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3. Analyse der Nutzererwartung und ... - Eventkultur.lab

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Es kann ab Anfang <strong>der</strong> neunziger Jahre erstmals von einer Erlebnisgesellschaft<br />

gesprochen werden, innerhalb <strong>der</strong> sich, trotz ähnlicher Ausrichtung des Einzelnen,<br />

die Segmentierung <strong>der</strong> Gesellschaft unvermin<strong>der</strong>t fortsetzt. Erstmals war es<br />

möglich, dass die einzelnen Bereiche ohne soziale Spannung <strong>und</strong> Bezug<br />

aufeinan<strong>der</strong> parallel existieren konnten, denn angestrebte Erlebnisorientierung<br />

verstärkt eine innengerichtete Betrachtung. Spannungen zwischen Segmenten<br />

entstehen aber vor allem durch außenorientierte Wahrnehmung.<br />

Innerhalb dieser Gesellschaftsform mussten sich auch die Erscheinungsformen<br />

<strong>der</strong> Gastronomie verän<strong>der</strong>n. Aus <strong>der</strong> ursprünglich einfach zu definierenden<br />

Zielgruppe Arbeiterschaft entstanden fraktale Gesellschaftsgruppen mit ganz<br />

unterschiedlichen Ansprüchen.<br />

Der Erlebnismarkt entwickelte sich zu einem im Alltag vorherrschenden Markt.<br />

Nach Expansion <strong>der</strong> Erlebnisangebote folgte eine Intensivierung <strong>der</strong>gleichen,<br />

was langfristig dazu führte <strong>und</strong> führt, dass die Nachfrager eine gewissen<br />

Gleichmut gegenüber den Angeboten entwickeln. 72<br />

Letztendlich entstand aus diesen Entwicklungen die Erlebnisgastronomie. Die<br />

Anzahl <strong>der</strong> gastronomischen Einrichtungen war <strong>und</strong> ist so groß, dass <strong>der</strong> K<strong>und</strong>e<br />

auch hier einen emotionalen Zusatznutzen for<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> weit über die<br />

Nahrungsaufnahme hinausgeht. Wie dieser Zusatznutzen u.a. verwirklicht werden<br />

kann, wurde bereits in Kapitel <strong>3.</strong>2.2 ermittelt (Kognitive Prozesse, S. 23). Um,<br />

gemäß dem Thema, einen Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Erlebnisgastronomie<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Trend- <strong>und</strong> Szenegastronomie herzustellen, so vertritt die Verfasserin<br />

folgenden Standpunkt: Das Mittel, Gastronomie in Erlebnisgastronomie<br />

umzuwandeln, ist das Spiel mit dem Skript. Dies kann entwe<strong>der</strong> durch bauliche<br />

Maßnahmen 73 o<strong>der</strong> durch die thematische Ausrichtung erfolgen. Diese werden<br />

allerdings in <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Outlets in <strong>der</strong> Trend- <strong>und</strong> Szenegastronomie<br />

genutzt, ohne dies explizit auf die Erlebnisgastronomie zurückzuführen o<strong>der</strong> sich<br />

als eine solche zu bezeichnen. Es existiert folglich eine sehr große Schnittmenge<br />

zwischen den beiden gr<strong>und</strong>legenden Ausrichtungen, <strong>der</strong>en Konturen sich in <strong>der</strong><br />

Realität stark verwischen. Jede Einrichtung <strong>der</strong> Trend- <strong>und</strong> Szenegastronomie ist<br />

72<br />

Schulze, Gerhard: a.a.O.; S. 541 ff<br />

73<br />

Beson<strong>der</strong>e Gestaltung des Eintritts, transparente Toiletten o<strong>der</strong> Küche etc. Weiterführende Literatur: Schulz, Denise: Das<br />

Lokal als Bühne, Berlin 2000<br />

38

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