Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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148 Der Kampf am Tempelweihfest<br />
Kapitel 10,22—42<br />
Der Kampf am Tempelweihfest<br />
Drei Monate später wurde das Tempelweihfest gefeiert zur Erinnerung an<br />
die Erneuerung des gesetzmäßigen Gottesdienstes dur<strong>ch</strong> den Makkabäer Juda»<br />
der die grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Götterbilder aus dem Tempel weggetan und die Priester<br />
in ihn zurückgeführt hatte. Wo si<strong>ch</strong> Jesus während dieser Zeit aufhielt, ob er<br />
<strong>na<strong>ch</strong></strong> Galiläa zurückging oder ins Ostjordanland, vgl. Matthäus 19,1, hat uns<br />
<strong>Johannes</strong> ni<strong>ch</strong>t gesagt; jedenfalls blieb er ni<strong>ch</strong>t in Jerusalem. Als er zur Festfeier<br />
wieder dorthin kam, kam der Ärger der Juden darüber zum Ausbru<strong>ch</strong>,<br />
daß es immer no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ents<strong>ch</strong>ieden sei, was man von Jesus zu halten habe.<br />
10,22—24: Es fand damals das Tempelweih fest in Jerusalem statt. <strong>Das</strong> Wetter<br />
war winterli<strong>ch</strong>, und Jesus ging imTempel in der Halle Salomos hin und her.<br />
Nun umringten ihn die Juden und sagten zu ihm: Bis wann erregst du unsere<br />
Seele? Wenn du der Christus bist, so sage es uns freimütig! Sie waren es satt,<br />
länger zu warten, und umringten ihn, als der winterli<strong>ch</strong>e Regen jedermann aus<br />
den offenen Höfen in die gedeckten Hallen des Tempels trieb, um ihm darüber<br />
eine Erklärung abzutrotzen, ob er der Christus sei. Sie ma<strong>ch</strong>ten ihm einen Vorwurf<br />
daraus, daß er ihre Seele so lange in unents<strong>ch</strong>iedener S<strong>ch</strong>wankung halte.<br />
10,25a: Jesus antwortete ihnen: I<strong>ch</strong> sagte es eu<strong>ch</strong>, und ihr glaubt ni<strong>ch</strong>t. Ihren<br />
Vorwurf heißt er grundlos. An ihm liegt es ni<strong>ch</strong>t, wenn sie verwirrt und unents<strong>ch</strong>ieden<br />
sind. S<strong>ch</strong>on als sie ihn wegen des Kranken in Bethesda verklagten,<br />
hat er offenkundig das ganze Messiaswerk si<strong>ch</strong> beigelegt; ebenso deutli<strong>ch</strong> tat<br />
er es, als er ihnen sein Hirtenamt bes<strong>ch</strong>rieb. Brau<strong>ch</strong>t er die Formel, auf die sie<br />
gespannt laus<strong>ch</strong>en, ni<strong>ch</strong>t, so tut er es mit gutem Beda<strong>ch</strong>t; sie heften an die<br />
Formel ihre eigenen Gedanken, in denen er sie ni<strong>ch</strong>t bestärken darf; darum<br />
sagt er ihnen ni<strong>ch</strong>t eine Formal her, sondern erläutert ihnen die Sa<strong>ch</strong>e. Diese<br />
hat er ihnen jedo<strong>ch</strong> in der hellsten Deutli<strong>ch</strong>keit verkündigt. Was hilft aber das<br />
Wort, wenn es ni<strong>ch</strong>t geglaubt wird? Daher rührt ihre innere Unsi<strong>ch</strong>erheit und<br />
Verlegenheit, daß sie ihm den Glauben verweigern.<br />
10,25b: Die Werke, die i<strong>ch</strong> im Namen meines Vaters tue, sie geben über mi<strong>ch</strong><br />
Zeugnis. Als Glaubensgrund hält er ihnen seine Werke vor, die er im Namen<br />
des Vaters tat. Zwar ist s<strong>ch</strong>on sein Wort ein fester Glaubensgrund, der über<br />
ihn gewiß ma<strong>ch</strong>en kann; immerhin ist es allein für si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> unfertig und wartet<br />
no<strong>ch</strong> auf die Tat. Mit dem Werk steht dagegen etwas Ganzes, Abges<strong>ch</strong>lossenes<br />
vor ihnen, das ihnen ni<strong>ch</strong>t nur seinen Willen, sondern zuglei<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> seine<br />
Ma<strong>ch</strong>t zeigt, in dem das Auswendige si<strong>ch</strong> zum Inwendigen fügte und das, was<br />
im Geist geboren war, si<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> der Natur si<strong>ch</strong>tbar ma<strong>ch</strong>te. Darum ist