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Liebe Liebe Liebe Patientin, Patientin,<br />

Patientin,<br />

lieber lieber Patient,<br />

Patient,<br />

Erkrankungen der Schilddrüse sind häufig.<br />

www.asklepios.com/nord<br />

Prof. Prof. Dr. Dr. Carolin Carolin Tonus Tonus Tonus Dr. Gero Neupert<br />

Chefärztin Oberarzt<br />

Allgemein- und Allgemein- und<br />

Viszeralchirurgie Viszeralchirurgie<br />

Es gibt verschiedene Behandlungsverfahren in Abhängigkeit von dem jeweiligen<br />

Grundleiden. Der chirurgische Eingriff stellt eine Therapiemöglichkeit dar. Jährlich werden<br />

in Deutschland ca. 120.000 Betroffene operiert.<br />

Sie sind nicht alleine!<br />

Wir haben uns in der <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord auf die Behandlung von<br />

Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert. Der chirurgische Eingriff erfüllt – für Ihre<br />

Sicherheit – höchste medizinische und technische Standards (z.B. Operateure tragen<br />

Lupenbrille, Verwendung von Neuromonitoring zur Kontrolle und Schonung der<br />

Stimmbandnerven).<br />

Es ist schön, dass Sie zu uns gekommen sind. Ein erfahrenes Behandlungsteam wird sich<br />

um Ihr Wohlergehen kümmern. Persönliche Fürsorge ist uns dabei besonders wichtig!<br />

Mit den besten Wünschen für Ihre Genesung.<br />

Prof. Dr. Carolin Tonus<br />

1


Spezialsprechstunde Spezialsprechstunde Spezialsprechstunde Schilddrüsenerkrankung<br />

Schilddrüsenerkrankung<br />

Schilddrüsenerkrankung<br />

Terminvereinbarung:<br />

Interdisziplinäres Zentrum<br />

Telefon: (040) 18 18 - 87 16 00<br />

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne das Sekretariat.<br />

Prof. Dr. Carolin Tonus<br />

Chefärztin<br />

Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

Fachärztin für Chirurgie / Viszeralchirurgie / Proktologie<br />

Telefon: (040) 18 18 - 87 36 67<br />

Fax: (040) 18 18 - 87 31 12<br />

Mail: c.tonus@asklepios.com<br />

www.asklepios.com/nord<br />

2


Erkrankungen Erkrankungen der der der Schilddrüse<br />

Schilddrüse<br />

Medizinische Medizinische Grundlagen<br />

Grundlagen<br />

In der Schilddrüse wird das Schilddrüsenhormon produziert. Es hat eine wichtige<br />

Funktion bei der Regulation von Stoffwechselaktivitäten des Körpers. Bei einer<br />

Schilddrüsen-Überfunktion wird zu viel, bei einer Unterfunktion zu wenig<br />

Schilddrüsenhormon gebildet.<br />

Im Rahmen von Studien zeigt sich, dass jeder dritte Deutsche eine krankhaft veränderte<br />

Schilddrüse aufweist. In der Regel handelt es sich um eine gutartige<br />

Schilddrüsenvergrößerung (Kropf). Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.<br />

Ursache ist in den meisten Fällen Jodmangel.<br />

Die häufigste Erkrankung ist die sog. Knotenstruma (knotige Vergrößerung der<br />

Schilddrüse; einknotig oder <strong>mehr</strong>knotig) ohne Störung der Schilddrüsenfunktion.<br />

Seltenere Seltenere Erkrankungen Erkrankungen sind sind [4]:<br />

[4]:<br />

• Knotenstruma mit Überfunktion (sog. autonomes Adenom)<br />

• Knotenstruma mit sog. „kalten Knoten“<br />

• Morbus Basedow<br />

• Schilddrüsenentzündungen (z.B. Autoimmunthyreoiditis Hashimoto)<br />

• Fehlanlage des Organs<br />

• Schilddrüsenkrebs<br />

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3


Anatomie Anatomie der der Schilddrüse<br />

Schilddrüse<br />

Die Schilddrüse ist wie ein "H" geformt und liegt vor der Luftröhre. Der rechte und linke<br />

Lappen wölbt sich um Schildknorpel und Ringknorpel des Kehlkopfes. Das mittlere<br />

Verbindungsstück, das auch Isthmus genannt wird, hält beide Hälften zusammen. Die<br />

Lappen haben eine Länge von ca. 3 cm bis 5 cm.<br />

Bei Frauen beträgt das Gewicht der Schilddrüse etwa 18 g und bei Männern 25 g. Die<br />

hier beschriebene Form und insbesondere die Größe sind die "Norm". Sie können im<br />

Einzelfall sehr unterschiedlich sein, ohne dass ein krankhafter Befund vorliegt. Manchmal<br />

kommt es z. B. sogar zu einer Auswölbung eines Lappens bis in den Bereich des<br />

Mundbodens.<br />

Abbi Abbildung Abbi ldung 1:<br />

1:<br />

Anatomische Lage der Schilddrüse (1. Rachen, 2. Schildknorpel,<br />

3. Schilddrüse, 4. Luftröhre) [3].<br />

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4


Anlass für die Benennung der Schilddrüse stellt die Tatsache dar, dass sie sich<br />

anatomisch in Form eines Schmetterlings „schildartig“ unterhalb des Schildknorpels<br />

befindet.<br />

Die Schilddrüse ist ein sehr gut durchblutetes Organ.<br />

Abbildung Abbildung 2:<br />

2:<br />

Gefäßversorgung der Schilddrüse [5].<br />

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5


Funktion Funktion der der Schilddrüse Schilddrüse und und Nebenschilddrüsen<br />

Nebenschilddrüsen<br />

Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse. Deren Hauptfunktion besteht in der<br />

Jodspeicherung, Bildung der Schilddrüsenhormone (T3, T4) und des Calcitonins.<br />

Die jodhaltigen Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel.<br />

Das Calcitonin Calcitonin senkt das Kalzium im Blut.<br />

Auf beiden Seiten kommen neben der Schilddrüse zwei kleine rehbraune<br />

Nebenschilddrüsen zur Darstellung. Diese bilden das Parathormon Parathormon mit der Zielsetzung,<br />

den Kalziumspiegel im Blut zu erhöhen.<br />

Calcitonin, Parathormon und Vitamin Vitamin D D regulieren gemeinsam den Kalziumhaushalt<br />

unseres Organismus, insbesondere den Kalziumspiegel im Blut. Angriffspunkte für die<br />

Steuerung sind die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, der Einbau in bzw. die<br />

Freisetzung aus den Knochen sowie die Ausscheidung über die Nieren.<br />

Abbildung Abbildung 3:<br />

3:<br />

Lage von Schilddrüse und Nebenschilddrüsen [1].<br />

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6


Erkrankungen Erkrankungen der der Schilddrüse<br />

Schilddrüse<br />

• Struma<br />

Struma<br />

Die häufigste Erkrankung ist die sog. Knotenstruma (knotige Vergrößerung der<br />

Schilddrüse; einknotig oder <strong>mehr</strong>knotig) ohne Störung der Schilddrüsenfunktion.<br />

0a Keine Struma<br />

0b Tastbare, aber nicht sichtbare Struma<br />

I Tastbare und bei zurückgebeugtem Kopf eben sichtbare Struma<br />

II II Sichtbare Struma<br />

III Große sichtbare Struma<br />

Tabelle Tabelle Tabelle 1: 1:<br />

1:<br />

Klassifizierung der Strumagröße nach WHO [7].<br />

Abbildung Abbildung 4:<br />

4:<br />

Struma Grad II [1].<br />

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7


Abbildung Abbildung 5:<br />

5:<br />

Struma Grad III [9].<br />

• Autonomes Autonomes Adenom Adenom<br />

Adenom<br />

Das autonome Adenom entspricht einem Knoten in der Schilddrüse, der<br />

eigenständig Schilddrüsenhormon produziert und so zu einer<br />

Schilddrüsenüberfunktion führen kann. Die Schilddrüsenzellen sind in ihrem<br />

Wachstum und ihrer Funktion nicht <strong>mehr</strong> abhängig von der Hirnanhangsdrüse.<br />

• Morbus Morbus Basedow<br />

Basedow<br />

Der Morbus Basedow trägt seinen Namen nach dem Erstbeschreiber dieser<br />

Erkrankung, der von 1799 bis 1854 lebte. Herr Dr. Basedow entdeckte die<br />

Kombination einer Schilddrüsenvergrößerung, einhergehend mit Herzrasen und<br />

hervortretenden Augen. Heute wissen wir, dass der Morbus Basedow eine<br />

Autoimmunerkrankung der Schilddrüse ist, die auf der Bildung von Antikörpern<br />

gegen Schilddrüsenzellen beruht.<br />

Die Folge ist neben einer Überfunktion häufig auch eine Vergrößerung der<br />

Schilddrüse. Bei etwa 60% der Patienten zeigt sich ein Hervordrängen der<br />

Augäpfel (sog. Glotzauge oder Exophtalmus).<br />

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8


• Endokrine Endokrine Orbitopathie<br />

Orbitopathie<br />

Die endokrine Orbitopathie ist eine Entzündung des Gewebes in und um die<br />

Augenhöhle, die zusammen mit einer bestimmten Autoimmunerkrankung der<br />

Schilddrüse (Morbus Basedow) auftritt. Allerdings kann die Entzündung der<br />

Augenhöhle auch der Entzündung der Schilddrüse vorausgehen oder, was<br />

häufiger ist, erst nach der Diagnose der Schilddrüsenerkrankung beginnen.<br />

Durch die Entzündung in der Augenhöhle können die Augäpfel nach vorne<br />

hervortreten (Exophtalmus)<br />

(Exophtalmus), (Exophtalmus) was der Volksmund früher „Glotzauge“ genannt hat.<br />

Außerdem ist es möglich, dass die Entzündung auch die Augenlider erfasst und<br />

hier einen gestörten Lymphabfluss bedingt, so dass eine starke Schwellung der<br />

Augenlider resultiert.<br />

Abbildung Abbildung 6:<br />

6:<br />

Exophtalmus [6].<br />

• Thyreoiditis Thyreoiditis (z.B. (z.B. Autoimmunthyreoiditis Autoimmunthyreoiditis nach nach Hashimoto)<br />

Hashimoto)<br />

Entzündungen der Schilddrüse werden als Thyreoiditis bezeichnet. Es gibt akute<br />

und chronische Formen. Entzündungen können durch Bakterien, Pilze oder<br />

Autoimmunprozesse entstehen. Die Behandlung richtet sich nach Form,<br />

Ausdehnung und Ursache und ist meistens nicht operativ. Durch die Ver<strong>mehr</strong>ung<br />

von Entzündungszellen in der Schilddrüse kann diese wachsen (hypertrophe<br />

Autoimmunthyreoiditis).<br />

In Deutschland ist die atrophe Autoimmunthyreoiditis wesentlich häufiger. Hierbei<br />

führt die Entzündung zu einem Untergang von Schilddrüsenzellen, so dass das<br />

Organ immer kleiner wird und gelegentlich nach längerem Verlauf vollständig<br />

verschwindet.<br />

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9


Zu Beginn der Erkrankung kann eine milde Schilddrüsen-Überfunktion vorliegen.<br />

Diese ist durch die Freisetzung von Schilddrüsenhormon aus untergehendem<br />

Schilddrüsengewebe erklärt. Im weiteren Verlauf kommt es typischerweise zu<br />

einer Unterfunktion der Schilddrüse, wenn nicht <strong>mehr</strong> genügend<br />

Schilddrüsenhormon-bildende Zellen erhalten sind. Oft verläuft die Erkrankung<br />

unbemerkt über Jahre, insbesondere wenn noch keine oder nur eine milde<br />

Funktionsstörung besteht.<br />

• Schilddrüsenkrebs<br />

Schilddrüsenkrebs<br />

Schilddrüsenkrebs<br />

Knotige Schilddrüsenveränderungen sind in Deutschland sehr häufig. Nur in<br />

wenigen Fällen verbirgt sich dahinter eine bösartige Erkrankung (etwa 2 bis 3<br />

Fälle / 100.000 Einwohner / Jahr). Für den betroffenen Patienten ist die Diagnose<br />

Schilddrüsenkrebs jedoch immer ein Schicksalsschlag. Ohne das Leiden<br />

verharmlosen zu wollen, bleibt festzustellen, dass es sich heutzutage bei der<br />

Mehrzahl der Patienten, die an Schilddrüsenkrebs leiden, um eine heilbare<br />

Erkrankung handelt. Zur Einschätzung ist die genaue Diagnosestellung<br />

unerlässlich, da es verschiedene Formen von bösartigen Schilddrüsentumoren<br />

gibt, die wiederum unterschiedlicher Behandlung bedürfen. Ursächlich geht der<br />

Krebs meistens von Schilddrüsenzellen oder den Calcitonin produzierenden C-<br />

Zellen aus. Je nach Gewebetyp werden die unterschiedlichen Krebsarten<br />

eingeteilt. Am häufigsten ist das sog. papilläre Schilddrüsenkarzinom, gefolgt von<br />

dem follikulären Schilddrüsenkarzinom.<br />

Papilläre Karzinome<br />

Follikuläre Karzinome<br />

C-Zell-Karzinome (medulläre Karzinome)<br />

Undifferenzierte Karzinome<br />

Metastasen<br />

Sonstige<br />

Tabelle Tabelle 2:<br />

2:<br />

Bösartige Tumoren der Schilddrüse [7].<br />

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10


Beschwerden Beschwerden und und Symptome<br />

Symptome<br />

Schilddrüsenknoten können durch Beschwerden im Halsbereich auffallen. Oft werden sie<br />

auch als Zufallsbefund bei einer Schilddrüsenuntersuchung entdeckt.<br />

Vergrößerungen Vergrößerungen der der Schilddrüse Schilddrüse können zu folgenden Symptomen führen:<br />

• Engegefühl<br />

• Kloßgefühl im Hals<br />

• Luftnot<br />

• Schluckstörungen<br />

• Kosmetische Beschwerden (Asymmetrie des Halses)<br />

Abbildung Abbildung 7:<br />

7:<br />

Sichtbar vergrößerte Schilddrüse am Hals, sog. Kropf [10].<br />

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11


Die Überfunktion Überfunktion Überfunktion der der der Schilddrüse Schilddrüse Schilddrüse kann zu folgenden Beschwerden führen:<br />

• Herzrasen<br />

• Schwitzen<br />

• Gewichtsverlust<br />

• Haarausfall<br />

• Nervosität<br />

• Augenbeschwerden (bei Morbus Basedow)<br />

Untersuchungen<br />

Untersuchungen<br />

Wenn bei Ihnen eine Schilddrüsenerkrankung vermutet wird, sollten folgende<br />

Untersuchungen erfolgen [2]:<br />

• Körperliche Untersuchung<br />

• Bestimmung des TSH basal (Schilddrüsenregulationshormon)<br />

• Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse<br />

Mit diesen drei Untersuchungen ist ein Großteil der Schilddrüsenerkrankungen abgeklärt.<br />

Eventuell müssen jedoch noch weitere Tests durchgeführt werden:<br />

• Zusätzliche Laboruntersuchungen (T3, T4, TRH-Test, Kalzium, Calcitonin,<br />

Thyreoglobulin, Schilddrüsen-Antikörper)<br />

• Szintigraphie (bei Knoten-Kropf zur Unterscheidung zwischen „heißen“ und<br />

„kalten“ Knoten)<br />

• Feinnadelpunktion (bei Verdacht auf Bösartigkeit zur Entnahme einer kleinen<br />

Gewebeprobe)<br />

• EKG zum Ausschluss von Herzerkrankungen<br />

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12


• Röntgenuntersuchungen mit der Frage nach Verlagerung/Einengung der Luftröhre<br />

bzw. der Speiseröhre<br />

• MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie) ohne<br />

Kontrastmittel zur bildgebenden Untersuchung des Schilddrüsenorgans sowie<br />

dessen Umfeld<br />

Die schmerzlose Beurteilung der Stimmbandfunktion vor und nach nach einer<br />

Schilddrüsenoperation durch einen Hals-Nasen-Ohren Arzt ist zwingend erforderlich.<br />

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13


Opera Operationsvorbereitung<br />

Opera Operationsvorbereitung<br />

tionsvorbereitung<br />

Bei Planung einer Operation über unser chirurgisches Patientenmanagement kann der<br />

chirurgische Eingriff wunschgemäß an dem Tag stattfinden, an dem Sie im Krankenhaus<br />

stationär aufgenommen werden.<br />

Bringen Sie an dem Tag der Operationsvorbereitung (frühestens eine Woche vor dem<br />

chirurgischen Eingriff) bitte alle Voruntersuchungsergebnisse mit.<br />

Die Dauer der stationären Behandlung beträgt 3 bis 5 Tage.<br />

Um ein möglichst optimales kosmetisches Ergebnis zu erzielen, wird Ihr Operateur die<br />

Schnittführung am Tag der Operation vor der Narkoseeinleitung anzeichnen.<br />

Abbildung Abbildung Abbildung 8: 8:<br />

8:<br />

Anzeichnen der Schnittführung am Hals vor der Operation, um ein möglichst optimales<br />

kosmetisches Ergebnis zu erreichen.<br />

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14


Operationsverfahren<br />

Operationsverfahren<br />

Jährlich werden in Deutschland ca. 120.000 Patienten an der Schilddrüse operiert. Die<br />

Eingriffe erfolgen heute grundsätzlich in Vollnarkose. Der Beweis für den hohen<br />

allgemeinen Sicherheitsstandard von Schilddrüsenoperationen ist die extrem niedrige<br />

Operationssterblichkeit zwischen 0 – 0,05 %. Diese hohe Sicherheit gilt auch für<br />

Patienten im 8. – 9. Lebensjahrzehnt.<br />

Ob und wie eine Schilddrüsenerkrankung operiert werden sollte, muss jeweils individuell<br />

entschieden werden. Vor der Durchführung eines geplanten chirurgischen Eingriffs ist<br />

grundsätzlich eine möglichst normale Schilddrüsenfunktion anzustreben (ggf. durch die<br />

Gabe von Medikamenten). Ziel ist die sichere und dauerhafte Beseitigung des zugrunde<br />

liegenden Leidens.<br />

Entsprechend moderner Standards trägt der Chirurg eine Lupenbrille Lupenbrille, Lupenbrille um eine optimale<br />

Sicht auf das Operationsgebiet zu haben. Zur Darstellung der Stimmbandnerven nutzen<br />

wir aktuelle technische Hilfsmittel, das sog. Neuromonitoring<br />

Neuromonitoring. Neuromonitoring Hierunter versteht man die<br />

Kontrolle von Nervenbahnen durch kontinuierliche optische und akustische Darstellung<br />

ihrer Aktivität.<br />

Abbildung Abbildung 9:<br />

9:<br />

Die Operation erfolgt unter Zuhilfenahme einer Lupenbrille.<br />

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15


Im Folgenden finden Sie die Begriffsdefinitionen der unterschiedlichen Operationsverfahren<br />

[2]:<br />

• Enukleation<br />

Enukleation<br />

Ausschälen eines Knotens entlang seiner Kapsel<br />

• Knotenexzision<br />

Knotenexzision<br />

Knotenexzision<br />

Entfernung eines Knotens mit einem Saum normalen Schilddrüsengewebes<br />

• Isthmusresektion<br />

Isthmusresektion<br />

Entfernung des vor der Luftröhre gelegenen Schilddrüsengewebes, das als<br />

Verbindungsstück beide Lappen zusammen hält<br />

• Subtotale Subtotale Lappenresektion<br />

Lappenresektion<br />

Teilentfernung eines Schilddrüsenlappens mit einem Geweberest von 1 bis 4 ml<br />

• Fast Fast-totale Fast totale Lappenresektion<br />

Lappenresektion<br />

Teilentfernung<br />

weniger als 1 ml<br />

eines Schilddrüsenlappens mit einem Geweberest von<br />

• Hemithyreoidektomie<br />

Hemithyreoidektomie<br />

Hemithyreoidektomie<br />

Die vollständige Entfernung eines Schilddrüsenlappens inklusive des Isthmus<br />

und Lobus pyramidalis<br />

• Op Operation Op<br />

eration nach nach Hartley Hartley-Dunhill<br />

Hartley Dunhill<br />

Hemithyreoidektomie und Teilentfernung des anderen Schilddrüsenlappens<br />

mit einem Geweberest von 1 bis 4 ml<br />

• Beidseits Beidseits subtotale subtotale Resektion<br />

Resektion<br />

Teilentfernung beider Schilddrüsenlappen mit einem Geweberest von 1 bis 4 ml<br />

• Fast Fast tota totale tota le Thyreoidektomie<br />

Die fast vollständige Entfernung der Schilddrüse mit Belassen eines einseitigen<br />

oder beidseitigen Geweberestes von insgesamt weniger als 2 ml<br />

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16


• Totale Totale Thyreoidektomie<br />

Thyreoidektomie<br />

Die vollständige Entfernung beider Schilddrüsenlappen inklusive des Isthmus<br />

und des Lobus pyramidalis ohne Belassen von Geweberesten<br />

• Minimal Minimal-invasive Minimal invasive Operationsverfahren<br />

Hierbei handelt es sich um eine Vielzahl unterschiedlicher Zugangsverfahren<br />

in „Schlüssellochtechnik“, deren Ziel es ist, das kosmetische Resultat im<br />

Halsbereich zu optimieren.<br />

Der intraoperative Gefrierschnitt (=Schnellschnitt<br />

Schnellschnitt<br />

Schnellschnitt) Schnellschnitt ermöglicht, bösartige<br />

Veränderungen während der Operation zu diagnostizieren.<br />

Allerdings birgt dieses Verfahren methodenbedingte Einschränkungen.<br />

Die Operationsziele sowie die entsprechenden Operationsverfahren unterscheiden sich<br />

bei den unterschiedlichen Schilddrüsenerkrankungen. Die Notwendigkeit zum<br />

chirurgischen Eingriff bei einer Struma ohne Knoten und Funktionsstörung resultiert aus<br />

lokalen größenbedingten Beschwerden, anatomisch abweichender Lage und etwaigem<br />

Verdacht auf eine bösartige Grunderkrankung.<br />

• Knotenstruma<br />

Knotenstruma<br />

Ziel: Ziel: Entfernung aller Knoten<br />

Operation: Operation: Von der sparsamen Entfernung des Knotens mit gesundem Randsaum,<br />

einer Seite bis zur vollständigen Entnahme der Schilddrüse;<br />

Bei verdächtigen Knoten ist grundsätzlich die Entfernung des betroffenen<br />

Schilddrüsenlappens anzustreben.<br />

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17


• Morbus Morbus Basedow Basedow<br />

Basedow<br />

Ziel: Ziel: Vollständige Entfernung des Schilddrüsengewebes<br />

Operation: Operation: Operation: Entnahme der gesamten Schilddrüse<br />

Die Menge des zurückgelassenen Gewebes korreliert mit der erneuten<br />

Erkrankungswahrscheinlichkeit (Rezidivquote).<br />

• Schilddrüsenüberfunktion<br />

Schilddrüsenüberfunktion<br />

Die Therapieempfehlung zur Operation wird vom Ausmaß der Schilddrüsenerkrankung<br />

bestimmt. Im Rahmen der Voruntersuchungen sollte eine Zuordnung<br />

der Überfunktion zu den beiden Hauptformen – der Autonomie oder der<br />

Immunthyreopathie Typ Basedow – erfolgen.<br />

Grundsätzlich wird das Erzielen einer Normalfunktion durch die Gabe von<br />

Medikamenten angestrebt. Eine Alternative zum chirurgischen Eingriff stellt die<br />

Radiojodtherapie dar (siehe unten). Folgende Faktoren sprechen für die<br />

Operation:<br />

• Je größer die Schilddrüse<br />

• Je ausgeprägter die Überfunktion<br />

• Je schlechter die Jodaufnahme<br />

• Alter jünger als 65 Jahre<br />

Ziel/Oper Ziel/Operation:<br />

Ziel/Oper ation: Maßgebliches Operationsziel ist die vollständige Entfernung aller<br />

krankhaften autonomen Areale.<br />

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18


• Rezidivstruma Rezidivstruma (Wiederauftreten (Wiederauftreten der der Schilddrüsenerkrankung)<br />

Schilddrüsenerkrankung)<br />

Ziel: Ziel: Vollständige Entfernung des erkrankten Gewebes<br />

Behandlung:<br />

Behandlung: Behandlung: Abwägen von Vor- und Nachteilen einer Operation bzw. einer<br />

Radiojodtherapie (siehe unten). Ein wiederholter chirurgischer Eingriff birgt höhere<br />

Komplikationsraten!<br />

• Bösartige Bösartige Erkrankung Erkrankung Erkrankung der der Schilddrüse<br />

Schilddrüse<br />

Ziel: Ziel: Vollständige Entfernung des bösartigen Schilddrüsentumors<br />

Operation: peration: Regeleingriff ist die Entfernung der gesamten Schilddrüse.<br />

Das Vorgehen schließt die Entnahme der zentralen Lymphknotenstationen<br />

(Kompartiment 8) ein. Je nach Größe und Art der bösartigen Geschwulst kann<br />

auch die Entfernung der seitlichen Halslymphknoten erforderlich sein.<br />

Ausnahme: Ausnahme: Bei einem papillären Karzinom mit einem maximalen Durchmesser<br />

von 1 cm oder weniger (pT1a = Mikrokarzinom<br />

Mikrokarzinom) Mikrokarzinom<br />

sowie fehlendem Hinweis auf<br />

Lymphknotenmetastasen ist die Entfernung bzw. Teilentfernung des betroffenen<br />

Schilddrüsenlappens ausreichend. Grundvoraussetzung stellt die Tatsache dar,<br />

dass der Tumor allseits im Gesunden abgesetzt wurde.<br />

Abbildung Abbildung 10: 10:<br />

10:<br />

Einteilung der Halslymphknoten. Zentrales Kompartiment: Gruppe 1,2,8; Laterales<br />

Kompartiment: Gruppe 3 bis 7; Mediastinales Kompartiment: nicht abgebildet [8]<br />

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19


Operationstechnik<br />

Operationstechnik<br />

1. Halbsitzende Lagerung<br />

2. „Team-Time-Out“<br />

(Handlungsempfehlung (Handlungsempfehlung des des Aktionsbündnis<br />

Aktionsbündnisses<br />

Aktionsbündnis ses Patientensicherheit)<br />

3. Ausreichend großer Kocher´scher Kragenschnitt, um eine Schnitterweiterung<br />

während der Operation zu vermeiden<br />

4. Ausgedehnte Mobilisation von Haut- und Unterhautfettgewebe<br />

5. Schützendes Auseinanderdrängen der geraden Halsmuskulatur<br />

6. Das Operationsfeld ist möglichst absolut trocken zu halten<br />

7. Die beiden Stimmbandnerven werden in ihrem gesamten Verlauf dargestellt<br />

8. Identifikation der vier Nebenschilddrüsen; bei zweifelhafter Durchblutung<br />

erfolgt deren Autotransplantation, das heißt, die Nebenschilddrüse wird in<br />

kleine Stückchen zerteilt und in die benachbarte Halsmuskulatur eingebracht<br />

9. Entfernung des gesamten erkrankten Schilddrüsengewebes (ggf. Kapselnaht)<br />

10. Überprüfung auf Bluttrockenheit bei Überdruckbeatmung<br />

11. Drainage bei Bedarf<br />

12. Schichtweiser Wundverschluss<br />

13. Selbstauflösende Hautnaht – Fadenzug entfällt<br />

Hi Hilfsmittel: Hi<br />

lfsmittel: lfsmittel: Lupenbrille, Neuromonitoring<br />

Abbildung Abbildung Abbildung 11: 11:<br />

11:<br />

Kosmetisches Ergebnis am Ende der Operation.<br />

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20


Komplikationen<br />

Komplikationen<br />

Neben dem allgemeinen Operationsrisiko gibt es zusätzlich eingriffstypische<br />

Komplikationen, die in Abhängigkeit von Grunderkrankung, Erst- oder Mehrfach-Eingriff<br />

sowie dem geplanten Operationsausmaß variieren [2].<br />

• Nachblutung Nachblutung (0,3 (0,3 bis bis bis 5%)<br />

5%)<br />

Das Schilddrüsengewebe ist sehr gut durchblutet. Eine Nachblutung ereignet sich<br />

in den ersten 8 – 24 Stunden. Sie erfordert eine engmaschige Kontrolle bei<br />

geringeren Befunden (z.B. Halsumfangmessung). Kommt es zu einer starken<br />

Schwellung, gegebenenfalls mit Luftnot, bedarf es der operativen Entlastung.<br />

• Heiserkeit Heiserkeit durch durch durch Stimmbandfunktionsstörung<br />

Stimmbandfunktionsstörung<br />

(vorübergehend (vorübergehend bis bis bis 10%, 10%, 10%, da dauerhaft da dauerhaft<br />

uerhaft bis bis 3%) 3%)<br />

Während der Operation wird insbesondere auf die Schonung des bzw. der<br />

Stimmbandnerven (Nervus laryngeus recurrens) geachtet, damit es nach dem<br />

chirurgischen Eingriff nicht zu Heiserkeit kommt. Am wichtigsten hierbei ist die<br />

komplette Darstellung und Sichtschonung des Nervens durch einen erfahrenen<br />

Chirurgen. In schwierigen Fällen arbeiten wir zusätzlich mit einer Lupenbrille und<br />

dem sog. Neuromonitoring. Die Rate an bleibenden Schäden eines<br />

Stimmbandnervens liegt in erfahrener Hand unter 1 %.<br />

• Kalziu Kalziummangel Kalziu Kalziu mmangel (Hypoparathyreoidismus)<br />

(Hypoparathyreoidismus)<br />

(vorübergehend (vorübergehend bis bis 10%, 10%, dauerhaft dauerhaft dauerhaft bis bis 1%)<br />

1%)<br />

Des Weiteren gilt unser besonderes Augenmerk der Erhaltung und Schonung der<br />

Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen), damit sich nach der Operation keine<br />

Kalziumstoffwechselstörungen mit Kribbeln, insbesondere im Mundbereich und<br />

an den Händen, entwickeln. Ein seltener und meist vorübergehender<br />

Kalziummangel kann durch Gabe von Kalzium-Brausetabletten und Vitamin-D-<br />

Präparaten gut behandelt werden.<br />

• Wundheilungsstörung Wundheilungsstörung Wundheilungsstörung (bis (bis (bis 1% 1%) 1%<br />

Diese kann in Abhängigkeit vom jeweiligen Befund durch kühlende und<br />

medikamentöse Maßnahmen behandelt werden. Alternativ ist eine erneute<br />

Operation notwendig.<br />

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21


Nachsorge<br />

Nachsorge<br />

Der menschliche Organismus kann ohne eine ausreichende Menge an<br />

Schilddrüsenhormon nicht leben! Bei vielen Schilddrüsenoperationen muss so viel<br />

Gewebe entfernt werden, dass Schilddrüsenhormon nach der Operation medikamentös<br />

zu ersetzen ist [4].<br />

Folgende Maßnahmen sind zu empfehlen:<br />

• Einnahme von Schilddrüsenhormon in ausreichender Menge (ggf. lebenslang!)<br />

• Kontrolle der Schilddrüsenhormone (Blutentnahme) 6 Wochen nach der Operation<br />

• Im weiteren Verlauf einmal / Jahr Blutentnahme und Ultraschall der Halsregion<br />

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22


Alternative Alternative Therapien Therapien<br />

Therapien<br />

Nicht alle Patienten mit Veränderungen an der Schilddrüse müssen operiert werden [4]!<br />

• Knotenstruma<br />

Knotenstruma Knotenstruma (vergrößerte Schilddrüse mit Knoten) ohne ohne Überfunktion<br />

Überfunktion<br />

Überfunktion<br />

Keine der o.g. Beschwerden, kein Verdacht auf Bösartigkeit:<br />

► Einmal / Jahr Ultraschall und Laborkontrolle<br />

Subjektive Beschwerden, sehr große Schilddrüse, Verdacht auf Bösartigkeit:<br />

► Operation<br />

• Knotenstruma Knotenstruma (knotige Vergrößerung der Schilddrüse) mit mit Überfunktion<br />

Überfunktion<br />

Nur ein Knoten, kleine Schilddrüse:<br />

► Therapie mit radioaktiv markiertem Jod oder Operation<br />

Viele Knoten, große Schilddrüse:<br />

► Operation<br />

• Morbus Morbus Basedow Basedow (Überfunktion der Schilddrüse)<br />

Zunächst über 18 Monate Therapie mit Medikamenten. Wenn nach Absetzen der<br />

Medikamente erneut eine Überfunktion auftritt:<br />

Bei kleiner Schilddrüse:<br />

► Therapie mit radioaktivem Jod<br />

Bei großer Schilddrüse:<br />

► Operation<br />

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Radiojodtherapie<br />

Radiojodtherapie<br />

Radiojodtherapie<br />

Bei der Radiojodtherapie handelt es sich um ein seit Jahrzehnten etabliertes Verfahren<br />

zur Behandlung bestimmter Schilddrüsenkrankheiten. In Deutschland werden jährlich<br />

etwa 60.000 Radiojodtherapien durchgeführt. Aufgrund der Vorschriften des<br />

Strahlenschutzes erfolgen diese Behandlungen stationär, da nur so eine verlässliche<br />

individuelle Behandlungskontrolle möglich ist und die Einleitung radioaktiver Abwasser in<br />

die öffentliche Kanalisation vermieden werden kann.<br />

Die Behandlung erfolgt durch Einnahme eines Radioisotops, meist als Kapsel oder<br />

Flüssigkeit. Bei diesem Jodisotop handelt es sich physikalisch um eine Substanz, die<br />

elektrisch geladene Teilchen (Elektronen) mit hoher Energie aussendet. Da Jodisotope in<br />

der Schilddrüse konzentriert werden, gelingt es, Schilddrüsenzellen im Hinblick auf<br />

Funktion und Stoffwechsel auszuschalten.<br />

Argumente Argumente für für Operation Operation – gegen gegen Radiojodtherapie:<br />

Radiojodtherapie:<br />

Radiojodtherapie:<br />

• Wachsende und große Struma<br />

• Nichtansprechen der Radiojodtherapie<br />

• Nebenwirkungen der Radiojodtherapie<br />

• Zusätzlich bestehende suspekte Knoten<br />

• Jodbedingte Überfunktion<br />

Eine Eine Radiojodtherapie Radiojodtherapie darf darf nicht nicht durchgeführt durchgeführt werden werden bei:<br />

bei:<br />

• Schwangerschaft<br />

• Kinder und Jugendlichen<br />

• Jungen Frauen mit Kinderwunsch<br />

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Praktischer Praktischer Ablauf Ablauf Ihrer Ihrer Ihrer Schilddrüsenoperation<br />

Schilddrüsenoperation<br />

Voruntersuchung durch Hausarzt oder Nuklearmediziner mit (V.a.) operationswürdiger<br />

Schilddrüsenerkrankung:<br />

• Besuch in unserer Spezialsprechstunde<br />

• Planung des Operationstermins<br />

• Ambulante Durchführung der ergänzenden Voruntersuchungen<br />

Operationstag<br />

Operationstag<br />

Stationäre Aufnahme am Morgen des Operationstages;<br />

Vor der Operation wird sich der Operateur persönlich bei Ihnen vorstellen und die<br />

Schnittführung anzeichnen;<br />

Sehr gerne begrüßen wir auch Ihre Angehörigen;<br />

Am Abend des Operationstages werden Sie bereits wieder aufstehen und ein leichtes<br />

Abendessen zu sich nehmen.<br />

1. 1. 1. Tag Tag Tag nach nach der der Operation<br />

Operation<br />

Blutentnahme<br />

2. 2. Tag Tag Tag nach nach der der Operation<br />

Operation<br />

HNO-Untersuchung; ggf. erneute Blutentnahme<br />

3. 3. Tag Tag Tag nach nach nach der der Operation<br />

Operation<br />

Entlassung in Absprache mit Ihnen möglich<br />

Falls die mikroskopische Aufarbeitung des Operationspräparates den Nachweis<br />

bösartiger Zellen ergeben sollte, werden wir Sie zeitnah telefonisch informieren und das<br />

notwendige Vorgehen mit Ihnen besprechen.<br />

Die weitere Betreuung erfolgt durch Ihren Hausarzt bzw. Nuklearmediziner.<br />

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Fachbegriffe Fachbegriffe und und deutsche deutsche deutsche Übersetzung<br />

Übersetzung<br />

• Autonomes Autonomes Adenom Adenom = Knoten in der Schilddrüse, der eigenständig<br />

Schilddrüsenhormon produziert und so zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen<br />

kann. Die Schilddrüsenzellen sind in ihrem Wachstum und ihrer Funktion nicht<br />

<strong>mehr</strong> abhängig von der Hirnanhangsdrüse.<br />

• Endokrine Endokrine Endokrine Orbitopathie<br />

Orbitopathie Orbitopathie = Die endokrine Orbitopathie ist eine Entzündung der<br />

Gewebe in und um die Augenhöhle, die zusammen mit einer bestimmten<br />

Autoimmunerkrankung der Schilddrüse (Morbus Basedow) auftritt. Allerdings kann<br />

die Entzündung der Augenhöhle auch der Entzündung der Schilddrüse<br />

vorausgehen oder, was häufiger ist, erst nach der Diagnose der<br />

Schilddrüsenerkrankung beginnen. Durch die Entzündung in der Augenhöhle<br />

können die Augäpfel nach vorne hervortreten (Exophtalmus)<br />

(Exophtalmus), (Exophtalmus)<br />

(Exophtalmus) was der Volksmund<br />

früher „Glotzauge“ genannt hat. Außerdem ist es möglich, dass die Entzündung<br />

auch die Augenlider erfassen und hier einen gestörten Lymphabfluss bedingt, so<br />

dass eine starke Schwellung der Augenlider entsteht.<br />

• Enukleation Enukleation = Ausschälen eines Knotens entlang seiner Kapsel<br />

• Exzision Exzision = Entfernung des gesamten Befundes<br />

• Hemithyreoidektomie Hemithyreoidektomie = Entfernung eines Schilddrüsenlappens<br />

• Isthmusresektion Isthmusresektion = Entfernung des vor der Luftröhre gelegenen Schilddrüsengewebes,<br />

das als Verbindungsstück beide Lappen zusammen hält<br />

• Krebs Krebs Krebs = bösartige Erkrankung<br />

• Minimal Minimal-invasiv<br />

Minimal invasiv = Vorgehen in „Schlüssellochtechnik“<br />

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• Morbus Morbus BBasedow<br />

B asedow = Der Morbus Basedow trägt seinen Namen nach dem<br />

Erstbeschreiber dieser Erkrankung, der von 1799 bis 1854 lebte. Herr Dr.<br />

Basedow entdeckte die Kombination einer Schilddrüsenvergrößerung,<br />

einhergehend mit Herzrasen und hervortretenden Augen. Heute wissen wir, dass<br />

der Morbus Basedow eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse ist, die auf der<br />

Bildung von Antikörpern gegen Schilddrüsenzellen beruht. Die Folge ist neben<br />

einer Überfunktion häufig auch eine Vergrößerung der Schilddrüse. Bei etwa 60%<br />

der Patienten zeigt sich ein Hervordrängen der Augäpfel (sog. Glotzauge oder<br />

Exophtalmus).<br />

• Nodus Nodus (lateinisch) = Knoten<br />

• Resektion Resektion = Teilentfernung<br />

• Rezidiv Rezidiv Rezidiv = Wiederauftreten der Erkrankung, Rückfall<br />

• Struma Struma = Kropf = Tastbare, sichtbare oder messbare Vergrößerung der<br />

Schilddrüse unabhängig von der Stoffwechsellage (Über-, Unter- oder<br />

Normalfunktion)<br />

• Szintigraphie Szintigraphie = bildgebende Untersuchung bei Überfunktion der Schilddrüse<br />

(unterscheidet zwischen sog. „kalten“ und „heißen“ Knoten)<br />

• Thyreoidektomie Thyreoidektomie = Entfernung der gesamten Schilddrüse<br />

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• Thyreoiditis Thyreoiditis (z.B. (z.B. Autoimmunthyreoiditis Autoimmunthyreoiditis nach nach Hashimoto) Hashimoto) = Entzündungen der<br />

Schilddrüse werden als Thyreoiditis bezeichnet. Es gibt akute und chronische<br />

Formen. Entzündungen können durch Bakterien, Pilze oder Autoimmunprozesse<br />

entstehen. Die Behandlung richtet sich nach Form, Ausdehnung und Ursache und<br />

ist meistens nicht operativ. Durch die Ver<strong>mehr</strong>ung von Entzündungszellen in der<br />

Schilddrüse kann diese wachsen (hypertrophe Autoimmunthyreoiditis). In<br />

Deutschland ist die atrophe Autoimmunthyreoiditis wesentlich häufiger. Hierbei<br />

führt die Entzündung zu einem Untergang von Schilddrüsenzellen, so dass die<br />

Schilddrüse immer kleiner wird und gelegentlich nach längerem Verlauf<br />

vollständig verschwindet. Zu Beginn der Erkrankung kann eine milde<br />

Schilddrüsen-Überfunktion vorliegen. Diese ist durch die Freisetzung von<br />

Schilddrüsenhormon aus untergehendem Schilddrüsengewebe erklärt. Im<br />

weiteren Verlauf kommt es typischerweise zu einer Unterfunktion der Schilddrüse,<br />

wenn nicht <strong>mehr</strong> genügend Schilddrüsenhormon-bildende Zellen erhalten sind. Oft<br />

verläuft die Erkrankung unbemerkt über Jahre, insbesondere wenn noch keine<br />

oder nur eine milde Schilddrüsen-Unterfunktion besteht.<br />

• Thyroxin Thyroxin = Schilddrüsenhormon<br />

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Literatur<br />

Literatur<br />

(1) Academic dictionaries and encyclopedias (2010) Hypothyreose.<br />

http://www.academic.ru<br />

(2) AWMF (2010) Operative Therapie benigner Schilddrüsenerkrankungen.<br />

http://www.awmf.de<br />

(3) Dr. Gumpert (2010) Anatomie. http://www.dr-gumpert.de<br />

(4) Hotz H (2010) Patienteninformation Schilddrüsen-Erkrankungen.<br />

http://chi.charite.de<br />

(5) MedizInfo (2010) Aufbau der Schilddrüse. http://www.medizinfo.de<br />

(6) Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V. (2010) Patienteninformation Schilddrüsen-<br />

Erkrankungen. http://www.schilddruesenliga.de<br />

(7) Schumpelick V, Bleese NM, Mommsen U (2000) Chirurgie. 5. Auflage. Enke im<br />

Georg Thieme Verlag<br />

(8) Schwarz NT, Reutter KH (2009) Allgemein- und Viszeralchirurgie. 6. Auflage. Georg<br />

Thieme Verlag<br />

(9) TibDict.com (2010) Struma. http://www.tib-dict.com<br />

(10) Zettinig G, Buchinger W (2010) Schilddrüsenerkrankungen. Verlag für Medizin und<br />

Wirtschaft. http://www.kup.at<br />

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