Buch zum Projekt - Evangelische Kliniken Gelsenkirchen GmbH

Buch zum Projekt - Evangelische Kliniken Gelsenkirchen GmbH Buch zum Projekt - Evangelische Kliniken Gelsenkirchen GmbH

DER TRÄUMENDE DELPHIN<br />

Ein <strong>Projekt</strong> der Senologiemalgruppen<br />

„Lebenskünstlerinnen“ und „Farbenfroh“<br />

nach dem Roman von Sergio Bambaren


Es kommt eine Zeit im Leben,<br />

da bleibt einem<br />

nichts anderes übrig,<br />

als seinen eigenen Weg<br />

zu gehen.<br />

Eine Zeit,<br />

in der man<br />

die eigenen Träume<br />

verwirklichen muss.<br />

Eine Zeit,<br />

in der man endlich<br />

für die eigenen<br />

Überzeugungen<br />

eintreten muss.<br />

Sergio Bambaren<br />

Anna-Maria Kitza


Die Frauen der Malgruppen „Lebenskünstlerinnen“<br />

und „Farbenfroh“<br />

widmen dieses <strong>Buch</strong> Herrn Dr. Abdallah Abdallah.<br />

Dr. Abdallah Abdallah, Chefarzt der Senologie der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kliniken</strong><br />

<strong>Gelsenkirchen</strong>, hat im Jahr 2003 die Malgruppe „Lebenskünstlerinnen“ ins Leben gerufen.<br />

2007 ist die Malgruppe „Farbenfroh“ hinzugekommen.<br />

Die Idee von Herrn Dr. Abdallah, das <strong>Buch</strong> „Der träumende Delphin“<br />

als Vorlage für ein Malprojekt zu nehmen, haben die Malerinnen<br />

der Senologie begeistert aufgenommen und auf individuelle Art und Weise umgesetzt.<br />

Wir danken Herrn Dr. Abdallah, dass er uns nach der Diagnose Brustkrebs Hoffnung,<br />

Mut und Selbstvertrauen zurückgegeben hat.<br />

Wir haben Schöpferisches gegen Zerstörerisches gesetzt und dadurch die positive Kraft des Malens erfahren.<br />

Die Frauen der Senologie Malgruppen mit ihren Leiterinnen Marita Linke und Inge Wübbelt.


Daniel Alexander Delphin<br />

ist ein Träumer.<br />

Er kann sich nicht vorstellen, dass das Leben nur aus<br />

Schlafen und Fischen besteht.<br />

Er liebt das Gefühl der grenzenlosen Freiheit im Wasser.<br />

Seine Tage verbringt er damit, auf den Wellen zu reiten,<br />

immer auf der Suche nach seiner eigenen Bestimmung.<br />

Eines Tages hört er die Stimme des Meeres.<br />

Sie verkündet ihm, dass er den Sinn des Lebens<br />

begreifen werde, wenn er die perfekte Welle findet.<br />

Nun begreift Daniel, dass Träume dazu da sind,<br />

verwirklicht zu werden.<br />

Er muss den Sprung ins Unbekannte wagen,<br />

fort von der Sicherheit seines Riffes,<br />

dorthin, wo die Gesetze des Schwarms<br />

keinen Wert mehr haben ...<br />

Ilona Nelsen


Ilona Nelsen<br />

Mögen all deine Träume<br />

sich erfüllen,<br />

Träumer;<br />

mögen sie dir stets Glück<br />

und Erkenntnis bringen.<br />

Sergio Bambaren<br />

Silvia Reichert


Inge Oelker<br />

Dort,<br />

wohin du gehst,<br />

gibt es keine Wege,<br />

keine Pfade,<br />

du kannst nur<br />

deinem<br />

Instinkt folgen.<br />

Du hast<br />

die Zeichen beachtet<br />

und bist endlich<br />

angekommen.<br />

Sergio Bambaren<br />

Karola Wessling


Heike Radix<br />

Gerade in der größten Verzweiflung<br />

hast du die Chance,<br />

dein wahres Selbst zu finden.<br />

Genauso wie Träume lebendig werden,<br />

wenn du am wenigsten damit rechnest,<br />

wird es mit den Antworten auf jene Fragen sein,<br />

die du nicht lösen kannst.<br />

Sergio Bambaren<br />

Nicole Wolff


Sigrid Schneider<br />

Folge deinem Instinkt<br />

wie einem Pfad der Weisheit<br />

und lass Hoffnung deine Ängste vertreiben.<br />

Sergio Bambaren<br />

Nurten Celik


Die meisten von uns sind nicht in der Lage,<br />

über ihre Mißerfolge hinwegzukommen;<br />

deshalb gelingt es uns auch nicht,<br />

unsere Bestimmung zu erfüllen.<br />

Es ist leicht,<br />

für etwas einzutreten,<br />

das kein Risiko birgt.<br />

Sergio Bambaren<br />

Sigrid Schneider


Inge Oelker<br />

Vielleicht<br />

bedeutet Liebe<br />

auch lernen,<br />

jemanden gehen zu lassen,<br />

wissen,<br />

wann es<br />

Abschiednehmen heißt.<br />

Nicht zulassen,<br />

dass unsere Gefühle<br />

dem im Weg stehen,<br />

was am Ende<br />

wahrscheinlich besser ist<br />

für die, die wir lieben.<br />

Sergio Bambaren<br />

Inge Oelker


Neue Welten zu entdecken<br />

wird dir nicht nur Glück und Erkenntnis,<br />

sondern auch Angst und Kummer bringen.<br />

Wie willst du das Glück wertschätzen,<br />

wenn du nicht weißt, was Kummer ist.<br />

Wie willst du Erkenntnis gewinnen,<br />

wenn du dich deinen Ängsten nicht stellst.<br />

Sergio Bambaren<br />

Karin Zielonka


Gisela Redeker<br />

Letztendlich<br />

liegt die große<br />

Herausforderung<br />

des Lebens darin,<br />

die Grenzen in dir selbst<br />

zu überwinden<br />

und so weit zu gehen,<br />

wie du dir niemals<br />

hättest träumen lassen.<br />

Sergio Bambaren<br />

Ilona Nelsen


Rita Miegel<br />

Träume<br />

bedeuten vielleicht<br />

ein hartes Stück Arbeit.<br />

Wenn wir versuchen<br />

dem auszuweichen,<br />

können wir den Grund,<br />

warum wir<br />

zu träumen begannen,<br />

aus den Augen verlieren,<br />

und am Ende merken wir,<br />

dass der Traum<br />

gar nicht mehr uns gehört.<br />

Sergio Bambaren<br />

Wenn wir einfach<br />

der Weisheit unseres Herzens folgen,<br />

wird die Zeit vielleicht dafür sorgen,<br />

dass wir unsere Bestimmung erfüllen.<br />

Sergio Bambaren<br />

Reni Wolf


Ingeborg Knappmann<br />

Denk daran:<br />

Gerade wenn du schon fast<br />

aufgeben willst,<br />

gerade wenn du glaubst,<br />

dass das Leben<br />

zu hart mit dir umspringt,<br />

dann denk daran,<br />

wer du bist.<br />

Denk an deinen Traum.<br />

Sergio Bambaren<br />

Ayten Uzun


Durch unsere Entscheidungen<br />

definieren wir uns selbst.<br />

Allein durch sie<br />

können wir unseren Worten und Träumen Leben<br />

und Bedeutung verleihen.<br />

Allein durch sie können wir aus dem, was wir sind,<br />

das machen, was wir sein wollen.<br />

Sergio Bambaren<br />

Nurten Celik<br />

Jetzt, da die Dämmerung den Himmel verdunkelte,<br />

bemerkte Daniel auch, das Hunderte von Lichtern die Küste der Insel erleuchteten.<br />

Einige von ihnen bewegten sich nicht,<br />

während andere sich in einer Reihe hintereinander her schoben,<br />

bald verschwanden und bald wieder auftauchten.<br />

Das überraschte ihn wirklich sehr.<br />

Er war an die Dunkelheit gewöhnt und hatte gelernt,<br />

Mond und Sterne, die am Himmel leuchteten, zu lieben.<br />

Sergio Bambaren<br />

Inge Maak


Wenn du <strong>zum</strong> Beispiel in dein Inneres blickst<br />

und spürst, dass dort ein junges Herz schlägt,<br />

werdet ihr beide mit deinen Erinnerungen<br />

und seinen Träumen losziehen<br />

und einen Weg durch jenes Abenteuer,<br />

das man Leben nennt, suchen.<br />

Sergio Bambaren<br />

Ingeborg Knappmann<br />

Es gibt Dinge, die du mit den Augen nicht sehen kannst.<br />

Du musst sie mit dem Herzen sehen,und das ist das Schwierige daran.<br />

Sei stets bestrebt, das Beste daraus zu machen.<br />

Und dein Herz wird niemals müde werden oder alt ...<br />

Sergio Bambaren<br />

Lisa Eschner


Du musst nun<br />

den Sprung<br />

ins Unbekannte wagen<br />

und selbst herausfinden:<br />

Wer im Unrecht ist.<br />

Wer im Recht ist.<br />

Wer du bist.<br />

Sergio Bambaren<br />

Anna-Maria Kitza


Daniel Delphin wusste, dass dies die Welle war, von der er geträumt hatte.<br />

Er schwamm los, um seine Startposition einzunehmen.<br />

Auch die anderen Surfer sahen die Welle.<br />

Sie erwischten die Welle alle drei,<br />

glitten senkrecht an ihr hinab und machten im Wellental eine radikale Wende.<br />

Sergio Bambaren<br />

Gisela Altenrichter<br />

Einige Dinge werden immer stärker sein als Zeit und Raum,<br />

wichtiger als Sprache und Lebensart.<br />

Zum Beispiel,<br />

deinen Träumen nachzugehen und zu lernen,<br />

du selbst zu sein.<br />

Mit anderen das wunderbare Geheimnis zu teilen,<br />

das du entdeckt hast.<br />

Sergio Bambaren<br />

Margit Neumann


Ilse Mockenhaupt<br />

Gabriele Morzinzik


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Sehr geehrte, liebe Malerinnen,<br />

sehr geehrte Frau Kols-Teichmann,<br />

sehr geehrte Frau Linke,<br />

sehr geehrter Herr Chefarzt Dr. Abdallah,<br />

sehr geehrter Herr Dr. Bosold,<br />

verehrte Gäste!<br />

Herzlich willkommen zur Eröffnung der Ausstellung<br />

„Der Träumende Delphin“<br />

in der Reihe „Medizin und Kunst“ der Klinik für Senologie.<br />

„Kunst im Krankenhaus“ hat einen festen Platz in unseren Ev. <strong>Kliniken</strong> und lädt ein, unsere Sinne berühren<br />

zu lassen von Bildern, die mit ihren Botschaften uns, die Betrachter, erreichen wollen.<br />

30 Bilder sind zu sehen, die eine Geschichte erzählen, die der Seele gut tut.<br />

Diese Bilder machen Mut, sich bei allen Unwägbarkeiten unseres Lebens, und gerade<br />

in der Zeit von Krankheit, sich darauf zu besinnen, was unsere tiefste Hoffnung<br />

ausmacht: den Sinn unseres Lebens zu finden und sich von ihm tragen zu lassen.<br />

Es ist hilfreich, dabei Grenzen und Hindernisse nicht als Blockaden im Lebensfluss<br />

anzusehen, sondern immer wieder bereit zu sein, aufzubrechen und Grenzen, die<br />

unser Leben einengen und beschweren, zu überschreiten.<br />

Davon erzählt die Geschichte vom träumenden Delphin Daniel, die ermutigt, den<br />

eigenen Lebenstraum lebendig zu halten, ihn zu träumen und sich von seinem<br />

Traum leiten zu lassen.<br />

„Halte deine Träume fest, lerne sie zu leben…“ sagen uns<br />

die Bilder und führen uns beim Betrachten der Motive, Farben und Formen zu uns<br />

selbst zurück.<br />

Diese wunderschönen Bilder, bei denen wir durchs Anschauen innere Ruhe finden<br />

und Atem holen können, sind wie ein Spiegel.<br />

Sie zeigen uns nicht nur etwas von der Geschichte eines träumenden Delphins,<br />

sondern führen uns, gleichsam durch sie hindurch, zu unseren eigenen Träumen.<br />

In ihnen können wir auch unsere eigenen Träume, sollten wir sie aus den Augen<br />

verloren haben, wieder entdecken.<br />

Unsere Träume sind die Ressourcen unserer Seele, die Heilung bringen und heil<br />

werden lassen, was wund ist, woran wir leiden, was uns in einer Lebenskrise zutiefst<br />

erschüttert.<br />

So wird Kunst im Krankenhaus zur Therapie – die heutige Ausstellung trägt wesentlich<br />

dazu bei.<br />

Vielleicht regen uns die Bilder heute Abend auch dazu an, beim Betrachten ihrer<br />

Schönheit nicht allein stehen zu bleiben, sondern mit anderen auch über die eigenen<br />

Lebensträume ins Gespräch zu kommen. Vielleicht ermutigen sie uns, unserem<br />

Nächsten einen kleinen Blick in unsere Hoffnungen, die uns tragen, zu gewähren.<br />

So möchte ich allen herzlich danken, die <strong>zum</strong> Gelingen dieses einmaligen <strong>Projekt</strong>es<br />

hier in den Ev. <strong>Kliniken</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> beigetragen haben.<br />

Besonders möchte ich Herrn Dr. Abdallah danken: „Es war Ihre Idee und Sie gaben<br />

den Anstoß zu diesem <strong>Projekt</strong>, und damit verdanken wir Ihnen <strong>zum</strong> größten Teil<br />

diesen schönen Abend der Eröffnungsausstellung.“<br />

Herzlichen Dank!<br />

Pfarrer Klaus Bombosch


Sehr geehrter Herr Pfarrer Klein,<br />

sehr geehrter Herr Pfarrer Bombosch<br />

liebe Frau Kols-Teichmann,<br />

liebe Frau Linke,<br />

liebe Frau Wübbelt,<br />

liebe Künstlerinnen,<br />

liebe Mitglieder des Vorstandes des Fördervereins,<br />

sehr geehrte Gäste,<br />

es gibt eine einzig wahre, große Trösterin: die Kunst<br />

Dieses Zitat von George Sand kennzeichnet die Beweggründe an Brustkrebs erkrankter<br />

Frauen, mit dem Malen zu beginnen, zeigt die Intention auf, Malgruppen<br />

zu initiieren und zu etablieren.<br />

Immer wieder betonen Patientinnen, wie sehr Malen während und nach den Wochen<br />

und Monaten der Behandlung die verlorene eigene Balance stärkt, wie sehr<br />

Malen Wärme, Ruhe und Kraft in ihr Leben zurückbringt. Malend finden die Frauen<br />

wieder Zutrauen <strong>zum</strong> Leben. Malen ist ein Teil ihrer seelischen Heilung.<br />

Rilke schreibt:<br />

„Kunstdinge sind immer auch Ergebnisse des In-Gefahr-gewesen-Seins.“<br />

Seit jeher und nachhaltig greifen Künstler die wahren Themen des Lebens auf,<br />

wie Tod, Verzweiflung, Liebe und Hoffnung. Sie vermitteln mit ihrer Kunst tiefgreifende<br />

Einblicke in das menschliche Leben und zeigen Ausblicke auf, die anderen<br />

Hoffnung, Mut und Lebenswillen geben können.<br />

Mit dieser Feier - der Eröffnung der Ausstellung <strong>zum</strong> <strong>Projekt</strong> der Malgruppen „Der<br />

träumende Delphin“ und der Einweihung der Bibliothek des Fördervereins - verweisen<br />

wir nicht allein auf die darstellende Kunst, die Malerei als tröstende Quelle, sondern auch auf die<br />

positive lebensbejahende Kraft der Literatur.<br />

„Bücher sind die stillsten und beständigsten Freunde; sie sind die zugänglichsten und weisesten Ratgeber<br />

und die geduldigsten Lehrer“, weiß Charles Eliot.<br />

Persönlich zweimal - in entscheidenden krisenhaften Lebenssituationen - habe ich die positive lebensbejahende<br />

Kraft, die von Büchern ausgehen kann, selbst erfahren. Während meiner Zeit als Arzt im<br />

ersten interdisziplinären Brustzentrum Deutschlands in Düsseldorf gab es eine Phase, in der ich kurz<br />

davor war, vorzeitig dieses Zentrum zu verlassen. Und dies, obwohl es mein Lebenswunsch war, dieses<br />

Konzept später einmal in einer eigenen Abteilung umzusetzen. Ich sah in der Interdisziplinarität die<br />

größten Chancen für die Patientinnen.<br />

Der Zufall spielte mir damals das <strong>Buch</strong> „Der Alchimist“ von Paulo Coelho in die Hände,<br />

und es war, wie der Schriftsteller Aitmatov schildert:<br />

„Du öffnest ein <strong>Buch</strong> und das <strong>Buch</strong> öffnet dich.“<br />

Coelho in seinem orientalischen Märchen vermittelt seinen Lesern seine Lebensweisheit:<br />

„Was ist denn die größte Lüge der Welt?“, fragt der Jüngling den alten Mann, der sich in der heißen<br />

Mittagssonne auf die Bank zu ihm setzt. Der alte Mann antwortet:<br />

„Es ist diese: In einem bestimmten Moment unserer Existenz verlieren wir die Macht über unser<br />

Leben, und es wird dann vom Schicksal gelenkt. Das ist die größte Lüge der Welt.“<br />

„Alles ist in Einem“, fährt der Alte fort.<br />

„Wenn Du aus tiefster Seele etwas willst, dann wirst Du es auch erreichen.“<br />

Und so folgert der Autor:<br />

„Mensch sein bedeutet, Zweifel zu haben und dennoch seinen Weg fortzusetzen.“<br />

„Erst die Möglichkeit seinen Traum zu verwirklichen, macht unser Leben lebenswert.“<br />

Bei dem zweiten Mal - in der Zeit meines beruflichen Wechsels nach <strong>Gelsenkirchen</strong>, der erneut von<br />

Zweifeln über den eingeschlagenen Weg gekennzeichnet war - erhielt ich als Geschenk das <strong>Buch</strong><br />

„Der träumende Delphin“ von Sergio Bambaren.<br />

Es ist die literarische Vorlage für die Bilder dieser Ausstellung.


Beide Autoren, Bambaren wie Coelho, suchen in diesen Märchen nach dem Sinn des Lebens, erzählen<br />

von einer Reise zu sich selbst, von ihrem Mut, ihren Ängsten und persönlichen Grenzen. Sie appellieren,<br />

sie fordern, dem eigenen Traum zu folgen und ihn nicht einfach beiseite zu wischen.<br />

Dass es heute die Klinik für Senologie, das Brustzentrum Ruhrgebiet, die Malgruppen und den Förderverein<br />

„Die Revierinitiative“ gibt, dass diese Teile eines Gesamtkonzeptes sind, das Brustkrebspatientinnen<br />

mit ihrer eigenen Individualität in den Mittelpunkt stellt, ist auch dem Zauber der Bücher zu<br />

verdanken.<br />

Mit der Ausstellung der Bilder, die die Gedanken Bambarens sichtbar machen wollen, mit der Einrichtung<br />

einer Bibliothek, die neben der Sachliteratur zur Erkrankung Brustkrebs auch einen Schatz an Lebensweisheiten<br />

enthält, möchte wir Ihnen, den Patientinnen der Senologie, Hoffnung vermitteln und<br />

Ihren Mut herausfordern. Wir möchten die Aufforderung der beiden Märchen an Sie weitergeben:<br />

„Machen Sie sich auf die Suche nach dem eigenen Lebensweg!“<br />

„Leben Sie ihren Lebenstraum!“<br />

Der Kompass hierzu ist das Hören auf das eigene Herz.<br />

Denn:<br />

„Es kommt eine Zeit im Leben,<br />

da bleibt einem nichts anderes übrig<br />

als seinen eigenen Weg zu gehen.<br />

Eine Zeit, in der man die eigenen Träume verwirklichen muss.<br />

Eine Zeit, in der man endlich für die eigenen Überzeugungen eintreten muss.“<br />

Das ist die Erkenntnis des träumenden Delphins.<br />

Mein Dank gilt allen, die die heutige Veranstaltung ermöglicht haben.<br />

-Pfarrer Bombosch<br />

für seine unbürokratische Herangehensweise, uns bei Veranstaltungen dieser Art zu helfen,<br />

-Anja Heidenfelder,<br />

sie hat den Anstoß zu unserer Bibliothek gegeben und alle Bücher katalogisiert.<br />

-Dr. Birgit Schreiber,<br />

die uns als Lektorin bei der Auswahl der Bücher unterstützt hat.<br />

-Den Frauen,<br />

die die Bücherei ehrenamtlich betreuen werden.<br />

Danken möchte ich den Malerinnen der Malgruppen,<br />

ihren Leiterinnen Marita Linke und Inge Wübbelt, für die Umsetzung des Malprojektes.<br />

Die Malerinnen gehören zu den beharrlichen Unterstützern<br />

des ganzheitlichen Konzeptes des Senologie.<br />

Auch dafür danke ich Ihnen,<br />

-ebenso wie dem Vorstand des Fördervereins,<br />

-den vielen fleißigen Mitgliedern im Verein, die immer anpacken, wenn Hilfe nötig ist,<br />

-allen Ärzten und dem Pflegepersonal der Senologie,<br />

-allen Kollegen im Brustzentrum und<br />

-der Geschäftsleitung.<br />

Sie alle haben geholfen, einen Lebenswunsch wahr werden zu lassen.<br />

So wie es der alte Mann im Alchimisten dem Jüngling voraussagt:<br />

„Wenn Du aus tiefster Seele etwas willst, dann werden viele Dir helfen, dass Du es auch erreichst.“<br />

Dr. A. Abdallah


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich schließe mich den Begrüßungsworten meiner Vorredner<br />

gerne an.<br />

Daniel Delphin ist jung, er ist mutig und voller Elan.<br />

Er verlässt die Geborgenheit seines Riffs und die Vertrautheit<br />

seines Schwarms, weil er davon überzeugt ist, dass es im Leben<br />

mehr geben muss als die Befriedigung der Grundbedürfnisse.<br />

Er will der Erfüllung seines Lebenstraumes so nahe wie möglich<br />

kommen.<br />

Wir erwachsenen Menschen verlieren - in der Hektik des Alltags,<br />

in der Sorge um das Wohl unserer Familien und durch die Anforderungen<br />

des Berufslebens - nicht selten unsere Träume aus<br />

den Augen. Doch gerade in oder nach einer schweren Lebenskrise,<br />

brauchen wir den Mut, unsere Träume zu verwirklichen und<br />

uns von Zeit zu Zeit etwas Gutes zu tun.<br />

Bernhard von Clairvaux (1090-1153), ein Zisterzienser-Abt,<br />

hat an seinen früheren Mönch, Papst Eugen III. geschrieben:<br />

Es ist viel klüger, du entziehst dich ab und zu deinen Beschäftigungen,<br />

als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen<br />

Punkt führen, an dem du nicht landen willst. Du fragst, welchen<br />

Punkt? Den Punkt, an dem dein Herz hart wird.<br />

Damit deine Menschlichkeit voll und echt sein kann, musst du<br />

nicht nur für alle anderen, sondern auch für dich selbst ein aufmerksames<br />

Herz haben. Denn was würde es dir nützen, wenn du<br />

alle gewinnen, dich selbst aber als einzigen verlieren würdest?<br />

Wenn also alle Menschen ein Recht auf dich haben, dann<br />

gestehe dieses Recht auch dir selbst zu. Ja, wer mit sich selbst<br />

schlecht umgeht, wie kann der gut zu anderen sein! Denk also<br />

daran: Gönne dich dir selbst. Ich sage nicht: Tu das immer. Aber<br />

ich sage: Tu das immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen<br />

auch für dich selbst da.<br />

In diesem Sinne wünsche ich mir, dass wir alle unsere Träume<br />

niemals aus den Augen verlieren. Machen wir uns gemeinsam<br />

dazu auf den Weg.<br />

Ich bedanke mich sehr für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche<br />

uns allen einen schönen Abend.<br />

Marita Linke


Die Uhr des Lebens tickt unaufhaltsam, und wer von<br />

uns hat nicht hin und wieder das Gefühl, dass<br />

die Zeit zerrinnt, und wir können sie nicht aufhalten.<br />

Und wir wollten doch so viele Dinge<br />

tun und verschieben sie auf später.<br />

Wir haben keine Zeit mehr für Träume, Wünsche,<br />

die wir uns schon so lange erfüllen wollen.<br />

Oft zwingt uns erst ein Schicksalsschlag oder<br />

eine Krankheit dazu, wieder mit dem<br />

Träumen zu beginnen und neue Wege zu gehen.<br />

Wege, die manchmal viel Mut brauchen,<br />

von denen wir noch nicht wissen,<br />

wohin sie uns führen. Das macht uns Angst.<br />

Und doch lähmt uns diese Angst und wir<br />

verharren in dem Vertrauten.. Aber wenn wir uns<br />

auf den Weg machen, erkennen wir die<br />

Fähigkeiten in uns, erleben Freude und Glück und<br />

sind stolz auf den Mut, den wir hatten,<br />

diesen neuen Weg zu gehen.<br />

Manchmal haben wir das Gefühl,<br />

vor verschlossenen Türen zu stehen und sehen keinen Ausweg.<br />

Stoßen wir doch diese verschlossenen Türen auf und seien wir<br />

neugierig darauf, was wir hinter den geöffneten Türen finden<br />

können.<br />

Haben wir Mut und Zuversicht, dann können wir alle miteinander,<br />

wie der Delphin Daniel, diese neuen, spannenden Wege<br />

gehen, die uns letztendlich bereichern werden.<br />

Machen wir uns auf, und wir werden sehen!<br />

Niemand möchte am Ende seines Lebens sagen müssen:<br />

„Hätte ich doch dieses oder jenes gemacht, hätte ich doch<br />

nur mehr Zeit gehabt.“ Nehmen wir uns schon heute diese<br />

Zeit, denn niemand weiß, wie viel uns davon bleibt.<br />

Ilona Nelsen<br />

Mut wurde mir nicht<br />

in die Wiege gelegt,<br />

mühsam musste ich lernen, mutiger zu werden,<br />

deshalb stehe ich nun heute vor Ihnen und spreche über Mut.<br />

Mut hat in den letzten Jahrhunderten mehr und mehr die Bedeutung<br />

von Tapferkeit angenommen. Viele Facetten haben sich ausgebildet,<br />

positive und negative. Wir sprechen von Heldenmut, aber auch von<br />

Übermut, Kleinmut, von Wagemut, Beherztheit, Zivilcourage und<br />

von Ermutigen.<br />

Ermutigen <strong>zum</strong> Selbstvertrauen, selbstständigem Denken, eigener<br />

Meinungsbildung, zur Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Es ist der Weg vom Kind <strong>zum</strong> Erwachsenen.<br />

Man braucht an allen Weggabelungen Mut,<br />

um seinen Weg des Lebens zu gehen und damit manchmal<br />

gegen den Strom zu schwimmen.<br />

Es gibt das Sprichwort:<br />

Dem Mutigen gehört die Welt.<br />

Bettina von Arnim sagt:<br />

„ Selbst denken ist der höchste Mut.<br />

...Wer wagt selbst zu denken, der wird auch selbst handeln.“<br />

Und zu unserem <strong>Projekt</strong> „Der Träumende Delphin“<br />

passt ein Satz von André Gide:<br />

„Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu<br />

haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.“<br />

Gisela Altenrichter


Inge Oelker<br />

Als Kind hatte jeder von uns mehr oder minder große Träume,<br />

vielleicht sogar einen ganz großen Lebenstraum.<br />

Aber wo sind sie geblieben, unsere Träume?<br />

Wurden sie vom Alltag oder der Wirklichkeit überholt?<br />

Sind sie der Angst vor Neuem gewichen,<br />

ja vielleicht in unseren Gewohnheiten untergegangen???<br />

Daniel, der träumende Delphin, hörte die Stimme des Meeres,<br />

die ihn daran erinnerte, dass für jeden einmal die Zeit kommt,<br />

seinen eigenen Weg zu gehen, eine Zeit, in der man die eige-<br />

nen Träume verwirklichen muss.<br />

Und er machte sich auf den Weg…<br />

Auch wir sollten uns auf unserem Lebensweg wieder unserer<br />

Träume erinnern. Denn Träume sind unsere Hoffnung!<br />

Pearl S.Buck sagte:<br />

„Die Hoffnung aufgeben bedeutet -<br />

nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben.“<br />

Was geht uns da nicht alles verloren!<br />

Hierzu möchte ich Ihnen noch einen wunderschönen Text von<br />

Lindolfo Weingärtner vorlesen:<br />

„Eine stachlige Raupe sprach zu sich selbst:<br />

Was man ist, das ist man.<br />

Man muss sich annehmen wie man ist, mit Haut und Haaren.<br />

Man muss die Situationen annehmen,<br />

wie sie sind. Was zählt ist das Faktische.<br />

Alles andere sind Träume.<br />

Meine Lebensauffassung lässt keinen anderen Schluss zu:<br />

Niemand kann aus seiner Haut.“<br />

Als die Raupe das gesagt hatte,<br />

flog neben ihr ein wunderschöner Schmetterling auf.<br />

Es war so, als ob Gott gelächelt hätte.<br />

Inge Oelker


Ausstellungseröffnung „Vergiß die Freude nicht“<br />

und Einweihung der Patientenbibliothek am 07.12.2011<br />

Gedanken und Meinungen von Frauen des Fördervereins zur Eröffnung der Patientenbibliothek:<br />

Ich möchte mich so gut es geht informieren. Dann fühle ich mich nicht so ausgeliefert.<br />

Genau, je mehr ich über Brustkrebs weiß, umso eher kann ich mitentscheiden, welche Therapie für mich die richtige ist.<br />

Ich kann mich dann aktiv an meinem Heilungsprozeß beteiligen.<br />

Mich überfordern die ganzen Informationen eher.<br />

Es gibt so eine Flut von Literatur und Websites, daß ich fürchte, darin unterzugehen.<br />

In meinen Gesprächen mit Ärzten rauschen die ganzen Erklärungen und Fremdwörter nur so an mir vorbei.<br />

Da finde ich es dann gut, wenn ich nachher noch einmal in Ruhe alles nachschlagen kann.<br />

Manches will ich gar nicht so genau wissen.<br />

All diese Nebenwirkungen oder Komplikationen und dann die verschiedenen Schreckensgeschichten – mir wird ganz schlecht vor Angst!<br />

Mir machen die Erfahrungsberichte von anderen Frauen eher Mut.<br />

So viele haben es allen Vorhersagen <strong>zum</strong> Trotz geschafft und sind sogar gestärkt aus dieser Krankheit hervorgegangen.<br />

Das gibt mir Kraft.<br />

Wenn ich so ein Tagebuch oder einen Erfahrungsbericht lese, fühle ich mich nicht mehr so allein.<br />

Aber die Frauen gehen alle so unterschiedlich damit um, selbst eineiige Zwillinge! – Die einen stürzen sich in Arbeit,<br />

die anderen nehmen sich eine Auszeit, die einen versuchen es mit alternativen Heilmethoden, die anderen treiben Sport.<br />

Was ist richtig? Mich bringt das ganz durcheinander.<br />

Ich begreife die Ratgeber und Bücher von Betroffenen als Anregung. Letztlich muss jede Frau ihren eigenen Weg finden.<br />

Aber in fast jedem <strong>Buch</strong> finde ich Sätze, die eine Saite in mir <strong>zum</strong> Klingen bringen.<br />

Ich meine, in den ganzen Stunden, die „Frau“ in Wartezimmern oder Tageskliniken und Krankenhausbetten verbringt,<br />

kann sie sich doch gut mal über Entspannungstechniken, gesunde Ernährung oder Sport informieren.<br />

Sonst war ja nie Zeit dafür.<br />

Manches <strong>Buch</strong> würde ich auch gerne mal meiner Familie oder meinen Freunden in die Hand drücken.<br />

Vielleicht hilft es ihnen, sich in meine Situation hineinzuversetzen.<br />

Und ich brauche Bücher, die mir helfen, wie ich mit meinen Kindern über meinen Krebs reden kann.<br />

Reicht es eigentlich, ein <strong>Buch</strong> über Sport zu lesen, oder muss ich mich tatsächlich auch noch auf die Matte legen?<br />

Das Beste an Büchern ist übrigens, dass du sie jederzeit zuklappen kannst.


Fotoimpressionen von der Ausstellungseröffnung


Fotoimpressionen von der Ausstellungseröffnung


Fotoimpressionen von der Ausstellungseröffnung


Fotoimpressionen von der Ausstellungseröffnung


Fotoimpressionen von der Ausstellungseröffnung


Alle Texte von Sergio Bambaren<br />

aus dem <strong>Buch</strong><br />

„Der träumende Delphin“<br />

Ein Malprojekt der Senologiemalgruppen<br />

„Lebenskünstlerinnen“ und „Farbenfroh“<br />

nach dem Roman von Sergio Bambaren<br />

Ausstellungseröffnung<br />

21.09.2011<br />

<strong>Evangelische</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

Munckelstraße 27<br />

45879 <strong>Gelsenkirchen</strong><br />

Fotos:<br />

Wanda Korfanty-Bednarek<br />

Marita Linke<br />

Idee: Inge Oelker<br />

Graphische Gestaltung:<br />

Wanda Korfanty-Bednarek<br />

www.wandalismus.de

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