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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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loo Die Galiläer verlassen ihn<br />

hin zu seinem Fleis<strong>ch</strong> und Blut. Sie dürfen ni<strong>ch</strong>t daran vorbeis<strong>ch</strong>auen, als wäre<br />

es etwas Geringes und Nebensä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es, was man au<strong>ch</strong> übersehen dürfte, so daß<br />

man es zwar hinnehmen müsse, daß er sterbe, dann aber si<strong>ch</strong> freuen dürfe, daß<br />

es vorüber sei, und ni<strong>ch</strong>t weiter daran zu denken habe. Es bleibt vielmehr sein<br />

an das Kreuz gehängter Leib und sein vergossenes Blut für sie stets die Wohltat,<br />

auf der ihr Glaube si<strong>ch</strong> erbaut, und für immer das. Mittel ihrer Errettung.<br />

Als das re<strong>ch</strong>te, von Gott ihnen gegebene Nahrungsmittel müssen sie dasselbe<br />

s<strong>ch</strong>ätzen und behandeln, da<strong>na<strong>ch</strong></strong> greifen, es in si<strong>ch</strong> aufnehmen und in si<strong>ch</strong><br />

haben; nur dadur<strong>ch</strong> fällt ihnen das Leben zu.<br />

Daß im „Essen" und „Trinken" ein Glei<strong>ch</strong>nis Hegt, ist ebenso offenbar, wie<br />

wenn er si<strong>ch</strong> ein Brot nennt. Er spra<strong>ch</strong> von dem Fleis<strong>ch</strong>, mit dem er in der<br />

Synagoge von Kapernaum stand und das <strong>na<strong>ch</strong></strong>her am Kreuzespfahl hing, von<br />

dem Blut, das er in Kapernaum in si<strong>ch</strong> trug als den natürli<strong>ch</strong>en Grund seiner<br />

Lebendigkeit und das <strong>na<strong>ch</strong></strong>her am Kreuz vers<strong>ch</strong>üttet worden ist. <strong>Das</strong> gab er<br />

niemand in den Mund. Was wir mit seinem Fleis<strong>ch</strong> und Blut zu tun haben, ist<br />

ni<strong>ch</strong>t Kauen und S<strong>ch</strong>lucken, sondern das, daß wir in seinem gekreuzigten Leib<br />

und vergossenen Blut den Grund unseres Lebens erkennen, daran unser Glauben<br />

und Hoffen hängen und daraus unser Denken und Wollen ziehen. Geht<br />

das Verlangen des Mens<strong>ch</strong>en auf den Gekreuzigten, so wird ihm wegen des<br />

Leibes, der dort am Pfahle hing, wegen des Blutes, das dort vergossen ward,<br />

heute no<strong>ch</strong> und ewigli<strong>ch</strong> die göttli<strong>ch</strong>e Gnade zuteil, die unseren ganzen Lebensstand<br />

ergreift, uns ins göttli<strong>ch</strong>e Vergeben setzt und uns dem Christus eigen,<br />

dem Geiste Gottes offen und des himmlis<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong>es teilhaft ma<strong>ch</strong>t. So geht<br />

sein Fleis<strong>ch</strong> und Blut in uns ein, wird „gegessen" und „getrunken" und uns als<br />

das wahrhaftige Lebensmittel einverleibt.<br />

Diese Worte sind mehr als nur eine dunkle Weissagung auf da» Abendmahl,<br />

bes<strong>ch</strong>reiben uns vielmehr den Heilandswillen Jesu, aus dem die ganze Kreuzestat<br />

erwa<strong>ch</strong>sen ist. Aus dieser selben Gewißheit, die er hier ausgespro<strong>ch</strong>en<br />

hat, hat er au<strong>ch</strong> in der Leidens<strong>na<strong>ch</strong></strong>t gehandelt, als er seinen Leib und sein Blut<br />

mit dem Brot und Wein den Jüngern als sein Vermä<strong>ch</strong>tnis übergab. Weil er,<br />

wie er hier sagt, in seinem Sterben die Heilandstat in seinem Leib das wirksame<br />

Brot, in seinem Blut den wahrhaften Trank erkennt, darum gab er ihnen beim<br />

letzten Mahle das Brot und den Kel<strong>ch</strong> mit der Erklärung, daß er ihnen damit<br />

seinen Leib und sein Blut zur Speise gebe, und darum aß und ißt seine Gemeinde<br />

jenes Brot und trinkt jenen Kel<strong>ch</strong>, um Anteil an seinem Leib und Blut<br />

zu haben. Indem uns Jesus dur<strong>ch</strong> sein Mahl denselben Heilandswillen mit der<br />

Tat kundtut, den er hier im Wort ausspri<strong>ch</strong>t, und uns dort besonders deutli<strong>ch</strong><br />

und dringli<strong>ch</strong> seinen gekreuzigten Leib und sein vergossenes Blut als den Grund

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