Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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I96 Die Verheißung des S<strong>ch</strong>eidenden<br />
in seinem irdis<strong>ch</strong>en Leben an ihm si<strong>ch</strong>tbar gewesen. Jesus fährt darum fort und<br />
hebt die Verheißung höher, empor über das, was sein irdis<strong>ch</strong>er Verkehr mit<br />
den Jüngern ihnen gab: nun sind sie in ihn aufgenommen und von ihm umfaßt,<br />
und er geht ein in sie. <strong>Das</strong> war s<strong>ch</strong>on seine Verheißung, als er ihnen von<br />
der Gotteskraft in seinem Fleis<strong>ch</strong> und Blute spra<strong>ch</strong>, 6,56. Solange er aber in<br />
seiner irdis<strong>ch</strong>en Gestalt vor ihnen stand, blieb dies eine Verheißung, die über<br />
ihr Erkennen hinausging, weil sie die Gegenwart überragt. Anders wird es sein,<br />
wenn sie ihn auferstanden sehen. Dann verstehen sie, daß er sie überall errei<strong>ch</strong>t,<br />
immer bei ihnen ist, stets hält und seiner Gemeins<strong>ch</strong>aft mit ihnen eine<br />
Wahrheit und Vollständigkeit zu geben vermag, daß sie sagen dürfen: Wir<br />
sind in ihm und er in uns.<br />
Es ist eine bewußte, willentli<strong>ch</strong>e Gemeins<strong>ch</strong>aft des Jüngers mit ihm, von der<br />
er redet, also Liebe zu ihm. Worin besteht sie? wann ist sie da? 14,21a: Wer<br />
meine Gebote hat und sie bewahrt, der ist der, der mi<strong>ch</strong> liebt. Die Weisung Jesu<br />
ist von der s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>testen Einfa<strong>ch</strong>heit und Wahrheit: Habe meine Gebote und<br />
bewahre sie! Der liebt mi<strong>ch</strong>, der sie hat und bewahrt. <strong>Das</strong> ist die Weise, wie<br />
wir in ihm bleiben. Oben V. 15 ging Jesus von der Liebe zur Erfüllung seiner<br />
Gebote hinaus: Ihr liebt mi<strong>ch</strong>; nun denn, weil und so gewiß ihr mi<strong>ch</strong> liebhabt,<br />
so gewiß bewahrt ihr meine Gebote. Hier geht er vom Bewahren seines Gebots<br />
hinein in das Inwendige, das unserem Gehorsam den inneren Wert vers<strong>ch</strong>afft<br />
und ihn vor Gott kräftig ma<strong>ch</strong>t: Ihr habt meine Gebote; daß heißt mi<strong>ch</strong> lieben !<br />
und das ist ein starkes und lebendiges Band, das den Vater und den Sohn mit<br />
eu<strong>ch</strong> verbunden ma<strong>ch</strong>t. Dort blickt er auf das Werk der Jünger und ihren<br />
Dienst: was brau<strong>ch</strong>en sie dazu? Daß sie ihn lieben! dann halten sie seine Gebote.<br />
Hier blickt er auf ihre Verbundenheit mit dem Vater: was brau<strong>ch</strong>en sie<br />
dazu? Daß sie seine Gebote halten! Damit lieben sie ihn ja, und er wird ni<strong>ch</strong>t<br />
vergebens geliebt.<br />
14,21b: Wer aber mi<strong>ch</strong> liebt, wird von meinem Vater geliebt werden, und<br />
i<strong>ch</strong> werde ihn lieben und mi<strong>ch</strong> ihm offenbaren. In der Einheit des Vaters mit<br />
dem Sohn liegt es, daß seine Liebe alle die mit umfaßt, die den Sohn liebñaben,<br />
und die Liebe des Vaters ist für den Sohn die Regel, <strong>na<strong>ch</strong></strong> der si<strong>ch</strong> seine<br />
eigene Liebe bewegt. Wie könnte er die ni<strong>ch</strong>t lieben, die der Vater liebt? In der<br />
liebe liegt aber, daß das Geheimnis wei<strong>ch</strong>t und die Verborgenheit endet:<br />
denen, die er liebhat, zeigt er si<strong>ch</strong>.<br />
So rei<strong>ch</strong> die Verheißung Jesu geworden war, eins fehlte do<strong>ch</strong> den Jüngern<br />
no<strong>ch</strong>. Judas, ni<strong>ch</strong>t der Verräter, sondern der, der Lukas 6,16 und Apostelges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
1,13 zu den Zwölfen gere<strong>ch</strong>net wird, bringt es zum Ausdruck: Du<br />
spri<strong>ch</strong>st bloß von uns; aber der Christus kommt ja für die Welt. Es ma<strong>ch</strong>t ihm