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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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<strong>Johannes</strong> 8,28—33 125<br />

ihnen die Überzeugung, daß er redit habe und daß ges<strong>ch</strong>ehen werde, was er<br />

sage, und ma<strong>ch</strong>ten sie willig, si<strong>ch</strong> an ihn zu halten. 8,31. 32: Nun sagte Jesus<br />

zu denjenigen Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort<br />

bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen,<br />

und die Wahrheit wird eu<strong>ch</strong> frei ma<strong>ch</strong>en. Daß sein "Wort sie jetzt gefaßt hat,<br />

rei<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t hin, wenn sie si<strong>ch</strong> ihm wieder entziehen und si<strong>ch</strong> wieder vor ihm<br />

verstecken. Ist sein Wort das, was sie bleibend leitet, wohin ihr Denken und<br />

Wollen si<strong>ch</strong> nun bewegt und woran ihre Liebe hängt, dann werden sie au<strong>ch</strong><br />

empfangen, was er den Seinen als das li<strong>ch</strong>t der Welt gibt, Erkenntnis der<br />

Wahrheit statt ihrer ni<strong>ch</strong>tigen, leeren Gedanken, Einbildungen und Lügen,<br />

und die Wahrheit hat die Freiheit bei si<strong>ch</strong>. Indem er ihnen mit der Wahrheit<br />

Göttli<strong>ch</strong>es in ihr Denken und Bewußtsein legt, gibt er ihnen au<strong>ch</strong> eine Gabe in<br />

ihren Lebensstand, in ihr Wesen und Wollen hinein, daß die Ketten fallen, die<br />

Last ihnen abgenommen ist und sie gekräftigt und regsam mit Gott und der<br />

Welt zu handeln vermögen.<br />

Damit war jedo<strong>ch</strong> das zweite Hindernis berührt, das den Juden den Glauben<br />

an Jesus s<strong>ch</strong>wer ma<strong>ch</strong>te. Unglaubli<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>ien ihnen zuerst Jesu Sohns<strong>ch</strong>aft<br />

und Herrs<strong>ch</strong>aft seiner Niedrigkeit wegen. Die, mit denen Jesus jetzt spra<strong>ch</strong>,<br />

hatte er dazu gebra<strong>ch</strong>t, si<strong>ch</strong> vor ihm zu beugen. Aber nun mußte von dem die<br />

Rede sein, was Jesus aus dem Mens<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>en und ihm geben will, wogegen<br />

s<strong>ch</strong>on Nikodemus seine Einrede geri<strong>ch</strong>tet hat. <strong>Das</strong> gab den neuen, harten<br />

Kampf mit dem Selbstruhm, der Si<strong>ch</strong>erheit und Eigenliebe, die der Jude bei<br />

si<strong>ch</strong> groß gezogen hatte. Zuerst galt es den Streit mit ihrer Unwissenheit über<br />

Gott, jetzt mit ihrer Unwissenheit über si<strong>ch</strong> selbst. Dort mußte Jesus ihr fals<strong>ch</strong>es<br />

Gottesbild zerbre<strong>ch</strong>en, hier ihr fals<strong>ch</strong>es Mens<strong>ch</strong>enbild. Wahrheit und<br />

Freiheit soll der Jude erst bei Jesus erlangen; ist er denn jetzt im Irrtum und<br />

in der Sklaverei? <strong>Das</strong> letztere war der ste<strong>ch</strong>endere Vorwurf. Daß unser Anteil<br />

an der Wahrheit klein ist, empfinden wir lei<strong>ch</strong>ter und lassen uns gern mit<br />

neuer Erkenntnis bes<strong>ch</strong>enken. Der Vorwurf der Kne<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>aft trifft aber unsere<br />

Willensgestalt und damit das, was im vollsten Sinne unser eigen ist und<br />

unser personhaftes Leben ausma<strong>ch</strong>t. Daß wir für unser Wollen und Tun der<br />

Freiheit entbehren, hierin bei uns selbst hilflos und ratlos seien und des Erlösers<br />

bedürfen, der uns Ketten abnimmt, in die wir ma<strong>ch</strong>tlos gebunden sind, streitet<br />

gegen die Eigenliebe jedes Mens<strong>ch</strong>en und besonders gegen Israels Stolz.<br />

8,33:Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t und niemand }e<br />

verkne<strong>ch</strong>tet gewesen. Wie sagst du: Ihr werdet frei werden? Wir, sagen sie,<br />

haben die Freiheit, daß wir in Gott unseren einzigen Herrs<strong>ch</strong>er haben, so daß<br />

wir wohl von Tyrannen unterjo<strong>ch</strong>t und von roher Gewalt zertreten werden

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