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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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io6 Jesu Kampf mit Israels Gottlosigkeit<br />

Jahr vers<strong>ch</strong>erzt. So s<strong>ch</strong>mälert er si<strong>ch</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong> ihrer Meinung sein gutes Gewissen<br />

und die Zuversi<strong>ch</strong>t, die er do<strong>ch</strong> haben könnte. Wer etwas heimli<strong>ch</strong> tut, zieht<br />

daraus ni<strong>ch</strong>t denjenigen Freimut und diejenige Si<strong>ch</strong>erheit des "Wortes und<br />

Werkes, die er hätte, falls er sein Werk öffentli<strong>ch</strong> täte. Es dünkt sie, er wolle<br />

Unvereinbares zuglei<strong>ch</strong>. Bleibt er auf seinem Wege, dann muß er si<strong>ch</strong> der<br />

Welt zeigen und ihr offen darlegen, was er will und kann. Will er das ni<strong>ch</strong>t,<br />

sondern im Verborgenen bleiben, dann ließe er seine Werke besser ungetan.<br />

Der Unwille der Brüder über seine Verborgenheit traf im Grunde den Kreuzesweg.<br />

Ihr Rat, der ihn meistern und vom Kreuzesweg abtreiben wollte,<br />

bra<strong>ch</strong>te ans Li<strong>ch</strong>t, daß au<strong>ch</strong> sie ihm inwendig fern geblieben waren, ihren Sinn<br />

und Willen gegen ihn behaupteten und si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t unter, sondern über ihn stellten.<br />

7,5: Denn au<strong>ch</strong> seine Brüder glaubten ni<strong>ch</strong>t an ihn.<br />

Damit ist das, was uns <strong>Johannes</strong> iiber Jesu Einsamkeit sagte, no<strong>ch</strong> in einem<br />

wesentli<strong>ch</strong>en Stück ergänzt. Ni<strong>ch</strong>t nur das Volk und ni<strong>ch</strong>t nur die größere<br />

S<strong>ch</strong>ar seiner Jünger wi<strong>ch</strong>en von ihm, au<strong>ch</strong> die Seinigen. Er hatte ni<strong>ch</strong>t einmal<br />

seine Brüder auf dem Leidensweg bei si<strong>ch</strong>, daß sie ihm Glauben und Treue gehalten<br />

hätten. Na<strong>ch</strong>her, von den Ostertagen an, wurden seine Brüder bald<br />

Führer in der Kir<strong>ch</strong>e Palästinas, und als <strong>Johannes</strong> sein <strong>Evangelium</strong> s<strong>ch</strong>rieb,<br />

wußte in der Kir<strong>ch</strong>e jedermann, daß sie später seine treuen Zeugen gewesen<br />

sind. Darum hebt es <strong>Johannes</strong> <strong>na<strong>ch</strong></strong>drückli<strong>ch</strong> hervor, daß au<strong>ch</strong> sie, als es zum<br />

Leiden ging, si<strong>ch</strong> von Jesus s<strong>ch</strong>ieden und er ganz allein blieb und allein aufre<strong>ch</strong>t<br />

trug, was alle fallen ma<strong>ch</strong>te. Ihr Anspru<strong>ch</strong> an Jesus war au<strong>ch</strong> jetzt wieder ähnli<strong>ch</strong><br />

dem, den Maria s<strong>ch</strong>on in Kana an ihn ri<strong>ch</strong>tete. Seiner Familie lag es vor<br />

allem am Herzen, daß er sein Wirken erfolgrei<strong>ch</strong> und glanzvoll ma<strong>ch</strong>e. Verzi<strong>ch</strong>tete<br />

er auf Ehre und Ma<strong>ch</strong>t, so wurden au<strong>ch</strong> sie mit davon betroffen. Die<br />

S<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong>, die auf ihn fiel, berührte au<strong>ch</strong> sie, während sie si<strong>ch</strong> an seiner Ehre<br />

mit ihm hoben. Darum wurde es seinen Angehörigen besonders s<strong>ch</strong>wer, si<strong>ch</strong> in<br />

Jesu Kreuzesweg geduldig zu ergeben.<br />

Jesus hielt den Brüdern vor, wie vers<strong>ch</strong>ieden seine und ihre Lage sei. 7,6—8:<br />

Nun sagt Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t da; aber eure Zeit ist immer<br />

vorhanden. Die Welt kann eu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t hassen; mi<strong>ch</strong> aber haßt sie, weil i<strong>ch</strong> über<br />

sie zeuge, daß ihre Werke böse sind. Geht ihr zum Fest hinauf! I<strong>ch</strong> gehe zu<br />

diesem Fest ni<strong>ch</strong>t hinauf, weil meine Zeit no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfüllt ist. Ni<strong>ch</strong>t die Brüder,<br />

nur Jesus ist vom Haß der Welt verfolgt. Diesen Haß kann er ni<strong>ch</strong>t<br />

ändern, weil er aus seinem Bußwort kommt. Er kann die Werke der Mens<strong>ch</strong>en<br />

ni<strong>ch</strong>t gutheißen, ma<strong>ch</strong>t vielmehr dur<strong>ch</strong> sein Wort und dur<strong>ch</strong> sein Handeln ihre<br />

Verwerfli<strong>ch</strong>keit si<strong>ch</strong>tbar. Da gibt es keinen Frieden. Darum ist es für ihn ein<br />

ernster Gang, wenn er <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jerusalem geht. Weil es sein Gang zum Kreuz ist,

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