Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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236 Jesu Sterben<br />
Dur<strong>ch</strong> seine Stimme lenkt der Hirtc die S<strong>ch</strong>afe, und durdi den Geist der "Wahrheit<br />
führt er seine Sa<strong>ch</strong>e. Dur<strong>ch</strong> die Wahrheit ist aber er selbst zum Herrs<strong>ch</strong>er<br />
gema<strong>ch</strong>t, weil er sein Leben und seinen Platz in der "Welt deshalb empfangen<br />
hat, um ihr Zeuge zu sein. Sie entsteht freili<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erst dur<strong>ch</strong> seine Geburt<br />
oder dur<strong>ch</strong> seinen Dienst, sondern ist Gottes ewiger Besitz. Sie bedarf aber auf<br />
Erden des Zeugen, dessen, der für sie redet und mit "Wort und Werk kundtut<br />
und erweist. <strong>Das</strong> ist Jesu Amt, zu dem er und keiner sonst geboren ist. Au<strong>ch</strong> ist<br />
er kein König ohne Rei<strong>ch</strong>, obwohl jetzt niemand die Hand für ihn regt¿ Denn<br />
es gibt Mens<strong>ch</strong>en, die aus der Wahrheit sind, die, von denen er den Juden<br />
sagte, sie seien aus Gott, 8,47, die, die er Nikodemus bes<strong>ch</strong>rieb als die, die ihr<br />
Werk in Gott tun, 3,21. Den Heiden, dem Gott ganz im Dunkeln steht, erinnert<br />
Jesus ni<strong>ch</strong>t an Gott, den er ni<strong>ch</strong>t kennt, dagegen an die Wahrheit als an<br />
die Ma<strong>ch</strong>t, die uns unseren Sinn und Willen geben und unser Wort und Werk<br />
uns s<strong>ch</strong>enken kann, so daß sie die Wurzel ist, aus der unser inwendiges Wesen<br />
wird und wä<strong>ch</strong>st. Diese alle, die dur<strong>ch</strong> die Wahrheit leben, heißt Jesus sein<br />
eigen. Die sind sein Rei<strong>ch</strong>; über sie ist er Herr und König in wirksamer Ma<strong>ch</strong>t.<br />
Denn diese erkennen in seiner Stimme die Stimme dessen, der zum Zeugen der<br />
Wahrheit geboren ist, und sind ihr Untertan.<br />
Zu dieser Art von Königsma<strong>ch</strong>t hat Pilatus kein Vertrauen. 18,38a: Pilatus<br />
sagt zu ihm: Was ist Wahrheit? Wer kann sagen, was sie ist? und was ri<strong>ch</strong>tet<br />
man mit ihr in dieser Welt aus, in der ganz andere Mä<strong>ch</strong>te gelten und der<br />
Zeuge der Wahrheit als Verbre<strong>ch</strong>er den Kreuzesweg geht? Und do<strong>ch</strong> verspürte<br />
er eben jetzt ihre Ma<strong>ch</strong>t und erlebte es, daß die Anklagen der Juden vor ihr<br />
zergingen und es ihm in heller Gewißheit in der Seele stand: er hat keine<br />
S<strong>ch</strong>uld; es ist wahr, wenn er sagt, er baue seine Herrs<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t auf diese Welt,<br />
und wahr, wenn er sagt, seine Waffe sei die Wahrheit allein.<br />
18,38b: Und als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und<br />
sagt zu ihnen: I<strong>ch</strong> finde an ihm keine S<strong>ch</strong>uld. Aber weil sie ihn ja verurteilt hatten<br />
und Pilatus als ein kluger Regent niemand zu verletzen und eine für alle<br />
erträgli<strong>ch</strong>e Form zu finden wüns<strong>ch</strong>te, so s<strong>ch</strong>lug er ihnen vor, das Gewohnheitsre<strong>ch</strong>t,<br />
das verlangte, daß der Statthalter am Pas<strong>ch</strong>a einen Gefangenen freigebe,<br />
auf Jesus anzuwenden. So blieb der Spru<strong>ch</strong> der Juden in Kraft und wurde vom<br />
Statthalter ni<strong>ch</strong>t förmli<strong>ch</strong> umgestoßen, und der Statthalter kam zu seiner Re<strong>ch</strong>nung<br />
und brau<strong>ch</strong>te das Todesurteil ni<strong>ch</strong>t über den auszuspre<strong>ch</strong>en, den er für uns<strong>ch</strong>uldig<br />
hielt, und Jesus erhielt die Freiheit wieder. Pilatus s<strong>ch</strong>ien es klug; wie<br />
es der Wahrheit dabei gehe, sorgte er ni<strong>ch</strong>t; was ist do<strong>ch</strong> sie! 18,39: Es besteht<br />
aber bei eu<strong>ch</strong> die Gewohnheit, daß i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> am Pas<strong>ch</strong>a einen freilasse. Wollt ihr<br />
nun, so lasse i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> den König der Juden frei. Es war <strong>Johannes</strong> wi<strong>ch</strong>tig, daß