3. Analyse der Nutzererwartung und ... - Eventkultur.lab

sich erschöpft zu haben. Die anhaltend unsicheren wirtschaftlichen Bedingungen
bewirken eine verstärkte Orientierung zu immateriellen Werten. Auf diese
Entwicklung wird in den folgenden Kapiteln eingegangen.
Auch beim Konsum gelten geänderte Bedingungen. Der Einzelne projiziert
verstärkt Emotionen in Produkte und Dienstleistungen und entscheidet sich in
seinem Konsum gemäss dieser Wertigkeiten. Die Entwicklung führt weg von der
sachlichen Entscheidung für funktionale Produkte vermehrt zu einer
erlebnisorientierten, emotionalen Kaufentscheidung. Der Konsument versucht, die
bereits erwähnte Anonymität der Unternehmen durch selbstgeschaffene
Vertrautheit zu überwinden. 59
Die Trend-und Szenegastronomie wird bewusst als Untersuchungsgegenstand
herangezogen, weil sie unter den organisierten, kommerziellen Freizeitangeboten
eine Sonderstellung einnimmt. Es existiert keine Einrichtung, die der Einzelne als
unkompliziertes, alltägliches Erlebnis vergleichbar aktiv gestalten kann. Der Kunde
entscheidet über Ort, Dauer und Inhalt. 60 Selbst die Teilnahme Anderer kann
durch gezielte Verabredungen teilweise beeinflusst werden. Der Konsument ist
sich der Macht durchaus bewusst, hier seine Erwartungen am ehesten
ausdrücken zu können. Somit trifft auch er direkte Entscheidungen über Erfolg
oder Misserfolg der gastronomischen Einrichtung. Aus genannten Gründen ist die
Verfasserin der Meinung, dass eventuelle zukunftsweisende Entwicklungen hier
auch am deutlichsten erkannt werden können.
4.3 Die Aufzeichnung und Umsetzung von Trends
Vor einer weiterführenden Betrachtung der Umsetzung der kulturellen
Nachhaltigkeit soll zum weiteren Verständnis dargelegt werden, wie ein Trend
festgestellt werden und auf seine Durchsetzungskraft untersucht werden kann.
Diese Erläuterungen sind für die Trend- und Szenegastronomie besonders
wichtig, da hier Trends besonders häufig gesetzt werden. Als Trend wird hier eine
Entwicklung verstanden, die möglicherweise eintritt bzw. an Bedeutung gewinnt.
In der 1. Phase muss ein Trend identifiziert werden. Dies geschieht vorzeitig
durch permanente Untersuchungen der Medien, der Werbung, der Produkte und
59 vgl. Buss, E.:a.a.O.; S.30 ff
60 vgl. Dröge, F., Krämer-Bandoni, T: Die Kneipe, Frankfurt a.M. 1987, S. 140
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