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Ole von Beust war einer der prominentesten<br />

Gäste auf der Eröffnungsfeier<br />

der Klinik Barmbek. Das Potenzial<br />

des Future Hospitals faszinierte<br />

den Ersten Bürgermeister der Freien<br />

und Hansestadt Hamburg.<br />

Starke Allianzen<br />

Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter,<br />

am 24.2.2006 wurde in Hamburg der<br />

Neubau der <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek<br />

eröffnet. Diese Einrichtung ist nicht nur<br />

die modernste Klinik Europas, sondern<br />

fungiert gleichzeitig als Referenzzentrum<br />

für das »<strong>Asklepios</strong> Future Hospital«.<br />

Krankenhaus der Zukunft? Was verbirgt<br />

sich dahinter? Worum wird es in Zukunft<br />

in der Krankenhauslandschaft und<br />

im Gesundheitswesen gehen? Die Experten<br />

sind sich einig: Ohne tief greifende<br />

Reformen werden die derzeit bestehenden<br />

Gesundheitssysteme die kommenden<br />

15 Jahre nicht überstehen. Man muss kein<br />

Fachmann sein, um zu erkennen, dass<br />

diese Unsicherheiten nicht mit herkömmlichen<br />

Mitteln zu bewältigen sind. Um mit<br />

neuer Kraft in die Zukunft zu gehen, wird<br />

es unvermeidlich sein, moderne Informationstechnologien<br />

zu nutzen und in starken<br />

Allianzen mit allen beteiligten Akteu-<br />

ren die relevanten Prozesse zu optimieren.<br />

Diese Einsicht war Motivation und<br />

Grundstein für das »Future-Hospital-Programm«,<br />

das von den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

in Kooperation mit den zwei international<br />

agierenden Technologiekonzernen Intel<br />

und Microsoft initiiert wurde.<br />

Eine langfristig ausgerichtete Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Technologieanbietern<br />

und unserem mehr und<br />

mehr international agierenden Klinikunternehmen<br />

ist etwas völlig Neues. Diese<br />

einmalige Kooperation stellt einen Wendepunkt<br />

dar: Erstmals wurde eine gemeinsame<br />

Vision auch gemeinsam realisiert.<br />

Seit der Teilprivatisierung des Landesbetriebs<br />

Krankenhäuser haben sich unsere<br />

sieben Kliniken in Hamburg kontinuierlich<br />

entwickelt. <strong>Asklepios</strong> ist im gesamten<br />

Stadtgebiet mit einem exzellenten<br />

Leistungsangebot vertreten. Selbstverständlich<br />

machen wir hier nicht Halt, son-<br />

Editorial<br />

dern analysieren die Soziologie der Standorte<br />

gründlich und eingehend, um künftig<br />

das jeweilige Klinik-Angebot optimal<br />

an die Bedürfnisse unserer Patienten und<br />

Mitarbeiter anpassen zu können.<br />

Ich freue mich daher besonders, dass<br />

hier in Hamburg mit der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Barmbek nicht nur ein Meilenstein auf<br />

dem Weg zur »Integrierten Gesundheitsversorgung«<br />

gelegt wird, sondern auch<br />

der Gesundheitsstandort Nord eine neue<br />

Dimension erfährt.<br />

Allen, die mit ihrem Wissen, Können<br />

und unermüdlichen Engagement dazu<br />

beigetragen haben, die Integration der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Barmbek so vorbildlich umzusetzen<br />

und das »<strong>Asklepios</strong> Future Hospital«<br />

Wirklichkeit werden zu lassen,<br />

möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen<br />

Dank sagen.<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

3


4 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Inhalt<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Klinikübersicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Medizin-Ticker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

1 000 Mann für 100 Meter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Unternehmen 10. Dezember. . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Modernstes Krankenhaus Europas eröffnet. . . . . . 11<br />

Top-Story:<br />

1 000 Mann<br />

für 100 Meter<br />

Endoskopische extraperitoneale<br />

radikale Prostatektomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Dr. Antje Kühnemann zu Gast<br />

bei Prof. Grifka in Bad Abbach . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Carotischirurgie in LocoRegionalanästhesie . . . . . 14<br />

Die Schwindsucht schleicht sich heimlich an . . . . 16<br />

Alternativen zur »Versteifungsoperation«<br />

an der Lendenwirbelsäule. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Proresearch – die Profis für Forschung. . . . . . . . . . 20<br />

Umzug ins Krankenhaus<br />

der Zukunft. . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8<br />

Prostatektomie Seite 12 Schwindsucht schleicht sich heimlich an Seite 16 Drei auf einen Streich Seite 36<br />

Altersabhängige Makuladegeneration . . . . . . . . . . 22<br />

Reparation von Knorpeldefekten am Kniegelenk. . 24<br />

Posterolaterale Thorakotomie<br />

von Atrium-Septumdefekten. . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Management<br />

Kurz & Knapp. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Fit für die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

»Eine Vorwärtsbewegung sehen« . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

<strong>Asklepios</strong> Future Hospital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32


Mandy Wolf<br />

Chefredakteurin<br />

Mit dem Laptop am Patientenbett . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Microsoft – Innovationsmotor<br />

für das <strong>Asklepios</strong> Future Hospital. . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Drei auf einen Streich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Kein Nord-Süd-Gefälle in Pasewalk . . . . . . . . . . . . 37<br />

Ausgezeichnete Kinästhetik-Kompetenz . . . . . . . . 38<br />

Gute Berufsaussichten<br />

im Katastrophenmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

<strong>Asklepios</strong> jetzt auch im Reich der Mitte . . . . . . . . . 40<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

im Dezember 2005 gelingt den Mitarbeitern<br />

der Klinik Barmbek die größte und<br />

komplizierteste Operation in der Geschichte<br />

des Krankenhauses: Innerhalb<br />

weniger Stunden ziehen 331 Patienten aus<br />

einer Vielzahl alter Klinikgebäude in das<br />

modernste Krankenhaus Deutschlands.<br />

Welche logistische Meisterleistung dahinter<br />

steckt, erfahren Sie in unserer Titelstory<br />

auf den Seiten 8–10.<br />

<strong>Asklepios</strong> geht mit großen Schritten<br />

in die Zukunft. Das »Future Hospital« ist<br />

kaum eröffnet, da werden bereits Pläne<br />

für den Neubau einer Universitätsklinik<br />

in Shanghai vorgelegt. Durch diesen<br />

Schritt baut <strong>Asklepios</strong> seine führende<br />

Stellung im weltweiten Krankenhausmarkt<br />

weiter aus. Lesen Sie mehr dazu auf S. 40.<br />

Die altersabhängige Makuladegeneration<br />

(AMD) ist eine Sehstörung, die uns<br />

alle treffen kann. Die AMD ist in den<br />

Industrieländern eine der führenden Ursachen<br />

für Blindheit. Mehr Informationen<br />

über Diagnostik und Therapie auf den Seiten<br />

22–23.<br />

Mediziner mit Pauken und Trompeten . . . . . . . . . . 41<br />

Figuren & Strukturen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Patienten-Forum<br />

»Ich habe Menschen gefunden, die mir helfen« . . 46<br />

»Jeder hat sein eigenes Skoliosemuster«. . . . . . . . 48<br />

Die Welt zu Gast bei Freunden . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

»Das war ein Gefühl, das ich<br />

gar nicht beschreiben kann«. . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Kinder im Grenzbereich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Inhalt<br />

Die 18. Fußball-Weltmeisterschaft<br />

steht vor der Tür. Deutschland befindet<br />

sich im Fußballfieber. Lesen Sie auf den<br />

Seiten 50–51, wie unsere Hamburger Kliniken<br />

sich auf dieses riesige Sportereignis<br />

vorbereiten. Unter dem Motto »Die Welt<br />

zu Gast bei Freunden« finden einige der<br />

64 Spiele auch in Hamburg statt. Wir<br />

sprachen mit Dr. Heinzpeter Moecke,<br />

Koordinator der Notarztgestellung während<br />

der WM, über Schutzmaßnahmen<br />

und den Ablauf im Krankheitsfall.<br />

Durch Ihre Unterstützung konnten<br />

wir auch in diesem Magazin wieder viele<br />

informative und spannende Themen<br />

zusammenstellen. Bleiben Sie uns weiterhin<br />

verbunden!<br />

Viel Spaß beim Schmökern in Ihrer<br />

neuen <strong>Asklepios</strong> intern<br />

<strong>Asklepios</strong> jetzt auch im Reich der Mitte Seite 40 Die Welt zu Gast bei Freunden Seite 50 Ängste überwinden, Kinder stärken Seite 56<br />

Ihre<br />

Keine Hektik im OP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Hilfe für Ahmad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Ängste überwinden und<br />

mit dem Kind stärker werden . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Unfälle sind die größte Gefahr für Kinder. . . . . . . . 57<br />

Eine offene Tür für psychiatrische Patienten . . . . . 58<br />

Visite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Sport mit Lust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Balladen & Scharaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

5


Medizin & Wissenschaft<br />

Medizin-Ticker<br />

Stadtklinik Bad Tölz wird universitäre<br />

Einrichtung<br />

Die Stadtklinik Bad Tölz wurde zum<br />

1.2.2006 zum »Akademischen Lehrkrankenhaus<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München« erhoben. Mit dieser universitären<br />

Auszeichnung verbinden sich<br />

hohe Status- und Qualitätsgewinne für<br />

die Klinik.<br />

Innerhalb von acht Monaten ist es<br />

durch das Engagement von Privatdozent<br />

Dr. Ulrich Kreider-Stempfle, Chefarzt der<br />

Inneren Abteilung, gelungen, diese Ernennung<br />

zu erreichen.<br />

Als Lehrbeauftragter hatte er großen<br />

Einfluss an dem Reformprojekt »München-Harvard<br />

Alliance«, das 1998 durch<br />

den damaligen Bundespräsidenten Dr.<br />

Roman Herzog die Auszeichnung für herausragende<br />

Leistungen in der Lehre<br />

erhielt, sowie an der Umsetzung in das<br />

medizinischen Curriculum München.<br />

»Ich bin glücklich, dass meine ›Alma<br />

mater‹ für die Stadtklinik gewonnen wer-<br />

INI Hannover ist akademisches<br />

An-Institut der Uni Magdeburg<br />

Die Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg und das International Neuroscience<br />

Institute Hannover (INI) haben<br />

einen Kooperationsvertrag geschlossen.<br />

Besonders auf dem Gebiet der neurowissenschaftlichen<br />

Forschung will man<br />

künftig eng zusammenarbeiten und so<br />

6 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

den konnte. Dies gibt uns die Möglichkeit,<br />

das neue Lehrkonzept mit einer praxisnahen<br />

Ausbildung zu verknüpfen«, so<br />

eine Verbindung von Forschung und<br />

Lehre schaffen. Das von Prof. Dr. Madjid<br />

Samii (Foto Mitte) geleitete INI bleibt<br />

eigenständig, darf sich aber künftig offiziell<br />

»An-Institut« der Magdeburger Universität<br />

nennen. Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann<br />

(Foto links), Rektor der Otto-von-<br />

Guericke-Universität, deren Neurologie<br />

internationales Renommee hat, sagt: »Das<br />

ist die perfekte Kooperation.«<br />

Kreider-Stempfle. Ab 2006 können Studenten<br />

somit ihr letztes Ausbildungsjahr<br />

in Bad Tölz absolvieren.<br />

Im Rahmen der neuen Zusammenarbeit<br />

werden die Vertragspartner durch<br />

die gegenseitige Nutzung ihrer Sach- und<br />

Personalressourcen die anwendungsbezogene<br />

Forschung auf den Gebieten der<br />

Neurowissenschaften und medizinischen<br />

Mikrotherapie fördern und ihre jeweiligen<br />

Forschungsergebnisse in gegenseitiger<br />

Abstimmung nutzen. Alle Professoren<br />

des INI gehören jetzt auch zum Lehrkörper<br />

der Magdeburger Uni. Die dortigen<br />

Neurowissenschaftler dürfen zugleich<br />

als Professoren in der Privatklinik<br />

tätig werden.<br />

Als erstes Projekt der neuen Kooperation<br />

wird eine Magdeburger Arbeitsgruppe<br />

unter Leitung des Neurologen Prof.<br />

Dr. Hans-Jochen Heinze (Foto rechts),<br />

Direktor der Klinik für Neurologie II der<br />

Universitätsklinik Magdeburg, den 3-<br />

Tesla-Magnet-Resonanztomographen<br />

(MRT) am INI Hannover mitnutzen.


Stationäre Traumtherapie<br />

weiter ausgebaut<br />

Wegen der großen Nachfrage wurde<br />

die stationäre Traumtherapie im Klinikum<br />

Nord in Hamburg Ochsenzoll, in<br />

der III. Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

umstrukturiert und ausgebaut.<br />

Die offene psychodynamisch orientierte<br />

»Behandlungseinheit für Frauen«<br />

(BeF) umfasst jetzt 20 stationäre, acht teilstationäre<br />

und fünf ambulante Therapieplätze.<br />

Die Patientinnen werden durchgängig<br />

vom gleichen Therapeutinnenteam<br />

behandelt. Damit wird ein therapeutisches<br />

Setting geboten, das sowohl auf die<br />

speziellen Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet<br />

ist, als auch durch die Vernetzung<br />

von stationärer, teilstationärer und ambulanter<br />

Therapie den Patientinnen eine<br />

Beziehungs- und Behandlungskontinuität<br />

Jahreshauptversammlung des<br />

Bundesverbands Skolioseselbsthilfe<br />

100 Mitglieder kamen ins Skoliosezentrum<br />

der Burgseekliniken Bad Salzungen<br />

zur Jahreshauptversammlung des<br />

Bundesverbands Skolioseselbsthilfe e. V.<br />

ermöglicht. Der inhaltliche Therapieschwerpunkt<br />

liegt auch weiterhin in der<br />

Behandlung traumatisierter Patientinnen,<br />

daneben wird auch psychisch kranken<br />

2005. Dr. Huber, Chefarzt der Internistischen<br />

Klinik der Burgseekliniken, referierte<br />

über Ursachen von Atemproblemen<br />

bei Skoliosepatienten, gab Hinweise zu<br />

den unterschiedlichen Therapieformen<br />

und informierte über Selbsthilfegruppen,<br />

die Patienten mit respiratorischen Erkrankungen<br />

unterstützen. Der Chefarzt der<br />

Orthopädischen Klinik und Leiter des<br />

Skoliosezentrums, Dr. Steffan, referierte<br />

über neue Ansätze der Korsettversorgung,<br />

diagnostische Möglichkeiten und das<br />

spezielle Wirbelsäulenintensivrehabilitationsprogramm<br />

(WIR) der Burgseekliniken.<br />

Die gute Zusammenarbeit mit den<br />

Skolioseselbsthilfegruppen ermöglicht<br />

den Betroffenen, die über Jahre dauernde<br />

Therapie auch zu Hause weiterzuführen.<br />

Paulinen Klinik eröffnet neuen Fachbereich<br />

Urologie<br />

Zum 1.1.2006 hat die Paulinen Klinik<br />

(APK) ihre neue Urologie-Abteilung eröffnet.<br />

Chefarzt des neuen Bereichs ist Dr.<br />

Karl-Heinz von Kellenbach. Die Klinik<br />

deckt mit diesem neuen Fachbereich die<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Müttern mit ihren Kindern (Rooming–In-<br />

Patientinnen) sowie Frauen mit allgemein-psychiatrischen<br />

Erkrankungen ein<br />

Behandlungsrahmen angeboten.<br />

Versorgungslücke, die nach der Schließung<br />

des Rot-Kreuz-Krankenhauses entstanden<br />

war. 22 Betten stehen auf der<br />

Chirurgischen und Onkologischen Abteilung<br />

zur stationären Behandlung zur Verfügung.<br />

Neben von Kellenbach wurden<br />

für den neuen Bereich ein weiterer Oberarzt<br />

und zwei Assistenzärzte verpflichtet.<br />

Mit seinen Kollegen wird von Kellenbach<br />

auch in der interdisziplinären Tumorkonferenz<br />

der APK mitarbeiten. Hier<br />

stellen Spezialisten der verschiedensten<br />

medizinischen Fakultäten wöchentlich<br />

ihre Patienten vor und nutzen die Expertenrunde<br />

für ihre Therapieentscheidungen.<br />

Die interdisziplinäre Zusammensetzung<br />

stellt sicher, dass stets das aktuelle<br />

Wissen aus den unterschiedlichen Bereichen<br />

der Medizin bei der Behandlung<br />

berücksichtigt wird.<br />

Als ausgebildeter Männerarzt will von<br />

Kellenbach das noch neue Fachgebiet der<br />

Männerheilkunde an der APK etablieren.<br />

Für Paare, deren Kinderwunsch bisher<br />

unerfüllt blieb, wird er auch zukünftig mit<br />

der Reproduktions-Medizin Hand in<br />

Hand arbeiten.<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

7


Medizin & Wissenschaft<br />

1000 Mann für 100 Meter<br />

Umzug ins Krankenhaus der Zukunft<br />

An einem Dezembertag gelingt den 1200 Mitarbeitern der <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek die größte<br />

und komplizierteste Operation in der Geschichte des Krankenhauses: Innerhalb weniger Stunden<br />

ziehen 331 Patienten aus einer Vielzahl alter Klinikgebäude in das modernste Krankenhaus<br />

Deutschlands um.<br />

Der junge Möbelpacker im Blaumann<br />

lehnt sich gegen die Metallstange<br />

am Eingang des Kreißsaalgebäudes.<br />

»Umzug ist mein Job. Diese<br />

Größenordnung ist allerdings auch für<br />

mich spektakulär«, bemerkt der Profi aus<br />

Berlin und beißt beherzt in seine Stulle.<br />

Die Mittagspause kommt ihm gelegen, geplant<br />

war sie nicht. Doch bei einem Mammut-Projekt,<br />

das gezielt 331 Patienten<br />

und 9500 Kartons innerhalb eines Tages<br />

von A nach B bewegt, sind Überraschungen<br />

Teil des großen Ganzen. Und solange<br />

sich das Baby in der Klinik nicht zur Ankunft<br />

drängen lässt, haben die Umzugshelfer<br />

einen Moment Leerlauf.<br />

8 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Überall auf dem Gelände des alten AK<br />

Barmbek erfüllen Mediziner, Pflegekräfte,<br />

Helfer von Feuerwehr und Johannitern<br />

ihre akribisch geplante Mission. 14 Monate<br />

lang haben Planer und Logistiker auf<br />

diesen Tag hingearbeitet. Das Ganze läuft<br />

entspannter als erwartet. »Ich bin selbst<br />

überrascht, wie gelassen die Stimmung<br />

ist«, bekennt der Kaufmännische Direktor<br />

der <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hans-<br />

Friedrich Günther.<br />

Der Transport der Intensivpatienten<br />

ist eine der aufwändigsten Aktionen dieses<br />

Tages. Umringt von einem Schwarm<br />

Personal wird ein Schwerstkranker über<br />

den kahlen Flur der Station 29c gescho-<br />

ben. 400 Meter Luftlinie beträgt die Strecke<br />

von dem alten Backsteingebäude bis<br />

ins neue Foyer. »Patiententransport ist<br />

bei uns im Alltag Routine. Nur sind nie<br />

alle an einem Morgen hintereinander<br />

unterwegs«, sagt die Stationsleiterin<br />

Maren Eckmann. Noch kurz vor dem<br />

Umzug hatte sich die Station gefüllt: 15<br />

Patienten müssen mit aller Vorsicht auf<br />

den Weg gebracht werden. Besonders<br />

viel Zeit werden die infektiösen Patienten<br />

am Nachmittag in Anspruch nehmen.<br />

Aus Hygienegründen müssen<br />

nach jedem einzelnen Transport die Rettungsfahrzeuge<br />

komplett desinfiziert<br />

werden.


Auf der Neonatologie-Station im Altbau<br />

wird um 10 Uhr die kleine Laura, 800<br />

Gramm leicht und zwei Tage alt, mit einer<br />

XXS-Windel versorgt. »Wir versuchen,<br />

möglichst alles so zu machen wie immer«,<br />

sagt die Kinderkrankenschwester. »Das<br />

gelingt natürlich nicht ganz. Der Tag ist<br />

für alle Mitarbeiter etwas Besonderes.«<br />

In zwei Baby-Notarztwagen, mit ehrenamtlichen<br />

Helfern der Johanniter und<br />

mit besonders viel medizinischem Personal,<br />

werden 26 Babys sicher in das neue<br />

Haus geleitet. Die großen, starken Babys,<br />

die schon in Kürze entlassen werden, dürfen<br />

im Autositz umziehen – eine Spazierfahrt.<br />

Die Winzlinge werden in Spezial-<br />

Inkubatoren transportiert – alle notwendige<br />

Technik ist mit an Bord.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek ist für<br />

24 Stunden von der Notfallversorgung<br />

abgemeldet. Doch in der Zentralen Notaufnahme<br />

wird trotzdem schon der erste<br />

Patient behandelt: Ein Umzugshelfer kollabierte<br />

mitten im Geschehen.<br />

Im Foyer läuft die Umzugsmaschinerie<br />

ab dem späten Vormittag auf Hochtouren:<br />

Die fitten Patienten stapfen zu Fuß<br />

im Bademantel durch die Drehtür. Unter<br />

dem Arm ihre Akte und die Karte mit<br />

dem Strichcode. Sofort werden die Patienten-Daten<br />

am Computer in der Rezeption<br />

eingelesen. Auch die Software wurde natürlich<br />

auf dieses Spezialprojekt ausgerichtet.<br />

Einige Meter weiter, im Flur zwischen<br />

Bistro und Seminarräumen, geht<br />

es hektisch zu: 400 Betten werden in<br />

Rekordtempo abgezogen, gereinigt, neu<br />

bezogen. Zwei Dutzend Frauen arbeiten<br />

im Akkord in der ersten und einzigen<br />

Bettenwaschstraße der Republik. Am<br />

Nachmittag kommt ein schwergewichtiger<br />

Patient in das neue Gebäude. Der<br />

220-Kilo-Mann hatte den Logistikern<br />

Kopfzerbrechen bereitet: Die Liegen der<br />

Rettungswagen sind auf seine Gewichtsklasse<br />

nicht ausgelegt, so wird der<br />

Mann kurzerhand die gesamte Umzugs-<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

strecke in seinem Krankenbett gerollt.<br />

Improvisation ist die Kür dieses Tages.<br />

Alle Blicke auf sich zieht die junge<br />

Frau, die dann ins Foyer geschoben wird:<br />

Sie hält in ihrem Arm ein kleines Bündel<br />

und ist so verzückt vom Anblick ihres<br />

Babys, dass sie den Wirbel um sich herum<br />

nicht zu bemerken scheint. Das letzte Baby<br />

des Altbaus erlebt den zweiten großen<br />

Empfang seines zweistündigen Lebens.<br />

17.22 Uhr: Zehn Minuten nachdem<br />

der letzte Patient sein neues Zimmer bezogen<br />

hat, wird auf der Entbindungsstation<br />

die kleine Olivia geboren. Das erste Baby<br />

im neuen Krankenhaus wiegt stolze 3690<br />

Gramm und ist 54 Zentimeter lang.<br />

Es wird noch Wochen dauern, bis die<br />

Mitarbeiter alle Kartons ausgepackt<br />

haben, alle Handgriffe sitzen und in<br />

Fleisch und Blut übergehen. Aber die<br />

größte Klippe ist geschafft, das Tagesziel<br />

erreicht: Alle Patienten können in Ruhe<br />

im Neubau zu Abend essen.<br />

Imke Wein<br />

Designed with care –<br />

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Scan Modul Orgasystem GmbH<br />

Föhrenstraße 25<br />

78532 Tuttlingen<br />

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ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

9


Medizin & Wissenschaft<br />

Unternehmen 10. Dezember<br />

Interview mit Projektmanager Jörn Puls<br />

Das Innenleben der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Barmbek kennt niemand so gut wie Jörn<br />

Puls: Der 38-jährige Krankenhaus-<br />

Betriebswirt organisierte zusammen mit<br />

dem Umzugslogistiker Peter Mohr den<br />

Einzug von Mensch und Material in das<br />

neue Vorzeige-Krankenhaus. Für den<br />

Hamburger Familienvater war das »Unternehmen<br />

10. Dezember« mit Sicherheit der<br />

größte Umzug seines Lebens.<br />

In der Nachbetrachtung: Was qualifiziert<br />

Sie in besonderem Maße dafür, dass das<br />

Großprojekt Umzug so einwandfrei über<br />

die Bühne gehen konnte?<br />

Vor allem gute Nerven. Als gelernter<br />

Pfleger weiß ich, auf was es in einem<br />

Krankenhaus ankommt. Das alte AK<br />

Barmbek kannte ich zudem schon ewig,<br />

und das Know-how für das Management<br />

großer Projekte habe ich durch mein Studium<br />

bekommen.<br />

10 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

An welcher Stelle der Planung war es mal<br />

so richtig eng?<br />

Zusammen mit Umzugslogistiker Peter<br />

Mohr und den Verantwortlichen im<br />

Haus waren wir ein großartiges Team –<br />

wunderbar pragmatisch. Es gab aber<br />

einen Zeitpunkt, wenige Wochen vor dem<br />

großen Tag, da waren die Funktionspläne<br />

für alle Räume genau fixiert. Die Änderungen<br />

in den Raumbüchern, die es dann<br />

doch immer wieder gab, haben schon an<br />

den Nerven gezerrt.<br />

Konnten sich die Mitarbeiter auf den<br />

Umzug vorbereiten?<br />

Es gab Konzepte und eine Detailplanung<br />

für jede Station. Wir haben versucht,<br />

alle Einzelheiten so klar und transparent<br />

wie möglich zu kommunizieren.<br />

Im Neubau gab es Prozessschulungen für<br />

alle Bereiche. Denn auch Details wie das<br />

System der Notausgänge oder die Telefon-<br />

Projektmanager Jörn Puls und Peter Mohr, Umzugslogistiker<br />

der Firma Hertling, sind zu Recht stolz auf<br />

ihre Leistungen<br />

anlage und der ideale Umgang mit der<br />

neuen EDV müssen erlernt, verstanden<br />

und verinnerlicht werden, bis sie nutzbringend<br />

angewandt werden können.<br />

Was hat Sie am Umzugstag am meisten<br />

fasziniert?<br />

Wie die Verantwortlichen auf den Stationen<br />

das Konzept umgesetzt haben, mit<br />

welchem Engagement sie sich an Termine<br />

gehalten und bei Bedarf auch individuelle<br />

Veränderungen vorgenommen haben, das<br />

hat mich wirklich sehr beeindruckt.<br />

Waren die Nachwehen nach dem glücklich<br />

überstandenen Umzug heftig?<br />

Dass am Abend des 10. Dezember alle<br />

Spannung sofort von mir abgefallen wäre,<br />

kann ich nicht behaupten. Noch Wochen<br />

nach dem eigentlichen Umzug gab es<br />

Details zu klären, die bei so einem Riesenprojekt<br />

entstehen. Die größte Herausforderung<br />

steckt manchmal im Detail. Inzwischen<br />

läuft auch das kleinste Rädchen in<br />

diesem Riesenunternehmen rund. Zudem<br />

hatten wir in den letzten Wochen auch<br />

noch den Auftrag, alle Bereiche des Altbaus<br />

besenrein an die LBK Immobilien<br />

zurückzugeben.<br />

Sie haben sicher in den vergangenen 1,5<br />

Jahren wahnsinnig viel erlebt und erlernt.<br />

Was ist für Sie selbst der größte<br />

Gewinn?<br />

Jetzt kenne ich ein Krankenhaus mit<br />

all seinen Schnittstellen, nicht nur in der<br />

Theorie, sondern aus fundamental praktischer<br />

Anschauung. Um diese Erfahrung<br />

beneide ich mich selber. Das Gefühl, ein<br />

derart großes Projekt erfolgreich umgesetzt<br />

zu haben, ist ein Meilenstein in meinem<br />

Leben.<br />

Das Gespräch führte Imke Wein


Die <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek ist ein<br />

Erfolgsprojekt. Der logistisch aufwändige<br />

Umzug wurde reibungslos bewältigt, und<br />

die Patientenzahl liegt schon heute deutlich<br />

über den Erwartungen.<br />

Nach einigen Wochen des Eingewöhnens<br />

wurde die Klinik Barmbek<br />

am 24.2.2006 offiziell eröffnet.<br />

Die Feier fand im Herzen der Klinik<br />

im großen Innenhof statt. »Es riecht nicht<br />

mal nach Krankenhaus«, scherzte der<br />

Erste Bürgermeister Ole von Beust. Fast<br />

560 Gäste waren in »Deutschlands modernster<br />

Klinik« zum offiziellen Startschuss<br />

gekommen.<br />

Medizintechnische Einrichtungsplanung für das Klinikum Barmbek<br />

Seit 1965 ist die MEDIPLAN erfolgreich auf dem Gebiet der medizintechnischen<br />

Einrichtungsplanung tätig.<br />

Für das neue Klinikum Barmbek<br />

hat die MEDIPLAN die Entwurfsund<br />

Ausführungsplanung der<br />

gesamten medizintechnischen<br />

Einrichtung, die Erstellung und<br />

Auswertung der Leistungsverzeichnisse<br />

in Absprache mit<br />

dem Fachpersonal, die Mitwirkung<br />

bei der Vergabe sowie die<br />

Fachbauleitung und Kostenprüfung<br />

übernommen und ausgeführt.<br />

Ermöglicht wurde dieser<br />

Klinikneubau durch<br />

die Entscheidung der<br />

Freien und Hansestadt<br />

Hamburg, in das Projekt<br />

über 100 Millionen Euro<br />

zu investieren. An der<br />

Planung und der Realisation<br />

dieses Bauvorhabens<br />

waren neben den Architekten<br />

und Bauherren<br />

auch viele Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der<br />

Klinik und des LBK Hamburg<br />

beteiligt. Alle trugen<br />

gemeinsam dazu bei, dass<br />

das Projekt gelingen konnte und sowohl<br />

die Kosten- als auch die Zeitplanung eingehalten<br />

wurde.<br />

Mit diesem Neubau war und ist die<br />

Verwirklichung ehrgeiziger Ziele verbunden.<br />

Durch intensive Vernetzung und<br />

Zusammenarbeit sollen Effektivität und<br />

Effizienz gesteigert werden. Dabei will<br />

man moderne, patientenfreundliche Abläufe<br />

mit hoher Servicequalität gestalten.<br />

Klinikum Barmbek:<br />

interdisziplinärer Operationssaal<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Modernstes Krankenhaus Europas eröffnet<br />

…und die Patientenzahl liegt schon heute über den Erwartungen<br />

Die Planungsprinizipien:<br />

• Firmenneutralität<br />

• Baubezogenheit<br />

• Kostenbewusstes Handeln<br />

• Termingerechtes Handeln<br />

• Partnerschaftliches Arbeiten<br />

Krankenhausplanungsgesellschaft m. b. H<br />

Jessenstraße 13 D - 22767 Hamburg<br />

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E-mail kontakt@mediplan-hamburg.de<br />

Internet www.mediplan-hamburg.de<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

11


Medizin & Wissenschaft<br />

Endoskopische extraperitoneale<br />

radikale Prostatektomie (EERPE)<br />

Schonende OP-Methode des Prostatakarzinoms in Pasewalk etabliert<br />

In Deutschland werden derzeit jährlich<br />

etwa 31 500 Prostatakarzinome diagnostiziert.<br />

So ist die Prostata inzwischen<br />

die häufigste Lokalisation bösartiger<br />

Neubildungen beim Mann und hat das<br />

Bronchialkarzinom als häufigsten Tumor<br />

abgelöst. Mit jährlich 12000 Todesfällen<br />

ist das Prostatakarzinom nach dem Lungenkrebs<br />

in der Bundesrepublik Deutschland<br />

die zweithäufigste Krebstodesursache<br />

des Mannes. Der Standard der operativen<br />

Behandlung des Prostatakarzinoms<br />

ist die radikale Entfernung der Prostata<br />

mit der Kapsel und den Samenblasen. Als<br />

minimalinvasive Methode kommt die<br />

EERPE den Patienten mit deutlich verkürzter<br />

Rekonvaleszens zugute.<br />

Minimalinvasive Operationstechniken<br />

finden seit Einführung<br />

der laparoskopischen Gallenblasenentfernung<br />

eine zunehmende Verbreitung.<br />

So gehören laparoskopische Eingriffe<br />

in zunehmendem Maße zum Spektrum<br />

urologischer Kliniken.<br />

Der entscheidende Vorteil der EERPE<br />

zur laparoskopischen radikalen Prostatektomie<br />

ist das Umgehen der intraperitonealen<br />

Komplikationen (Darmverletzungen,<br />

Ileus, Peritonitis und intraperitonea-<br />

12 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

le Blutungen). Nach der Präparation des<br />

Präperitonealraumes findet sich ein übersichtliches<br />

Operationsfeld.<br />

Es ist identisch zu dem seit Jahrzehnten<br />

in der Urologie etablierten Operationsfeld<br />

bei der radikalen, retropubischen<br />

Prostatektomie. Die Vergrößerung<br />

des OP-Feldes ermöglicht eine subtile<br />

Operationstechnik mit effektiver Schonung<br />

wichtiger Strukturen. Hieraus ergibt<br />

sich auch eine deutlich verringerte Transfusionsrate<br />

gegenüber der offenen OP-<br />

Technik. Schwer erreichbare Strukturen,<br />

wie Gefäßnervenbündel und Harnröhre<br />

mit Schließmuskel, können präzise dargestellt<br />

und präpariert werden.<br />

Nach Etablieren des Extraperitonealraumes<br />

mittels Ballontrokar erfolgt das<br />

Einbringen der fünf Arbeitstrokare. Als<br />

erster Schritt der Prostatektomie wird<br />

nach Inzision der endopelvinen Fascie der<br />

präprostatische Veneplexus (Plexus Santorini)<br />

ligiert. Im nächsten Schritt wird<br />

der Blasenhals eröffnet und komplett von<br />

der Prostata abgetrennt. Anschließend<br />

erfolgt die Darstellung und Mobilisation<br />

der Samenleiter und Samenblasen. Kaudal<br />

der Prostata wird die sog. Denonvilliersche<br />

Fascie inzidiert und das Rektum<br />

stumpf abpräpariert. Die Durchtrennung<br />

der lateralen Prostatapfeiler erfolgt, wenn<br />

eine potenzerhaltende Operation geplant<br />

ist, unter Schonung der dorsolateral verlaufenden<br />

Gefäßnervenbündel. Die Prostata<br />

wird temporär in einem Bergebeutel<br />

gelagert und am Ende der Operation mit<br />

diesem entfernt.<br />

Anschließend wird die Harnröhre<br />

durch Vereinigung von Blasenhals und<br />

Harnröhrenstumpf anastomosiert. Nach<br />

Kathetereinlage kann eine wasserdichte<br />

Anastomose dargestellt werden. Der<br />

Katheter verbleibt für sechs Tage und<br />

wird nach Sicherung einer dichten Anastomose<br />

entfernt.<br />

Die Vorteile für den Patienten finden<br />

sich in der geringen Traumatisierung und<br />

dem damit verbundenen geringeren<br />

Schmerzmittelverbrauch sowie einer<br />

schnelleren Mobilisation, in einer verkürzten<br />

Katheterverweildauer und in<br />

einer geringeren Transfusions- und Komplikationsrate.<br />

Bei entsprechender Indikation wird<br />

die EERPE als operatives Verfahren zur<br />

Behandlung der lokal begrenzten Prostatakarzinoms<br />

in der Pasewalker Klinik<br />

bevorzugt.<br />

Dr. Katrin Gromoll-Bergmann


Dr. Antje Kühnemann zu Gast<br />

bei Prof. Grifka in Bad Abbach<br />

Neues zum künstlichen Hüftgelenk<br />

Pro Jahr werden in Deutschland über<br />

170000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt.<br />

Sie sollen die Belastbarkeit und<br />

Beweglichkeit wieder herstellen. Die Implantation<br />

neuer Gelenke ist ein Schwerpunkt<br />

der Orthopädischen Klinik für die<br />

Universität Regensburg im Klinikum Bad<br />

Abbach. Dort werden jährlich etwa 600<br />

Hüftgelenksprothesen implantiert. Prof.<br />

Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen<br />

Klinik Bad Abbach, ist Mitentwickler<br />

einer neuen Kurzschafthüftprothese<br />

und operiert mit zukunftsweisender<br />

Navigationstechnik. Dieses Vorgehen war<br />

Thema der Fernsehsendung »Sprechstunde«<br />

von Dr. Antje Kühnemann.<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Die Entwicklung der Hüftendoprothetik<br />

hat in den 60er Jahren aufgrund<br />

neuer Materialien einen<br />

entscheidenden Aufschwung genommen.<br />

Bis heute wurden diese Prothesen weiter<br />

perfektioniert – mit Titanschäften, Keramikköpfen<br />

und dauerhaft beanspruchbarem<br />

Polyethylen.<br />

Die Klinik Bad Abbach ist bei der<br />

weltweiten Entwicklung der Navigation<br />

für den Einbau der Implantate prägend.<br />

Das bedeutet, dass der Sitz der Hüftpfanne<br />

und des Hüftschaftes exakt intraoperativ<br />

bestimmt wird, um so gute Belastungsund<br />

Beweglichkeitsverhältnisse zu erlangen<br />

und damit die Voraussetzungen für<br />

eine dauerhaft gute Belastung des Implantates<br />

zu ermöglichen. Des Weiteren ist<br />

Prof. Grifka Mitglied einer weltweiten<br />

Expertengruppe zur Entwicklung einer<br />

kleineren Prothese, um damit möglichst<br />

viel Knochen zu erhalten, was insbesondere<br />

bei jüngeren Patienten wichtig ist,<br />

falls im Laufe der Jahre eine Wechseloperation<br />

nötig wird.<br />

Aufgrund dieser besonderen Vorgehensweise<br />

von Prof. Grifka kam Dr. Antje<br />

Kühnemann mit ihrem »Sprechstunden«-<br />

Team nach Bad Abbach. In der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik wurde nicht nur eine Hüft-OP<br />

gefilmt. Vielmehr produzierten 42 Mitarbeiter<br />

des Bayerischen Rundfunks in der<br />

Klinik die gesamte Sendung, die mit<br />

einem Übertragungswagen nach München<br />

übermittelt wurde. In der Erstausstrahlung<br />

am 20.2.2006 sahen über<br />

900000 Zuschauer die »Sprechstunde«<br />

mit Prof. Grifka.<br />

ASKLEPIOS intern 27/2006 13


Medizin & Wissenschaft<br />

Carotischirurgie in LocoRegionalanästhesie (LRA)<br />

AK Wandsbek führte neuartiges Verfahren ein<br />

Bislang erfolgen nur fünf Prozent<br />

aller Operationen an der Halsschlagader<br />

in Europa am wachen Patienten (15% in<br />

den USA). Befürworter schätzen jedoch<br />

die Möglichkeit, am wachen Patienten<br />

während des Eingriffs auftretende neurologische<br />

Ausfälle sofort registrieren und<br />

unmittelbar Konsequenzen ziehen zu<br />

können. Dies verspricht eine Reduzierung<br />

des OP-Risikos, die in Studien bereits<br />

nachgewiesen wurde.<br />

Risikoreduzierung ist für die Mediziner<br />

an der <strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek<br />

oberstes Gebot bei der Schlaganfallprophylaxe<br />

durch Wiedereröffnung<br />

einer verstopften Halsschlagader. Schon<br />

bei der präoperativen Diagnostik verzichten<br />

sie daher auf eine arterielle DSA (digitale<br />

Gefäßdarstellung), da sie ein eigenes<br />

Schlaganfallrisiko von bis zu einem Prozent<br />

beinhaltet. Voraussetzung hierfür ist<br />

14 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

aber eine qualitativ hochwertige Ultraschalluntersuchung.<br />

Wird eine Verengung<br />

der Halsschlagader (Carotis) festgestellt<br />

und kommt eine Operation infrage,<br />

spricht der untersuchende Neurologe bereits<br />

die Möglichkeit der örtlichen Betäubung<br />

an. Der hinzugezogene Chirurg<br />

prüft die OP-Indikation aufgrund gesicherter<br />

Daten. Dabei werden alle therapeutischen<br />

Optionen erwähnt: konservativ,<br />

interventionell und operativ.<br />

Der Chirurg erläutert dem Patienten<br />

die Vorteile des Neuromonitorings im<br />

Wachzustand und das operative Vorgehen:<br />

Wenn die Halsschlagader für die<br />

Eröffnung der Gefäßwand abgeklemmt<br />

ist, wird der Patient gebeten, die der<br />

betroffenen Hirnhälfte gegenüberliegende<br />

Hand zu bewegen. Darin hält er eine<br />

Spielzeugente, die bei Kompression einen<br />

Laut erzeugt (sog. »Squeeze-Technik«). Ist<br />

der Patient hierzu nicht mehr in der Lage,<br />

deutet das auf eine mangelhafte Blutversorgung<br />

der betroffenen Hirnhälfte durch<br />

die anderen Halsschlagadern hin. Gleiches<br />

gilt bei auffälligen Vigilanzstörungen.<br />

Oft kann der Anästhesist das Problem<br />

allein durch Blutdruck steigernde<br />

Maßnahmen beheben. Wird der Patient<br />

daraufhin jedoch nicht sogleich wieder<br />

wach oder verbleibt die Schwäche der<br />

Hand, wird ein so genannter Shunt eingelegt.<br />

Wer eine solche Blutumleitung tatsächlich<br />

benötigt, lässt sich nur am<br />

wachen Patienten beurteilen. Der Verzicht<br />

auf einen Shunt bei Patienten, die<br />

ihn nicht brauchen, mindert deren OP-<br />

Risiko, da das Shunting selbst Komplikationen<br />

verursachen kann (Ablösung von<br />

Plaques der Gefäßwand, Shuntthrombosen,<br />

etc.).<br />

Die meisten Patienten verstehen die<br />

Zusammenhänge gut und lassen sich bereitwillig<br />

auf die Operation in Locoregio-


nalanästhesie (LRA), also in örtlich-regionaler<br />

Betäubung, ein. Auch die Anästhesisten<br />

stehen voll hinter dieser Vorgehensweise.<br />

Sie wurden gemeinsam mit den<br />

Operateuren im Rahmen einer Hospitation<br />

am Klinikum Küchwald in Chemnitz<br />

in die Methode eingeführt. Für die LRA<br />

sprechen auch konstante Kreislaufverhältnisse,<br />

die sich unter örtlicher Betäubung<br />

leichter als in Narkose bei höheren<br />

Blutdruckwerten halten lassen.<br />

Ein konstanter Kreislauf trägt zur Stabilisierung<br />

der Hirndurchblutung in der<br />

Abklemmphase der betroffenen Halsschlagader<br />

bei. Der gleiche Effekt ist für<br />

die Durchblutung der Herzkranzgefäße<br />

während der Operation zu erwarten.<br />

Allerdings sollte einem in LRA gesteigerten<br />

operativen Stress vorgebeugt werden.<br />

Reichen beruhigende Gespräche und<br />

menschliche Zuwendung nicht aus, empfiehlt<br />

sich eine entsprechende Prämedikation,<br />

die bei Bedarf während der Operation<br />

erhöht werden kann.<br />

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Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.aesculap-patienteninfo.de<br />

Bisher führten die Experten der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Wandsbek bei 54 Patienten<br />

eine Carotisdesobliteration in LRA durch.<br />

Das Verfahren wurde gut angenommen.<br />

Vor und während der Operation wird dem<br />

Patienten alles erklärt und enger Gesprächskontakt<br />

zum Kranken gepflegt. Die<br />

Patientenzufriedenheit mit dem Verfahren<br />

ist groß. 51 von 54 Patienten würden<br />

sich erneut dafür entscheiden. Weitere<br />

Vorteile für die Patienten sind die eher<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

mögliche Nahrungsaufnahme nach der<br />

Operation und die geringe postoperative<br />

Schmerzbelastung. Der wesentliche Vorteil<br />

der LRA liegt in der Möglichkeit, beim<br />

wachen Patienten während der Operation<br />

die Reaktionen seines Gehirns auf das<br />

Abklemmen der Halsschlagader zu beobachten.<br />

Die Beurteilung ist einfach, preiswert<br />

und sicher. Durch Vermeiden unnötiger<br />

Shunts verspricht die Methode darüber<br />

hinaus eine Senkung des OP-Risikos<br />

für Schlaganfälle. Ein Schlaganfall oder<br />

gar ein Todesfall trat bei den 54 bisher<br />

behandelten Patienten nicht auf.<br />

Kontakt<br />

Dr. Peter Breuer<br />

Leiter der Sektion Gefäßchirurgie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek<br />

Alphonsstraße 14 · 22043 Hamburg<br />

Telefon (0 40) 18 18-83 13 60<br />

Telefax (0 40) 18 18-83 16 32<br />

peter.breuer@ak-wandsbek.lbk-hh.de<br />

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ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

15


Medizin & Wissenschaft<br />

Die Schwindsucht schleicht sich heimlich an<br />

Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie in Gauting zählt zu den größten<br />

Lungenfachkliniken Deutschlands<br />

Die Tuberkulose bricht in Deutschland<br />

nur noch bei gut 7000 Menschen im<br />

Jahr aus. Bis zur Mitte des vergangenen<br />

Jahrhunderts starben Zigtausende an dieser<br />

Lungenkrankheit. Heute bedeutet<br />

TBC vor allem Langeweile. In Gauting<br />

dürfen manche Patienten die größte Station<br />

der Bundesrepublik monatelang<br />

nicht verlassen. Einmal am Tag schlucken<br />

die Kranken eine Hand voll Pillen – mehr<br />

brauchen sie für ihre Genesung nicht zu<br />

tun. Aber: Damit die Seuche unter Kontrolle<br />

bleibt, müssen Menschen mit offener<br />

TBC in Quarantäne. Den öden Alltag<br />

bewältigen die Patienten im Münchner<br />

Süden höchst unterschiedlich.<br />

Ein Stückchen Meer, ein Stückchen<br />

Himmel, ein Stückchen Schnee.<br />

Rentnerin Gerda Reinsch* setzt<br />

den Rand eines Puzzles zusammen. Dann<br />

packt sie, als ob es eine Handtasche wäre,<br />

ihr Sauerstoffgerät und geht aufs Zimmer.<br />

Kurz danach macht sich der 17-jährige<br />

Sian aus Tibet an eine Fassade in Beige,<br />

16 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

und später wühlt auch Lucia aus Peru die<br />

Schachtel mit den 1000 Einzelteilen<br />

durch. Bis sich alles zu einem stimmigen<br />

Bild fügt, wird sich noch so mancher der<br />

Tuberkulose-Patienten der Klinik in Gauting<br />

am Puzzle versuchen. Nur Alfons<br />

Birnbichler läuft zappelig im Raum auf<br />

und ab. Geduldig sitzen kann er nicht.<br />

Birnbichler strotzt vor Energie. Er<br />

muss nach draußen. Jeden Nachmittag<br />

spaziert er stundenlang im kleinen Wäldchen<br />

vor der Klinik. Er trägt einen Mundschutz:<br />

Wenn er hustet oder niest, könnten<br />

sich andere anstecken. Fast ein Jahr<br />

lang hustete er, ohne zu wissen warum.<br />

Irgendwann rutschte ihm beim Kabelschneiden<br />

der Ehering vom Finger. Der<br />

Lagerarbeiter hatte 22 Kilogramm abgenommen.<br />

Endlich ging er zum Arzt.<br />

Die Schwindsucht schleicht sich<br />

heimlich an. Hüsteln, Müdigkeit, schwitzen,<br />

abmagern – wenn überhaupt, sind<br />

das die einzigen Anzeichen. Je schneller<br />

TBC entdeckt wird, umso rascher schlagen<br />

die Antibiotika an. Eine entscheiden-<br />

de Rolle spielt der Zufall. Asylbewerber<br />

werden routinemäßig untersucht – viele<br />

landen in Gauting. In Deutschland leiden<br />

sechs von 100000 Menschen an der<br />

Krankheit, in Entwicklungsländern sind<br />

es mehr als hundert. Vor allem in Verbindung<br />

mit AIDS und schlechter Ernährung<br />

verläuft Tuberkulose oft tödlich.<br />

Als die 22-jährige Lucia von der Diagnose<br />

erfuhr, brach sie in Tränen aus.<br />

Weil sich ein Bild in ihrem Kopf festgesetzt<br />

hatte: ausgemergelte Gestalten am<br />

Rand der staubigen Straßen Limas, auf<br />

die gesunde Bürger voller Abscheu mit<br />

dem Finger zeigen. Sie musste in Gauting<br />

erst einen Aufklärungsfilm sehen,<br />

um zu begreifen, dass Heilung in Europa<br />

fast sicher ist. Und dass sie bald wieder<br />

tanzen und feiern kann. Beim Puzzeln,<br />

Rauchen und Fernsehen lacht Lucia viel<br />

und rollt immer wieder ihre Zunge bis<br />

zur Oberlippe. Sie flirtet mit den Männern,<br />

die wie sie eine Prise Geselligkeit<br />

suchen. Nur nicht alleine im Zimmer versauern.


»Ich darf in einer Woche raus, du<br />

musst noch bleiben«, necken sich die<br />

Patienten gegenseitig. Tatsächlich haben<br />

Lucia und ihre Freunde auf Zeit aus Mazedonien,<br />

Russland und der Türkei noch<br />

Glück. Das Röntgenbild ihrer Lungen<br />

zeigt nur einen kleinen weißen Fleck. Sie<br />

alle wissen, dass der TBC-Spuk bald vorüber<br />

ist. Wann und wo er begann, kann<br />

keiner sagen. Es mag im Café, bei der<br />

Arbeit, im Bus oder sonstwo gewesen sein.<br />

Fast als Einziger hier glaubt Helmut<br />

Speckbacher zu wissen, wie die Krankheit<br />

begann. Im Traktor auf einem Feldweg in<br />

Paraguay. Es war kurz vor Weihnachten,<br />

40 Grad heiß und Schwärme von Moskitos<br />

stachen auf Speckbacher ein. Von diesem<br />

Tag an siechte er schlapp vor sich<br />

hin. Ein anderer Patient glaubt, sein Teppichboden<br />

habe ihn angesteckt.<br />

Oberarzt Albert Neher, der die Station<br />

leitet, redet sich über solche »Hirngespinste«<br />

schnell in Rage. Aber nur kurz, denn<br />

allzu sehr will er sich mit den Einzel-<br />

Gezielt gegen Krebs<br />

Merck geht neue Wege<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.onkologiepartner.de<br />

Merck Oncology | Targeting Cancer for Better Lives<br />

schicksalen seiner Patienten nicht beschäftigen.<br />

Viele ertränken ihren Frust in<br />

Bier und Schnaps. Dabei schwächt Alkohol<br />

ebenso wie eine HIV-Infektion oder<br />

Diabetes das Immunsystem – weshalb die<br />

Tuberkulose überhaupt erst ausbricht. 90<br />

Prozent der Infizierten bleiben ihr Leben<br />

lang verschont.<br />

Sian freut sich, wenn der Oberarzt,<br />

dessen Namen er sich nicht merken kann,<br />

zur Visite kommt. Er fühlt sich einsam in<br />

der Fremde. Auf seinem Nachttisch steht<br />

ein Foto des Dalai Lama. Halt gibt ihm<br />

das Bestreben, trotz widriger Umstände<br />

ein guter Mensch zu sein. Eine Fliege will<br />

nach draußen und scheitert an der Scheibe.<br />

Sian öffnet das Fenster. Zwischendurch<br />

reiht der Junge Puzzle-Stücke<br />

aneinander.<br />

Manchmal trifft er Gerda Reinsch.<br />

Den Schlauch, der vom Brillenbügel in<br />

ihre Nase führt, sieht man fast nicht. Seit<br />

zehn Jahren funktioniert ihre Lunge nur<br />

noch eingeschränkt. Ohne Sauerstoffge-<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

rät kann sie nicht mehr atmen. Vor kurzem<br />

entdeckten die Ärzte darüber hinaus<br />

Mykobakterien in ihrer Lunge: Verdacht<br />

auf Tuberkulose, ab nach Gauting. Frau<br />

Reinsch hat eine mit TBC verwandte<br />

Krankheit. Sie wird Monate im Krankenhaus<br />

bleiben, danach ein weiteres Jahr<br />

Tabletten nehmen müssen. Warum es<br />

gerade sie, die nie rauchte, so schlimm<br />

erwischt hat, begreift sie nicht.<br />

Deshalb schmökert Gerda Reinsch in<br />

Thomas Manns »Zauberberg«. Jetzt kann<br />

sich die Frau vorstellen, wie dereinst Liegekuren<br />

in einem Sanatorium abliefen.<br />

Ihre Fragen an das Schicksal bleiben jedoch<br />

unbeantwortet. Egal, wie viel sie<br />

bohrt, forscht und grübelt. Nur das Puzzle<br />

vor ihr auf dem Tisch wird demnächst<br />

komplett sein. Und das norwegische<br />

Städtchen Åesund zeigen. In klarer, kalter<br />

Winterluft.<br />

Werner Kurzlechner<br />

*Namen aller Patienten geändert<br />

EB-06-72-1-01


Medizin & Wissenschaft<br />

Alternativen zur »Versteifungsoperation«<br />

an der Lendenwirbelsäule<br />

Klinik Birkenwerder schließt therapeutische Lücken durch dynamische Neutralisation<br />

Der Trend beim Einsatz von Implantaten<br />

in der Wirbelsäulenchirurgie geht zum<br />

Erhalt der Segmentbeweglichkeit. Das<br />

gilt für die Lenden- und Halswirbelsäule.<br />

Hierfür darf der Verschleiß jedoch nicht<br />

zu sehr ausgeprägt sein. Bei stärkerer Abnutzung<br />

ist auch heute noch eine Versteifungsoperation<br />

(auch Fusion oder Spondylodese<br />

genannt) notwendig. Zum Erhalt<br />

der Segmentbeweglichkeit unter Einsatz<br />

von Implantaten finden unterschiedliche<br />

Methoden Anwendung.<br />

Die Bandscheibenendoprothesen<br />

sollen einen nahezu physiologischen<br />

Bewegungsumfang erhalten<br />

oder wiederherstellen. Allerdings sind<br />

sie dabei auf weitgehend intakte Abschnitte<br />

der hinteren Wirbelsäule angewiesen<br />

(»kleine Wirbelgelenke« oder Fassettengelenke<br />

genannt). Somit sind sie<br />

vor allem für die Behandlung des »reinen«<br />

Bandscheibenverschleißes geeignet. Dieser<br />

weist häufig lediglich einen Rücken-<br />

18 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

schmerz auf, ohne wesentliche Ausstrahlung<br />

in die Beine. Klassischerweise nachvollziehbar<br />

als so genannter diskogener<br />

Schmerz, »von der Bandscheibe herrührender<br />

Schmerz«.<br />

Relativ neu sind die interspinösen<br />

Implantate. Sie werden zwischen den<br />

Dornfortsätzen des entsprechenden Segments<br />

platziert. Diese Implantate sind<br />

dazu geeignet, die Extension (Nach-hinten-Neigen)<br />

der Lendenwirbelsäule im<br />

operierten Segment zu begrenzen. Je<br />

nach Design sind sie auch in der Lage,<br />

die Flexion (Nach-vorn-Neigen) einzuschränken.<br />

Die Rotation wird bei allen<br />

Implantaten dieser Gruppe leicht bis<br />

mäßig eingeschränkt. Durch sämtliche<br />

interspinösen Implantate lässt sich somit<br />

vor allem eine Entlastung der hinteren<br />

Wirbelsäulenabschnitte erzielen. Eine<br />

mehr oder weniger starke Neigung des<br />

Segments nach vorn (Kyphosierung), hat<br />

eine indirekte Erweiterung des Wirbelsäulenkanals<br />

zur Folge. »Klassische«<br />

Indikationen für diese Implantate sind<br />

vor allem Verschleißprozesse der hinteren<br />

Wirbelsäulenabschnitte (Spondylarthrose).<br />

Je nachdem ob eine Enge des Wirbelsäulenkanals<br />

vorliegt, ist eine Dekompression<br />

unter Erhalt der Funktion und<br />

Tragfähigkeit der kleinen Wirbelgelenke<br />

erforderlich. Sie ist mit der Implantation<br />

der interspinösen »Platzhalter« kombinierbar.<br />

Auch bei Fusionsoperationen ist<br />

bei einem instabilen oder leicht abgenutzten<br />

Wirbelsäulensegment die Anwendung<br />

eines interspinösen Implantats zur<br />

Verhinderung bzw. zum Aufhalten einer<br />

Anschlusssegmentlockerung möglich.<br />

Die dynamische Neutralisation ist seit<br />

einigen Jahren in der klinischen Anwendung.<br />

Sie basiert auf einem ähnlichen<br />

System wie bei der hinteren Versteifungsoperation<br />

(transpedikuläre Stabilisierung).<br />

Im Gegensatz zu einem festen Stab<br />

(zumeist aus Titanlegierung) als Verbindung<br />

der Schrauben in den Wirbeln wer-


den diese bei der dynamischen Neutralisation<br />

durch »halbfeste« Materialien verbunden.<br />

Hierbei handelt es sich um ein<br />

sehr festes, elastisches Kunststoffband<br />

und einen Kunststoffdämpfer. Prinzipiell<br />

können nahezu alle der bereits für die<br />

anderen Systeme genannten Indikationen<br />

mit der dynamischen Neutralisation abgedeckt<br />

werden. Somit bestehen für sie<br />

auch die meisten Überschneidungen in<br />

der Indikationsstellung zu den bereits<br />

genannten Systemen und zur Versteifungsoperation.<br />

Die Kopplung an konventionelles<br />

Versteifungsmaterial ist derzeit<br />

nicht möglich. Somit ist auch die Einbeziehung<br />

eines an eine Fusion anschließenden<br />

Segments nicht zu realisieren.<br />

Die dynamische Neutralisation<br />

schränkt die Beweglichkeit des operierten<br />

Segments in allen Dimensionen ein. Das<br />

ist für die Extension in den meisten Fällen<br />

gewünscht. Durch die typische, nämlich<br />

weit vorn liegende Positionierung der<br />

Schraubenköpfe und der halbfesten Ver-<br />

bindung neben den Fassettengelenken ist<br />

eine Lastaufnahme in der Nähe des normalen<br />

(physiologischen) Belastungsmaximums<br />

im hinteren Abschnitt der Bandscheibenregion<br />

möglich.<br />

Alle genannten Verfahren sind bei<br />

ausgeprägteren Formen der Instabilität<br />

absolut kontraindiziert. Dies gilt vor allem<br />

für die Bandscheibenendoprothesen. Bei<br />

der dynamische Neutralisation hingegen<br />

ist diese Vorgehensweise möglich.<br />

Die genannten Verfahren – vor allem<br />

die dynamische Neutralisation – stellen<br />

Alternativen zur Versteifungsoperation an<br />

der Lendenwirbelsäule dar. Somit schließen<br />

sie therapeutische Lücken zwischen<br />

den beiden Extrema »für eine Fusion noch<br />

zu wenig degeneriert« und »nur noch<br />

Fusion möglich«. Trotzdem, oder gerade<br />

deswegen, ist eine sorgfältige Indikationsstellung<br />

unter Einbeziehung aller anamnestischen,<br />

klinischen, bildgebenden und<br />

nicht zuletzt soziopsychologischen Daten<br />

sehr wichtig.<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Versorgung mit einer dynamischen Neutralisation im<br />

Röntgenbild. Die Kunststoffe sind auf dem Röntgenbild<br />

nicht erkennbar, so dass nur die Titanschrauben<br />

zu sehen sind<br />

Ihr Dienstleistungsunternehmen<br />

in der Medizintechnik<br />

Die HERMED GmbH erarbeitet gemeinsam mit Ihnen<br />

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im Krankenhaus. Unsere Dienstleistungen orientieren<br />

sich an Ihren Ansprüchen und Bedürfnissen!<br />

Unser Leistungsspektrum reicht von der Einzelreparatur<br />

bis hin zur ganzheitlichen Bewirtschaftung Ihrer<br />

Geräte und Anlagen. Wir sorgen für eine hohe Verfügbarkeit<br />

und Sicherheit Ihrer medizinischen Geräte und<br />

Anlagen. Ein weiterer wichtiger Leistungsbaustein der<br />

HERMED GmbH ist die Einführung von Qualitätsmanagementsystemen.<br />

Unser kompetentes Team<br />

begleitet Sie bei der Umsetzung Ihres internen oder externen<br />

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DIN ISO-Zertifizierung - im Bereich Medizintechnik.<br />

Zustand nach Versteifungsoperation von vorn und<br />

hinten im untersten Bewegungssegment (L5/S1)<br />

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garantieren wir Ihnen eine hohe fachliche Kompetenz in<br />

der Gerätetechnik und den klinischen Betriebsabläufen.<br />

Die herstellerunabhängige Dienstleistung in den Bereichen<br />

Service, Planung und Beratung ist dabei wichtigster<br />

Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie.<br />

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Gerne übersenden wir Ihnen weitere Informationen.<br />

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Tel.: 06352-4 01 60 | Fax: 06352-40 16 10<br />

Email: kibo@hermed.de | http://www.hermed.de<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

19


Medizin & Wissenschaft<br />

Cornelia Wolf, Leiterin des zentralen Forschungsinstituts der LBK Hamburg GmbH<br />

Proresearch –<br />

die Profis für Forschung<br />

20 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Klinische Studien müssen<br />

viele Hemmschwellen passieren<br />

Klinische Studien mit innovativen<br />

Arzneimitteln und Behandlungsverfahren<br />

bieten vor allem Menschen mit schweren<br />

oder seltenen Erkrankungen neue Chancen.<br />

Doch diese Forschung hat es in<br />

Deutschland schwer: Patienten haben<br />

häufig Angst, als Versuchskaninchen<br />

missbraucht zu werden – eine Folge der<br />

deutschen Geschichte. Ein weiteres Hindernis<br />

ist die umfassende Gesundheitsversorgung.<br />

Viele Patienten meinen noch<br />

immer, Anspruch auf die beste und innovativste<br />

Therapie zu haben. Dabei ist das<br />

bereits seit Jahren nicht mehr der Fall.<br />

Die gesetzliche Krankenversicherung<br />

trägt nur noch die Kosten für notwendige<br />

Behandlungen.<br />

Die Angst resultiert auch aus einer<br />

gewissen Unwissenheit«, erklärt<br />

Cornelia Wolf, Leiterin des zentralen<br />

Forschungsinstituts der LBK Hamburg<br />

GmbH, die Situation. Erfahrungsgemäß<br />

willigt in Deutschland daher nur<br />

etwa jeder dritte geeignete Patient ein, an<br />

einer Studie teilzunehmen. Auch unter<br />

Medizinern gebe es oft Vorurteile. Manche<br />

Ärzte empfänden es als unethisch,<br />

wenn Studien bezahlt werden, andere<br />

interessierten sich nicht dafür, weil sie<br />

Forschung nur als zusätzliche Belastung<br />

neben der klinischen Routine sehen. »Die<br />

Vorteile für die Patienten stehen noch<br />

nicht im Fokus aller an der klinischen Forschung<br />

Beteiligten«, klagt Wolf. »Ich<br />

würde mir wünschen, dass sich das<br />

ändert, dass wir mehr Patienten finden,<br />

wie zum Beispiel in den USA oder auch in<br />

England. Dort ist es viel selbstverständlicher,<br />

an Studien teilzunehmen.«<br />

Dabei profitieren sowohl die Patienten<br />

als auch die forschenden Abteilungen<br />

in vielerlei Hinsicht von der Teilnahme an<br />

klinischen Studien, betont Cornelia Wolf:<br />

»Sie können teilhaben an der innovativen<br />

Medizin von morgen. So begeistert man<br />

junge engagierte Ärzte für den Standort.<br />

Die Patienten profitieren besonders<br />

davon, dass ihnen im Rahmen der Studie<br />

oft Therapien zur Verfügung stehen, die<br />

erst in drei Jahren Eingang in die Routine


finden und ihnen damit möglicherweise<br />

schon heute bessere Heilungschancen<br />

geben.« Daneben werde die Dienstleistung,<br />

klinische Studien durchzuführen,<br />

außerhalb des Budgets vergütet. Mit diesem<br />

Geld lasse sich zum Beispiel das eine<br />

oder andere Gerät für die Abteilung<br />

anschaffen, eine Station verschönern oder<br />

zusätzliches Personal einstellen.<br />

Proresearch wurde vor sieben Jahren<br />

gegründet, um die klinische Forschung in<br />

den LBK-Kliniken nach dem so genannten<br />

»Herzklappenskandal« aus der rechtlichen<br />

Grauzone herauszuholen und mit<br />

klaren Richtlinien und Verträgen Sicherheit<br />

für alle Beteiligten zu erreichen.<br />

Inzwischen sind die Rahmenbedingungen<br />

klarer: Es gibt den gemeinsamen<br />

Standpunkt der pharmazeutischen und<br />

der Medizinprodukte-Industrie. Und<br />

ohne Zustimmung der Klinikleitung wird<br />

heute kaum noch geforscht. Proresearch<br />

hat sich zu einer so genannten Site<br />

Management Organisation (SMO) entwickelt,<br />

die den Kliniken eine ganze<br />

Reihe von Dienstleistungen rund um die<br />

klinische Forschung und Entwicklung<br />

anbietet.<br />

Cornelia Wolf: »Wir bieten die Akquisition<br />

von klinischen Studien an und<br />

schauen, in welchen Krankenhäusern die<br />

jeweils passenden Patienten behandelt<br />

werden.« Davon können auch kleinere<br />

Häuser profitieren, die normalerweise<br />

wenig Zugang zur Forschung haben. Proresearch<br />

hilft Ärzten, die vorher noch nie<br />

geforscht haben, mit speziellen Schulungen,<br />

die verschärften Vorschriften für die<br />

Teilnahme an klinischen Studien zu erfüllen.<br />

»Auf Wunsch kümmern wir uns auch<br />

um die Regularien wie Behördenmeldungen<br />

oder Ethikvotum und entlasten die<br />

Ärzte von dem Papierkram. Wir können<br />

mit Großunternehmen Verträge über<br />

mehrere Zentren schließen und auch die<br />

mehrwertsteuerpflichtigen Rechnungen<br />

stellen«, ergänzt Wolf. Auch die Drittmittelverwaltung<br />

gehört zum Angebot: In der<br />

klinischen Forschung tätiges Personal<br />

sollte nicht über das Krankenhausbudget<br />

laufen, hier wird eine klare Trennung<br />

empfohlen. Proresearch kann das Personal<br />

übernehmen und vor Ort für die<br />

Forschung einsetzen. Cornelia Wolf:<br />

»Mein Wunsch ist die Travelling Study<br />

Nurse. Sie reist umher und betreut mehrere<br />

Zentren einer Region. So lassen<br />

sich die Personalkosten über mehrere<br />

Zentren verteilen.«<br />

Besonders aktiv in der klinischen<br />

Forschung sind bei Proresearch die Kardiologie<br />

und alle Bereiche der Onkologie.<br />

In den nächsten Jahren erwartet<br />

Cornelia Wolf einen erhöhten Forschungsbedarf<br />

in der Intensivmedizin,<br />

insbesondere beim Thema Infektionen.<br />

Bei rund 70 Prozent der Studien geht es<br />

um neue Medikamente, auch Medizinprodukte<br />

wie kardiologische oder orthopädische<br />

Implantate werden im Auftrag<br />

der Industrie geprüft. Daneben fördert<br />

Proresearch aber auch Untersuchungen,<br />

die für den leitenden Arzt wissenschaftlich<br />

interessant sind. Das können Fragestellungen<br />

zu Diagnoseverfahren mit<br />

Medizinprodukten oder medizinischen<br />

Geräten sein, versorgungsökonomische<br />

Studien oder Datenerhebungen. Cornelia<br />

Wolf: »Wir betreuen Studien von<br />

Phase I (erster Einsatz am Menschen)<br />

bis Phase III (kurz vor der Zulassung).«<br />

Insgesamt führen die LBK-Kliniken<br />

rund 400 Studien und Forschungsprojekte<br />

pro Jahr durch. Diese Zahl möchte<br />

Cornelia Wolf im Verbund der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken noch deutlich erhöhen:<br />

»Ich halte es für sinnvoll, diese Aktivitäten<br />

auch auf alle anderen <strong>Asklepios</strong><br />

Krankenhäuser auszuweiten, die Forschung<br />

betreiben und klinische Studien<br />

durchführen. Gerade bei Studien, die<br />

nicht nur in einem Haus laufen, wäre es<br />

sinnvoll, auf unsere Expertise zurückzugreifen.<br />

Wir haben nun fast sieben Jahre<br />

Erfahrung mit klinischen Studien und<br />

sind bevorzugte Ansprechpartner für<br />

einige Großkonzerne. Ich hoffe, dass<br />

dies künftig vielen <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

zugute kommt.«<br />

Weitere Informationen:<br />

www.proresearch.de<br />

FORSCHUNG FÜR<br />

PFLANZLICHE<br />

ARZNEIMITTEL<br />

Neue Broschüre:<br />

Misteltherapie<br />

Information für Patienten<br />

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Medizin & Wissenschaft<br />

Altersabhängige Makuladegeneration<br />

Diagnostik in der <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Campus Heidberg<br />

Die Altersabhängige Makuladegeneration<br />

(AMD) ist eine Sehstörung, die<br />

durch zunehmende Beeinträchtigung<br />

des zentralen, also scharfen Sehens<br />

gekennzeichnet ist. Sie führt auch im<br />

Endstadium nicht zur Erblindung, die<br />

Orientierung im Raum bleibt erhalten.<br />

Lesen und Autofahren sind aber nicht<br />

mehr möglich. Die Häufigkeit nimmt<br />

mit steigendem Lebensalter zu. Mit ihren<br />

verschiedenen Unterformen ist die<br />

AMD in den Industrieländern eine der<br />

führenden Ursachen für Blindheit im<br />

Sinne des Gesetzes, so dass ihr vor<br />

allem in Anbetracht der sich verschie-<br />

22 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

benden Alterspyramide eine große Bedeutung<br />

zukommt.<br />

Man unterscheidet zwei Formen,<br />

die häufigere trockene und<br />

langsam fortschreitende Makuladegeneration<br />

und die feuchte, dramatisch<br />

verlaufende Form. Sie kann innerhalb<br />

weniger Wochen die Stelle des<br />

schärfsten Sehens (Makula) auf der Netzhaut,<br />

und damit die zentrale Sehschärfe,<br />

zerstören.<br />

Hier sollen die verschiedenen diagnostischen<br />

Möglichkeiten bei der AMD zur<br />

Einteilung sowohl der Subtypen als auch<br />

der exakten Lokalisation dargestellt werden.<br />

Aufgrund dieser differenzierten Einteilung<br />

können entsprechende therapeutische<br />

Schritte eingeleitet werden.<br />

Unumgänglich für die Erstdiagnose<br />

und Verlaufskontrolle ist zunächst die klinische<br />

Basisuntersuchung. Hierzu gehören<br />

Funktionsprüfungen wie der Sehtest<br />

mit optimaler Korrektur und der Amslertest<br />

(s. Grafik). Beim Amslertest beurteilen<br />

die Patienten ein Gitternetz mit einem<br />

Auge und mit ihrer Lesekorrektur. Bei<br />

Veränderungen im Bereich der Makula,<br />

insbesondere bei Flüssigkeitseinlagerungen<br />

unter der Netzhaut oder auch bei


deutlichen Pigmentveränderungen, beschreiben<br />

die Patienten zunächst so genannte<br />

Metamorphopsien: Sie sehen<br />

»wellige Linien« (Zentralskotome). Insbesondere<br />

in der Verlaufsbeurteilung ist der<br />

Amslertest ein sensibler Parameter für die<br />

Aktivität der AMD. Zur Basisuntersuchung<br />

gehört immer auch eine Untersuchung<br />

des Augenhintergrundes (Funduskopie),<br />

um den klinischen Netzhautbefund<br />

mit weiteren bildgebenden Verfahren<br />

zu korrelieren.<br />

Unangefochtener Goldstandard bei<br />

den bildgebenden Verfahren zur Beurteilung<br />

der Makula in Hinblick auf eine<br />

AMD ist die Fluoreszenzangiographie<br />

(FAG). Bei dieser Gefäßdarstellung der<br />

Netzhaut wird eine Farbstofflösung in die<br />

Armvene injiziert und die Verteilung des<br />

Farbstoffes mit einer Augenhintergrundkamera<br />

verfolgt.<br />

Mit der FAG lässt sich die Hämodynamik<br />

der Netzhautdurchblutung beurteilen.<br />

Dabei sind das Netz- und das Aderhaut-Gefäßsystem<br />

von Interesse. Die<br />

Beurteilung der Aderhautgefäße ist mit<br />

der FAG nicht immer einfach. Daher ist in<br />

begründeten Einzelfällen eine weiterführenden<br />

Angiographie mit Indocyaningrün<br />

(ICG) sinnvoll, die aufgrund eines anderen<br />

Verteilungsmusters sowie einer anderen<br />

Wellenlänge der Fluoreszenz die tieferen<br />

Schichten der Aderhaut sichtbar<br />

machen kann.<br />

In den vergangenen Jahren kam die<br />

dritte Generation der optischen Kohärenztomographie<br />

(OCT3) auf den Markt.<br />

Dieses Verfahren ist aufgrund seiner guten<br />

Anwendbarkeit und hervorragenden<br />

Bildqualität inzwischen weit verbreitet<br />

und wird ergänzend zur FAG eingesetzt.<br />

Die generierten »Schnittbilder« sehen<br />

histologischen Schnitten von Netz- und<br />

Aderhaut verblüffend ähnlich, beruhen<br />

aber auf dem Prinzip der Reflektivität der<br />

unterschiedlichen Schichten. Das Auflösungsvermögen<br />

des OCT3 beträgt 15 μm<br />

im Vergleich zum konventionellen Ultraschall<br />

mit 200 μm. Wichtig ist, dass neben<br />

der Summe der Untersuchungsergebnisse<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Amslertest: links ein normales Amslergitter, rechts<br />

die Wahrnehmung von Metamorphopsien eines<br />

Patienten mit zentraler Netzhautpathologie<br />

insbesondere auch die klinische Beurteilung<br />

der Makula durch einen erfahrenen<br />

Augenarzt für die Beratung des Patienten<br />

und die sich ergebenden Therapieoptionen<br />

von eminenter Bedeutung ist.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Annette Hager<br />

Augenabteilung<br />

Ltd. Arzt Prof. Dr. Dr. Wolfgang Wiegand<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Campus Heidberg<br />

Tangstedter Landstraße 400<br />

22417 Hamburg<br />

Telefon (0 40) 18 18-87 34 55<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

23


Medizin & Wissenschaft<br />

Reparation von Knorpeldefekten am Kniegelenk<br />

Orthopädische Klinik Fritz-König-Stift in Bad Harzburg bietet biologische<br />

Alternative zu Gelenkersatz<br />

Knorpelverletzungen im Kniegelenk<br />

können durch unterschiedliche Ursachen<br />

hervorgerufen werden. Zerstörter Gelenkknorpel<br />

des Erwachsenen regeneriert<br />

sich nicht wieder. Seit Jahren wird auf<br />

dem Gebiet der Knorpelreparation geforscht.<br />

Jedoch wurde bisher keine Möglichkeit<br />

gefunden, reinen hyalinen Knorpel<br />

zu züchten. Ärzte der Orthopädischen<br />

Klinik Bad Harzburg setzen zur Behandlung<br />

fokaler Knorpelschäden neben der<br />

etablierten Transplantation von autologen<br />

Knorpel-Knochen-Zylindern vor allem<br />

auf eine neue Methode: die matrixgekoppelte<br />

autologe Chondrozytentransplantation<br />

(MACT). Sie zielt darauf ab,<br />

durch Transplantation von kultviertem<br />

Knorpelgewebe eine stabile Reparatur<br />

des Defekts zu ermöglichen.<br />

Das bisherige Prinzip ist die Übernähung<br />

des Knorpeldefekts mit<br />

einem zuvor gewonnenen Periostlappen<br />

und die anschließende Untersprit-<br />

24 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Links: III- bis IV-gradiger Knorpelschaden am Kniegelenk einer 52-jährigen Patientin. Rechts: Zustand unmittelbar<br />

nach matrix-gekoppelter autologer Chondrozytentransplantation mit vollständiger Reparation und Defektdeckung<br />

zung mit gezüchteter flüssiger Knorpelmasse<br />

mit dem Ziel der Regeneration von<br />

hyalinem Knorpel. Obwohl mit dieser<br />

Methode bisher gute klinische Ergebnisse<br />

erzielt wurden, hat diese Methode auch<br />

Nachteile. Hierzu zählen die Fixierung<br />

des Periostlappens, eine geringe mechanische<br />

Stabilität und die unsichere Zellverteilung<br />

im Defekt. Aus diesen Gründen<br />

wurden dreidimensionale gelartige Trägermatrizes<br />

entwickelt, mit denen die<br />

Transplantation autologer Chondrocyten<br />

verbessert werden kann.<br />

Bei dieser so genannten matrixgekoppelten<br />

Chondrozytentransplantation<br />

(MACT) verwendet die Orthopädische Klinik<br />

in Bad Harzburg ein murines Typ-I-<br />

Kollagengel als Trägersubstanz. In dieses<br />

Gel wurden die patienteneigenen kultivierten<br />

Zellen in einer definierten Menge<br />

appliziert. Diese Zellen proliferieren in<br />

der Matrix weiter und verlieren hierdurch<br />

nicht ihre zellspezifischen Eigenschaften.<br />

Die Kultivierungszeit, also der Zeitraum<br />

zwischen ambulanter Zellentnahme und<br />

der eigentlichen Zelltransplantation,<br />

beträgt zwei Wochen. Die Trägermatrix<br />

kann in unterschiedlicher Größe und<br />

Dicke hergestellt werden, so dass man ein<br />

druck- und belastungsstabiles Transplantat<br />

erhält, das perioperativ an die Defektgröße<br />

angepasst werden kann. Dieses<br />

Verfahren erlaubt nicht nur die Behandlung<br />

von isolierten femoralen und retropatellaren<br />

Defekten, sondern auch von<br />

kombinierten Knorpeldefekten.<br />

Mit der in Bad Harzburg angewandten<br />

matrix-gestützten Chondrozyten-Transplantation<br />

steht ein innovatives Verfahren<br />

zur Verfügung, das eine vollständige<br />

Reparation eines Knorpeldefekts ohne<br />

knöcherne Beteiligung erlaubt.<br />

Die ersten Ergebnisse erscheinen sehr<br />

optimistisch; besonders die Befunde der<br />

Rearthroskopien zeigten eine hervorragende<br />

Defektreparation der geschädigten<br />

Areale. Ein besonderer Vorteil der Methode<br />

besteht darin, dass Chondrozyten an<br />

einer kollagenen Matrix gebunden vorliegen<br />

und somit die gezüchteten Chondrozyten<br />

nach Transplantation gut fixiert im<br />

Defektareal vorliegen. Ein weiterer Vorteil<br />

liegt darin, dass nicht wie bei der Knorpel-Knochen-Transplantation<br />

andere Areale<br />

des Kniegelenks geschädigt werden<br />

müssen.<br />

Zusammenfassend rechtfertigt diese<br />

Behandlungsmethode die Fortführung<br />

und intensive Auswertung für die nächsten<br />

Jahre mit dem Ziel, die Ergebnisse<br />

weiter zu optimieren.<br />

Dr. Christian Liebau,<br />

Dr. Sebastian Schmidt


Posterolaterale Thorakotomie<br />

von Atrium-Septumdefekten (ASD)<br />

Etwa 0,7 % der Neugeborenen kommen<br />

mit einem Herzfehler zur Welt. Damit<br />

zählt der angeborene Herzfehler zu<br />

den häufigsten Fehlbildungen. In Sankt<br />

Augustin wird für die Korrektur von ASD<br />

ein kleiner, streng posterolateraler rechtsseitiger<br />

Zugang (plZ) favorisiert. Hierbei<br />

wird großer Wert auf die sensible Innervation<br />

und die Vermeidung von Brustkorbdeformitäten<br />

gelegt. Bei diesen Operationen<br />

wird der Brustkorb von der Seite<br />

statt von vorne geöffnet. Das verhindert<br />

bei Mädchen Narben auf der Brust.<br />

Prof. Dr. Boulos Asfour, Chefarzt der<br />

Kinder-Herz- und Thoraxchirurgie<br />

des Deutschen Kinderherzzentrums<br />

an der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Augustin,<br />

wurde für seine innovative Operationsmethode<br />

kürzlich mit dem <strong>Asklepios</strong><br />

Award 2005 ausgezeichnet.<br />

Bei der Operation in Rechtsseitenlage<br />

des Kindes erfolgt der Hautschnitt mit<br />

einer maximalen Länge von nur 6 cm<br />

streng posterolateral, dorsal der Spitze<br />

der Scapula.<br />

Nach dem Hautschnitt wird lediglich<br />

der Musculus latissimus<br />

dorsi über eine<br />

kurze Strecke gekerbt,<br />

der Musculus serratus<br />

anterior wird mit<br />

einem zweiten Sperrer<br />

retrahiert. Die Eröffnung<br />

des Thorax<br />

erfolgt im 4-Interko-<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Seitliche Brustkorberöffnung am Deutschen Kinderherzzentrum Sankt Augustin<br />

stalraum, die Lunge wird nach hinten<br />

retrahiert, und der N. Phrenicus auf dem<br />

Perikard kommt zur Darstellung.<br />

Das Perikard wird ventral des N. phrenicus<br />

eröffnet. Danach kommen die Aorta,<br />

die V. cava superior (VCS), und der<br />

rechte Vorhof (RA) zur Darstellung.<br />

Die Herzlungenmaschine wird angeschlossen,<br />

wie über den herkömmlichen<br />

Zugang. Das venöse Blut wird über die<br />

Kanülen in der oberen (SVC) und unteren<br />

Vena cava (IVC) aus dem Körper herausgeleitet<br />

und über eine Kanüle (Ao) in die<br />

Aorta gepumpt. Über die Kardioplegie-<br />

Kanüle (KP) wird nach Abklemmen der<br />

Aorta eine kalte Lösung über die Aortenwurzel<br />

und somit die Koronararterien<br />

infundiert, um das Herz während des<br />

Stillstandes zu schützen. Nun kann der<br />

rechte Vorhof eröffnet und der Vorhofseptumdefekt<br />

(ASD) dargestellt werden.<br />

Der ASD kann je nach Konfiguration entweder<br />

mit einer Naht direkt oder mit<br />

einem Flicken verschlossen werden.<br />

Prof. Dr. Boulos Asfour fasst die<br />

Ergebnisse zusammen: »Sämtliche<br />

intra- und postoperativen Verläufe<br />

gestalteten sich komplikationslos<br />

und wiesen im Vergleich mit der konventionellen<br />

Technik keine Unterschiede<br />

in den klinischen Eckdaten<br />

auf. Die echokardiographischen Kontrollen<br />

zeigten keine Restdefekte. In<br />

dem Nachbeobachtungszeitraum<br />

über mehr als 2 Jahre konnten keine<br />

Nachteile registriert werden. Das<br />

kosmetische Ergebnis ist, wie die<br />

nachfolgenden Abbildungen demonstrieren,<br />

hervorragend.«<br />

22 Monate altes Mädchen (11 kg),<br />

3 Tage nach der Operation<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

25


Management<br />

Kurz & Knapp<br />

Junge Künstler mit Handicap gesucht<br />

»Meine Bilder sind bunt wie das<br />

Leben«, sagt Lisa. Sie ist neun Jahre alt.<br />

Seit einem Unfall vor zwei Jahren sitzt<br />

Lisa im Rollstuhl. »Bei meinem Hobby ist<br />

es egal, ob man im Rolli sitzt oder laufen<br />

kann.«<br />

Kindern mit Körperbehinderung im<br />

Alter von vier bis 14 Jahren bietet der Bundesverband<br />

Selbsthilfe Körperbehinderter<br />

e.V. (BSK) die Möglichkeit, ihre Werke<br />

in einem bundesweit erscheinenden<br />

Kunstkalender vorzustellen. Das Bildthema<br />

lautet: »Mein Lieblingstier«, »Meine<br />

Lieblingsblume« oder »Mein Lieblingsbaum«.<br />

Die Maltechnik ist frei, das Bildformat<br />

soll A4 groß sein.<br />

Kliniken KTQ-zertifiziert<br />

Die Klinik Pasewalk hat als zweite<br />

Klinik in Mecklenburg-Vorpommern das<br />

KTQ ® -Zertifikat erhalten. Das Jahr 2005<br />

war für die gesamte Klinik anstrengend.<br />

Ursache dafür waren nicht nur die<br />

Anstrengungen für das KTQ ® -Zertifikat,<br />

26 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Unter allen Einsendern verlost der<br />

BSK e.V. drei wertvolle Sachpreise. Eine<br />

Jury wählt die zwölf Monatsbilder und<br />

das Titelbild aus. Der Kalender wird im<br />

Oktober 2006 in einer Auflage von ca.<br />

20000 Exemplaren bundesweit verbreitet.<br />

Einsendeschluss ist der 26.04.2006.<br />

Teilnahmeinfos: galerie@bsk-ev.org<br />

oder Telefon (06294) 4281-12.<br />

Kurzzeitpflege Bad Oldesloe<br />

Die Kurzzeitpflege Bad Oldesloe hat<br />

im Oktober 2005 ihren Versorgungsvertrag<br />

durch die Pflegekasse erhalten und<br />

betreut bereits Patienten in den sanierten<br />

Räumen der Station IV der Inneren Medizin.<br />

Unter der Leitung von Ludger Emschermann<br />

(46) arbeitet ein neunköpfiges<br />

Pflegeteam.<br />

Auch für die Pflegenden aus der häuslichen<br />

Pflege wird ein besonderer Service<br />

angeboten: Die so genannte Verhinderungspflege<br />

ermöglicht es der pflegenden<br />

Person bei Urlaub, Krankheit, Kur oder<br />

sondern auch die umfassenden Umbaumaßnahmen<br />

in der gesamten Klinik.<br />

Auch das SALUS-Fachkrankenhaus<br />

Uchtspringe hat die Prüfung nach dem<br />

Verfahren »Kooperation für Transparenz<br />

und Qualität im Krankenhaus« (KTQ)<br />

unter Berücksichtigung der psychiatrie-<br />

Prüfung bestanden: Der Ehrenvorsitzende<br />

des Gesellschafterausschusses der KTQ-<br />

GmbH, Dr. Hanns Dierk Scheinert, überreichte<br />

das Qualitätszertifikat, das von MR Dr.<br />

Volkmar Lischka (Ärztlicher Direktor), Gundula<br />

Kölsch (Verwaltungsleiterin), Elke Meisner<br />

(Pflegedienstleiterin) und Walter Jaskulski<br />

(Kaufmännischer Direktor) entgegengenommen<br />

wurde (v.r.n.l.)<br />

anderen Ausfällen, wieder auf die Beine<br />

zu kommen. Die häusliche Pflege des Versicherten<br />

wird derweil von Ludger<br />

Emschermanns Team übernommen.<br />

Kinderklinik Parchim zieht<br />

an den Hauptstandort<br />

Im Januar zog die Kinderklinik aus<br />

ihrer Altstadtvilla inmitten des Stadtzentrums<br />

von Parchim in den rund 3 km entfernten<br />

Hauptstandort der Klinik Parchim<br />

am Wockersee. Der Umzug der 14<br />

kleinen Patienten und der Technik verlief<br />

dank der guten Vorbereitung und des<br />

großen Einsatzes aller Mitarbeiter problemlos.<br />

Chefarzt Dr. Geert Ruickoldt: »Wir<br />

werden die alte Villa mit ihrem ganz eigenem<br />

Flair nach all der Zeit vermissen.<br />

Aber ich bin mir sicher, dass wir die<br />

neuen, modern und nach unseren Bedürfnissen<br />

eingerichteten Räume schon bald<br />

nicht mehr eintauschen möchten.«<br />

spezifischen Kriterien im Dezember 2005<br />

bestanden.<br />

Von links: Stefan Kruse (Zentrale Dienste DRG-,<br />

Medizin- und Qualitätsmanagement), Oleg Giese<br />

(stellvertretender Geschäftsführer), Kerstin Freuer<br />

(Pflegedienstleitung), Steffen Vollrath (Geschäftsführer)<br />

und Dr. Frank Parlow (Ärztlicher Direktor)


Marburger Bund und Hamburger<br />

Krankenhäuser einigen sich<br />

Der Krankenhaus-Arbeitgeberverband<br />

Hamburg (KAH) und die Ärztegewerkschaft<br />

Marburger Bund (mb) haben<br />

sich in den laufenden Tarifauseinandersetzungen<br />

auf ein arztspezifisches Arbeitszeitmodell<br />

geeinigt. Jeder einzelne<br />

Arzt erhält ein Mitspracherecht bezüglich<br />

der Höhe seiner persönlichen Arbeitszeit.<br />

Das Modell erfasst ca. 3000 Krankenhausärzte<br />

in Hamburg.<br />

Die Verhandlungsführer des Marburger<br />

Bundes, Lutz Hammerschlag, und des<br />

KAH, Dr. Dieter Brenneis (<strong>Asklepios</strong>),<br />

sind sich einig, dass dieses Arbeitszeitmodell<br />

wegweisenden Charakter auch über<br />

die Grenzen Hamburgs hinaus entfalten<br />

könnte.<br />

Klinik Sobernheim kauft Städtische<br />

Krankenhaus gGmbH Seesen<br />

Die Klinik Sobernheim GmbH hat mit<br />

der Unterzeichnung des Kauf- und Abtretungsvertrages<br />

den vollständigen Geschäftsanteil<br />

an der Städtischen Krankenhaus<br />

gGmbH Seesen erworben. Das Kartellamt<br />

hat dem Zusammenschluss zugestimmt.<br />

Die Übernahme des Krankenhauses<br />

wurde zum 1.1.2006 vollzogen.<br />

Das 110-Betten-Fachkrankenhaus der<br />

Städtischen Krankenhaus gGmbH dient<br />

der Grund- und Regelversorgung im<br />

Bereich Innere Medizin mit den Schwerpunkten<br />

Chirurgie und Geburtshilfe. Die<br />

Fusion unterstützt die Standortsicherung<br />

des Städtischen Krankenhauses Seesen<br />

und trägt zur Sicherung der Arbeitsplätze<br />

bei. Ein mit den Gewerkschaften abgeschlossener<br />

Sanierungstarifvertrag garantiert<br />

für die nächsten fünf Jahre die<br />

Arbeitsplätze bei gleichzeitiger Absenkung<br />

der Arbeitszeit um 15 Prozent.<br />

»Damit wird die Rettung des defizitären<br />

Stadtkrankenhauses möglich«, so <strong>Asklepios</strong><br />

Regional-Geschäftsführer Ulrich<br />

Gnauck.<br />

Die benachbarten <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Schildautal Seesen mit 380 Betten gliedern<br />

sich in ein Akuthaus und eine Klinik<br />

für Neurologische Rehabilitation. Das<br />

Brandschutzübung<br />

in der Parkklinik Bad Salzungen<br />

»Feuer im Patientenzimmer, Menschenleben<br />

in Gefahr«, hieß es bei der<br />

Alarmierung der Feuerwehr. Dicker<br />

Rauch quoll aus dem Patientenzimmer in<br />

der 4. Etage der Parkklinik in Bad Salzungen.<br />

Der Patient befand sich noch im<br />

Zimmer. Mitarbeiter versuchten ihn zu<br />

retten und weitere Patienten zu evakuieren.<br />

Ein Szenario, vor dem selbst erfahrene<br />

Feuerwehr- und Rettungskräfte höchsten<br />

Respekt haben. Zum Glück handelte<br />

es sich hier nur um eine Übung.<br />

Die Parkklinik Bad Salzungen hat<br />

sich im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />

mit dieser sensiblen Thematik<br />

sehr realistisch auseinandergesetzt. Die<br />

Patienten und Mitarbeiter wussten, dass<br />

es sich hierbei nur um eine Übung handelte.<br />

Zehn Mitarbeiter stellten sich als<br />

Verletztendarsteller zur Verfügung. Nur<br />

die Feuerwehr wusste – bis auf den Einsatzleiter<br />

– nichts von der Übung.<br />

Die Idee kam von den Zentralen<br />

Diensten DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement,<br />

dessen Mitarbeiter Stefan<br />

Akutkrankenhaus mit ca. 200 Betten ist<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität<br />

Göttingen. Mit der Klinik für<br />

Chirurgie, der Klinik für Innere Medizin<br />

und der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />

aus dem Seesener Stadtkrankenhaus<br />

bleibt das bisherige Leistungsspektrum<br />

erhalten. Damit ist die Notfallversorgung<br />

am Medizinstandort Seesen gesichert.<br />

In beiden Häusern arbeiten die Mitarbeiter<br />

mit Hochdruck an der Planung<br />

der effektiven Zusammenarbeit.<br />

Management<br />

Kruse in seiner Freizeit Unfälle und<br />

Großschadensereignisse aller Art für<br />

professionelle Retter in ganz Deutschland<br />

darstellt.<br />

Der Stadtbrandmeister der freiwilligen<br />

Feuerwehr erklärte gegenüber der<br />

örtlichen Presse, dies sei die beste Übung<br />

der vergangenen Jahre gewesen. Auch<br />

die Feuerwehr habe hierbei viel gelernt.<br />

Sie war mit 55 Einsatzkräften und 14<br />

Fahrzeugen vor Ort. Die »echten« Patienten<br />

wurden während der Übung in der<br />

Cafeteria des Hauses mit Kaffee und<br />

Kuchen verwöhnt, so dass niemand<br />

wirklich in Gefahr war.<br />

Fazit: Trotz Erfüllung der gesetzlichen<br />

Vorschriften zum Brandschutz<br />

konnten während der Übung Verbesserungspotenziale<br />

erkannt werden, die<br />

nun im Rahmen des kontinuierlichen<br />

Qualitätsverbesserungsprozesses bearbeitet<br />

werden. Besonders für die Feuerwehr<br />

war diese Übung sehr wichtig, um<br />

für den hoffentlich nie eintretenden<br />

Ernstfall die örtlichen Gegebenheiten<br />

unter Einsatzbedingungen kennen zu<br />

lernen.<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

27


Fit für die Zukunft<br />

Interview mit der Geschäftsführung der Kliniken Hamburg<br />

Die Eröffnung der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

im Hamburger Stadtteil Barmbek ist ein<br />

Dr. Jörg Weidenhammer<br />

Management<br />

28 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Meilenstein in der Realisierung innovativer<br />

Krankenhaus-Konzepte in Deutschland.<br />

Für das Geschäftsführungstrio der<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken in Hamburg, Julia<br />

Kähning, Dr. Jörg Weidenhammer und<br />

Dr. Heiner Meyer zu Lösebeck, ist das<br />

allerdings nur der erste Schritt, um alle<br />

sieben medizinische Leistungszentren in<br />

der Hansestadt für die Erfordernisse der<br />

Zukunft fit zu machen.<br />

Seit der Teilprivatisierung des Landesbetriebs<br />

Krankenhäuser (LBK) durch <strong>Asklepios</strong><br />

ist es Ihr Auftrag, Herr Dr. Weidenhammer,<br />

die medizinischen Profile der<br />

Hamburger Kliniken zu optimieren. Was<br />

fanden Sie vor, als Sie vor 15 Monaten<br />

diese Aufgabe übernahmen?<br />

Dr. Jörg Weidenhammer: Ein großes<br />

Gesundheitsunternehmen mit leistungsfähigen<br />

Krankenhäusern und exzellenten<br />

individuellen Fachangeboten. Die sinkenden<br />

Fallzahlen waren allerdings Ausdruck<br />

diverser struktureller Defizite. Sehr<br />

erfreulich war für mich die Vielzahl hoch<br />

motivierter Mitarbeiter auf allen Ebenen.<br />

Schon seit Juli 2005 steigen nun die Fallzahlen<br />

wieder.<br />

Wie sahen Ihre Sofortmaßnahmen aus?<br />

Dr. Weidenhammer: Zu den Prinzipen<br />

unserer Geschäftsführung gehört es,<br />

all das, was in Zahlen ausgedrückt werden<br />

kann – ganz gleich ob in Verwaltung,<br />

Medizin oder Pflege –, darzustellen und<br />

transparent zu machen. Aus dieser Bestandsaufnahme<br />

ergab sich zum Beispiel<br />

eine Reihe vakanter Positionen bei den<br />

Oberärzten und Leitenden Ärzten, die<br />

schnell und hochkarätig neu besetzt wurden.<br />

Wir konnten Fachärzte nach Hamburg<br />

holen, die oftmals langjährige uni-


versitäre Erfahrungen mitbrachten und<br />

neben ihrem hohen Facharztniveau auch<br />

noch über spezialisierte diagnostische<br />

und therapeutische Methoden verfügen,<br />

die das Angebot insgesamt erweitern.<br />

Der Wettbewerb lässt auf dem Hamburger<br />

Gesundheitsmarkt einen rauen Wind<br />

wehen. Wie werden die <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

in der Hansestadt in Zukunft die<br />

Gunst der Patienten gewinnen?<br />

Julia Kähning: Unser Prinzip heißt,<br />

die Möglichkeiten zentraler Vernetzung<br />

auszuschöpfen und ein hohes individuelles<br />

Niveau in den Fachabteilungen aller<br />

Krankenhäuser zu gewährleisten. Das<br />

beste Beispiel dafür ist das künftige Hanseatische<br />

Herzzentrum: ein Kompetenzzentrum<br />

mit kardiologischen Standorten<br />

in vier Kliniken und einer Herzchirurgie<br />

zentral in St. Georg.<br />

Julia Kähning<br />

Die Erfahrung zeigt, dass Menschen aus<br />

Hamburg-Harburg auch in ihrem Stadtteil<br />

ins Krankenhaus gehen möchten –<br />

das medizinische Spezialangebot spielt<br />

bei der Entscheidung oft eine untergeordnete<br />

Rolle. Welche Konsequenz hat<br />

diese Tatsache für das medizinische<br />

Management?<br />

Dr. Heiner Meyer zu Lösebeck: Für<br />

eine Klinik liegt eine große Chance darin,<br />

möglichst alles darüber zu wissen, wer<br />

ihre Patienten sind und durch welche<br />

soziokulturellen Parameter die Struktur<br />

des Stadtteils gekennzeichnet ist, in dem<br />

das Krankenhaus liegt. Unsere Kliniken<br />

in Hamburg verteilen sich über das<br />

gesamte Stadtgebiet. Wir sind dabei, die<br />

Soziologie der Standorte gründlich und<br />

eingehend zu analysieren, um künftig das<br />

jeweilige Klinik-Angebot optimal an die<br />

Bedürfnisse seiner Nutzer anpassen zu<br />

können.<br />

Fachärzte-Mangel ist ein Problem der<br />

nahen Zukunft. Wie sorgt ein großes<br />

Unternehmen der Gesundheitsbranche<br />

künftig für qualifizierten Nachwuchs?<br />

Dr. Weidenhammer: Wir haben gerade<br />

ein Modell entwickelt, das die Weiterbildung<br />

der Ärzte strukturiert, dokumentiert<br />

und verbindlich festlegt. Durch die<br />

intensive Kontaktpflege mit niedergelassenen<br />

Ärzten wird den Jung-Ärzten der<br />

Übergang von der Klinik in die Praxis<br />

erleichtert. Das Modell der strukturierten<br />

Weiterbildung verschafft im Wettbewerb<br />

um qualifizierten Nachwuchs einen<br />

Standortvorteil und erhöht den Wissenstransfer<br />

innerhalb des Unternehmens.<br />

Ein wichtiges Prinzip in der Unternehmenskultur<br />

von <strong>Asklepios</strong> ist die Mitverantwortung.<br />

Gestalten die Mitarbeiter<br />

auch die Sanierung des<br />

Unternehmens mit?<br />

Julia Kähning: Auf jeden<br />

Fall. Mitarbeiter unterschiedlichster<br />

Ebenen haben in Dr. Heiner Meyer zu Lösebeck<br />

Management<br />

Arbeitsgruppen in allen Kliniken die individuellen<br />

Zielvorgaben für die Mittelfristplanung<br />

2006 bis 2009 erarbeitet und in<br />

Abstimmung mit der Geschäftsführung<br />

genau definiert.<br />

Der Krankenhaus-Neubau im Stadtteil<br />

Barmbek ist jetzt »am Netz«. Welches<br />

sind die nächsten großen Bau-Projekte?<br />

Dr. Meyer zu Lösebeck: In St. Georg,<br />

im Herzen Hamburgs, wird in diesem<br />

Jahr ein Gebäude für eine interdisziplinäre<br />

Notfallaufnahme, Intensivbehandlung<br />

und Röntgendiagnostik fertig gestellt.<br />

Aber auch in der <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord<br />

und in der Harburg Klinik gibt es konkrete<br />

Planungen, um zeitgemäße medizinische<br />

Konzepte in neuen Gebäuden umzusetzen.<br />

Das Gespräch führte Imke Wein<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

29


Management<br />

Rudi Schmidt ist Leiter der Zentralen Dienste Unternehmenskommunikation<br />

und Marketing sowie Pressesprecher für <strong>Asklepios</strong> und die<br />

LBK Hamburg GmbH<br />

»Eine Vorwärtsbewegung sehen«<br />

30<br />

Pressesprecher Rudi Schmidt<br />

zur Berichterstattung über <strong>Asklepios</strong><br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

Früher als vereinbart<br />

hat <strong>Asklepios</strong> die<br />

erste Kaufpreisrate für<br />

den LBK an die Freie<br />

und Hansestadt Hamburg<br />

überwiesen. Damit<br />

ist ein weiterer entscheidender<br />

Schritt zur Umsetzung<br />

der Teilprivatisierung<br />

getan. Seit Anfang des Jahres führen<br />

alle LBK-Häuser und -Einrichtungen das<br />

<strong>Asklepios</strong>-Logo im Namen und übernehmen<br />

den Markenauftritt. Rudi Schmidt, seit Januar<br />

als Leiter der Zentralen Dienste Unternehmenskommunikation<br />

und Marketing auch<br />

Pressesprecher für <strong>Asklepios</strong> sowie die LBK<br />

Hamburg GmbH, beantwortet in der <strong>Asklepios</strong><br />

intern die bundesweit am häufigsten<br />

gestellten Fragen und berichtet von seinen<br />

ersten Erfahrungen bei <strong>Asklepios</strong>.<br />

In den Medien gab es widersprüchliche<br />

Berichte über die Zahlung der ersten Kaufpreisrate.<br />

Was ist nun richtig?


Der Kaufvertrag regelt als Voraussetzung:<br />

Die erste Rate ist fällig, wenn bestimmte<br />

Eintragungen im Grundbuch erfolgt<br />

sind. Das ist seit Ende Januar 2006<br />

der Fall. <strong>Asklepios</strong> hätte nun laut Vertrag<br />

noch einige Wochen Zeit für die Zahlung<br />

gehabt. Dennoch wurde schon Anfang<br />

Februar, also vorzeitig, die erste Rate in<br />

Höhe von 200 Millionen Euro überwiesen.<br />

Weshalb hat <strong>Asklepios</strong> schneller als<br />

erforderlich gezahlt?<br />

Auch wenn die vorzeitige Zahlung der<br />

Hansestadt aufgrund einer bestehenden<br />

Verzinsungsklausel keinen zusätzlichen<br />

Zinsgewinn einbringt, hat sich <strong>Asklepios</strong><br />

dafür entschieden, um die Diskussionen<br />

zu beenden.<br />

Werden die öffentlichen Diskussionen<br />

jetzt zur Ruhe kommen?<br />

Zum Thema Kaufpreis sicher. Denn<br />

immerhin haben wir nachweisen können,<br />

dass <strong>Asklepios</strong> im Vergleich der großen<br />

Betreiber über eine exzellente Eigenkapitalquote<br />

verfügt und ein BBB-Rating (Investment-Grade)<br />

vorzeigen kann. Kein anderer<br />

deutscher Klinikbetreiber verfügt<br />

über ein besseres Rating. Oder anders ausgedrückt:<br />

Finanziell sind wir so stark,<br />

dass der gesamte Kaufpreis für den LBK<br />

mühelos und sofort am Stück aufgebracht<br />

werden könnte.<br />

Und trotzdem keine Ruhe<br />

an der Pressefront?<br />

Grundsätzlich wird <strong>Asklepios</strong> auch<br />

weiterhin kontrovers in der Öffentlichkeit<br />

stehen. Der Verkauf des LBK war<br />

und ist immer noch ein Politikum und<br />

damit »normaler« Bestandteil eines<br />

öffentlichen Rollenspiels. Dieses Medientheater<br />

zwischen einer Opposition,<br />

einer Regierung, örtlichen Gewerkschaftsvertretern<br />

und einem Unternehmen<br />

wird auch andernorts immer wieder<br />

aufgeführt: in wechselnden Besetzungen,<br />

je nachdem, welche Partei gerade<br />

im Amt und welche in der Opposition<br />

ist.<br />

Die öffentliche Berichterstattung<br />

ist also normal?<br />

Mehr oder weniger ausgeprägt ist das<br />

schon jedem unserer Mitbewerber widerfahren.<br />

Um diese Dinge zu verstehen,<br />

muss man wissen: Man gerät schnell zwischen<br />

die Fronten einer ganz anderen<br />

Auseinandersetzung, wird instrumentalisiert.<br />

Wenn es darum geht, einer Regierung<br />

Vorwürfe zu machen, sind der<br />

Opposition viele Mittel recht. Im Grunde<br />

genommen darf man solche parteipolitischen<br />

Keilereien daher nicht persönlich<br />

nehmen und übebewerten. Bundesweit<br />

hat <strong>Asklepios</strong> bei über 90 erfolgreichen<br />

Akquisitionen und unter jeder parteipolitischen<br />

Konstellation erfolgreich Krankenhäuser<br />

privatisiert. Ausnahmslos hat<br />

sich anfängliche Skepsis nach einiger Zeit<br />

in Zustimmung gedreht.<br />

Die Hamburger Einrichtungen führen<br />

jetzt <strong>Asklepios</strong> im Namen, und das CI<br />

wird eingeführt. Was erleben Sie dabei?<br />

Der einheitliche<br />

Markenauftritt, neudeutsch<br />

»Corporate<br />

Identity« (CI) genannt,<br />

hat einen zentralen<br />

Zweck: Wiedererkennung<br />

und Eindeutigkeit.<br />

Deshalb<br />

muss man auf eine<br />

gewisse Disziplin achten.<br />

Andererseits werden<br />

natürlich die dezentral<br />

gelebte Wirklichkeit<br />

bei <strong>Asklepios</strong><br />

und Hamburger Besonderheiten,zumindest<br />

wo es möglich<br />

ist, berücksichtigt. Bei<br />

Flyern wird das CI<br />

künftig erweiterte<br />

Hilfestellung geben.<br />

So können Agenturkosten,<br />

Zeit und Nerven<br />

gespart werden.<br />

Wie war Ihr Start bei<br />

<strong>Asklepios</strong>?<br />

Management<br />

Lehrreich. Ich hatte das Glück, dass<br />

ich schon in kurzer Zeit viele Kollegen bei<br />

meinen Antrittsbesuchen kennen gelernt<br />

habe. Es gibt tatsächlich eine gelebte <strong>Asklepios</strong>-Kultur.<br />

Das sind alles Menschen,<br />

die bei ihrer Arbeit eine Vorwärtsbewegung<br />

sehen wollen und richtig loslegen.<br />

Aber dabei sollen die Menschen, Mitarbeiter<br />

wie Patienten, mitgenommen werden.<br />

Rudi Schmidt, Leiter Zentrale Dienste Unternehmenskommunikation<br />

und Marketing<br />

<strong>Asklepios</strong>-Zentrale Hamburg<br />

Friedrichsberger Straße 56 · 22081 Hamburg<br />

Telefon: (0 40) 18 18-84 21 34<br />

Telefax: (040) 18 18-84 20 08<br />

E-Mail: rudi.schmidt@asklepios.com<br />

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ASKLEPIOS intern 27/2005 31


Management<br />

<strong>Asklepios</strong> Future Hospital<br />

Interview mit Uwe Pöttgen, Leiter ZD Informationstechnologie,<br />

über Transparenz, Vernetzung und Effizienz<br />

Das Programm »Krankenhaus<br />

der Zukunft« oder »Future Hospital«<br />

wurde von den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken initiiert. Es zielt darauf<br />

ab, in Zusammenarbeit mit ausgesuchten<br />

Kooperationspartnern neue Standards in<br />

der Qualität und Effizienz im deutschen<br />

Gesundheitswesen zu setzen.<br />

Was ist unter dem »Future Hospital« zu<br />

verstehen?<br />

In der Zusammenarbeit mit Microsoft,<br />

Intel, ausgesuchten Partnerunternehmen<br />

und unseren Mitarbeitern wollen<br />

wir Lösungen auf der Basis von technischen<br />

Innovationen entwickeln und in<br />

einem modernen Krankenhausumfeld<br />

testen. Dabei gilt: Nur wenn Projekte<br />

bzw. Lösungen innerhalb des »<strong>Asklepios</strong><br />

Future Hospital«-Programms einen<br />

messbaren Nutzen für den Behandlungsprozess<br />

haben und sich sinnvoll in den<br />

Gesamtbehandlungsprozess integrieren,<br />

werden sie für die <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

übernommen. Dabei liegt der Fokus auf<br />

der Verbesserung der Qualität und der<br />

Wirtschaftlichkeit der Behandlung.<br />

Was sind die Besonderheiten dieser Initiative?<br />

Die Hauptkriterien sind Messbarkeit,<br />

Integrationsfähigkeit und Übertragbarkeit<br />

in andere Krankenhäuser. Die Askle-<br />

32 ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

pios Klinik Barmbek agiert hierbei als<br />

Referenzzentrum und hat als modernstes<br />

Klinikum Europas die Aufgabe zu zeigen,<br />

wie sich neue technische Entwicklungen<br />

in ein Krankenhausumfeld integrieren<br />

und wie ein technisches Gesamtszenario<br />

aussieht. Diese Erkenntnisse, Prozesse<br />

und Lösungen fließen in das Programm<br />

»<strong>Asklepios</strong> Future Hospital« und werden<br />

weltweit in unseren Klinken eingesetzt.<br />

Sie sprechen von transparenten, vernetzten<br />

und messbaren IT-Prozessen. Wie sieht das<br />

in der Praxis aus?<br />

Jedes Projekt wird zu Beginn beschrieben,<br />

dabei werden Messgrößen festgelegt,<br />

die den erfolgreichen Einsatz einer Technologie<br />

belegen. Hier zählen drei wesentliche<br />

Betrachtungsweisen: 1. Patientenzufriedenheit,<br />

2. Qualitätsverbesserung der<br />

Behandlung und 3. die betriebswirtschaftliche<br />

Verbesserung des Prozesses.<br />

Anhand der definierten Messgrößen<br />

wird das Projekt beurteilt. Im Falle positiver<br />

Ergebnisse kann es als potenzielle<br />

Lösungsmöglichkeit auf andere Krankenhäuser<br />

übertragen werden.<br />

Was für Projekte laufen gegenwärtig, und<br />

welche Aktivitäten sind geplant?<br />

Derzeit prüfen wir zum Beispiel den<br />

Einsatz von RFID (Radio Frequency Iden-<br />

Haben das Projekt aus der Taufe gehoben: Garbis<br />

Bedoian (Intel), Uwe Pöttgen (<strong>Asklepios</strong>) und Jens<br />

Dommel (Microsoft)<br />

tification) auf Behandlungs- und Logistikprozesse<br />

im Krankenhaus. Eine Technologie,<br />

die in den kommenden Jahren Einzug<br />

in das Gesundheitswesen halten wird. Mit<br />

ihr kann man Daten auf einem Transponder<br />

berührungslos und ohne Sichtkontakt<br />

lesen. Dieser Transponder kann an Objekten<br />

angebracht werden, die anhand der<br />

darauf gespeicherten Daten automatisch<br />

und schnell identifiziert werden können.<br />

Welchen Nutzen hat <strong>Asklepios</strong> von der<br />

Kooperation mit Intel und Microsoft?<br />

Die Zusammenarbeit ermöglicht uns,<br />

auf Basis der neuesten IT-Entwicklung<br />

innovative Lösungen zu erarbeiten. Mit<br />

Unterstützung von Intel und Microsoft<br />

und deren Partnern können wir diese<br />

für das Krankenhaus adaptieren. Nur in<br />

Zusammenarbeit mit solchen weltweit<br />

agierenden Unternehmen, die nebenbei<br />

auch den IT-Standard von <strong>Asklepios</strong> repräsentieren,<br />

ist ein derartiges Programm wie<br />

das »Future Hospital« überhaupt realisierbar.<br />

Darüber hinaus wird die führende<br />

Position von <strong>Asklepios</strong> auf dem Markt des<br />

Gesundheitswesens durch diese Kooperation<br />

verbessert. Erstmalig werden damit<br />

IT-Prozesse so angewendet, dass sie transparent,<br />

vernetzt und messbar sind.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf


��� Mit ��� dem ������ Laptop �� am ��������������<br />

Patientenbett<br />

��������� <strong>Asklepios</strong> ��� ist ��� für ����� Intel ��� ein ������� idealer ������� Partner<br />

������ Intel ���� hat ��� im ������� Januar ����� 2005 ���� die ����� Digi-<br />

���� tal ����������� Healthcare ������� Gruppe ���������� formiert, ��� um ���� die<br />

��������������� Transformation ���� des ������������������<br />

Gesundheitswesens<br />

��zu ������������� unterstützen. ����� Diese ���������������<br />

Transformation<br />

�����������������������������������������<br />

beinhaltet eine Reihe von Anforderungen,<br />

�����������������������������������������<br />

die durch den Einsatz innovativer Techno-<br />

����������������������������<br />

logien gelöst werden können.<br />

��������� initiiert ��� und ���������� umgesetzt. ������ Bestes �������� Beispiel ���� für<br />

����� diese ����������� Kooperation ��� ist ��� das ������� neueste ����� Kran-<br />

������� kenhaus ��� der ��������� <strong>Asklepios</strong> ������� Gruppe, ��� die ������� Klinik<br />

��in ����������������<br />

Hamburg-Barmbek.<br />

���������� »<strong>Asklepios</strong> ��� ist ��� der �������� führende �������� Kranken-<br />

������������� hausbetreiber ��in ������ Europa ��� und ������� verfügt ����� über<br />

���������� zahlreiche ���������������� Kernkompetenzen, ��� von ������ denen<br />

������ Garbis ��������� Bedoian,<br />

���������� Healthcare ����� Indus-<br />

���� try Manager �������� EMEA:<br />

������ »Um diese ��� ����� Anforderungen ��������<br />

������� zu adressieren, ��� ������������� bündeln ���� wir<br />

����� unsere ����Kompetenz ������� ���������� mit den<br />

���� führenden ���� ���������� Experten ��������� aus dem<br />

���� Gesundheitswesen, ���� ������������������ wie der<br />

��� <strong>Asklepios</strong> ��� ��������� Gruppe. �������� Gemein-<br />

���������� sam arbeiten ��������� wir an ���� innova- ���<br />

����������� tiven Lösungen �������� und Prozes- ����<br />

����������� sen.«<br />

����������������������������<br />

<strong>Asklepios</strong> ist für Intel ein<br />

�������������������������������<br />

idealer Partner. Die <strong>Asklepios</strong><br />

������� Gruppe ��������� verfolgt ����� drei ������� wesent-<br />

������ liche ������� Ziele, ���� die ����� sich ���� mit ���� den<br />

������������������������<br />

Zielen von Intel decken:<br />

��� Das ����� erste ��� ist ��� die ��������� Erhöhung<br />

��� der �������� Qualität ��in ��� der ������� Patien-<br />

������� Moderne ��IT ��am �������������<br />

Patientenbett<br />

����������� tenpflege.<br />

��� wir ������� lernen. ���� Auf<br />

��� Das ������ zweite ��� ist ���������� Innovation ��im ��������� Hinblick ��� der �������� anderen<br />

��� auf ��������� Effizienz ��� und ����������� Optimierung �������� mittels ����� Seite ����������� profitiert<br />

�������������������������<br />

Informationstechnologie.<br />

��������� <strong>Asklepios</strong> ���� von<br />

��� Das ������ dritte ��� und ����������� wesentliche ���� Ziel ��� ist ���� es, ������� unserer ������������� Kernkompetenz ��in ��� der �������� Informa-<br />

����� diese ������ beiden �������� Bereiche ��zu �������������<br />

verschmelzen ������������������ tionstechnologie«, ��so ������ Garbis �������� Bedoian.<br />

��� und ��� ein ����� neues ������� Konzept ��im ������� Bereich ���� des ��� Aus ������ dieser ����������� Kooperation ������� ergeben ����� sich<br />

����������������� Gesundheitswesens ����������� anzubieten. ��� für ��� das ���������������� Gesundheitswesen ��������������<br />

weitreichende<br />

������������� Möglichkeiten ��� zum ����� Wohle ��� des ����������� Patienten.<br />

��� Das ��� ist ��� ein �����������������������<br />

Alleinstellungsmerkmal ������ Garbis �������� Bedoian: ���� »Zum ����� einen ������ können ���� wir<br />

��� und ����� daher ��� ein ��������� wichtiger ����� Grund ��� für ������� Intel, ����� durch ��� den ������� Einsatz ����� neuer ����������������<br />

technologischer<br />

��������� <strong>Asklepios</strong> ��� bei ��� der ��������� Umsetzung ��� der ������� gemein- �������� Lösungen ��� die �������� Qualität ��� der ������ Pflege �������� erhöhen<br />

����� samen ����� Ziele ��� zum ������� Partner ��zu ������� haben. ��� und ����������� Fehlerraten ����������� reduzieren. ��� Zum �������� anderen<br />

��� Aus ������ dieser ����������� Kooperation ��� und ��� der ������ engen ������ senken ����� diese �������� Lösungen ������ Kosten ��� und ����� stei-<br />

�������������� Zusammenarbeit ��� mit ��������� <strong>Asklepios</strong> �������� ergeben ���� gern ��� die ���������� Effizienz. ��Im ����� neuen ������������<br />

Krankenhaus<br />

���� sich ������������ interessante �������������� Möglichkeiten. ������ Dabei ������� Barmbek ������ zeigen ���� wir, ��� wie ��� das �������������<br />

funktioniert.«<br />

������ wurden ������� bereits ���������� zahlreiche �������� Lösungen ���� und ����� Intel ���� will ����� aktiv ����� daran ���������� mitwirken, ���� die<br />

������������ Technologien ��������� gemeinsam ��� mit ���������� <strong>Asklepios</strong> �������� Qualität ��� der ������ Pflege ��� und ��� die ����������� Sicherheit<br />

Management<br />

��� für ��� den ��������� Patienten ��zu �������� erhöhen. ������� Gerade<br />

��im ���������������� Gesundheitswesen ��� ist ��� der �������� sichere<br />

��� und �������� schnelle ��������� Austausch ��� von ����� Daten ���� und<br />

������������� Informationen ��� von ��������� zentraler ����������� Bedeutung.<br />

��������� Gemeinsam ��� mit ��������� <strong>Asklepios</strong> ����������� entwickelt<br />

����� Intel �������� Lösungen ��� für ��� die ������� interne ��� und �������� externe<br />

������������� Kommunikation ��� der ������� Klinik, ��� die ��� auf ����� Stan-<br />

���������������� dardtechnologien ���������� basieren.<br />

�� So ������ bietet ����� Intel �������� Lösungen ���� für<br />

��� die ������ Mobile ������ Visite ������� (Mobile ����� Point ��� of<br />

�����������������������������<br />

Care). Hier können die Ärzte oder<br />

��� das �������������� Pflegepersonal ��� mit �������� mobilen<br />

��������� Computern ������ direkt �� am �������� Kranken-<br />

���� bett ��� des ��������� Patienten �������� relevan-<br />

��te ������������� Informationen ��� aus �������� anderen<br />

����������� Abteilungen ������� abrufen ���� oder ��� an<br />

��� sie ������������ weitergeben, �� um ��� die ��������� richtige<br />

���������� Empfehlung ���� oder �������������<br />

Entscheidung<br />

��� zum ����� Wohle ��� des ��������� Patienten ����� tref-<br />

��� fen ��zu ������� können. ������� Weitere ������� Schwer-<br />

������ punkte ��� der ����������� Kooperation ����� sind<br />

��� die ������� sichere ��� und ��������������<br />

elektronische<br />

���������� Verwaltung ��� von ���������������<br />

Patientendaten<br />

������� (Secure ������� Patient ���������� Framework) ���� und<br />

��� die ������������ Technologien ��� für ��� die ������� Häusli-<br />

��� che ������ Pflege ������������ (Homecare).<br />

��������� Gemeinsam ������ wurden ��������� Lösungen<br />

���������� umgesetzt. �� So �������� vernetzt ��� das �������������<br />

Einweiserpor-<br />

��� tal ��������������� niedergelassene ����� Ärzte ������ sicher ��� mit ���� den<br />

��������� <strong>Asklepios</strong> ��������������� Krankenhäusern, �� um �������� Informa-<br />

������ tionen ���������� abzurufen, ����� Daten ���������������<br />

auszutauschen,<br />

���� aber ���� auch ���������� Diagnosen, �������� Befunde, ������ Labor-<br />

������ daten, ������ Bilder ���� oder ���������� Arztbriefe ����������� einzusehen<br />

���� bzw. ��zu ����������� bearbeiten. ���� Dies ������ erhöht ���������� ebenfalls<br />

��� die �������� Qualität ��� und ��������� Effizienz ��in ����� einem ����� sehr<br />

����� hohen ������ Maße.<br />

������ »Durch die ��� Zusammenarbeit �������������� mit ���� As-<br />

����� klepios ����bündeln �������wir ��� ������ unsere ���������� Kompetenz<br />

��� für ��� die ������������������� Gesundheitsbranche. ��� Mit ����� unse-<br />

��� rem ������� Angebot ��� und �������� Know-how ������� stellen ���� wir<br />

������������� Möglichkeiten ��� und �������� Lösungen ���� vor, �� um ���� die<br />

�������������� Zusammenarbeit ��� mit ��� und ��� den ������� Service ���� für<br />

��� den ��������� Patienten ��zu ���������� verbessern ��� und �������� darüber<br />

������ hinaus ��� die ������������ Gesamtkosten ��zu ������������� reduzieren«,<br />

���� sagt ������ Garbis �������� Bedoian.<br />

ASKLEPIOS ��������� ASKLEPIOS intern<br />

������ intern 27/2006<br />

33


10<br />

Management<br />

Ein leistungsfähiges, solidarisches<br />

und zukunftsfähiges Gesundheitssystem<br />

für alle Bürger aufzubauen – das ist eines<br />

der großen Ziele von Microsoft. In Hamburg<br />

wird hier ein Meilenstein auf dem<br />

Weg zur »Integrierten Gesundheitsversorgung«<br />

gelegt. Auf Basis der Microsoft-<br />

NET-Technologie und Mobility-Lösungen<br />

ist mit dem Klinikum Barmbek ein Referenzzentrum<br />

für »eHealth« mit internationaler<br />

Ausrichtung entstanden.<br />

Wenn es darum geht, die Effizienz<br />

und Effektivität der<br />

medizinischen Versorgung<br />

zu verbessern, ist Microsoft ein etablierter<br />

und zuverlässiger Technologiepartner<br />

für Gesundheitslösungen auf allen<br />

Ebenen. Das Unternehmen verfügt über<br />

langjährige Erfahrung bei der Unterstützung<br />

von internationalen und nationalen<br />

34 ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

Microsoft – Innovationsmotor<br />

für das <strong>Asklepios</strong><br />

Future Hospital<br />

Projekten im Gesundheitswesen.<br />

Die Arbeitsumgebung<br />

im Klinikum<br />

Barmbek ist dank<br />

Microsoft-Technologie<br />

eine sichere<br />

Plattform für den<br />

nahtlosen Datenaustausch.<br />

Die Qualität<br />

der Betreuung durch<br />

Ärzte, Schwestern<br />

und das Pflegepersonal<br />

konnte so<br />

durch Zeitgewinn<br />

und Informations-<br />

verfügbarkeit zum Wohle des Patienten<br />

erheblich verbessert werden. Das Angebot<br />

umfasst darüber hinaus Serviceleistungen<br />

und Lösungen rund um die Themen<br />

heimische Pflege, Medizinportale<br />

und Telemedizin.<br />

Jens Dommel, Geschäftsbereichsleiter<br />

Öffentliches Gesundheitswesen und<br />

Kommunen der Microsoft Deutschland<br />

GmbH: »Mit der Umsetzung des Future<br />

Hospitals in Barmbek setzt <strong>Asklepios</strong><br />

neue Maßstäbe, sowohl hinsichtlich der<br />

Synergie aus Organisation, Prozessen und<br />

IT im Krankenhaus als auch im Zusammenspiel<br />

mit Ärzten, Reha-Kliniken<br />

und Krankenkassen. In Barmbek wurde<br />

gemeinsam mit Intel eine hoch effektive<br />

Infrastruktur geschaffen und damit die<br />

Grundlage für eine dynamische, serviceorientierte<br />

IT gelegt.« So kann das »digitale<br />

Krankenhaus« kostengünstig verwal-<br />

Barmbek ist Referenzzentrum für »eHealth«<br />

tet, aber auch für weitere Innovationen<br />

vorbereitet werden. Dommel: »<strong>Asklepios</strong><br />

folgt dem Infrastruktur-Optimierungsmodell<br />

von Microsoft und Gartner. Wir<br />

haben gemeinsam ein Projekt in Rekordzeit<br />

umgesetzt. Dies ist maßgeblich der<br />

hervorragenden Programmatik sowie der<br />

Motivation und Leidenschaft aller Beteiligten<br />

zu verdanken.«<br />

Durch die Kooperation mit <strong>Asklepios</strong><br />

konnte Microsoft Technologie- und<br />

Branchen-Know-how optimal zusammenführen.<br />

»Gemeinsam schaffen wir kompatible<br />

Anwendungen und Systeme für<br />

das Gesundheitswesen. So können wir<br />

alle Akteure effizient miteinander vernetzen,<br />

wie das Projekt Einweiserportal auf<br />

Basis eHealth Interoperability Plattform<br />

(eHIP) zeigt«, so Dommel.<br />

Ziel dieser Integrations- und Kommunikationsplattform<br />

ist es, die Akteure<br />

im Gesundheitswesen bei der Umsetzung<br />

der »Integrierten Versorgung« zu unterstützen<br />

und telemedizinische Anwendungen<br />

leichter zu ermöglichen. eHIP dient<br />

Kunden und Partnern als Betriebs- und<br />

Entwicklungsplattform für innovative<br />

Lösungen. Der Datenschutz, die Einbindung<br />

des Heilberufe-Ausweises und der<br />

elektronischen Gesundheitskarte werden<br />

bei der Einführung und Weiterentwicklung<br />

gewährleistet. Die wesentlichen<br />

Ziele sind, eine organisationsübergreifende<br />

Vernetzung zu ermöglichen und<br />

den sicheren, medienbruchfreien Datenaustausch<br />

zwischen den Akteuren des<br />

Gesundheitswesens zu fördern.<br />

Das Klinikum Barmbek ist ein deutsches<br />

Best Practise und dafür prädestiniert,<br />

ein Exportschlager zu werden.


Berufsbegleitendes<br />

Hochschulstudium<br />

Fast 6.000 Studierende –<br />

Ausdruck des Vertrauens<br />

in das Studienkonzept der<br />

staatlich anerkannten<br />

Hamburger<br />

Fern-Hochschule<br />

HFH ·<br />

Hamburger Fern-Hochschule<br />

Alter Teichweg 19<br />

D-22081 Hamburg<br />

E-Mail:<br />

info@hamburger-fh.de<br />

www.hamburger-fh.de<br />

Fax: 040 35094328<br />

Infoline: 0180 5 235210<br />

Mo.– do. 8 –19, fr. 8 –18 Uhr (w 0,12 je Min.)<br />

zeitgemäß studieren<br />

Management<br />

Unser bewährtes Fern-Studienkonzept verbindet individuelles Lernen zu Hause mit<br />

Präsenzveranstaltungen in überschaubaren Studiengruppen.<br />

Zurzeit sind an unserer Hochschule fast 6.000 Studierende in den Studiengängen<br />

Betriebswirtschaft, Pflegemanagement sowie Wirtschaftsingenieurwesen<br />

immatrikuliert. Mit dem jährlich am 01.01. und 01.07. beginnenden Studiengang<br />

Pflegemanagement<br />

reagiert die Hamburger Fern-Hochschule auf die wachsenden Qualifikationsanforderungen<br />

im Pflege- und Gesundheitsbereich. Das Studienangebot richtet sich dabei vor<br />

allem an berufserfahrene Pflegekräfte, die ihre bereits erworbene fachliche und soziale<br />

Kompetenz durch eine wissenschaftliche Ausbildung fundieren möchten. Im Mittelpunkt<br />

steht die Vermittlung betriebswirtschaftlicher, pflegewissenschaftlicher und<br />

juristischer Kenntnisse.<br />

Wir informieren Sie gerne ausführlich, wie Sie den akademischen Abschluss<br />

Diplom-Pflegewirt/in (FH)<br />

erlangen können – ohne Ihren Beruf<br />

aufgeben zu müssen. Das Hamburgische<br />

Hochschulgesetz öffnet auch<br />

Berufstätigen ohne Abitur den<br />

Zugang zur Hochschule. Sprechen<br />

Sie mit uns über das zeitgemäße<br />

Studium an der Hamburger Fern-Hochschule.<br />

Fordern Sie einfach kostenlos<br />

unseren Studienführer Pflegemanagement<br />

an.<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

35


Management<br />

Drei auf einen Streich<br />

Neu im <strong>Asklepios</strong> Verbund<br />

Drei von vier ehemaligen Landeskliniken in Brandenburg<br />

gehören künftig zur <strong>Asklepios</strong> Gruppe. Gesundheitsministerin<br />

Dagmar Ziegler bescheinigt dem <strong>Asklepios</strong> Konzern, »ein verlässlicher<br />

und kompetenter Partner für eine zukunftssichere und<br />

qualitätsorientierte Versorgung« zu sein. Die drei Kliniken be-<br />

Fachklinikum Brandenburg, Zentrum für Neurologie<br />

und Psychiatrie<br />

Das akademische Lehrkrankenhaus<br />

der Charité ist mit 360 Akutbetten die<br />

größte psychiatrisch-neurologische Klinik<br />

des Landes. Das Klinikum deckt 50 Prozent<br />

der stationären Erwachsenenversorgung<br />

und 100 Prozent der Betten in der<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie im Versorgungsgebiet<br />

ab. Es untergliedert sich in<br />

die Fachbereiche Neurologie, Akutpsychiatrie,<br />

Psychotherapie, Psychosomatik und<br />

Forensik. Zur Neurologischen Klinik gehört<br />

eine Intensivtherapiestation mit einer<br />

zertifizierten Stroke Unit. Neben MRT<br />

und CT sind alle diagnostischen Möglichkeiten<br />

gegeben. Die Klinik wird als Muskelzentrum<br />

des Landes geführt. Die Klinik<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie und<br />

-psychotherapie gliedert sich in einen stationären<br />

und teilstationären Bereich mit einer<br />

Institutsambulanz. Angegliederter Heimbereich<br />

mit 224 Betten. Die Forensische<br />

Psychiatrie umfasst weitere 101 Betten und<br />

betreut psychisch kranke Straftäter.<br />

Kontakt: (0 33 81) 78-0, Anton-Saefkow-<br />

Allee 2, 14772 Brandenburg/Havel<br />

36 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Fachklinikum Lübben, Zentrum für Neurologie,<br />

Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Ein modernes Haus mit 215 Betten im<br />

Zentrum von Lübben. Die Einrichtung umfasst<br />

die Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik, Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie sowie Allgemein- und<br />

Intensivneurologie mit einer Stroke Unit<br />

zur Initialversorgung akuter Schlaganfallpatienten.<br />

Zur Funktionsdiagnostik gehören<br />

u. a. das MRT und ein Liquorlabor.<br />

Die regionale Versorgungspflicht besteht<br />

für die Landkreise Dahme-Spreewald<br />

und Oberspree-Lausitz sowie im Bereich<br />

der Kinder- und Jugendpsychiatrie auch<br />

für die Landkreise Elbe-Elster, Spree-<br />

Neiße und Cottbus. Die Klinik für Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie behandelt die<br />

Altersgruppen 4. bis 18. Lebensjahr und<br />

genießt einen überregional guten Ruf.<br />

Der Fachbereich für sozialpsychiatrische<br />

Rehabilitation bietet 34 Plätze. Die<br />

Tagesklinik verfügt über eine leistungsstarke<br />

Institutsambulanz für Erwachsene,<br />

Kinder und Jugendliche.<br />

Kontakt: (0 35 46) 29-0,<br />

Luckauer Straße 17, 15907 Lübben<br />

schäftigen rund 1700 Mitarbeiter und verfügen zusammen über<br />

rund 1200 Betten bzw. Plätze. Dazu gehören rund 770 Akutbetten,<br />

53 Betten in der Rehabilitation von Suchtpatienten, 121 im<br />

Maßregelvollzug und 296 Plätze in der sozialpsychiatrische<br />

Rehabilitation (Heimbereich).<br />

Fachklinikum Teupitz, Zentrum für Neurologie<br />

und Psychiatrie<br />

Das akademische Lehrkrankenhaus<br />

der Charité verfügt über zwei Fachabteilungen<br />

mit 197 Betten. Die Klinik für Neurologie<br />

und Neurophysiologie wurde als<br />

regionale Stroke Unit zertifiziert und verfügt<br />

über 44 Akutbetten mit Intensivstation.<br />

Besondere Schwerpunkte sind die<br />

Behandlungen von Schlaganfällen, Multipler<br />

Sklerose, Demenz und Parkinson.<br />

Neben MRT und CT sind alle diagnostischen<br />

Möglichkeiten gegeben.<br />

Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik bietet 152 Akutbetten<br />

und eine umfassende psychiatrische<br />

und psychologische Diagnostik. Auf<br />

allen Stationen wird Gruppen- und Einzelbehandlung<br />

mit tiefenpsychologischer<br />

Orientierung durchgeführt. Die Klinik für<br />

Forensische Medizin verfügt über 20 Betten.<br />

Der Fachbereich für sozialpsychiatrische<br />

Rehabilitation bietet Platz für 38 Bewohner.<br />

Zwei psychiatrische Tageskliniken<br />

sichern die gemeindenahe Versorgung.<br />

Kontakt: (03 37 66) 66-0,<br />

Buchholzstraße 21, 15755 Teupitz


Kein Nord-Süd-Gefälle in Pasewalk<br />

Klinik rundum erneuert<br />

Nach rund siebenjähriger Projektlaufzeit<br />

zeigt sich die Klinik Pasewalk jetzt in<br />

einem völlig neuen Gewand. Die nördlichste<br />

Klinik innerhalb des Konzerns<br />

zählt in puncto Organisation und Architektur<br />

zu den modernsten Häusern. Vom<br />

viel zitierten Nord-Süd-Gefälle kann also<br />

absolut keine Rede sein.<br />

Rückblick: Zur Jahreswende 1998/<br />

1999 übernahm die <strong>Asklepios</strong><br />

Gruppe das Kreiskrankenhaus Pasewalk.<br />

Damit ging auch eine Fördermittelzusage<br />

des Sozialministeriums Mecklenburg-Vorpommern<br />

auf <strong>Asklepios</strong> über.<br />

Schon damals zeichneten sich Änderun-<br />

gen bei den Randbedingungen der ambulanten<br />

und stationären Versorgung ab. Im<br />

Einvernehmen mit der Förderbehörde wurden<br />

daraufhin die Inhalte des bereits erteilten<br />

Förderbescheids angepasst. Dabei<br />

wurde darauf geachtet, den konstruktiven<br />

und architektonischen Aufwand von<br />

Umbaumaßnahmen zu Gunsten der medizinischen<br />

Ausstattung und Prozessqualität<br />

so gering wie möglich zu halten. Vor<br />

diesem Hintergrund ist das realisierte Verhältnis<br />

von der Nutzfläche (NF = 15777<br />

m2 ) zur Gesamtfläche BGF = 27885 m2 )<br />

beachtlich. Mit 1,76 liegt es deutlich unter<br />

dem im Krankenhausbau verkehrsüblichen<br />

Verhältnis von 2,0 BGF/NF.<br />

Management<br />

Insgesamt verfügt die Klinik Pasewalk<br />

heute über komplett modernisierte Untersuchungs-<br />

und Behandlungseinheiten,<br />

neue Räume für die akutstationäre Patientenunterbringung<br />

inklusive Frühreha,<br />

eine moderne Küche und Speiseversorgung<br />

sowie eine berufliche Schule.<br />

Die Klinik Pasewalk steht damit auch<br />

unter dem Gesichtspunkt der Berufsförderung<br />

gut gerüstet in einem wirtschaftlich<br />

noch schwach geprägten Umfeld. Den<br />

Wettbewerb in der Gesundheitsversorgung<br />

muss Pasewalk weder aus infrastruktureller<br />

noch aus baulicher Sicht<br />

fürchten.<br />

Dr. Wolfgang Sittel<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

37


Management<br />

Jeder Mensch<br />

ist ständig in Bewegung.<br />

Diese<br />

Bewegungen<br />

mit allen Sinnen<br />

bewusst<br />

wahrzunehmen,darauf<br />

basiert<br />

die Kinästhetik. Die<br />

Bewegungslehre aus den<br />

USA will helfen, zwischen produktiver<br />

und unproduktiver Bewegung zu unterscheiden.<br />

Das AK Harburg führte die<br />

Kinästhetik in der Pflege ein, um die Gesundheitsentwicklung<br />

für Patienten und<br />

Mitarbeiter zu fördern.<br />

Entscheidungsfähigkeit, Eigenverantwortlichkeit<br />

und Selbstständigkeit<br />

der Patienten werden damit im<br />

Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernen,<br />

falsches Heben und Tragen zu vermeiden.<br />

Die körpergerechtere Arbeit reduziert<br />

unter anderem Rücken- und Gelenkbeschwerden.<br />

Die Stationen und Abteilungen des<br />

AK Harburg hatten in einem Kinästhetik-<br />

Assessment im Oktober 2004 neue Ziele<br />

für das kommende Jahr festgelegt. Im<br />

Oktober 2005 wurde die Erreichung dieser<br />

Ziele in einem externen Audit durch<br />

das Kinasthetics Institute Deutschland<br />

überprüft. Das Ergebnis: Die Pflegequalität<br />

im AK Harburg konnte in dieser Zeit<br />

noch einmal deutlich gesteigert werden.<br />

Auswirkungen auf die Pflegequalität<br />

im AK Harburg<br />

A) Pflegeberatung · Der Schwerpunkt der<br />

Pflege verändert sich im AK Harburg<br />

immer mehr in Richtung Pflegeberatung<br />

für Patienten und Angehörige jeden<br />

38 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Ausgezeichnete Kinaesthetik-Kompetenz<br />

AK Hamburg als weltweit erstes Krankenhaus prämiert<br />

Alters. So werden Patienten vor der Operation<br />

beraten, wie sie nach dem Eingriff<br />

schmerzärmer aufstehen können. Angehörige<br />

üben vor der Entlassung mit der<br />

zuständigen Pflegekraft, wie sie den zu<br />

Pflegenden mobilisieren können. Dafür<br />

bietet das AK Harburg spezielle Kurse<br />

kostenfrei an.<br />

B) Geringere Dekubitusrate durch Bewegungsförderung<br />

· Bettlägerige Patienten<br />

sind gefährdet, einen Dekubitus (Druckstelle)<br />

mit schweren Hautdefekten zu<br />

bekommen. In Kinästhetik-Kursen lernen<br />

Mitarbeiter, die Patienten darin zu unterstützen,<br />

so weit wie möglich eigene Bewegungen,<br />

auch wenn sie noch so klein sind,<br />

durchzuführen. Das führt zur Druckentlastung<br />

und kann Dekubitalgeschwüre weitgehend<br />

verhindern.<br />

C) Hohe Mobilität der<br />

Patienten trotz kurzer Verweildauer<br />

im Krankenhaus<br />

· Die Verweildauer<br />

der Patienten in den Krankenhäusern<br />

wird immer<br />

kürzer. In dieser kurzen<br />

Zeit ist der Fokus der Pflege<br />

im AK Harburg, die<br />

Mobilität der Patienten bis<br />

zum Entlassungstag so<br />

weit wie möglich zu fördern<br />

und damit Lebensaktivität<br />

und Lebensfreude<br />

zu steigern.<br />

Für die angewandte<br />

Kinästhetik-Kompetenz<br />

wurde das AK Harburg am<br />

5. Dezember 2005 als<br />

erstes Akutkrankenhaus<br />

der Welt vom European<br />

Institute for Human Development<br />

(IHD), dem europäischen<br />

Dachverband der<br />

Kinaesthetics-Institute, ausgezeichnet. An<br />

der Veranstaltung nahmen auch die<br />

Kinaesthetics-Begründer Dr. Frank Hatch<br />

und Dr. Lenny Maietta, Santa Fee, New<br />

Mexico, USA, teil.<br />

Das Allgemeine Krankenhaus Harburg<br />

(AK Harburg) des LBK Hamburg ist<br />

ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung<br />

mit 765 Planbetten und 66 teilstationären<br />

Behandlungsplätzen.<br />

Kinästhetik<br />

Die Kinästhetik (engl. Kinaesthetics, durch die<br />

Sinne wahrgenommene Bewegung) ist ein Bewegungskonzept,<br />

das in den USA entwickelt wurde.<br />

Die Bezeichnung »Kinästhetik« ist eine Kombination<br />

der beiden griechischen Wörter »kinesis«<br />

(Bewegung) und »aesthesie« (Wahrnehmung).<br />

Ganz allgemein formuliert befasst sich die Kinästhetik<br />

mit dem Studium der menschlichen Bewegung,<br />

die für die Ausübung der Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens erforderlich ist.


Gute Berufsaussichten<br />

im Katastrophenmanagement<br />

Studiengang »Rescue Engineering« an der HAW Hamburg<br />

Die jüngsten Erfahrungen von Naturund<br />

Terrorkatastrophen haben es deutlich<br />

gemacht: Der Bedarf an kompetenten<br />

Rettungsfachkräften ist groß. Gesucht<br />

werden Mediziner und Techniker, die<br />

heiklen Einsätzen bei Großschäden im Inund<br />

Ausland gewachsen sind. Vor diesem<br />

Hintergrund hat die Fakultät Life Sciences<br />

der Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

(HAW) Hamburg gemeinsam<br />

mit dem Institut für Notfallmedizin (IfN)<br />

der LBK Hamburg GmbH und der Feuerwehr<br />

Hamburg den Bachelor-Studiengang<br />

»Rescue Engineering« (Rettungsingenieurwesen)<br />

eingerichtet.<br />

Neben den Grundlagen der klassischen<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

werden hier ab dem Sommersemester<br />

2006 Studieninhalte aus den Bereichen<br />

Medizin, Humanbiologie, Hygiene,<br />

Psychologie, Soziologie, Notfallmedizin,<br />

Gefahrenabwehr, Human Ressource Management,<br />

Umwelt und Katastrophenschutz<br />

vermittelt. Hinzu kommen »Softskills«<br />

wie Führungsmanagement und<br />

Kommunikation (auch in englischer Sprache).<br />

Das Tätigkeitsfeld des künftigen<br />

Rettungsingenieurs umfasst u. a. Leitungsfunktionen<br />

in der Notfallrettung, im<br />

Katastrophen- und Zivilschutz, in internationalen<br />

Hilfsprojekten und der Logistik<br />

von Großschadenseinsätzen.<br />

»Zusammen mit unseren Partnern zeigen<br />

wir, dass wir die Zeichen der Zeit erkannt<br />

haben: Angesichts der rasanten<br />

technischen Entwicklungen werden leider<br />

auch Schadensfälle und Vorbeugemaßnahmen<br />

immer komplexer. Deshalb werden<br />

wir Rettungsingenieure mit dem nötigen<br />

Know-how ausbilden«, sagt Prof. Dr.<br />

Michael Stawicki, Präsident der HAW<br />

Hamburg.<br />

Der Bachelor befähigt die Absolventen<br />

für den gehobenen Dienst. Sie können<br />

zudem durch einen für die Zukunft geplanten<br />

Master bei entsprechender Akkreditierung<br />

in den höheren Dienst bei<br />

Behörden aufsteigen (Feuerwehren, Regierungsorganisationen<br />

wie Technisches<br />

Hilfswerk, kommunale und private Gesundheitsorganisationen<br />

wie das Deutsche<br />

Rote Kreuz, Technische Überwachungsvereine<br />

und Logistikunternehmen).<br />

Das Curriculum besteht aus sieben<br />

Modulbereichen, die sich auf drei Studienjahre<br />

verteilen. Bislang gibt es flächendeckend<br />

nur eine qualifizierte Ausbildung<br />

im Bereich des Einsatzdienstes,<br />

die zweijährige Ausbildung zum »Rettungsassistenten«,<br />

sowie vielfältige Schulungs-<br />

und Fortbildungsangebote an verschiedenen<br />

Institutionen. Dieter Farrenkopf,<br />

Oberbranddirektor der Feuerwehr<br />

Hamburg, sieht für die Absolventen des<br />

neuen Studiengangs daher »gute Berufs-<br />

Management<br />

Jörn Schallhorn (Ltd. Branddirektor Landesfeuerwehrschule Hamburg), Dr. Heinzpeter Moecke (Institut für Notfallmedizin<br />

LBK, Ärztlicher Direktor der <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord), Prof. Dr. Michael Stawicki (Präsident HAW Hamburg),<br />

Dieter Farrenkopf (Oberbranddirektor Feuerwehr Hamburg) (v.l.)<br />

aussichten im nationalen und internationalen<br />

Katastrophenmanagement«.<br />

Senator Jörg Dräger, Präses der Behörde<br />

für Wissenschaft und Gesundheit, lobt,<br />

»dass Hochschulen mit externen Partnern<br />

neue berufsqualifizierende Studiengänge<br />

wie ›Rescue Engineering‹ erarbeiten und<br />

anbieten.« Sein Kollege, Senator Udo Nagel,<br />

Präses der Innenbehörde, schätzt die<br />

Möglichkeit, »dass private und staatliche<br />

Einrichtungen durch die praxisnahe Ausbildung<br />

von Akademikern eine weitere<br />

Möglichkeit erhalten, qualifizierte Nachwuchskräfte<br />

zu rekrutieren«.<br />

Weitere Informationen: www.haw-hamburg.de<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

39


Management<br />

<strong>Asklepios</strong> jetzt auch im Reich der Mitte<br />

Kooperation zwischen <strong>Asklepios</strong>, Siemens und Tongji-Universität Shanghai<br />

Dr. Klaus Kleinfeld, Dr. Bernard Broermann und der chinesische Staatspräsident Hu Jintao<br />

trafen sich zur Vertragsunterzeichnung<br />

Mit dem Neubau und späteren Betrieb<br />

einer Universitätsklinik gemeinsam mit<br />

der Tongji-Universität und Siemens soll<br />

innerhalb der nächsten drei Jahre für 150<br />

Millionen Euro ein 500-Betten-Haus in<br />

Shanghai errichtet werden. Durch diesen<br />

Schritt baut <strong>Asklepios</strong> seine führende<br />

Stellung im weltweiten Krankenhausmarkt<br />

weiter aus.<br />

Im Rahmen einer Europa-Visite zur Verbesserung<br />

der wirtschaftlichen Zusammenarbeit<br />

beider Länder traf der chinesische<br />

Staatpräsident Hu Jintao am<br />

10.11.2005 auch mit dem Gründer und<br />

Alleingesellschafter von <strong>Asklepios</strong>, Dr.<br />

Bernard Broermann, sowie dem Siemens-<br />

Vorstandsvorsitzenden, Dr. Klaus Kleinfeld,<br />

zusammen. Anlässlich dieses Treffens<br />

in Berlin wurde im feierlichen Ambiente<br />

des Schlosses Charlottenburg ein<br />

dreiseitiger Vertrag über die Zusammenarbeit<br />

bei der Entwicklung und Umsetzung<br />

des Neubaus eines Krankenhauses<br />

der Tongji-Universität in Shanghai unter-<br />

40 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

zeichnet. Das Krankenhaus wird als Symbol<br />

und Ausdruck besonderer Verbundenheit<br />

den Namen Chinesisch-Deutsches<br />

Freundschaftskrankenhaus, Shanghai<br />

(CDFK) tragen.<br />

<strong>Asklepios</strong> wird sich finanziell an diesem<br />

Haus beteiligen, die Planung der<br />

Betriebsorganisation und der Medizintechnik<br />

übernehmen und Letztere komplett<br />

als Turn-Key-Projekt liefern. Anschließend<br />

wird <strong>Asklepios</strong> das Haus betreiben.<br />

<strong>Asklepios</strong> verfolgt seit längerem die<br />

Entwicklung in China und prüft verschiedene<br />

Investitionschancen. »Wir sind überzeugt,<br />

dass wir mit Siemens in der Tongji-<br />

Universität den richtigen Partner zur<br />

Umsetzung dieses anspruchsvollen Projekts<br />

gefunden haben, vor allem, weil die<br />

Tongji-Universität nicht nur über die entsprechende<br />

Reputation und das Knowhow,<br />

sondern auch über die notwendige<br />

politische Unterstützung verfügt«, sagte<br />

Dr. Bernard Broermann anlässlich der<br />

Vertragsunterzeichnung.<br />

»Darüber hinaus freuen wir uns, dass<br />

wir mit Siemens einen nicht nur in China<br />

außerordentlich angesehenen Partner<br />

haben, mit dem wir bereits im Rahmen<br />

der Umsetzung des International Neuroscience<br />

Institute (INI) in Hannover ein<br />

ähnliches Projekt in Deutschland erfolgreich<br />

umgesetzt haben«, ergänzt Hauptgeschäftsführer<br />

Elmar Willebrand.<br />

Shanghai ist die Wirtschaftsregion<br />

Nr. 1 in China. Mit dem Transrapid, der<br />

Formel-1-Strecke und seiner Bankenwelt<br />

hat Shanghai sich in den letzten Jahren einen<br />

international positiven Namen gemacht.<br />

Wachstums- und Bautempo sind<br />

atemberaubend.<br />

Tempo wird auch Projektleiter Dr.<br />

Norbert Dörner vorgeben müssen, schließlich<br />

ist 2010 die Weltexpo in Shanghai,<br />

und das CDFK ist ein Expo-Partner-Projekt.<br />

»Diese Herausforderung macht viel<br />

Spaß«, sagt Dr. Dörner, der in der Vergangenheit<br />

bereits vier Universitätskliniken<br />

geplant und eingerichtet hat.<br />

Ein chinesisches Sprichwort sagt:<br />

Auch der weiteste Weg beginnt mit dem<br />

ersten Schritt. <strong>Asklepios</strong> hat den ersten<br />

Schritt im Reich der Mitte gemacht. Bis<br />

zur Projektfertigstellung werden noch<br />

einige folgen.<br />

Tongji-Universität<br />

Die Tongji-Universität hat eine lange Tradition.<br />

1907 gründete der deutsche Arzt Erich<br />

Paulun die »Deutsche Medizinschule für Chinesen«.<br />

1952 wurde die Medizin ausgelagert,<br />

und der Schwerpunkt der Universität war das<br />

Ingenieurwesen. Erst im Jahre 2000 wurde<br />

die medizinische Fakultät wieder gegründet.<br />

Zu ihr gehören bereits vier bestehende Krankenhäuser.<br />

Das CDFK soll in der ersten Phase<br />

über 500 Betten (75 000 m 2 ) verfügen und in<br />

drei Jahren fertiggestellt sein.


Mediziner mit Pauken und Trompeten<br />

Chefarzt von <strong>Asklepios</strong> spielt im Deutschen Ärzteorchester<br />

Albert Schweitzer hat es getan. Giuseppe<br />

Sinopoli konnte nicht ohne. Und<br />

auch Michael Scheele bereitet es großes<br />

Vergnügen. Der Chefarzt der Geburtshilfe<br />

und Gynäkologie der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Nord/Campus Heidberg und seine prominenten<br />

Kollegen sind musizierende Mediziner.<br />

Keine selbstverliebten Hobbygitarristen,<br />

die heimlich in der Waschküche<br />

die Saiten malträtieren. Sondern herausragende<br />

Mediziner, die es auch in der Musik<br />

zu anerkannter Professionalität gebracht<br />

haben. Dr. Scheele ist darüber hinaus<br />

Vorstandsmitglied im Deutschen Ärzteorchester.<br />

Seit 1989 zählt es zu den<br />

besten Laienorchestern Deutschlands.<br />

Die Mitglieder sind überwiegend<br />

Ärzte oder Medizinstudenten. Da<br />

es ein überregionales Orchester<br />

ist, leben und arbeiten die Musiker über<br />

ganz Deutschland verteilt. Wie muss man<br />

sich hier die Proben, ohne die ein harmonisches<br />

Miteinander in der Musik nicht<br />

denkbar ist, vorstellen? »Wegen der Notund<br />

Klinikdienste wäre für viele von uns<br />

eine regelmäßige wöchentliche Probenarbeit<br />

nicht möglich, ganz abgesehen von<br />

den weiten Entfernungen«, erklärt Dr.<br />

Scheele.<br />

Zwei- bis dreimal pro Jahr kommen<br />

die Mitglieder des Orchesters zu mehrtägigen<br />

Arbeitsphasen zusammen, die jeweils<br />

mit ein bis zwei Konzerten enden. Das<br />

Notenmaterial wird vorher verschickt, so<br />

dass sich jeder zu Hause vorbereiten<br />

kann. So ist es möglich, auch schwierige<br />

Werke in kurzer Zeit zu proben und<br />

erfolgreich aufzuführen. Diese musikalischen<br />

Treffen finden an unterschiedlichen<br />

Orten statt, wo sich gute Möglichkeiten<br />

für Unterkunft, Proben und Konzerte bieten.<br />

Selbstverständlich ist eine solche<br />

Arbeitsphase nicht nur ein musikalisches,<br />

sondern auch ein geselliges Ereignis. Nach<br />

den intensiven und anstrengenden Proben<br />

finden sich abends oft noch spontan Kammermusikensembles<br />

zusammen.<br />

Manches Mitglied des Deutschen Ärzteorchesters<br />

hat ein künstlerisches Zweitstudium<br />

absolviert oder es als Amateur zu<br />

musikalischer Meisterschaft gebracht. In<br />

unterschiedlichsten Vereinigungen sind<br />

musizierende Ärzte und Ärztinnen regional,<br />

bundes- und europaweit organisiert<br />

als klassisches Kammerorchester, großes<br />

Sinfonieorchester oder Jazzband. Die meisten<br />

lokalen Medizinerensembles sind<br />

kleinere Kammerorchester.<br />

Überregional bringt das Deutsche<br />

Ärzteorchester Mediziner aus allen Teilen<br />

Deutschlands zusammen. Mit 110 aktiven<br />

Mitgliedern zählt es zu den größten Ärzteorchestern<br />

Deutschlands. 80 Prozent der<br />

Mitglieder gehören medizinischen Berufen<br />

an (Ärzte, Medizinstudenten, Angehö-<br />

Management<br />

rige von Pflegeberufen). Aber auch »fachfremde<br />

Musiker« sind sehr willkommen.<br />

In diesem Jahr wird sich das Deutsche<br />

Ärzteorchester zum Proben in Bad Segeberg<br />

treffen. Ab dem 22. September stehen<br />

ausnahmsweise mal keine OPs auf<br />

dem Programm, sondern u.a. Brahms Violinkonzert.<br />

Am 28.9.2006 wird das Werk<br />

gemeinsam mit der 18-jährigen Solistin<br />

Veronika Eberle in der Laeiszhalle in<br />

Hamburg aufgeführt.<br />

Das Ärzteorchester finanziert sich aus<br />

den Mitgliedsbeiträgen. Die Kosten für<br />

die An- und Abreise, die Unterbringung<br />

und die Probenraumkosten tragen die<br />

Musiker selbst. Daher sind Sponsoren –<br />

beispielsweise für das Konzert in Hamburg<br />

– sehr willkommen!<br />

Kontakt:<br />

www.aerzteorchester.de<br />

Sekretariat des Deutschen Ärzteorchesters<br />

Christa Schmolke<br />

Bajuwarenstraße 141 · 81825 München<br />

E-Mail: christa.schmolke@gmx.de<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

41


Management<br />

Figuren &<br />

Strukturen<br />

Zehn Jahre <strong>Asklepios</strong><br />

Zu diesem Firmenjubiläum gratulieren<br />

wir Dr. Tobias Kaltenbach, Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken, Ulrich<br />

Gnauck, Regionalgeschäftsführer Nordost<br />

und Stefan Menzel, Geschäftsführer<br />

der Klinik Parchim. Alle drei gehören seit<br />

dem 1.1.1996 dem Unternehmen an.<br />

Neue Chefärzte in Hamburg<br />

Zum 1.12.2005 hat PD Dr. Gerian<br />

Grönefeld die Nachfolge von Prof. Dr.<br />

Paul Spiller als Leiter der I. Medizinischen<br />

Abteilung/Kardiologie der Klinik<br />

Barmbek angetreten. Zuletzt war Grönefeld<br />

am Klinikum der J.W. Goethe-Universität<br />

in Frankfurt am Main als Oberarzt<br />

tätig. Priv.-Doz. Dr. Thomas Grundmann<br />

(Foto oben) hat zum 1.12.2005 die Arbeit<br />

von Prof. Dr. Jobst von Scheel übernommen,<br />

der jetzt die HNO-Abteilung der Klinik<br />

St. Georg führt. In den vergangenen<br />

Monaten hatte Dr. Heike Auffermann die<br />

Abteilung in Altona kommissarisch geleitet.<br />

In der Klinik Altona sieht der 47-Jährige<br />

seine Schwerpunkte in der advanced<br />

und lasergestützten Mikrochirurgie, der<br />

Onko- und Plastischen Chirurgie sowie<br />

der Allergologie und Schlafmedizin.<br />

Dr. Jörn Heine (Foto Mitte oben),<br />

Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin<br />

und Schmerztherapie der<br />

Harzklinik Goslar, ist an der MHH der<br />

42 ASKLEPIOS intern<br />

27/2005<br />

Titel »Außerplanmäßiger Professor« verliehen<br />

worden. Seit 1993 hält er Vorlesungen<br />

und gehört nach seiner Habilitation<br />

im Jahre 2001 zum Lehrkörper der MHH.<br />

Das Pflegedienstdirektorium in der<br />

Klinik St. Georg wird jetzt von Joachim<br />

Floren übernommen. Floren war bislang<br />

in den Zentralen Diensten Personalmanagement<br />

für die Personalentwicklung<br />

zuständig. Er übernimmt die Aufgaben in<br />

der Pflegedienstleitung von Hans-Joachim<br />

Fietz-Mahlow.<br />

Ursula Freifrau von Gagern-Unkel,<br />

Pflegdienstdirektorin der Klinik Hamburg-Nord<br />

hat zum 1.2.2006 das Unternehmen<br />

verlassen. Ihre Aufgabe hat Thomas<br />

Krakau (Foto unten) übernommen. Er<br />

war bis jetzt in unterschiedlichen pflegerischen<br />

Führungspositionen in der Klinik<br />

Harburg tätig. Vor seinem Wechsel leitete<br />

er den Pflegedienst als Stellvertreter.<br />

Prof. Bernd Klausch (Foto oben<br />

rechts), Ärztlicher Direktor und Chefarzt<br />

der Gynäkologisch-geburtshilflichen<br />

Abteilung der Klinik Parchim, ist zum<br />

31.12.2005 aus dem Unternehmen ausgeschieden,<br />

nachdem er bereits ein Jahr<br />

»drangehängt« hatte (am 2.1.2006 feierte<br />

er seinen 66. Geburtstag). Die kommissarische<br />

Leitung der Abteilung für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe übernimmt die vormalige<br />

Oberärztin Kathrin Sensen. Ebenfalls<br />

in Parchim hat Dr. Rüdiger Wenzel<br />

(Foto unten), Chefarzt der Abteilung für<br />

Chirurgie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,<br />

am 1.1.2006 die Nachfolge<br />

des Ärztlichen Direktors angetreten.<br />

Ab 1.1.2006 gehört das Stadtkrankenhaus<br />

Seesen zu <strong>Asklepios</strong>. Ulrich Gnauck<br />

und Jürgen Zimmermann sind die<br />

Geschäftsführer. Zur Prokuristin wurde<br />

Susanne Melchert, Kliniken Schildautal,<br />

berufen.<br />

Nach 29 Dienstjahren wurde der<br />

Chefarzt der Inneren Abteilung des<br />

Robert-Koch-Krankenhauses der Harzkliniken<br />

in Clausthal-Zellerfeld, Dr. Horst


Bromm, zum Jahreswechsel in den Ruhe-<br />

stand verabschiedet.<br />

Dr. Stephanie Hackethal ist seit dem<br />

1.1.2006 als stellvertretende Geschäftsführerin<br />

im Westklinikum Hamburg-Rissen<br />

tätig. Das Team der ZD DRG, Medizin-<br />

und Qualitätsmanagement wird seit<br />

1.10.2005 durch den Betriebswirt Peter<br />

Heimscheid komplettiert, der den Bereich<br />

Budgetverhandlungen verantwortet. Zudem<br />

ist er Mitglied der Verhandlungskommission<br />

zum Landesbasisfallwert<br />

2006 in Hamburg.<br />

Weiterbildung zum Facharzt im Umbruch –<br />

LBK Hamburg GmbH startet einzigartiges<br />

Programm<br />

Vor dem Hintergrund eines zunehmenden<br />

Nachwuchsärztemangels in<br />

Deutschland und steigenden qualitativen<br />

Anforderungen wird die LBK Hamburg<br />

GmbH die ärztliche Weiterbildung in ihren<br />

Krankenhäusern umfassend neu struktu-<br />

JOMO-CITTI GV-Partner:<br />

Ihr starker Partner im Osten!<br />

Die GV-Partner-Gruppe ist der Zustellgroßhändler<br />

mit dem Komplettsortiment, der bundesweit<br />

Großverbraucher wie beispielsweise<br />

Kantinen, Krankenhäuser<br />

und Gastronomie beliefert.<br />

In der Niederlassung Zorbau bei<br />

Leipzig lagern auf rund 10.181 m 2<br />

ca. 17.000 Artikel. Etwa 230 Mitarbeiter<br />

sorgen dafür, dass die<br />

Ware mit 48 Fahrzeugen stets<br />

pünktlich und frisch ausgeliefert<br />

wird. Das Liefergebiet erstreckt sich<br />

über die Bundesländer Sachsen,<br />

Thüringen, Sachsen-Anhalt und<br />

das südliche Brandenburg.<br />

www.gv-partner.de<br />

Termine<br />

Fortbildung zum Reha-Arzt<br />

Vom 12. bis 14.5.2006 findet eine<br />

Fortbildung für Ärzte aller Fachbereiche<br />

zum verordnungsberechtigen Reha-Vertragsarzt<br />

in der Nordseeklinik auf Syltstatt.<br />

<strong>Asklepios</strong> kickt<br />

Das diesjährige Fußballturnier der<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken wird durch das Salus<br />

Fachkrankenhaus Bernburg organisiert.<br />

Alle Fußballfreunde dieser beiden Einrichtungen<br />

sind herzlich eingeladen. Die<br />

Veranstalter hoffen, zahlreiche Männer<br />

und Frauenmannschaften vom 16. bis<br />

18.6.2006 auf dem Askania Sportplatz in<br />

Bernburg begrüßen zu dürfen. Die Startgebühr<br />

von 50,00 Euro pro Teilnehmer<br />

oder Begleitperson ist bis zum 30.4. auf<br />

Management<br />

das Konto Nr. 849 06 00 des Salus Fachkrankenhauses<br />

Bernburg bei der Bank<br />

für Sozialwirtschaft Magdeburg (BLZ<br />

810 20 500) zu entrichten. Bitte unter<br />

Verwendungszweck Fußballturnier/Name<br />

der Klinik angeben. Weitere Infos:<br />

Sekretariat des Kaufmännischen Direktors,<br />

Cornelia Barnebeck, Telefon:<br />

(0 34 71) 34 43 64 oder per E-Mail:<br />

c.barnebeck@salus-lsa.de<br />

IM TEAM DAS BESTE LEISTEN<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2005<br />

43


44<br />

Management<br />

rieren und verbessern. »Ein umfassendes<br />

Weiterbildungskonzept bedeutet für das<br />

gesamte Unternehmen einen entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung<br />

sowie Bindung qualifizierter Ärzte<br />

und wird neben einer Attraktivitäts- auch<br />

eine Qualitätssteigerung bewirken«, sagt<br />

Dr. Jörg Weidenhammer, Geschäftsführer<br />

für Medizin und Qualitätsmanagement der<br />

LBK Hamburg GmbH. Das Modell ermögliche<br />

neuen ärztlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, die die Facharztausbildung<br />

anstreben, eine strukturierte und<br />

gesicherte Weiterbildung nach der neuen<br />

Weiterbildungsordnung der Hamburger<br />

Ärzte vom 21.2.05.<br />

Qualitätsprüfer geschult<br />

Im International Neuroscience Institute<br />

(INI) Hannover fand im November<br />

2005 die erste von den Zentralen Diensten<br />

DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement<br />

durchgeführte Auditorenschulung<br />

statt. Hierbei wurden im Rahmen der<br />

Brandenburger Landeskliniken<br />

neu bei <strong>Asklepios</strong><br />

Mit Beschluss des Landtages Brandenburg<br />

wurden rückwirkend zum<br />

1.1.2006 drei von vier Brandenburger<br />

Landeskliniken an die <strong>Asklepios</strong>-Gruppe<br />

übertragen. Im Zuge der Namensgebung<br />

wird die Bezeichnung »Landesklinik«<br />

künftig durch »<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum«<br />

ersetzt.<br />

Zur Klinikleitung des Fachklinikums<br />

Brandenburg gehört der Leitende Chefarzt<br />

MR Dr. Eckard Marg (Foto links). Er<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2005<br />

halbjährlichen QM-Regionalgruppentreffen<br />

die Qualitätsbeauftragten der Kliniken<br />

der Regionalbereiche Nordost 1, 2, 4 +<br />

5 zu internen Qualitätsprüfern (Auditoren)<br />

geschult. Die Auditoren sind dadurch<br />

in der Lage, interne Audits in ihren Kliniken<br />

vorzunehmen. Audits sind ein Beitrag<br />

zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess,<br />

sie sollen in allen Bereichen jährlich<br />

erfolgen und die Kontinuität im Qualitätsmanagement<br />

sicher stellen.<br />

4. Casemix-Performer-Seminar in Bad<br />

Salzungen<br />

Zum vierten Mal fand im Dezember<br />

2005 das Casemix-Performer-Seminar der<br />

Zentralen Dienste DRG-, Medizin- und<br />

Qualitätsmanagement in Bad Salzungen<br />

statt. Nach der Fusion wurden zum ersten<br />

Mal gemeinsam mit den Teilnehmern der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinken auch die Mitarbeiter<br />

der LBK Hamburg GmbH geschult. Rund<br />

350 Teilnehmer, vorwiegend Ärzte, nahmen<br />

mit Begeisterung teil. Die Schulung<br />

ist Chefarzt der Klinik für Neurologie<br />

und kann auf eine 30-jährige Betriebszugehörigkeit<br />

zurückblicken. Zum Team<br />

gehören ferner Dipl.-Ing. Dorit Zahn als<br />

kommissarische Verwaltungsleiterin und<br />

Ilona Brosig als kommissarische Pflegedienstleiterin.<br />

Dr. Jürgen Rimpel (Foto Mitte, 51)<br />

gehört seit 2004 zur Leitung der Fachklinik<br />

Lübben. Er ist Chefarzt der Klinik für<br />

Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.<br />

Die diplomierte Betriebswirtin<br />

(FH) Karin Schuppan (51) gehört seit<br />

beinhaltete eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit der DRG-Systematik 2006<br />

sowie den aktuellen und gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen.<br />

Neben den allgemeinen Grundprinzipien<br />

der Kodierung wurden anhand vieler<br />

Praxisbeispiele und alltäglicher Fallkonstellationen<br />

spezielle Kodierprobleme<br />

und Richtlinien für die verschiedenen<br />

Fachbereiche vermittelt. Höhepunkt des<br />

Seminars war ein Quiz am Ende der Veranstaltung.<br />

1980 zur Klinikleitung, und ihr Kollege<br />

Dipl.-Pflegewirt René Brockmann (41) ist<br />

seit 1998 Leiter des Pflege- und Erziehungsdienstes.<br />

Die Fachklinik Teupitz wird von<br />

Dr. Jürgen Faiss (Foto rechts) seit 1999<br />

ärztlich geleitet. Der 51-Jährige ist seit<br />

zehn Jahren Chefarzt der Klinik für<br />

Neurologie und Neurophysiologie. Zur<br />

Klinikleitung gehören seit 1991 die Verwaltungsleiterin<br />

Dipl.-Ing. Ökonomin<br />

Doris Havenstein (49) und seit 1993 die<br />

Pflegedienstleiterin Frauke Förster (46).


<strong>Asklepios</strong> ist multikulturell<br />

Für die 12.000 Mitarbeiter der Hamburger<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken ist »multikulti«<br />

mehr als eine gesellschaftliche Verheißung.<br />

In den sieben Krankenhäusern<br />

arbeiten Menschen aus 66 Nationen.<br />

Asien – Das Arbeiten in einem internationalen<br />

Team erlebt Soon Schwerdtfeger<br />

(Foto oben) als exzellente Möglichkeit,<br />

um ihren kulturellen Horizont zu erweitern.<br />

»Ich habe viel Verständnis für ausländische<br />

Patienten, weil ich durch meine<br />

Kollegen, über die Eigenarten der Kulturen<br />

alles aus erster Hand erfahre«, erzählt<br />

die Koreanerin aus Seoul. Die Leiterin der<br />

Station für Gastro-Enterologie erlebt Internationalität<br />

als Bereicherung. Die zarte<br />

Frau lernte ihren Beruf vor über 30 Jahren<br />

in der Klinik Barmbek.<br />

Europa – Nur der westlichste Zipfel<br />

von Kasachstan gehört zu Europa, der<br />

große Rest wird zu Zentralasien gerechnet.<br />

Der Urologe Akhmat Shabajev (Foto<br />

unten) kam vor fünf Jahren nach Deutschland:<br />

»Ich wusste nicht, wie hart hier gearbeitet<br />

wird«, schmunzelt der Kasache, der<br />

mit Familie und ohne nennenswerte<br />

Deutschkenntnisse nach Hamburg kam.<br />

»Es ist ein Glück, in Harburg mit so großen<br />

Kapazitäten zusammenzuarbeiten«,<br />

versichert der Mediziner.<br />

Australien – Der Vater Österreicher,<br />

die Mutter Deutsche, Verwandtschaft in<br />

den USA, ein Ferienhaus in der Türkei<br />

und ein australischer Pass: Andrea Buichl<br />

(Foto oben) verbrachte ihre Kinderjahre in<br />

»Ausiland«, versteht sich als Weltbürgerin<br />

par excellence. Auf ihrer Station im Haus<br />

18 der forensischen Psychiatrie in der Klinik<br />

Nord kommt der Stationsleiterin<br />

diese Haltung sehr zu Gute.<br />

Afrika – Wendy Traore-Asante (Foto<br />

nächste Spalte oben) sieht sich als gesunde<br />

Mischung aus afrikanischen Wurzeln<br />

und westeuropäischem Lebensgefühl.<br />

»Ich habe erst hier<br />

gelernt, als Frau<br />

selbstbewusst zu<br />

sein«, erzählt die<br />

junge Krankenschwester,<br />

die 1989<br />

aus Ghana kam und<br />

sich den Weg zu<br />

ihrem Traumberuf<br />

hart erarbeitete.<br />

»Wenn ich alt bin,<br />

möchte ich in Ghana<br />

leben und dort in einer<br />

Klinik arbeiten«.<br />

Amerika – Sein<br />

Urgroßvater war ein<br />

Abenteurer, der von<br />

Hamburg nach Ecuador<br />

ging, um dort<br />

nach Gold zu suchen:<br />

Máximo Hidalgo<br />

(Foto rechts<br />

unten) ging den umgekehrten<br />

Weg. Seit<br />

vielen Jahren arbeitet<br />

er in Hamburg als<br />

Anästhesist. Seine<br />

Management<br />

drei Brüder sind ebenfalls Mediziner, seine<br />

Großmutter gründete eine Klinik im<br />

ecuadorianischen Loja. Ein Familienbetrieb.<br />

Wenn Hidalgos Kinder groß sind,<br />

möchte er gerne dorthin zurück.<br />

Biewald-Anzeige<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2005<br />

45


Patienten-Forum<br />

»Ich habe Menschen gefunden, die mir helfen«<br />

Kardiologie des Fürstenhofs arbeitet interdisziplinär<br />

46 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Der Fürstenhof ist eine Fach- und Rehabilitationsklinik<br />

für Herz-Kreislauf, Gefäße und Neurologie.<br />

Das 210-Betten-Haus bietet alle Anschluss-Rehabilitationen<br />

und Heilverfahren im Bereich der Kardiologie,<br />

Angiologie und Neurologie. Die kardiologische Abteilung<br />

wird aufgrund ihrer umfangreichen interdisziplinären<br />

Möglichkeiten häufig mit äußerst schweren<br />

Fällen betreut. Auch die 76-jährige Henriette Kramer*<br />

fand hier neuen Lebensmut.<br />

Die klinische Überwachungsstation ist mit monitorisierten<br />

Betten ausgestattet. So sind auch<br />

Aufnahmen im Rahmen der Frührehabilitation<br />

möglich. Diese Station ist auch für alle kardiologischen<br />

Notfälle gerüstet. Hoch qualifizierte und geschulte Mitarbeiter,<br />

moderne Technologien und langjährige Erfahrung<br />

gewährleisten einen optimalen Behandlungserfolg.<br />

Dabei steht das körperliche und seelische Wohlbefinden<br />

der Patienten stets im Mittelpunkt der Behandlung.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit der Neurologie im<br />

Hause und der Stadtklinik Bad Wildungen eröffnet weitere<br />

zusätzliche Diagnose- und Therapieangebote.<br />

»Die Anzahl von Patienten, die nach komplexeren<br />

kardio-chirurgischen Eingriffen auch auf dem neurologischen<br />

Fachgebiet Symptome zeigen, ist außerordentlich<br />

hoch einzustufen. Einerseits kann es sich hierbei<br />

um Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit<br />

handeln, die häufig nur von leichtem Ausmaß sind und<br />

nur bei intensiven neuro-psychologischen Testverfahren<br />

evaluiert werden, die allerdings auch bis zu schwereren<br />

Merkfähigkeitsstörungen reichen können, die dann<br />

deutlich alltagsbeeinträchtigend sind, andererseits<br />

kann es häufiger zu Veränderungen der Emotionalität<br />

und der Stimmung kommen«, so Matthias auf dem<br />

Brinke, Chefarzt der Neurologischen Abteilung der<br />

Fachklinik.<br />

Der Fall einer 76-jährigen Patientin illustriert die<br />

rehabilitativen Möglichkeiten der Klinik sehr anschaulich.<br />

Zwei Wochen nach einem massiven Eingriff, bei<br />

dem ihre Aortenklappen in einer entsprechenden<br />

Schwerpunktklinik ersetzt worden waren, kam Henriette<br />

Kramer zur stationären Anschlussheilbehandlung in<br />

die Fachklinik Fürstenhof.<br />

Die Einweisungsdiagnose nannte Folgendes: »Physisch<br />

schwacher Zustand nach Aortenklappenersatz


(Kunstklappe) bei vorbestehender hochgradiger<br />

Aortenklappenverengung. Die<br />

Patientin befindet sich in einer schweren<br />

depressiven Episode, sie zeigt ein Durchgangssyndrom<br />

mit optischen Halluzinationen<br />

und wahnhaften Anteilen und eine<br />

arterielle Hypertonie.« Nach eingehender<br />

Diagnostik im Fürstenhof wurden darüber<br />

hinaus »Entgleisung des Wasser- und<br />

Elektrolythaushalts und eine Schilddrüsenüberfunktion«<br />

festgestellt. Aufgrund<br />

des sehr schwachen Allgemeinzustandes<br />

musste Henriette Kramer auf der Wachstation<br />

aufgenommen werden.<br />

»Zu Beginn des stationären Aufenthaltes<br />

war die frisch operierte Patientin körperlich<br />

sehr schwach, nahezu mobilisationsunfähig.<br />

Sie hatte sich selbst quasi<br />

aufgegeben«, erläutert Dr. Ulf Jonas, Ärztlicher<br />

Direktor und Chefarzt der kardiologischen<br />

Abteilung des Fürstenhofs. Dieser<br />

Zustand ist bei der Vorgeschichte<br />

nicht unüblich, stellt aber jedes Mal aufs<br />

Neue eine Herausforderung für das Team<br />

von Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften<br />

dar. Der therapeutische Ansatz, die<br />

optimalen interdisziplinären Möglichkeiten<br />

des Fürstenhofs zu nutzen, ist für die<br />

erfolgreiche Rehabilitation derartiger Fälle<br />

entscheidend. In Zusammenarbeit mit<br />

dem Chefarzt der Neurologischen Fachabteilung,<br />

Matthias auf dem Brinke, dem<br />

Psychologen Klaus-Gerhard Uhlig und<br />

den Therapeuten und Pflegern wurde ein<br />

individuelles Therapiekonzept für die 76-<br />

Jährige aufgestellt.<br />

Für die internistischen und neuro-psychiatrischen<br />

Erkrankungen empfahlen die<br />

Experten eine maximale medikamentöse<br />

Therapie. Gleichzeitig wurde zur Restabilisierung<br />

eine psychologische Einzeltherapie<br />

verordnet. Eine den psychischen und<br />

physischen Fortschritten angepasste individuelle<br />

Physio-Einzeltherapie rundete<br />

das Gesamt-Therapiekonzept ab.<br />

Gerade die psychologische Aufrichtung<br />

und Stabilisierung zeigte rasche Fortschritte.<br />

Darauf aufbauend wurden die<br />

therapeutischen Möglichkeiten dann zunehmend<br />

erweitert. Nach ihrer einzelgymnastischen<br />

Behandlung und Mobilisation<br />

Patienten-Forum<br />

am Rollator konnte<br />

Henriette Kramer<br />

im weiteren Verlauf<br />

des stationären Aufenthaltes<br />

bereits an<br />

der leichten Gruppenkrankengymnastik<br />

teilnehmen. MuskuläreVerspannungen<br />

besserten sich<br />

durch die Teilmassagen<br />

und die krankengymnastischen<br />

Übungen. Darüber<br />

hinaus wurden zur<br />

Prophylaxe ihrer<br />

postoperativen Belüftungsstörungen<br />

der Lunge zweimal Fachklinik Fürstenhof aus der Perspektive »Brunnenallee«<br />

täglich Atemübungen<br />

(Triggern) durchgeführt. Im Rahmen sung mit einem Rollator gut voranbe-<br />

der Ergotherapie absolvierte die Patientin wegen, und auch ihre depressive Verstim-<br />

ein Aufmerksamkeitstraining. Im Gesundmung hatte sich deutlich gemindert. Die<br />

heitsbildungsprogramm hörte sie Vorträge Klinik empfahl ihr beim Abschied die<br />

zur Ernährung bei Marcumar-Einnahme Adresse einer ambulanten Herzgruppe an<br />

und über die Risikofaktoren ihrer Erkran- ihrem Heimatort.<br />

kung sowie das Leben nach einer Herz- Trotz anfänglicher Zweifel fühlte sich<br />

klappenoperation.<br />

die 76-Jährige ihren häuslichen Anforde-<br />

Henriette Kramer hat in ihrer Reha rungen gewachsen und konnte somit in<br />

sehr gute Ergebnisse erzielt. In der An- die ambulante Weiterbetreuung entlassen<br />

schlussheilbehandlung konnte eine deut- werden. Später schrieb sie in einem Danliche<br />

Verbesserung ihres physischen und kesschreiben an Dr. Jonas, sie habe »Men-<br />

seelischen Gesundheitszustandes erschen gefunden, die mir helfen«.<br />

reicht werden. Sie konnte sich bei Entlas-<br />

*Name geändert<br />

Chefarzt Dr. Ulf Jonas und Chefarzt Matthias auf dem Brinke<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

47


Patienten-Forum<br />

»Jeder hat sein eigenes Skoliosemuster«<br />

10 Jahre <strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik in Bad Sobernheim<br />

1995 übernahm <strong>Asklepios</strong> die Katharina-Schroth-Klinik<br />

in Bad Sobernheim.<br />

Nach umfangreichen Umbauarbeiten bietet<br />

das orthopädische Rehabilitationszentrum<br />

für Skoliose und andere Wirbelsäulendeformitäten<br />

heute 173 Patienten stationäre<br />

Betreuung auf höchstem Niveau.<br />

Unter ärztlicher Leitung des Orthopäden<br />

Dr. Hans Rudolf Weiß, des Enkels von<br />

Katharina Schroth, wurden allein in den<br />

vergangenen zehn Jahren mehr als 20000<br />

Patienten stationär erfolgreich therapiert.<br />

<strong>Asklepios</strong> intern sprach mit zwei jungen<br />

Frauen über die Klinik, die Therapie und<br />

ihr Leben mit Skoliose.<br />

Juliane Gottke ist 22 Jahre alt. Eine Skoliose<br />

sieht man der attraktiven jungen<br />

Frau nicht an. »Ich habe mir durch die<br />

Schroth-Therapie zwar eine sehr gute Haltung<br />

erarbeitet und wirke gerade, ich bin<br />

es aber nicht wirklich. Trotz Therapie<br />

und der Tatsache, dass ich<br />

beschwerdefrei bin, habe<br />

ich immer noch<br />

einen Bogen<br />

von etwa<br />

48 ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

30 Grad. Aber ich bin schmerzfrei«, sagt<br />

sie und lächelt stolz. Juliane Gottke studiert<br />

in Mainz Englisch und Geschichte<br />

im 6. Semester. Seit ihrem 14. Lebensjahr<br />

war Juliane sechs Mal zur Skoliose-Intensiv-Rehabilitation<br />

in Bad Sobernheim.<br />

Hier hat sie sich mit Heidi Ströher angefreundet.<br />

Bei der 36-jährigen Finanzbeamtin<br />

aus Gießen wurde bereits im Säuglingsalter<br />

eine Skoliose diagnostiziert.<br />

Auch Heidi Ströher kennt die Klinik gut.<br />

Vor 13 Jahren war sie das erste Mal hier<br />

zur Therapie, drei weitere Aufenthalte<br />

folgten.<br />

Sie waren 1993 zum ersten Mal hier.<br />

Was hat sich durch die massiven Umbauten<br />

und den Trägerwechsel verändert?<br />

Heidi Ströher: Sehr viel! Die Atmosphäre<br />

in der alten Klinik war familiärer,<br />

aber es herrschte auch ein recht strenges<br />

Regiment. Die Therapeuten haben mehr<br />

Druck gemacht. Oftmals ging man bei<br />

den Übungen über die eigene Belastungsgrenze.<br />

Heute wird eher darauf geachtet,<br />

gelenkschonender und patientenorientierter<br />

zu arbeiten. Jeder hat sein eigenes<br />

Skoliosemuster, daher ist eine individuelle<br />

Betreuung absolut wichtig. Gruppenarbeit<br />

allein hilft da nicht. Neben der<br />

Schroth-Therapie gibt es in der neuen<br />

Klinik auch Möglichkeiten, andere<br />

therapeutische Methoden auszuprobieren<br />

oder an sportlichen Aktivitäten<br />

teilzunehmen, z. B. Aerobic oder<br />

Tai Chi. Auch das Schwimmbad ist<br />

eine feine Sache.<br />

Sie mussten bereits mit sechs Jahren<br />

ein Korsett tragen. Sicherlich<br />

sah das damals anders aus als<br />

heute.<br />

Heidi Ströher: Mein Korsett<br />

war sehr steif und schwer. Ich<br />

konnte mich kaum bewegen. Das<br />

Kopfteil war an einer Schiene befestigt.<br />

Rechts- und Linksdrehungen mit dem<br />

Kopf waren nicht einfach und vor allen<br />

Dingen nicht lautlos. Dennoch habe ich<br />

es Tag und Nacht getragen – insgesamt<br />

zehn Jahre. Hier im Haus arbeiten zwei<br />

Firmen nach neuester Technik. Mit einem<br />

Bauprogramm wird am Computer, je nach<br />

individueller Krümmung der Wirbelsäule,<br />

das Korsett passgenau entwickelt. Von<br />

einem solchen Korsett konnte ich nur<br />

träumen!<br />

Frau Gottke, wurden Sie gleich<br />

richtig diagnostiziert und therapiert?<br />

Juliane Gottke: Nein. Bei mir wurde<br />

zwar eine richtige Diagnose gestellt, aber<br />

anschließend falsch therapiert. Ich hatte<br />

in der Vorschule nur 10 Grad Verkrümmung.<br />

Mit 13 Jahren hat man mir gesagt,<br />

meine Skoliose sei nicht behandlungsbedürftig.<br />

Mit 14 Jahren waren es dann<br />

bereits 40 Grad. Die richtige Therapie bekam<br />

ich erst hier bei <strong>Asklepios</strong>.<br />

Was hat Ihnen geholfen,<br />

die schwere Zeit durchzustehen?<br />

Heidi Ströher: Meine Eltern. Ich bin<br />

sehr behütet aufgewachsen. Aber auch<br />

dazu erzogen worden, selbstbewusst aufzutreten,<br />

nach dem Motto »Angriff ist die<br />

beste Verteidigung«. Mich hat keiner<br />

gehänselt in der Schule. Im Gegenteil, ich<br />

hatte viele Freunde.<br />

Juliane Gottke: Ich habe mir immer<br />

gesagt, der eine hat eine Brille, der andere<br />

eine Zahnspange, ich habe eben das Korsett.<br />

Fünf Jahre habe ich das tragen müssen,<br />

von 14 bis 19. Aber entscheidend war<br />

die Erfahrung, die ich hier machen konnte:<br />

Du bist nicht allein! In der Schule war<br />

ich die Einzige, die ein Korsett trug. Aber<br />

hier war ich eine von vielen. Das hat mir<br />

sehr geholfen. Nach meiner ersten Kur<br />

hier bei <strong>Asklepios</strong> hatte ich Adressen von


Jugendlichen aus ganz Deutschland. Das<br />

Leben in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten<br />

macht es leichter.<br />

Heidi Ströher: Leider habe ich nicht<br />

früher von der Katharina-Schroth-Klinik<br />

erfahren. Durch das Internet ist ja heute<br />

vieles leichter. Früher hatte man diese<br />

Möglichkeiten aber nicht. Und so bin ich<br />

viele Jahre falsch therapiert worden. Vor<br />

allem die Aufklärung ist wichtig. Hier<br />

wird sehr viel Wert auf eine gründliche<br />

Anatomie-Schulung gelegt. So habe ich<br />

verstanden, wie das grundsätzliche Behandlungskonzept<br />

funktioniert.<br />

Können Sie uns erklären,<br />

wie das aussieht?<br />

Juliane Gottke: Unter Anleitung von<br />

Schroth-Physio-Therapeuten trainieren<br />

wir ganz spezielle Übungen, die uns helfen,<br />

unsere Haltung zu korrigieren. Bei<br />

der dreidimensionalen Skoliosebehand-<br />

lung nach Katharina Schroth ist die aktive,<br />

so genannte Drehwinkel-Atmung in<br />

die Wirbelsäule und den Brustkorb entscheidend.<br />

Man atmet während der<br />

Übungen in die Partie, die sich dehnen<br />

und strecken soll. So wird die Muskulatur<br />

in der optimalen Korrekturhaltung gestärkt<br />

und ihre maximale Spannung erreicht.<br />

Die Übungen kann man dann zu<br />

Hause auch alleine fortführen.<br />

Wie oft muss man das tun?<br />

Juliane Gottke: Ich mache zwei Mal<br />

wöchentlich »Schroth«. Dann gehe ich<br />

noch zwei bis drei Mal pro Woche Laufen,<br />

Walken oder Schwimmen.<br />

Das Gespräch führte<br />

Sabine Bundschuh<br />

Weitere Infos:<br />

www.skoliose.com<br />

www.asklepios.com/BadSobernheim<br />

Das linke Röntgenbild zeigt eine Patientin vor Aufnahme der Schroth-Therapie. Nach regelmäßiger<br />

Anwendung der Schroth-Therapie und permanentem Tragen des Korsetts sieht man eine eindeutige<br />

Verbesserung (rechtes Röntgenbild)<br />

Patienten-Forum<br />

Skoliose<br />

Bei einer seitlichen Fehlstellung der Wirbelsäule<br />

spricht man von einer Skoliose. Sie hat<br />

vielfältige Ursachen – von angeborenen Fehlbildungen<br />

bis hin zu muskulären oder nervalen<br />

Schädigungen nach Unfällen oder bestimmten<br />

Erkrankungen. Bei etwa 85 Prozent<br />

der Skoliosen bleibt die auslösende Ursache<br />

jedoch unbekannt. Diese so genannte idiopathische<br />

Form der Skoliose spielt besonders<br />

im Kindes- und Jugendalter eine große Rolle.<br />

Da sie zunächst meist keine Beschwerden<br />

verursacht, wird die Skoliose häufig zufällig<br />

vor allem von den Eltern der betroffenen Kinder<br />

entdeckt. Später begünstigt die dauerhafte<br />

Fehlstellung der Wirbelsäule deren Abnutzung,<br />

so dass die Patienten mit zunehmendem<br />

Lebensalter unter erheblichen Beschwerden<br />

leiden können.<br />

Die als Folge der Skoliose auftretende krankhafte<br />

Verkürzung des Rumpfes führt zu einer<br />

enormen Belastung innerer Organe wie Herz,<br />

Lunge, Nieren, Magen und Darm. Bei der körperlichen<br />

Untersuchung zeigt sich in der<br />

Regel eine deutliche seitliche Verbiegung der<br />

Wirbelsäule. Eine Röntgenuntersuchung sichert<br />

die Diagnose. Die Wahl der Therapie<br />

richtet sich nach der Ursache der Skoliose,<br />

dem Alter des Patienten und dem Ausmaß der<br />

Fehlstellung. Bei beginnenden Skoliosen stehen<br />

dabei vor allem krankengymnastische<br />

Maßnahmen im Vordergrund. Später kommt<br />

die Behandlung mit einem Korsett hinzu. Ausgeprägte<br />

Skoliosen müssen operativ korrigiert<br />

werden. Bei frühzeitiger adäquater Therapie<br />

einer Skoliose bestehen meist gute Heilungsaussichten.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik in<br />

Bad Sobernheim hat als orthopädisches<br />

Rehabilitationszentrum für Wirbelsäulendeformitäten<br />

einen besonderen Schwerpunkt in<br />

der stationären Behandlung von Skoliosepatienten.<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

49


Innenraum der AOL-Arena<br />

Patienten-Forum<br />

Die Welt zu Gast bei Freunden<br />

Zur medizinischen Versorgung bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006<br />

Deutschland im Fußballfieber. Die<br />

18. FIFA Fußball-Weltmeisterschaft<br />

zählt 2006 zu den größten Ereignissen in<br />

Deutschland. 32 Mannschaften treten gegeneinander<br />

an. Unter dem Motto »Die<br />

Welt zu Gast bei Freunden« finden einige<br />

der insgesamt 64 Spiele auch im FIFA<br />

WM-Stadion Hamburg statt. Fans, die<br />

keine Karten mehr ergattern konnten,<br />

treffen sich auf dem Heiligengeistfeld.<br />

Hier werden die Spiele auf Großleinwand<br />

übertragen.<br />

Doch wer hilft, wenn sich ein<br />

Zuschauer an einem zerbrochenen<br />

Glas schneidet, wenn sich<br />

ein Kind beim Herumtollen in den Rängen<br />

etwas bricht oder ein Fan mitten im<br />

euphorisierten Publikum vor Aufregung<br />

einen Herzinfarkt bekommt?<br />

50 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

<strong>Asklepios</strong> intern fragte Dr. Heinzpeter<br />

Moecke, ärztlicher Direktor der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Nord, Campus Ochsenzoll, zur<br />

Organisation, der Sicherheit und dem<br />

Ablauf im Krankheitsfall bei der FIFA<br />

WM 2006 in Hamburg. Dr. Moecke ist<br />

neben seiner Eigenschaft als Ärztlicher<br />

Direktor auch Koordinator der Notarztgestellung<br />

durch die Hamburger <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken während der FIFA WM 2006 und<br />

an der medizinischen Konzeption der<br />

hospitalen und rettungsdienstlichen Behandlung<br />

beteiligt.<br />

Großveranstaltungen müssen gut strukturiert<br />

und organisiert sein, damit in Notfallsituationen<br />

schnell reagiert werden kann.<br />

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Rettungsdienst der Feuerwehr Hamburg,<br />

dem Deutschen Roten Kreuz und den<br />

Krankenhäusern der <strong>Asklepios</strong> Kliniken in<br />

Hamburg aus? Letztere stellen ja den größten<br />

Teil der Ärzte pro Spieltag zur Verfügung.<br />

Dr. Heinzpeter Moecke: Die Basis bildet<br />

das zwischen der FIFA (Fédération<br />

Internationale de Football Association)<br />

und der Bundesregierung erstellte einheitliche<br />

Nationale Sicherheitskonzept. Die<br />

Umsetzung der Richtlinien erfolgt auf<br />

Landesebene durch das jeweilige Innenministerium.<br />

In Hamburg ist dies die<br />

Behörde für Inneres, die die Feuerwehr<br />

Hamburg zur verantwortlichen Einsatzleitung<br />

ernannt hat. Die Feuerwehr Hamburg<br />

stellt durch die Koordination zwischen<br />

den einzelnen Organisationen das<br />

zentrale Bindeglied dar. Sie koordiniert<br />

bei einem Notruf die Rettungskräfte, die<br />

Behandlung auf eigens hierfür bereitgestellten<br />

Behandlungsplätzen und be-


nachrichtigt bei Bedarf die Krankenhäuser<br />

über Art und Schwere der Verletzung.<br />

Parallel zum Nationalen Sicherheitskonzept<br />

hat das Deutsche Rote Kreuz<br />

(DRK) mit der FIFA einen Vertrag über die<br />

Sicherstellung der sanitätsdienstlichen<br />

Betreuung in den Stadien abgeschlossen.<br />

Zur Sicherstellung einer ausreichenden<br />

personellen Besetzung greift das DRK<br />

dabei auf andere Hilfsorganisationen zurück.<br />

Was beinhaltet das Nationale Sicherheitskonzept<br />

konkret? Und wie werden diese<br />

Punkte in Bezug zur notärztlichen Versorgung<br />

umgesetzt?<br />

Das Nationale Sicherheitskonzept<br />

regelt die individuelle Behandlung des<br />

Einzelnen im Stadion ebenso wie einen<br />

Massenanfall von Verletzten und Erkrankten.<br />

Folglich müssen neben dem Rettungsfachpersonal<br />

im Stadion ausreichend<br />

Reservekapazitäten außerhalb in<br />

Bereitschaft gehalten werden.<br />

Maßgeblich ist eine Versorgungskapazität<br />

von 50 Verletzten durch den Rettungsdienst<br />

und 200 Verletzten durch den<br />

verbesserten Sanitätsdienst pro Stunde.<br />

Um dies zu gewährleisten werden im Stadion<br />

Hamburg sowie an Public-Viewing-<br />

Bereichen (Übertragung der Spiele auf<br />

Großleinwänden) extra eingerichtete Behandlungsplätze<br />

aufgestellt. Die Größe<br />

der Behandlungsplätze an Public-Viewing-Bereichen<br />

kann dabei variieren. Sie<br />

richtet sich maßgeblich nach dem jeweiligen<br />

Bedarf, bestimmt durch die Attraktivität<br />

des Fußballspiels.<br />

Jetzt kennen wir die Organisation zwischen<br />

den einzelnen Akteuren vor Ort.<br />

Aber wie sieht die Organisation in einem<br />

Krankenhaus hinsichtlich der Kapazitäten<br />

während der FIFA WM 2006 aus?<br />

Wie bereitet man sich beispielsweise auf<br />

die Folgen eines Terroranschlag s vor?<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken in Hamburg<br />

sind vorwiegend Krankenhäuser mit einer<br />

sehr hohen Bettenkapazität (zwischen<br />

585 und 1523 Betten). Aufgrund dieser<br />

Kapazitäten besteht nicht die Notwendig-<br />

keit, spezielle Betten vorzuhalten. Um im<br />

Falle eines Ausnahmezustands vorbereitet<br />

zu sein, wird bereits unabhängig von<br />

der FIFA WM 2006 alle ein bis zwei Jahre<br />

eine Simulation mit 50 Verletzten pro<br />

Krankenhaus geprobt. Die Durchführung<br />

erfolgt nach eigens durch das Institut für<br />

Notfallmedizin der LBK Hamburg GmbH<br />

erstellten Alarm- und Einsatzplänen.<br />

Hinsichtlich eines Terroranschlags<br />

mit sehr vielen Verletzten muss situationsabhängig<br />

reagiert werden. Das ist<br />

schon durch die Art des Anschlags erforderlich.<br />

In Fällen einer Vergiftung durch<br />

Gase muss anders reagiert werden als bei<br />

Brandverletzungen.<br />

Angenommen, neben mir im Fanblock<br />

erleidet jemand einen Herzinfarkt, und<br />

der Hilferuf über ein Handy ist aufgrund<br />

einer Netzüberlastung nicht möglich. Wie<br />

soll ich reagieren? Wie sind die Rettungskräfte<br />

organisiert?<br />

Um auch diese Situationen zu kontrollieren,<br />

werden während der FIFA WM<br />

2006 die Sanitätskräfte in und außerhalb<br />

des Stadions verstärkt. Allein die Feuerwehr<br />

Hamburg stellt bis zu 200 zusätzliche<br />

Kräfte des Rettungsfachpersonals. Es<br />

ist also davon auszugehen, dass sich in<br />

Ihrer unmittelbaren Nähe Sanitäter befinden.<br />

Nach der Erstversorgung wird der<br />

Herzinfarktpatient umgehend in ein<br />

Krankenhaus gebracht und dort weiter<br />

medizinisch betreut. Über eine Hotline<br />

können Angehörige und Freunde erfragen,<br />

in welches Krankenhaus der Notfall<br />

eingeliefert wurde.<br />

Das Gespräch führte Christian Keunecke<br />

Die AOL-Arena heißt während der FIFA WM 2006<br />

»FIFA WM-Stadion Hamburg«<br />

Patienten-Forum<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Konzernzentrale Berlin, Hubertusstraße 12–22,<br />

16547 Birkenwerder<br />

www.asklepios.com<br />

Redaktion, verantwortlich für den Inhalt<br />

Mandy Wolf<br />

ZD Unternehmenskommunikation & Marketing<br />

Hubertusstraße 12–22, 16547 Birkenwerder<br />

Tel. (0 33 03) 52 24-04, Fax (0 33 03) 52 24-20<br />

E-Mail: mandy.wolf @ asklepios.com<br />

und die jeweiligen Autoren<br />

Produktion<br />

Bundschuh – Pressedienst<br />

Projektleitung: Sabine Bundschuh<br />

www.bundschuh-pressedienst.de<br />

Satz & Gestaltung<br />

Gero Pflüger Grafik & DTP, Hannover<br />

www.grafikdtp.de<br />

Fotos<br />

Jens Oliver Bonnet (S. 39), Sabine Bundschuh<br />

(S. 24, 48), DAK (S. 56), FIFA (S. 50–51), Peter<br />

Hamel (S. 7, 14, 16, 18, 41, 46, 54, 57, 61),<br />

Mark Hanke (S. 61), Intel (S. 33), Microsoft<br />

(S. 34), photocase.de (S. 43), Bertram Solcher<br />

(S. 1, 3, 8–11, 20, 27, 28–29, 30, 32), Rainer<br />

Surrey (S. 6), Andrea Weitze (S. 5, 22)<br />

Druck<br />

Druckerei Biewald, Hannover<br />

Erscheinungsweise<br />

4 x jährlich bundesweit<br />

Auflage<br />

25.000 Exemplare<br />

Anzeigen<br />

Sabine Malsch DTP-Grafik & Layoutgestaltung,<br />

Zellerodaer Weg 18, 36433 Bad Salzungen<br />

Tel. (0 36 95) 62 86 20<br />

E-Mail: sabine.malsch @ t-online.de<br />

Nächster Anzeigenschluss: 19.5.2006<br />

Nächster Redaktionsschluss: 14.4.2006<br />

Die nächste Ausgabe von <strong>Asklepios</strong> intern<br />

erscheint am 30.6.2006.<br />

Copyright<br />

Alle Rechte sind dem Herausgeber vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit dem<br />

Einverständnis der Redaktion. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers<br />

oder der Redaktion wieder.<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

51


Patienten-Forum<br />

»Das war ein Gefühl,<br />

das ich gar nicht beschreiben kann«<br />

Patient findet nach Tumor-OPs wieder Kraft in der <strong>Asklepios</strong>-Reha<br />

Im Oktober 2001 war mein Leben so<br />

gut wie perfekt. Ich hatte einen schönen<br />

Beruf, eine liebe Partnerin und stand mitten<br />

im Leben. Nie hätte ich gedacht, dass<br />

ich schon vier Tage später in der Uni-Klinik<br />

in Göttingen liegen sollte.<br />

Es wurden 42 Tage, und aus der Vermutung<br />

einer »Nervenentzündung«<br />

wurde die Diagnose »cervicaler Astrocytom,<br />

WHO II.« In meiner Halswirbelsäule<br />

hatte sich ein Tumor gebildet.<br />

Als mir die Risiken der bevorstehenden<br />

OP vermittelt wurden, brach für mich die<br />

Welt zusammen. Ich habe zum ersten Mal<br />

in meinem Leben wirkliche Angst gehabt.<br />

Am nächsten Morgen wurde ich operiert.<br />

Durch einen regelmäßigen Piepton<br />

wurde ich geweckt. Ich war wie zerschlagen.<br />

Langsam nahm ich immer mehr von<br />

mir wahr. Mein Kopf schmerzte, und ich<br />

glaubte, es würde meinen Nacken zerreißen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich<br />

noch nicht, dass sich unter meiner Halskrause<br />

eine 16 cm lange, zugetackerte<br />

Wunde befand. Ich wusste nur, dass ich<br />

noch nie in meinem Leben solche Schmerzen<br />

gehabt hatte. Irgendwann wurde mir<br />

bewusst, dass ich meine linke Körperhälfte<br />

nicht bewegen konnte, ich konnte mich<br />

anstrengen, konzentrieren wie ich wollte,<br />

aber ich konnte weder meinen Arm, die<br />

Hand, noch mein Bein bewegen.<br />

Ein paar Tage später musste ich erfahren,<br />

dass ich während der OP eine Luftembolie<br />

hatte und die OP schnellstens<br />

abgebrochen werden musste. Durch diesen<br />

Zwischenfall war es auch nicht möglich,<br />

den Tumor zu entfernen. Ich war<br />

geschockt. Die ganze OP noch einmal?!<br />

Das war ein Gefühl, das ich gar nicht<br />

beschreiben kann. Also wurde ich noch<br />

ein zweites, und weil immer noch ein<br />

52 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Tumorrest auf den MRT-Bildern zu sehen<br />

war, ein drittes Mal operiert.<br />

Zwischen der zweiten und dritten OP<br />

kam ich in die <strong>Asklepios</strong> Klinik nach Seesen.<br />

Dort sollte ich wieder »gangfähig«<br />

gemacht werden.<br />

Nach einem langen Aufenthalt im<br />

Krankenhaus kam mir die Rehaklinik fast<br />

wie ein Hotel vor. Keine nackten, sterilen<br />

Böden. Es war alles mit Teppich ausgelegt<br />

und relativ wohnlich. Ich fühlte mich von<br />

Anfang an gut aufgehoben und motiviert<br />

wie nie zuvor. Ich hatte ja ein festes Ziel<br />

vor Augen: nach Hause zu kommen, wieder<br />

zu laufen und vor allem wieder Sport<br />

zu treiben.<br />

Auch wenn es für mich total anstrengend<br />

war, habe ich versucht, alle Therapien<br />

mitzumachen, damit ich ganz schnell<br />

wieder gesund werde. Ich habe immer<br />

geglaubt, dass ich es auch schaffe. Nach<br />

einiger Zeit konnte ich schon wenige<br />

Schritte mit Unterstützung gehen. Dank<br />

der netten Ärzte und Therapeuten in der<br />

Reha vergingen diese zwölf Wochen recht<br />

schnell.<br />

Die nächste OP verlief glücklicherweise<br />

völlig glatt. Meine Einschränkungen<br />

waren nicht viel größer als davor. So<br />

freute ich mich schon auf die Rehaklinik<br />

und war total motiviert. Nach zwölf Wochen<br />

Aufenthalt, in denen wir gemeinsam<br />

versuchten, so viel wie möglich von meinen<br />

Einschränkungen abzubauen, wurde<br />

ich entlassen. Außer dass ich einige Meter<br />

alleine laufen konnte, war ich sonst sehr<br />

viel auf fremde Hilfe angewiesen. Einkaufen,<br />

Auto fahren und vor allem wieder arbeiten<br />

gehen, das war leider nicht möglich.<br />

Im darauf folgenden Jahr konnte ich<br />

mich zwar noch um einiges verbessern,<br />

meine Beweglichkeit etwas ausbauen,<br />

Stephan Blank ist tapfer: »Ich weiß, dass ich nie wieder<br />

so werde, wie ich einmal war. Aber ich werde<br />

auch nie vergessen, dass es hätte schlimmer werden<br />

können.«<br />

aber mein Leben, wie es früher einmal<br />

war, bekam ich bis heute nicht wieder. Ich<br />

musste mich ganz schön umstellen.<br />

Da ich meinen letzten Beruf nicht<br />

mehr ausüben kann, mache ich gerade<br />

eine Fortbildung. Ich habe die letzten Jahre<br />

immer gekämpft, trainiert, an mich geglaubt<br />

und an mir gearbeitet. Auch wenn<br />

ich mittlerweile wieder kurze Strecken gehen<br />

kann, muss ich immer mit dem Wissen<br />

leben, dass ich nie wieder so werde,<br />

wie ich einmal war. Aber ich werde auch<br />

nie vergessen, dass es hätte schlimmer<br />

werden können. Damit ich nicht einroste<br />

und mich weiter verbessere, gehe ich<br />

noch immer zu meinen Anwendungen in<br />

die <strong>Asklepios</strong> Klinik in Seesen.<br />

Stephan Blank, Seesen


Kinder im Grenzbereich<br />

Zur Erkennung und Behandlung des ADHS<br />

Der vierjährige Max legte in seinem<br />

Verhalten so ziemlich alles an den Tag,<br />

was unsere Vorstellung von einem »bösen<br />

Kind« bedient: Unruhig und rastlos fegte<br />

er durchs Leben, beschimpfte seine Mutter,<br />

fiel im Kindergarten aus der Rolle, bespuckte<br />

und biss die anderen. Nichts<br />

konnte ihn dazu bewegen, auch mal allein<br />

zu spielen oder eine komplexere Aufgabe<br />

zu erfüllen. Ergebnis einer schlechten Erziehung?<br />

Keineswegs. Als Ursache der Dauerkrise<br />

wurde im Fachkrankenhaus<br />

Uchtspringe das Aufmerksamkeits-<br />

Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS)<br />

diagnostiziert. Dr. med. Uwe Kordts, Stationsarzt<br />

in der Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie,<br />

zeigte bei einer<br />

Fachtagung am Beispiel des kleinen Jungen<br />

auf, wie sich die Symptomatik zuspitzen<br />

kann. »Alle Beteiligten waren rat- und<br />

hilflos. Die Mutter fand schließlich den<br />

Weg zu uns, weil sie große Angst hatte,<br />

dass Max etwas passieren könnte, denn er<br />

war sich bei seinem Treiben auch keiner<br />

Gefahr mehr bewusst.« Nachdem sich der<br />

ADHS-Verdacht bestätigt hatte, konnte<br />

dem Vierjährigen mit einer multimodalen<br />

Therapie geholfen werden. Er ist inzwischen<br />

viel ausgeglichener und zufriedener,<br />

die Menschen in seinem Umfeld haben<br />

gelernt, ihn geduldig und verständnisvoll<br />

zu bestärken.<br />

»Erziehungsberatung und Elterntraining<br />

sind wichtige Elemente unserer therapeutischen<br />

Arbeit«, erklärte Dr. Kordts.<br />

Klare Regeln und feste Zeiten, Konsequenz,<br />

Anerkennung, Lob und liebevolle<br />

Zuwendung tragen maßgeblich dazu bei,<br />

Therapieerfolge nach der Entlassung aus<br />

dem Krankenhaus zu festigen.<br />

Am besten geht das, wenn auch im<br />

Kindergarten bzw. in der Schule eine verständnisvoll-zugewandte<br />

Begleitung mög-<br />

lich ist. »Durch eine differenzierte Unterrichtsmethodik<br />

in Kombination mit einer<br />

gezielten pädagogischen Arbeit, die auch<br />

Entspannungstraining und verhaltenstherapeutische<br />

Elemente umfasst, können<br />

etwa 85 Prozent der Kinder später wieder<br />

erfolgreich in ihre Heimatschule integriert<br />

werden«, sagt Dipl.-Pädagogin Kerstin<br />

Wiergowski, Rektorin der Förderschule<br />

mit Ausgleichsklassen Uthmöden.<br />

Dr. med. habil. Wolfram Kinze, Chefarzt<br />

der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

und Psychotherapie der Landesklinik<br />

Lübben, warnte davor, sich mit<br />

gängigen Klassifikationssystemen zu begnügen:<br />

»Es gibt nicht die Erkrankung, die<br />

Ursache oder die Therapie – jedes Kind<br />

hat sein eigenes ADHS, es gibt immer nur<br />

den individuellen Fall.« Viele davon würden<br />

sich im Grenzbereich zwischen »gerade<br />

noch erträglich« bis »penetrant« abspielen.<br />

Ob bei Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität<br />

und Impulsivität tatsächlich ADHS<br />

oder aber eine andere Störung vorliegt,<br />

könne nur im Zuge einer differenzierten<br />

Diagnostik ermittelt werden. Dazu gehörten<br />

insbesondere die psychopathologische<br />

und neurologische Befunderhebung, die<br />

Patienten-Forum<br />

Einschätzung<br />

der<br />

motorischenEntwicklung,<br />

die<br />

Verhaltensbeobachtung<br />

und die Messung<br />

von Leistungen.<br />

Die<br />

gastgebendeUchtspringer<br />

Chefärztin<br />

Junge Patienten der Kinder- und<br />

Dr. Erika Lisch- Jugendpsychiatrie Uchtspringe malten<br />

ka plädierte da- zum Thema der Tagung. Für das Titelblatt<br />

der Einladung wurde diese Zeichfür,<br />

den Wisnung<br />

des 14-jährigen Michael T. aussens-<br />

und Erfahgewähltrungsaustausch über ADHS zwischen allen beteiligten<br />

Fachleuten und Bezugspersonen kontinuierlich<br />

fortzusetzen. »Eine gute Zusammenarbeit<br />

ist notwendig, um bei den betroffenen<br />

Kindern folgenreiche Fehlentwicklungen<br />

bis ins Erwachsenenalter hinein<br />

zu verhindern.«<br />

ASKLEPIOS intern<br />

Franka Petzke<br />

Gastgeber und Referenten der Uchtspringer Fachtagung, von links: Dr. med. Uwe Kordts (Stationsarzt, Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie/-psychotherapie Uchtspringe), Dipl.-Pädagogin Kerstin Wiergowski (Rektorin Förderschule<br />

mit Ausgleichsklassen Uthmöden), Dr. med. habil. Wolfram Kinze (Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Landesklinik Lübben) und Dr. med. Erika Lischka (Chefärztin Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />

Uchtspringe)<br />

27/2006<br />

53


Patienten-Forum<br />

Keine Hektik im OP<br />

Ein ganz »normaler« Tag im Leben des Chirurgen Ludwig Schmück<br />

Zwei Gallenblasen, eine Halsschlagader,<br />

ein 12-Jähriger mit Leistenbruch: So<br />

sieht der Operationsplan des Chefarztes<br />

der Chirurgie am Eggenfeldener Krankenhaus<br />

aus. Dr. Ludwig Schmück kommt<br />

gerade aus der täglichen Besprechung mit<br />

den Kollegen. Jetzt steht der Arzt in der<br />

Umkleide, bis auf die Unterhose ausgezogen,<br />

und greift sich aus einem Regal die<br />

»Dienstkleidung« der Operateure: grüne<br />

Hose, Oberteil, Schuhe, Mundschutz und<br />

Haube. Dann wäscht er sich gründlich die<br />

Hände und Arme und lässt sich sterile<br />

Handschuhe überstreifen.<br />

Diese aufwändige Prozedur wird<br />

sich an diesem Tag noch mehrfach<br />

wiederholen, bevor der Chirurg<br />

durch die schwere Schiebetür in den<br />

Operationssaal geht. Fünf davon gibt es<br />

am Kreiskrankenhaus Eggenfelden, an<br />

einem »normalen« Tag sind mindestens<br />

vier durchgehend belegt.<br />

Hier wird mit einem Maximum an<br />

Konzentration gearbeitet. Chirurgie ist<br />

selbst für viele Ärzte noch immer die<br />

»Königsdisziplin« der Medizin. Dr.<br />

Schmück sieht das jedoch ganz anders:<br />

»Der Chirurg als Alleskönner, der zwischen<br />

Gallenblase und Tumor mal schnell<br />

einen offenen Knochenbruch operiert,<br />

den gibt es in Zukunft nicht mehr«, sagt<br />

der Chefarzt, der selbst Gefäß- und<br />

Unfallchirurg ist. Natürlich gäbe es gewisse<br />

»Pflicht-Kenntnisse« und Fähigkeiten,<br />

die jeder Facharzt für Chirurgie erlernen<br />

muss. »Aber letztendlich ist es heute<br />

wichtig, dass wir an unserem Haus Spezialisten<br />

für die Gefäßchirurgie haben und<br />

für die Bauch- oder Unfallchirurgie. So<br />

befindet sich der Patient buchstäblich<br />

54 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

stets in den richtigen Händen«, erklärt<br />

der Chefarzt.<br />

Das Klischee vom TV-Arzt findet er<br />

komplett falsch: »Rein in die Klinik, mal<br />

eben auf dem Weg zum OP das Röntgenbild<br />

studieren und dann zum Skalpell<br />

greifen – so läuft das nicht«, sagt Dr.<br />

Schmück. Genau das Gegenteil sei der<br />

Fall: »Eine Operation verlangt vor allem<br />

Teamarbeit. Der Operateur, die Assistenten,<br />

der Anästhesist, die Schwestern und<br />

Pfleger – alle müssen Hand in Hand<br />

arbeiten. Jeder muss wissen, was er zu<br />

tun hat.« Jedoch gibt es bei aller Routine<br />

auch im Operationssaal immer wieder<br />

unerwartete Entwicklungen. Trotz sorgfältigster<br />

und genauester Diagnostik kann<br />

es vorkommen, dass sich die Erkrankung<br />

oder die Verletzung dann, wenn sie durch<br />

das von den grünen Abdecktüchern begrenzte<br />

Operationsgebiet zu sehen ist,<br />

schlimmer ist als erwartet. Vor allem bei<br />

schweren Notfällen geht es um Leben und<br />

Tod. Dann müssen hinter den OP-Türen<br />

schwerwiegende Entscheidungen schnell<br />

und richtig getroffen werden, »aber gerade<br />

dann darf niemand in Hektik verfallen«,<br />

sagt Dr. Schmück.<br />

Nach der OP rückt das Reinigungsteam<br />

an, und der Raum, in dem gerade<br />

noch Monitore leuchteten und Überwachungsgeräte<br />

piepsten, wird nicht nur<br />

einfach sauber gemacht, sondern mit<br />

allergrößter Sorgfalt auf die Ankunft des<br />

nächsten Patienten vorbereitet. Das OP-<br />

Team kleidet sich inzwischen neu ein.<br />

Hygiene ist oberstes Gebot: frischer Kittel,<br />

neue Handschuhe, Mundschutz vors<br />

Gesicht. Wieder gehen die Türen zum OP<br />

auf. Dahinter wartet bereits der nächste<br />

Patient, der sich darauf verlassen kann,<br />

dass im Operationssaal alles getan wird,<br />

um ihm zu helfen.<br />

Gerd Kreibich<br />

Chefarzt Dr. Ludwig Schmück und OP-Schwester Marion nehmen an der Tür zum Operationssaal<br />

den nächsten Patienten in Empfang


Hilfe für Ahmad<br />

Premiere für Ilisarow-Methode in Parchim<br />

In der Parchimer <strong>Asklepios</strong> Klinik ist<br />

– zum ersten Mal in Mecklenburg-Vorpommern<br />

– ein Patient mit der Ilisarow-<br />

Methode behandelt worden. Das völlig<br />

zerstörte Schienbein eines neunjährigen<br />

Jungen wurde durch bewusste Provokation<br />

des Knochenwachstums geheilt.<br />

Ahmed Zai aus Afghanistan kam<br />

im Februar 2005 über die Initiative<br />

Friedensdorf in die Klinik. Der<br />

Junge hatte im Herbst 2004 durch einen<br />

Unfall eine offene Unterschenkelfraktur<br />

des rechten Beins erlitten. Aufgrund massiver<br />

Infektionen drohte eine Amputation.<br />

Die Ärzte in Parchim suchten fieberhaft<br />

nach einer Möglichkeit, um das zu<br />

verhindern.<br />

Zunächst musste die starke Entzündung<br />

heilen und der tote Knochen vollständig<br />

entfernt werden. Nachdem die Infektion<br />

ausgeheilt war, fehlten Ahmed neun<br />

Zentimeter Schienbeinknochen. Mehrere<br />

Operationen waren notwendig, um die<br />

Knochenenden zu begradigen, geschädigtes<br />

Gewebe zu entfernen und letztlich<br />

eine Premiere zur Heilung des Schienbeins<br />

zu wagen: Ende September 2005<br />

wurde an Ahmeds krankem Bein ein künstlicher<br />

Bruch hergestellt. Das abgetrennte<br />

Knochenstück wird seither – punktgenau<br />

in einem eigens für ihn gefertigten Zugund<br />

Stützsystem – täglich viermal für ein<br />

winziges Stück von der Bruchstelle wegbewegt.<br />

»Es handelt<br />

sich hierbei<br />

um einen Segmenttransport.<br />

Wir haben mit<br />

Unterstützung<br />

von Professor<br />

Michael Weber<br />

von der OrthopädischenUniversitätsklinik<br />

der RWTH Aachen erstmals diese Methode<br />

nach dem russischen Arzt Gawril Ilisarow<br />

angewandt«, erklärt Dr. Wenzel. Gemeinsam<br />

mit seinem Kollegen Dr. Dirk Knebler<br />

hat er sich auf Lehrgängen ausgiebig mit<br />

der in den 50er Jahren von Prof. Ilisarow im<br />

sibirischen Kurgan entwickelten Methode<br />

befasst. Ihre ersten Erfahrungen konnten<br />

die Mediziner mittlerweile vertiefen. Sie<br />

wollen dieses Verfahren, durch das einfache<br />

Fehlstellungen korrigiert und Missbildungen<br />

gemindert werden können, in Parchim<br />

etablieren.<br />

»Das Bein wird wieder volle Funktionstüchtigkeit<br />

erreichen. Einen Marathon<br />

wird Ahmed zwar nicht laufen kön-<br />

Patienten-Forum<br />

Ahmad mit seinen behandelnden Ärzten, Chefarzt Dr. Rüdiger Wenzel und Dr. Dirk Knebler<br />

nen. Aber er kann sich schon bald ganz<br />

normal bewegen«, freut sich Dr. Rüdiger<br />

Wenzel, Chefarzt der Chirurgischen Abteilung.<br />

Ein weiterer Patient aus der Region<br />

wartet bereits auf die Hilfe der Parchimer<br />

Chirurgen. Die Ilisarow-Methode<br />

wird bislang nur an großen Kliniken wie<br />

in Hamburg, Berlin oder Münster eingesetzt.<br />

In Mecklenburg-Vorpommern sind<br />

die Eldestädter Vorreiter. Die Vorteile, so<br />

die beiden Mediziner unisono, liegen<br />

nicht nur in der Korrektur fehlgestellter<br />

Gliedmaßen. Das bewusst herbeigeführte<br />

Wachstum neuer Knochensubstanz regt<br />

auch das Gewebe in der Umgebung an,<br />

neue Zellen zu bilden.<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

55


Patienten-Forum<br />

Ängste überwinden und<br />

mit dem Kind stärker werden<br />

Elterngruppengespräche in der Kinder- und Jugend-<br />

psychiatrie Uchtspringe<br />

»Magersucht – wir hatten darüber mal<br />

einen Bericht im Fernsehen gesehen«,<br />

erinnern sich Marion und Hans-Georg<br />

Schneider.* »Schlimm, dachten wir, aber<br />

es betraf uns nicht.« Das ist jetzt anders.<br />

Ihre Tochter Carolin leidet an dieser Ess-<br />

Störung und wird auf der Station 8A der<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie<br />

Uchtspringe behandelt.<br />

Und wie ergeht es dabei den Eltern?<br />

Wichtig ist, dass wir von Beginn<br />

an in die Therapie einbezogen<br />

wurden. Egal, welches Anliegen<br />

oder welche Frage wir haben, ob wir<br />

ängstlich oder besorgt sind, einfach mal<br />

Trost brauchen: Wir finden immer ein<br />

Dieses Bild malte die neunjährige Adriana aus Gardelegen beim<br />

Sommerfest des Fachkrankenhauses Uchtspringe. Sie beteiligte<br />

sich damit am Wettbewerb des Ministeriums für Gesundheit und<br />

Soziales unter dem Leitmotiv »Familie macht stark« – wie man<br />

hier sieht, auch die Mini-Familie<br />

56 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

offenes Ohr.« Auch in den monatlich<br />

stattfindenden Elterngruppengesprächen<br />

unter Leitung von Oberärztin Dr. Ute<br />

Ebersbach haben die Schneiders eine<br />

wertvolle Möglichkeit entdeckt, sich mit<br />

anderen Betroffenen auszutauschen. »Das<br />

geschieht in entspannter Atmosphäre, die<br />

Eltern kennen sich, und Neuankömmlinge<br />

spüren schnell, wie gut es tut, wenn<br />

man über seine Sorgen sprechen kann<br />

oder auch nur zuhört.« Zu einem besseren<br />

Verständnis trage bei, dass zugleich ein<br />

großer Fundus an Informationen anboten<br />

werde, zum Beispiel über den Einfluss der<br />

Familie bei der Entwicklung im Säuglingsund<br />

Kleinkindalter oder über das tiefenpsychologisch-analytisch<br />

orientierte Psychotherapie-Konzept<br />

der Station.<br />

Aus Sicht von Diana Trautmann, Stationsärztin<br />

auf der benachbarten 8B, können<br />

Eltern im psychodynamischen Gruppenprozess<br />

selbst erfahren, was ihre Kinder<br />

in der täglichen Psychotherapie leisten:<br />

»In der Elterngruppe werden Konflikte<br />

bewusst gemacht und bearbeitet. Es<br />

geht um das Verstehen eigener psychischer<br />

Prozesse, die in der Interaktion mit<br />

den Kindern eine große Rolle spielen.«<br />

Ziel sei es, über neue Möglichkeiten des<br />

Miteinanders in der Familie nachzudenken<br />

und diese später auch im Alltag<br />

gemeinsam zu leben.<br />

Um bei den Elterngesprächen kein<br />

Thema auszusparen, nehmen Vertreter<br />

vieler Berufsgruppen teil: Ärzte, Psychologen,<br />

Stationsschwestern, Sozialarbeiter<br />

und Lehrer. »Häufig sind Eltern in Sorge,<br />

wie es mit ihrem Kind nach der Entlassung<br />

weitergeht«, hat Krankenschwester<br />

Annett Fischer von der 8B beobachtet.<br />

»Da sind auch ganz praktische Tipps und<br />

Ratschläge gefragt.« Zum Beispiel darüber,<br />

welche Unterstützung man beim<br />

Jugendamt bekommt oder wie die Rückkehr<br />

in die Heimatschule am besten gelingen<br />

kann.<br />

Engagierte Eltern, die mit ihrem Kind<br />

gemeinsam stärker werden und sich dabei<br />

auch selbstkritisch hinterfragen, sind in<br />

der Kinder- und Jugendpsychiatrie allerdings<br />

keine Selbstverständlichkeit. So<br />

leben fast 50 Prozent der 12- bis 18-Jährigen,<br />

die auf der Uchtspringer Station 48 B<br />

behandelt werden, im Heim. Mitunter<br />

besteht zu den leiblichen Eltern kein Kontakt.<br />

Andere kommen aus Familien,<br />

denen die sozialen Probleme und ihre<br />

Erziehungsverantwortung längst über den<br />

Kopf gewachsen sind.<br />

Häufig reagieren Mütter und Väter,<br />

die unter Alkohol- oder anderen psychischen<br />

Problemen leiden, recht unreflektiert<br />

und unbeherrscht, wenn es um die<br />

Entwicklungs- und Verhaltensstörungen<br />

ihres Kindes geht. »Trotz all dieser<br />

Schwierigkeiten geben wir nicht auf.<br />

Diese Eltern brauchen unsere individuelle,<br />

aufklärende und stützende Begleitung<br />

besonders dringend«, ist Stationsärztin<br />

Mechthild Bauer überzeugt.<br />

Ein Vorteil der tagesklinischen Elternarbeit<br />

sei, dass die jungen Patienten nach<br />

der Therapie täglich zu Hause sind:<br />

»Dadurch ist die Familie unmittelbar in<br />

den Behandlungsprozess einbezogen,<br />

kann Hilfen und Hinweise zur Problembewältigung<br />

gleich im Alltag erproben.«<br />

*Name geändert Franka Petzke


Unfälle sind die größte Gefahr für Kinder<br />

Expertentipps vom Chefarzt der Kinderklinik Weißenfels<br />

Jedes Jahr erleiden in Deutschland 1,8<br />

Millionen Kinder einen Unfall. Hierbei<br />

verletzen sie sich so schwer, dass sie zum<br />

Arzt oder in die Klinik müssen. 303000<br />

dieser Kinder sind noch im Vorschulalter.<br />

532 Kinder starben allein im Jahr 2000<br />

infolge von Unfällen – mehr als durch Infektionen<br />

oder Krebs. 3000 Kinder behalten<br />

bleibende Schäden oder sind lebenslang<br />

behindert. Unfälle sind bei Kindern<br />

die häufigste Todesursache jenseits der<br />

Neugeborenen- und Säuglingszeit. Worauf<br />

sollten Eltern achten, um ihre Kinder<br />

vor Unfällen zu bewahren?<br />

Zu Hause und in der Freizeit sind<br />

Kinder besonders gefährdet. Der<br />

heiße Herd in der Küche, ungesicherte<br />

Steckdosen, offene Treppen, ein<br />

leicht zugänglicher Balkon, Warmwasserhähne,<br />

Pools und Regentonnen, nicht verschlossene<br />

Medikamentenschränke und<br />

Chemikalien (WC-Reiniger, Lampenöle,<br />

Essigessenz), Ersticken (Kissen, Plastiktüten),<br />

Aspirationen (Münzen, Batterien,<br />

kleines Spielzeug, Nüsse in Schokoladen),<br />

Strangulationen im Bett (Schnüre,<br />

Gurte, Ketten), Hundebisse – das sind<br />

nur einige von vielen Möglichkeiten, bei<br />

denen es zu tragischen Kinderunfällen mit<br />

lebenslangen Schäden oder Todesfolge<br />

kommen kann.<br />

Kleinkinder können selbst in einer<br />

Badewanne mit zehn Zentimeter hohem<br />

Wasserstand ertrinken. Verbrühungen und<br />

Verbrennungen zählen zu den fünf häufigsten<br />

Unfallursachen bei tödlichen Kinderunfällen.<br />

Jedes Jahr müssen ca. 6600<br />

Kinder aufgrund dieser Verletzungen in<br />

Krankenhäusern behandelt werden.<br />

Warum nehmen Säuglinge und Kleinkinder<br />

in der Unfallthematik so einen großen<br />

Raum ein? Hier sind viele Gründe zu<br />

nennen. Ein Gefahrenbewusstsein ist bei<br />

den Kleinen so gut wie gar nicht vorhanden.<br />

Ihre motorische Koordination und<br />

ihr räumliches Seh- und Hörvermögen<br />

sind noch nicht voll ausgereift.<br />

Auch als Verkehrsteilnehmer und bei<br />

Freizeit- und Sportaktivitäten sind Schulkinder<br />

und Jugendliche als Radfahrer,<br />

Mitfahrer im Auto oder als Fußgänger in<br />

Unfälle verwickelt. Hier ereignen sich 50<br />

Prozent aller tödlichen Unfälle. Als Ursachen<br />

kommen hohe Risikobereitschaft,<br />

verbunden mit Imponiergehabe und Wett-<br />

Patienten-Forum<br />

bewerbsdenken, Überschätzungen eigener<br />

Fähigkeiten sowie emotionale Unausgeglichenheit<br />

für diese Altersgruppe in<br />

Betracht. Der zunehmende Alkohol- und<br />

Drogenmissbrauch unter Jugendlichen<br />

leistet hierbei Schrittmacherdienste.<br />

Alle Analysen ergeben, dass mehr als<br />

60 Prozent der Unfälle vermeidbar sind,<br />

bei den tödlichen Verkehrsunfällen sind<br />

es sogar mehr als 95 Prozent. Meist werden<br />

sie durch Unachtsamkeit, mangelnde<br />

Aufsicht sowie Unkenntnis und Fehleinschätzung<br />

von Gefahrensituationen durch<br />

die Eltern und ihre Kinder verursacht.<br />

Im Internet finden Sie unter<br />

www.kinderaerzteimnetz.de/bvkj/pdf/<br />

kinderunfaelle.pdf eine Checkliste, anhand<br />

derer man überprüfen kann, ob man<br />

alle Gefährdungsmöglichkeiten im Heim,<br />

Garten, beim Spiel und im Verkehr erkannt<br />

und beseitigt hat. Damit ließe sich<br />

eine weitere Reduzierung von Kinderunfällen<br />

erreichen. Denn jeder Unfall ist einer<br />

zu viel und bewahrt die Betroffenen<br />

bei Verhinderung vor Leid und eventuellen<br />

lebenslang bestehenden Körperschäden.<br />

Dr. Wolfgang Knopp<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2005<br />

57


Patienten-Forum<br />

Eine offene Tür für psychiatrische Patienten<br />

Klinik Nord setzt PSYNOVA ® -Konzept mit zentraler Notaufnahme fort<br />

In der Klinik Nord wird die Psychiatrie<br />

auf dem Campus Ochsenzoll seit Jahren<br />

durch eine alle Mitarbeiterbereiche<br />

umfassende Konzeptarbeit begleitet. Diese<br />

Arbeit mit dem wohlklingenden Namen<br />

PSYNOVA ® hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

die Behandlungsqualität in den psychiatrischen<br />

Abteilungen der Klinik weiter<br />

zu verbessern, neue Therapiekonzepte<br />

zu entwickeln und die internen Abläufe<br />

transparenter zu machen. Im September<br />

2005 wurde mit der Umsetzung eines weiteren<br />

Bausteines aus PSYNOVA ® begonnen.<br />

Die Verbindung der zentralen psychiatrischen<br />

Notaufnahme und<br />

der psychiatrischen Institutsambulanz<br />

soll gemeinsam mit der im Hintergrund<br />

etablierten Akutstation eine weitere<br />

strukturelle und inhaltliche Verbesserung<br />

schaffen. Die neue Funktionseinheit<br />

bietet in besonderer Weise die Möglichkeit,<br />

eine geplante oder notfallmäßige Vorstellung<br />

in der Psychiatrie effizient, aber<br />

vor allem individuell und patientenorientiert<br />

durchzuführen. Der Arzt der zentra-<br />

58 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

len psychiatrischen Notaufnahme bespricht<br />

gemeinsam mit dem Patienten die<br />

Möglichkeiten der weiteren Behandlung<br />

und erstellt einen ersten Behandlungsplan.<br />

Dieser Plan kann die weitere ambulante<br />

Behandlung in der Klinik, aber auch<br />

bei einem niedergelassenen Nervenarzt<br />

oder Psychiater vorsehen. Bei Bedarf wird<br />

der Patient stationär oder in einer Tagesklinik<br />

aufgenommen. Durch die Möglichkeit,<br />

auf alle Stationen und Einheiten der<br />

Klinik zugreifen zu können, kann für<br />

jeden Patienten ein passendes Behandlungskonzept<br />

angeboten werden – von<br />

der spezialisierten Behandlungsstation<br />

bis zur wohnsitznahen Tagesklinik.<br />

Um diesem hohen Anspruch gerecht<br />

werden zu können, bietet die neue Funktionseinheit<br />

eine Vielzahl von Berufsgruppen<br />

zur komplexen und kompletten<br />

Behandlung von Patienten. Neben Ärzten<br />

sind hier Psychologen, Diplom-Pädagogen<br />

und zahlreiche Pflegekräfte jeweils<br />

mit speziellen Ausbildungsschwerpunkten<br />

und Erfahrungen beschäftigt. Im Rahmen<br />

der ambulanten oder stationären<br />

Konzepte werden auch Untersuchungen<br />

und Behandlungen für ganz spezifische<br />

Patientengruppen angeboten. Hier sind<br />

neben schweren chronischen psychiatrischen<br />

Erkrankungen auch seltene oder<br />

besonders aufwändig zu behandelnde Erkrankungen,<br />

etwa Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störungen<br />

(ADHS)<br />

bei Erwachsenen oder Trauma-Therapie<br />

nach qualvollen Lebensereignissen zu<br />

nennen. Durch den aufsuchenden fachärztlichen<br />

Dienst der neuen Abteilung<br />

werden Patienten betreut und versorgt,<br />

die nicht selbst in die Klinik kommen<br />

können, etwa wohnungslose psychisch<br />

Erkrankte.<br />

Ziel des PSYNOVA ® -Konzepts und<br />

seiner Umsetzung ist, dass die neue Funktionseinheit<br />

als offene Tür zu einer hoch<br />

qualifizierten Befunderhebung und zu einem<br />

modernen und qualifizierten psychiatrischen<br />

Behandlungsangebot wahrgenommen<br />

wird. Die immer noch bestehende<br />

Hemmschwelle, einen Patienten an<br />

eine psychiatrische Abteilung zu verweisen,<br />

sollte durch dieses neue Angebot<br />

gerade auch bei niedergelassenen Allgemeinmedizinern,<br />

Nervenärzten und<br />

Psychotherapeuten vermindert werden.<br />

Spezielle Fallkonferenzen und Fortbildungsangebote<br />

für nicht-psychiatrisch<br />

erfahrene Mediziner sind ebenso im<br />

Repertoire der neuen Funktionseinheit<br />

wie eine enge Zusammenarbeit mit den<br />

Patienten- und Angehörigengruppen.<br />

Kontakt<br />

Fragen zu allen Themenbereichen psychiatrischer<br />

Erkrankungen oder psychischer Störungen,<br />

speziell zu besonderen Leistungen und Behandlungsangeboten<br />

in der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Nord, beantwortet der Leitende Arzt der Psychiatrischen<br />

Zentralen Notaufnahme (P-ZNA),<br />

Dr. Peter Tonn, Tel. (040) 18 18-87 17 95,<br />

E-Mail peter.tonn@k-nord.lbk-hh.de


Visite<br />

Dietrich Grönemeyer hat mit seiner<br />

Vision von einer Medizin der Zukunft<br />

Aufsehen erregt. Seine Botschaft: Hightech<br />

und Naturheilkunde müssen mit liebevoller<br />

Medizin verbunden werden – im<br />

Mittelpunkt steht der Mensch!<br />

Haben Sie als Kind Angst vorm Arzt<br />

gehabt?<br />

Ja, extrem. Noch als Jugendlicher und<br />

junger Erwachsener bin ich fast ohnmächtig<br />

geworden, wenn ich Spritzen gesehen<br />

habe.<br />

Trotzdem sind Sie Arzt geworden?<br />

Entschieden habe ich mich nach einer<br />

Operation an der Nasenscheidewand.<br />

Das tat so weh, dass ich mir gesagt habe –<br />

jetzt wirst du Arzt! Das muss doch vorsichtiger<br />

zu machen sein.<br />

Jetzt haben Sie eine Abenteuergeschichte<br />

über einen Jungen<br />

geschrieben.<br />

Der Junge<br />

heißt Nanolino,<br />

ist zwölf Jahre alt, kleinwüchsig und neugierig<br />

auf alles, was mit dem Körper zu<br />

tun hat. Er will allen Menschen helfen<br />

und am liebsten sofort Arzt werden.<br />

Nanolino lernt Micro Minitec kennen.<br />

Sie hat einen geheimnisvollen Turbobeamer<br />

gebaut. Was ist das?<br />

Micro Minitec ist ein weiblicher<br />

Daniel Düsentrieb. Ihr Turbobeamer<br />

besteht aus einer Bildgebungsmaschine<br />

und einem Magnetfeld. Beim Experimentieren<br />

hat sie entdeckt, dass sie damit<br />

Dinge und sogar Tiere verkleinern – und<br />

nachher auch wieder vergrößern kann.<br />

Durch Zufall wird auch Nanolino zum<br />

Winzling gemacht. Was erlebt er?<br />

Er wird ganz klein, kleiner als ein<br />

rotes Blutkörperchen. Mit einem Mini-U-<br />

Boot macht sich Nanolino auf eine<br />

Entdeckungsreise durch den menschlichen<br />

Körper, flitzt durch Arme und<br />

Beine, saust durch Magen und Darm und<br />

erkundet die Welt von innen. Das ist gar<br />

nicht so einfach, denn überall lauern<br />

Gefahren auf ihn.<br />

Ihren Bruder Herbert Grönemeyer<br />

– treffen<br />

Sie den manchmal?<br />

Wir haben gerade<br />

gestern<br />

Nacht zusammengesessen<br />

und geredet<br />

und freuen uns immer,<br />

wenn wir uns sehen.<br />

Kinder an die Macht –<br />

gefällt Ihnen der Satz?<br />

(zeigt auf seinen Sohn<br />

Till, der neben ihm sitzt)<br />

Ja, deswegen ist er<br />

immer dabei.<br />

Das Gespräch führte<br />

Michael Kunitzsch<br />

Bilder aus »Der kleine<br />

Medicus«<br />

Patienten-Forum<br />

Zeit zum Lesen:<br />

Der kleine Medicus<br />

»Der kleine Medicus« ist ein wunderbares Kinderbuch.<br />

Mit der spannenden Geschichte<br />

vom kleinen Nanolino, der sich selber<br />

»schrumpft« und durch den Körper seines<br />

Großvaters reist, wendet sich Grönemeyer vor<br />

allem an die jungen Leserinnen und Leser. Er<br />

macht sie mit den Geheimnissen ihres eigenen<br />

Körpers vertraut und erklärt, was man<br />

selber tun kann, um gesund zu leben und sich<br />

die Errungenschaften der Medizin zunutze zu<br />

machen. Zugleich wird durch eindrucksvolle<br />

Bilder und wunderschöne Illustrationen die<br />

innere Schönheit des Menschen gezeigt.<br />

Das Buch vermittelt viel Wissenswertes von<br />

der Schulmedizin bis hin zu traditionellen<br />

Hausrezepten. Farbige Themenkästen zu<br />

Behandlungsmethoden, Anatomie, Technik,<br />

Großmutters Gesundheitsrezepten und verschiedenen<br />

Krankheiten erklären wichtige<br />

Fakten und geben nützliche Hintergrundinformationen.<br />

Dabei ist »Der kleine Medicus«<br />

weit mehr als ein Medizinbuch für Kinder. Grönemeyer<br />

gelingt es spielerisch, ein Bewusstsein<br />

für den eigenen Köper zu schaffen und<br />

für das, was ihn gesund erhält. Hier trifft<br />

medizinische Substanz auf Humor und eine<br />

Portion Menschlichkeit. Und das macht das<br />

Buch auch für große Leser zu einer überaus<br />

lohnenswerten Lektüre.<br />

Dietrich Grönemeyer: Der kleine Medicus,<br />

Rowohlt-Verlag 2006, 360 Seiten,<br />

22,90 Euro<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

59


Patienten-Forum<br />

Sport mit Lust<br />

Das medizinische Fitnesskonzept Hamburg vital<br />

Nur 20 Prozent der Bevölkerung sind<br />

richtig fit. 60 Prozent gehört zur amorphen<br />

Masse der Halbtrainierten, und 20<br />

Prozent sind in einer körperlich desolaten<br />

Verfassung. Der Mann, der diese<br />

Dreigliederung vornimmt, ist Dr. Oliver<br />

Dierk, Mannschaftsarzt beim Hamburger<br />

Sportverein und Oberarzt in der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Eilbek. Der herrlich<br />

undogmatische Sportmediziner macht<br />

auch den größten Bewegungsmuffeln<br />

Mut: Schon der regelmäßige Spaziergang<br />

bedeutet ein deutliches Plus an Lebensgefühl.<br />

Dagegen ist die Mammut-Joggingstrecke<br />

unter Stress nicht zwangläufig<br />

ein Gewinn.<br />

Wie bei allem im Leben gilt auch<br />

beim Sport, den individuell<br />

besten Weg zu finden. Das<br />

sieht beim Profi natürlich anders aus als<br />

beim Untrainierten«, sagt der 36-Jährige.<br />

Schmunzelnd gesteht er, selbst manchmal<br />

hinter den eigenen sportlichen Erwartungen<br />

zurückzubleiben. Er plädiert für Sport<br />

mit Lust und dem richtigen Augenmaß.<br />

Für extreme »Couch Potatoes« sei es schon<br />

eine Herausforderung, den Küchenboden<br />

zu wischen. Oliver Dierks Fußballprofis<br />

müssen dagegen selbst in der Winterpause<br />

heftig laufen und trainieren, um dem<br />

60 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Herzen und dem Kreislauf keinen Schaden<br />

zuzufügen.<br />

In seinem Berufsleben hat Oliver<br />

Dierk es mit beiden Extremen gleichermaßen<br />

zu tun. Zwar respektiert er die unterschiedlichsten<br />

Lebenshaltungen, ist sich<br />

über eines aber ganz sicher: »Es gehört<br />

zum Glücklichsein, dass man sich in seinem<br />

Körper wohlfühlt.« Und dieses Wohlbefinden<br />

ist über Bewegung leicht herzustellen.<br />

Mehr noch: »Nach der WHO<br />

(World Health Organization) dient Sport<br />

der Prophylaxe, aber auch der Therapie<br />

von Erkrankungen«, erläutert der Experte.<br />

Allen, die in diesem Frühjahr mit dem<br />

festen Vorsatz antreten, für sich und ihre<br />

Kondition etwas zu tun, versichert er<br />

glaubhaft: »Der Körper verzeiht erstaunlich<br />

viel. Er ist dankbar für die positive<br />

Veränderung. Schon nach wenigen Trainingseinheiten<br />

fühlt man sich besser.<br />

Nach zehn Jahren Sport ist sogar jemandem,<br />

der extrem schlecht gelebt hat,<br />

nichts mehr anzumerken.« Dierk empfiehlt<br />

nach längerem sportlichen Winterschlaf,<br />

Herz, Kreislauf und Gelenke beim<br />

Hausarzt oder Orthopäden kontrollieren<br />

zu lassen. Manchen Patienten rät er, ein<br />

Bewegungs-Tagebuch zu führen, um Aufschluss<br />

über das Ausmaß an körperlicher<br />

Bewegung zu erhalten.<br />

Medizinisch kompetente Fitness-Zentren<br />

hält er für einen Trend mit Zukunft.<br />

Oliver Dierk hat das Konzept von Hamburg<br />

vital mitentwickelt und ist dort ärztlicher<br />

Leiter. In den medizinischen Rehaund<br />

Sportzentren der Hamburger <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken wird jeder Gast individuell<br />

und fachlich qualifiziert begleitet: »Hier<br />

finden eben nicht nur Reha-Patienten ein<br />

sinnvolles, gesundes Trainingsprogramm.«<br />

Das Konzept greift: Die Zahl der Mitglieder,<br />

die ohne klinische Vorgeschichte oder<br />

akuten Reha-Bedarf kommen, steigt stetig.<br />

Dierk ist sicher, dass extreme Diäten<br />

eher schaden als nützen. »Jeder kennt die<br />

Ernährungspyramide. Sich danach zu verhalten<br />

und diszipliniert zu essen, ist der<br />

beste Weg. Das gelingt natürlich nicht<br />

immer«, sagt der viel beschäftigte Orthopäde,<br />

der sich als großer Freund von individuellen<br />

Wegen erweist: »Zum Lebensglück<br />

gehört auch Genuss, das bedeutet<br />

für den einen ein Glas Wein, für den<br />

nächsten eine Zigarre unter Freunden –<br />

obwohl das Rauchen wirklich eine große<br />

Dummheit ist.« Imke Wein<br />

Hamburg vital – medizinische<br />

Gesundheitsfitness<br />

• Eröffnung im März 2003<br />

• Medizinisch fundiertes Trainingskonzept in<br />

zwölf ausgewählten Reha-Zentren in Hamburg<br />

• Individueller Trainingsplan und Vital-Check<br />

• Spezialprogramme für verschiedene Krankheitsbilder<br />

• Moderne Reha-Einrichtungen, hoher Gerätestandard<br />

• Persönliche Betreuung ausschließlich von<br />

Fachärzten, Diplomsportlehrern und Physiotherapeuten<br />

• Angebot für Unternehmen »Betriebliche<br />

Gesundheitsförderung«<br />

• Über 1300 zufriedene Mitglieder<br />

Das medizinische Gesundheitstraining von<br />

Hamburg vital trägt entscheidend zur Primärund<br />

Sekundärprävention von Krankheiten bei.


<strong>Asklepios</strong> fragt<br />

<strong>Asklepios</strong> ist in der griechischen Mythologie<br />

der Gott der Heilkunst. In diesem<br />

Magazin hat er wieder einmal Antworten<br />

auf wichtige medizinische Fragen gegeben.<br />

Leser, die dieses Heft aufmerksam<br />

studiert haben, können uns sicherlich die<br />

folgenden drei Fragen beantworten.<br />

Einsender, die alle Antworten richtig<br />

haben, nehmen an der Verlosung teil.<br />

Ein Tipp: Es können auch zwei Antworten<br />

auf eine Frage zutreffend sein.<br />

1. Operation der Halsschlagader<br />

– und der Patient bleibt wach<br />

A.) ist völlig unmöglich<br />

B.) wird bei 5 Prozent der europäischen<br />

Patienten gemacht<br />

C.) reduziert das OP-Risiko<br />

2. Die altersabhängige<br />

Makuladegeneration<br />

A.) ist eine Sehstörung<br />

B.) ist ein abnormes Bedürfnis<br />

nach Marmelade<br />

C.) lässt Menschen Metamorphopsien<br />

sehen<br />

3. Wie viele Kinder in Deutschland erleiden<br />

pro Jahr einen Unfall?<br />

A.) 962500<br />

B.) 1,8 Millionen<br />

C.) 303000<br />

Balladen & Scharaden<br />

Unter den Einsendern verlosen wir ein 3-teiliges Käsebesteck<br />

für Genießer im Wert von 39,90 Euro aus rostfreiem<br />

Edelstahl. Einsendeschluss der Rätselauflösung ist der<br />

21.4.2006. Es gilt das Datum des Poststempels. Lösung per<br />

Postkarte oder E-Mail an die Redaktionsleitung:<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Mandy Wolf, ZD Unternehmenskommunikation<br />

& Marketing<br />

Hubertusstraße 12–22<br />

16547 Birkenwerder<br />

E-Mail: mandy.wolf@asklepios.com<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewonnen!<br />

Die Lösung unseres letzten Gewinnspiels »<strong>Asklepios</strong><br />

fragt« lautete: 1 b + c; 2 b und 3b. Romy Scharfenberg hat’s<br />

gewusst und den Bestseller »Die Hüter der Rose« von Rebecca<br />

Gablé gewonnen. Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß<br />

beim Lesen.<br />

Im nächsten Heft<br />

Alt wie Methusalem?<br />

So alt wie Methusalem – angeblich über 900 Jahre – wird kein Mensch. Doch insgesamt steigen<br />

die Lebenserwartungen der Europäer. Die Paulinenklinik Wiesbaden deckt das gesamte<br />

Spektrum der Geriatrie ab. Hier verhelfen Fachärzte aus den Bereichen Innere Medizin, Orthopädie,<br />

Neurologie und Psychiatrie älteren Menschen zu einem besseren Leben – vor allem bei<br />

Mehrfacherkrankungen.<br />

Eine Endorphinfabrik im Kopf<br />

15 Millionen Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen. Ein Forschungsprojekt des International<br />

Neuroscience Institute (INI) in Hannover will diesen Patienten helfen. Das Team um<br />

den Gehirnchirurgen Prof. Dr. Thomas Brinker verändert Stammzellen des Knochenmarks gentechnisch<br />

derart, dass sie hohe Mengen der schmerzstillenden Substanz Endorphin produzieren.<br />

Diese Zellen sollen in das Gehirn oder Rückenmark übertragen werden.<br />

Blick hinter die Tapete<br />

Mittels der Endosonographie kann man Strukturen und Nachbarorgane hinter der Schleimhaut<br />

des Gastrointestinaltrakts sehen. Man spricht hier vom »Blick hinter die Tapete«. Der geringe<br />

Abstand zwischen Ultraschalltransducer und den zu beurteilenden Strukturen ermöglicht eine<br />

unübertroffene Detailauflösung. Damit hat sich die Endosonographie in der Gastroenterologie<br />

einen wichtigen diagnostischen Stellenwert in der Bestimmung des Stadiums gastrointestinaler<br />

Tumore erobert.<br />

Das nächste <strong>Asklepios</strong> intern erscheint am 30.6.2006.<br />

ASKLEPIOS intern<br />

27/2006<br />

61


www.asklepios.com<br />

Das Unternehmen<br />

Akutkliniken – Klinikträgerschaft<br />

1 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach I Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumatologie 270<br />

2 Allgemeines Krankenhaus Altona Krankenhaus der Maximalversorgung 922<br />

3 <strong>Asklepios</strong> Klinik und Hotel St. Wolfgang Bad Griesbach Akutkrankenhaus 178<br />

4 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Bad Harzburg Fachkrankenhaus für Orthopädie und Innere Medizin 90<br />

5 <strong>Asklepios</strong> Schlossberg Klinik Bad König Fachklinik für Neurologische Frührehabilitation 70<br />

6 <strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 239<br />

7 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 301<br />

8 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 180<br />

9 Allgemeines Krankenhaus Barmbek Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 716<br />

10 <strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder Fachkrankenhaus für Orthopädie, Gefäßchirurgie, 180<br />

Plastische Chirurgie und Diabetologie<br />

11 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg Zentrum für Neurologie und Psychiatrie 360<br />

12 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Clausthal-Zellerfeld Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 44<br />

13 Allgemeines Krankenhaus Eilbek Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 680<br />

14 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Germersheim Krankenhaus der Grundversorgung 171<br />

15 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Goslar Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 333<br />

16 <strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg Akutkrankenhaus 398<br />

17 Allgemeines Krankenhaus Harburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 741<br />

18 <strong>Asklepios</strong> Kreiskrankenhaus Hohenmölsen Krankenhaus der Regelversorgung 160<br />

19 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald Fachkrankenhaus für Orthopädie und 120<br />

Rheumaorthopädie<br />

20 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Kandel Krankenhaus der Regelversorgung 239<br />

21 <strong>Asklepios</strong> Klinik Langen Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 321<br />

22 <strong>Asklepios</strong> Klinik Lich Krankenhaus der Regelversorgung 242<br />

23 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe Fachkrankenhaus für Orthopädie 160<br />

24 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben Zentrum für Neurologie, Psychiatrie, Kinder – und Jugendpsychiatrie 215<br />

25 <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting Fachkrankenhaus für Lungenkrankheiten und 302<br />

Thoraxchirurgie<br />

26 <strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim Krankenhaus der Regelversorgung 149<br />

27 <strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk Krankenhaus der Regelversorgung 390<br />

28 <strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg Krankenhaus der Regelversorgung 142<br />

29 <strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin Krankenhaus der Maximalversorgung 219<br />

30 Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz Krankenhaus der Regelversorgung 230<br />

31 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen I Fachkrankenhaus für Neurochirurgie, Neurologie, 213<br />

Gefäßchirurgie und Anästhesiologie<br />

32 Städtisches Krankenhaus Seesen Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 110<br />

33 <strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 150<br />

34 Allgemeines Krankenhaus St. Georg Krankenhaus der Maximalversorgung 758<br />

35 <strong>Asklepios</strong> Fachklinik Stadtroda Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie 316<br />

36 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz Zentrum für Neurologie und Psychiatrie 196<br />

37 Allgemeines Krankenhaus Wandsbek Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 605<br />

38 <strong>Asklepios</strong> Kreiskrankenhaus Weißenfels Krankenhaus der Regelversorgung 312<br />

39 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt I Krankenhaus der Regelversorgung 135<br />

40 <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden Krankenhaus der Regelversorgung 304<br />

41 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie 168<br />

42 Anaheim General Hospital Krankenhaus der Regelversorgung 100<br />

43 Bellflower Medical Center Krankenhaus der Regelversorgung 170<br />

44 Buena Park Medical Center Fachkrankenhaus für Geriatrie 55<br />

45 Hawthorne Medical Center Fachkrankenhaus für Psychiatrie 72<br />

46 Klinikum Nord Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 1.647<br />

47 L. A. Metropolitan Medical Center Krankenhaus der Regelversorgung 170<br />

48 Tustin Medical Center Krankenhaus der Regelversorgung 250<br />

Akutkliniken – Klinikmanagement<br />

49 Salus Fachkrankenhaus Bernburg* Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie 220<br />

50 Kreiskrankenhaus Eggenfelden Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 300<br />

51 International Neuroscience Institute Hannover Fachkrankenhaus für Neurochirurgie, stereotaktische<br />

Neurochirurgie und Neuroradiologie<br />

108<br />

52 Collm Klinik Oschatz Krankenhaus der Regelversorgung 258<br />

53 Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen Krankenhaus der Grundversorgung 215<br />

54 Kreiskrankenhaus Simbach Fachkrankenhaus für Ganzheitsmedizin 150<br />

55 Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe* Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie 210<br />

62 ASKLEPIOS intern 27/2006<br />

Betten/<br />

Plätze


Akutnahe Rehakliniken – Klinikträgerschaft<br />

56 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Bad Salzhausen Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 190<br />

57 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling Zentrum für Neurologische, Orthopädische 350<br />

und Geriatrische Rehabilitation<br />

58 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Schildautal Seesen II Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 176<br />

59 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt II Fachklinik für Pneumologie, Onkologie, 290<br />

Dermatologie und Allergologie<br />

60 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Falkenstein Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 160<br />

Rehakliniken – Klinikträgerschaft<br />

61 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach II Zentrum für Orthopädische und<br />

Rheumatologische Rehabilitation<br />

268<br />

62 <strong>Asklepios</strong> Burgseekliniken Bad Salzungen Fachklinik für Onkologie, Pneumologie und<br />

Orthopädie<br />

270<br />

63 <strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad Schwartau Fachklinik für Orthopädie und Gynäkologie 220<br />

64 <strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Fachklinik für Orthopädie 130<br />

65 <strong>Asklepios</strong> Klinik Helenenheim Bad Wildungen Fachklinik für Innere Medizin, Orthopädie,<br />

Urologie und Nephrologie<br />

160<br />

66 <strong>Asklepios</strong> Fachklinik Fürstenhof Bad Wildungen Fachklinik für Herz-/Kreislauferkrankungen 210<br />

67 <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg Fachklinik für Onkologie 140<br />

68 <strong>Asklepios</strong> Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein Fachklinik für Innere Medizin und Orthopädie 120<br />

69 <strong>Asklepios</strong> Weserberglandklinik Höxter Fachklinik für Neurologische und Orthopädische Rehabilitation,<br />

Therapiezentrum für neuromuskuläre Erkrankungen<br />

250<br />

Forensische Psychiatrie (Maßregelvollzug) – Klinikträgerschaft<br />

70 <strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Stadtroda 70<br />

71 LBK Klinik für Forensische Psychiatrie 178<br />

Forensische Psychiatrie (Maßregelvollzug) – Klinikmanagement<br />

72 Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Bernburg* 137<br />

73 Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Uchtspringe* 210<br />

Soziale Einrichtungen – Trägerschaft<br />

74 <strong>Asklepios</strong> Pflegezentrum Ahrensburg 83<br />

75 Tagesklinik Alstertor 24<br />

76 Drogenambulanz I Altona<br />

77 <strong>Asklepios</strong> Kurstift Bad Kreuznach 82<br />

78 Drogenambulanz III Harburg<br />

79 Drogenambulanz IV Högerdamm<br />

80 <strong>Asklepios</strong> Pflegezentrum Reinfeld 87<br />

81 Drogenambulanz II Wandsbek<br />

Soziale Einrichtungen – Management<br />

82 Salus Tagesklinik Dessau* 12<br />

83 Salus Heim zur U-Haftvermeidung Haus Eisenhammer Tornau* 20<br />

84 Salus Heimeinrichtung Gardelegen* 39<br />

85 Altenpflegeheim Jesenwang 64<br />

86 Salus Kinder- und Jugendheim Schloss Pretzsch* 107<br />

87 Salus Pflegeheim St. Georgii I Magdeburg* 78<br />

88 Salus Pflegeheim St. Georgii II Magdeburg* 48<br />

89 Salus Ambulanter Pflege- und Hauswirtschaftsdienst Magdeburg* –<br />

90 Salus Tagesklinik Salzwedel* 12<br />

91 Salus Tagesklinik Stendal* 19<br />

92 Salus Heimbereich Uchtspringe* 268<br />

93 Salus Tagesklinik Wittenberg* 15<br />

94 Salus Altenpflegeheim Uchstpringe* 50<br />

Insgesamt zählen 94 Einrichtungen zu den <strong>Asklepios</strong> Kliniken.<br />

* Bei diesen Einrichtungen handelt es sich um das gesamte Management der landeseigenen Gesellschaft SALUS gGmbH<br />

Das Unternehmen<br />

ASKLEPIOS intern<br />

Betten/<br />

Plätze<br />

27/2006<br />

www.asklepios.com<br />

63


M-Z864-2<br />

Innovationen<br />

für Menschen<br />

www.siemens.com/medical<br />

Proven Outcomes. Sichtbare Ergebnisse in<br />

der Bildgebung. Innovative Verfahren in der bild-<br />

gebenden Diagnostik ermöglichen häufig ein schnelleres<br />

und genaueres therapeutisches Vorgehen. Dabei wird<br />

der Patient möglichst wenig belastet und der gesamte<br />

Therapieverlauf effizient gestaltet. So können möglichst<br />

viele Menschen am medizinischen Fortschritt partizipieren.<br />

Siemens Medical Solutions that help<br />

Siemens Medical Solutions ist weltweit einer der größten<br />

Anbieter im Gesundheitswesen, beschäftigt rund 31.000<br />

Mitarbeiter und ist in 120 Ländern präsent.

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