Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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234 Jesu Sterben<br />
Geri<strong>ch</strong>t gehalten, weil man die Aufsi<strong>ch</strong>t über die religiösen Dinge ni<strong>ch</strong>t den<br />
Heiden überließ. Bei sol<strong>ch</strong>en Verhandlungen aber ein Todesurteil zu fällen<br />
war den jüdis<strong>ch</strong>en Ri<strong>ch</strong>tern verboten, und sie wagten vor allem in Jerusalem<br />
und am Fest unter den Augen des Statthalters ni<strong>ch</strong>t, dem Staatsgesetz zu<br />
trotzen. Sie mußten deshalb, weil es ihnen an der öffentli<strong>ch</strong>en und s<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong>vollen<br />
Hinri<strong>ch</strong>tung Jesu lag, seine Sa<strong>ch</strong>e in die Hand des Römers legen, und es<br />
erfüllten si<strong>ch</strong> die Worte Jesu, die s<strong>ch</strong>on längst auf die Art seines Todes hingezeigt<br />
haben. Oft genug war sein Leben in Gefahr gewesen; allein niemals,<br />
au<strong>ch</strong> wenn seine Gegner no<strong>ch</strong> so erbittert waren, wurde ein Stein gegen ihn<br />
ges<strong>ch</strong>leudert, der ihn getroffen hätte. Vom Erhöhtwerden hat er gespro<strong>ch</strong>en<br />
und von der S<strong>ch</strong>lange, die am Pfahle hing. <strong>Das</strong> erfüllte si<strong>ch</strong> nun, weil er <strong>na<strong>ch</strong></strong><br />
den Formen des römis<strong>ch</strong>en Re<strong>ch</strong>ts dur<strong>ch</strong> einen öffentli<strong>ch</strong>en Urteilsspru<strong>ch</strong> des<br />
Statthalters verdammt worden ist.<br />
18,33: Nun ging Pilatus wieder in das S<strong>ch</strong>loß hinein, rief Jesus und sagte<br />
zu ihm: Bist du der König der Juden? "Weil die Verkläger Jesu ihm seine Sa<strong>ch</strong>e<br />
übergeben mußten, haben sie ihm au<strong>ch</strong> erklärt, was sie gegen Jesus hatten, und<br />
wir hören, daß sie ihn als einen fals<strong>ch</strong>en Christus verklagt haben. Na<strong>ch</strong> der<br />
Anklage der Juden hatte es Pilatus in Jesus mit einem Mens<strong>ch</strong>en zu tun, der<br />
si<strong>ch</strong> zum König ma<strong>ch</strong>en will und Aufruhr beginnt. Pilatus fragte ihn ni<strong>ch</strong>t:<br />
Gibst du vor, du seiest der König der Juden, sondern: Bist du das? und diese<br />
Frage zeigt, daß der Anspru<strong>ch</strong> Jesu an das Königtum über Israel ihn ernst bes<strong>ch</strong>äftigte.<br />
Daß er etwas von Israels Hoffnung auf den Christus wußte, ist<br />
si<strong>ch</strong>er anzunehmen. "Wie weit er über das unterri<strong>ch</strong>tet war,» was Jesus in Jerusalem<br />
getan hatte, können wir ni<strong>ch</strong>t ermessen; jedenfalls war er darüber bereits<br />
klar, daß er in Jesus keinen Lügner und Übeltäter vor si<strong>ch</strong> hatte.<br />
18,34: Jesus antwortete: Sagst du das aus dir selbst, oder haben andere mit<br />
dir über midi gespro<strong>ch</strong>en? Er hieß ihn bedenken, daß es für ihn einen großen<br />
Unters<strong>ch</strong>ied ausma<strong>ch</strong>e, ob er seine Frage aus eigenem Antrieb an ihn ri<strong>ch</strong>te,<br />
weil ihn das, was er selbst sieht und weiß, zu ihr bewegt, oder ob er nur deshalb<br />
so frage, weil andere ihm diesen Beri<strong>ch</strong>t über Jesus gaben. Ist seine Frage<br />
seine eigene Frage, dann zeigt sie persönli<strong>ch</strong>e Ergriffenheit dur<strong>ch</strong> das, was er<br />
an Jesus sieht, und kann zum Glauben werden. Einer sol<strong>ch</strong>en Frage kann Jesus<br />
anders antworten, als wenn er nur die Rede anderer Leute wiederholt und si<strong>ch</strong><br />
selber fern von Jesus hält. Au<strong>ch</strong> den Pilatus hat Jesus als Mens<strong>ch</strong>en behandelt,<br />
der selbst <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem, was Jesus ist, fragen darf und soll und si<strong>ch</strong> um eine eigene<br />
Überzeugung über ihn zu kümmern hat. "Was Jesus ist, geht au<strong>ch</strong> ihn an, bringt<br />
au<strong>ch</strong> ihm Leben oder Tod, und vollends, da er über ihn als Ri<strong>ch</strong>ter zu urteilen<br />
hat, kann er ni<strong>ch</strong>t nur auf andere hören und <strong>na<strong>ch</strong></strong> anderer Leute Mund reden.