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TAB Fernwärme - EVD Energieversorgung Dormagen GmbH

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Technische Anschlussbedingungen der<br />

evd energieversorgung dormagen gmbh<br />

für das <strong>Fernwärme</strong>gebiet Heizwerk Süd<br />

(<strong>TAB</strong> <strong>Fernwärme</strong> Süd)<br />

1. Allgemein<br />

1.1. Diese technischen Anschlussbedingungen (<strong>TAB</strong>)<br />

gelten für den Anschluss und den Betrieb von Anlagen,<br />

die an die mit Heizwasser betriebenen<br />

Fernheiznetze der evd energieversorgung dormagen<br />

gmbh (evd) angeschlossen werden. Sie sind<br />

Bestandteil des zwischen dem Kunden und der<br />

evd abgeschlossenen Versorgungsvertrages. Ihre<br />

Rechtsgrundlage ist § 17 der Verordnung über<br />

Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit<br />

<strong>Fernwärme</strong> (AVB<strong>Fernwärme</strong>V) vom 20.06.1980.<br />

1.2. Sie gelten mit Wirkung vom 01.01.2005.<br />

1.3. Änderungen und Ergänzungen der <strong>TAB</strong> gibt evd in<br />

geeigneter Weise öffentlich bekannt. Sie werden<br />

damit Bestandteil des Vertragsverhältnisses zwischen<br />

dem Kunden und der evd.<br />

1.4. Für die Neuerrichtung oder wesentliche Änderung<br />

von Anlagen treten die bis zu diesem Zeitpunkt<br />

geltenden Technischen Bedingungen außer Kraft.<br />

2. Inbetriebnahme<br />

Die evd oder deren Beauftragter schließt die<br />

Hausanlage an die HA-Station und damit an das<br />

Verteilungsnetz der evd an. Die evd setzt sie in<br />

Betrieb, indem sie die Hauptabsperrorgane in der<br />

HA-Station öffnet. Die Installationsfirma nimmt die<br />

Hausanlage im Auftrag des Kunden in Betrieb.<br />

Zur Inbetriebnahme müssen sämtliche Montagarbeiten<br />

sowie das Abdrücken gemäß DIN 18380,<br />

Sauberspülen und vollständiges Entleeren beendet<br />

sein. Die Druckprobe gilt als erfüllt, wenn der<br />

Druck über einen Zeitraum von mindestens 24<br />

Stunden gehalten wird. Die Druckfestigkeit ist<br />

schriftlich zu bestätigen.<br />

Der Termin der Inbetriebnahme ist mindestens<br />

zwei Wochen vorher zu beantragen. Das gilt auch<br />

für jede Inbetriebnahme nach Entleeren der Anlage.<br />

Für das Erstellen der Hausanlage gilt VOB, Teil C,<br />

DIN 18379/18380. Die richtige Einstellung (hydraulischer<br />

Abgleich) ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für die ausreichende und wirtschaftliche Beheizung.<br />

Auf Verlangen der evd hat der Kunde den<br />

Nachweis der Funktionsfähigkeit der Hausanlage<br />

durch einen Abnahmeversuch zu erbringen.<br />

Die Bedienungsanweisungen sind zu beachten.<br />

3. Wärmeträger<br />

Als Wärmeträger dient aufbereitetes Wasser. Es<br />

darf nicht verunreinigt oder der Anlage entnommen<br />

werden. Es kann eingefärbt sein.<br />

3.1. Die technischen Daten können in verschiedenen<br />

Fernheiznetzen unterschiedlich sein. Die spezifischen<br />

Daten ergeben sich aus Bild 1.<br />

3.2. Die Kundenanlage ist so zu erstellen und zu betrieben,<br />

dass bei Einhaltung der aus Bild 1 sich<br />

ergebenden Werte eine ausreichende Wärmeversorgung<br />

gesichert ist und Schäden an den Anlagen<br />

des Kunden und von der evd nicht auftreten<br />

können.<br />

3.3. evd stellt je kW/h der bestellten höchsten Wärmeleistung<br />

(Anschlusswert) einen Volumenstrom von<br />

maximal 21,5 l/h Heizwasser mit den aus Bild 1<br />

aufgeführten Eigenschaften zur Verfügung.<br />

4. Hausanschluss<br />

Der Hausanschluss ist die Verbindung zwischen<br />

Verteilungsnetz und Übergabestation.<br />

Die Hausanschlussleitung muss außerhalb wie innerhalb<br />

des Gebäudes leicht zugänglich sein. Sie<br />

darf insbesondere außerhalb des Gebäudes nicht<br />

überbaut oder überpflanzt, innerhalb des Gebäudes<br />

nicht eingemauert bzw. einbetoniert werden.<br />

Der Mauerdurchbruch für den Hausanschluss wird<br />

durch die evd hergestellt und verschlossen.<br />

5. Übergabestationsraum<br />

5.1. Im Übergabestationsraum befindet sich die Übergabestation,<br />

welche Bestandteil des Hausanschlusses<br />

ist und die Hausanschlussleitung mit<br />

der Kundenanlage verbindet. Die Abmessungen<br />

sind vor Baubeginn mit der evd abzustimmen.<br />

5.2. Der Übergabestationsraum muss verschließbar<br />

und für die Beauftragten von evd jederzeit zugänglich<br />

sein. Durch eine Türschwelle muss er<br />

von den anderen Räumen so getrennt sein, dass<br />

diese beim Entleeren der Hausanlage geschützt<br />

sind. Die Türen müssen in Fluchtrichtung öffnen.<br />

Die einschlägigen Vorschriften über Wärme- und<br />

Schalldämmung sind einzuhalten. Für eine ausreichende<br />

Be- und Entlüftung ist zu sorgen. Eine<br />

ausreichende Beleuchtung sowie eine Steckdose<br />

für Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten müssen<br />

vorhanden sein.<br />

Die elektrische Installation ist nach VDE 0100 für<br />

Nassräume auszuführen.<br />

5.3. Der Übergabestationsraum soll nicht neben oder<br />

unter Schlafräumen oder sonstigen gegen Geräusch<br />

zu schützenden Räumen angeordnet sein.<br />

Die Raumtemperatur soll 40°C nicht überschreiten.<br />

Eine Kaltwasserzapfstelle sowie eine ausreichende<br />

Entwässerung sollen vorhanden sein.<br />

Die Anordnung der Gesamtanlage muss den Unfallverhütungsvorschriften<br />

entsprechen.<br />

- 1 / 2 - E-NS-10/04.09.2007/Revision 0


6. Kundenanlage<br />

Die Kundenanlage besteht aus Hausstation, falls<br />

erforderlich, und Hausanlage.<br />

Die Hausstation und Hausanlage ist Eigentum des<br />

Kunden, welche entsprechend den <strong>TAB</strong> zu erstellen,<br />

zu unterhalten und zu betreiben sind, soweit<br />

keine andere vertragliche Regelung geschaffen<br />

wird. Die Eigentumsgrenze bildet der Hauptabsperrschieber<br />

nach der Haupteinführung.<br />

6.1. Hausstation<br />

Die Hausstation ist für den indirekten Anschluß<br />

konzipiert und verbindet die Übergabestation mit<br />

der Hausanlage. Ob ein direkter oder indirekter<br />

Anschluss erfolgt, entscheidet die evd.<br />

6.1.1. Direkter Anschluss<br />

Das Heizwasser aus dem Verteilungsnetz<br />

durchströmt die Hausanlage (Auslegung<br />

Druckstufe PN 10).<br />

Reparaturen und Änderungen von Rohrleitungen<br />

in der Hausanlage müssen durch den<br />

Kunden zuvor der evd angezeigt werden. Die<br />

Arbeiten dürfen erst nach der Genehmigung<br />

ausgeführt werden.<br />

6.1.2. Indirekter Anschluss<br />

Das Heizwasser der Hausanlage (Auslegung<br />

Druckstufe PN 6) ist von dem des Verteilungsnetzes<br />

getrennt. Die Auslegung der Heizflächen<br />

des Wärmetauschers muss entsprechend<br />

der maximalen Wärmeleistung bei den<br />

vereinbarten Heizwassertemperaturen (Bild 1)<br />

im Primär- und Sekundärnetz erfolgen. Die<br />

Grädigkeit sollte 5 K nicht überschreiten.<br />

Es ist eine gesteuerte Regelanlage mit Durchgangsregelventil<br />

einzusetzen, das auf der Primärseite<br />

im Rücklauf eingebaut werden muss.<br />

6.2. Hausanlage<br />

Die Hausanlage besteht aus dem Rohrleitungssystem<br />

ab Hausstation bzw. Übergabestation mit<br />

Heizflächen- und Regeleinrichtungen. Das Verteilungssystem<br />

ist als Zweileiternetz auszuführen.<br />

Für Ausführung, Betrieb und wesentliche Änderungen<br />

der Hausanlage sind die geltenden Regeln<br />

der Technik und die jeweils geltenden gesetzlichen<br />

Bestimmungen.<br />

6.2.1. Die Hausanlage muss so ausgelegt und geregelt<br />

sein, dass die erforderlichen Temperaturen<br />

mit dem vertraglich vereinbarten, von evd vorzuhaltenden<br />

Heizwasservolumenstrom unter<br />

Berücksichtigung der Eigenschaften des Heizwassers<br />

(Temperatur und Druck) erreicht werden.<br />

Sämtliche Wärmeentnahmeeinrichtungen sind<br />

so zu bemessen und zu regeln, dass die Rücklauftemperatur<br />

des Heizwassers den Wert in<br />

Bild 1 nicht übersteigt.<br />

Bei lufttechnischen Anlagen kann die evd eine<br />

weitere Absenkung der Rücklauftemperaturen<br />

entsprechend dem Stand der Technik verlangen.<br />

Anzustreben sind Rücklauftemperaturen<br />

von 40°C.<br />

Die Benutzer der Anlage müssen Eingriffsmöglichkeiten<br />

zur Reduzierung der Raumtemperaturen<br />

haben.<br />

6.2.2. Die Hausanlage muss so errichtet werden,<br />

dass Schäden an der Anlage oder Beeinträchtigungen<br />

ihrer Benutzer (insbesondere auch<br />

bei direkten Anschlüssen unter Berücksichtigung<br />

der Eigenschaften des Heizwassers) sicher<br />

vermieden werden. Die Gebrauchswassertemperatur<br />

darf maximal 55 °C am Ausgang<br />

des Warmwasserbereiters betragen.<br />

Alle vom Heizmedium durchflossenen Anlageteile<br />

sind entsprechend den maximalen Betriebsbedingungen<br />

auszuführen. Der Einbau<br />

von Gummikompensatoren ist in Anlageteilen,<br />

die von Fernheizungswasser durchströmt werden,<br />

nicht zulässig. Bei direktem Anschluss<br />

sind die Übergabestation und Hausanlage, bei<br />

indirektem Anschluss die Hausstation einer<br />

Druckprobe von 24 Stunden mit dem 1,3fachen<br />

Betriebsdruck zu unterziehen. Vor Inbetriebnahme<br />

ist der evd eine Bescheinigung<br />

der ausführenden Fachfirma über die einwandfrei<br />

verlaufene Durchführung der Druckprobe<br />

vorzulegen.<br />

6.2.3. Der Einbau automatischer Be- und Entlüftungen<br />

ist in Anlageteilen, die vom Fernheizwasser<br />

durchströmt werden, nicht zulässig.<br />

Alle vom Heizmedium durchflossenen Anlagenteile<br />

sind gegen Einfrieren zu schützen.<br />

Die Isolierung ist nach den einschlägigen DIN-<br />

Normen und VDI-Richtlinien auszuführen.<br />

7. Schaltschema<br />

Vor Baubeginn ist der evd in zweifacher Ausfertigung<br />

ein Schaltschema der Hausstation und<br />

Hausanlage, aus dem die Schaltung der gesamten<br />

Anlage ersichtlich sein muss, einzureichen.<br />

Bild 1:<br />

Drücke und Temperaturen am Ausgang Heizwerk<br />

Fernheizwassertemperatur in °C<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-12 -8 -4 0 4 8 12 16 20<br />

mittlere Außentemperatur in °C<br />

Netzrücklauf Netzvorlauf<br />

Max. Netzvorlaufdruck 8 bar<br />

Ruhedruck Netz 4,5 bar<br />

Min Differenzdruck VL/RL 0,25 bar<br />

Max. Temperatur Netzvorlauf 92 °C<br />

Min. Temperatur Netzvorlauf 70 °C<br />

Max. Temperatur Netzrücklauf 55 °C<br />

Min. Temperatur Netzrücklauf 45 °C<br />

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