Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

!8 Jesus offenbart die göttliche Gnade
antworten müsse wie die Spreu. Spräche er dagegen von Elia, so dächten sie
nur an die wunderbare Rückkehr des Thesbithers und hätten ihm alsdann geantwortet:
„Du bist Zacharias Sohn und willst Elia sein! Ihn hat Gott im
Himmel verborgen, und von dorther kommt er am Ende der Tage wieder." So
wäre der Anstoß an seiner Sendung mächtig und sein "Wort vergeblich geworden.
Als die Frager mit der Reihe der Namen zu Ende waren, die ihnen die Bibel
darbot, fordern sie den Täufer auf, sich selbst zu "erklären; er dürfe sie nicht
ohne Antwort gehen lassen, da sie ihn im Namen derer verhören, die die heiligen
Ämter verwalten und Gottes Gemeinde regieren. 1,22. 23: Nun sagten
sie zu ihm: Wer bist du? Damit wir denen Antwort geben, die uns sandten.
Was sagst du über dich? Er sagte: Ich bin die Stimme dessen, der in der Wüste
ruft: Bereitet den Weg des Herrn, wie der Prophet Jesaja gesagt hat (Jesaja
40,3). Der Täufer nennt ihnen ein Wort des Propheten, an das sie nicht dachten,
das ihren Blick nicht auf seine Person lenkte und sie nicht veranlaßte, mit
neugierigem Staunen sich an ihn zu hängen, dagegen sein ernstes Ziel ihnen
in aller Deutlichkeit beschrieb und ihnen klar machte, um was sie sich zu kümmern
haben und was den tiefen Ernst in jene Tage brachte. Er ist die verheißene
Stimme in der Wüste, die verlangt, daß sich das Volk für Gott bereit
halte.
Das hat wenig Eindruck auf sie gemacht; es schien ihnen nicht greifbar genug
und traf mit ihren Wünschen nicht zusammen. Sie hielten sich daran, daß er
weder der Christus noch Elia noch der wie Mose zu ehrende Prophet sei, also
keiner von denen, auf die die Weissagung Israel mit Namen hingewiesen hatte,
und verlangen deshalb von ihm Rechenschaft, warum er dem Volk die Taufe
auflege. 1,24. 25: Und abgesandt waren sie aus der Zahl der Pharisäer. Und
sie befragten ihn und sagten zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht
der Christus und nicht Elia und nicht der Prophet bist? Diejenigen Männer,
die auf die Erfüllung des Gesetzes ihren Eifer richteten, hatten zu diesem Verhör
des Täufers den Anstoß gegeben und dafür gesorgt, daß solche Priester
und Leviten diesen Auftrag erhielten, die zu ihrer Gemeinschaft gehörten. So
stand es-damals in Jerusalem: das Geschick des Volks lag in den Händen der
Pharisäer, und von ihnen ging von Anfang an der Widerstand gegen Johannes
und gegen Jesus aus. Nicht nur der unfromme Teil des Volks, der sich nicht um
Gott kümmerte, widerstrebte ihnen, sondern eine inwendig kranke, verfälschte
Frömmigkeit vertrat ihnen den Weg. Der eingebildete Gottesdienst der geltenden
Frommen behauptete sich gegen die, die Gott in Wahrheit dienten. Den
Pharisäern war nun das Taufen des Täufers besonders anstößig, nicht deshalb.