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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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2 6 Jesus empfängt die ersten Jünger<br />

Nazareth stimmt aber ni<strong>ch</strong>t mit der S<strong>ch</strong>rift. Nathanael lä<strong>ch</strong>elt über den Toren,<br />

der einem Christus aus Nazareth <strong>na<strong>ch</strong></strong>läuft. Derselbe Spott ist no<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />

Jahrhunderte hindur<strong>ch</strong> fortgesetzt worden. Die Priester und Lehrer Jerusalems<br />

haben die Christenheit die Nazarener genannt und gemeint, s<strong>ch</strong>on dieser<br />

Name ma<strong>ch</strong>e ihre Torheit offenbar.<br />

Î Philippus gab Nathanael die einzige Antwort, die zu geben war. Komm<br />

ijund sieh! Und er kommt. Er traut dem Christus aus Nazareth ni<strong>ch</strong>t, wagt aber<br />

ni<strong>ch</strong>t, über das Zeugnis derer, die ihn kennen, in blindem Ho<strong>ch</strong>mut abzuspre<strong>ch</strong>en.<br />

1,47: Jesus sah Nathanael zu si<strong>ch</strong> kommen und sagt von ihm: Sieh!<br />

wahrhaftig ein Israelit, in dem ni<strong>ch</strong>t Trug ist. Obglei<strong>ch</strong> Nathanael mit starkem<br />

Argwohn kommt, no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t als Gläubiger, freut si<strong>ch</strong> Jesus denno<strong>ch</strong> an ihm<br />

seiner Aufri<strong>ch</strong>tigkeit wegen. Er spri<strong>ch</strong>t aus, was- ihn stärkt und was ihn<br />

s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>t. Ein e<strong>ch</strong>ter Israelit ist er, wenn er si<strong>ch</strong> an der Niedrigkeit Jesu stößt,<br />

alsbald <strong>na<strong>ch</strong></strong> der Herrli<strong>ch</strong>keit des Christus verlangt, darum si<strong>ch</strong> gegen Nazareth<br />

sträubt und es ni<strong>ch</strong>t versteht, wie einer aus Nazareth vor die "Welt als<br />

Christus treten könne. Und ein e<strong>ch</strong>ter Israelit ist er au<strong>ch</strong> darum, weil ihn denno<strong>ch</strong><br />

die Bots<strong>ch</strong>aft von der Ankunft des Verheißenen ni<strong>ch</strong>t ruhen läßt, sondern<br />

die Hoffnung Israels ihn treibt, si<strong>ch</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem umzusehen, der sie zu erfüllen<br />

verspri<strong>ch</strong>t.<br />

In diesem freudigen "Worte liegt zuglei<strong>ch</strong> ein tiefer S<strong>ch</strong>merz. Ein Israelit<br />

ohne Lug und Trug! Jesus bezei<strong>ch</strong>net das als eine große Sa<strong>ch</strong>e und ma<strong>ch</strong>t dadur<strong>ch</strong><br />

si<strong>ch</strong>tbar, wie sehr er unter der Heu<strong>ch</strong>elei und Unredli<strong>ch</strong>keit Israels gelitten<br />

hat, wie tief ihm all die frommen Lügen und Listen desselben die<br />

Seele verwundeten. Hier trifft er do<strong>ch</strong> einen, der redli<strong>ch</strong> ist; so nimmt er ihn<br />

freudig auf als Bürgs<strong>ch</strong>aft, daß, wo nur Redli<strong>ch</strong>keit sei, au<strong>ch</strong> der Jude den<br />

"Weg zu ihm finden wird.<br />

1,48: Nathanael sagt zu ihm: Woher kennst du mi<strong>ch</strong>? Jesus antwortete und<br />

spra<strong>ch</strong> zu ihm: Bevor di<strong>ch</strong> Philippus rief, als du unter dem Feigenbaum warst,<br />

sah i<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong>. Au<strong>ch</strong> dieses "Wort entsprang der Zwiespra<strong>ch</strong>e Jesu mit dem Vater,<br />

die seine Auswahl der Jünger begleitete und regelte. Er war auf Nathanaels<br />

Kommen vorbereitet. Der Vater hatte ihn ihm gezeigt, ehe er kam. "Wenn wir<br />

vermuteten, daß Nathanael unter dem Feigenbaum etwas erlebt oder beda<strong>ch</strong>t<br />

habe, was für sein inneres Leben von Bedeutung war, würden wir s<strong>ch</strong>werli<strong>ch</strong><br />

fehlgreifen. Do<strong>ch</strong> hat uns der Evangelist ni<strong>ch</strong>t gesagt, was dort ges<strong>ch</strong>ehen ist,<br />

sondern legt darauf den Na<strong>ch</strong>druck, daß Jesus Nathanael s<strong>ch</strong>on kannte, als er<br />

zu ihm kam, und Gott ihm einen Blick in sein Herz und Leben vers<strong>ch</strong>afft<br />

hatte, ehe er ihn als seinen Jünger bei si<strong>ch</strong> aufgenommen hat.<br />

Da vergaß Nathanael Nazareth, und die Niedrigkeit Jesu ist dadur<strong>ch</strong> über-

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