26.08.2013 Aufrufe

3. Analyse der Nutzererwartung und ... - Eventkultur.lab

3. Analyse der Nutzererwartung und ... - Eventkultur.lab

3. Analyse der Nutzererwartung und ... - Eventkultur.lab

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eine erste Werteanpassung erfolgte erst in den fünfziger Jahren, als die<br />

existenziellen Bedürfnisse befriedigt schienen <strong>und</strong> eine Weiterentwicklung möglich<br />

wurde.<br />

In dieser Zeit gesellschaftlich als wichtig bezeichnet waren vor allem diejenigen<br />

Werte, die gleichzeitig den ökonomischen Aufschwung begünstigten. Der aus<br />

<strong>der</strong> Not folgende deutsche Arbeitseifer beschreibt <strong>und</strong> definiert die<br />

Lebensphilosophie. Innerhalb dieser finden sich als allgemein wichtige Werten<br />

unter dem Oberbegriff „Pflicht- <strong>und</strong> Ordnungswerte“ u.a. „Ordnungsliebe <strong>und</strong><br />

Fleiß“ o<strong>der</strong> „Gehorsam <strong>und</strong> Unterordnung“. 65<br />

Daraus entwickelte sich die erneute Rückbesinnung auf gesellschaftliche<br />

Statusgruppen. Zugehörigkeit zu einer möglichst hochgestellten Gruppe <strong>und</strong><br />

Besitz <strong>der</strong> entsprechenden Symbole erlangten erste Priorität bei den Menschen.<br />

Was die Gastronomie betrifft, so erwiesen sich die Jahre bis Ende <strong>der</strong> fünfziger<br />

als durchaus existenzbedrohend. Zu dieser Situation führten vor allem drei<br />

Faktoren:<br />

• Privatismus <strong>der</strong> Arbeiter. Es erfolgte eine Orientierung zur Familie <strong>und</strong><br />

privaten Freizeitaktivitäten<br />

• Ausdifferenzierung <strong>der</strong> bisherigen Zielgruppe „Arbeiterklasse“. Denn nach<br />

dem 2. Weltkrieg führte vermin<strong>der</strong>te handwerkliche Fabrikarbeit zu einem<br />

Zuwachs <strong>der</strong> Angestelltengruppe<br />

• durch den Wie<strong>der</strong>aufbau wurden städtebauliche Vorstellungen umgesetzt,<br />

die zu einer neuartigen Trennung von Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsplatz führte<br />

Als Reaktion auf gesunkene Umsätze versuchten die Gastronomen, neue<br />

Konzepte zu etablieren. Vorrangig ist hier <strong>der</strong> Typ „Familiengaststätte“ zu<br />

nennen. Künftig sollten nicht nur die Arbeiter diese Lokalitäten besuchen,<br />

son<strong>der</strong>n gemeinsam mit ihren Familien ausgehen. Dafür wurde bei <strong>der</strong><br />

Einrichtung die bisher übliche Sitzgelegenheit an <strong>der</strong> Theke durch separate<br />

Tische im Gastraum ersetzt. Als Anzugsmittel wurden in den Familiengaststätten<br />

zusätzlich Fernsehgeräte aufgestellt. Ermöglicht wurde dies durch den 1953<br />

aufgenommenen Sendebetrieb. Doch das Konzept <strong>der</strong> Familiengaststätte<br />

65 vgl. Klages, Helmut: Traditionsbruch als Herausfor<strong>der</strong>ung, Frankfurt a.M. 1993, S.26 f<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!