Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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<strong>Johannes</strong> 1,10—140 11<br />
ren und es ihm zuzutrauen, daß er uns ni<strong>ch</strong>t wie ein leeres Wort täus<strong>ch</strong>e. Alle,<br />
die zu seinem Namen die Zuversi<strong>ch</strong>t haben, daß er das von Gott ihm gegebene<br />
Zei<strong>ch</strong>en seiner Sendung sei, nimmt er in seine Gemeins<strong>ch</strong>aft auf und übt an<br />
ihnen sein Geben, weshalb dur<strong>ch</strong> den Glauben an seinen Namen die Kinds<strong>ch</strong>aft<br />
aus Gott empfangen wird. *<br />
"Was heißt ein „Kind Gottes" sein? Bei der Kinds<strong>ch</strong>aft kommt es auf den<br />
Grund an, aus dem unser Leben erwä<strong>ch</strong>st. Vater ist uns der, der uns das Leben<br />
gibt. Aus dem Ursprung desselben ergibt si<strong>ch</strong> sodann au<strong>ch</strong> seine Art. Darum<br />
sind diejenigen Kinder Gottes 1,13: die ni<strong>ch</strong>t aus Blut und ni<strong>ch</strong>t aus dem Willen<br />
des Fleis<strong>ch</strong>es und nidot aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren<br />
wurden. Für das, was wir als natürli<strong>ch</strong>es Leben besitzen, sind das Blut<br />
und die im Fleis<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> regende Begehrung und der Wille eines Mannes die<br />
zeugenden Mä<strong>ch</strong>te gewesen. Wer ni<strong>ch</strong>ts anderes hat, als was so entsteht, ist<br />
ni<strong>ch</strong>t Kind Gottes. Es gibt aber Mens<strong>ch</strong>en, die den Grund ihres Lebens in Gott<br />
haben, denen Gott das gab, was sie inwendig bestimmt und füllt, bei denen<br />
das, was sie denken und wollen, ni<strong>ch</strong>t aus dem Blute oder dem Triebe des<br />
Fleis<strong>ch</strong>es, sondern aus göttli<strong>ch</strong>er Wurzel wä<strong>ch</strong>st. Den Anteil an Gottes s<strong>ch</strong>öpferis<strong>ch</strong>em<br />
Geben, das Mens<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>t, die sein eigenes Werk sind, kann si<strong>ch</strong><br />
der Mens<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t selbst bereiten. <strong>Das</strong> ist Gnade, die uns gegeben wird, eine Ermä<strong>ch</strong>tigung,<br />
die uns ges<strong>ch</strong>enkt wird, und diese uns zu geben ist Christi Tat. Sein<br />
Werk in der Welt war, uns Mens<strong>ch</strong>en in dasjenige Verhältnis zu Gott zu bringen,<br />
in dem Gott der Erzeuger unseres Lebens wird.<br />
Jesu Vollma<strong>ch</strong>t, aus Mens<strong>ch</strong>en, die aus dem Blut und Trieb des Fleis<strong>ch</strong>es entstanden<br />
sind, Kinder Gottes zu ma<strong>ch</strong>en, stellt uns no<strong>ch</strong>mals vor die Frage, wer<br />
er selbst gewesen sei. 1,14a: Und das Wort ward Fleis<strong>ch</strong> und wohnte unter uns.<br />
Oben hieß es: Es war in der Welt; damit war bereits gesagt, daß das Wort ein<br />
Glied der Mens<strong>ch</strong>heit wurde und in die Gemeins<strong>ch</strong>aft glei<strong>ch</strong>en Wesens mit uns<br />
trat. <strong>Das</strong> unseren Lebensstand bestimmende Merkmal ist das Fleis<strong>ch</strong>. Deshalb<br />
sagt <strong>Johannes</strong> mit aller Deutli<strong>ch</strong>keit: <strong>Das</strong> Wort wurde Fleis<strong>ch</strong>. Ein Mens<strong>ch</strong><br />
entstand aus dem Wort, der ganz und gar das Werk und Gebilde des Wortes<br />
war; ein e<strong>ch</strong>ter, re<strong>ch</strong>ter Mens<strong>ch</strong> war er, war Fleis<strong>ch</strong> und Blut wie wir und war<br />
do<strong>ch</strong> ganz dur<strong>ch</strong> das Wort gema<strong>ch</strong>t und vom Wort erfüllt und regiert, so daß<br />
er dem Worte zur <strong>Offenbarung</strong> dient. AH das, was unser mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Leben<br />
im Unters<strong>ch</strong>ied von der göttli<strong>ch</strong>en Art und vom himmlis<strong>ch</strong>en Wesen kennzei<strong>ch</strong>net<br />
— und diesen Unters<strong>ch</strong>ied hebt das Wort Fleis<strong>ch</strong> kräftig hervor —,<br />
hatte au<strong>ch</strong> er und nahm wahrhaft und ganz an unserem Lebenslauf teil, und in<br />
dieser seiner mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Art war er das Gebilde des göttli<strong>ch</strong>en Worts und<br />
das Werkzeug und Mittel, wodur<strong>ch</strong> diese in der Welt gegenwärtig, wirksam