Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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1O4 Die Galiläer verlassen ihn<br />
Gottes; das war den Jüngern als helle Wahrheit gewiß geworden und zog ihr<br />
ganzes Vertrauen zu ihm. .<br />
Allein au<strong>ch</strong> im Jüngerkreise findet si<strong>ch</strong> einer, für den Jesus ni<strong>ch</strong>t zum Boten<br />
der Gnade wird, sondern über den er das Urteil des Ri<strong>ch</strong>ters spri<strong>ch</strong>t. Wie er<br />
gegen Kapernaum das Re<strong>ch</strong>t Gottes heiligte und das, was von Gott ges<strong>ch</strong>ieden<br />
war, stürzen ließ, so bleibt er au<strong>ch</strong> seinen eigenen Jüngern gegenüber der, der<br />
die Bosheit von si<strong>ch</strong> stößt. 6,70. 71: Jesus antwortete ihnen: Habe i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
eu<strong>ch</strong>, die Zwölf, erwählt? Und einer von eu<strong>ch</strong> ist ein Verkläger. Er spra<strong>ch</strong> aber<br />
von Judas, dem Sohn Simons, des Iskariof.es. Denn dieser überantwortete ihn<br />
her<strong>na<strong>ch</strong></strong>, einer von den Zwölf. Wie er dem Glaubenden das Werk Gottes in<br />
seinem Herzen zeigt, das ihn zu Jésus hingeleitet hat, so zeigt er au<strong>ch</strong> dem<br />
Bösen, daß seine Bosheit das Werk des Meisters ist, der ihn regiert. Er nimmt<br />
au<strong>ch</strong> hier die Hüllen weg und gibt seinem Wort die dur<strong>ch</strong>dringende Klarheit<br />
eines Urteils, das den Mens<strong>ch</strong>en ganz zers<strong>ch</strong>lägt. Trotz der Erwählung, die er<br />
empfangen hat, hat der eine unter ihnen denno<strong>ch</strong> seinen Willen dem Teufel<br />
überlassen, Sinnes- und Willenseinheit mit ihm hergestellt und damit in si<strong>ch</strong><br />
selbst das Bild und die Art des Teufels empfangen und gewirkt.<br />
Matthäus und <strong>Johannes</strong> haben uns beide über das Bekenntnis des Petrus<br />
Beri<strong>ch</strong>t gegeben, dur<strong>ch</strong> das Jesus den Ans<strong>ch</strong>luß seiner Jünger an ihn festgema<strong>ch</strong>t<br />
hat, ehe er sie <strong>na<strong>ch</strong></strong> Jerusalem mitnahm; der Unters<strong>ch</strong>ied im Fortgang ihrer<br />
Erzählung ist dabei merkwürdig. Bei Matthäus antwortet Jesus dem Bekenntnis<br />
des Petrus mit seiner königli<strong>ch</strong>en Zusage, die ihm die Herrli<strong>ch</strong>keit seines<br />
apostolis<strong>ch</strong>en Werks enthüllt; er gibt ihm die S<strong>ch</strong>lüssel des Himmelrei<strong>ch</strong>s und<br />
die Vollma<strong>ch</strong>t, in Gottes Ma<strong>ch</strong>t zu binden und zu lösen. Bei <strong>Johannes</strong> ist dagegen<br />
ni<strong>ch</strong>t vom hohen Amt des Jüngers die Rede, sondern vom Sturz und<br />
Geri<strong>ch</strong>t dessen, der dur<strong>ch</strong> Jesu Berufung ni<strong>ch</strong>t zum Diener Gottes, sondern<br />
zum Gehilfen des Teufels geworden ist. Hier s<strong>ch</strong>ließt das eine Wort das andere<br />
ni<strong>ch</strong>t aus. Jesus hat mit den Seinen über beides gespro<strong>ch</strong>en, über den herrli<strong>ch</strong>en<br />
Dienst, zu dem der glaubende Jünger berufen ist, und über den Untergang,<br />
dem der verfällt, der ihm sein Herz vers<strong>ch</strong>lossen hielt. Aber die Ri<strong>ch</strong>tung,<br />
in der das Auge des <strong>Johannes</strong> bei seinem Beri<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>aut, wird dadur<strong>ch</strong><br />
hell erkennbar. Er stellt uns dar, wie si<strong>ch</strong> verbunden mit Jesu Dienst au<strong>ch</strong> das<br />
ri<strong>ch</strong>tende Wirken Gottes in seiner ernsten Majestät vollzogen hat. Israel behält<br />
seinen eigenen Sinn und Willen und fällt, Jerusalem zuerst, dann au<strong>ch</strong><br />
Kapernaum; der weitere Jüngerkreis will si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Jesus untergeben und<br />
fällt; selbst im Kreise der auserwählten Zwölf stürzt der eine. Jesus steht<br />
mitten in diesem Sturz und Sterben uners<strong>ch</strong>üttert und wird dur<strong>ch</strong> den Unglauben<br />
der Welt ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> selbst verwirrt, sondern bleibt seiner Sendung