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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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I4 2 Jesus bes<strong>ch</strong>reibt den Hirten<br />

S<strong>ch</strong>afe mit Namen und führt sie hinaus. Bei der Tür wa<strong>ch</strong>t über der Herde der<br />

Türhüter. Dem Hirten, der dur<strong>ch</strong> die Tür eingeht, öffnet er sie. Der Dienst,<br />

den Jesus den Seinen anweist und den sie in seinem Gehdrsam üben, ges<strong>ch</strong>ieht<br />

<strong>na<strong>ch</strong></strong> Gottes Willen und steht unter seinem Wohlgefallen und Segen, wie er es<br />

Petrus so mä<strong>ch</strong>tig bezeugt hat: Du lösest auf Erden, und im Himmel ist es gelöst,<br />

bindest auf Erden, und im Himmel ist es gebunden. Was aber auf des<br />

Mens<strong>ch</strong>en eigenem hoffärtigen Trieb und selbstsü<strong>ch</strong>tiger Herrs<strong>ch</strong>aft ruht, hat<br />

ni<strong>ch</strong>t Gottes Siegel und gibt darum immer nur einen S<strong>ch</strong>ein von Autorität und<br />

Regiment, weil alle wirkli<strong>ch</strong>e, wirksame Autoriät, die den Mens<strong>ch</strong>en innerli<strong>ch</strong><br />

faßt und führt, uns als Gabe verliehen wird, die kein Regierender und Lehrender<br />

anderswoher als aus Gottes Hand empfangen kann.<br />

Es zeigt si<strong>ch</strong> aber au<strong>ch</strong> an den S<strong>ch</strong>afen, ob jemand das Hirtenamt wirkli<strong>ch</strong><br />

hat. Des Hirten Stimme hören die S<strong>ch</strong>afe. Für das, was von oben stammt, hat<br />

der Mens<strong>ch</strong> ein Ohr. Immer wieder sorgt Gottes Regierung und Gnade dafür,<br />

daß sein Zeugnis in der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Seele sieghaft dur<strong>ch</strong>bri<strong>ch</strong>t, so daß sie das,<br />

was wahr, heilig und heilsam ist, bejaht und faßt. Was ungöttli<strong>ch</strong> ist, klingt<br />

immer hohl; au<strong>ch</strong> wenn si<strong>ch</strong> jemand eifrig in dasselbe versenkt und seinen<br />

Ruhm darin su<strong>ch</strong>t, was unwahr ist, zu glauben und zu sagen, so brau<strong>ch</strong>t er<br />

dazu do<strong>ch</strong> viele Kunst und Anstrengung. Unverrückbare Unters<strong>ch</strong>iede ma<strong>ch</strong>en<br />

das Wort kenntli<strong>ch</strong>. Entweder hat es das Siegel der Wahrheit, und das Ohr des<br />

Mens<strong>ch</strong>en ist dafür ges<strong>ch</strong>affen, oder es ist mit dem Stempel der Ni<strong>ch</strong>tigkeit und<br />

Vergängli<strong>ch</strong>keit geprägt, und das Ohr des Mens<strong>ch</strong>en vermißt an ihm, was es<br />

immer kraft seiner eigenen Natur begehrt und su<strong>ch</strong>t. Zwar zeigte der Streit<br />

der Juden gegen Jesus aufs deutli<strong>ch</strong>ste, wie stark si<strong>ch</strong> der Mens<strong>ch</strong> gegen die<br />

Wahrheit sträuben und wie eifrig er lügen kann; denno<strong>ch</strong> ist Jesus dabei geblieben,<br />

daß seine Stimme in die Mens<strong>ch</strong>enseelen dringe und sie es immer wieder<br />

wahrnehmen, daß ihr Hirte sie ruft, und er sagt dies au<strong>ch</strong> den Seinigen zum<br />

Trost.<br />

Der Hirte ruft zu si<strong>ch</strong>, was ihm gehört. Wieder ma<strong>ch</strong>t Jesus die Grenze<br />

si<strong>ch</strong>tbar, die für sein und der Seinen Werk gültig ist. Er kann ni<strong>ch</strong>t alles an si<strong>ch</strong><br />

ziehen; sondern das, was der Vater ihm gibt, ist sein. Was ihm gehört, läßt er<br />

freili<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zurück. Ni<strong>ch</strong>ts, was sein eigen ist, geht ihm verloren. Er spri<strong>ch</strong>t<br />

au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur an die Welt in unbestimmter Undeutli<strong>ch</strong>keit, sondern ri<strong>ch</strong>tet an<br />

den einzelnen Mens<strong>ch</strong>en sein Wort. Jeden ruft er mit Namen, gibt ihm sein<br />

Wort persönli<strong>ch</strong> ins Herz entspre<strong>ch</strong>end seinem Bedürfnis und Vermögen und<br />

stiftet ein innnerli<strong>ch</strong>es Band von Person zu Person, das uns ihm, ihn uns verbunden<br />

hält. Im vollen Sinne gilt dies nur vom einzigen Hirten aller, def mit<br />

dem Geist und mit der Wahrheit von innen her zu allen reden kann. Aber au<strong>ch</strong>

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