Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

27.08.2013 Aufrufe

. Johannes 8,y—13 119 seinen Verklägern dargetan und beides erreicht: er hat das Gesetz heilig gehalten und sein Verzeihen geübt, das Böse als verdammlich und todeswürdig verworfen und die Gefallene dennoch am Leben erhalten und vom Gericht befreit. "Was nach der Meinung seiner Widersacher ein unvereinbarer Widerspruch war, tritt in ihm als vollendete, unerschütterliche Einheit hervor. Weil er das Gesetz ganz und gegen alles Böse bejaht, darum ist auch sein Erbarmen frei, unbegrenzt und mächtig vor Gott. Er verzeiht nicht deshalb, weil er es haßt, nicht dazu, um den Menschen in der Sünde zu lassen, sondern dazu, ihn von ihr zu erlösen. Er ist deshalb in seinem Verzeihen nicht wider das Gesetz und wider Gott, sondern wider die Bosheit und eins mit Gott. Kapitel 8,12—59 Der Kampf am letzten Tage des Laubhütten}estes. Fortsetzung Dadurch, daß die Tempelwächter abgezogen waren, ohne daß sie wagten, ihn mitzunehmen, erhielt Jesus nochmals Frist, seinen Hörern Gottes Gabe zu preisen. 8,12: Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sagte: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachgeht, wird nicht in der Finsternis wandern, sondern das Licht des Lebens haben. Mit dem Licht lockt er sie, weil sich durch das Licht das Leben offenbart. Als Licht hat ihn Gott der Menschheit gegeben, durch das sie das Sehen lernt. Wer wegen der Dunkelheit, die ihn blind macht und verwirrt, leidet, der komme zu ihm und folge ihm nach. Unter seiner Leitung wandelt man nicht im Finstern, ziellos, unwissend, wohin der Weg führt, hilflos gegen jede Gefahr, mit der bangen, unbeantwortbaren Frage, wie es enden werde. Wer an ihn sich hält und mit ihm geht, erhält das sehende Auge und wird mit heller Gewißheit begabt, und die Erleuchtung, die er empfängt, hat die Belebung bei sich. Das licht, das uns von Jesus her bestrahlt, ist keine rächende Macht; ob es auch das Böse als solches offenbart, es tötet uns nicht, vermittelt vielmehr den Aufgang des Lebens in uns. Immer wieder ist es dieselbe Zusage Jesu, mit der er den Menschen an sich zieht: Das Leben wirst du bei mir finden, findest es aber nur im Licht, nur in der Wahrheit, nicht in deinen Lügen, durch die du stirbst. 8,13: Nun sagten ihm die Pharisäer: Du legst über dich selber Zeugnis ab; dein Zeugnis ist nicht wahr. Sie wenden ihm ein, wer seinen Anspruch nur so beweisen könne, daß er selbst ihn behaupte, sei widerlegt. Hätte er recht, so ständen ihm andere Zeugen zur Seite. Dadurch, daß niemand für ihn spreche und er allein seine Sache führen müsse, sei erwiesen, daß sein Zeugnis nicht wahr sei. Johannes sieht hier auf Jesu Wort 5,31 zurück, da er dort gesagt

I2O Der Kampf am letzten Tage des Laubhütten]'estes •s. hat, daß sein Anrecht an die großen Heilandswerke nicht durch sein eigenes Zeugnis bewiesen werde, sondern durch den, der für ihn spricht. Diese runde Untergebung unter des Vaters Spruch und Zeugnis bedeutet aber nicht, daß Jesu "Wort nichtig und wertlos wäre, wie Jesus dadurch auch das Zeugnis des Täufers oder das seiner Boten nicht für gleichgültig und wirkungslos erklärt hat. Alles liegt an Gottes eigenem "Wirken, Zeugen, Geben; daraus folgt nicht, daß Gott seine Boten und Diener umsonst schicke und wir sie verachten dürften. Der Vater wirkt für den Sohn — ohne das wäre er ohnmächtig —, aber auch durch den Sohn; der Vater redet für den Sohn — ohne das gäbe es nie Glauben an ihn —, aber auch durch den Sohn. Hier besteht die volle Eintracht eines ganzen Zusammenwirkens. Darum ist Jesus befugt, von seinem Amt zu reden und den Menschen seine Gnade zu preisen, und die Einrede ist falsch: "Wir wollen nicht von dir selber hören, was du bist. , 8,14.15: Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich über mich selber Zeugnis ablege, so ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich kam und wohin ich gehe. Ihr aber wißt nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleisch; ich richte niemand.,Daß er weiß, woher er kam und wohin er geht, darauf kommt es an, wenn er als ihr Licht vor die Menschen tritt. Dazu ist er deshalb berechtigt, weil er seinen Ursprung aus dem Vater kennt und weiß, woher er das hat, was er den Menschen gibt, und weil er weiß, daß der Vater ihn wieder zu sich beruft, weshalb er auch weiß, was er dem, der ihn begleitet, verheißen darf. Seine "Widersacher wissen das nicht und sehen weder in die Höhe hinauf, aus der er kommt, noch in die Höhe, zu der er geht; und dennoch sprechen sie nicht nur als Zeugenj sondern sogar als Richter über ihn ab. Ihm, der weiß, wie er zu Gott steht, wollen sie verbieten, als Zeuge zu sprechen; sie dagegen reden ungescheut als die Richter und fällen ihr Urteil über ihn und haben dabei nichts vor Augen als das Fleisch. Jesu menschliche, auswendige Art kennen sie allein, nur das, was er nach dem Fleisch in seiner Gleichheit mit ihnen ist, und fahren nun mit ihrem Urteil zu, ab hätten sie nichts anderes vor sich als „Fleisch". So unwissend sind sie über den Ort, aus dem er kommt und zu dem er geht, und dennoch richten sie! Ihrem dreisten, falschen Gericht stellt er seine Geduld entgegen. Er verzichtet auf das Gericht, verzeiht und tragt. Der Grund seiner Geduld liegt aber nicht darin, daß sein Urteil ungültig wäre. 8,16: Wenn ich aber richte, so ist mein Gericht wahrhaftig, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der, der mich gesandt hat. Ob er auch der Vergebende, Schweigende und Leidende ist, dennoch läßt er nicht davon, daß das Gericht sein Amt ist und durch ihn geschieht. "Weil er in der Einheit mit dem Vater richtet, bleibt es bei seinem

I2O Der Kampf am letzten Tage des Laubhütten]'estes<br />

•s.<br />

hat, daß sein Anre<strong>ch</strong>t an die großen Heilandswerke ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> sein eigenes<br />

Zeugnis bewiesen werde, sondern dur<strong>ch</strong> den, der für ihn spri<strong>ch</strong>t. Diese runde<br />

Untergebung unter des Vaters Spru<strong>ch</strong> und Zeugnis bedeutet aber ni<strong>ch</strong>t, daß<br />

Jesu "Wort ni<strong>ch</strong>tig und wertlos wäre, wie Jesus dadur<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> das Zeugnis des<br />

Täufers oder das seiner Boten ni<strong>ch</strong>t für glei<strong>ch</strong>gültig und wirkungslos erklärt<br />

hat. Alles liegt an Gottes eigenem "Wirken, Zeugen, Geben; daraus folgt ni<strong>ch</strong>t,<br />

daß Gott seine Boten und Diener umsonst s<strong>ch</strong>icke und wir sie vera<strong>ch</strong>ten dürften.<br />

Der Vater wirkt für den Sohn — ohne das wäre er ohnmä<strong>ch</strong>tig —, aber<br />

au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den Sohn; der Vater redet für den Sohn — ohne das gäbe es nie<br />

Glauben an ihn —, aber au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den Sohn. Hier besteht die volle Eintra<strong>ch</strong>t<br />

eines ganzen Zusammenwirkens. Darum ist Jesus befugt, von seinem Amt zu<br />

reden und den Mens<strong>ch</strong>en seine Gnade zu preisen, und die Einrede ist fals<strong>ch</strong>:<br />

"Wir wollen ni<strong>ch</strong>t von dir selber hören, was du bist.<br />

, 8,14.15: Jesus antwortete und spra<strong>ch</strong> zu ihnen: Au<strong>ch</strong> wenn i<strong>ch</strong> über mi<strong>ch</strong><br />

selber Zeugnis ablege, so ist mein Zeugnis wahr, weil i<strong>ch</strong> weiß, woher i<strong>ch</strong> kam<br />

und wohin i<strong>ch</strong> gehe. Ihr aber wißt ni<strong>ch</strong>t, woher i<strong>ch</strong> komme und wohin i<strong>ch</strong> gehe.<br />

Ihr ri<strong>ch</strong>tet <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem Fleis<strong>ch</strong>; i<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>te niemand.,Daß er weiß, woher er kam<br />

und wohin er geht, darauf kommt es an, wenn er als ihr Li<strong>ch</strong>t vor die Mens<strong>ch</strong>en<br />

tritt. Dazu ist er deshalb bere<strong>ch</strong>tigt, weil er seinen Ursprung aus dem<br />

Vater kennt und weiß, woher er das hat, was er den Mens<strong>ch</strong>en gibt, und weil<br />

er weiß, daß der Vater ihn wieder zu si<strong>ch</strong> beruft, weshalb er au<strong>ch</strong> weiß, was<br />

er dem, der ihn begleitet, verheißen darf. Seine "Widersa<strong>ch</strong>er wissen das ni<strong>ch</strong>t<br />

und sehen weder in die Höhe hinauf, aus der er kommt, no<strong>ch</strong> in die Höhe, zu<br />

der er geht; und denno<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>en sie ni<strong>ch</strong>t nur als Zeugenj sondern sogar als<br />

Ri<strong>ch</strong>ter über ihn ab. Ihm, der weiß, wie er zu Gott steht, wollen sie verbieten,<br />

als Zeuge zu spre<strong>ch</strong>en; sie dagegen reden unges<strong>ch</strong>eut als die Ri<strong>ch</strong>ter und fällen<br />

ihr Urteil über ihn und haben dabei ni<strong>ch</strong>ts vor Augen als das Fleis<strong>ch</strong>. Jesu<br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e, auswendige Art kennen sie allein, nur das, was er <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem Fleis<strong>ch</strong><br />

in seiner Glei<strong>ch</strong>heit mit ihnen ist, und fahren nun mit ihrem Urteil zu, ab<br />

hätten sie ni<strong>ch</strong>ts anderes vor si<strong>ch</strong> als „Fleis<strong>ch</strong>". So unwissend sind sie über den<br />

Ort, aus dem er kommt und zu dem er geht, und denno<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>ten sie!<br />

Ihrem dreisten, fals<strong>ch</strong>en Geri<strong>ch</strong>t stellt er seine Geduld entgegen. Er verzi<strong>ch</strong>tet<br />

auf das Geri<strong>ch</strong>t, verzeiht und tragt. Der Grund seiner Geduld liegt<br />

aber ni<strong>ch</strong>t darin, daß sein Urteil ungültig wäre. 8,16: Wenn i<strong>ch</strong> aber ri<strong>ch</strong>te, so<br />

ist mein Geri<strong>ch</strong>t wahrhaftig, weil i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t allein bin, sondern i<strong>ch</strong> und der, der<br />

mi<strong>ch</strong> gesandt hat. Ob er au<strong>ch</strong> der Vergebende, S<strong>ch</strong>weigende und Leidende ist,<br />

denno<strong>ch</strong> läßt er ni<strong>ch</strong>t davon, daß das Geri<strong>ch</strong>t sein Amt ist und dur<strong>ch</strong> ihn ges<strong>ch</strong>ieht.<br />

"Weil er in der Einheit mit dem Vater ri<strong>ch</strong>tet, bleibt es bei seinem

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!