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Gruppen leiten lernen - und Jugendarbeit in der EKHN

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Autoaggressives Verhalten - Sucht<br />

Autoaggressives Verhalten - Sucht<br />

Konzeptionelle Überlegungen/Ziele<br />

In den letzten 10 Jahren f<strong>in</strong>den Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen gehäuft Jugendliche <strong>in</strong><br />

<strong>Gruppen</strong>situationen vor mit Schwierigkeiten, sich <strong>in</strong> die Gruppe e<strong>in</strong>zuge-<br />

wöhnen <strong>und</strong> ihre Position <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe zu f<strong>in</strong>den. Sie haben Probleme, als<br />

Geme<strong>in</strong>schaft den Alltag zu regeln, z.B. Kochen o<strong>der</strong> Essen mit regelmäßi-<br />

gen Essenszeiten, sowie geme<strong>in</strong>same Absprachen zum Programm zu treffen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Selbstschädigendes <strong>und</strong> süchtiges Verhalten ist uns aufgefallen im alltägli-<br />

chen Umgang mit Jugendlichen, z.B. im Konfirmand/<strong>in</strong>nenunterricht, am<br />

auffälligsten aber bei außeralltäglichen Situationen, wie Jugendfreizeiten,<br />

Mitarbeiter/<strong>in</strong>nenschulungen <strong>und</strong> Konfirmand/<strong>in</strong>nenfreizeiten, <strong>in</strong> denen<br />

lange Zeiten geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe zusammengelebt wird.<br />

Die Lebenssituation von Jugendlichen mit selbstschädigendem <strong>und</strong> süchti-<br />

gem Verhalten ist nach Ansicht <strong>der</strong> Referent/<strong>in</strong>nen so gestaltet, dass sie<br />

diese nicht aushalten können.<br />

Auffällige, von uns wahrgenommene Phänomene zu süchtigem Verhalten:<br />

Das Tr<strong>in</strong>kverhalten e<strong>in</strong>es größeren Teils <strong>der</strong> Jungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>eren <strong>der</strong><br />

Mädchen ist exzessiv. Das sogenannte „Komasaufen“, <strong>in</strong> möglichst kurzer<br />

Zeit e<strong>in</strong>e möglichst große Menge Alkohol <strong>in</strong> sich re<strong>in</strong>zuschütten, ist öfters<br />

anzutreffen.<br />

Auch gibt es Jugendliche, die sich mit legalen Schmerzmitteln, Koffe<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

illegalen Drogen wie Haschisch aus <strong>der</strong> Realität flüchten.<br />

E<strong>in</strong>stiegsdrogen s<strong>in</strong>d unsres Erachtens das Rauchen <strong>und</strong> das Alkohol tr<strong>in</strong>-<br />

ken, was auch ständiges Thema vor <strong>und</strong> während <strong>der</strong> Veranstaltungen ist.<br />

Für uns neu ist das teils problematische Essverhalten Jugendlicher. Viele<br />

(meist E<strong>in</strong>zelk<strong>in</strong><strong>der</strong>) s<strong>in</strong>d das Teilen nicht gewöhnt. E<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Mädchen<br />

fällt dem Modeterror zum Opfer <strong>und</strong> will während e<strong>in</strong>er Freizeit auf Diät<br />

gehen, <strong>in</strong>zwischen gibt es auch e<strong>in</strong>e Reihe Jungs, die anfällig s<strong>in</strong>d für Ma-<br />

gersucht <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Essstörungen.<br />

Die Jugendlichen, die Drogen konsumieren, grenzen sich ungewöhnlich<br />

stark von den erwachsenen Betreuer/<strong>in</strong>nen ab.<br />

Festgestellt habe ich das Phänomen, dass e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Jugendlichen im Alltag<br />

wenig Kontakt hat mit Erwachsenen. Sie erkennen ke<strong>in</strong>e Autorität o<strong>der</strong><br />

Leitung an, können mit partnerschaftlichem Verhalten aber auch nichts an-<br />

87<br />

Peter Wagner<br />

Immer mehr Jugendliche<br />

f<strong>in</strong>den nur<br />

schwer e<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gruppe.<br />

Süchtiges Verhalten<br />

bei Jugendlichen.<br />

Essstörungen

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