Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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<strong>Johannes</strong> 19,140—2? 241<br />
wärtig; so viel Re<strong>ch</strong>t ließ er Jesus, daß er Jesu eigenes Bekenntnis ihm als<br />
S<strong>ch</strong>uld ans Kreuz heftete und ihm das zur Last legte, wofür er selbst in den<br />
Tod gegangen war.<br />
Au<strong>ch</strong> das, was mit seinen Kleidern ges<strong>ch</strong>ah, wird zum Zeugnis für Jesus,<br />
daß er der Verheißene sei. 19,23.24: Als nun die Soldaten Jesus gekreuzigt<br />
hatten, nahmen sie seine Kleider und ma<strong>ch</strong>ten vier Teile, für jeden Soldaten<br />
einen Teil, und den Rock. Der Rock aber war ungenäht, vom oberen Rand an<br />
in einem Stück gewoben. Nun sagten sie zueinander: Wir wollen ihn ni<strong>ch</strong>t zers<strong>ch</strong>neiden,<br />
sondern um ihn losen, wem er gehören soll; damit die S<strong>ch</strong>rift erfüllet<br />
werde: Sie verteilten meine Kleider unter si<strong>ch</strong> und warfen über mein Gewand<br />
das Los (Psalm 22,19). Nun taten die Soldaten dies. Beide Sätze des;<br />
Psalms paßten somit wörtli<strong>ch</strong> auf das, was mit Jesus ges<strong>ch</strong>ah.<br />
Darauf erzählt <strong>Johannes</strong>, wie Jesus vom Kreuze herab ihm dadur<strong>ch</strong> einen<br />
besonderen Dienst übertragen hat, daß er ihm die Mutter übergab. 19,25—27;<br />
Beim Kreuze Jesu standen aber seine Mutter und die S<strong>ch</strong>wester seiner Mutter,<br />
Mar : a, die Frau des Klopas, und Maria aus Magdala. Nun sagt Jesus, der die<br />
Mutter und den Jünger, den er liebte, dabei stehen sah, zur Mutter: Frau, sieh!<br />
dein Sohn. Darauf sagt er zum Jünger: Sieh! deine Mutter. Und von jener<br />
Stunde an nahm sie der Jünger zu si<strong>ch</strong>. Die um das Kreuz Stehenden we<strong>ch</strong>selten;<br />
Vorübergehende traten herzu und gingen wieder weg; Zus<strong>ch</strong>auer kamen<br />
aus der Stadt und entfernten si<strong>ch</strong> wieder. So war es au<strong>ch</strong> den Seinigen mögli<strong>ch</strong>,<br />
wenn es um das Kreuz her leerer wurde, si<strong>ch</strong> ihm zu nähern. Mit der Mutter<br />
Jesu kam au<strong>ch</strong> Maria, die Frau des Klopas, von dem uns aus, der jüdis<strong>ch</strong>en<br />
Kir<strong>ch</strong>e überliefert ist, er sei der Bruder Josephs gewesen, so daß die beiden<br />
Marien als S<strong>ch</strong>wägerinnen miteinander verwandt waren; dann au<strong>ch</strong> Maria<br />
von Magdala, die mit Jesus dur<strong>ch</strong> besondere Dankbarkeit und Liebe verbunden<br />
war. <strong>Johannes</strong> hatte Jesu Mutter begleitet und stand neben ihr am Kreuze.<br />
Matthäus sagt uns, 27,56, daß au<strong>ch</strong> des <strong>Johannes</strong> eigene Mutter anwesend war;<br />
do<strong>ch</strong> davon spri<strong>ch</strong>t <strong>Johannes</strong> selber ni<strong>ch</strong>t, weil er unser Auge ni<strong>ch</strong>t auf si<strong>ch</strong>,<br />
sondern auf Jesus ri<strong>ch</strong>tet und uns nur das eine erzählt, wie Jesus ihm an seiner<br />
Sorge für die Mutter Anteil gab. Sie hatte den Sohn Gott hingeben müssen;<br />
Jesus lohnte es ihr no<strong>ch</strong> vom Kreuze her und gibt ihr den Jünger, den er liebhatte,<br />
zum Sohn und heißt ihn ihr tun, was der Sohn der Mutter tut. Au<strong>ch</strong><br />
jetzt wieder, wie in Kana, nennt er sie „Frau"; anders als damals und do<strong>ch</strong><br />
wieder ähnli<strong>ch</strong>. Au<strong>ch</strong> jetzt spri<strong>ch</strong>t dieser Name aus, daß die irdis<strong>ch</strong>en Bande,<br />
die ihn mit der Mutter verbanden, gelöst sind; aber au<strong>ch</strong> jetzt zerreißt er sie<br />
ni<strong>ch</strong>t mit Gerings<strong>ch</strong>ätzung, als ers<strong>ch</strong>ienen ihm diese irdis<strong>ch</strong>en Verhältnisse<br />
völlig ni<strong>ch</strong>tig und bedeutungslos; vielmehr bedenkt er ihren S<strong>ch</strong>merz und ihre