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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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248 Die Gemeins<strong>ch</strong>aft des Auferstandenen mit den Jüngern<br />

Geistes vor sie. Als seine Gabe empfangen sie den Geist, als Anteil an dem, was<br />

ihn selbst inwendig belebt und erfüllt. Dazu bildet sein Odem, der ihnen entgegenweht,<br />

den wahrnehmbaren Träger und das verbürgende Zei<strong>ch</strong>en. Wie<br />

sein Odem aus ihm heraus in sie hineinweht, so faßt sein Geist ihr Herz und<br />

hält es in seiner Ma<strong>ch</strong>t. Diese Gemeins<strong>ch</strong>aft des Geistes stellt er zwis<strong>ch</strong>en ihnen<br />

her, damit sie die Sünden vergeben oder behalten. Wie ihm der Täufer das<br />

Wort mitgab, Lamm Gottes zu sein, das die Sünde der Welt forthebt, und ihm<br />

damit seinen ganzen Beruf bes<strong>ch</strong>rieb, so bestimmt nun er seinen Jüngern ihren<br />

Beruf darin, daß sie die Sünden vergeben, und dies so, daß da, wo sie ni<strong>ch</strong>t<br />

vergeben, die S<strong>ch</strong>uld bleibt und geri<strong>ch</strong>tet wird. Damit sie dies in Kraft tun<br />

und ihr Verzeihen ein wahrhaftes Verzeihen, ihr Strafen ein wahrhaftes Strafen<br />

sei, kann es ni<strong>ch</strong>t <strong>na<strong>ch</strong></strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>em Sinn, nur mit mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Liebe und<br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>em Zorn ges<strong>ch</strong>ehen, sondern sie bedürfen dazu eines Auges, das der<br />

Geist erleu<strong>ch</strong>tet, eines Herzens, das der Geist gereinigt, eines Wortes, das der<br />

Geist ihnen gegeben hat. Sie sollen Jesus beim Werk seiner Gnade helfen, sollen<br />

Mens<strong>ch</strong>en von der S<strong>ch</strong>uld lösen, sollen aber au<strong>ch</strong> im Werk des Geri<strong>ch</strong>ts seine<br />

Diener sein, wie er selbst au<strong>ch</strong> in seinem irdis<strong>ch</strong>en Dienst in völliger Eintra<strong>ch</strong>t<br />

beides zur <strong>Offenbarung</strong> bra<strong>ch</strong>te, wie Gott die Welt liebhat und wie sie sein<br />

Geri<strong>ch</strong>t an si<strong>ch</strong> erfährt. Au<strong>ch</strong> in ihrem Wort und Werk vereinigt er Gnade und<br />

Wahrheit, weshalb das Vergeben und das Behalten der Sünden in ihrem Beruf<br />

verbunden sind. Dazu bedürfen und empfangen sie aber heiligen Geist, der<br />

allein hierzu taugli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t.<br />

No<strong>ch</strong> fehlte im Kreise der Jünger Thomas. 20,24. 25: Thomas aber, einer<br />

von den Zwölf, mit dem Namen Didymus, war ni<strong>ch</strong>t bei ihnen, als Jesus kam.<br />

Nun sagten ihm die anderen Jünger: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber<br />

sagte zu ihnen: Wenn i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in seinen Händen das Nägelmal sehe und meinen<br />

Finger auf das Nägelmal lege und meine Hand in seine Seite lege, werde<br />

i<strong>ch</strong> es ni<strong>ch</strong>t glauben. Er hatte si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur am Ostertag von den Jüngern abgesondert,<br />

von der Bots<strong>ch</strong>aft der Maria und dem, was die Jünger über das<br />

Grab beri<strong>ch</strong>teten, ni<strong>ch</strong>t überzeugt, sondern war es au<strong>ch</strong> dann no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, als sie<br />

ihn alle sahen. <strong>Johannes</strong> glaubte, ehe er Jesus sah, als er in seinem verlassenen<br />

Grabe stand; Thomas glaubte no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, als er s<strong>ch</strong>on bei allen seinen Genossen<br />

die Gewißheit sah, daß Jesus auferstanden sei. So gab es Erste und Letzte<br />

im Jüngerkreis, Männer mit einem zarten, wa<strong>ch</strong>en Ohr, die Gottes Werk sofort<br />

faßten, und Männer, die si<strong>ch</strong> in hartem Kampf zur Gewißheit dur<strong>ch</strong>rangen.<br />

Au<strong>ch</strong> die letzteren hatten ihre Stelle im Apostelkreis, und ihre Erfahrung<br />

diente der ganzen Gemeinde. Indem uns <strong>Johannes</strong> erzählt, wie Thomas<br />

si<strong>ch</strong> fern hielt und was der Herr ihm tat, ma<strong>ch</strong>t er uns vollends deutli<strong>ch</strong>, wie

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