Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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27.08.2013 Aufrufe

Johannes 1,5—g ' 9 Bote mit der Sendung von oben kam der Täufer, noch nicht selbst das Licht und dennoch mit einem hohen Beruf. Er wußte, daß es komme und durch wen es komme, mit einer Gewißheit, die in Gott begründet war und ihn deshalb zum Zeugen machte, wodurch allen der Glaube ermöglicht war. Das Zeugnis und der Glaube gehören zusammen. Wer Zeuge ist, hat ein Recht daran, daß ihm geglaubt werde. Er spricht als der "Wissende von dem, was der andere nicht weiß und nicht aus sich selber wissen kann; er sagt es ihm aber dazu, damit er an seinem Wissen auch Gewißheit gewinne. Antwortet dem Wort des Zeugen der Glaube, der es faßt und bejaht, dann ist das Licht in uns hineingetreten. Ob es zum Glauben kommt oder nicht, daran wird sichtbar, ob das Licht den Sieg gewann oder vergeblich in der Finsternis schien, ob sie blieb oder wich. Doch nicht nur der Bote kam, der von ihm sprach, sondern 1,9: Da war das wahrhaftige Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt. Es war da, weil nicht nur Johannes, sondern auch Jesus kam, und er erwies sich als das echte Licht dadurch, daß er allen das Auge öffnet und jeden in die Klarheit stellt, so daß er seines Lebens Grund und Ziel erkennen kann. Das ist Jesu Beweis, Sieg und Ruhm. Sein Licht faßt nicht nur besonders befähigte Augen, hier oder dort einige Menschen mit eigentümlichen Neigungen, sondern er säubert jedem, der zur Welt gehört, das Auge von der Finsternis und setzt seine Seele in die Wahrheit. Jeder, der in die Welt kommt, ist des Lichtes bedürftig, da er damit, daß er in die Welt kommt, auch in die Finsternis kommt, die auf ihr liegt; an jedem, der in die Welt kommt, tut aber auch Jesus seinen Dienst und gewährt ihm, was er selbst nicht hat und die Welt ihm nicht geben kann: Licht. Nicht das sagt der Evangelist, daß jeder von Jesus zum Glauben gebracht werde. licht erhalten und gläubig sein ist nicht dasselbe. Glauben heißt das Licht in sich haben und behalten, nicht nur Wahrheit kennen, sondern in ihr sein, in ihr denken und wollen. Im Glauben ergibt sich der Mensch dem Licht, läßt es in sein Inneres dringen und wird von ihm gefaßt und bewegt. Aber dadurch, daß wir alle aus dem Dunklen herausgeholt und unter den hellen Schein Christi gesetzt sind, ergeht an uns allé die Berufung zum Glauben. Dabei wird er uns inwendig zugänglich und faßlich, und wenn nun doch der Glaube nicht entsteht und die Finsternis das Licht nicht annimmt, so ist solcher Unglaube in denen, die erleuchtet wurden, nicht mehr bloß ein Unglück, sondern eine Schuld und ein Gericht. Daß sich Jesus an jedem Menschen als Licht erweist, war die Erfahrung des Apostels im Verlauf seiner ganzen Arbeit. Keinem hätte er zugestanden, daß Christus unfähig sei, auch ihn aus der Finsternis emporzuheben. Und dies ist nicht minder die Erfahrung der Kirche zu jeder

Io Johannes spricht aus, was uns in Jesus gegeben ist Zeit. Uns allen, wer und was wir seien, ist durch Jesus über unser Ziel und unseren "Weg Klarheit geschenkt. Wahrscheinlich schaut Johannes bei diesem Vers zugleich auf die verborgene Regierung Gottes, nicht nur auf denjenigen Teil der Menschheit, den Jesu "Wort erleuchtet. Weil Gottes Wort bei Gott ist und alle Dinge durch dasselbe wurden, sind durch dasselbe alle Menschengeister offen, und alle liegen in seiner Hand. Keiner von ihnen entbehrt aber das licht ganz und gar. Auch die vielen, die in der Nacht des Götzendienstes und des Lasters aufwuchsen und abwelkten, wurden immer noch von manchem Strahl heiliger Wahrheit berührt und sind nie in demselben Sinne unwissend wie ein Tier; auch ihnen spendet, was sie an Licht besitzen, das göttliche Wort. Damals aber, als der Täufer sein Zeugnis ausrichtete, war das Licht da. 1,10: Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt erkannte ihn nicht. Er war nicht geschieden von der Menschheit, nicht fern von uns, sondern lebte bei uns als einer, der auch zur Welt gehörte und ein Glied der Menschheit war. Zeigt das, wie nahe das Licht an die Welt herankommt, so spricht Johannes weiter aus, wie eng auch die Welt ihm verbunden ist, da sie aus ihm ihr Dasein hat. Uns Menschen, zu denen er kam, hat Gottes Wort das Leben geschenkt, so gewiß wir es der Schöpfermacht Gottes verdanken. So sollte man denken, wir hingen an ihm, faßten ihn, da er doch unser Grund und Schöpfer ist, und wären zu ihm gezogen mit einem unzerreißbaren Band. Doch das Gegenteil trat ein: die Menschen merkten nicht, was er ihnen brachte, und sahen nicht ein, daß ihnen hier das Licht aufging, das sie zum Leben leitete, und Gottes Wort hier bei ihnen war, des eigen sie von ihrem Ursprung her sind. So blind ist die Menschheit, so unfähig das Licht in sich zu fassen, und so ernst gilt das Wort: Das Licht scheint in der Finsternis. Weil das Wort dem Menschen das Leben gegeben hat und seine Geschichte durch dasselbe regiert ist und zumal Israel alles, was es an Wahrheit und göttlicher Gabe besaß, vom Worte hat, so gilt 1,11: In sein Eigentum kam er, und die ihm Eigenen nahmen ihn nicht an. Unter die trat er, die ihm gehörten, nicht zu Fremden, sondern zu denen, an die er das Königsrecht besaß, und sie wiesen ihn ab. Hier geschah der schwerste Treubruch, der in der menschlichen Geschichte je vorkam. Die tiefste Abhängigkeit ward hier zerrissen, der schuldigste Gehorsam versagt. Doch er kam nicht umsonst; neben denen, die ihn nicht annehmen, stehen die, die ihn annehmen. Er schafft sich in der Welt seine Gemeinde. 1,12: Allen aber, die ihn annahmen, gab er die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben. Weil uns sein Name ansagt, daß er gekommen ist und was er für uns tut, dürfen wir seinen Namen nicht verwerfen und bestreiten, haben vielmehr seinen Namen als wahr und gewiß zu bewàh-

Io <strong>Johannes</strong> spri<strong>ch</strong>t aus, was uns in Jesus gegeben ist<br />

Zeit. Uns allen, wer und was wir seien, ist dur<strong>ch</strong> Jesus über unser Ziel und unseren<br />

"Weg Klarheit ges<strong>ch</strong>enkt. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>aut <strong>Johannes</strong> bei diesem Vers<br />

zuglei<strong>ch</strong> auf die verborgene Regierung Gottes, ni<strong>ch</strong>t nur auf denjenigen Teil<br />

der Mens<strong>ch</strong>heit, den Jesu "Wort erleu<strong>ch</strong>tet. Weil Gottes Wort bei Gott ist und<br />

alle Dinge dur<strong>ch</strong> dasselbe wurden, sind dur<strong>ch</strong> dasselbe alle Mens<strong>ch</strong>engeister<br />

offen, und alle liegen in seiner Hand. Keiner von ihnen entbehrt aber das li<strong>ch</strong>t<br />

ganz und gar. Au<strong>ch</strong> die vielen, die in der Na<strong>ch</strong>t des Götzendienstes und des<br />

Lasters aufwu<strong>ch</strong>sen und abwelkten, wurden immer no<strong>ch</strong> von man<strong>ch</strong>em Strahl<br />

heiliger Wahrheit berührt und sind nie in demselben Sinne unwissend wie ein<br />

Tier; au<strong>ch</strong> ihnen spendet, was sie an Li<strong>ch</strong>t besitzen, das göttli<strong>ch</strong>e Wort.<br />

Damals aber, als der Täufer sein Zeugnis ausri<strong>ch</strong>tete, war das Li<strong>ch</strong>t da. 1,10:<br />

Er war in der Welt, und die Welt wurde dur<strong>ch</strong> ihn, und die Welt erkannte ihn<br />

ni<strong>ch</strong>t. Er war ni<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>ieden von der Mens<strong>ch</strong>heit, ni<strong>ch</strong>t fern von uns, sondern<br />

lebte bei uns als einer, der au<strong>ch</strong> zur Welt gehörte und ein Glied der Mens<strong>ch</strong>heit<br />

war. Zeigt das, wie nahe das Li<strong>ch</strong>t an die Welt herankommt, so spri<strong>ch</strong>t<br />

<strong>Johannes</strong> weiter aus, wie eng au<strong>ch</strong> die Welt ihm verbunden ist, da sie aus ihm<br />

ihr <strong>Das</strong>ein hat. Uns Mens<strong>ch</strong>en, zu denen er kam, hat Gottes Wort das Leben<br />

ges<strong>ch</strong>enkt, so gewiß wir es der S<strong>ch</strong>öpferma<strong>ch</strong>t Gottes verdanken. So sollte man<br />

denken, wir hingen an ihm, faßten ihn, da er do<strong>ch</strong> unser Grund und S<strong>ch</strong>öpfer<br />

ist, und wären zu ihm gezogen mit einem unzerreißbaren Band. Do<strong>ch</strong> das<br />

Gegenteil trat ein: die Mens<strong>ch</strong>en merkten ni<strong>ch</strong>t, was er ihnen bra<strong>ch</strong>te, und<br />

sahen ni<strong>ch</strong>t ein, daß ihnen hier das Li<strong>ch</strong>t aufging, das sie zum Leben leitete, und<br />

Gottes Wort hier bei ihnen war, des eigen sie von ihrem Ursprung her sind. So<br />

blind ist die Mens<strong>ch</strong>heit, so unfähig das Li<strong>ch</strong>t in si<strong>ch</strong> zu fassen, und so ernst<br />

gilt das Wort: <strong>Das</strong> Li<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>eint in der Finsternis. Weil das Wort dem Mens<strong>ch</strong>en<br />

das Leben gegeben hat und seine Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te dur<strong>ch</strong> dasselbe regiert ist und<br />

zumal Israel alles, was es an Wahrheit und göttli<strong>ch</strong>er Gabe besaß, vom Worte<br />

hat, so gilt 1,11: In sein Eigentum kam er, und die ihm Eigenen nahmen ihn<br />

ni<strong>ch</strong>t an. Unter die trat er, die ihm gehörten, ni<strong>ch</strong>t zu Fremden, sondern zu<br />

denen, an die er das Königsre<strong>ch</strong>t besaß, und sie wiesen ihn ab. Hier ges<strong>ch</strong>ah der<br />

s<strong>ch</strong>werste Treubru<strong>ch</strong>, der in der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te je vorkam. Die tiefste<br />

Abhängigkeit ward hier zerrissen, der s<strong>ch</strong>uldigste Gehorsam versagt.<br />

Do<strong>ch</strong> er kam ni<strong>ch</strong>t umsonst; neben denen, die ihn ni<strong>ch</strong>t annehmen, stehen<br />

die, die ihn annehmen. Er s<strong>ch</strong>afft si<strong>ch</strong> in der Welt seine Gemeinde. 1,12: Allen<br />

aber, die ihn annahmen, gab er die Vollma<strong>ch</strong>t, Kinder Gottes zu werden,<br />

denen, die an seinen Namen glauben. Weil uns sein Name ansagt, daß er gekommen<br />

ist und was er für uns tut, dürfen wir seinen Namen ni<strong>ch</strong>t verwerfen<br />

und bestreiten, haben vielmehr seinen Namen als wahr und gewiß zu bewàh-

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