3. Analyse der Nutzererwartung und ... - Eventkultur.lab
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4.5 Aktuelle Entwicklungen<br />
4.5.1 Ökonomische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
Die ökonomische Situation <strong>der</strong> Konsumenten hat sich seit <strong>der</strong> Einführung des<br />
Euros zumindest subjektiv erheblich verschlechtert, was sich durch ein<br />
sensibilisiertes Preisbewusstsein äußert. So sagten in einer Langzeitstudie<br />
bezüglich <strong>der</strong> Markenwahl bei Nahrungsmitteln im Jahr 2002 immerhin 62 % <strong>der</strong><br />
Befragten, dass sie mehr auf den Preis als auf die Marke achten würden. Dies<br />
bedeutet eine erstmalige deutliche Steigerung, denn bei <strong>der</strong> gleichen Frage im<br />
Vorjahr stimmten dieser Aussage nur 54 % <strong>der</strong> Befragten zu. 76<br />
Diese <strong>und</strong> weitere Faktoren führen zu einer Verbraucherstimmung „zwischen<br />
Pessimismus <strong>und</strong> Pragmatismus, Sparzwang <strong>und</strong> Schnäppchenjagd. Alles, was<br />
das Leben bisher angenehm <strong>und</strong> erlebnisreich machte, wird vorübergehend<br />
eingeschränkt“ 77 .<br />
Auch die Freizeitindustrie leidet unter dieser Stimmung, so schränken<br />
„Jugendliche ihre Kinobesuche ein, 78 Singles gehen weniger in die Kneipe, 79<br />
Paare reduzieren ihre Restaurantbesuche 80 <strong>und</strong> Familien mit Kin<strong>der</strong>n machen<br />
weniger Wochenendfahrten. 81 Konsumintensive Freizeitangebote bekommen die<br />
Knappheit <strong>der</strong> Haushaltsbudgets am meisten zu spüren.“ 82<br />
4.5.2 Soziale Verän<strong>der</strong>ungen<br />
4.5.2.1 Allgemein<br />
Die Situation <strong>der</strong> Deutschen hat sich in den letzten Jahrzehnten vor allem in<br />
Hinblick auf die Lebensbedingungen enorm verän<strong>der</strong>t. Dafür verantwortlich sind<br />
nicht zuletzt die in Kapitel 4.4 beschriebene Individualisierung <strong>und</strong> ein Phänomen,<br />
das die Amerikaner „Hurry Sickness“ 83 nennen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet<br />
dies:<br />
o „die Anzahl <strong>der</strong> Haushalte ist enorm gestiegen (+ 230 % seit 1950)<br />
o dabei sinkt die Größe <strong>der</strong> einzelnen Haushalte (1950: 2,99; 2001: 2,14)<br />
76<br />
vgl. GfK Panel Service Consumer Research GmbH: Consumer Index Mai 2003; online im Internet: http://www.gfk.de<br />
(Stand 0<strong>3.</strong>07.03)<br />
77<br />
Freizeit-Monitor 2002, a.a.O., S. 11<br />
78<br />
Während es 2002 noch 44 % waren, sank die Prozentzahl 2002 auf 40 %<br />
79<br />
Absenkung von 43% auf 39%<br />
80<br />
Absenkung von 37% auf 34%<br />
81<br />
Nur noch 11% statt 18%. Alle Werte beziehen sich auf den Zeitraum 2000 bis 2002<br />
82<br />
Freizeit-Monitor 2002, a.a.O., S. 11<br />
83<br />
Geschwindigkeitskrankheit/ Hetzkrankheit<br />
40