Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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242. Jesu Sterben<br />
Verlassenheit, ermißt, daß sie Trost, Stärkung und Versorgung bedarf, und<br />
sorgt für sie, indem er ihr an seiner Statt den zum Sohn gibt, der ihm am<br />
innigsten verbunden war.<br />
Es liegt über der "Weise, wie <strong>Johannes</strong> seinen Anteil am Leiden Jesu beri<strong>ch</strong>tet,<br />
die zarte Bes<strong>ch</strong>eidenheit der e<strong>ch</strong>ten Liebe und des Glaubens. Ni<strong>ch</strong>t das<br />
erzählt er uns, daß er Jesus selbst irgendwie Trost und Stärkung hätte geben<br />
können; vielmehr steht er in dieser Hinsi<strong>ch</strong>t in der starken Gewißheit, daß<br />
Mens<strong>ch</strong>en Jesus ni<strong>ch</strong>ts geben konnten, daß er am Vater hing und aus ihm allein<br />
seine Stärke und Freude zog. Nur die Last konnte der Jünger mit ihm tragen,<br />
die ihm aus der Gemeins<strong>ch</strong>aft mit den Seinen erwu<strong>ch</strong>s. Als er den verlorenen<br />
Jünger ausstieß, zog er <strong>Johannes</strong> heran, daß er mit ihm wußte, was er tat; als<br />
seine Weissagung an Petrus si<strong>ch</strong> erfüllte, sah es <strong>Johannes</strong> mit an, wie das Wort<br />
Jesu ges<strong>ch</strong>ah, und als er auf den S<strong>ch</strong>merz der Mutter sah und ihr das Trostwort<br />
hinterließ, da war es der Dienst des <strong>Johannes</strong>, den Jesus in Anspru<strong>ch</strong><br />
nahm. Den großen Kampf, daß er au<strong>ch</strong> in der Todesnot beim Vater blieb und<br />
den Fürsten der Welt überwand und ihre Sünde trug, vollbra<strong>ch</strong>te Jesus allein.<br />
Vom Ende Jesu sagt <strong>Johannes</strong>, daß es von der Gewißheit dur<strong>ch</strong>leu<strong>ch</strong>tet war,<br />
es sei alles vollbra<strong>ch</strong>t. 19,28—30: Darauf, da Jesus wußte, daß s<strong>ch</strong>on alles vollbra<strong>ch</strong>t<br />
ist, damit die S<strong>ch</strong>rift vollführt werde, sagt er: I<strong>ch</strong> dürste. Es stand ein<br />
Gefäß voll Essig da. Nun taten sie einen S<strong>ch</strong>wamm voll Essig an einen Ysop<br />
und legten ihn ihm an den Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte,<br />
sagte er: Es ist vollbra<strong>ch</strong>t! neigte das Haupt und gab den Geist auf. Kurz vor<br />
dem Ende wurde Jesus, weil er über seinen brennenden Durst klagte, mit<br />
etwas Essig getränkt. <strong>Johannes</strong> denkt au<strong>ch</strong> hier an die S<strong>ch</strong>rift, Psalm 69,22, und<br />
re<strong>ch</strong>net au<strong>ch</strong> diese Bitte, die die Tränkung mit Essig zur Folge hatte, zu dem,<br />
was in Jesu Auftrag lag. Au<strong>ch</strong> dieses Offenbarwerden seiner Qual und Hilflosigkeit<br />
war dur<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>rift ihm zugeteilt, und er weigerte si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> dieses<br />
Stücks seiner Erniedrigung ni<strong>ch</strong>t. Dann wurde seine Seele still; er wußte, daß<br />
sein Dienst vollendet, sein Kampf überstanden sei. Nun kam der letzte Augenblick,<br />
und er übergab seinen Geist in des Vaters Hand.<br />
Weil Jesus no<strong>ch</strong> vor dem S<strong>ch</strong>luß des Tages starb, blieb sein Leib unversehrt,<br />
und seine Glieder wurden ihm ni<strong>ch</strong>t zers<strong>ch</strong>mettert. 19,31: Nun baten die Juden,<br />
da es Vorabend war, damit die Leiber ni<strong>ch</strong>t am Sabbat am Kreuz blieben,<br />
denn der Tag jenes Sabbats war groß, Pilatus darum, daß ihre S<strong>ch</strong>enkel zerbro<strong>ch</strong>en<br />
und sie abgenommen würden. Wie immer wir uns die Ordnung der<br />
Tage denken, der Sabbat in der Festwo<strong>ch</strong>e lag den Juden besonders am Herzen.<br />
Sie hielten mit doppeltem Eifer darauf, daß hier ni<strong>ch</strong>ts ges<strong>ch</strong>ehe, was eine<br />
Entweihung des Sabbats wäre. Da es darum unmögli<strong>ch</strong> war, die Lei<strong>ch</strong>en am