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Medizin & Wissenschaft<br />

Gestationsdiabetes<br />

Experten der Klinik Barmbek fordern:<br />

Jede Schwangere sollte auf GDM untersucht werden<br />

Wie der diabetes mellitus ist auch der<br />

gestationsdiabetes (gdM) eine weltweit<br />

zunehmende erkrankung und eine der<br />

häufigsten schwangerschaftskomplikationen.<br />

die angaben zur häufigkeit schwanken<br />

international zwischen ein und 20<br />

Prozent aller schwangerschaften, je nach<br />

ethnischer zuordnung, methodischem Vorgehen<br />

und Bewertungskriterien für den<br />

schwangerschaftsdiabetes. die grenzen<br />

für die glukosetoleranzstörung sind bislang<br />

uneinheitlich.<br />

Der GDM ist eine erstmals in der<br />

Schwangerschaft festgestellte<br />

Glukose-Toleranzstörung. Dabei<br />

kann es sich auch um die Erstmanifestation<br />

eines Typ 1 oder Typ 2 Diabetes in der<br />

Schwangerschaft handeln, vor allem, wenn<br />

der »Schwangerschaftsdiabetes« bereits im<br />

ersten Trimenon diagnostiziert wird.<br />

Wesentlich häufiger tritt der Gestationsdiabetes<br />

im 2. oder 3. Trimenon auf. In<br />

dieser Phase muss die mütterliche Insulinproduktion<br />

um das Zwei- bis Dreifache<br />

gesteigert werden, was ein funktionsbeeinträchtigtes<br />

Pankreas nicht leisten kann.<br />

1 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Das erklärt, warum 40 bis 50 Prozent der<br />

betroffenen Frauen zehn Jahre nach durchgemachtem<br />

GDM einen Diabetes mellitus<br />

(meist Typ 2) entwickeln. Etwa jede zweite<br />

Frau mit GDM entwickelt in einer folgenden<br />

Schwangerschaft wiederum einen<br />

Gestationsdiabetes.<br />

Die Notwendigkeit, einen GDM möglichst<br />

frühzeitig zu diagnostizieren, ergibt<br />

sich aus den Folgen für die Mutter und vor<br />

allem für das Kind: Schwangerschaftsdiabetikerinnen<br />

leiden häufiger unter Harnwegsinfekten<br />

bis hin zu Pyelonephritiden,<br />

schwangerschaftsinduzierten Hypertonien<br />

und Eklampsien.<br />

Bei Kindern unbehandelter bzw.<br />

schlecht behandelter (Gestations-) Diabetikerinnen<br />

finden sich häufiger Fehlbildungen<br />

und Organreifungsstörungen. Für<br />

Kinder von Gestationsdiabetikerinnen ist<br />

eine zusätzliche nicht-genetische Disposition<br />

zur Entwicklung eines Diabetes mellitus<br />

nachgewiesen. Diese Kinder haben zudem<br />

ein erhöhtes Adipositas-Risiko.<br />

Jede Schwangere sollte durch einen<br />

oralen Glukosetoleranz-Test in der 24. bis<br />

28. Schwangerschaftswoche auf das Vor-<br />

handensein eines GDM untersucht werden.<br />

Die Glukose-Messungen dürfen nicht mit<br />

einem Handmessgerät, sondern müssen<br />

mit einer qualitätsgesicherten Methode<br />

(Nasschemie, z.B. HemoCue) durchgeführt<br />

werden. Bei Versand der Proben kann Kapillarblut<br />

als Hämolysat oder venöses Blut<br />

mit einem Zusatz von Na-Fluorid verwendet<br />

werden, das bis zur Verarbeitung bei<br />

vier Grad C gelagert werden sollte.<br />

Bei bestimmten Risikopatientinnen<br />

sollte der OGTT bereits im ersten Trimenon<br />

durchgeführt und bei negativem Ausfall<br />

in der 24. bis 28. SSW und zuletzt in der<br />

32. bis 34. SSW wiederholt werden:<br />

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BMI > 27<br />

Diabetes bei Eltern oder Geschwistern<br />

Gestationsdiabetes in einer vorangegangenen<br />

Schwangerschaft<br />

Z. n. Geburt eines Kindes mit einem<br />

Geburtsgewicht > 4500 g<br />

Z. n. Totgeburt<br />

Schwere kongenitale Fehlbildungen<br />

in einer vorangegangenen Schwangerschaft

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