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Schirrmacher: „Ich habe geweint“ - Österreichische Evangelische ...

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erzählen und ein Zeugnis für Jesus<br />

Christus abzulegen, damit vielen<br />

Gottsuchenden ein neuer Weg zur Nachfolge<br />

Jesu eröffnet werden kann und auch die bestehenden<br />

Kirchen und Gemeinden im Land von<br />

Euch lernen können…“<br />

Die weitere Entwicklung dieses Prozesses<br />

legen wir in die Hände Gottes, und wollen<br />

hören, „was der Geist der Gemeinde“<br />

hier in Tirol in diesem Zusammenhang<br />

sagt.<br />

............ DR. EDUARD U. GERTRUD GEISSLER<br />

Kontakt: Mobil 0664-3200201<br />

Hutterer<br />

Hintergrund<br />

Die Hutterer sind eine reformatorische<br />

Täuferbewegung, die sich im<br />

16. Jahrhundert in Tirol gebildet<br />

hatte. Heute noch leben Hutterer in<br />

den USA und in Kanada. Sie orientieren<br />

sich streng an der Bergpredigt,<br />

lehnen Gewaltanwendung und<br />

Kriegsdienst sowie kirchliche und<br />

weltliche Machtstrukturen ab und<br />

leben in Gütergemeinschaft.<br />

Im 16. Jhd. wurden sie in Tirol brutal<br />

verfolgt. Ca. 400 wurden hingerichtet.<br />

Ihren Namen erhielten die Hutterer<br />

von Jakob Hutter, dem aus St.<br />

Lorenzen stammenden Vorsteher<br />

jener Zeit. Am 25. Februar jährte<br />

sich zum 471sten Mal die Verbrennung<br />

Hutters auf dem Scheiterhaufen<br />

vor dem Goldenen Dachl in<br />

Innsbruck. Zuvor hatte er die Flucht<br />

von tausenden Täufern aus Tirol<br />

nach Mähren organisiert und<br />

bewahrte sie damit vor Verfolgung<br />

und Hinrichtung. Später zogen die<br />

Hutterer weiter ostwärts nach<br />

Siebenbürgen und Russland. 1874<br />

schließlich wanderten sie nach<br />

Amerika aus, wo heute noch über<br />

40.000 Hutterer auf 465 Bruderhöfen<br />

in Gütergemeinschaft zusammen<br />

leben. Ihre Muttersprache ist<br />

hutterisch, eine Mischung aus tiroler-kärntnerischem<br />

Dialekt mit slawischen<br />

und englischen Lehnwörtern.<br />

Vorschau<br />

28. 6. 2007, Museum Goldenes<br />

Dachl: Eröffnung der Ausstellung<br />

„Der Mensch im 16. Jahrhundert –<br />

Die Hutterer“<br />

ÖSTERREICH / EUROPA<br />

Kurz gefragt<br />

ALLIANZ SPIEGEL: Welche Bedeutung<br />

hat der Versöhnungsprozess für<br />

die freikirchliche Situation in Tirol?<br />

Pastor Max Eugster, Innsbruck: Für<br />

uns als freikirchliche Gemeinden in Tirol<br />

ist der Prozess eine einmalige Gelegenheit,<br />

auf unsere geistlichen Vorfahren<br />

und unsere Wurzeln hinzuweisen.<br />

Damals war nämlich in Tirol eine richtige<br />

Erweckungsbewegung im Gang. Man<br />

schätzt, dass sich 5 bis 10 Prozent der<br />

Aus diesem Anlass finden in Berlin und<br />

Potsdam vom 14.–17. Juni 2007 Gedenkveranstaltungen<br />

statt. So wird z.B. am 15.<br />

Juni am Sarkophag vor dem Mausoleum<br />

ihres Beschützers Friedrich Wilhelm I.<br />

eine Gedenkansprache gehalten und ein<br />

Kranz niedergelegt.<br />

Die Vertreibung der über 20.000<br />

Salzburger Protestanten (1731/32) und<br />

deren freundliche Aufnahme in den deutschen<br />

Ländern jährt sich dieses Jahr zum<br />

275. Mal. Nach längeren Verhandlungen<br />

erließ Friedrich Wilhelm I. von Preußen<br />

am 2. Feber 1732 ein Patent, in dem er<br />

sich bereit erklärte, die ausgewiesenen<br />

Salzburger in seinen Ländern aufzunehmen<br />

und ihnen dort eine neue Heimat zu<br />

geben. Davon fanden über 15.500 in<br />

Preußen’s Nordosten, nahe Litauen,<br />

Aufnahme und Integration. Durch die<br />

Strapazen und Schwächung auf der<br />

Flucht starben trotz der freundlichen<br />

Begleitung – auch in den Durchzugsländern<br />

– etwa ein Viertel der vertriebenen<br />

Exultanten. Über neun Generationen<br />

lang lebten und prägten sie dieses Land,<br />

bis sie in Folge des 2. Weltkrieges wieder<br />

vertrieben wurden.<br />

Nach dem Krieg (1954) nahm der neu<br />

gegründete „Salzburger Verein e. V.“ in<br />

Bielefeld seine Tätigkeit wieder auf.<br />

Dadurch wurden die Kontakte der<br />

Nachkommen der vertriebenen Salzburger<br />

in den Bundesländern Deutschlands<br />

ALLIANZ SPIEGEL<br />

23<br />

Tiroler Bevölkerung zu den Täufergemeinden<br />

hielten. Von solchen Verhältnissen<br />

können wir heutzutage nur träumen.<br />

Freikirchliches Christsein ist nicht<br />

etwas Fremdes, das der Tiroler Kultur<br />

übergestülpt wird, sondern etwas Ureigenes,<br />

das sich im 16 Jahrhundert hier<br />

in besonderer Weise entfaltet hatte.<br />

Leider ist diese Tatsache jedoch über die<br />

Jahrhunderte hinweg verdrängt und verschwiegen<br />

worden.<br />

Vor 275 Jahren fanden die Salzburger Emigranten Aufnahme in Preußen<br />

Vertreibung<br />

der Salzburger Protestanten<br />

untereinander aufs Neue geknüpft und<br />

gepflegt, sowie auch zu den Ortschaften<br />

im Salzburgerland, aus denen ihre<br />

Vorfahren stammten. Im Mai 2006 wurde<br />

bei ihrem Jahrestreffen in Leogang eine<br />

Sonderausstellung eröffnet.<br />

Seit 1911 dient den Nachkommen der<br />

Emigranten „Der Salzburger“ als Mitteilungsblatt.<br />

Berichte und Forschungsergebnisse<br />

ihrer Mitglieder werden darin<br />

veröffentlicht. Bücher und über 100<br />

Beiträge zu ihrer Geschichte werden<br />

durch den Verein angeboten unter:<br />

Salzburger Verein e. V., Memeler Straße<br />

35, D-33605 Bielefeld. Teilnehmer an der<br />

Gedenkveranstaltung in Berlin melden<br />

sich bei Herrn Bruno G. Berger,<br />

Beyrodtstr. 3, D-12277 Berlin-Marienfelde,<br />

Tel.: 0049-30-7211922, e-Mail:<br />

b.g.berger@t-online.de

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