Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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186 Die Verheißung des S<strong>ch</strong>eidenden<br />
endet hat, dies als sein neues Gebot, das von jetzt an für sie in Kraft tritt, daß<br />
jetzt sie einander lieben.<br />
Genügen sie dadur<strong>ch</strong> ihrem Apostelamt? Jesu Auftrag s<strong>ch</strong>eint dieses ganz zu<br />
vergessen, da er ni<strong>ch</strong>t von ihren Amtspfli<strong>ch</strong>ten und ihrem Missionsberuf redet,<br />
sondern nur von ihrer persönli<strong>ch</strong>en Verpfli<strong>ch</strong>tung gegeneinander, davon, wie<br />
sie si<strong>ch</strong> stets mit Herz und Willen zueinander stellen und aneinander handeln.<br />
Und do<strong>ch</strong> ist der Jünger au<strong>ch</strong> dem Meister verpfli<strong>ch</strong>tet, hat ihn zu verkündigen,<br />
seinen Namen zu preisen und für ihn zu werben. Allein dies soll dadur<strong>ch</strong><br />
ges<strong>ch</strong>ehen, daß de einander liebhaben. 13,35: Daran werden alle erkennen, daß<br />
ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe zueinander habt. Die verbundene Gemeinde,<br />
in der jeder dem anderen dient, einer für den anderen sorgt und eine<br />
einträ<strong>ch</strong>tige Liebe alle umfängt, ist die einzige <strong>Offenbarung</strong> seines Amts und<br />
seiner Größe, die Jesus anerkennt. "Wenn ihnen die liebe verloren ginge, wäre<br />
ihr Apostelberuf vers<strong>ch</strong>erzt. "Weder das Wort no<strong>ch</strong> das Wunder kann das leisten,<br />
was allein die Liebe kann. Sie allein tut kund, daß der Mens<strong>ch</strong> in seinem<br />
inwendigen Lebensstand von Gott ergriffen und erneuert ist und aus Jesu<br />
Hand die Vollma<strong>ch</strong>t empfangen hat, ein Kind Gottes zu sein, 1,12. Darum ist<br />
die we<strong>ch</strong>selseitige Liebe der Jünger das Zei<strong>ch</strong>en, in dem Jesus erkannt, das Mittel,<br />
dur<strong>ch</strong> das sein Sinn und Wille geoffenbart und der Welt wirksam verkündigt<br />
wird, die ganze und einzige Amtspfli<strong>ch</strong>t der Apostel, die alles übrige regiert<br />
und gestaltet, was sie tun und lassen, und ebenso die ganze und einzige<br />
Amtspfli<strong>ch</strong>t der Christenheit.<br />
Von diesen Worten, von denen das erste Jesu eigenen Ausgang, das zweite<br />
die Trennung der Jünger von ihm, das dritte ihren Beruf bes<strong>ch</strong>rieb, bes<strong>ch</strong>äftigte<br />
das zweite Petrus am meisten. Warum muß es so sein, daß er sie verläßt<br />
und sie ni<strong>ch</strong>t bei ihm bleiben können? In ihrer Hoffnung lag derselbe Wuns<strong>ch</strong>,<br />
wie ihn au<strong>ch</strong> das Volk hegt, nie vom Christus getrennt zu werden, viehnehr<br />
au<strong>ch</strong> dann, wenn er in seine Herrli<strong>ch</strong>keit tritt, zu seiner Re<strong>ch</strong>ten und zu seiner<br />
Linken zu sitzen als die, die alles mit ihm teilen. 13,36: Simon Petrus sagt zu<br />
ihm: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete: Dahin, wohin i<strong>ch</strong> gehe, bist du<br />
jetzt ni<strong>ch</strong>t imstande, mir zu folgen; du wirst mir aber später folgen. Jesus hat<br />
au<strong>ch</strong> für Petrus den Leidensweg im Auge, au<strong>ch</strong> für ihn als Weg zur Herrli<strong>ch</strong>keit.<br />
Aber das kommt erst später an ihn, erst wenn er Jesus selber vorangehen<br />
sah und es in der rei<strong>ch</strong>en und langen Erfahrung seines Apostellebens erprobt<br />
hat, was er an seiner Gnade hat. Dadur<strong>ch</strong> wird au<strong>ch</strong> er so gestärkt werden, daß<br />
er Gott herzli<strong>ch</strong> danken lernt, wenn er sein Leben im Dienst des Christus geben<br />
und zu seinem Preise au<strong>ch</strong> den Kreuzblock anfassen darf, und dann wird ihn<br />
sein Sterben zu Christus führen und ihm die neue Gemeins<strong>ch</strong>aft mit ihm be-