>ch</strong>tig in ihr klang: Meine<br />

Seele erhebt den Herrn! Sollte si<strong>ch</strong> nun an diese Tage ein Mißklang hängen<br />

und sie Jesus ni<strong>ch</strong>t bitten dürfen, jede Störung von diesem Feste abzuwehren?<br />

Es war Jesu ernste Aufgabe, diesen Erwartungen die re<strong>ch</strong>te Gestalt zu<br />

geben. Es lag Glaube in denselben, den er ni<strong>ch</strong>t bes<strong>ch</strong>ämte. Wie sollte er den<br />

Glauben verderben, da er do<strong>ch</strong> gekommen war, ihn zu erwecken? Allein dieser<br />

Glaube bedurfte der Reinigung; denn es war no<strong>ch</strong> ein eilfertiger Glaube, der<br />

seine Wüns<strong>ch</strong>e aus einer dunklen, geringen Kenntnis Gottes zog und sie trotzdem<br />

Jesus als Gesetz entgegentrug. Er mußte ihn beugen ins stille Warten und<br />

Aufmerken auf Gottes Tat.<br />

2,4: Und Jesus sagt zu ihr: Was habe i<strong>ch</strong> mit dir zu tun, Frau? Meine Stunde<br />

ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gekommen. Es war unerläßli<strong>ch</strong>, daß die Seinigen glei<strong>ch</strong> von Anfang<br />

an si<strong>ch</strong> unter seine Leitung beugten. Darum wies Jesus die Mutter fest<br />

und ernst zurück. S<strong>ch</strong>on der Name, mit dem er sie anredete, erinnerte sie an<br />

ihren Platz. Soll die Frau regieren, den Christus leiten, Gott Stunde und Weg<br />

vors<strong>ch</strong>reiben? Sie hat ni<strong>ch</strong>ts von ihm zu verlangen, und er kann ni<strong>ch</strong>t auf ihre<br />

Wüns<strong>ch</strong>e a<strong>ch</strong>ten. Er tut jede Abhängigkeit ihr gegenüber ab. Die Mutter<br />

meinte freili<strong>ch</strong>, sie habe hier viel zu wüns<strong>ch</strong>en und zu raten; er ist ja ihr Sohn.<br />

Aber den Sohn, den sie leiten könnte und dürfte, hat sie verloren. Nun gilt ein<br />

anderer Wille, ni<strong>ch</strong>t mehr ihr Wuns<strong>ch</strong>. Er kann nur handeln, wenn seine<br />

Stunde da ist, und diese führt der Vater herbei, an dessen Leitung er völlig<br />

gebunden ist. Auf seine Stunde hat Maria gewartet, auf die Stunde, in der das<br />

Geheimnis offenbar werde, das von seiner Geburt her in ihm lag, und die ihm<br />

verheißene Herrli<strong>ch</strong>keit ers<strong>ch</strong>eine. Nun s<strong>ch</strong>ien sie gekommen: der Täufer hatte<br />

gespro<strong>ch</strong>en; die Jünger s<strong>ch</strong>auten gläubig zu ihm auf; Jesus selbst stand da,<br />

seiner Sendung gewiß. Nun hört sie no<strong>ch</strong> einmal: Meine Stunde ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

gekommen, Er wartet no<strong>ch</strong> und sieht das, was sie s<strong>ch</strong>on für gekommen hält,<br />

die Befreiung von allem Mangel und jedem Druck, das Si<strong>ch</strong>tbarwerden der<br />

göttli<strong>ch</strong>en Hilfe, den Mitgenuß an Gottes Herrli<strong>ch</strong>keit und Ma<strong>ch</strong>t, erst in der<br />

Zukunft kommen. Au<strong>ch</strong> sein Gott ist ein Gott der Wunder und sein Rei<strong>ch</strong> voll<br />

Herrli<strong>ch</strong>keit, nur jetzt no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Auf was wartet er no<strong>ch</strong>? „Du Lamm Gottes",<br />

hat ihm der Täufer zugerufen, „das der Welt ihre Sünde nimmt!"<br />

Es ist ein ähnli<strong>ch</strong>er Vorgang wie einst im Tempel zur Zeit, als Jesu selbstän-

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