3. Analyse der Nutzererwartung und ... - Eventkultur.lab
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Auflösung <strong>der</strong> herkömmlichen sozialen Bindungen, entstanden aus <strong>der</strong> Tendenz<br />
zu „vertraglichen Beziehungen“. 109 Diese einerseits gewünschten, an<strong>der</strong>erseits<br />
erschwerende Entwicklung führt dazu, dass die engen Fre<strong>und</strong>schaften zu einem<br />
wichtigen Bestandteil des Lebens werden. Gleichzeitig nimmt die Anstrengung des<br />
Alltages unumstritten stetig zu, die nötige Entspannung muss ihren Platz finden.<br />
Durch diese Verän<strong>der</strong>ungen findet ein umfassen<strong>der</strong> Wertewandel in <strong>der</strong><br />
Gesellschaft statt, <strong>der</strong> geprägt ist von kultureller Nachhaltigkeit, wie sie in Kapitel<br />
4.2 (Abgrenzung, S.29) definiert wurde. Dieser Wertewandel definiert das neue<br />
Leitbild eines Menschen, <strong>der</strong> sich an wahren tieferen <strong>und</strong> sinnhaltigeren Werten<br />
orientiert. Er muss beruflich erfolgreich sein, welches große Mühen kostet.<br />
Deshalb versucht er an<strong>der</strong>erseits ausgleichend die einfachen Dinge im Leben zu<br />
genießen. Es erfolgt eine scheinbar selbstverständliche Kombination <strong>der</strong><br />
Höchstleistungen im Beruf mit <strong>der</strong> dazugehörigen Verlangsamung des privaten<br />
Lebens. Diese Kombination wird treffend als „Entschleunigung“ 110 bezeichnet.<br />
Alle Faktoren führen in unterschiedlicher Wertigkeit dazu, dass die Trend- <strong>und</strong><br />
Szenegastronomie hier wichtige Aufgaben übernimmt. Die kulturelle<br />
Nachhaltigkeit wird bereits heute von den Gästen gezielt nachgefragt, jedoch ohne<br />
genaue Kenntnis <strong>der</strong> Zusammenhänge. Auch diese vorab erarbeiteten Annahmen<br />
wurde durch die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung eindeutig nachgewiesen.<br />
Die Erlebnisnachfrage in <strong>der</strong> Trend- <strong>und</strong> Szenegastronomie ist nach wie vor<br />
vorhanden, dargestellt bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> potentiellen Veranstaltungskonzepte. Hier<br />
herrscht jedoch offensichtlich eine Trennung einerseits zwischen den alltäglichen<br />
Bedürfnissen nach Kommunikation <strong>und</strong> Intimität mit Fre<strong>und</strong>en. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite wird auch das spezielle, seltener nachgefragte beson<strong>der</strong>en Erlebnis<br />
gewünscht. Die beschriebene Entwicklung zu mehr Intimität führt also nicht dazu,<br />
dass die jungen Erwachsenen nicht auch gerne feiern, sich fallen lassen <strong>und</strong> den<br />
Alltag für eine gewisse Zeit vergessen möchten. Entscheidend ist jedoch die<br />
gesunkene Gewichtung <strong>und</strong> zeitliche Verteilung.<br />
109 vgl hierzu auch das Interview mit Herrn Prof. Dr. Buss (dem Anhang beigefügt)<br />
110 vgl. Hauser, Uli: Entschleunigung- Sehnsucht nach mehr Zeit, in: Stern vom 02.07.2003, online im Internet:<br />
http://www.stern.de/lifestyle/reise/index.html?id=509985 (Stand 2<strong>3.</strong>07.03)<br />
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