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Herbst 2009 - Teil 1 - Evangelische Auferstehungsgemeinde Kriftel

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<strong>Evangelische</strong><br />

<strong>Auferstehungsgemeinde</strong><br />

<strong>Kriftel</strong><br />

Gemeindebrief <strong>Herbst</strong> <strong>2009</strong><br />

„Nichts tröstet mächtiger als<br />

die Gewissheit, mitten im<br />

Elend von der Liebe Gottes<br />

umfangen zu werden.“<br />

Johannes Calvin<br />

Rettungsaktion auf der Nidda.<br />

(Bericht Seite 11)


Liebe Gemeindemitglieder,<br />

der Psalmbeter hat den harten<br />

Kampf der Menschen vor Augen,<br />

die die Sorge um das tägliche Brot<br />

kaum zur Ruhe kommen lässt, die<br />

ihr Heil stets in der Mobilisierung der<br />

letzten Kraftreserven suchen, die<br />

immer über ihre Grenzen gehen.<br />

Dem hält der Psalm ein dreifaches<br />

„umsonst“ entgegen und versucht,<br />

den Blick freizumachen für eine andere<br />

Lebenshaltung. Denn es könnte<br />

alles so viel einfacher sein: „Es ist<br />

doch `verrückt´, dass ihr aus dem<br />

Freundschaftsangebot Gottes kein<br />

Kapital schlagt, er erkennt euch ohne<br />

Leistung als wertvoll an. Ihr versucht<br />

es mit Gewalt, statt auf seine<br />

Hilfe zu vertrauen! ‚Im Schlaf‘ könntet<br />

ihr mit vielem klarkommen. Ihr<br />

könntet eine neue Sicht gewinnen.“<br />

Ein gesunder Schlaf, das soll das<br />

ganze Geheimnis sein? Das klingt<br />

auch heute reichlich weltfremd angesichts<br />

der Konjunktur solcher Lebensweisheiten<br />

wie z.B. „Jeder ist<br />

seines Glückes Schmied“, oder „Hilf<br />

dir selbst, so hilft dir Gott.“ Sich<br />

nicht nur auf die eigene Leistung<br />

verlassen und so die Kontrolle aus<br />

der Hand geben, das fällt schwer!<br />

Die Versuchung ist groß, in einer<br />

angespannten Lage lieber noch eine<br />

Schippe draufzulegen. Es muss sich<br />

doch auszahlen, sein Letztes zu geben.<br />

Auf ein Wort ...<br />

„...denn seinen Freund/innen gibt er es im Schlaf.“ (Psalm 127, 2b)<br />

Doch die Worte des Psalmes erinnern<br />

uns daran, dass wir uns die<br />

Früchte unserer Arbeit, und in der<br />

tieferen Bedeutung unseren Lebenssinn,<br />

unsere Lebensfreude, nicht<br />

gänzlich selbst verdienen können –<br />

und auch nicht müssen. Wenn wir<br />

Gott wie einen Freund an unserer<br />

Seite wissen, dann können wir gelassen<br />

und zuversichtlich erwarten,<br />

was auf uns zukommt. In diesem<br />

Bewusstsein können wir loslassen –<br />

die Belastungen des Alltags und den<br />

Anspruch, nicht alles allein schaffen<br />

zu müssen. Dann wird Schlaf für uns<br />

wirklich der Ort, um uns zu erholen<br />

und neue Kraft zu tanken. Der<br />

Schlaf wird zu dem Ort, wo Gott für<br />

uns aktiv wird.<br />

Jesus wirbt für diese Gedanken in<br />

seinem Gleichnis von der selbstwachsenden<br />

Saat. Der Bauer kann<br />

sich den Schlaf gönnen, weil er<br />

weiß: Die Erde bringt die Frucht hervor.<br />

Es kommt der Zeitpunkt, wo er<br />

alles getan hat und Gelassenheit<br />

gefragt ist.<br />

Dass weniger manchmal mehr ist<br />

und auch etwas im Schlaf gelingen<br />

kann, davon erzählt die folgende<br />

Geschichte, die Martin Buber in seinen<br />

„Geschichten der Chassidim“<br />

gesammelt hat:<br />

- 2 -


Rabbi Schmelke pflegte im Sitzen<br />

zu schlafen, mit dem Kopf auf dem<br />

Tisch neben den Büchern und mit<br />

einer kurzen brennenden Kerze in<br />

der Hand, die ihn aufwecken sollte,<br />

wenn die Flamme seine Haut berührte.<br />

Nur, damit er nicht allzu lange<br />

von seinen Studien abgehalten<br />

würde. Rabbi Elimelech besuchte<br />

ihn eines Tages und fand ihn so vor.<br />

Er löschte die Kerze, streckte ihn<br />

auf einem Lager aus und verdunkelte<br />

das Fenster. Rabbi Schmelke<br />

schlief viele Stunden lang. Wieder<br />

erwacht, empfand er eine nie dagewesene<br />

Klarheit und Kraft.<br />

Auf ein Wort …<br />

-3-<br />

Als er zu seiner Gemeinde predigte<br />

und vom Zug durch das Schilfmeer<br />

erzählte, mussten die Zuhörer den<br />

Saum ihrer Kleider raffen, um sie<br />

vor den links und rechts sich aufbäumenden<br />

Wellen zu retten. Der<br />

Rabbi sagte: „Jetzt erst habe ich<br />

erfahren, dass man Gott auch im<br />

Schlafe dienen kann.“<br />

Dass Sie diese Erfahrung machen<br />

und die Gelassenheit dessen spüren,<br />

der sich an Gottes Seite weiß,<br />

das wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin


Kirchenvorstandswahl <strong>2009</strong><br />

Nach vielfältigen Vorbereitungen, verbunden mit einem größeren Problem<br />

und dessen Beseitigung dank vieler helfender Hände, fand am 21. Juni die<br />

Wahl des neuen Kirchenvorstands statt.<br />

Mit einer Wahlbeteiligung von 23,3 % haben wir das Ergebnis von 2003<br />

mehr als verdoppelt. Dies wird auch dem neu in der Landeskirche eingeführten<br />

und von uns übernommenen Verfahren der allgemeinen Briefwahl<br />

zugeschrieben. D.h., alle Wahlberechtigten wurden einzeln angeschrieben<br />

und zur <strong>Teil</strong>nahme per Briefwahl aufgefordert. Dies führte auch zu dem<br />

bereits angeführten Problem. Dank auch allen, die verständnisvoll und mit<br />

Humor reagiert haben. In einem Brief und auf einer Tagung bei der Kirchenverwaltung<br />

in Darmstadt wurde uns zugesichert, dass bei der nächsten<br />

Wahl die „Kinderkrankheiten“ beseitigt sein werden.<br />

Nachdem es innerhalb der Frist keine Einsprüche gab und das offizielle<br />

Ergebnis im Gottesdienst am 16. August <strong>2009</strong> bekanntgegeben wurde, sind<br />

nun folgende acht Mitglieder für sechs Jahre in das Gremium der Gemeindeleitung<br />

gewählt (in alphabetischer Reihenfolge):<br />

Petra Dünte<br />

Berthold Haas<br />

Christiane Krüger-Hemmer<br />

Dr. Volker Leonhard<br />

Am Sonntag, dem 1. November <strong>2009</strong>, wird der neue Kirchenvorstand in<br />

sein Amt eingeführt werden. Durch ihr Amt gehören außerdem die beiden<br />

Pfarrer dem Vorstand an. In diesem feierlichen Gottesdienst werden auch<br />

die ausscheidenden Mitglieder verabschiedet . Es sind dies:<br />

Monika Diwisch<br />

Theo Fetzer<br />

Christa Funk<br />

Gerlinde Kau<br />

Wir laden die Gemeindeglieder bereits heute herzlich zu diesem Gottesdienst<br />

ein. Ein zahlreiches Erscheinen dient auch dem Leitungsgremium als<br />

Zeichen der Unterstützung seiner Arbeit. An dieser Stelle sei noch einmal<br />

ausdrücklich allen gedankt, die sich für die Wahl haben aufstellen lassen!<br />

- 4 -<br />

Harald Marquard<br />

Roswitha Meindl<br />

Waltraud Michel<br />

Christa Sommerer<br />

Janina Klein<br />

Anja Klug<br />

Heidrun Melcher<br />

Michael Lohenner, Pfr.


Erntedank<br />

- 5 -


Eindrücke vom Gemeindefest<br />

-6-<br />

Das Gemeindefest <strong>2009</strong>, das wieder<br />

als Lampionfest gefeiert wurde,<br />

kam bei Groß und Klein gut an. Dazu<br />

trugen nicht nur das gute Essen,<br />

der Basteltisch des Kindergartens<br />

und die Damen der Diakoniestation<br />

Hattersheim-<strong>Kriftel</strong> mit ihrem Stand<br />

bei, sondern auch die Schlappseil-<br />

Künstlerin Annette Will aus <strong>Kriftel</strong>,<br />

die durch ihre Balanceakte Alt und<br />

Jung begeisterte.


Eindrücke vom Gemeindefest<br />

- 7 -


Nach einem regenreichen, kühlen<br />

Frühherbsttag ließ sich man sich am<br />

Freitag, dem 4. September, gern<br />

von Klaus-Dieter Wolf aus Hofheim<br />

ins „grüne Herz Italiens“, ins sonnige<br />

Umbrien, entführen, wo man „Auf<br />

den Spuren des Hl. Franz von Assisi“<br />

diese südöstlich der Toskana<br />

gelegene waldreiche Landschaft<br />

mit ihren zahlreichen Kirchen, Klöstern<br />

und Burgen kennenlernen<br />

konnte. Eindrucksvolle Aufnahmen<br />

von Giottos Fresken und anderen<br />

Darstellungen aus dem Leben des<br />

Heiligen (1181 – 1227) wechselten<br />

mit wundervollen Landschaftsaufnahmen<br />

und Bildern von den herrlichen<br />

Kirchen und aus den malerischen<br />

Gässchen der Orte Assisi,<br />

Gubbio oder Perugia ab. Dass dieser<br />

Landschaft, ihren Menschen<br />

und ihren Kunstschätzen 1997 von<br />

einem verheerenden Erdbeben<br />

schwerer Schaden zugefügt wurde,<br />

war 2002, als Herr Wolf sie bereiste,<br />

nur noch zu ahnen. Ihre Geschichte,<br />

ihre Kulturgüter und die Allgegenwart<br />

von Franz von Assisis Wirken<br />

laden längst wieder zu einem ausführlichen<br />

Besuch ein.<br />

Kurze Texte aus der Bibel oder von<br />

Franziskus selbst unterbrachen hin<br />

und wieder die Abfolge der zahlreichen<br />

Dias und ließen den Augen<br />

kleine Ruhepausen. Als krönenden<br />

Abschluss las Frau Meindl dann den<br />

Text des Franz von Assisi, der<br />

Kirche am Puls der Zeit<br />

Auf den Spuren des Hl. Franz von Assisi in Umbrien /<br />

Vortrag von Klaus-Dieter Wolf, Hofheim<br />

- 8 -<br />

die Liebe zu Gottes Schöpfung zum<br />

Thema hat und damit nach fast 800<br />

Jahren von unverminderter oder gar<br />

gesteigerter Aktualität ist, den berühmten<br />

„Sonnengesang“, in dem<br />

der Dichter Gott preist für seine<br />

Werke, „Bruder Sonne, Schwester<br />

Mond und Mutter Erde“.<br />

Edith Volp<br />

Das älteste, noch zu Lebzeiten entstandene<br />

Bild des Franz von Assisi,<br />

ein Wandgemälde in Sacro Speco


Unsere erste „Kirchennacht“<br />

Bereits zum dritten Mal lädt das<br />

Dekanat Kronberg zu seiner<br />

beliebten Veranstaltungsreihe „11x<br />

Kirchennnacht“ mit 11 Nächten in<br />

11 Monaten in 11 Orten ein.<br />

Diesmal startete das Projekt mit<br />

einer „Nacht der Lichter“ in<br />

Hofheim-Langenhain und am<br />

Freitag, dem 11. September um 22<br />

Uhr lud unsere Gemeinde zu einer<br />

Nacht mit „Folk, Spirituals und<br />

Gospels“ in die von vielen Kerzen<br />

sehr stimmungsvoll beleuchtete<br />

Auferstehungskirche ein. Die<br />

musikalische Gestaltung hatte die<br />

Gruppe „Sound of Spirit“ aus<br />

Frankfurt übernommen, die schon<br />

mehrmals zu Konzerten in unserer<br />

Kirche zu Gast war. Drei<br />

Sängerinnen, ein Sänger und drei<br />

Instrumentalistinnen (Klavier, Cello<br />

sowie Querflöte) trugen in<br />

wechselnder Besetzung gefühlvolle,<br />

sinnlich-emotionale Lieder und<br />

Musikstücke vor. Während der erste<br />

<strong>Teil</strong> des Programms geprägt war<br />

von sakralen Liedern wie „Sanctus“,<br />

„Hosanna“ oder „Gloria Alleluia“,<br />

interpretierte die Gruppe im zweiten<br />

T e i l Mu s i c a l m e l o d i e n u n d<br />

Filmmusik mit lyrischen Texten und<br />

zarten Klängen.<br />

Eine entspannte, aber auch<br />

nachdenkliche Stimmung breitete<br />

sich unter den zahlreichen<br />

Besuchern dieser Kirchennacht<br />

aus, ganz besonders als Herr<br />

Pfarrer Lohenner in bewegenden<br />

Worten und dem Gebet eines<br />

Psalms auf das besondere Datum<br />

-9-<br />

-9-<br />

dieser Tage einging: Am 1. Sept-<br />

tember 1939 begann der Zweite<br />

Weltkrieg und am 11. September<br />

2001 geschahen die unfassbaren<br />

Terroranschläge auf das World<br />

Trade Center in New York und das<br />

Pentagon in Washington. Zum 70.<br />

Jahrestag des Kriegsbeginns hatten<br />

die katholischen Bistümer Limburg,<br />

Fulda und Mainz zusammen mit der<br />

<strong>Evangelische</strong>n Kirche in Hessen<br />

und Nassau in einer ökumenischen<br />

Initiative eine Friedenskerze auf<br />

den Weg gebracht, die auf ihrem<br />

Weg durch die Gemeinden in dieser<br />

Nacht von Herrn Pfarrer Lohenner<br />

in der <strong>Kriftel</strong>er Auferstehungskirche<br />

mit den Worten „Nie wieder Krieg“<br />

entzündet wurde. Mit den<br />

Seligpreisungen der Bergpredigt (in<br />

einer modernen Übertragung) klang<br />

die kurze Andacht des Gedenkens<br />

aus und „Sound of Spirit“ setzten<br />

ihre Darbietungen u. a. mit dem<br />

„Sabbath prayer“ aus dem Musical<br />

„Fiddler on the roof“ fort.<br />

Mit dankbarem Applaus und einer<br />

Zugabe endete das Konzert kurz<br />

vor Mitternacht. Mit Brezeln und<br />

Getränken gestärkt und erfrischt<br />

und erfüllt von den schönen<br />

Melodien, machte man sich nach<br />

lebhaftem Gedankenaustausch im<br />

Kirchenvorraum schließlich auf den<br />

Heimweg, um in dieser Nacht auch<br />

den Schlaf noch zu seinem Recht<br />

kommen zu lassen.<br />

Gerlinde Kau


Bilder von Kinder– und Jugendveranstaltungen<br />

Abenteuerlich sahen die<br />

Flöße aus, die beim Projekttag<br />

für 10-13Jährige<br />

selbst gebaut worden<br />

waren und in der Nidda<br />

zu Wasser gelassen wurden.<br />

Auch wenn einige<br />

„kenterten“ - die meisten<br />

hielten gut durch.<br />

- 11 -

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