Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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180 Jesus begründet seine Gemeinde<br />
mehr verstanden und ihm ni<strong>ch</strong>t mehr mit der Tat gehor<strong>ch</strong>t. Ebenso hört in<br />
jeder Zeit jeder auf, ein Christ zu sein, und jede Kir<strong>ch</strong>e auf, eine Kir<strong>ch</strong>e zu<br />
sein, wenn sie die Beugung Jesu in die Kne<strong>ch</strong>tsgestalt ni<strong>ch</strong>t wiederholt, sondern<br />
größer als er sein will.<br />
Weil diese "Worte vom Dienst des Jüngers, der in der Gnade Jesu den Grund<br />
und die Regel hat, handeln, ist ihnen no<strong>ch</strong>mals die Eins<strong>ch</strong>ränkung beigegeben.<br />
13,18a: I<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t von eu<strong>ch</strong> allen; i<strong>ch</strong> weiß, wel<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> erwählte. So<br />
wenig alle rein sind, so wenig hat Jesus sie alle im Auge, wenn er von der Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />
spri<strong>ch</strong>t, in die er die Seinen zueinander versetzt und in deren Erhaltung<br />
ihr Beruf nun besteht. Es gibt unter ihnen einen, der ni<strong>ch</strong>t so handeln<br />
will und ni<strong>ch</strong>t so handeln kann, wie es Jesu Worte soeben ihnen darstellten.<br />
Der Verrat konnte die Jünger besonders ers<strong>ch</strong>üttern und verwirren, weil er<br />
einen Vorwurf auf Jesus selber zu werfen s<strong>ch</strong>ien. Es sieht aus, als sei er hier<br />
selbst von der Bosheit überwunden und der Getäus<strong>ch</strong>te, dessen Hoffnungen<br />
zerfielen, der einen Mißgriff eingestehen müsse, da er den an si<strong>ch</strong> zog, der ihm<br />
s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> den Todesstoß gab. Jesus wehrte diesen Zweifel ab: I<strong>ch</strong> weiß,<br />
wel<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> erwählte. Der Verräter gehört, obwohl er bis zur Stunde im Jüngerkreis<br />
steht, ni<strong>ch</strong>t zu ihnen. "Warum er ihn denno<strong>ch</strong> bei si<strong>ch</strong> aufnahm und trug<br />
und erst jetzt ihn so ans li<strong>ch</strong>t drängte, daß ihm der Aufenthalt bei Jesus unerträgli<strong>ch</strong><br />
wird, deutet Jesus mit dem "Wort an 13,18b: Aber damit der Spru<strong>ch</strong><br />
erfüllt werde: Der, der mein Brot aß, erhob seine Ferse gegen mi<strong>ch</strong> (Ps. 41,10).<br />
Jesus sah si<strong>ch</strong> inwendig gehindert, den Verräter von si<strong>ch</strong> zu tun, ehe der Verrat<br />
vollendet war. S<strong>ch</strong>riftworte wie das angeführte sind für ihn ges<strong>ch</strong>rieben.<br />
Er muß au<strong>ch</strong> diese Bosheit leiden und es tragen, daß der Genosse seines Mahls<br />
ihm den Fußtritt gibt. Damit sind freili<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alle Fragen beantwortet, die<br />
im Blick auf den Verräter an uns herantreten und die s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> die tiefsten<br />
"Wunder der göttli<strong>ch</strong>en "Weltregierung in ihrer Verbindung von Gnade und<br />
Geri<strong>ch</strong>t berühren. Nur das eine spri<strong>ch</strong>t Jesus den Jüngern und dem Verräter<br />
aus, daß es für ihn eine Tat des Gehorsams war, daß er ihn trug. Des Vaters<br />
wegen in der Beugung unter das, was ihm als göttli<strong>ch</strong>er "Wille gewiß war, hat<br />
er Judas bei si<strong>ch</strong> gehabt.<br />
13,19: Von jetzt an sage icJj es eu<strong>ch</strong>, ehe es ges<strong>ch</strong>ah, damit ihr, wenn es ges<strong>ch</strong>ieht,<br />
glaubt, daß i<strong>ch</strong> bin. Dur<strong>ch</strong> die Klarheit seines dur<strong>ch</strong>dringenden Blicks<br />
stellt er si<strong>ch</strong> siegrei<strong>ch</strong> über den Verräter, ni<strong>ch</strong>t betrogen von ihm, ni<strong>ch</strong>t besiegt<br />
dur<strong>ch</strong> seine List. <strong>Das</strong> war für die Jünger eine starke Hilfe und wehrte die Anfe<strong>ch</strong>tung<br />
ab, die sie wegen des Verrats ers<strong>ch</strong>üttern konnte. Alles, was sie von<br />
Jesus empfangen hatten, hatte Judas au<strong>ch</strong> gehabt. <strong>Das</strong>selbe "Wort und "Werk<br />
Jesu ma<strong>ch</strong>te sie gläubig, Judas ungläubig und trieb sie zur Liebe, ihn zum Haß;