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���������<br />

Hochleistungssport<br />

Ohne Doping lediglich<br />

eine Illusion?<br />

Das Konzern-Nachrichtenmagazin<br />

Volkskrankheit Arthrose<br />

Frischer Schwung<br />

mit neuer Hüfte<br />

KTQ in Sebnitz<br />

Auszeichnung durch<br />

Bundeskanzlerin Merkel<br />

Nr. 33<br />

28. September 2007


aaaWas wäre, wenn es ein wirkungsvolles<br />

Rezept für Ihren Ruhestand gibt?<br />

Betriebliche Altersvorsorge zu Sonderkonditionen<br />

für <strong>Asklepios</strong>-Mitarbeiter<br />

Machen Sie jetzt im Rahmen einer Kooperation von <strong>Asklepios</strong> und der Zurich Gruppe<br />

einen wichtigen Schritt in eine gesicherte Zukunft! Denn als Arbeitnehmer haben Sie einen<br />

gesetzlichen Anspruch auf eine betriebliche Altersversorgung. Dabei können Sie eine Menge Steuern<br />

und Sozialabgaben sparen. Sichern Sie zum Beispiel Ihren Ruhestand in Form einer Direktversicherung<br />

durch Gehaltsumwandlung ab. Die Zurich Gruppe gewährleistet, dass Sie die staatlichen Vorteile voll<br />

ausschöpfen. Ihre Vorteile als <strong>Asklepios</strong>-Mitarbeiter auf einen Blick:<br />

� Sie profitieren von einem günstigen Gruppentarif<br />

� Sie unterziehen sich lediglich einer vereinfachten Gesundheitsprüfung<br />

� Sie können auf Wunsch einen Berufsunfähigkeitsschutz integrieren<br />

Wenn Sie mehr wissen möchten, wenden Sie sich einfach an die betreuende Generalagentur.<br />

Sie steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Generalagentur Peter Elsner<br />

06122 7072-0<br />

info@ga-elsner.com


Dr. Bernard gr. Broermann<br />

Blut spenden – unsere Verantwortung<br />

Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter,<br />

der Bedarf an Blutkonserven steigt<br />

stetig. Fast 70 Prozent aller Menschen<br />

benötigen in ihrem Leben irgendwann<br />

einmal Blut oder Blutplasma. Doch Blut<br />

kann bis heute nicht künstlich hergestellt<br />

werden.<br />

Die Bereitschaft, das zu spenden, was<br />

man selbst in einer lebensbedrohlichen Situation<br />

dringend braucht, ist jedoch nur<br />

gering ausgeprägt. Täglich werden hierzulande<br />

15.000 Blutspenden benötigt. Aber<br />

nur 2,5 Prozent der Bundesbürger sind<br />

bereit, einen kleinen Teil ihres Blutes zu<br />

spenden. Vielen Menschen ist nicht bewusst,<br />

dass durch Unfälle und bei großen<br />

Operationen enorme Mengen an<br />

Bluttransfusionen eingesetzt werden. Teil-<br />

weise sind fünf, zehn, 15 und noch mehr<br />

Konserven für einen operativen Eingriff<br />

notwendig. Organ- und Knochenmarktransplantationen<br />

sind ohne die Bereitstellung<br />

von Blutkonserven undenkbar. Selbst<br />

bei Geburtskomplikationen können bis zu<br />

15 Blutkonserven erforderlich sein.<br />

Blutspenden tut nicht weh. Es schadet<br />

der Gesundheit nicht. Im Gegenteil. Die<br />

gespendete Menge ist im Verhältnis zum<br />

Gesamthaushalt des Körpers gering. Der<br />

Verlust kann vom Organismus schnell wieder<br />

ausgeglichen werden. Außerdem wird<br />

das blutbildende System aktiviert.<br />

Blutspenden ist einfach. Als regelmäßiger<br />

Blutspender können Sie stolz darauf<br />

sein, einem Menschen, der auf eine Bluttransfusion<br />

angewiesen ist, in einer schwierigen<br />

und manchmal lebensbedrohenden<br />

Situation geholfen zu haben. Darüber hin-<br />

Editorial<br />

aus kann Ihr Blut für die Herstellung von<br />

wichtigen Medikamenten (z.B. Blutgerinnungspräparate)<br />

verwendet werden.<br />

Blutspenden hat Vorteile: Sie stehen<br />

unter medizinischer Kontrolle, denn<br />

Ihr Blutdruck und Puls werden bei jeder<br />

Spende gemessen. Gleichzeitig wird Ihr<br />

Blut infektionsserologisch untersucht.<br />

Ihre Blutgruppe wird kostenlos bestimmt,<br />

und darüber hinaus erhalten Sie einen<br />

Nothilfeausweis.<br />

Sie können in Ihren Häusern gezielt<br />

Blutspendeaktionen organisieren. Einige<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken praktizieren dies seit<br />

Jahren erfolgreich. Ich würde mich freuen,<br />

wenn weitere Einrichtungen unseres Konzerns<br />

diesen Beispielen folgen. Lesen Sie<br />

auf den Seiten 38–39 mehr über den Blutspendedienst<br />

Hamburg und helfen Sie mit:<br />

Spenden Sie Blut – retten Sie Leben.<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Inhalt<br />

Entwicklungen in der Netzhautchirurgie Seite 12<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Klinikübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

M e di z i n & W i sse nsc h a f t<br />

Medizin-Ticker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Frischer Schwung mit neuer Hüfte . . . . . . . . 8<br />

Volkskrankheit Arthrose –<br />

Fokus: Operation des Hüftgelenks . . . . . . . 10<br />

Aktuelle Entwicklungen<br />

Top-Story:<br />

in der Netzhautchirurgie . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Hybrid-Operationsverfahren –<br />

ein Fortschritt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Gestationsdiabetes . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Simulatorentraining im Herzkatheterlabor . . 18<br />

EKG-Gerät unter der Haut . . . . . . . . . . . . 19<br />

Organspende ist Gemeinschaftsaufgabe . . . 20<br />

Kinderurologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Druckkammerzentrum Rhein-Main-Taunus<br />

jetzt bei <strong>Asklepios</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Volkskrankheit Arthrose<br />

Frischer Schwung<br />

mit neuer Hüfte �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ��Seite 8<br />

Gestationsdiabetes Seite 16 Hochleistungssport ohne Doping? Seite 26<br />

Hochleistungssport ohne Doping –<br />

eine Illusion? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Patientenorientierte Forschung am<br />

Krankenhaus: mehr Vorteile als gedacht? . . . 28<br />

M a nage M e n t<br />

Kurz & Knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Tonnenweise Schmutzwäsche . . . . . . . . . 32<br />

»Rauchen macht Falten, Zahnausfall<br />

und Knochenschwund« . . . . . . . . . . . . . 33


Mandy Wolf<br />

Chefredakteurin<br />

<strong>Asklepios</strong> Präventionskampagne Seite 33–35<br />

»Gesunde Kids –<br />

stark und unabhängig gegen Suchtmittel« . . 34<br />

Orthopädie zum Anfassen . . . . . . . . . . . . 35<br />

IT ist Innovationstreiber, kein Kostentreiber . . 36<br />

Moderne Gesundheitsversorgung<br />

braucht Partnerschaften . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Blutspender – verzweifelt gesucht! . . . . . . . 38<br />

Sturzmanagement im Krankenhaus –<br />

was ist zu tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Ein Dialog mit zwei Gewinnern . . . . . . . . . . 41<br />

Thieme startet Fortbildungskonzept<br />

für Krankenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

der Ersatz des Hüftgelenks ist an die<br />

Spitze der Operationsliste in deutschen<br />

Krankenhäusern aufgestiegen. Schmerzen<br />

bei jeder Bewegung und eine massiv eingeschränkte<br />

Mobilität lassen 170.000 Deutsche<br />

jährlich die Entscheidung für einen<br />

operativen Ergriff treffen. Die neuesten<br />

medizinischen Entwicklungen machen<br />

es möglich, dass auch Menschen geholfen<br />

werden kann, bei denen man vor Jahren<br />

eine solche Operation abgelehnt hätte.<br />

Und es wird weiter geforscht. Welchen Anteil<br />

hat die <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik<br />

Bad Abbach an der weltweiten Entwicklung<br />

der Navigation für den Einbau von Hüft-<br />

und Knieimplantaten? Was bietet der OP<br />

der Zukunft den Patienten? Das erfahren<br />

Sie auf den Seiten 10 bis 11.<br />

Unerlaubte Substanzen zur Steigerung<br />

der Leistungsfähigkeit sind nichts<br />

Neues. Schon immer messen Menschen<br />

beim Sport gern ihre Kräfte. Wer kann am<br />

schnellsten laufen, am höchsten oder am<br />

weitesten springen, die schwersten Gewichte<br />

stemmen? Fast genauso alt wie die<br />

Geschichte des Sports ist die Geschichte<br />

des Dopings. Aufgeputscht mit Pillen, Salben<br />

und Spritzen versuchen Sportler, sich<br />

Vorteile zu verschaffen – oft mit fatalen Fol-<br />

<strong>Asklepios</strong> zu Gast<br />

bei Bundeskanzlerin Angela Merkel . . . . . . 43<br />

»Die Fantasie ist ein ewiger Frühling« . . . . . . 44<br />

Wohin mit Fiffi, Hasso & Co.<br />

bei Reha oder Klinikaufenthalt? . . . . . . . . 44<br />

»Ja, wo laufen sie denn?« . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Deutsch-Chinesisches<br />

Freundschaftskrankenhaus . . . . . . . . . . . 46<br />

Notaufnahme: Alltag zwischen<br />

Leben und Tod . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Figuren & Strukturen . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Zehntes <strong>Asklepios</strong> Fußballturnier . . . . . . . 51<br />

Inhalt<br />

gen. Welche das sein können, lesen Sie auf<br />

den Seiten 26 bis 27.<br />

Ohne patientenorientierte Forschung<br />

ist medizinischer Fortschritt nicht möglich.<br />

Darüber sind sich nahezu 90 Prozent<br />

aller Bundesbürger einig. Aber das persönliche<br />

Engagement, sprich: die Teilnahme<br />

an einer Studie, lehnen viele Patienten<br />

ab. Das muss nicht sein. <strong>Asklepios</strong> proresearch<br />

erklärt Ihnen auf den Seiten 28<br />

bis 29 mehr über Studien am Krankenhausbett<br />

und welche überzeugenden Argumente<br />

für eine Teilnahme an einer solchen<br />

Studie sprechen.<br />

»Die Geburt eines Kindes ist Teamwork«<br />

– davon sind die Hebammen aus<br />

Weißenfels überzeugt. Für die werdende<br />

Mutter ist die Geburtshelferin eine wichtige<br />

Bezugs- und Begleitperson, die ihr zur<br />

Seite steht, sie berät und versorgt. Auf den<br />

Seiten 52 bis 53 gewähren sie uns einen<br />

kleinen Einblick in ihren Berufsalltag und<br />

lassen uns teilhaben am immer wiederkehrenden<br />

Wunder des Lebens.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim<br />

Lesen Ihrer aktuellen <strong>Asklepios</strong> intern.<br />

<strong>Asklepios</strong> zu Gast bei der Bundeskanzlerin Seite 43 plan.a-Programm Seite 56<br />

Ihre<br />

Pat i e n t e n - foru M<br />

»Die Geburt eines Kindes ist Teamwork« . . . . 52<br />

Schreiattacken,<br />

Dauerrufen, Erregungszustände . . . . . . . . 54<br />

plan.a-Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Größtmögliche Selbstständigkeit<br />

für Patienten nach Klinikaufenthalt. . . . . . . 57<br />

Medizinethische Fragen beschäftigen Ärzte,<br />

Pflegekräfte und Therapeuten . . . . . . . . . 58<br />

»Gefühle haben viele Gesichter« . . . . . . . . 60<br />

<strong>Asklepios</strong> fragt / Im nächsten Heft . . . . . . . 61<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Medizin & Wissenschaft<br />

Medizin-Ticker<br />

Skoliosesymposium 2007<br />

Das Thema des 8. Wissenschaftlichen<br />

Symposiums in der Seeklinik Bad Salzungen<br />

lautete »Skoliose und Hyperkyphose<br />

– Neue Therapiemöglichkeiten«.<br />

In der konservativen und operativen<br />

Behandlung erwachsener Skoliose- und<br />

Hyperkyphosepatienten gibt es einige<br />

Neuerungen, die durch die Referenten sehr<br />

plastisch dargestellt wurden.<br />

So referierte Dr. Florian Geiger, FA für<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie, Oberarzt<br />

der Abteilung Wirbelsäulenorthopädie<br />

des Universitätsklinikums Frankfurt,<br />

über die verschiedenen Operationsverfahren<br />

der Wirbelsäulenfehlform. Von Dr.<br />

Kay Steffan, Chefarzt der Orthopädie der<br />

Burgseekliniken, wurden die Diagnostik<br />

und Therapie der Skoliosen und Hyperkyphosen<br />

in der Seeklinik dargestellt. Erste<br />

Ergebnisse klinikinterner Studien zur Korsettwirkung<br />

wurden präsentiert.<br />

Mit ca. 130 Besuchern fand das Symposium<br />

regen Zuspruch bei Ärzten,<br />

Physiotherapeuten, Vertretern der Skolioseselbsthilfegruppen<br />

und den betroffenen<br />

Patienten. n<br />

Fluoreszenz-Spiegelung bei<br />

Harnblasenkrebs<br />

Zu den Hauptrisiken für Blasenkrebs<br />

beim Mann gelten heute in Deutschland<br />

das Alter und das Rauchen. In spezialisierten<br />

Zentren wie der <strong>Asklepios</strong> Paulinen<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Klinik Wiesbaden erfolgt die Abtragung<br />

der Tumoren im Rahmen einer sogenannten<br />

Fluoreszenz-Blasenspiegelung (Hex-<br />

vix), bei der unter einem speziellen Licht<br />

die Tumoren rot leuchten. Dadurch kann<br />

die Häufigkeit von kurzfristigen Rezidiven<br />

(also »übersehenen« Veränderungen) um<br />

ein Drittel gesenkt werden.<br />

Aufgrund der hohen Rezidivrate (Wiederkehrung)<br />

muss alle drei Monate eine<br />

Blasenspiegelung durchgeführt werden.<br />

Auch hier kann bei bestimmten Risikopatienten<br />

eine Fluoreszenzspiegelung mit<br />

Hexvix durchgeführt werden und die Früherkennung<br />

erheblich verbessern. HEXVIX ®<br />

ist das einzige zugelassene Arzneimittel für<br />

die photodynamische Diagnostik. Das Mittel<br />

wird in ein photoaktives Porphyrin (Vorstufe<br />

des Blutfarbstoffs) umgewandelt, das<br />

sich selektiv in rasch vermehrenden Zellen<br />

(z.B. Tumoren) anreichert. Unter Blaulicht<br />

fluoreszieren diese Zellen rot. n<br />

Laparoskopische Fundoplikatio<br />

Der Übergang der Speiseröhre in den<br />

Magen ist durch eine Art Ventil gesichert,<br />

damit die Magensäure nicht die empfindliche<br />

Speiseröhrenschleimhaut verätzen<br />

Therapie von Lungenerkrankungen<br />

Ein wichtiger Schritt zur Erforschung und Therapie von Lungenerkrankungen<br />

ist dem GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft,<br />

in Partnerschaft mit der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München und den <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken Gauting gelungen.<br />

Gemeinsam werden sie ihre langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit nutzen und in<br />

München ein pneumologisches Translationszentrum aufbauen. Die Kooperationspartner<br />

werden dazu neben einem Lehrstuhl für experimentelle Pneumologie auch den<br />

ersten Lehrstuhl für klinische Pneumologie in Bayern einrichten.<br />

Das neue Comprehensive Pneumology Center (CPC) wird die experimentelle und<br />

die klinische Pneumologie miteinander unter einem Dach verbinden und als dritten<br />

Bestandteil eine Forschungsambulanz in Großhadern beinhalten. Ambulanz und Forschungsbereich<br />

sollen in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum Großhadern<br />

einen Standort erhalten. Der Lehrstuhlinhaber für Klinische Pneumologie wird die<br />

Abteilung für Pneumologie an den <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken Gauting als Chefarzt leiten.<br />

n


kann. Funktioniert dieser Schließmuskelapparat<br />

nicht, so kann es zu einer Entzündung<br />

der Schleimhaut kommen. Man<br />

spricht von einer Refluxkrankheit. Das<br />

Leitsymptom ist Sodbrennen.<br />

Bei der akuten<br />

Erkrankung lässt<br />

sich durch Medikamente<br />

die Säureproduktion<br />

des<br />

Magens mindern.<br />

Eine Alternative<br />

zur lebenslangen<br />

Medikamenteneinnahme<br />

bietet<br />

eine Spezialtherapie, auf die Dr. Jürgen<br />

Stopinski (Foto) vom <strong>Asklepios</strong> Klinikum<br />

Schwalmstadt spezialisiert ist: Die Fundoplikatio<br />

ist eine chirurgische Methode, die<br />

durch ein »Herumschlagen des Magens«<br />

um die Speiseröhre eine mechanische<br />

Barriere für die Magensäure schafft. »Die<br />

Operation lässt sich minimal invasiv gut<br />

durchführen. Alle Voruntersuchungen und<br />

auch die Operation können im Klinikum<br />

Schwalmstadt durchgeführt werden«, so<br />

Dr. Stopinski.<br />

Nach der Operation können die Medikamente<br />

abgesetzt werden. Der stationäre<br />

Aufenthalt dauert in der Regel nur einige<br />

Tage. n<br />

Intraoperative Kernspintomographie<br />

am INI<br />

Das International Neuroscience Institute<br />

(INI) eröffnet einen Operationsbereich<br />

mit einem 3,0 Tesla MRT zur präoperativen<br />

Diagnostik, führender Neuronavigationstechnik<br />

der Firma BrainLAB und dem<br />

modernsten intraoperativen Kernspintomographiegerät<br />

der Firma Siemens. Das<br />

intraoperative MRT-Gerät hat als Besonderheit<br />

eine Feldstärke von 1,5 Tesla und<br />

bietet somit auch während der Operation<br />

eine Bildqualität, wie sie üblicherweise nur<br />

für die MRT-Untersuchungen vor der Operation<br />

möglich ist. n<br />

Neurorehabilitation der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik an der Spitze<br />

Die Deutsche Rentenversicherung führte<br />

ein umfangreiches Qualitätssicherungsprogramm<br />

für Rehakliniken ein. In diesem<br />

Verfahren hat die Abteilung Neurorehabilitation<br />

der <strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling in<br />

der Auswertung 2007 den Spitzenplatz erreicht.<br />

Insgesamt wurden 61 Kliniken bewertet.<br />

Auf einer Punkteskala von 0 bis<br />

10 kam Schaufling auf einen Wert von 9,4<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Prof. Dr. Joachim Grifka (links), daneben der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, Hans Schaidinger<br />

Zusammenführung von Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

Auf Einladung des Incoming President, Prof. Dr. Joachim Grifka, traf sich der<br />

Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie<br />

mit Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie im Juli 2007 in<br />

Regensburg.<br />

Ziel ist es, die beiden Fachgesellschaften zusammenzuführen. Mit der Reform der<br />

Weiterbildungsordnung wurde bereits ein großer Schritt zur Etablierung des gemeinsamen<br />

Facharztes Orthopädie und Unfallchirurgie vollzogen. n<br />

für den gesamten Rehabilitationsprozess.<br />

Damit liegt die Abteilung weit vor der<br />

zweitbesten Klinik und statistisch signifikant<br />

über dem Mittelwert von 7,4 aller Kliniken.<br />

n<br />

Weiterbildungsstätte für<br />

Schlafmedizin<br />

Das Salus-FachklinikumUchtspringe<br />

ist seit<br />

Jahresbeginn 2007<br />

anerkannte Weiterbildungsstätte<br />

für Schlafmedizin.<br />

Wichtige Voraussetzung<br />

für dieses<br />

Votum der Ärztekammer<br />

Sachsen-<br />

Anhalt war, dass sich der leitende Oberarzt<br />

der neurologischen Klinik, Dr. Gerald<br />

Bauer (Foto), über seine Facharztausbildung<br />

als Neurologe hinaus die Zusatzqualifikation<br />

als Somnologe (Schlafmediziner)<br />

erworben hat.<br />

Dr. Gerald Bauer ist nunmehr persönlich<br />

für die Heranbildung des Fachkräftenachwuchses<br />

verantwortlich. n<br />

Neuromonitoring des Nervus<br />

recurrens<br />

Jährlich werden in Deutschland etwa<br />

100.000 Patienten an der Schilddrüse operiert.<br />

Heute sind die Mediziner in der Lage,<br />

den Nervus recurrens mit dem sogenannten<br />

intraoperativen Neuromonitoring<br />

zu identifizieren. Während der Operation<br />

wird eine Nadelelektrode in der Halsmuskulatur<br />

und eine zweite Elektrode im<br />

Stimmmuskel platziert.<br />

Mit einer kleinen, gabelartigen Sonde<br />

kann nun der Nerv identifiziert und stimuliert<br />

werden. Über optische und akustische<br />

Signale bestätigt das Gerät die Lage des<br />

Nervs und man kann während der Operation<br />

überprüfen, ob der Nerv unverletzt<br />

ist.<br />

Im Klinikum Schwalmstadt wird diese<br />

Methode seit mehr als einem Jahr mit sehr<br />

guten Ergebnissen angewendet. n<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Medizin & Wissenschaft<br />

Frischer Schwung mit neuer Hüfte<br />

Innovative Therapien in der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg in Bad<br />

Abbach verhelfen zu frühzeitiger Rehabilitation<br />

Falsche Körperhaltung, ständiges Stehen oder Sitzen – das führt auf Dauer zu einer extremen Überbean-<br />

spruchung der Hüfte. Wer noch dazu auf ausgleichende Bewegung verzichtet, riskiert Gelenkverschleiß<br />

und Arthrose. Allein in Deutschland leiden 15 Millionen Menschen an einer solchen behandlungsbedürf-<br />

tigen Gelenkdegeneration. Tendenz steigend.<br />

schmerzen bei jeder Bewegung und<br />

eine erhebliche einschränkung der Mobilität<br />

führen zu einer deutlich verminderten<br />

Lebensqualität. in den meisten fällen<br />

ist der Verschleiß des hüftgelenks schuld<br />

daran. um wieder schmerzfrei durchs<br />

Leben gehen zu können, gibt es für diese<br />

Patienten oft nur eine Möglichkeit: den<br />

einsatz eines künstlichen hüftgelenks.<br />

Jedes Jahr entscheiden sich rund 170.000<br />

Patienten dafür. der gelenkersatz ist in<br />

deutschland zwischenzeitlich die häufigste<br />

operation.<br />

Neben Überbelastungen und Verschleißerscheinungen<br />

sind frühere<br />

Verletzungen, angeborene oder erworbene<br />

Gelenkfehlstellungen häufig Ursache<br />

für Hüftbeschwerden. Erwachsene<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

erkranken meist an Arthrosen, Dysplasien<br />

und Hüftkopfnekrosen. Nicht nur ältere<br />

Menschen sind von Abnutzungserscheinungen<br />

der Gelenke geplagt. Bereits im<br />

Mutterleib kann sich eine Fehlstellung des<br />

Hüftgelenks entwickeln, die im Verlauf des<br />

Lebens zu erheblichen Beschwerden führen<br />

kann, wenn sie nicht frühzeitig erkannt<br />

wird. Kinder mit angeborenen Hüftverrenkungen<br />

und vorhandener Kurzpfanne gehören<br />

ebenso zum Patientenstamm wie<br />

kleine Morbus-Perthes-Patienten.<br />

Die Diagnose wird durch eine körperliche<br />

Untersuchung sowie Ultraschall- und<br />

Röntgenuntersuchungen gestellt, gegebenenfalls<br />

wird sie durch weitere Verfahren,<br />

wie eine Kernspintomographie (MRT)<br />

oder Computertomographie (CT) ergänzt.<br />

Die Behandlung der Hüftschmerzen rich-<br />

tet sich in erster Linie nach der Ursache der<br />

Hüfterkrankung. In vielen Fällen können<br />

eine vorübergehende Entlastung des Hüftgelenks,<br />

die Einnahme von schmerz- und<br />

entzündungshemmenden Medikamenten<br />

sowie die Verordnung von Krankengymnastik<br />

die Schmerzen lindern und im besten<br />

Fall beseitigen. Eine operative Therapie<br />

ist dann erforderlich, wenn die Schmerzen<br />

so stark werden, dass Medikamente nicht<br />

mehr helfen. Der fortgeschrittene Verschleiß<br />

macht in diesen Fällen den Ersatz<br />

durch ein künstliches Hüftgelenk notwendig.<br />

Insbesondere bei jüngeren Patienten<br />

sind die Ärzte bestrebt, das Gelenk zu erhalten.<br />

Muss das Hüftgelenk dann doch<br />

durch eine Prothese ersetzt werden, kommen<br />

modernste Operationsmethoden zum<br />

Einsatz.


Bei der Hüft-Total-Endoprothese besteht<br />

das künstliche Hüftgelenk aus den<br />

gleichen Teilen wie das menschliche Hüftgelenk:<br />

aus der Gelenkpfanne und dem<br />

Gelenkkopf, der auf dem Gelenkschaft<br />

sitzt. Die Gelenkpfanne wird vom Beckenknochengebil-<br />

det, während<br />

der Gelenkkopf<br />

m it dem Ge -<br />

lenkschaft zum<br />

Oberschenkelknochen<br />

gehört.<br />

Einen Sonderfall<br />

stellt die Hüft-<br />

Teilprothese dar,<br />

bei der lediglich<br />

der Gelenkkopf<br />

ersetzt wird.<br />

Um eine ungestörte,<br />

schmerzfreie und dauerhafte<br />

Funktion zu erreichen, werden an die Materialien<br />

eines künstlichen Hüftgelenks hohe<br />

Anforderungen gestellt. Sie müssen korrosionsbeständig<br />

sein, dürfen zu keinen Unverträglichkeitsreaktionen<br />

führen, müssen<br />

den im Körper auftretenden Drücken und<br />

Biegebelastungen widerstehen und dürfen<br />

beim Aneinanderreiben der Gelenkpart-<br />

Die neuesten Entwicklungen<br />

in der Medizin<br />

machen es möglich, dass<br />

auch Menschen geholfen<br />

werden kann, für die<br />

es vor Jahren kaum noch<br />

Hoffnung gab.<br />

ner keinen Abrieb entstehen lassen. Zum<br />

Einsatz kommen daher bestimmte Metalllegierungen,<br />

unter denen sich u.a. Titan<br />

befindet, Keramik und Spezialkunststoffe.<br />

Das künstliche Hüftgelenk muss mit<br />

dem körpereigenen Knochen verbunden<br />

werden. Nach<br />

Art und Weise<br />

der Vera n ke -<br />

rung der Prothese<br />

im Knochen<br />

wird zwischen<br />

zement freien<br />

und zementierten<br />

Prothesen<br />

unterschieden:<br />

Bei der zementfreienProthese<br />

werden die<br />

künstliche Hüftpfanne<br />

und der Prothesenschaft mit dem<br />

Knochen verschraubt bzw. im Knochen verklemmt.<br />

Langfristig wächst der Knochen<br />

an der Prothesenoberfläche an, sodass eine<br />

dauerhafte Fixierung entsteht. Die Prothese<br />

muss genau eingesetzt werden und dann<br />

einwachsen, was ca. sechs Wochen dauert.<br />

Diese Prothesen werden überwiegend bei<br />

jüngeren Patienten eingesetzt, da der Kno-<br />

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Medizin & Wissenschaft<br />

chenverlust im Falle einer späteren Wechseloperation<br />

geringer ist.<br />

Für die zementierte Prothese wird ein<br />

spezieller, besonders schnell aushärtender<br />

Zement verwendet. Sowohl die Gelenkpfanne<br />

als auch der Schaft werden einzementiert.<br />

Die zementierte Form ist sofort<br />

stabil und belastbar.<br />

Der Erfolg einer Operation ist von vielen<br />

Faktoren abhängig. Die neuesten Entwicklungen<br />

in der Medizin machen es<br />

möglich, dass auch Menschen geholfen<br />

werden kann, für die es vor Jahren kaum<br />

noch Hoffnung gab.<br />

Und es wird weitergeforscht. Die Mitarbeiter<br />

des Teams um Prof. Dr. Joachim<br />

Grifka, Direktor der Orthopädischen Klinik<br />

für die Universität Regensburg in Bad<br />

Abbach, sind in einer internationalen Expertengruppe<br />

an der Entwicklung einer<br />

kleineren Prothese beteiligt, um damit<br />

möglichst viel Knochen zu erhalten. Lesen<br />

Sie auf den Seiten 10 bis 11, wie die weltweite<br />

Entwicklung der Navigation für den<br />

Einbau von Hüft- und Knieimplantaten geprägt<br />

wird und welche Möglichkeiten die<br />

OP der Zukunft bieten wird.<br />

Mandy Wolf<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Volkskrankheit Arthrose –<br />

Fokus: Operation des Hüftgelenks<br />

Interview mit Prof. Dr. med. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Klinik<br />

für die Universität Regensburg in Bad Abbach<br />

Prof. Dr. med. Joachim Grifka<br />

Über 170.000 deutsche werden jedes<br />

Jahr mit einem künstlichen hüftgelenk versorgt.<br />

am Klinikum Bad abbach setzen die<br />

Ärzte jährlich 600 künstliche hüftgelenke<br />

ein, tendenz steigend. die arthrose, der<br />

häufigste grund von gelenkbeschwerden,<br />

hat sich zur Volkskrankheit entwickelt.<br />

individuelle faktoren und die alltagsbelastung<br />

– das überbeansprucht die hüftgelenke.<br />

allein in deutschland leiden 15<br />

Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen<br />

gelenkdegeneration.<br />

Wenn andere therapiemöglichkeiten ausgeschöpft<br />

sind, ist das künstliche hüftgelenk<br />

ein segen.<br />

Warum gerade die Hüfte von Arthrose<br />

betroffen ist und was<br />

man dagegen unternehmen<br />

kann, darüber sprachen wir mit Prof. Dr.<br />

med. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen<br />

Klinik für die Universität Regensburg<br />

in Bad Abbach.<br />

10 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Welche konservativen Behandlungen der<br />

Hüftarthrose bieten sich an, bevor der Griff<br />

zum Skalpell notwendig wird?<br />

Prof. dr. med. Joachim grifka: Die<br />

Arthrose des Hüftgelenks ist schlechter<br />

konservativ zu behandeln als an anderen<br />

Gelenken. Es geht vor allem darum, die eingetretenen<br />

Beschwerden zu lindern und das<br />

Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.<br />

Im Interesse des Patienten versuchen<br />

wir, eine OP und den Einsatz einer Prothese<br />

solange wie möglich hinauszuzögern.<br />

Ich empfehle meinen Patienten, sich<br />

viel zu bewegen und die Hüften möglichst<br />

wenig Stoßbelastungen oder Dauerbelastungen<br />

auszusetzen. Fahrradfahren, Schwimmen<br />

und Wandern in gutem Schuhwerk sind<br />

Sportarten, die ohne Probleme ausgeführt<br />

werden können. Selbst so einfache Übungen<br />

wie ein Bein »baumeln zu lassen« helfen, die<br />

Gelenkknorpel zu entlasten. Dazu steht man<br />

mit einem Bein auf einer Treppenstufe, das<br />

andere Bein wird frei schwingend bewegt.<br />

Wenn man zusätzlich eine Zugkraft auf das<br />

baumelnde Bein ausüben möchte, kann man<br />

beispielsweise einen schweren Schuh anziehen.<br />

Eine gezielte Krankengymnastik mit<br />

geringer Belastung verbessert die Ernährung<br />

des Knorpels. Massagen oder Wärmeanwendungen<br />

lockern die Muskulatur. Aber Vorsicht:<br />

keine Wärmeanwendungen bei akuter<br />

Reizung des Hüftgelenks!<br />

Wann ist eine Hüftoperation sinnvoll?<br />

Über eine operative Versorgung sollte<br />

immer dann nachgedacht werden, wenn<br />

auch ein ausgeprägter Bewegungsschmerz<br />

vorliegt, die Gehstrecke maßgeblich verkürzt<br />

ist oder gar in der Nacht Schmerzen<br />

auftreten. Bei jedem einzelnen Patienten<br />

prüfen wir die Art und Weise der Implantatversorgung<br />

sehr sorgfältig und<br />

individuell.<br />

Welche modernen Operationsverfahren führen<br />

Sie mit Ihrem Team in Bad Abbach durch?<br />

Für gelenkerhaltende Hüfteingriffe<br />

hat sich in den letzten Jahren die Metho-<br />

de der Arthroskopie entwickelt. Ähnlich<br />

wie am Kniegelenk können wir mit der Arthroskopie<br />

viele Erkrankungen des Hüftgelenks<br />

mittels Schlüssellochchirurgie und<br />

vor allem sehr gewebeschonend operieren.<br />

Typischerweise wird diese Technik heute<br />

bei Verletzungen oder Einklemmungen<br />

der vorderen Gelenklippe angewendet.<br />

Aber auch bei beginnender Hüftarthrose<br />

kann die Indikation zur Arthroskopie gegeben<br />

sein. Ein Vorteil der arthroskopischen<br />

Technik ist, dass wir Orthopäden einen<br />

guten Einblick in die Verhältnisse im Gelenk<br />

bekommen, der genauer ist als jede<br />

Röntgenaufnahme oder Kernspintomografie.<br />

Die Patienten kommen danach wieder<br />

schnell auf die Beine. Diese Methode ist jedoch<br />

nicht bei jedem Krankheitsbild und<br />

jedem Patienten möglich.<br />

Welche Arten von Prothesen gibt es?<br />

Können sie sich mit der Zeit lockern?<br />

Ist ein Implantat notwendig, wird entweder<br />

eine zementfreie oder eine zementierte<br />

Prothese eingesetzt. In deutschen<br />

Operationssälen wird mittlerweile standardmäßig<br />

zementfrei gearbeitet. Die zementfreie<br />

Prothese muss exakt eingesetzt<br />

werden und dann der Knochen an das Implantat<br />

heranwachsen. Älteren Patienten<br />

mit areaktivem Knochen setzen wir zementierte<br />

Prothesen ein. Diese sind sofort stabil<br />

und belastbar. In der modernen Orthopädie<br />

machen zementierte Hüftprothesen<br />

weniger als 10% aller Hüftprothesenoperationen<br />

aus.<br />

Der allgemeine Trend in der Prothesenversorgung<br />

ist der weitgehende Erhalt des<br />

Knochens. In ausgesuchten Fällen können<br />

wir Patienten mit einer Kurzschaftprothese<br />

versorgen. Sie gilt als besonders haltbar<br />

und knochenschonend. Die optimale<br />

Form dieses neuen Gelenkersatzes ist das<br />

Ergebnis langjähriger Forschung in unserer<br />

Klinik.<br />

Der Entwickler dieser Kurzschaftprothese<br />

hat bei mehr als hundert Patienten<br />

individuelle Versorgungen gemacht und


die Integration beobachtet. Die daraus<br />

entwickelte Kurzschaftprothese ist fest<br />

im oberen Teil des Oberschenkelknochens<br />

verankert. Das soll die Belastung insgesamt<br />

verringern und eine Lockerung der Prothese<br />

hinauszögern. Durch den kurzen Schaft<br />

wird sehr viel von dem ursprünglichen<br />

Knochen erhalten, sodass der eines Tages<br />

anstehende Prothesenwechsel unter ähnlich<br />

guten Voraussetzungen möglich wird<br />

wie eine Erstoperation. Das ist vor allem für<br />

jüngere Patienten ein großer Vorteil.<br />

Zudem eignet sich diese Kurzschaftprothese<br />

für kleine Schnitte – der Operateur<br />

muss also weniger Muskulatur durchtrennen,<br />

und die Patienten erholen sich recht<br />

schnell von diesem Eingriff.<br />

Leider können sich Prothesen lockern.<br />

Oft liegen die Ursachen im Umgang mit<br />

dieser Prothese. Die Patienten sollen sich<br />

zwar nach dem Einsatz viel bewegen, aber<br />

wenig belasten. Nicht jeder hält sich daran.<br />

So genannte Stop-and-Go-Sportarten sind<br />

zu meiden. Leistungssport ist mit einer<br />

Hüftprothese nicht mehr möglich. Ist die<br />

Prothese locker, muss sie in jedem Fall ausgetauscht<br />

werden.<br />

Was führt Ihrer Meinung nach zum Anstieg<br />

von Erkrankungen an der Hüfte?<br />

Ganz wesentlich ist die demografische<br />

Entwicklung. Glücklicherweise werden<br />

die Menschen in Deutschland immer älter.<br />

Die Lebenserwartung hat sich in den letzten<br />

100 Jahren mehr als verdoppelt. Viele<br />

Erkrankungen sind dadurch erst erlebbar<br />

geworden. Früher wurden die Menschen<br />

nicht so alt, dass Hüfterkrankungen eingetreten<br />

sind. Das hat sich geändert.<br />

Sie arbeiten an der Uni Regensburg und in<br />

der <strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Abbach seit Jahren<br />

an der Entwicklung der Navigation für den<br />

Einbau der Implantate und haben diese<br />

maßgeblich geprägt. Welche Vorteile bietet<br />

diese Navigation? Und was hat der Patient<br />

davon?<br />

Aufbauend auf unseren Entwicklungen<br />

der Knieprothesennavigation haben<br />

Ärzte unserer Klinik die Technik der Navigation<br />

für Hüftgelenkprothesen ausgearbeitet.<br />

Dies ist mit umfangreichen<br />

Untersuchungen, zunächst an Leichenpräparaten<br />

und nach Schaffung der technischen<br />

Voraussetzungen im Rahmen von<br />

Studien bei der operativen Versorgung, geprüft<br />

worden. Die Publikation dieser Daten<br />

hat weltweite Anerkennung gefunden und<br />

die Grundlage für den klinischen Einsatz<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Die durch die Navigation erzielte Genauigkeit eröffnet ein neues Kapitel in der Hüftendoprothetik<br />

der Navigation geschaffen. Die Technik ist<br />

ähnlich wie bei der Knienavigation. Neben<br />

dem vor der Operation angefertigten Röntgenbild<br />

werden die anatomischen Voraussetzungen<br />

des Patienten intraoperativ<br />

vermessen. Daraus errechnet der Computer<br />

ein 3-D-Modell und ermöglicht dem Operateur<br />

die genaue Planung für die Platzierung<br />

der Implantate, der biomechanischen<br />

Rekonstruktion, beispielsweise der Schaftachse<br />

und der Beweglichkeit mit idealem<br />

Kontakt der Implantat-Partner.<br />

Die durch die Navigation erzielte Genauigkeit<br />

eröffnet ein neues Kapitel in der<br />

Hüftendoprothetik.<br />

Diese intraoperativ gewonnenen Informationen,<br />

die bei herkömmlichen Operationen<br />

nicht in diesem Maße zur Verfügung<br />

stehen, ermöglichen auch die genaue Platzierung<br />

von Implantaten, wenn der Knochen<br />

nicht in vollem Umfang freigelegt und<br />

damit gesehen werden kann. Daher hilft<br />

die Navigation auch, die Implantate genau<br />

und sicher bei kleineren Operationsschnitten<br />

einzubringen.<br />

Für den Patienten bedeutet dies, dass<br />

weniger Muskulatur abgelöst wird, die<br />

Operation insgesamt schonender ist und<br />

er bei günstigen muskulären Voraussetzungen<br />

eine kürzere postoperative Reha-<br />

bilitationsphase hat, also schneller wieder<br />

gut zurecht kommt.<br />

Ende des Jahres 2007 wird in Bad Abbach<br />

der weltweit erste integrierte Navigations-OP<br />

für Orthopädie der Firma BrainLAB eröffnet.<br />

Erzählen Sie uns von den neuen Möglichkeiten<br />

in diesem OP der Zukunft.<br />

Im voll integrierten OP-Saal steht uns<br />

während des Eingriffs die komplette und<br />

gebündelte Bildinformation über den Patienten<br />

zur Verfügung. Das ist im orthopädischen<br />

Fach weltweit einmalig. Durch die<br />

permanente Bildaktualisierung können wir<br />

während des Einsatzes der Hüftprothese<br />

die Beinlänge kontrollieren sowie die genaue<br />

Platzierung der Implantate und den<br />

Abstand des Oberschenkelschafts zur Gelenkpfanne.<br />

Wir wissen unmittelbar intraoperativ,<br />

welches Implantat am günstigsten<br />

gewählt wird und wie die Komponenten<br />

exakt ausgerichtet werden müssen, um<br />

die beste Belastbarkeit zu gewährleisten.<br />

Dies verringert die Anzahl möglicher Reoperationen.<br />

Damit sind Voraussetzungen<br />

geschaffen, um durch den Einsatz der Navigation<br />

eine längere Lebensdauer der Prothese<br />

zu erreichen.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

11


Medizin & Wissenschaft<br />

Aktuelle Entwicklungen in der Netzhautchirurgie<br />

Chefarzt der Augenabteilung der <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek gibt einen Überblick<br />

die augenabteilung der asklepios<br />

Klinik Barmbek ist die größte augenklinik<br />

der stadt hamburg. hier werden jährlich<br />

allein 4.000 operationen gegen den<br />

grauen star durchgeführt. Pd dr. ulrich<br />

schaudig, chefarzt der augenabteilung<br />

der Klinik Barmbek: »innerhalb der vergangen<br />

Jahre hat sich die netzhautchirurgie<br />

in ihren indikationsstellungen und<br />

technischen grundlagen erheblich verändert.«<br />

neue indikationsstellungen wie bestimmte<br />

vaskuläre netzhauterkrankungen<br />

sind hinzugekommen, andere wurden aufgrund<br />

inzwischen verfügbarer besserer<br />

therapien fast vollständig wieder verlassen,<br />

beispielsweise die Makularotation.<br />

In der Makulachirurgie werden bei<br />

Glaskörperausschneidungen (Vitrektomien)<br />

teilweise Operationsverfahren<br />

angewandt, die in dieser Form schon seit<br />

vielen Jahren existieren. Beispiele hierfür<br />

sind das Peeling von Membranbildungen<br />

auf der Stelle des schärfsten Sehens (Makula)<br />

oder Operationen beim Makulaforamen.<br />

Wesentlich vorangetrieben wurde<br />

die Netzhautchirurgie in diesen Bereichen<br />

durch die Verbesserung der diagnostischen<br />

Möglichkeiten im Vorfeld der OP<br />

und in der Nachsorge. Hier ist besonders<br />

die Weiterentwicklung der optischen Kohärenztomographie<br />

zu nennen, die heute<br />

eine exakte Diagnostik der Grenzfläche<br />

zwischen Glaskörper und Netzhaut ermöglicht.<br />

Dadurch gelingt es, Veränderungen<br />

sichtbar zu machen, die bei der Biomikroskopie<br />

der Makula nicht zu erfassen sind.<br />

In der Indikationsstellung und postopera-<br />

12 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

tiven Kontrolle der Patienten ist das OCT<br />

sehr hilfreich.<br />

In der Vitrektomie an sich geht die Entwicklung<br />

immer stärker in Richtung minimal-invasiver<br />

Operationstechniken. Hierbei<br />

werden die Arbeitsgeräte über Trokarsysteme<br />

in den Glaskörperraum eingeführt.<br />

Die Stichinzisionen sind dann selbstverschließend.<br />

In näherer Zukunft wird sich<br />

wahrscheinlich die 23-Gauge-Technik<br />

durchsetzen. Die noch kleineren 25-Gauge-<br />

Techniken sind offenbar so klein, dass hiermit<br />

die Arbeitszeit verlängert wird. Dies<br />

wird als großer Nachteil gesehen. Aus diesem<br />

Grund hat sich die 25-Gauge-Technik<br />

nicht weit verbreitet.<br />

Ein anderer Bereich der Makulachirurgie<br />

hat sich in den vergangenen Jahren nahezu<br />

vollständig gewandelt: die Makularotation<br />

bei der exsudativen (»feuchten«) Makuladegeneration.<br />

Während noch vor wenigen Jahren<br />

nicht wenige hierin einen Schlüssel zur<br />

Verbesserung der visuellen Ergebnisse bei<br />

einem Teil dieser Patienten sahen, ist die Makularotation<br />

heute bis auf wenige Nischenindikationen<br />

praktisch tot. Diese Entwicklung<br />

wurde durch die Einführung der VEGF-Inhibitoren,<br />

die in den Glaskörperraum injiziert<br />

werden, bewirkt. Die Einfachheit der<br />

Handhabung und die Wirksamkeit der Behandlung<br />

haben die hochkomplexe Makularotation<br />

in kurzer Zeit verdrängt.<br />

In der Netzhautablösungschirurgie stehen<br />

zwei prinzipielle Verfahren zur Verfügung:<br />

Bei den eindellenden Verfahren wird<br />

von außen eine segmentale Silikonschaumstoffplombe<br />

oder ein Cerclageband auf das<br />

Auge aufgenäht. Bei der Vitrektomie wird<br />

von innen, nach der Entfernung des Glaskörpers,<br />

die NH angelegt und dann mit<br />

einer Gas- oder Silikonölendotamponade in<br />

der Anlage gehalten. Kombinationen beider<br />

Verfahren kommen vor, sind jedoch insgesamt<br />

eher die Ausnahme. Seit vielen Jahren<br />

war die Frage, welches Verfahren nun<br />

erfolgreicher ist, ungeklärt. Hier haben<br />

sich einige neue Aspekte ergeben, seit die<br />

SPR-Studie (Scleral buckling versus primary<br />

vitrectomy in the rhegmatogenous retinal<br />

detachment) diese Verfahren prospektiv<br />

verglichen hat.<br />

Im Ergebnis hat die konventionelle eindellende<br />

Chirurgie Vorteile bei Augen, die<br />

noch ihre eigene Linse haben, während die<br />

Vitrektomie Vorteile bei Augen mit Kunstlinsen<br />

bietet. Interessant war jedoch auch<br />

die hohe Zahl von Zweitoperationen nach<br />

den Primäreingriffen bis fast 40 Prozent.<br />

Im Laufe der Jahre kann man sicherlich<br />

davon sprechen, dass die Vitrekomie die<br />

Buckelchirurgie zurückdrängt. Die Selektierung<br />

der Patienten und intraoperative<br />

Details spielen eine entscheidende Rolle:<br />

der Patient möchte letztlich nach der Behandlung<br />

ein Maximum an Sehschärfe<br />

und Sehkomfort erreichen mit einem Minimum<br />

an Operationen. Die anatomisch<br />

anliegende Netzhaut allein ist heutzutage<br />

nicht das Ziel, eine anliegende Netzhaut<br />

kann mit gutem und schlechtem Sehvermögen<br />

einhergehen, das wird durch die<br />

Erkrankung und durch die Operation<br />

mitbestimmt.<br />

Während vor Jahren nur die Komplikationen<br />

von Gefäßthrombosen in Gestalt von<br />

Glaskörperblutungen und traktiven Netz-


hautablösungen der vitreoretinalen Chirurgie<br />

zugeführt wurden, wird seit einigen<br />

Jahren auch bei frischen Venenthrombosen<br />

versucht, eine Besserung der Sehprognose<br />

herbeizuführen. Bei Patienten mit<br />

Zentralvenenthrombosen besteht die Möglichkeit,<br />

im Rahmen einer Vitrektomie den<br />

Kanal des Sehnervs zu schlitzen, also eine<br />

sogenannte Optikusneurotomie durchzuführen.<br />

Bei Venenastthrombosen kann<br />

man die verengte Überkreuzungsstelle zwischen<br />

Arterie und Vene chirurgisch lösen.<br />

Es sind bereits zahlreiche Fallserien publiziert,<br />

und der anfängliche Optimismus hat<br />

sich wieder etwas gelegt. Das Komplikationsspektrum<br />

ist zudem nicht unerheblich.<br />

Hier sind schwere Blutungen im Rahmen<br />

der Optikusneurotomie, Gesichtsfelddefekte,<br />

die typischen Risiken einer Vitrektomie,<br />

insbesondere Netzhautablösungen,<br />

zu nennen.<br />

Mit dem Aufkommen der VEGF-Hemmer<br />

in der Behandlung von Venenthrombosen<br />

scheinen auch hier einfachere<br />

Alternativen zu bestehen, die die chirurgischen<br />

Verfahren in Zukunft noch weiter<br />

zurückdrängen dürften.<br />

Fortgeschrittene Stadien der diabetischen<br />

Retinopathie, wie Glaskörperblutungen<br />

und traktive Netzhautablösungen,<br />

gehören seit langer Zeit zum Spektrum<br />

der vitreoretinalen Chirurgie und werden<br />

durch eine Vitrektomie mit Entfernung vorhandener<br />

Membranen, Endolaser und ggf.<br />

Endotamponade behandelt. Veränderungen<br />

haben sich im Bereich der diabetischen Makulopathie<br />

ergeben. Während traditionell<br />

die Lasertherpie beim diabetischen Makulaödem<br />

zum Einsatz kam, wurde hier seit<br />

einigen Jahren auch chirurgisch durch Vitrektomie<br />

mit Peeling der inneren Grenzschicht<br />

der Netzhaut, analog dem Vorgehen<br />

in der Makulachirurgie, behandelt. Zusätzlich<br />

verbreiteten sich die intravitrealen<br />

Injektionen zunächst mit kristallinen Steroiden<br />

(Triamcinolon). Und seit knapp zwei<br />

Jahren auch mit VEGF-Hemmern (insbesondere<br />

Bevacizumab). Allerdings sprechen<br />

nicht alle Patienten darauf an, insbesondere<br />

Menschen mit lang bestehender Makulopathie<br />

zeigen generell wenig Änderungen<br />

unter allen Therapien. Mit der optischen<br />

Kohärenztomographie lassen sich Patienten<br />

mit reinen Netzhautveränderungen<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

von solchen mit Störungen der Grenzfläche<br />

von Netzhaut und Glaskörper unterscheiden,<br />

wobei Letztere am ehesten von einer<br />

Vitrektomie profitieren.<br />

PD. Dr. Ulrich Schaudig<br />

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ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

1


Medizin & Wissenschaft<br />

Hybrid-Operationsverfahren – ein Fortschritt?<br />

Chefarzt der Klinik Altona behandelt Patienten mit komplexen Erkrankungen der Aorta<br />

Jedes Jahr erleiden sechs bis zehn von<br />

100.000 einwohnern ein thorakabdominales<br />

aortenaneurysma. Wird es nicht<br />

behandelt, so sterben innerhalb von fünf<br />

Jahren bis zu 85 Prozent der erkrankten,<br />

die hälfte von ihnen an der aneurysmaruptur.<br />

grundsätzlich entscheiden sich die<br />

Ärzte ab einem maximalen transversalen<br />

aneurysmadurchmesser von sechs zentimetern<br />

oder bei einer auftretenden symptomatik<br />

für die operation.<br />

Bei der Aortendissektion kommt es<br />

in Folge einer hereditären Gewebsschwäche<br />

oder eines hypertensiv arteriosklerotischen<br />

Gefäßleidens zu einem<br />

plötzlichen, nicht transmuralen Gefäßwandeinriss<br />

(»Entry«). Das Blut wühlt sich<br />

in die Media vor und schafft einen falschen<br />

Kanal zwischen Intima und Adventitia.<br />

Bei erhöhtem Ausflusswiderstand kann<br />

der Falschkanal das wahre Lumen subtotal<br />

komprimieren (»True Lumen Collapse«)<br />

mit konsekutiver Ischämie der nachgeordneten<br />

Organe. Kann die dünne Adventi-<br />

1 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

tia der wachsenden Wandspannung im<br />

Falschkanal nicht mehr standhalten, entwickelt<br />

sich ein Aneurysma dissecans mit<br />

erhöhter Rupturgefahr. Bei diesen Komplikationen<br />

besteht meistens eine Indikation<br />

zur Intervention. Ziel ist die Beseitigung<br />

oder der Verschluss des Entrys mit einer<br />

Druckentlastung im Falschkanal.<br />

Trotz Fortschritten in Operationstechnik<br />

und Patientenbetreuung wird die Operationssterblichkeit<br />

nach der klassischen<br />

Operation mit Eröffnen beider Körperhöhlen<br />

zur Rekonstruktion der thorako-abdominalen<br />

Aorta in nationalen Registern<br />

weltweit mit 20 bis 30 Prozent angegeben.<br />

Die Mehrzahl der Patienten stirbt an einem<br />

Multiorganversagen. Auch die Rate postoperativer<br />

schwerer Komplikationen ist bei<br />

den oft bereits präoperativ multimorbiden<br />

Patienten erheblich: Eine Paraplegie infolge<br />

einer Spinalischämie wird mit bis zu 15<br />

Prozent angegeben, eine Niereninsuffizienz<br />

mit bis zu 30 Prozent, und pulmonale<br />

Probleme treten bei bis zu 40 Prozent auf.<br />

Besonders die Paraplegie, aber auch ein<br />

dauerhaftes Nierenversagen beeinträchtigen<br />

die Lebensqualität des Patienten erheblich<br />

und sind mit lebenslangen hohen<br />

Kosten verbunden. Das große Zugangstrauma<br />

über zwei Körperhöhlen, das unvermeidliche<br />

Abklemmen der Aorta und/oder<br />

der Kreislaufstillstand in Hypothermie verbunden<br />

mit den relativ geringen Toleranzen<br />

für die Organischämiezeiten (Gehirn, Rückenmark,<br />

Viszeralorgane) sind Ursachen<br />

für die allgemein hohen Morbiditäts- und<br />

Mortalitätsraten bei diesem chirurgischen<br />

Vorgehen.<br />

Während das endovaskuläre Vorgehen<br />

bei Aneurysmen der infrarenalen Aorta<br />

nicht unumstritten ist, hat die endovaskuläre<br />

Chirurgie bei Aneurysmen und Dissektionen<br />

der Aorta thoracica descendens<br />

wegen der deutlich geringeren schweren<br />

Komplikationen das offene Verfahren weitgehend<br />

abgelöst. Allerdings setzt die Morphologie<br />

des Aneurysmas der Anwendung<br />

der endovaskulären Methode Grenzen. So<br />

müssen proximal und distal der aneurysmatischen<br />

Aortendegeneration ausrei-


chend lange, weitgehend normalkalibrige<br />

Aortenabschnitte vorhanden sein, um die<br />

Stentprothesen ohne Leckagen sicher verankern<br />

zu können. Unter dieser Voraussetzung<br />

lassen sich kombinierte Aneurysmen<br />

der thorakalen und abdominalen Aorta in<br />

sogenannten Hybrideingriffen weniger<br />

invasiv behandeln: Zunächst wird das<br />

abdominale Aortenaneurysma offen auf<br />

konventionelle Weise operiert, dann das<br />

thorakale Aortenaneurysma – ohne Eröffnen<br />

des Brustraums und Abklemmen der<br />

Brustaorta – mit einer Stentprothese ausgeschaltet.<br />

Etwas komplexer werden die Hybridverfahren,<br />

wenn der Aortenbogen mit<br />

den Abgängen der hirnversorgenden Arterien<br />

oder das subdiaphragmale Aortensegment<br />

mit den Abgängen der Viszeral- und<br />

Nierenarterien in den degenerativ aneurysmatischen<br />

Prozess einbezogen sind. Muss<br />

nur der distale Aortenbogen rekonstruiert<br />

werden, können die linke Aorta carotis<br />

communis und die linke Aorta subclavia<br />

über einen extrathorakalen, den Hals kreuzenden<br />

Bypass an die rechte Aorta carotis<br />

communis angeschlossen werden. Bei Totalersatz<br />

des Aortenbogens legen wir nach<br />

Sternotomie einen Y-Prothesen-Bypass von<br />

der Aorta ascendens mit einem Arm zum<br />

Truncus brachicephalicus und mit dem anderen<br />

zur linken Aorta carotis und linken<br />

Aorta subclavia. Dazu sind weder das Abklemmen<br />

der Aorta noch ein hypothermer<br />

Kreislaufstillstand oder eine extrakorporale<br />

Zirkulation notwendig. Die kurzen Ab-<br />

Computertomographie nach Stending der thorako-<br />

abdominalen Aorta<br />

klemmzeiten für die Anastomosennähte<br />

werden bei sukzessiver Rekonstruktion<br />

von den Endorganen in der Regel schadlos<br />

toleriert. Anschließend lassen sich der<br />

gesamte erkrankte Aortenbogen und gegebenenfalls<br />

die Aorta descendens mit einer<br />

oder mehreren endovaskulären Stentprothesen<br />

ohne Unterbrechung des Blutflusses<br />

rekonstruieren. Die proximale Stentfixierung<br />

erfolgt in der Aorta ascendens unmittelbar<br />

distal der Bypassanastomose.<br />

Beim thorako-abdominalen Aortenaneurysma<br />

mit Einbezug des aortalen Viszeralsegmentes<br />

ist ein ähnliches Vorgehen<br />

möglich. Präoperativ wird mit der CT-Angiografie<br />

das Anschlussgefäß für eine<br />

mehrarmige Bypassprothese (Tripod oder<br />

Tetrapod) festgelegt. Dies kann die infrarenale<br />

Aorta oder eine Beckenarterie sein,<br />

sofern sie eine weitgehend normale Morphologie<br />

aufweist. Sind die infrarenale<br />

Aorta und Beckenarterien von der aneurysmatischen<br />

Degeneration mit betroffen,<br />

können sie unter bestimmten Bedingungen<br />

durch eine Bifurkationsprothese ersetzt<br />

werden, an die der mehrarmige Bypass<br />

zu den Viszeral- und Nierenarterien angeschlossen<br />

wird. Nach Fertigstellen aller<br />

Bypassverbindungen werden die Aortenabgänge<br />

der Viszeral- und Nierenarterien<br />

ligiert. Anschließend erfolgt die Exklusion<br />

des thorakoabdominalen Aortenaneurysmas<br />

durch die endovaskuläre Implantation<br />

von Stentprothesen ohne Unterbrechung<br />

des aortalen Blutflusses.<br />

Insgesamt haben wir bisher 18 Patienten<br />

mit komplexen thorakalen, thorakoabdominalen<br />

Aortenaneurysma oder einer<br />

Aortendissektion Typ B nach Stanford operiert.<br />

Bei acht Patienten war eine Transposition<br />

der supraaortalen Arterienäste<br />

und/oder eine retrograde multiviszerale<br />

Revaskularisation mit Bypassprothesen<br />

notwendig. Bei den ersten drei Patienten<br />

beobachteten wir eine Leckage im Bereich<br />

der proximalen Fixation. Hier musste<br />

ein Overstenting durchgeführt werden.<br />

Aus dieser Erfahrung setzten wir später<br />

zur Verlängerung der Fixationszone die<br />

supraaortalen Arterien nach Bedarf vom<br />

Aortenbogen ab (»Debranching«) und rekonstruierten<br />

sie in der beschriebenen<br />

Weise. Kein Patient verstarb postoperativ.<br />

Kein Patient erlitt eine Paraplegie infolge<br />

einer Rückenmarksischämie. Im Langzeitverlauf<br />

starb ein Patient 60 Monate postoperativ,<br />

vermutlich an einer Aortenruptur,<br />

ein weiterer nach sechs Monaten an einem<br />

Lungenkarzinom. In der Literatur wurden<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

links: Angiographie eines 72-jährigen Mannes mit<br />

einem Aneurysma dissecans<br />

rechts: Angiographie nach Debranching der A. subcla-<br />

via und der A. carotis communis vom Aortenbogen<br />

und Rekonstruktion des supraaortalen Arterien mit<br />

einem den Hals kreuzenden carotido-subclavialen By-<br />

pass mit End-zu-Seit-Anschluss der linken A.carotis.<br />

communis<br />

bisher 64 Patienten beschrieben, deren<br />

thorako-abdominales Aortenaneurysma<br />

in Hybrid-Technik mit multiviszeraler Rekonstruktion<br />

operiert wurde.<br />

Die innovative Hybrid-Technik – die<br />

Kombination von offener und endovaskulärer<br />

Gefäßchirurgie – reduziert das Operationsrisiko<br />

für Patienten mit komplexen<br />

Erkrankungen der thorakalen und thorako-abdominalen<br />

Aorta. Das Debranching<br />

des Aortenbogens mit Rekonstruktion der<br />

supraaortalen Arterien und die multiviszerale<br />

retrograde Revaskularisation der<br />

Abdominalorgane vermeiden den traumatisierenden<br />

thorako-abdominalen Zugang<br />

über beide Körperhöhlen, die Anwendung<br />

einer extrakorporalen Zirkulation, das Abklemmen<br />

der Aorta, die Hypothermie und<br />

den Kreislaufstillstand. In nahezu allen<br />

bisher erschienenen Publikationen werden<br />

die Morbiditäts- und Mortalitätsraten<br />

deutlich niedriger als beim klassischen<br />

offenen Operationsverfahren angegeben.<br />

Dennoch: Auch die Hybrid-Operationen<br />

sind komplexe und komplikationsträchtige<br />

gefäßchirurgische Eingriffe, deren<br />

Langzeitergebnisse noch ausstehen. Sie<br />

sollten daher zunächst vorzugsweise bei<br />

Patienten angewendet werden, die bei geeigneter<br />

Morphologie wegen ihrer Komorbiditäten<br />

für die klassische offene Operation<br />

nicht fit genug sind.<br />

Prof. Dr. Helmut Kortmann<br />

Kontakt:<br />

Prof. Dr. Helmut Kortmann<br />

Chefarzt der Abteilung für<br />

Gefäß-, Thorax- und Endovaskuläre Chirurgie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona<br />

Paul-Ehrlich-Straße 1, 22763 Hamburg<br />

Tel. (0 40) 18 18-81 16 11<br />

E-Mail: helmut.kortmann@ak-altona.<br />

lbk-hh.de<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

1


Medizin & Wissenschaft<br />

Gestationsdiabetes<br />

Experten der Klinik Barmbek fordern:<br />

Jede Schwangere sollte auf GDM untersucht werden<br />

Wie der diabetes mellitus ist auch der<br />

gestationsdiabetes (gdM) eine weltweit<br />

zunehmende erkrankung und eine der<br />

häufigsten schwangerschaftskomplikationen.<br />

die angaben zur häufigkeit schwanken<br />

international zwischen ein und 20<br />

Prozent aller schwangerschaften, je nach<br />

ethnischer zuordnung, methodischem Vorgehen<br />

und Bewertungskriterien für den<br />

schwangerschaftsdiabetes. die grenzen<br />

für die glukosetoleranzstörung sind bislang<br />

uneinheitlich.<br />

Der GDM ist eine erstmals in der<br />

Schwangerschaft festgestellte<br />

Glukose-Toleranzstörung. Dabei<br />

kann es sich auch um die Erstmanifestation<br />

eines Typ 1 oder Typ 2 Diabetes in der<br />

Schwangerschaft handeln, vor allem, wenn<br />

der »Schwangerschaftsdiabetes« bereits im<br />

ersten Trimenon diagnostiziert wird.<br />

Wesentlich häufiger tritt der Gestationsdiabetes<br />

im 2. oder 3. Trimenon auf. In<br />

dieser Phase muss die mütterliche Insulinproduktion<br />

um das Zwei- bis Dreifache<br />

gesteigert werden, was ein funktionsbeeinträchtigtes<br />

Pankreas nicht leisten kann.<br />

1 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Das erklärt, warum 40 bis 50 Prozent der<br />

betroffenen Frauen zehn Jahre nach durchgemachtem<br />

GDM einen Diabetes mellitus<br />

(meist Typ 2) entwickeln. Etwa jede zweite<br />

Frau mit GDM entwickelt in einer folgenden<br />

Schwangerschaft wiederum einen<br />

Gestationsdiabetes.<br />

Die Notwendigkeit, einen GDM möglichst<br />

frühzeitig zu diagnostizieren, ergibt<br />

sich aus den Folgen für die Mutter und vor<br />

allem für das Kind: Schwangerschaftsdiabetikerinnen<br />

leiden häufiger unter Harnwegsinfekten<br />

bis hin zu Pyelonephritiden,<br />

schwangerschaftsinduzierten Hypertonien<br />

und Eklampsien.<br />

Bei Kindern unbehandelter bzw.<br />

schlecht behandelter (Gestations-) Diabetikerinnen<br />

finden sich häufiger Fehlbildungen<br />

und Organreifungsstörungen. Für<br />

Kinder von Gestationsdiabetikerinnen ist<br />

eine zusätzliche nicht-genetische Disposition<br />

zur Entwicklung eines Diabetes mellitus<br />

nachgewiesen. Diese Kinder haben zudem<br />

ein erhöhtes Adipositas-Risiko.<br />

Jede Schwangere sollte durch einen<br />

oralen Glukosetoleranz-Test in der 24. bis<br />

28. Schwangerschaftswoche auf das Vor-<br />

handensein eines GDM untersucht werden.<br />

Die Glukose-Messungen dürfen nicht mit<br />

einem Handmessgerät, sondern müssen<br />

mit einer qualitätsgesicherten Methode<br />

(Nasschemie, z.B. HemoCue) durchgeführt<br />

werden. Bei Versand der Proben kann Kapillarblut<br />

als Hämolysat oder venöses Blut<br />

mit einem Zusatz von Na-Fluorid verwendet<br />

werden, das bis zur Verarbeitung bei<br />

vier Grad C gelagert werden sollte.<br />

Bei bestimmten Risikopatientinnen<br />

sollte der OGTT bereits im ersten Trimenon<br />

durchgeführt und bei negativem Ausfall<br />

in der 24. bis 28. SSW und zuletzt in der<br />

32. bis 34. SSW wiederholt werden:<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

BMI > 27<br />

Diabetes bei Eltern oder Geschwistern<br />

Gestationsdiabetes in einer vorangegangenen<br />

Schwangerschaft<br />

Z. n. Geburt eines Kindes mit einem<br />

Geburtsgewicht > 4500 g<br />

Z. n. Totgeburt<br />

Schwere kongenitale Fehlbildungen<br />

in einer vorangegangenen Schwangerschaft


▶<br />

3D-Aufnahme eines diabetischen Kindes: Deutlich<br />

erkennbar sind die pathologischen »Pausbacken«<br />

Habituelle Abortneigung (> 3 Fehlgeburten<br />

hintereinander).<br />

Die OGTTs werden meist durch niedergelassene<br />

Gynäkologen durchgeführt,<br />

eine Überweisung in die diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis (oder ambulant in<br />

unser Diabeteszentrum) sollte unmittelbar<br />

bei Diagnosestellung einer pathologischen<br />

Glukosetoleranz oder eines Schwangerschaftsdiabetes<br />

erfolgen.<br />

Wir raten der Schwangeren zur Durchführung<br />

von Blutzucker-Tagesprofilen mit<br />

je insgesamt sechs Messungen (prä- und<br />

postprandial). In der Schwangerschaft sollten<br />

BZ-Werte präprandial von 60 bis 90 mg/<br />

dl, etwa eine Stunde nach Beginn des Essens<br />

von < 140 mg/dl erreicht werden (oder<br />

zwei Stunden nach Beginn des Essens von<br />

< 120 mg/dl). Bei guter BZ-Einstellung (sowohl<br />

bei pathologischer Glukosetoleranz<br />

als auch beim GDM) genügen zwei bis drei<br />

BZ-Tagesprofile pro Woche bei Einhaltung<br />

der oben genannten Kost.<br />

Die Indikation für eine Insulintherapie<br />

muss frühzeitig gestellt werden. Sind innerhalb<br />

einer Woche an zwei verschiedenen<br />

Tagen mindestens zwei Blutzuckerwerte<br />

pro Tag pathologisch erhöht, ist eine Insulintherapie<br />

erforderlich. In die Entscheidung<br />

für oder gegen eine Insulintherapie<br />

fließen die sonographischen Befunde des<br />

Kindes mit ein. Bei erkennbar beginnender<br />

Messzeitpunkt<br />

nüchtern<br />

nach zwei Stunden<br />

Makrosomie und/oder Überschreiten der<br />

90-er Perzentile des fetalen Bauchumfangs<br />

ist die Indikation für eine Insulintherapie<br />

großzügig zu stellen.<br />

Im Allgemeinen werden Human-Insuline<br />

zur Insulintherapie verwendet. Inzwischen<br />

können auch zwei kurzwirksame<br />

Insulin-Analoga (Insulin Lispro, Insulin<br />

Aspart) zur Therapie in der Schwangerschaft<br />

eingesetzt werden. Orale Antidiabetika<br />

sind in der Schwangerschaft<br />

kontraindiziert!<br />

Überwachung während der Schwangerschaft<br />

▶ Ab der 24. SSW sollten bei jeder Gestationsdiabetikerin<br />

monatliche Ultraschalluntersuchungen<br />

von erfahrenen<br />

Pränatalmedizinern durchgeführt<br />

werden, um die Entstehung einer fetalen<br />

Makrosomie rechtzeitig zu erfassen.<br />

▶ Bei der Mutter: Untersuchungen auf<br />

Harnwegs- und Vaginalinfektionen,<br />

Hypertonie und Präeklampsie.<br />

▶ Bei Gabe von Celestan (Glukokortikoiden<br />

zur Induktion der fetalen<br />

Lungenreife) und Partusisten (ß-Mimetikum<br />

zur Tokolyse) kann es<br />

kurzfristig zu erheblicher Dekompensation<br />

der BZ-Stoffwechsellage<br />

kommen mit der erstmaligen Notwendigkeit<br />

einer Insulintherapie bzw.<br />

deutlich gesteigertem Insulinbedarf.<br />

▶ Die Entbindung sollte zum Termin erfolgen,<br />

es sei denn, bestimmte Umstände<br />

erfordern eine frühzeitigere<br />

Geburt. Eine Überschreitung des Geburtstermins<br />

ist zu vermeiden.<br />

Während der Geburt sollte der Blutzucker<br />

zwischen 70 und 110 mg/dl gehalten<br />

werden. Dies lässt sich am besten durch<br />

mindestens zweistündliche BZ-Messungen<br />

und Gabe von Normalinsulin intravenös<br />

oder subkutan erreichen.<br />

Beim Neugeborenen muss der Blutzucker<br />

mindestens nach einer, drei und 12<br />

kapilläres Vollblut venöses Plasma<br />

mg/dl mmol/l mg/dl mmol/l<br />

≤ 100 ≤ 5,5 ≤ 110 ≤ 6,0 normal<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Stunden postpartal kontrolliert werden.<br />

Weitere spezielle Untersuchungen auf Hypomagnesiämie,<br />

Hyperbilirubinämie, Polyglobulie<br />

sind notwendig. Zur Prophylaxe<br />

von Hypoglykämien (BZ < 30 mg/dl) wird<br />

die Frühestfütterung in häufigen kleinen<br />

Portionen empfohlen.<br />

Mit der Geburt kann die Insulintherapie<br />

beim Gestationsdiabetes im engeren<br />

Sinn in der Regel beendet werden. Am<br />

zweiten Tag postpartal wird eine BZ-Kontrolle<br />

vor und/oder nach dem Essen durchgeführt.<br />

Bei kapillären Vollblut-BZ-Werten<br />

von präprandial > 110 mg/dl oder postprandial<br />

> 200 mg/dl liegt ein Diabetes mellitus<br />

vor. Die Patientin sollte dann weiter diabetologisch<br />

betreut werden.<br />

Bei normalen BZ-Werten postpartal erfolgt<br />

nach sechs bis 12 Wochen, unabhängig<br />

davon, ob die Patientin stillt, ein oraler<br />

Glukosetoleranz-Test mit einer qualitätsgesicherten<br />

Methode, z.B. HemoCue.<br />

Eine Schwangerschaft stellt bei einer<br />

Frau mit bestehendem oder Gestationsdiabetes<br />

ein gesundheitliches Risiko für<br />

Mutter und Kind dar. Gute diabetologische<br />

Betreuung und enge interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

können die Risiken verringern<br />

und ermöglichen meist einen normalen<br />

Schwangerschaftsverlauf.<br />

Dr. Silvia Voß<br />

Prof. Dr. Bernhard-Joachim Hackelöer<br />

Bewertung<br />

100–109 5,6–5,9 110–125 6,1–6,9 gestörte Nüchternglukose<br />

≥ 110 ≥ 6,0 ≥ 126 ≥ 7,0 Diabetes mellitus<br />

≤ 140 ≤ 7,8 ≤ 140 ≤ 7,8 normal<br />

140–199 7,9–11,0 140–199 7,9–11,0 gestörte Nüchternglukose<br />

≥ 200 ≥ 11,1 ≥ 200 ≥ 11,1 Diabetes mellitus<br />

Kontakt<br />

Dr. Silvia Voß<br />

4. Med. Klinik für Nephrologie und<br />

Diabetologie<br />

Klinische Leitung Diabetologie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek<br />

Rübenkamp 220<br />

22291 Hamburg<br />

Tel. (0 40) 18 18-82 83 91<br />

s.voss@asklepios.com<br />

Prof. Dr. Bernhard-Joachim Hackelöer<br />

Geburtshilfe und Pränatalmedizin<br />

Tel. (0 40) 18 18-82 18 41<br />

Diagnosekriterien Diabetes mellitus / pathologische Glukosetoleranz<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

1


Medizin & Wissenschaft<br />

Von der Luftfahrt lernen:<br />

Simulatorentraining im Herzkatheterlabor<br />

22 Ärzte aus acht Kliniken probten in Barmbek den Notfall<br />

Bevor ein Pilot zum ersten Mal die volle<br />

Verantwortung für eine Passagiermaschine<br />

übernimmt, hat er den ablauf viele stunden<br />

im simulator trainiert. einen solchen<br />

trainingssimulator gibt es jetzt auch für<br />

die herzkatheterbehandlung. diese Methode<br />

hat sich in der akuttherapie des herzinfarkts<br />

als besonders wirksam erwiesen.<br />

dabei sind manuelles geschick, erfahrung<br />

und stresssichere entscheidungsfähigkeit<br />

oft ähnlich wichtig wie im cockpit.<br />

Zweiundzwanzig Ärzte aus acht<br />

Kliniken haben in einem Fortbildungsworkshop<br />

realitätsnahe Notfallszenarien<br />

im Herzkatheterlabor mit<br />

einem Simulator geprobt. Freilich ohne<br />

dass ein Patient einem tatsächlichen Risiko<br />

durch eine Fehlentscheidung ausgesetzt<br />

worden wäre. In Echtzeit bilden die Simulatoren<br />

per Computer die Körperfunktionen<br />

eines fiktiven Patienten nach: die Atmung,<br />

den Blutkreislauf und sogar die Reaktion<br />

auf Medikamente. Der »Patient«, der äußerlich<br />

einer Schaufensterpuppe ähnelt, ist im<br />

Innenleben nach anatomischem Vorbild geformt.<br />

An typischen Stellen kann der Puls<br />

getastet werden, der Brustkorb bewegt sich<br />

mit den Atemzügen, die ebenso wie die<br />

Herzgeräusche abgehört werden können.<br />

Auch die Augenlid- und Pupillenreflexe<br />

lassen sich simulieren. Die Puppe namens<br />

CATHI kann sogar sprechen: Über ein<br />

Funkmikrofon leiht ihr ein Mitarbeiter des<br />

Trainingsteams seine Stimme und lässt die<br />

Situationen für den Untersuchenden damit<br />

umso realistischer erscheinen.<br />

Das System ist mit einem Röntgensimulator<br />

verknüpft und kann im normalen Katheterlabor<br />

der Klinik eingesetzt werden.<br />

Bei dem Verfahren werden nicht nur die<br />

komplizierten Handgriffe routiniert geübt.<br />

Hier geht es auch darum, Röntgenstrahlen<br />

und Kontrastmittel möglichst sparsam einzusetzen.<br />

Der Computer kann alle Untersuchungsparameter<br />

genau berechnen.<br />

Die teilnehmenden Ärzte im Barmbeker<br />

Krankenhaus wurden vor unterschiedlich<br />

schwere Aufgaben gestellt: vom<br />

Routine-Eingriff bis zum Notfallszenario<br />

1 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

mit oft überraschend auftretenden Komplikationen.<br />

Die Teilnehmer mussten die<br />

Probleme individuell oder im Team aus<br />

Oberarzt, Assistenten, Anästhesist und<br />

dem Pflegepersonal lösen. Nach jedem Rollenspiel<br />

wurde das Notfallszenario genau<br />

analysiert und besprochen, Fehler wurden<br />

erkannt und Verbesserungsvorschläge<br />

erörtert.<br />

Hierbei spielten nicht nur medizinische<br />

Fähigkeiten eine Rolle. Trainiert wurde<br />

auch, wie Stress- und Notfallsituationen<br />

besser bewältigt werden können. Vorbild<br />

waren auch hier die Krisenbewältigungsprogramme<br />

der großen Fluggesellschaften.<br />

Bei Anfall mehrerer Akutpatienten, Überbelegung<br />

der Intensiv- oder Transportkapazitäten<br />

oder fiktiven technischen Pannen<br />

war souveränes Notfallhandeln gefragt.<br />

Im Blickpunkt standen Kommunikation<br />

und Verhalten innerhalb des Teams, auch<br />

unabhängig von medizinischen Aspekten<br />

und der Stellung der Einzelnen in der beruflichen<br />

Hierarchie.<br />

Schnell reagieren, Stress aushalten,<br />

zwischen verschiedenen Optionen medi-<br />

zinischer Akutbehandlung wählen und<br />

trotzdem den Überblick behalten. All das<br />

und der Durchlauf von Situationen, die in<br />

der Praxis risikoreich oder sehr selten sind,<br />

konnte während des Workshops wieder<br />

und wieder geübt und verbessert werden.<br />

Wie der Barmbeker Kursus mit der Teilnahme<br />

vieler bereits interventionell tätiger<br />

Oberärzte gezeigt hat, ist diese Lernmethode<br />

keineswegs auf Anfänger begrenzt.<br />

Anhand quantifizierter Erfolgsparameter<br />

machten alle Teilnehmer des Lehrgangs<br />

hier für ihre tägliche Arbeit in der Klinik<br />

sinnvolle Erfahrungen. Möglicherweise<br />

werden solche Methoden einer simulierten<br />

Operation in Zukunft auch Eingang in<br />

andere Facharzt-Curricula finden.<br />

Katarzyna Berodt, Achim Viertel,<br />

Thomas Twisselmann, Gerian Grönefeld<br />

Weitere Infos:<br />

Simulator-Praxis, Frankfurt:<br />

www.cardioskills.com


Medizin & Wissenschaft<br />

Weltweiter Durchbruch: EKG-Gerät unter der Haut<br />

Herzspezialisten des AK St. Georg pflanzten erstmals Patienten Minirekorder ein<br />

eine Million deutsche leidet an Vorhofflimmern.<br />

ein neues gerät, so klein<br />

wie ein usB-stick, implantierten Kardiologen<br />

in der hamburger asklepios Klink st.<br />

georg jetzt weltweit zum ersten Mal. dieser<br />

eKg-rekorder überwacht das herz und<br />

beobachtet atriale signale. drei Jahre lang<br />

registriert er alle daten des herzschlags.<br />

das novum richtet sich vor allem an Patienten<br />

mit Vorhofflimmern.<br />

Über ein handygroßes Lesegerät, das<br />

der Patient sich nur an die Brust<br />

halten muss, können die gespeicherten<br />

Informationen jederzeit abgefragt<br />

werden. Eine grüne Lampe signalisiert sofort:<br />

alles in Ordnung. Ein rotes Warnlicht<br />

bedeutet: Im Herzrhyhthmus sind gefährliche<br />

Unregelmäßigkeiten aufgefallen.<br />

Dann sollte der Patient sofort seinen Arzt<br />

verständigen. Der kann anhand der typischen<br />

Herzkurven, ausgedruckt wie bei<br />

einem klassischen EKG-Gerät, die Rhythmusstörungen<br />

genau begutachten – und<br />

das über drei Jahre. Bisher sind nur Momentaufnahmen<br />

möglich, maximal eine<br />

Woche lang über ein Langzeit-EKG.<br />

Das neue Verfahren zielt vor allem auf<br />

Patienten, bei denen die Spezialisten fatale<br />

Folgen durch sogenanntes Vorhofflimmern<br />

befürchten. Auf die Therapie hat sich das<br />

Team von Chef-Kardiologe Prof. Karl-Heinz<br />

Kuck im AK St. Georg seit Langem spezi-<br />

Prof. Karl-Heinz Kuck<br />

alisiert. 800 Patienten mit diesem Krankheitsbild<br />

werden hier jedes Jahr behandelt.<br />

»Damit liegen wir europaweit an der Spitze<br />

und sind auch weltweit eine der größten<br />

Abteilungen auf diesem Gebiet«, sagt<br />

Kuck.<br />

Den Erkrankten wird zum Beispiel über<br />

einen Katheter das impulsleitende Herzgewebe<br />

verödet. Das Herz schlägt dann wieder<br />

im richtigen Rhythmus. Um überprüfen<br />

zu können, ob ihre Therapie gegen Vorhofflimmern<br />

auch noch Monate oder Jahre später<br />

wirksam ist, setzen die Kardiologen den<br />

neuen Chip ein. Denn 40 Prozent dieser<br />

Herzrhythmusstörungen werden von den<br />

Betroffenen selbst gar nicht wahrgenommen,<br />

erklärt Kuck. Doch das Gerät lasse<br />

sich nicht täuschen und registriere jede<br />

Unregelmäßigkeit.<br />

An fünf Zentren in Europa wird der<br />

neue »Cardiac Monitor« der US-Medizintechnikfirma<br />

Medtronic getestet. In St.<br />

Georg soll 50 Patienten in den kommenden<br />

drei Monaten der Chip eingesetzt<br />

werden, zunächst als Teil eines Forschungsprojekts.<br />

Allerdings laufen bereits Gespräche<br />

mit den Krankenkassen, ob sie<br />

die Kosten des Gerätes (2.000 Euro) übernehmen.<br />

Das würde sich rechnen, meint<br />

Kuck, »denn Vorhofflimmern ist die kardiologische<br />

Erkrankung, die die höchsten<br />

Kosten verursacht«.<br />

Auch Patienten, die erhebliche Risikofaktoren<br />

haben, könnte eines Tages der<br />

Chip eingesetzt werden. Das Ziel: sie vor<br />

einem Schlaganfall zu bewahren. Denn<br />

Vorhofflimmern bedeutet auch ein bis zu<br />

siebenfach erhöhtes Risiko für Schlaganfall.<br />

Diese Folgeerkrankung ist das eigentlich<br />

Gefährliche beim Vorhofflimmern.<br />

Kuck: »In Deutschland sind rund 15 Prozent<br />

der Schlaganfälle, das bedeutet ca.<br />

40.000, auf diese Form von Herzrhythmusstörung<br />

zurückzuführen.«<br />

Wie das abläuft, wissen die Mediziner<br />

genau. Durch die fehlende Pumpleistung<br />

der Herzvorhöfe können sich Blutgerinnsel<br />

bilden. Wenn diese Klümpchen Gefäße im<br />

Gehirn oder in anderen Teilen des Körpers<br />

verstopfen, lösen sie einen Schlaganfall aus.<br />

Kuck: »Wenn es uns gelingt zu beweisen,<br />

dass wir mit dem neuen Gerät Schlaganfälle<br />

verhindern können, werden sich die<br />

Kosten schon bald amortisieren.«<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

1


Medizin & Wissenschaft<br />

Organspende ist eine Gemeinschaftsaufgabe<br />

Die DSO-Region Nord arbeitet eng mit den <strong>Asklepios</strong> Kliniken zusammen<br />

Burkhard Trapp lebt seit fünf Jahren mit einer neuen Lunge – er arbeitet wieder in seinem Beruf und kann sich um<br />

seine Familie kümmern<br />

12.000 Patienten stehen in deutschland<br />

auf der Warteliste für eine organspende.<br />

Jeden tag sterben drei von ihnen. auch Burkhard<br />

tapp musste lange auf seine spenderlunge<br />

warten: »die diagnose, dass mich<br />

nur noch eine Lungentransplantation retten<br />

könnte, traf mich wie ein Blitz, völlig<br />

unvorbereitet. Verzweiflung kam auf, die<br />

frage, warum ich, und auch die angst zu<br />

sterben, ohne richtig gelebt zu haben. ich<br />

war zutiefst geschockt.« die deutsche stiftung<br />

organtransplantation (dso) hat sich<br />

als Koordinierungsstelle der organspende<br />

zum ziel gesetzt, allen Patientinnen und<br />

Patienten so schnell wie möglich die notwendige<br />

transplantation zu ermöglichen.<br />

hier arbeitet sie eng mit den asklepios Kliniken<br />

zusammen.<br />

Infolge von Masern im Alter von 1,5<br />

Jahren litt Burkard Tapp wiederholt<br />

an Bronchitiden und Lungenentzündungen.<br />

Das führte zu entzündlichen<br />

Erweiterungen der Bronchien und Einschränkungen<br />

der Lungenfunktion. Mit<br />

35 Jahren musste er in Rente gehen. Heute<br />

– fünf Jahre nach einer Lungentransplanta-<br />

20 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

tion – lebt Burkhard Tapp ohne Beschwerden.<br />

Er arbeitet wieder in seinem Beruf und<br />

ist in der Lage, sich um seine Familie zu<br />

kümmern. Seit 1993 engagiert er sich im<br />

Bundesverband der Organtransplantierten<br />

(BDO) und betreut dort die Redaktion der<br />

BDO-Zeitschrift »transplantation aktuell«.<br />

Neue Hoffnung für all jene, die verzweifelt<br />

auf ein Spenderorgan warten,<br />

machen die Zahlen des vergangenen Jahres:<br />

2006 stieg in Deutschland erstmals<br />

die Anzahl der Transplantationen auf über<br />

4.000. Ausreichend ist dieser Anstieg leider<br />

nicht. Organspende<br />

ist eine Gemeinschaftsaufgabe,<br />

die auf die breite<br />

Unterstützung aller am<br />

Gesundheitssystem Beteiligten<br />

angewiesen ist.<br />

Seit sieben Jahren hat die<br />

Stiftung Deutsche Organtransplantation<br />

(DSO)<br />

den Auftrag, die Organspende<br />

in Deutschland zu<br />

koordinieren.<br />

Dazu gehört vor allem,<br />

die Krankenhäuser bei<br />

der Einleitung<br />

und Realisierung<br />

von Organspenden zu unterstützen.<br />

Um die Organspende flächendeckend und<br />

rund um die Uhr sicherzustellen, hat die<br />

DSO sieben Organspenderegionen gebildet.<br />

Für Hamburg ist die DSO-Region Nord<br />

zuständig, zu deren Einzugsbereich auch<br />

Bremen, Niedersachsen und Schleswig-<br />

Holstein gehören.<br />

Der Aufwärtstrend der Organspendezahlen<br />

ist auch in den nördlichen Bundesländern<br />

zu beobachten. Leider kommt man<br />

auch hier bei Weitem nicht an die Zahlen<br />

der europäischen Nachbarn heran. Das<br />

liegt nicht zuletzt an der unzureichenden<br />

Aufklärung der Bevölkerung und den daraus<br />

resultierenden Unsicherheiten. Bisher<br />

haben sich nur rund 12 Prozent der Bundesbürger<br />

zu einem klaren Bekenntnis in<br />

Form eines Organspendeausweises entschieden.<br />

Dabei bestätigen Umfragen, dass<br />

über 80 Prozent der Befragten dem Thema<br />

Organspende grundsätzlich positiv gegenüberstehen.<br />

Im Bedarfsfall würden die


meisten Menschen selbst eine Organspende<br />

annehmen.<br />

Ein weiterer Faktor, der die Organspendezahlen<br />

stark beeinflusst, ist die<br />

Bereitschaft der Krankenhäuser zur Spendermeldung.<br />

In vielen Kliniken der DSO-<br />

Region Nord nimmt die Organspende einen<br />

hohen Stellenwert ein und wird von den<br />

Transplantationsbeauftragten engagiert<br />

berücksichtigt. Die Beteiligung der Universitätskliniken<br />

und der Krankenhäuser<br />

mit Neurochirurgie bestätigen diesen Eindruck.<br />

Auch nach der neuen DSO-Einteilung<br />

der Krankenhäuser in die Kategorien<br />

A (Universitätskliniken), B (Krankenhäuser<br />

mit Neurochirurgie) und C (Krankenhäuser<br />

ohne Neurochirurgie), liegt die<br />

Beteiligung der insgesamt 25 Häuser<br />

innerhalb der Region Nord aus den<br />

ersten beiden Kategorien im Jahr<br />

2006 bei nahezu 100 Prozent. Alles in<br />

allem konnten in 96 Häusern Anfragen<br />

und Anforderungen von Konsilen<br />

dokumentiert werden, darunter allein<br />

Anfragen von den sieben <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken in Hamburg, mit denen seit<br />

Jahren eine gute Zusammenarbeit besteht.<br />

Von den verbleibenden 53 Prozent<br />

der Krankenhäuser ging bei der<br />

DSO keine Spendermeldung ein. Die<br />

Gründe dafür bleiben aufgrund fehlender<br />

Daten zur systematischen Potentialanalyse<br />

spekulativ.<br />

Die DSO-Region Nord unterstützt<br />

die Krankenhäuser mit dem Angebot<br />

von Krankenhausbesuchen und Fortbildungen<br />

durch die DSO-Koordinatoren.<br />

Ärzte und Pflegepersonal der<br />

Intensivstationen, aber auch aus anderen<br />

Abteilungen der Klinik, werden<br />

über die medizinischen und gesetzlichen<br />

Voraussetzungen und Standards<br />

der Organspende informiert.<br />

Dabei erarbeiten die Mitarbeiter der<br />

DSO zusammen mit dem Klinikpersonal<br />

individuelle Abläufe, besprechen<br />

Problemfälle und Verbesserungsvorschläge,<br />

um somit eine bedarfsorientierte<br />

Betreuung zu sichern. Die DSO<br />

arbeitet auch an internen Strukturen<br />

und hat ein einheitliches Qualitätsmanagementsystem<br />

(QMS) eingeführt,<br />

das durch den TÜV Süd erfolgreich<br />

zertifiziert wurde. Im Mai 2007 erhielt<br />

die DSO-Region Nord die Zertifizierung<br />

nach DIN EN ISO 9001:2000.<br />

Bei all diesem Streben nach Verbesserungen<br />

wird deutlich: Organspende<br />

ist eine Gemeinschaftsaufgabe – und<br />

wird es immer sein. Die wichtigsten Partner<br />

sind und bleiben dabei die Krankenhäuser.<br />

Gerade in Zeiten von Kostendruck,<br />

Ressourcenknappheit und intensiver Arbeitsverdichtung<br />

können nur individualisierte<br />

Lösungen zu einem erfolgreichen<br />

Vorgehen bei der Organspende führen.<br />

Zudem unterliegen auch die Voraussetzungen<br />

für die Organspende aufgrund<br />

des eklatanten Organmangels einem steten<br />

Wandel. Nur im Dialog können die DSO<br />

und die Krankenhäuser diese Herausforderungen<br />

zugunsten der Patienten auf der<br />

Warteliste meistern.<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Termin:<br />

Die Jahrestagung der Transplantationsbeauftragten<br />

findet am 26.9.2007 in Hannover<br />

statt.<br />

Kontakt Region Nord:<br />

Organisationszentrale DSO-Region Nord<br />

Schiffgraben 44<br />

30175 Hannover<br />

Tel.: (0511) 55 55 30<br />

Fax: (0511) 5 38 99 84 27<br />

E-Mail: nord@dso.de<br />

Der regionale Jahresbericht 2006 ist als<br />

Anzeige 02.qxd 24.07.2007 11:58 Uhr Seite Download 1<br />

unter www.dso.de verfügbar<br />

Alexandra Hesse, PD Dr. Nils Frühauf<br />

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ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

21


Medizin & Wissenschaft<br />

Kinderurologie<br />

Die Stadtklinik Bad Wildungen baut ihre klinischen Schwerpunkte gezielt neu aus<br />

die Kinderurologie beschäftigt sich<br />

mit fehlbildungen und erkrankungen an<br />

nieren, harnleiter, harnblase und genitalien<br />

bei neugeborenen und Kindern. an<br />

der stadtklinik in Bad Wildungen werden<br />

die klinischen schwerpunkte kontinuierlich<br />

weiter ausgebaut. hier wird<br />

demnächst die gesamte operative und konservative<br />

uroonkologie angeboten. auch<br />

unter Verwendung minimal-invasiver<br />

techniken wie der Kryoablation und radiofrequenzablation<br />

von nierenzell- und<br />

Prostatakarzinomen.<br />

Der Chefarzt der Abteilung für Urologie,<br />

PD Dr. Markus Heuser, verfügt<br />

über große Erfahrung auf<br />

dem Gebiet der endoskopischen Steintherapie<br />

und der Mikrochirurgie, hier insbesondere<br />

Refertilisierungen. Jetzt wird die<br />

Harnröhrenchirurgie bei komplexen Harnröhrenengen<br />

unter Leitung von Dr. Heuser<br />

neu aufgebaut.<br />

Neben dem kompletten Spektrum der<br />

Erwachsenenurologie sollen in Bad Wil-<br />

22 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

dungen auch kinderurologische Erkrankungen<br />

behandelt werden. Darunter fallen<br />

Phimosen und der Hodenhochstand, die<br />

hier bereits erfolgreich bei Männern behandelt<br />

werden. Die Abteilung für Urologie<br />

komplettiert das kinderurologische Spektrum<br />

durch die Behandlung von Nierenbeckenabgangsengen,<br />

Megaureteren und die<br />

stationäre Abklärung von Störungen wie<br />

der kindlichen Harninkontinenz und des<br />

vesikorenalen Refluxes.<br />

Vor allem der Reflux von Urin in die<br />

Nieren führt bei Kindern zu häufigen fieberhaften<br />

Harnwegsinfekten und Narbenbildungen<br />

in den Nieren, der mit einem<br />

schleichenden Verlust der Nierenfunktion<br />

einhergeht. Treten solche Infekte gehäuft<br />

bei Kindern auf, muss nach Abklingen des<br />

Fiebers zunächst ein Reflux durch Röntgen<br />

der Blase (sog. MCU) ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Findet sich ein Reflux, so kann man<br />

durch eine Antibiotikagabe weiteren Infekten<br />

vorbeugen. In einem gewissen Prozentsatz<br />

heilt er auch spontan aus (sog.<br />

Maturation). Kommt es jedoch auch unter<br />

der Antibiotikatherapie zu weiteren fieberhaften<br />

Infekten, sollte der Reflux behoben<br />

werden.<br />

Die klassische Methode der Refluxchirurgie<br />

im Kindesalter ist die plastische Verlängerung<br />

der Strecke, die der Harnleiter in<br />

der Blasenmuskulatur zurücklegt, bevor er<br />

in die Blase mündet. Bei einem geringgradigen<br />

Zurückfließen des Urins in die Harnleiter<br />

(sog. erst- und zweitgradige Refluxe)<br />

suchte Dr. Heuser nach einer Möglichkeit,<br />

den kleinen Patienten eine Schnittoperation<br />

zu ersparen.<br />

Durch die Injektion von Substanzen in<br />

die Harnleitermündung mittels Schlüssellochtechnik<br />

kann das Zurückfließen des<br />

Urins auf relativ einfache Weise verhindert<br />

werden. Ist das Verfahren erfolgreich,<br />

sinkt die Rate fieberhafter Harnwegsinfekte<br />

deutlich. So kann ein oft über Monate<br />

eingenommenes Antibiotikum nach<br />

Bestätigung der Refluxfreiheit abgesetzt<br />

werden.<br />

Im Rahmen der Behandlung ist es<br />

für die Ärzte in Bad Wildungen von entscheidender<br />

Bedeutung, eng mit den<br />

Pädiatern und Kindernephrologen zusammenzuarbeiten,<br />

um durch Interdisziplinarität<br />

eine optimale Versorgung der Kinder<br />

sicherzustellen.<br />

PD Dr. Markus Heuser


»Schutz vor<br />

Nadelstich-Verletzungen?«<br />

»Mit Clexane ® – ab sofort in der neuen Sicherheitsspritze!«<br />

Ein kleiner Nadelstich kann Leben retten – aber auch zu Verletzungen führen.<br />

Die neue Fertigspritze von Clexane ® mit automatischem Sicherheitssystem hilft,<br />

Patienten, Angehörige, Pflegepersonal und Ärzte zu schützen.<br />

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� Sichere Applikation durch automatischen Schutzmechanismus<br />

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Erhältlich ab Mitte April 2007.<br />

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ASKLEPIOS intern 33/2007 2<br />

® 20 mg / Clexane ® 40 mg / Clexane ® 20 mg Duo / Clexane ® 40 mg Duo / Clexane ® 60 mg Therapie / Clexane ® 80 mg Therapie / Clexane ® 100 mg Therapie / Clexane ® multidose 100 mg/ml Wirkstoff: Enoxaparin-Natrium – Verschreibungspflichtig.<br />

Zusammensetzung: Clexane ® 20 mg / Clexane ® 40 mg / Clexane ® 60 mg Therapie / Clexane ® 80 mg Therapie / Clexane ® 100 mg Therapie: 1 Ampulle/Fertigspritze mit 0,2/0,4/0,6/0,8/1,0 ml Injektionslösung enthält 20 mg/40 mg/60 mg/80 mg/100 mg Enoxaparin<br />

Natrium (entsprechend 2.000 I.E./4.000 I.E./6.000 I.E./8.000 I.E./10.000 I.E. anti-Xa). Clexane ® multidose 100 mg/ml: 1 ml Injektionslösung enthält 100 mg Enoxaparin-Natrium (entspr.10.000 I.E. anti-Xa). Sonstige Bestandteile: Wasser für Injektionszwecke, zusätzlich<br />

für Clexane ® multidose 100 mg/ml: Benzylalkohol 15 mg/ml Anwendungsgebiete: Thromboseprophylaxe und Gerinnungshemmung bei extrakorporalem Kreislauf während der Hämodialyse. Primärprophylaxe tiefer Venenthrombosen: Clexane ® 20 mg / Clexane ®<br />

multidose 100 mg/ml peri- und postoperativ bei Patienten mit niedrigem oder mittlerem thromboembolischen Risiko (z.B.Allgemeinchirurgie); Clexane ® 40 mg / Clexane ® multidose 100 mg/ml peri- und postoperative Primärprophylaxe bei Patienten mit hohem thromboembolischen<br />

Risiko (z.B. orthopädische Chirurgie); Clexane ® 40 mg / Clexane ® multidose 100 mg/ml bei nicht-chirurgischen Patienten mit mittlerem oder hohem thromboembolischen Risiko bei akuten schweren internistischen Erkrankungen (Herzinsuffizienz NYHA<br />

III bzw. IV, Infektionen, respiratorische Erkrankungen) mit weitgehender Immobilisation. Clexane ® 60 mg Therapie / Clexane ® 80 mg Therapie / Clexane ® 100 mg Therapie / Clexane ® multidose 100 mg/ml: Therapie tiefer Venenthrombosen mit und ohne Lungenembolie;<br />

Therapie der instabilen Angina pectoris und des Nicht-Q-Wellen-Myokardinfarktes. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Enoxaparin-Natrium, Heparin oder Heparin-Abkömmlinge, einschließlich anderer niedermolekularer Heparine. Kürzlich zurückliegende<br />

Verletzungen oder Operationen am Zentralnervensystem oder am Auge oder Ohr. Kürzlich zurückliegende klinisch relevante Blutung (z.B. gastrointestinale Blutung, makroskopisch sichtbare Urogenitalblutung oder sonstige anormale Blutung). Akuter oder < 6 Monate<br />

zurückliegender (oder Verdacht auf) hämorrhagischer Schlaganfall oder andere intrakraniale Blutungen.Akute oder anamnestisch bekannte intrakraniale Erkrankung (Neoplasma, arteriovenöse Malformation,Aneurysma). Klinisch relevante Gerinnungsstörungen (hämorrhagische<br />

Diathese – auch in der Anamnese, Mangel an Gerinnungsfaktoren, Thrombozytopenie). Magen- oder Darmulzera. Abortus imminens. Schwere Leber- oder Pankreaserkrankungen. Unkontrollierbare schwere Hypertonie. Endokarditis. Aktuelle oder anamnestisch<br />

bekannte allergisch bedingte Thrombozytopenie (Typ II) auf Heparin. Verdacht auf vaskuläre Retinopathie, Glaskörperblutungen oder andere intraokulare Blutungen. Clexane ® 60 mg Therapie / Clexane ® 80 mg Therapie / Clexane ® 100 mg Therapie / Clexane ®<br />

multidose 100 mg/ml zusätzlich bei der Indikation instabile Angina pectoris: Gabe von oralen Antikoagulantien vor Therapiebeginn (INR > 1,4 bzw. aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) > 41 sec.); bei den Indikationen Therapie tiefer Venenthrombosen mit und<br />

ohne Lungenembolie, instabile Angina pectoris oder Nicht-Q-Wellen-Myokardinfarkt: bei gleichzeitiger Spinal-, Peridural-, Epiduralanästhesie oder Lumbalpunktion. Beachten der Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise (siehe Fachinformation Punkt 4.4) bei der<br />

Thromboseprophylaxe und gleichzeitigen rückenmarksnahen Anästhesien bzw. Punktionen. Anwendung bei Pat. mit künstlichen Herzklappen nur nach strenger Indikationsstellung. Clexane ® multidose 100 mg/ml nicht bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 3 Jahren<br />

(Gehalt an Benzylalkohol), bei Überempfindlichkeit gegen Benzylalkohol anwenden. Nebenwirkungen: In seltenen Fällen allergische Reaktionen (wie z.B. Pruritus, Erythem, Urticaria, angioneurotisches Ödem, Exanthem, Übelkeit, Erbrechen, Temperaturanstieg,<br />

Blutdruckabfall), bei Clexane ® multidose 100 mg/ml auch durch Benzylalkohol bedingt. In Einzelfällen anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen mit exanthemischen Hautveränderungen, Bronchospasmus, Dyspnoe und Blutdruckabfällen bis zum Schock. In<br />

Einzelfällen Purpura mit Hautnekrosen im Bereich der Injektionsstelle, teils auch an anderen Körperstellen mit Bevorzugung der unteren Extremität. An der Injektionsstelle Ekchymosen sowie Schmerzen. Dosisabhängig vermehrtes Auftreten von offenen oder okkulten<br />

Blutungskomplikationen (insbesondere an Haut, Schleimhäuten, Wunden sowie im Bereich des Gastrointestinal- und Urogenitaltraktes). Selten und im Umfang begrenzt vermehrte Blutungen bei operativen Eingriffen. Berichte über schwere Blutungen (retroperitoneal,<br />

intrakranial), in sehr seltenen Fällen mit tödlichem Ausgang. Gelegentlich zu Beginn der Behandlung mit Heparinen eine leichte vorübergehende Thrombozytopenie (Typ I), im Allgemeinen keine Komplikationen. Selten Antikörper-vermittelte schwere<br />

Thombozytopenien (Typ II) mit Thrombozytenwerten deutlich unter 100 000/µl oder einem schnellen Abfall auf weniger als 50% des Ausgangswertes; dabei Auftreten von arteriellen und venösen Thrombosen/Thromboembolien, Verbrauchskoagulopathie, evtl.<br />

Hautnekrosen an der Injektionsstelle, Petechien, Purpura und Meläna möglich. In einzelnen Fällen zusätzlich Organinfarkte oder Ischämien der Gliedmaßen. Mögliche Verminderung der blutgerinnungshemmenden Wirkung des Heparins (Heparin-Toleranz). Bei HIT Typ<br />

II Enoxaparin sofort absetzen. Information des Patienten: keine weiteren Applikationen von Heparin-haltigen Präparaten. Bei der Gabe von Enoxaparin im Zusammenhang mit einer Spinal- oder Epiduralanästhesie oder postoperativen Verweilkathetern in seltenen Fällen<br />

Berichte über spinale und epidurale Hämatome, Folge hier: neurologische Komplikationen unterschiedlicher Ausprägung wie zum Beispiel langdauernde oder permanente Paralyse. Häufig Anstieg der Leberenzyme, möglicherweise<br />

dosisabhängig (zumeist nach Absetzen der Behandlung reversibel und klinisch nicht bedeutsam). Selten asymptomatische Thrombozytosen und Leukopenien beobachtet. Anstieg des Serum-Kaliums möglich.<br />

Nebenwirkungen wie bei unfragmentiertem Heparin, wie Haarausfall, Kopfschmerz, Azidose, Osteoporose, Hautnekrosen, Priapismus, Hypotonie, Bradykardie, Hypoaldosteronismus, in Einzelfällen möglich. Wie bei unfragmentiertem<br />

Heparin mögliche Verfälschungen klinisch-chemischer Untersuchungsergebnisse durch Enoxaparin (falsch niedrige Cholesterinwerte, falsch hohe T3- und T4-Werte bei nicht nüchternen Patienten, falsch hohe<br />

Blutzuckerwerte; Bromsulfalein-Test). (5395). Pharmazeutischer Unternehmer: Clexane ® 20 mg / Clexane ® 40 mg / Clexane ® 20 mg Duo / Clexane ® 40 mg Duo / Clexane ® 60 mg Therapie / Clexane ® 80 mg Therapie /<br />

Clexane ® 100 mg Therapie: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, 65926 Frankfurt am Main, Clexane ® multidose 100 mg/ml: Aventis Pharma Deutschland GmbH, 65926 Frankfurt am Main; Postanschrift: Sanofi-Aventis<br />

Deutschland GmbH, Potsdamer Straße 8, 10785 Berlin. AVS 801 07 020b-4246


Medizin & Wissenschaft<br />

Druckkammerzentrum Rhein-Main-Taunus<br />

jetzt bei <strong>Asklepios</strong><br />

Kompetenzzentren zur Behandlung von Rauchgasvergiftungen,<br />

Tinnitus und diabetischem Fuß<br />

geschafft! nach dem technisch aufwändigen<br />

umzug hat das druckkammerzentrum<br />

rhein-Main-taunus am<br />

16.5.2007 seine arbeit im asklepios gesundheitszentrum<br />

(agz) aufgenommen.<br />

dadurch hat Wiesbaden als eine der wenigen<br />

städte in deutschland ein zentrum<br />

für rauchgasvergiftungen. in Planung ist<br />

ein tinnitus-Kompetenzzentrum. eine<br />

24-stunden-Bereitschaft garantiert rund<br />

um die uhr die notfallversorgung an 365<br />

tagen im Jahr.<br />

Neunzehn Tonnen wiegt die Druckkammer,<br />

die mit dem dazugehörigen<br />

technischen Equipment am<br />

neuen Standort installiert wurde. »Der<br />

2 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Umzug in das AGZ hat für uns ganz praktische<br />

Gründe. Durch die unmittelbare<br />

Nähe zur <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik (APK)<br />

steht uns die gesamte medizinische Infrastruktur<br />

einer modernen Klinik zur Verfügung.<br />

Natürlich werden auch Patienten<br />

anderer Einrichtungen und von niedergelassenen<br />

Ärzten bei uns behandelt«, sagt<br />

Michael Kemmerer, Geschäftsführer Druckkammerzentren<br />

Rhein-Main-Taunus.<br />

Die Erfolge der Behandlungen im<br />

Druckkammerzentrum beruhen auf dem<br />

Prinzip der hyperbaren Oxygenation, kurz<br />

HBO genannt.<br />

Dabei atmen die Patienten unter Überdruckbedingungen<br />

medizinisch reinen<br />

Sauerstoff ein. Je nach Krankheitsbild wird<br />

der Druck in der Therapiekammer um das<br />

1,5- bis 3-Fache des Normaldrucks angehoben.<br />

Dadurch wird zusätzlich zu dem<br />

eingeatmeten Sauerstoff mehr Sauerstoff<br />

im Blut gelöst. Dieser wird über die Lunge<br />

an das Blut weitergegeben. In der Therapiekammer<br />

wird bis zum 20-Fachen mehr<br />

an Sauerstoff in der Blutflüssigkeit physikalisch<br />

gelöst und durch den Blutkreislauf<br />

dem ganzen Körper (z.B. Haut und Knochen)<br />

zugeführt.<br />

Auch Patienten, die beatmet werden<br />

müssen, können in der Überdruckkammer<br />

behandelt werden. Sie ist so groß dimensioniert,<br />

dass Intensivpatienten mit Liege<br />

und allen notwendigen Geräten darin Platz<br />

finden.


Bei einer Rauchgasvergiftung (Kohlenmonoxid-Vergiftung),<br />

ist höchste Eile<br />

geboten, denn Kohlenmonoxid blockiert<br />

den intrazellulären Sauerstofftransport.<br />

Noch nach Wochen und Monaten können<br />

sich Spätfolgen wie Lähmungen, Gedächtnisstörungen,<br />

Verhaltensänderungen,<br />

Kopfschmerz oder Schwindel bemerkbar<br />

machen. Um dies zu verhindern, werden<br />

Rauchgasvergiftungsopfer in der Druckkammer<br />

mit medizinisch reinem Sauerstoff<br />

behandelt. Giftiges Kohlenmonoxid<br />

wird so schneller aus dem Körper »ausgewaschen«.<br />

Eine enge Kooperation mit der<br />

Wiesbadener Berufsfeuerwehr stellt sicher,<br />

dass Opfer einer Rauchgasvergiftung bei<br />

Bedarf schnellstens im Druckkammerzentrum<br />

versorgt werden können.<br />

Immer mehr Menschen leiden unter<br />

Tinnitus, dem Hören von quälenden Geräuschen<br />

ohne das Vorhandensein einer<br />

äußeren Schallquelle. Im Tinnitus-Kompetenzzentrum<br />

werden HNO- und Zahnärzte,<br />

Psychotherapeuten, das Zentrum für<br />

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)<br />

und Hörgeräteakustiker gemeinsam mit<br />

dem Druckkammerzentrum interdisziplinär<br />

das Volksleiden Tinnitus behandeln.<br />

Behandlungserfolge lassen sich so signifikant<br />

steigern.<br />

Die HBO wird aber nicht nur erfolgreich<br />

bei Rauchgasvergiftungen oder der<br />

Tinnitusbehandlung angewendet. Auch<br />

bei der Therapie von schlecht heilenden<br />

Wunden, Embolien, Schalltrauma, Sportverletzungen,<br />

Brandverletzungen, Strahlenspätschäden,<br />

Knochenmarkseiterungen<br />

oder Tauchunfällen verzeichnet die HBO<br />

spektakuläre Erfolge. Beeindruckend sind<br />

beispielsweise die Erfolge bei der Behandlung<br />

des diabetischen Fußes. So konnte<br />

vielen Patienten dank der HBO eine Amputation<br />

erspart werden. Bei ca. sieben<br />

Prozent aller Diabetiker führen die Störungen<br />

der kleinsten Blutgefäße trotz medikamentöser<br />

Versorgung zu einer<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

blutgefäßbedingten Minderdurchblutung<br />

verringerten Sauerstoffversorgung<br />

Nervenfunktionsstörung<br />

Empfindungs- oder Sensibilitätsstörung<br />

vor allem im Fußbereich.<br />

Schon minimale Verletzungen können<br />

sich dann zu einer nicht heilenden,<br />

chronischen Wunde entwickeln. 70 Prozent<br />

der in Deutschland durchgeführten<br />

Amputationen an Fuß oder Bein, die nicht<br />

Eine 24-Stunden-Bereitschaft garantiert die Notfall-<br />

versorgung an 365 Tagen im Jahr<br />

durch Unfälle bedingt sind, sind Folge solcher<br />

chronischen Wunden. Die rechtzeitige<br />

Anwendung der HBO bewirkt eine<br />

erhöhte Sauerstoffversorgung und bessere<br />

Durchblutung und führt damit zur Heilung<br />

chronischer Wunden, wodurch sich<br />

eine anbahnende Amputation vermeiden<br />

oder begrenzen lässt.<br />

Bei rechtzeitiger Anwendung bestehen<br />

sehr gute Wundheilungschancen.<br />

Weitere Komplikationen bis hin zur Amputation<br />

werden verhindert oder verringert.<br />

Rechtzeitige Anwendung heißt, dass das<br />

Gewebe nicht bereits vollständig zerstört,<br />

also schwarz geworden ist. Wenn eine<br />

Wunde in 30 Tagen nicht heilt, soll die Behandlung<br />

mit der HBO begonnen werden.<br />

Ist die Wunde schon so weit fortgeschritten,<br />

dass eine Heilung ohne Amputation aussichtslos<br />

erscheint, kann wenigstens der<br />

Umfang der Amputation begrenzt werden<br />

(z.B. Vorfuß statt Unterschenkel).<br />

Auch Forschungsarbeit im Bereich der<br />

Höhen- und Unterdruckmedizin wird<br />

am Druckkammerzentrum geleistet. So<br />

sind Höhensimulationen bis 6.000 Meter<br />

möglich. Dabei lassen sich Leistungs-, Belastungstests<br />

und Training unter Höhenbedingungen<br />

durchführen. Besonders wichtig<br />

für Patienten nach Herz- und Kreislauferkrankungen:<br />

Jetzt kann auch die Flug- und<br />

Bergtauglichkeit unter realistischen Bedingungen<br />

beurteilt werden. Daneben deckt<br />

das Druckkammerzentrum auch das gesamte<br />

Spektrum der Tauch- und Überdruckmedizin<br />

ab.<br />

Michael Kemmerer<br />

Mehr Infos & Kontakt:<br />

Michael Kemmerer, Geschäftsführer Druckkammerzentren<br />

Rhein-Main-Taunus<br />

Tel.: (0611) 8 47-2 71 70<br />

E-Mail: m.kemmerer@hbo-rmt.de<br />

www.hbo-rmt.de<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Hubertusstraße 12–22, 16547 Birkenwerder<br />

www.asklepios.com<br />

Chefredaktion<br />

Mandy Wolf (V.i.S.d.P.)<br />

Konzeption & Redaktion<br />

Bundschuh – Pressedienst<br />

Projektleitung: Sabine Bundschuh<br />

www.bundschuh-pressedienst.de<br />

Redaktionelle Mitarbeit<br />

Jens-Oliver Bonnet, Mathias Eberenz, Andrea<br />

Materna<br />

Redaktionsanschrift<br />

ZD Unternehmenskommunikation & Marketing<br />

Hubertusstraße 12–22, 16547 Birkenwerder<br />

Tel. (0 33 03) 52 24-04, Fax (0 33 03) 52 24-20<br />

E-Mail: mandy.wolf@asklepios.com<br />

Satz & Gestaltung<br />

Gero Pflüger Grafik & DTP, Hannover<br />

www.kreativ-ackern.de<br />

Fotos<br />

Dana Fumiento (Seite 1), Andrea Weitze (Seite 5),<br />

Peter Hamel (Seite 6, 8, 14, 16, 28, 38, 40, 58),<br />

Marcel Eichenseher (Seite 12, 22, 60), Bertram<br />

Solcher (Seite 18, 36, 56), Medtronic (Seite 19)<br />

Schlussredaktion<br />

Arnd M. Schuppius<br />

Druck<br />

Druckerei Biewald, Hannover<br />

Erscheinungsweise<br />

4 x jährlich bundesweit<br />

Auflage<br />

25.000 Exemplare<br />

Anzeigen<br />

Sabine Malsch DTP-Grafik & Layoutgestaltung,<br />

Zellerodaer Weg 18, 36433 Bad Salzungen<br />

Tel. (0 36 95) 62 86 20<br />

E-Mail: sabine.malsch@t-online.de<br />

Nächster Anzeigenschluss: 02.11.2007<br />

Nächster Redaktionsschluss: 05.10.2007<br />

Die nächste Ausgabe von <strong>Asklepios</strong> intern<br />

erscheint am 14.12.2007.<br />

Copyright<br />

Alle Rechte sind dem Herausgeber vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit dem<br />

Einverständnis der Redaktion. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der<br />

Redaktion wieder.<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

2


Medizin & Wissenschaft<br />

Hochleistungssport ohne Doping – eine Illusion?<br />

Interview mit Prof. Dr. med. Manfred Holzgraefe von den Kliniken Schildautal in Seesen<br />

unerlaubte substanzen zur steigerung<br />

der Leistungsfähigkeit sind nichts neues.<br />

schon immer messen Menschen gerne beim<br />

sport ihre Kräfte. Wer kann am schnellsten<br />

laufen, am höchsten oder am weitesten<br />

springen, die schwersten gewichte stemmen?<br />

fast genauso alt wie die geschichte<br />

des sports selbst ist die geschichte des<br />

dopings. aufgeputscht mit Pillen, salben<br />

und spritzen versuchen sportler, sich Vorteile<br />

zu verschaffen – oft mit fatalen folgen.<br />

und das bereits seit der antike.<br />

<strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Prof. Dr.<br />

Manfred Holzgraefe, Leiter der<br />

Klinik für Neurologische Rehabi-<br />

2 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

litation und Frührehabilitation der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken Schildautal. Im Auftrag des<br />

Volleyball-Weltverbandes FIVB war er für<br />

die medizinischen Abläufe und Dopingkontrollen<br />

während der Weltmeisterschaften<br />

2006 in Japan verantwortlich.<br />

Prof. Holzgraefe, warum werden so viele<br />

Hochleistungssportler zu Dopingsündern?<br />

Prof. dr. med. Manfred holzgraefe:<br />

Dem Hochleistungssport liegt die Erbringung<br />

hoher sportlicher Leistungen zugrunde.<br />

Dies ist nur mit einem hohen<br />

persönlichen und meist auch finanziellen<br />

Aufwand zu erreichen. Neben der damit<br />

verbundenen Wertschätzung in der Ge-<br />

sellschaft muss der Sportler an seine finanzielle<br />

Absicherung während, aber auch<br />

besonders nach seiner aktiven Zeit denken.<br />

Publikumswirksame Sportarten, wie z.B.<br />

Radrennfahren, Tennis, Fußball, Leichtathletik<br />

werden zum größten Teil durch<br />

Sponsoren finanziert, während Hochleistungssportler<br />

aus nicht so medienpräsenten<br />

Sportarten über den Staat eine finanzielle<br />

Förderung erhalten. Voraussetzung für<br />

diese Förderung ist in jedem Fall die Erfüllung<br />

bestimmter Leistungsnormen, dass<br />

heißt: Der Sportler ist gezwungen, diese<br />

zu erreichen, um weiterhin in der Förderung<br />

zu verbleiben.<br />

Hochleistungssportler stehen unter<br />

einem ungeheuren Leistungsdruck. Sie<br />

haben von klein auf Sport getrieben und<br />

hatten nicht die Möglichkeit, eine normale<br />

Ausbildung begleitend zum Hochleistungssport<br />

zu absolvieren. Sie sind also gezwungen,<br />

mit ihrem Sport in relativ kurzer Zeit<br />

viel Geld zu verdienen, um ein gesichertes<br />

Auskommen zu erreichen. Es lastet also ein<br />

enormer Druck auf den Sportlern, ständig<br />

Höchstleistungen zu erbringen.<br />

Randsportarten haben es besonders<br />

schwer. Hier fehlen das Medieninteresse<br />

und damit oft auch die Sponsoren. Schauen<br />

Sie sich die Kanurennfahrerin Birgit Fischer<br />

an. Sie ist die erfolgreichste deutsche<br />

Olympionikin der Sportgeschichte. Reich<br />

ist sie durch ihre Sportart nicht geworden.<br />

In der Antike war man überzeugt, dass der<br />

Verzehr von Stierhoden leistungssteigernd<br />

sei, während die Inkas Mate-Tee und Kaffee<br />

tranken und Cocablätter kauten, um ihre<br />

sportlichen Höchstleistungen zu vollbringen.<br />

Welche Arten von Doping gibt es heute?<br />

Da die einzelnen Sportarten zum Teil<br />

sehr unterschiedliche Leistungen vom Organismus<br />

abfordern, sind die Arten des<br />

Dopings und der Methoden auch sehr verschieden<br />

und ständig im Fluss, das heißt,<br />

neue Substanzen werden zur Leistungssteigerung<br />

entwickelt. Aus diesem Grunde<br />

stellt die Welt-Anti-Doping-Agentur<br />

(WADA) jedes Jahr eine Verbotsliste auf,<br />

die neue Entwicklungen mit berücksichtigt.<br />

Man muss aber dazu anmerken, dass<br />

diese Liste zum Teil den Entwicklungen<br />

neuer Substanzen hinterherhinkt. Grund-


sätzlich werden verbotene Mittel und Methoden<br />

in dieser Liste aufgeführt. Die<br />

bekanntesten sind die Anabolika zum<br />

Muskelaufbau und in der letzten Zeit das<br />

Erythropoietin zur Verbesserung der Ausdauerleistung,<br />

aber auch andere Medikamente<br />

wie z.B. Diuretika, die die Analyse<br />

erschweren können. Weitere verbotene<br />

Substanzen sind Stimulanzien, bestimmte<br />

Narkotika sowie systemisch eingenommene<br />

Glukokortikosteroide.<br />

Bestimmte Sportarten verbieten die Betablocker<br />

oder den Alkohol, z.B. das Bogenschießen<br />

oder der moderne Fünfkampf, bei<br />

dem das Schießen ein Teil des Wettkampfs<br />

ist.<br />

Seit wann gibt es die strengen Dopingkontrollen<br />

und wie funktionieren sie?<br />

Die erste offizielle Dopingliste gab es<br />

1966. Seither wird sie jedes Jahr aktualisiert.<br />

Im selben Jahr begannen die ersten<br />

Wettkampfkontrollen. Seit 1988 wird auch<br />

außerhalb der Wettkämpfe kontrolliert.<br />

In Deutschland ist die Nationale Anti-<br />

Doping-Agentur (NADA) für die Kontrollen<br />

der Athleten außerhalb des Wettkampfs<br />

zuständig. Dopingkontrollen werden bei<br />

nationalen und internationalen Wettkämpfen<br />

von den einzelnen Fachverbänden in<br />

Zusammenarbeit mit den Veranstaltern<br />

durchgeführt. Mit Gründung der WADA<br />

im Jahr 1999 wurde die längst fällige weltweite<br />

Harmonisierung der Anti-Doping-Regelwerke<br />

in Angriff genommen.<br />

Für die flächendeckenden Kontrollen<br />

hier in Deutschland wurde ein Dienstleis-<br />

Prof. Dr. med. Manfred Holzgraefe<br />

tungsunternehmen verpflichtet. Derzeit<br />

sind ca. 40 Kontrolleure an verschiedenen<br />

Standorten tätig. Die Auswahl der Athleten<br />

erfolgt nach dem Zufallsprinzip, aber auch<br />

gezielt. Die Kontrollen können mit und<br />

ohne Voranmeldung erfolgen. Effektiv sind<br />

jedoch nur die Kontrollen, die unangemeldet<br />

durchgeführt werden.<br />

Welche Auswirkungen können die regelmäßigen<br />

Einnahmen dieser verbotenen<br />

Substanzen haben?<br />

Die Einnahme von Dopingmitteln kann<br />

schwere gesundheitliche Schäden verursachen,<br />

wie bei dem Radrennfahrer Simpson<br />

geschehen. Bei ihm wurde die autonome<br />

Reserve der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit,<br />

die einen Schutz des Organismus<br />

darstellt, überschritten. Der Sportler<br />

kam zu Tode. Bei den Anabolika sind psychische<br />

Veränderungen wie Agressivität<br />

und Depression nachweisbar. Weitere Störungen<br />

können das Herz-Kreislauf-System<br />

betreffen, einschließlich Herzinfarkt,<br />

Herzrhythmusstörungen und Blutdruckproblemen.<br />

Bei Frauen kann es zu einer<br />

übermäßigen Körperbehaarung, Störungen<br />

der Menstruation und Zystenbildung im<br />

Uterus kommen.<br />

Diese Nebenwirkungen sind den Sportlern<br />

zum Teil bekannt, werden aber oft<br />

verdrängt. Zu der Frage des Dopings bei<br />

Leistungssportlern gab es vor einiger Zeit<br />

in den Vereinigten Staaten unter Olympiateilnehmern<br />

eine Umfrage mit dem<br />

Hintergrund, ob die Sportler verbotene<br />

Medikamente einnehmen würden, wenn<br />

diese nicht entdeckt würden. Über 80 Prozent<br />

bejahten die Einnahme dieser verbotenen<br />

Substanzen. Das ging sogar so weit,<br />

dass ein größerer Teil der Befragten angab,<br />

wenn garantiert würde, dass sie immer gewinnen<br />

würden, wären sie bereit, auch das<br />

Risiko des Todes zu akzeptieren. Das zeigt<br />

erneut den enormen Druck, der auf den<br />

Hochleistungssportlern lastet.<br />

Die Einnahme von Doping wird, wie der<br />

Radsport-Skandal zeigt, oft von Medizinern<br />

begleitet. Wie bewerten Sie diesen krassen<br />

Widerspruch zum eigentlichen Kerngeschäft<br />

eines Arztes, nämlich zu heilen?<br />

Sportmediziner sitzen zwischen den<br />

Stühlen. Auf der einen Seite erwarten die<br />

Trainer, die Sportler und die Sponsoren,<br />

dass die geforderte Leistung erbracht wird.<br />

Der Athlet erwartet von seinem betreuenden<br />

Sportmediziner, dass er auch einen<br />

Teil zur Leistungssteigerung beiträgt, sei<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

es durch Trainingsplanung aber auch eventuell<br />

durch eine begleitende Medikation.<br />

Durch die Einbeziehung des Sportmediziners<br />

glaubt der Sportler, ein kalkuliertes<br />

Risiko einzugehen.<br />

Doping ist offensichtlich keine zufällige<br />

Entgleisung, sondern in der Eigenlogik des<br />

modernen Spitzensports angelegt. Wie<br />

können diese Strukturen aufgebrochen<br />

werden?<br />

Lassen Sie mich die Frage provokativ<br />

beantworten: Die einzig wirksame Konsequenz<br />

wäre, sämtliche Berichterstattungen<br />

über Hochleistungssport einzustellen,<br />

denn die Übertragungszeit ist direkt proportional<br />

zum Sponsoring. Gedopt wird<br />

erst dann nicht mehr, wenn die Medien<br />

aufhören, zu berichten. Doch das ist ganz<br />

sicher nicht zu erwarten.<br />

Zunächst sollten die Dopingkontrollen<br />

deutlich verstärkt werden. Dafür allerdings<br />

fehlen den Verbänden die finanziellen Mittel.<br />

Insgesamt wurden nach Angaben der<br />

NADA im Jahre 2006 in Deutschland 8.196<br />

Dopingkontrollen durchgeführt, davon waren<br />

4.517 Kontrollen während des Trainings<br />

und 3.679 Wettkampfkontrollen. Dafür<br />

wurden 1,5 Millionen Euro ausgegeben.<br />

Der Sport war und ist ein Spiegelbild<br />

unserer Gesellschaft. Interessant ist nur<br />

der Sieger. Zweite Plätze werden quasi als<br />

Niederlage dargestellt, dritte und vierte<br />

gar nicht mehr wahrgenommen. Was zählt,<br />

ist der Medaillenspiegel und der Sieg. Für<br />

mich erscheint eine weitere Frage sehr<br />

wichtig: Was geschieht mit Sportlern, die<br />

ihre Leistung nicht erbringen? Sie fallen in<br />

ein tiefes Loch, ein soziales Sicherungssystem<br />

gibt es für sie nicht. Es erscheint da fast<br />

verständlich, dass in gewisser Weise »reagiert«<br />

wird und natürliche Grenzen verschoben<br />

werden.<br />

Es steht jedoch außer Frage: Wer dopt,<br />

ist ein Betrüger. Das Gesetz der Fairness<br />

gilt für dopende Sportler nicht. Sie betrügen<br />

sich selbst, die Medien, die konkurrierenden<br />

Sportler, die Sponsoren und ihre<br />

Angehörigen.<br />

Bei allen spektakulären Dopingfällen<br />

sollten wir jedoch nicht vergessen, dass<br />

sportliche Höchstleistungen in der Regel<br />

auch auf natürlichem Wege unter Anwendung<br />

modernster Trainingsmethoden, begleitet<br />

von einer gesunden, ausgewogenen,<br />

sportgerechten Ernährung zu erreichen<br />

sind.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

2


Medizin & Wissenschaft<br />

Patientenorientierte Forschung am<br />

Krankenhaus: mehr Vorteile als gedacht?<br />

<strong>Asklepios</strong> proresearch gibt Aufklärungsschrift für Patienten heraus<br />

ohne patientenorientierte forschung<br />

ist medizinischer fortschritt nicht möglich.<br />

hierüber sind sich nahezu 90 Prozent aller<br />

Bundesbürger einig. aber das persönliche<br />

engagement, sprich: die teilnahme an<br />

einer studie, lehnen viele Patienten ab. das<br />

muss nicht sein. asklepios proresearch hat<br />

jetzt eine aufklärungsschrift für Patienten<br />

herausgegeben.<br />

2 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Der Krankenhausaufenthalt ist für<br />

die meisten Patienten ein Ausnahmezustand<br />

und in mehrfacher<br />

Hinsicht belastend. Das gilt auch für die<br />

Angehörigen. In der Klinik werden Patienten<br />

mit Fragen und Entscheidungen konfrontiert,<br />

die nicht alltäglich und doch von<br />

so großer Bedeutung sind. Wie soll der von<br />

Krankheit bedrohte Mensch, verunsichert<br />

und in einer fremden Umgebung, mitunter<br />

weitgreifende Entscheidungen treffen?<br />

Zwar werden ihm alle Untersuchungen<br />

detailliert vom Arzt erklärt, einschließlich<br />

deren Nebenwirkungen und Risiken. Doch<br />

umgehend soll er eine Entscheidung treffen:<br />

für oder gegen eine vorgeschlagene<br />

Behandlung. Sein Arzt empfiehlt zwar die<br />

besprochene Behandlung. Doch sie birgt<br />

eben auch Gefahren.<br />

Durch die Teilnahme an einer Studie<br />

haben Patienten die Möglichkeit, eine neue,<br />

vielversprechende Behandlung zu bekommen.<br />

Besonders bei schwerwiegenden Erkrankungen<br />

ist das ein guter Beweggrund,<br />

selbst aktiv die Teilnahme an einer Studie<br />

beim Arzt anzusprechen.<br />

Dagegen spricht oft die Angst, durch<br />

eine Behandlung zu Schaden zu kommen,<br />

deren Wirkung durch eben diese Studie<br />

erst nachgewiesen werden soll. Was ist,<br />

wenn gerade diese Behandlung bisher unerkannte<br />

Nebenwirkungen hat? Auch die<br />

Angst, als Versuchskaninchen missbraucht<br />

zu werden, verunsichert viele.<br />

Dabei ist gerade diese Angst in Deutschland<br />

meist unbegründet: Patientenorientierte<br />

Forschung wird streng überwacht.<br />

Strenger als in den meisten anderen Ländern<br />

dieser Welt. An allererster Stelle<br />

kommt die Sicherheit der Patienten. Feste<br />

Regeln bestimmen den Verlauf einer Studie.<br />

Auch der Schutz des Patienten, z.B. vor<br />

der Weitergabe seiner persönlichen Daten,<br />

wird großgeschrieben. Diese Regeln sollen<br />

sicherstellen, dass Patienten nicht ohne aktive<br />

Einwilligung und Mitwirkung in Untersuchungen<br />

einbezogen werden.<br />

5 Gründe für die Teilnahme an einer<br />

klinischen Studie:<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

die Möglichkeit, von neuesten, vielversprechendenBehandlungsmethoden<br />

zu profitieren<br />

kein medizinischer Fortschritt ohne<br />

Durchführung von klinischen Studien<br />

intensivere und qualitativ bessere<br />

Versorgung


▶<br />

▶<br />

engmaschige Überwachung, zum Teil<br />

über mehrere Jahre, sodass auch andere<br />

Krankheiten früher erkannt werden<br />

können<br />

aktivere Auseinandersetzung mit der<br />

Genesung<br />

Heutzutage sind Behandlungsmethoden,<br />

die vor ein paar Jahrzehnten noch<br />

undenkbar waren, Routine. Ohne die<br />

Durchführung von klinischen Studien<br />

wären diese nie Realität geworden: Beispielsweise<br />

sind die Überlebensraten in der<br />

Onkologie in den letzten Jahren deutlich<br />

gestiegen – ebenso die Lebensqualität der<br />

Patienten während der Behandlung. Die<br />

Verringerung der bei einer Chemotherapie<br />

gefürchteten Nebenwirkungen ist nur eine<br />

der positiven Auswirkungen von Studien.<br />

Es hat sich gezeigt, dass Patienten in<br />

einer Studie eine intensivere Versorgung<br />

und eine höhere Qualität zugutekommen.<br />

Dies veranschaulicht ein Beispiel<br />

aus Deutschland: So hatten vor Beginn<br />

einer großen Brustkrebs-Studie zwei Drittel<br />

der Kliniken keine klinischen Studien<br />

mit Hochrisiko-Patientinnen durchgeführt.<br />

Nach Durchführung dieser Studie wurden<br />

diese Frauen und die Kliniken befragt, inwiefern<br />

sich die Behandlung und die medizinische<br />

Versorgung nach Beginn der<br />

Studie verändert hatten.<br />

Dabei zeigte sich, dass rund 44 Prozent<br />

der Patientinnen bis zum Anlaufen des Stu-<br />

Cornelia Wolf leitet <strong>Asklepios</strong> proresearch –<br />

Klinische Forschung und Entwicklung<br />

dienprojekts eine aus heutiger Sicht inadäquate<br />

Behandlung erhalten hatten. Nach<br />

dem Start der Studie wurden in 59 Prozent<br />

der Fälle Versorgung und Betreuung<br />

der Patientinnen spürbar intensiver – sogar<br />

unabhängig von den studienspezifischen<br />

Mehrleistungen. Zudem machte es sich bei<br />

den Ärzten positiv bemerkbar, dass sie im<br />

Rahmen ihrer Forschungsarbeit an regelmäßigen<br />

Treffen mit anderen Ärzten teilnahmen<br />

und im gegenseitigen Austausch<br />

ihr Know-how über die Therapie von Brustkrebs<br />

weiter verbessern konnten.<br />

Darüber hinaus wurde seit Studienstart<br />

in einem Drittel der Kliniken eine Verbesserung<br />

der allgemeinen Versorgung der Patientinnen<br />

beobachtet. Diese Ergebnisse<br />

legen den Schluss nahe, dass die Durchführung<br />

von klinischen Studien auch die<br />

Qualität der medizinischen Versorgung<br />

insgesamt positiv beeinflusst.<br />

Ein weiterer Vorteil für Patienten aus<br />

der Teilnahme an einer Studie liegt in der<br />

engmaschigen Überwachung, zum Teil<br />

über mehrere Jahre. Da ja Wirkung und Nebenwirkung<br />

einer neuen Behandlungsmethode<br />

untersucht werden sollen, erhält der<br />

Patient viele zusätzliche Untersuchungen.<br />

Bei dieser regelmäßigen Nachuntersuchung,<br />

dem sogenannten »Follow-up«, können<br />

Krankheiten früh entdeckt werden, die<br />

ansonsten nicht oder nur in einem späteren<br />

Stadium mit deutlich negativeren Auswirkungen<br />

festgestellt worden wären.<br />

Zu guter Letzt tut die aktive Mitwirkung<br />

des Patienten auch seiner Genesung<br />

gut: Er beobachtet sich stärker<br />

und stellt so Veränderungen leichter fest,<br />

während er sich gleichzeitig mit seiner<br />

Krankheit hoffnungsvoller und positiver<br />

auseinandersetzt.<br />

Cornelia Wolf<br />

Patientenbroschüre<br />

<strong>Asklepios</strong> proresearch hat eine Aufklärungs-<br />

schrift für Patienten zu diesem Thema her-<br />

ausgegeben. Hier werden häufige Fragen<br />

beantwortet, und ein Leitfaden für das Ge-<br />

spräch mit dem Arzt gibt praktische Hilfe.<br />

Unter dem Stichwort »Patientenbroschüre«<br />

kann die Aufklärungsschrift kostenlos hier<br />

angefordert werden:<br />

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ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

2


Management<br />

Kurz & Knapp<br />

Rauchfreie Kliniken<br />

Gemeinsam gegen Rauch – die <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord<br />

und die Barmer<br />

Das Nichtraucherschutzgesetz ist am<br />

1.8.2007 in Kraft getreten. Bereits Monate<br />

zuvor haben mehrere <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

das Rauchen in ihren Häusern untersagt.<br />

So hat sich die Nordseeklinik auf Sylt bereits<br />

am 1.5.2007 zur rauchfreien Klinik<br />

erklärt. Nicht nur in den Gebäuden, sondern<br />

auch auf dem Klinikgelände wird das<br />

Qualmen verwehrt. Die Klinik bietet darüber<br />

hinaus Präventionsmaßnahmen an. So<br />

können neben den Patienten künftig auch<br />

die Beschäftigten an einem Nichtrauchertraining<br />

teilnehmen. Auch die <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Nord hat gemeinsam mit ihrem Präventionspartner,<br />

der Barmer Ersatzkasse,<br />

ihre Mitarbeiter motiviert, das Rauchen<br />

aufzugeben. Seit dem 1.6.2007 ist die Klinik<br />

rauchfrei. n<br />

Klinik Am Kurpark Bad Schwartau<br />

zum 3. Mal akkreditiert<br />

Die Klinik Am Kurpark Bad Schwartau<br />

ist zum dritten Mal von der Krankenhausgesellschaft<br />

Schleswig-Holstein<br />

e.V. (KGSH) mit dem Gütesiegel »Medizinische<br />

Rehabilitation in geprüfter Qualität«<br />

für weitere drei Jahre ausgezeichnet wor-<br />

Geprüfte Qualität in Bad Schwartau<br />

0 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Schloss-Sanierung und 60-jähriges Bestehen gefeiert<br />

Doppelten Grund zum Feiern gab es Anfang Juni im Kinder- und Jugendheim »Adolf Reichwein«<br />

Schloss Pretzsch: Das 60-jährige Bestehen als Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung bot zugleich<br />

den Rahmen, um die offizielle Neueröffnung des Schlosses als Schul- und Jugendhilfezentrum zu<br />

besiegeln. Zur symbolischen Schlüsselübergabe konnte Salus-Geschäftsführer Manfred Huppertz<br />

u.a. Gesundheits- und Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe sowie zahlreiche weitere Vertreter der<br />

Landes- und Kommunalpolitik begrüßen.<br />

Der Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert wurde in den zurückliegenden sechs Jahren mit<br />

einem Investitionsvolumen von knapp 10,8 Millionen Euro saniert, wobei neben Fördermitteln des<br />

Landes Sachsen-Anhalt (8.346.496 Euro) auch Eigenmittel der Salus gGmbH sowie Lotto-Toto-<br />

Zuwendungen und Spenden der Deutschen Stiftung Denkmalpflege geflossen sind.<br />

den. Bernd Krämer, Geschäftsführer der<br />

KGSH, sagte bei der Siegel-Überreichung<br />

an den Geschäftsführer Norbert Schneider<br />

und die beiden Chefärzte Dr. Corinna Doll<br />

(Gynäkologie) und Dr. Ingo Meßer (Orthopädie):<br />

»Wir freuen uns, dass die Klinik Am<br />

Kurpark Bad Schwartau erneut ihr qualifiziertes<br />

Leistungsangebot unter Beweis stellen<br />

konnte.«<br />

Seit Einführung des Gütesiegels »Medizinische<br />

Rehabilitation in geprüfter Qualität«<br />

im Jahr 2000 wurden 14 Reha-Kliniken<br />

im Land mit dem Siegel zum Teil wiederholt<br />

ausgezeichnet. n<br />

Im Austausch<br />

viele Gemeinsamkeiten entdeckt<br />

Vor einem Jahr hatte Eva-Maria Bergerfurth,<br />

Assistentin der Geschäftsführung<br />

im Salus-Verbund, in Schweden am »Hope-<br />

Programm« teilgenommen. Hope ist ein<br />

EU-weites Projekt zur Förderung des Informations-<br />

und Erfahrungsaustauschs<br />

im Gesundheitswesen. Im Frühjahr dieses<br />

Jahres durfte sie nun als Gastgeberin Sjaak<br />

Grooteboer aus den Niederlanden und Zlatina<br />

Naneva aus Bulgarien in Empfang nehmen,<br />

die als Teilnehmer des diesjährigen<br />

Hope-Programms zu Besuch kamen.<br />

Teilnehmer des Hope-Programms<br />

zu Gast bei der Salus<br />

Ob in Bernburg, Pretzsch, Lochow,<br />

Uchtspringe oder Magdeburg – überall trafen<br />

die Besucher, so sagt Zlatina Naneva,<br />

»auf freundliche und aufgeschlossene Menschen,<br />

die viele interessante Eindrücke in<br />

ihre Arbeit vermittelten«. Zlatina Naneva<br />

leitet in ihrer bulgarischen Heimat ein Hospiz<br />

und arbeitet außerdem für eine private<br />

Krankenversicherung. Ihr holländischer<br />

Hope-Partner ist in einer großen Einrichtung<br />

für behinderte Menschen tätig und<br />

als Teamleiter für die Betreuung von drei<br />

Kindergruppen verantwortlich. »Ich habe<br />

entdeckt, dass es hier an vielen Stellen dieselben<br />

Probleme gibt wie bei uns – man<br />

müsste eigentlich noch viel enger zusam-


menarbeiten.« Bei ihrem Besuch lernten<br />

die beiden auch gleich noch die Gesundheits-<br />

und Sozialministerin Dr. Gerlinde<br />

Kuppe sowie die Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der Salus gGmbH, Staatssekretärin Prof.<br />

Dr. Christiane Dienel, kennen. n<br />

13 Millionen in Seesen investiert<br />

Für die Integration der Kliniken für<br />

Innere Medizin und Allgemeinchirurgie<br />

aus dem Stadtkrankenhaus am Standort<br />

Schildautal sind Umbaumaßnahmen in<br />

Höhe von ca. 13 Millionen Euro geplant.<br />

Das entsprechende Konzept sieht unter<br />

anderem die Aufstockung der vorhandenen<br />

Bettenkapazität um weitere 80 Betten<br />

vor sowie den Ausbau eines OP-, Funktions-<br />

und Diagnostiktrakts.<br />

Bereits im Januar 2007 wurde mit der<br />

ersten Umbauphase – dem Ausbau des<br />

Dachgeschosses zur Verwaltung – begonnen.<br />

Planmäßig konnte die Verwaltung<br />

nach nur drei Monaten, am 23.3.2007,<br />

umziehen.<br />

Auch der Umbau des Erdgeschosses für<br />

das Medizinische Versorgungszentrum<br />

und des Untergeschosses für die Chefärzte<br />

und Sekretariate wurde pünktlich zum<br />

30.6.2007 realisiert. Am 30.9.2007 soll der<br />

Umbau des ehemaligen Verwaltungstrakts<br />

zur Bettenstation fertig werden, sodass die<br />

Klinik für Allgemeinchirurgie dann in das<br />

Schildautal umziehen kann. Damit ist ein<br />

wesentlicher Teil der funktionellen Fusion<br />

beider Krankenhäuser an einem Standort<br />

vollzogen.<br />

Mit diesen baulichen Maßnahmen<br />

wurde das vorrangige Ziel der Standortsicherung<br />

eines Krankenhauses der allgemeinen<br />

Regel- und Fachversorgung<br />

erreicht. Darüber hinaus ist es gelungen,<br />

eine zweites Ziel in vollem Umfang zu erreichen:<br />

den Erhalt von Arbeitsplätzen und<br />

die Vermeidung von Kündigungen. n<br />

Neue Tagesklinik für psychisch<br />

kranke Mädchen und Jungen<br />

Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin<br />

Gerlinde Kuppe (2.v.r.) in Salzwedel<br />

Das Salus-Fachklinikum Uchtspringe<br />

hat in Salzwedel eine neue Tagesklinik für<br />

Management<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychosomatik/Psychotherapie<br />

mit zwölf Plätzen<br />

eröffnet. Zum Team unter Leitung der<br />

Fachärztin Dipl.-med. Astrid Bergmeier gehören<br />

insgesamt 13 Mitarbeiter.<br />

Neben den Krankenschwestern und<br />

-pflegern kümmern sich u.a. eine Psychologin,<br />

ein Sozialarbeiter, Ergo- und Physiotherapeuten<br />

sowie eine weitere Ärztin um<br />

die jungen Patienten.<br />

Der in die Therapie integrierte Unterricht<br />

schulpflichtiger Kinder erfolgt durch<br />

zwei Lehrkräfte, die sich in Abstimmung<br />

mit den Schulbehörden zu dieser anspruchsvollen<br />

Aufgabe bereiterklärt haben. n<br />

Tag der offenen Tür in<br />

den Burgseekliniken Bad Salzungen<br />

Ein großes Kinder- und Familienfest<br />

gab es am 14.7.2007 im Rahmen des Tages<br />

der offenen Tür auf dem Gelände der Burgseekliniken<br />

Bad Salzungen.<br />

Die Burgseekliniken luden alle Interessierten<br />

zu kostenlosen Lungenfunktions-<br />

und Blutdruckmessungen sowie<br />

Führungen durch die Kliniken ein. Ebenso<br />

fanden Diätberatung und Körperfettmessung<br />

regen Zuspruch. Ergänzt wurden die<br />

Angebote durch die Fachvorträge der Chefärzte<br />

der Burgseekliniken. Zudem konnte<br />

man sich über die Angebote im Medical Fitness<br />

der Parkklinik informieren. n<br />

3. Seligenstädter Herz-Kreislauf<br />

Start- und Zielpunkt des 3. Seligenstädter Herz-Kreislaufs war wieder einmal die <strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt. Unter dem Motto: »Seligenstadt bewegt<br />

sich« konnte jeder mitmachen. Das galt in diesem Jahr besonders für die Seligenstädter Grundschulen. Im Rahmen des erstmalig vergebenen <strong>Asklepios</strong><br />

Präventionspreises wurden die drei Schulen ermittelt, die mit den meisten Schülern an dem 5 km langen Lauf teilnahmen.<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

1


Management<br />

Tonnenweise Schmutzwäsche<br />

Großwäscherei TexiG GmbH arbeitet<br />

für Hamburger <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

30 tonnen schmutzige Wäsche – das<br />

entspricht dem Ladevolumen von 6000<br />

haushaltswaschmaschinen. die großwäscherei<br />

texig gmbh in hamburg bewältigt<br />

diese Massen täglich. 130 Mitarbeiter<br />

arbeiten in zwei schichten. größter Kunde<br />

sind die hamburger asklepios Kliniken.<br />

seit einem Jahr bedient der industrielle<br />

großwäschereibetrieb aber auch diverse<br />

auftraggeber auf dem freien Markt außerhalb<br />

hamburgs.<br />

Moderne Lastwagen holen die<br />

schmutzige Wäsche aus den<br />

Krankenhäusern und transportieren<br />

sie in die Wäscherei. Hier stellen<br />

Mitarbeiter die in Säcken gesammelten<br />

Sachen zu optimalen Chargen zusammen.<br />

Alle drei Minuten werden jetzt jeweils<br />

50 kg wiegende Wäscheeinheiten<br />

in den zwei Waschstraßen in die vollautomatische<br />

Waschanlage gegeben und nach<br />

hygienischen und reinigungstechnischen<br />

Erfordernissen gewaschen.<br />

Nach dem Verlassen der Waschstraße<br />

werden viele Hände gebraucht, um die<br />

50.000 Wäschestücke, die hier täglich gewaschen<br />

werden, zu sortieren. Sie müssen<br />

der Folgebearbeitung zugeführt werden,<br />

die in vier Bearbeitungslinien erfolgt.<br />

Groß- und Kleinteile mangeln, Volltrocknen,<br />

Tunnelfinishen (dabei werden Klei-<br />

2 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

dungsstücke durch einen Heißluftkanal<br />

geführt und so geglättet). Am Ende des jeweiligen<br />

Prozesses steht die transportgerechte<br />

Faltung der Wäsche. Während der<br />

Bearbeitungsprozesse wird natürlich nach<br />

defekter oder reparaturbedürftiger Wäsche<br />

gesehen, die dann in die hauseigene Näherei<br />

gegeben wird.<br />

Unterdessen haben fleißige TexiG-Versorgungsassistenten<br />

auf der Station den<br />

täglichen Bedarf für die anstehende Belieferung<br />

der Krankenhäuser ermittelt. Sie<br />

übermitteln diese Anforderungen per Datenübertragung<br />

direkt an die Expedition in<br />

der Wäscherei. Dort werden die entsprechenden<br />

Wäschemengen je Station zusammengepackt.<br />

Am Ende schließt sich der<br />

Kreislauf – die Wäsche wird ausgeliefert<br />

und verteilt. TexiG-Versorgungsassistenten<br />

sortieren sie in die dafür vorgesehenen<br />

Räume und Schränke.<br />

Um einen möglichst hohen Qualitätsstandard<br />

zu gewährleisten, wird die Wäsche<br />

überwiegend im Leasingverfahren<br />

angeboten. Das heißt, sie gehört der Wäscherei,<br />

wird von ihr gepflegt und im<br />

Bedarfsfall ersetzt. Viele der Krankenhauskunden<br />

lassen sich dabei aus einem einheitlichen<br />

Wäschepool versorgen, dem seit<br />

einem Jahr auch der Bereich der Berufskleidung<br />

angehört. Aus diesem Pool wird den<br />

Krankenhausbeschäftigten entsprechend<br />

ihrer Konfektionsgröße die passende Berufskleidung<br />

zur Verfügung gestellt. Aber<br />

auch Häuser, die es bevorzugen, ihren<br />

Mitarbeitern personenbezogene Kleidung<br />

zur Verfügung zu stellen, können von der<br />

TexiG GmbH mit Leasingwäsche bedient<br />

werden.<br />

Der Geschäftsführung geht es mit<br />

ihrem Mitarbeiterteam in erster Linie um<br />

zufriedene Kunden. Deshalb wurde die<br />

TexiG GmbH, die eine Tochtergesellschaft<br />

der <strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg GmbH ist,<br />

in den letzen eineinhalb Jahren umfassend<br />

restrukturiert. Neue Arbeitsplätze wurden<br />

insbesondere im Bereich des Kundendienstes<br />

durch die Einrichtung der TexiG-Versorgungsassistenten<br />

geschaffen. Vor allem die<br />

erstmalige Bereitstellung von Plätzen im<br />

Ausbildungsberuf Textilreiniger gibt mittlerweile<br />

fünf Jugendlichen die Chance zu<br />

einer qualifizierten Berufsausbildung.<br />

Die Aktivitäten zur Erreichung einer<br />

hohen Umweltverträglichkeit aller ablaufenden<br />

Produktionsprozesse wurde durch<br />

die Stadt Hamburg mit der Urkunde »Ökoprofit-Betrieb<br />

2006« anerkannt.<br />

Als Komplettanbieter für Textilreinigungsdienstleistungen<br />

in der Gesundheitsbranche<br />

wie Krankenhäusern,<br />

Reha-Kliniken, Altenheimen und Seniorenresidenzen<br />

hat die TexiG GmbH langjährige<br />

Erfahrungen in der Ver- und Entsorgung<br />

sowie der Bearbeitung von Gesundheitswäsche<br />

nach den gesetzlichen Hygienestandards.<br />

Das wird durch das jährlich neu zu<br />

erwerbende Gütezeichen RAL-GZ 992 / 1-<br />

3 bestätigt. Darüber hinaus ist die TexiG<br />

GmbH im Mai 2007 nach DIN EN ISO<br />

9001:2000 zertifiziert worden.<br />

Zum Sortieren werden viele Hände gebraucht<br />

Ralf Maly


»Rauchen macht Falten, Zahnausfall<br />

und Knochenschwund«<br />

Präventionsaktivitäten der Hamburger <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

fast 1000 Kinder und Jugendliche im<br />

alter von acht bis 18 Jahren haben in den<br />

vergangenen Monaten von den anschaulichen<br />

Präventionsaktivitäten der hamburger<br />

asklepios Kliniken profitiert.<br />

zwei dutzend Veranstaltungen hat die dr.-<br />

Broermann-stiftung bereits unterstützt.<br />

Besonders gefragt bei Lehren, schülern<br />

und eltern sind Veranstaltungen zur zigaretten-<br />

und alkoholprävention.<br />

Dass es ein besonders großes Interesse<br />

gerade an der Alkoholprävention<br />

gibt, verwundert nicht,<br />

hat doch der Tod eines 16-jährigen Berliner<br />

Schülers im März nicht nur die Medien<br />

aufgeschreckt. Der Junge hatte auf einer<br />

Flatrateparty mehr als 50 Gläser Tequila getrunken,<br />

war danach in ein mehrwöchiges<br />

Koma gefallen und schließlich an der Alkoholvergiftung<br />

gestorben.<br />

Allein die <strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg<br />

hat innerhalb weniger Wochen viermal<br />

das Thema Alkoholprävention angeboten.<br />

Vier achte Klassen aus zwei benachbarten<br />

Gymnasien wurden dabei von den Chefärzten<br />

Prof. Stefan Ulrich Christl (II. Med)<br />

und Dr. Emil Branik (Kinder- und Jugendpsychiatrie)<br />

unterrichtet.<br />

Besonders eindrucksvoll finden Schüler<br />

den Einsatz der »Drunkbuster«- Rauschbrillen.<br />

Die Brillen, die auf den ersten Blick<br />

aussehen wie Skibrillen, simulieren einen<br />

Alkoholgehalt von 1,3 bis 1,5 Promille. Der<br />

Blick durch die Brille ist verschwommen,<br />

und man kann sich nur noch schlecht orientieren.<br />

Auch die Reaktionszeit ist deutlich<br />

schlechter. »Fahrrad oder Auto fahren<br />

würde ich mit so einem Alkoholgehalt im<br />

Blut bestimmt nicht«, stellen die Jugendlichen<br />

fest. Dass man bereits mit einem<br />

Glas Schnaps fahruntüchtig wird, wissen<br />

viele nicht. »In eurem Alter seid ihr besonders<br />

gefährdet, denn Alkohol wirkt bei Kindern<br />

und Jugendlichen intensiver«, erklärt<br />

Dr. Christl.<br />

Christl warnt eindringlich vor den sogenannten<br />

Alcopops: »Die schmecken nach<br />

süßer Limonade. Neuerdings enthalten sie<br />

zusätzlich auch Koffein, das länger wach<br />

hält. So kann man noch mehr trinken!«<br />

Auch Dr. Branik weist eindringlich auf die<br />

Gefahren der »Flatratepartys« hin: »Jeder<br />

Rausch kostet viele Hirnzellen das Leben!«<br />

Eine Botschaft, die nicht zuletzt auch dank<br />

der ungewohnten Krankenhausumgebung<br />

eher ankommt als im Frontalunterricht der<br />

Schule.<br />

Der zweite Schwerpunkt, die Zigaretten-<br />

oder Nikotinprävention, hat bislang<br />

vorwiegend in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Wandsbek, Nord und Altona Erfolge gefeiert.<br />

Auch hier werden die Gefahren<br />

anschaulich dargestellt, mit Lungenfunktionstests<br />

oder mithilfe von jugendlichen<br />

Suchtpatienten, die über ihre Erfahrungen<br />

berichten. Gerade weil das Rauchen noch<br />

immer von vielen als cool angesehen wird,<br />

stellen die Mediziner auch weniger bekannte<br />

Folgen in den Mittelpunkt: »Rauchen<br />

macht Falten, Zahnausfall und Knochenschwund«,<br />

lautete etwa die Botschaft von<br />

Professor Jörg Braun, Chefarzt der I. Medi-<br />

Management<br />

Aktion »Keine Angst vorm Krankenhaus« – der Teddy als Patient<br />

zinischen Abteilung. Das gibt den Kindern<br />

sichtlich zu denken.<br />

Auch die anderen Hamburger Präventionsveranstaltungen<br />

kommen gut an. Hier<br />

eine Auswahl der Themen: »Keine Angst<br />

vorm Krankenhaus«, »Stress & Schlafstörungen«,<br />

»Ernährung & Übergewicht«<br />

und »Drogen«. Insgesamt ist die Resonanz<br />

durchweg positiv. Auch die Medien nehmen<br />

das Thema dankbar auf. Davon zeugen<br />

Fernsehberichte im NDR, in SAT1, im<br />

Regionalsender Hamburg 1, im NDR-Hörfunk<br />

sowie in Lokalzeitungen.<br />

Mathias Eberenz<br />

Partnerschulen gesucht!<br />

Schulen, die sich der Aktion der Hamburger<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken anschließen möchten,<br />

wenden sich an:<br />

Mathias Eberenz<br />

ZD Presse und Kommunikation<br />

Tel. (040) 18 18 84 20 49<br />

m.eberenz@asklepios.com<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Management<br />

»Gesunde Kids – stark und<br />

unabhängig gegen Suchtmittel«<br />

Fachkliniken München-Gauting rufen Projekt zur Gesundheits-<br />

förderung von Kindern und Jugendlichen ins Leben<br />

der alkohol- und nikotinkonsum von<br />

Kindern und Jugendlichen hat trotz einer<br />

breiten Wahrnehmung dieses Problems<br />

in der Öffentlichkeit immer noch bedenkliche<br />

ausmaße. so ist der anteil der 12- bis<br />

17-Jährigen, die regelmäßig alkoholische<br />

getränke konsumieren, nach einem kurzfristigen<br />

rückgang in diesem Jahr wieder<br />

angestiegen. auch das sinkende durchschnittsalter,<br />

in dem Kinder anfangen<br />

zu rauchen, bestätigt diese gravierende<br />

entwicklung.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting<br />

haben deshalb mit<br />

verschiedenen Kooperationspartnern,<br />

insbesondere dem Otto-von-Taube-<br />

Gymnasium in Gauting, ein erweitertes<br />

ganzheitliches Projekt zur Gesundheits-<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

förderung von Kindern und Jugendlichen<br />

ins Leben gerufen, das durch die Dr.-Broermann-Stiftung<br />

gefördert wird.<br />

Konzeptionell ist das Projekt »Gesunde<br />

Kids – stark und unabhängig gegen Suchtmittel«<br />

nach den Richtlinien der modernen<br />

Suchtforschung entwickelt. Grundlage sind<br />

verschiedene Basismodule, die eine pluralistische<br />

und breit angelegte Ausrichtung<br />

haben und sowohl substanz-spezifische als<br />

auch substanz-unspezifische Elemente aufweisen.<br />

Sie werden über ein Bausteinkonzept<br />

jahrgangsspezifisch in den Klassen 4<br />

bis 9 in den Schulalltag integriert.<br />

Im Juli 2007 erfolgte die Umsetzung<br />

des ersten Bausteins in der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik unter Leitung von Oberarzt<br />

Dr. Jürgen Sklarek. Die Schüler der Jahrgangstufe<br />

4 der Josef-Dosch-Grundschule<br />

und die 5. Förderklasse<br />

des Otto-von-Taube-Gymnasiums<br />

bekamen altersgerechte<br />

Informationen über<br />

die Wirkung und die gesundheitlichen<br />

Folgen des Alkohol-<br />

und Nikotinkonsums. Eine<br />

rege Beteiligung der Schüler<br />

während der Vorträge und<br />

eine begeisterte Teilnahme<br />

an den diagnostischen Untersuchungsmaßnahmen,<br />

die<br />

sie in der Klinik gezeigt bekamen,<br />

spiegelten das Interesse<br />

und den Bedarf der Kinder<br />

nach sachlichen Informationen<br />

wider. Der Bericht eines<br />

tumorkranken Patienten über<br />

seine Raucherkarriere hat die<br />

9- bis 10-Jährigen am stärksten<br />

beeindruckt.<br />

Mit der Thematik »Regionales<br />

Kreativprojekt zur<br />

Suchtprävention« wurde<br />

ein weiterer dreitägiger Bau-<br />

Begeistert nahmen die Kinder an<br />

diagnostischen Untersuchungsmaß-<br />

nahmen teil<br />

stein im Otto-von-Taube-Gymnasium umgesetzt.<br />

Am ersten Tag beschäftigten sich<br />

die Jugendlichen der Jahrgangsstufe 8 mit<br />

Fragen rund um das Thema Sucht und<br />

Suchtentstehung. Eine Plenumsvorstellung<br />

der Ergebnisse des ersten Tages zeigte, wie<br />

kreativ und engagiert die Jugendlichen auf<br />

die gestellten Fragen: »Wie kann ich meine<br />

Mitschüler vom Rauchen abhalten?«, »Was<br />

sind Strategien der Tabak- und Alkoholindustrie?«<br />

und »Welchen Einfluss hat die<br />

Werbung auf das Konsumverhalten?« reagiert<br />

haben. Kurze Theatersequenzen, ein<br />

Fragebogen und viele anschauliche Darstellungen<br />

auf Papier gaben dabei Anregung<br />

zum Nachdenken und Reflektieren.<br />

In den folgenden Tagen bekamen die jungen<br />

Erwachsenen genug Zeit, die vielen erarbeiteten<br />

Erkenntnisse unter Verwendung<br />

von Stichworten wie »verantwortungsvoller<br />

Umgang mit Alkohol in Schule und Freizeit«,<br />

»Förderung des Nicht-Rauchens«,<br />

»Genuss von Suchtmitteln, Grenze finden<br />

und Missbrauch vermeiden« in Form von<br />

Werbespots, Theaterstücken und Plakaten<br />

umzusetzen. Abschließend wurden die Ergebnisse<br />

in einer gemeinsamen Veranstaltung<br />

mit den Eltern und der Schulleitung<br />

vorgestellt. Die zwei besten Beiträge wurden<br />

mit Preisen prämiert, die zum einen<br />

vom Verein zur Förderung der Lungenheilkunde<br />

e.V. und zum anderen von Herrn<br />

Dr. Jürgen Sklarek persönlich gespendet<br />

wurden. Im Anschluss an die Projekttage<br />

wurden die von den Jugendlichen erstellten<br />

Präsentationen in Schulen, öffentlichen<br />

Gebäuden, Jugendcafés etc. ausgestellt.<br />

Die Erfahrungen mit der Umsetzung<br />

der ersten Projektbausteine zeigen, dass<br />

die Kinder und Jugendlichen mit viel Freude<br />

und fantasievollen Ideen bei der Sache<br />

waren. Die präventive Wirksamkeit und<br />

der Erfolg des Gesamtkonzepts wird in<br />

zwei Jahren durch eine standardisierte Befragung<br />

der Schüler vom Otto-von-Taube-<br />

Gymnasium evaluiert werden.<br />

Dr. Jürgen Sklarek, Stefanie Sannemann


Orthopädie zum Anfassen<br />

Grundschüler zu Gast im Klinikum Bad Abbach<br />

fröhliche gesichter trotz dicker gipsverbände?<br />

– an diesem tag dürfte so<br />

mancher Patient des Klinikums Bad abbach<br />

seinen augen nicht getraut haben.<br />

rund 30 zweitklässler sprangen am<br />

9.5.2007 quietschfidel mit eingegipsten<br />

armen durch die gänge der Klinik für<br />

rehabilitation.<br />

Wir wollen den Kindern die Angst<br />

vor dem Krankenhaus nehmen,<br />

indem wir uns und unsere Arbeit<br />

in einer entspannten Atmosphäre vorstellen«,<br />

erklärt Chefarzt Dr. Siegfried Marr.<br />

Der Besuch der Klasse 2 e der Grundschule<br />

Bad Abbach kam über persönliche Kontakte<br />

zwischen Klassenelternsprechern<br />

und dem Klinikum zustande. »In Zukunft<br />

möchten wir solche Aktionen öfter durchführen«,<br />

betont Dr. Marr. Ihm und seinem<br />

Team hat dieser Vormittag großen Spaß<br />

gemacht.<br />

Zunächst ging’s in den Gymnastikraum<br />

zur Rückenschule. »Haltungsschwächen,<br />

die durch Bewegungsmangel und falsche<br />

Belastung verursacht werden, sind heute<br />

auch bei Kindern keine Seltenheit mehr«,<br />

erläutert der Chefarzt. Abhilfe versprechen<br />

gezielte Übungen, die zu Hause oder<br />

im Sportunterricht leicht nachzumachen<br />

sind. Diplom-Sportlehrerin Margot Marschall<br />

hat unter dem Motto »Eine Reise<br />

nach Australien« ein spielerisches Programm<br />

zusammengestellt. Die Kinder sind<br />

mit Feuereifer bei der Sache, als es darum<br />

geht, wie ein Flugzeug durch den Raum<br />

zu »fliegen« oder im Krebsgang über den<br />

Boden zu kriechen.<br />

Nach dieser besonderen Turnstunde<br />

steht Elektrotherapie auf dem Programm.<br />

Dabei werden mit einem leichten Stromfluss<br />

die Muskeln angeregt bzw. entspannt.<br />

Selbstverständlich mit dem Hinweis, dass<br />

der Strom, der hier durch den Apparat<br />

fließt, nicht mit dem zu vergleichen ist, der<br />

zu Hause aus der Steckdose kommt. »Es<br />

hat ein bisschen gekribbelt, aber nicht weh<br />

getan«, so die einhellige Meinung der jungen<br />

Probanden. Das flaue Gefühl, das der<br />

Management<br />

Einmal gipsen, bitte! Oberarzt Dr. Christoph Kern mit einer kleinen »Patientin«<br />

ein oder andere beim Anlegen der Elektroden<br />

verspürt, erweist sich als völlig unbegründet.<br />

Auf die Frage, wer sich einen<br />

Arm eingipsen lassen möchte, schießen<br />

sofort alle Finger in die Höhe. Dr. Marr<br />

und Oberarzt Dr. Christoph Kern gipsen<br />

im Akkord, bis das letzte Kind versorgt<br />

ist. »Jetzt können wir keine Hausaufgaben<br />

machen!«, »Da werden meine Eltern aber<br />

staunen!«, »Ich erzähl’ zu Hause, ich wär’<br />

mit dem Skateboard gestürzt!« – bei den<br />

kleinen »Patienten« könnte die Stimmung<br />

nicht besser sein.<br />

Zum Abschluss gibt es noch ein Eis<br />

für jeden – in die linke Hand versteht sich,<br />

denn die rechte liegt ja im Gipsverband.<br />

Danach verabschiedet sich die Klasse mit<br />

der sicheren Erkenntnis, dass man sich vor<br />

weißen Arztkitteln und den Männern und<br />

Frauen, die darin stecken, nicht zu fürchten<br />

braucht.<br />

Bestens gelaunt trotz eingegipster Arme: die Klasse 2 e mit Chefarzt Dr. Siegfried Marr (re.)<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


<strong>Asklepios</strong> Future Hospital News<br />

»IT ist Innovationstreiber, kein Kostentreiber«<br />

WirtschaftsWoche Konferenz »Medizintechnik« in München<br />

»eine effiziente, sanierte Klinikstruktur<br />

ist nicht nur wirtschaftlich tragfähig.<br />

sie schafft für Ärzte und Pflegedienst freiräume,<br />

sich verstärkt um den Patienten und<br />

weniger um Klinikprozesse zu kümmern«,<br />

so uwe Pöttgen, Leiter zentrale dienste<br />

it von asklepios. im rahmen der tagung<br />

»Medizintechnik« der WirtschaftsWoche<br />

sprach sich Pöttgen speziell gegen it-insellösungen<br />

in Krankenhäusern aus.<br />

Standards seien die Voraussetzung<br />

zur Steigerung von Qualität und<br />

Effizienz. Und die Schaffung von<br />

Standards ist eines der wesentlichen Ziele<br />

im <strong>Asklepios</strong> Future Hospital Programm,<br />

das marktbestimmende Unternehmen im<br />

weltweiten Gesundheitsmarkt unter einer<br />

gemeinsamen Vision versammelt: mittels<br />

medienbruchfreier, interoperabler Kommunikation<br />

durch die gesamte Behandlungskette<br />

die Behandlungsqualität und<br />

die Effizienz zu verbessern.<br />

Das Team um Pöttgen hat sich im Rahmen<br />

des Projekts OneIT, Teil des <strong>Asklepios</strong><br />

Future Hospital Programms, gezielt mit<br />

einer standardisierten und automatisierten<br />

IT-Basisinfrastruktur befasst. Mit beeindruckendem<br />

Resultat: Die Einsparungen<br />

erreichen bei den Total Costs of Ownership<br />

(TCO) im Operationsbereich bis zu 50 Prozent.<br />

Ein PC kostet »nicht gemanagt« im<br />

medizintechnisch-nahen Umfeld 6.020<br />

Euro pro Jahr, als Teil einer Gesamtarchitektur<br />

gerade 3.811 Euro. Und das bei größerer<br />

Daten- und Funktionssicherheit.<br />

In den Hamburger <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

wurden binnen acht Monaten und sieben<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Pöttgen: »Standards sind die Voraussetzung zur Steigerung von Qualität und Effizienz.«<br />

Wochen 5.000 PCs und 1.500 Drucker umgestellt,<br />

22 Benutzerverwaltungen und 120<br />

dezentrale Server abgelöst. Damit werden<br />

Millionenbeträge eingespart, die für Innovationen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Beim Fachpublikum in München stieß<br />

das Konzept auf einhellige Zustimmung.<br />

Es wurden gar Bedenken geäußert, die Kassen<br />

könnten dazu übergehen, nur noch mit<br />

Häusern Verträge abzuschließen, die solchen<br />

Vorgaben genügen. Druck könnte<br />

auch aus Patientenkreisen kommen. Der<br />

mündige Patient, so wurde im Verlauf der<br />

Tagung gefordert, müsse Verantwortung für<br />

das Management seiner eigenen Gesundheit<br />

übernehmen. Er solle bei der Auswahl<br />

seiner Mediziner respektive seiner Klinik<br />

wenigstens<br />

ebenso sorgfältig<br />

sein wie<br />

bei der Ents<br />

c h e i d u n g<br />

für seine Autowerkstatt<br />

o d e r s e i n<br />

Fernsehgerät.<br />

Den Top-<br />

Trend zum<br />

optimierten<br />

Arbeitsablauf<br />

mithilfe der<br />

IT als »Enab-<br />

ler« betonte Prof. Dr. Erich R. Reinhardt,<br />

Siemens AG. Er sprach von Softwarepaketen,<br />

die dynamisch auf Situationen reagieren,<br />

und sieht besondere Vorteile im<br />

Bereich der Frühdiagnostik, aber auch bei<br />

der Überwachung von Risikopatienten zu<br />

Haus. Klinikaufenthalte werden dadurch<br />

vermieden. Das wiederum hat eine erhöhte<br />

Lebensqualität bei Kostenersparnissen<br />

dank vermiedener Krankheiten zum<br />

Ergebnis. Einer günstigen Gestaltung der<br />

Kooperation zwischen Industrie und Forschung<br />

misst er große Chancen für den<br />

Forschungs- und Entwicklungsstandort<br />

Deutschland bei.<br />

Auch Bernd von Polheim, GE Healthcare<br />

Germany, verwies auf die Bedeutung<br />

der digitalen Technologie für die Diagnostik<br />

und Behandlung. Sie liefere sehr viel<br />

exaktere Befunde, erleichtere und erspare<br />

Operationen, erhalte Organe und Leben. Er<br />

dehnte die Workflow-Betrachtung auf die<br />

Krankenkassen aus, von denen es zu viele<br />

gebe und deren Abrechnungssysteme zu<br />

kompliziert seien. Private Klinikbetreiber<br />

hätten bewiesen, dass es möglich ist, bessere<br />

Versorgung bei höherer Effizienz zu erreichen.<br />

Er sieht einen Investitionsstau in<br />

Deutschland von 25 bis 45 Mrd. Euro. Die<br />

richtigen Wege der Finanzierung sind zu<br />

finden. Vor allem sei es jedoch wichtig, die<br />

laufenden Kosten zu reduzieren.


Moderne Gesundheitsversorgung<br />

braucht Partnerschaften<br />

Pneumologisches Netzwerk Südbayern arbeitet erfolgreich<br />

die asklepios Klinken haben in den<br />

vergangenen Jahren mit großem erfolg<br />

Kompetenz-netzwerke mit niedergelassenen<br />

Ärzten für einzelne regionen oder<br />

Krankheiten wie asthma, Brustkrebs,<br />

chronische Wunden oder Krebs aufgebaut.<br />

Viele Kliniken der asklepios gruppe streben<br />

den auf- und ausbau weiterer Partnerschaften<br />

und netzwerke an.<br />

Die Qualität der Behandlung kann<br />

für Netzwerke als zentraler Integrationsfaktor<br />

angesehen werden.<br />

Für die beteiligten <strong>Asklepios</strong> Kliniken ergibt<br />

sich darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

mit ihren Einweisern ein partnerschaftliches<br />

Verhältnis aufzubauen und langfristig<br />

zu etablieren.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-<br />

Gauting haben diese Möglichkeit der Zusammenarbeit<br />

mit all ihren Vorteilen schon<br />

früh für sich entdeckt und umgesetzt. Aus<br />

diesem Grund wurde bereits im Jahr 2002<br />

mit Vertretern aus dem ambulanten und<br />

stationären Bereich das »Pneumologische<br />

Netzwerk Südbayern« als eingetragener<br />

Verein gegründet. Ziel dieses Zusammenschlusses<br />

war vor allem der Auf- und Ausbau<br />

einer durchgängigen medizinischen<br />

Versorgungskette für Patienten mit Krankheiten<br />

im Bereich der Atemwege, die mit<br />

allen daran Beteiligten abgestimmt ist. Das<br />

Netzwerk hat sich frühzeitig möglichen<br />

Kooperationen mit Kostenträgern und<br />

weiteren engagierten Partnern aus dem<br />

Gesundheitswesen geöffnet.<br />

Derzeit umfasst das Pneumologische<br />

Netzwerk Südbayern e.V. 28 pneumologische<br />

Praxen mit insgesamt knapp 40<br />

Fachärzten für Lungen- und Bronchialheilkunde<br />

und deckt somit fast den gesamten<br />

niedergelassenen Bereich südlich<br />

der Donau ab. Hinzu kommt neben den<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting,<br />

in der alle Fäden des Netzwerkes zusammenlaufen,<br />

das Kreiskrankenhaus<br />

Bad Reichenhall als weiterer Partner in der<br />

akutstationären Versorgung. Die Fachklinik<br />

Allgäu in Pfronten und das Klinikum<br />

Berchtesgadener Land in Schönau am Kö-<br />

nigssee bringen für den Bereich Rehabilitation<br />

ihre Kompetenzen in das Netzwerk<br />

ein.<br />

Nach der Gründung des Netzwerks<br />

hat der medizinische Beirat unter Führung<br />

des Netzwerkmanagements ein entsprechendes<br />

Konzept zur integrierten<br />

Versorgung für Patienten mit chronisch<br />

obstruktiven Lungenerkrankungen, kurz<br />

COPD, erstellt, das seit 2004 erfolgreich<br />

mit der DAK umgesetzt wird. Im Jahr<br />

2006 wurde das Konzept um die Indikation<br />

Asthma bronchiale erweitert, und die<br />

Hamburg-Münchener Krankenkasse konnte<br />

als weiterer Kostenträger gewonnen werden.<br />

Weitere Kostenträger sind ebenfalls<br />

auf dieses Modell, das von der DAK auch<br />

schon auf andere Bundesländer übertragen<br />

wurde, aufmerksam geworden und stehen<br />

kurz vor dem Beitritt.<br />

Die rund 250 im Netzwerk betreuten<br />

Patienten erhalten die Behandlung innerhalb<br />

eines strukturierten Behandlungsprogramms,<br />

kurz DMP. Durch die integrierte<br />

Versorgung können wichtige zusätzliche<br />

Leistungen wie Schulungen, Lungensport,<br />

eine Patientenhotline für Notfälle und ein<br />

vom Netzwerk neu entwickeltes ambulantes<br />

Trainingsprogramm, PneumoFit, angeboten<br />

werden. Die Teilnehmer erhalten<br />

Management<br />

Regelmäßige Informationsveranstaltungen sind Bestandteil des Netzwerkes Südbayern<br />

dadurch eine sektorenübergreifende Therapie<br />

aus einem Guss, die durch regelmäßige<br />

Informationsveranstaltungen für die<br />

Patienten abgerundet wird.<br />

Gemeinsam mit Praktikanten des<br />

Studiengangs »Prozessmanagement Gesundheit«<br />

der Fachhochschule Steyr wird<br />

laufend versucht, die Netzwerkarbeit auszubauen<br />

und die organisatorischen Prozesse<br />

innerhalb des Netzwerks weiter zu<br />

professionalisieren.<br />

Abschließend lässt sich eine erfreuliche<br />

Netzwerk-Bilanz ziehen: Durch den Aufbau<br />

von Partnerschaften wird eine moderne<br />

Gesundheitsversorgung etabliert. Die<br />

Patienten erhalten eine umfassende Behandlung<br />

mit weit über das übliche Maß<br />

hinausgehenden Leistungen und kurzen<br />

Wegen. Die Leistungserbringer positionieren<br />

sich als fortschrittliche Partner im<br />

Sinne der Patienten und mit einer einheitlichen,<br />

flächendeckenden Struktur. Die<br />

Kostenträger können ihren Kunden eine<br />

qualitativ hochwertige und zielgerichtete<br />

Behandlungsstruktur bieten.<br />

Christof Bachl, <strong>Asklepios</strong> Zentrale Dienste<br />

Integrierte Versorgung und Netzwerke<br />

Peter Rehermann, Geschäftsführer <strong>Asklepios</strong><br />

Fachkliniken München-Gauting<br />

Christina Hinterhölzl, Netzwerkassistentin<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Management<br />

Blutspender – verzweifelt gesucht!<br />

Blutspendedienst Hamburg bittet Kliniken, Vereine und Mitbürger um Unterstützung<br />

75 Millionen Blutspenden werden weltweit<br />

pro Jahr benötigt. das sind allein in<br />

deutschland knapp fünf Millionen Blutspenden<br />

pro Jahr oder 15.000 pro tag. die<br />

Vorstellung, als angehöriger in der notfallstation<br />

eines Krankenhauses zu sitzen<br />

und zu erfahren, dass man für die anstehende<br />

notoperation des Verwandten nicht<br />

genügend Blut hat, ist für die meisten Menschen<br />

der pure horror. Leider kann sie<br />

täglich Wirklichkeit werden. Lediglich<br />

zwei Prozent der deutschen gehen regelmäßig<br />

zum Blutspenden. dabei braucht<br />

fast jeder Mensch irgendwann in seinem<br />

Leben einmal eine Blutkonserve – oder<br />

auch mehrere.<br />

Seit mehr als 50 Jahren versorgt der<br />

Blutspendedienst Hamburg/Zentralinstitut<br />

für Transfusionsmedizin<br />

(ZIT) Kliniken und Praxen mit Blut und<br />

Blutprodukten. Mehr als 26.000 Blutspender<br />

kommen regelmäßig zu den Blutspendediensten.<br />

Sie helfen damit Tausenden<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Patientinnen und Patienten, die Blutkonserven<br />

benötigen. Für die Spender ist es<br />

ganz normal, regelmäßig vier bis fünf Mal<br />

pro Jahr jeweils einen halben Liter Blut zu<br />

spenden. Das entnommene Blut wird untersucht,<br />

und der Spender regeneriert sich<br />

innerhalb kürzester Zeit. Viele der älteren<br />

Spender haben bereits mehr als 200 Mal<br />

gespendet, das dauert jeweils nur Minuten,<br />

zusammen mit den erforderlichen Untersuchungen<br />

verbringt man etwa eine Stunde<br />

in der Einrichtung.<br />

Menschen sind bei Unfällen und großen<br />

Operationen auf schnelle Hilfe durch<br />

Bluttransfusionen angewiesen; das kann<br />

jedem passieren. Teilweise sind mehr als<br />

fünf, zehn, 15 und noch mehr Konserven<br />

für eine Operation notwendig. Dafür<br />

muss ein einzelner Spender mehrere Jahre<br />

immer wieder spenden.<br />

Wer kann spenden und wo?<br />

Als Neuspender kann man im Alter<br />

von 18 bis 65 Jahren spenden. Voraussetzung<br />

sind eine ärztliche Untersuchung und<br />

das Ausfüllen des Fragebogens. Beim Blutspendedienst<br />

Hamburg gibt es acht feste<br />

Entnahmestellen. Darüber hinaus werden<br />

regelmäßig Firmen und Vereine angefahren.<br />

Die Spenden werden dann vor Ort<br />

entnommen.<br />

Die Leistungen des Blutspendedienstes<br />

Hamburg stehen allen Krankenhäusern<br />

zur Verfügung. Kooperationen sind<br />

Für bequemes Spenden stehen mobile Liegen bereit


ausdrücklich erwünscht. So bietet der Blutspendedienst<br />

organisierte Entnahmen in<br />

den <strong>Asklepios</strong> Kliniken und anderen Krankenhäusern<br />

an, um die Verantwortlichen<br />

der Häuser für<br />

das Modell zu<br />

gewinnen. Das<br />

ZIT schließt mit<br />

der jeweiligen<br />

E i n r i c h t u n g<br />

einen Kooperationsvertrag<br />

für<br />

die Blutentnahmen und einen Liefervertrag<br />

für Blutkonserven ab.<br />

Der Blutspendedienst Hamburg hat<br />

in den letzten Jahren immer mehr Firmen<br />

davon überzeugen können, die eigenen<br />

Mitarbeiter aufzufordern, Blut zu spenden.<br />

Für einen reibungslosen Ablauf steht ein erfahrenes<br />

Team vom Blutspendedienst Hamburg<br />

zur Verfügung, das vor Ort bei den<br />

Firmen und Vereinen Blutentnahmen bei<br />

den Mitarbeitern oder Mitgliedern durchführt.<br />

Mittlerweile gehören mehrere Versicherungen,<br />

Sportvereine, Schulen und<br />

Krankenkassen sowie die Feuerwehr Hamburg<br />

dazu.<br />

Den Mitarbeitern wird von ihrem Arbeitsgeber<br />

die Möglichkeit eingeräumt,<br />

während der Arbeitszeit eine Blutspende<br />

entnehmen zu lassen. In einem vom Betrieb<br />

oder Verein zur Verfügung gestellten<br />

Raum, der von den Behörden zur Abnahme<br />

freigegeben<br />

Blut kann nicht künstlich<br />

erzeugt werden – ist aber<br />

lebenswichtig. Und leider<br />

nur 49 Tage haltbar.<br />

DraegerService_A5 quer.qxd 13.07.2007 9:48 Uhr Seite 1<br />

DrägerService ®<br />

100 Jahre Innovation in der Beatmung.<br />

Dräger. Technik für das Leben.<br />

worden ist, werden<br />

vier Entnahmeliegen<br />

aufgebaut. Das<br />

Team, beste -<br />

hend aus einem<br />

Arzt und vier<br />

Entnahmeschwestern, steht mit der mobilen<br />

Einrichtung zur Verfügung. Für Dokumentationszwecke<br />

wird parallel eine<br />

EDV-Anbindung an das zentrale System<br />

im ZIT Hamburg hergestellt.<br />

Nachdem die persönlichen Daten aufgenommen<br />

wurden und die Fragebögen<br />

ausgefüllt sind, erfolgt eine kurze ärztliche<br />

Untersuchung.<br />

Von der Aufnahme bis zur Untersuchung<br />

vergehen gerade mal zehn Minuten.<br />

Danach erfolgt die eigentliche Blutentnahme<br />

auf einer der Liegen. 500 ml Blut und<br />

eine geringe Menge für die notwendigen<br />

Laboruntersuchungen werden entnommen.<br />

Der gesamte Vorgang darf aus Gründen der<br />

Herstellungserlaubnis nicht länger als 14<br />

up<br />

and<br />

running<br />

Management<br />

Minuten dauern. Da die Fließgeschwindigkeit<br />

des Blutes jedes einzelnen Menschen<br />

unterschiedlich ist, kann das gesamte Prozedere<br />

in Einzelfällen auch bereits nach<br />

fünf bis sieben Minuten durchgeführt sein.<br />

Und nach einer kurzen Ruhephase können<br />

die Mitarbeiter wieder weiterarbeiten.<br />

Oliver Schertges<br />

Blutspendeaufruf<br />

Der Blutspendedienst Hamburg bittet um<br />

Ihre Unterstützung: »Sofern Sie interessierte<br />

Firmen, Vereine etc. kennen oder Ihr Arbeitgeber<br />

Interesse hat, rufen Sie uns bitte an<br />

oder geben Sie unsere Telefonnummer weiter.<br />

Unser Team wird sich um alles weitere<br />

kümmern.«<br />

Zentralinstitut für Transfusionsmedizin<br />

Blutspendedienst Hamburg<br />

Eilbektal 111<br />

22089 Hamburg<br />

Tel. (040) 18 18 84-25 51/2<br />

Fax (040) 18 18 84-25 03<br />

Info-Tel. (040) 20 00 22 00<br />

www.blutspendehamburg.de<br />

24Std. 7Tage<br />

Maximale Verfügbarkeit 24 Std. 7 Tage die Woche: up and running!<br />

Erfahren Sie mehr über unsere DrägerService ® Lösungen unter<br />

www.draeger.com oder rufen Sie den blauen Draht an: 0180-5241318*<br />

*Inland 0,14/min<br />

Dräger Medical: Emergency Care > Perioperative Care > Critical Care > Perinatal Care > Home Care<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Management<br />

Sturzmanagement im Krankenhaus<br />

– was ist zu tun?<br />

Wirkungsvolle Schutzmaßnahmen in einigen Kliniken bereits implementiert<br />

stürze von Patienten im Krankenhaus<br />

sind ein alltägliches und immer wieder auftretendes<br />

Phänomen. Besonders betroffen<br />

sind ältere Menschen oder Patienten mit<br />

einem reduzierten allgemeinzustand. um<br />

sie zu schützen, müssen risiken und gefahren<br />

frühzeitig erkannt, vorhergesagt<br />

und ihnen professionell begegnet werden.<br />

die umsetzung eines wirkungsvollen<br />

sturzmanagements fällt vor allem in den<br />

aufgabenbereich der Pflege. es ist in vielen<br />

asklepios Kliniken bereits erfolgreich<br />

implementiert.<br />

Insbesondere für ältere und kranke Menschen<br />

stellt ein Sturz ein hohes Risiko<br />

dar. So stürzen in der Altergruppe der<br />

über 65-Jährigen etwa 30 Prozent mindestes<br />

einmal im Jahr.<br />

Da ein Sturz ein komplexes und multifaktoriell<br />

bedingtes Geschehen ist, ist eine<br />

Reihe von Risikofaktoren bekannt, die zu<br />

einem Sturz führen können. Dazu gehören<br />

beispielsweise Erkrankungen mit einer<br />

veränderten Motorik, Sensibilität oder Kognition,<br />

Sehbeeinträchtigungen oder die Einnahme<br />

bestimmter Medikamente. Meist ist<br />

die Verkettung und Häufung von mehreren<br />

Risikofaktoren ursächlich für den Sturz<br />

verantwortlich.<br />

Stürze können mit schwerwiegenden<br />

Einschnitten in die bisherige Lebensführung<br />

einhergehen, da sie für die Patienten<br />

häufig mit einem Verlust der eigenen Selbstständigkeit<br />

verbunden sind. Physische<br />

Folgen sind beispielsweise schmerzhafte<br />

Prellungen, Wunden, Verstauchungen und<br />

Frakturen. Psychische Auswirkungen reichen<br />

vom Verlust des Vertrauens in die eigene<br />

Mobilität über die Einschränkung<br />

des Bewegungsradius bis hin zur sozialen<br />

Isolation.<br />

Um den Patienten ein hohes Maß an sicherer<br />

Mobilität unter Berücksichtigung<br />

des Selbstbestimmungsrechts gewährleisten<br />

zu können, ist die Einführung eines<br />

standardisierten Verfahrens zur Sturzprophylaxe<br />

auch vor dem Hintergrund der haftungsrechtlichen<br />

Problematik unbedingt<br />

erforderlich.<br />

0 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Maßnahmen, die zum Schutz des Patienten<br />

getroffen werden müssen, sind vom<br />

individuellen Grad seiner kognitiven und<br />

körperlichen Einschränkungen abhängig.<br />

Für die Entwicklung eines effektiven Interventionsangebots<br />

müssen deshalb die Risikofaktoren<br />

konsequent und systematisch<br />

dokumentiert und analysiert werden.<br />

Sie sollten möglichst zu Beginn des<br />

pflegerischen Auftrags, am besten bereits<br />

im Rahmen des Aufnahmegesprächs, erfasst<br />

werden.<br />

Unter Berücksichtigung struktureller<br />

Vorraussetzungen werden dann auf Basis<br />

der Risikoeinschätzung mögliche Interventionen<br />

zur Sturzvermeidung mit dem<br />

Patienten in Sinne einer gemeinsamen Entscheidungsfindung<br />

ausgewählt. Dabei ist<br />

die umfassende Beratung und Information<br />

des Patienten und seiner Angehörigen<br />

essenziell. Das Ziel des Sturzmanagements<br />

ist erreicht, wenn der individuelle Maßnahmenplan<br />

vorliegt und berufsübergreifend<br />

umgesetzt wird. Es können sowohl spezifische<br />

Interventionen wie z.B. das Angebot<br />

von Gehhilfen oder Hüftprotektoren aber<br />

auch sogenannte »common sense« – (gesunder<br />

Menschenverstand) Maßnahmen<br />

durchgeführt werden. Hierzu zählen beispielsweise<br />

die Erreichbarkeit der Klingel<br />

oder das Tragen von festem Schuhwerk.<br />

Freiheitsbeschränkende Maßnahmen,<br />

d.h. die Benutzung mechanischer Hilfsmittel<br />

wie Bettgitter oder der Einsatz von<br />

sedierenden Medikamente sollten nach<br />

Möglichkeit nicht zum Zweck der Sturzvermeidung<br />

eingesetzt werden.<br />

Um langfristig Auswirkungen von Präventionsmaßnahmen<br />

auf der Ebene der<br />

Klinik bewerten zu können, muss eine systematische<br />

Erfassung der Häufigkeit, Umstände<br />

und Folgen aller Stürze erfolgen.<br />

Auf der individuellen Ebene des Patienten<br />

können so bereits zuvor geplante Interventionen<br />

hinsichtlich ihrer Wirksamkeit<br />

überprüft und ggf. angepasst werden.<br />

Für die Entwicklung eines klinischen<br />

Standards zur Sturzprävention steht den<br />

Krankenhäusern der vierte nationale Expertenstandard<br />

zur Sturzprophylaxe in<br />

der Pflege zur Verfügung. Einige Kliniken<br />

der <strong>Asklepios</strong> Gruppe wie die Klinik Lich,<br />

die Paulinen Klinik in Wiesbaden oder<br />

das Fachklinikum Teupitz haben auf dieser<br />

Basis bereits erfolgreich ein standardisiertes<br />

Verfahren implementiert.


Management<br />

Ein Dialog mit zwei Gewinnern<br />

Das Zielvereinbarungsgespräch in der <strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg GmbH<br />

»seit ich regelmäßig mit den Mitarbeiter/innen<br />

meines Pflegeteams zielvereinbarungsgespräche<br />

führe, habe ich einen<br />

viel besseren Überblick über deren Potenziale<br />

und erhalte gute ideen für die Weiterentwicklung<br />

der station. das würde im<br />

hektischen alltag der stationsarbeit sonst<br />

untergehen.« so lautet eine der zahlreichen<br />

rückmeldungen, die die Personalentwicklung<br />

der asklepios Kliniken hamburg<br />

gmbh erhielt, seit sie 2005 führungskräfte<br />

und Mitarbeiter nach ihren erfahrungen<br />

mit diesem führungsinstrument befragte.<br />

Seit 2003 wird das Zielvereinbarungsgespräch<br />

schrittweise in den Hamburger<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken für alle<br />

Berufsgruppen eingeführt. Eine Schulung<br />

bereitet die Führungskräfte und Mitar-<br />

Keding: »Zielvereinbarungen sind für alle Berufsgruppen im Krankenhaus hilfreich.«<br />

beiter/innen entsprechend vor. Das Zielvereinbarungsgespräch<br />

wird mindestens<br />

einmal im Jahr geführt. Die gemeinsam<br />

vereinbarten Ziele und Maßnahmen werden<br />

protokolliert und von beiden Seiten<br />

unterschrieben, um eine Verbindlichkeit<br />

herzustellen.<br />

In dem Gespräch können neben den<br />

Zielen für das eigene Aufgabengebiet auch<br />

Themen aus dem Bereich Zusammenarbeit,<br />

Kommunikation sowie berufliche Entwicklungswünsche<br />

besprochen werden.<br />

Diese Grafik veranschaulicht den Verlauf<br />

eines Zielvereinbarungsgespräches.<br />

Mit der Methode des Zielvereinbarungsgesprächs<br />

wird auf Dialog gesetzt.<br />

Deshalb ist in dem Gesprächskonzept auch<br />

ein Führungskräfte-Feedback vorgesehen.<br />

Die Reaktion auf die verbindliche Einfüh-<br />

rung des Zielvereinbarungsgesprächs war<br />

zunächst etwas skeptisch. Aber nach den<br />

ersten Erfahrungen gibt es vermehrt positive<br />

Rückmeldungen.<br />

»Auch wenn es einiges an Mehraufwand<br />

bedeutet, hat es einen hohen Nutzen«,<br />

bilanziert beispielsweise ein Chefarzt:<br />

»Sich diese Gesprächszeit zu nehmen, über<br />

die Ziele, Bedürfnisse und Strukturen zu<br />

sprechen und klare Verabredungen zu treffen,<br />

ist für die Führung der Abteilung ein<br />

hoher Gewinn.«<br />

Mitarbeiter/innen befürworten das<br />

Zielvereinbarungsgespräch, weil es ihnen<br />

hilft, eine Orientierung über die wichtigen<br />

Entwicklungsziele ihres Bereichs zu<br />

bekommen. Es schafft somit auf beiden<br />

Seiten mehr Transparenz und Verbindlichkeit.<br />

Positiv bewertet wird auch, dass<br />

gemeinsame Ziele die Identifikation mit<br />

dem Team und die Kooperation untereinander<br />

fördern.<br />

Viele motiviert es, Ziele für den eigenen<br />

Arbeitsbereich zu vereinbaren und selbstständig<br />

zu entscheiden, auf welchem Weg<br />

sie diese Ziele erreichen wollen. Das unterstützt<br />

die Eigenständigkeit und Mitverantwortung<br />

der Mitarbeiter.<br />

Zielvereinbarungsgespräche sind<br />

für alle Berufsgruppen im Krankenhaus<br />

hilfreich.<br />

»Ich konnte durch das Gespräch meine<br />

Arbeitsgebiete klarer abstecken und strukturieren,<br />

d.h. so etwas wie Leitplanken setzen.<br />

Das war sehr hilfreich für mich.« So<br />

die Rückmeldung einer Sekretärin, die für<br />

mehrere Bereiche arbeitet.<br />

Abschließend lässt sich sagen: Die Einführung<br />

von Zielvereinbarungsgesprächen<br />

gibt Mitarbeitern und Führungskräften<br />

Orientierung und Struktur. Vor allem in<br />

turbulenten Zeiten ist das eine große Bereicherung.<br />

Kurz: ein Dialog mit zwei<br />

Gewinnern.<br />

Angelika Keding<br />

Infos & Kontakt:<br />

Personalentwicklung<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg GmbH<br />

E-Mail: Angelika.Keding@pmc.lbk-hh.de<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

1


Management<br />

Thieme startet Fortbildungskonzept<br />

für Krankenhäuser<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken lizenzieren als erster Krankenhauskonzern das Fortbildungs-<br />

programm Certified Nursing Education (CNE) speziell für ihre Pflegekräfte<br />

das neue multimediale fortbildungskonzept<br />

certified nursing education (cne)<br />

bietet ab sofort Pflegekräften zertifizierte<br />

fortbildungsmöglichkeiten. entwickelt<br />

wurde cne vom georg thieme Verlag in<br />

anlehnung an das cMe-Modell in der ärztlichen<br />

fortbildung. asklepios hat sich als<br />

erster Krankenhauskonzern in deutschland<br />

für das fortbildungskonzept cne<br />

entschieden. tausende Pflegekräfte der asklepios<br />

Kliniken können das multimediale<br />

angebot im intranet von nun an nutzen.<br />

Die Qualität der Pflege ist für viele<br />

Patienten entscheidend, wenn sie<br />

die Versorgungsleistungen eines<br />

Krankenhauses beurteilen. Angesichts<br />

des rasanten medizinischen Fortschritts<br />

ist deshalb auch für die Pflege kontinuierliche<br />

Fortbildung unabdingbar. Inhaltlich<br />

hat der Georg Thieme Verlag CNE entwickelt.<br />

Ein vernetztes Medienangebot aus<br />

Fachzeitschrift, Magazin, Online-Plattform,<br />

Expertenrat und Seminaren garantiert<br />

die kontinuierliche Fortbildung der<br />

Pflegenden. Der Deutsche Pflegerat e.V.<br />

(DPR) hat CNE als offizielle Bildungsmaßnahme<br />

zertifiziert.<br />

2 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Als erster Krankenhauskonzern unterzeichnete<br />

<strong>Asklepios</strong> einen Kooperationsvertrag<br />

mit Thieme für die Nutzung des<br />

zertifizierten Fortbildungskonzepts. Mit<br />

der Vereinbarung hat <strong>Asklepios</strong> Zugriff<br />

auf CNE. Damit setzt sich der Konzern für<br />

eine qualitativ hochwertige Pflege und die<br />

kontinuierliche Fortbildung seiner Mitarbeiter<br />

ein. »Das CNE-Konzept von Thieme<br />

bietet unseren rund 13.000 examinierten<br />

Pflegekräften die Möglichkeit, sich bequem<br />

via Internet kostenlos kontinuierlich und<br />

zielgerichtet zur Profession auf dem Laufenden<br />

zu halten, um dem stetig wachsenden<br />

Leistungsniveau gerecht zu werden«,<br />

erläutert Walburga Sprenger, Leiterin Zentrale<br />

Dienste Pflegemanagement, Aus- und<br />

Weiterbildung. Darüber hinaus unterstützt<br />

CNE die Lehrkräfte in den Fort- und Weiterbildungsstätten<br />

und bietet durch den<br />

Austausch im Netz Transparenz über alle<br />

<strong>Asklepios</strong> Standorte. »Ziel ist es, die Qualität<br />

der Pflege in unseren Kliniken noch<br />

weiter zu steigern. Für alle Mitarbeiter im<br />

Pflege- und Funktionsdienst sowie im Ausbildungs-<br />

und Fortbildungsbereich können<br />

wir nun gleichzeitig etwas tun, ohne<br />

den vorgegebenen Kostenrahmen zu überschreiten«,<br />

so Walburga Sprenger weiter.<br />

Martin Spencker, Verlagsleiter Ausbildung<br />

beim Georg Thieme Verlag, ergänzt:<br />

»Früher galt das Krankenpflegeexamen<br />

als lebenslanger Nachweis für fachliche<br />

Kompetenz. Das ist heute überholt: Die<br />

vielschichtigen Tätigkeitsbereiche in der<br />

Pflege erfordern lebenslanges Lernen. Nur<br />

wer seine Mitarbeiter kontinuierlich fortbildet,<br />

kann zukunfts- und wettbewerbsfähig<br />

bleiben.«<br />

Walburga Sprenger, Martin Spencker


<strong>Asklepios</strong> zu Gast<br />

bei Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

Erfolg im Qualitätsmanagement der Klinik Sebnitz gewürdigt<br />

der 22.5.2007 wird als historischer<br />

tag in die geschichte der sächsischen<br />

schweiz Klinik sebnitz eingehen. das hart<br />

erarbeitete zertifikat der Kooperation für<br />

transparenz und Qualität im gesundheitswesen<br />

(KtQ ® ) wurde in einem empfang<br />

durch die Bundeskanzlerin angela Merkel<br />

gewürdigt.<br />

Um die Auszeichnung für das umfassende<br />

Qualitätsmanagement der<br />

Klinik entgegenzunehmen, waren<br />

neben allen Chefärzten auch Verwaltungsleiter<br />

Jörg Scharfenberg, Pflegedienstleiter<br />

und Qualitätsmanagementbeauftragter<br />

Hein Wolf, die Assistentin der Verwaltungsleitung,<br />

Anke Heldner, und der Leiter der<br />

benachbarten <strong>Asklepios</strong> Orthopädischen<br />

Klinik Hohwald, Stefan Härtel, in den<br />

Reichstag nach Berlin eingeladen. »Es ist<br />

schon etwas Herausragendes und Einmaliges,<br />

die Leistungen und Bestrebungen in<br />

diesem Rahmen gewürdigt zu bekommen«,<br />

resümiert Jörg Scharfenberg.<br />

Trotz ihres engen Terminplans nahm<br />

sich die Kanzlerin Zeit für Fotos und hin-<br />

terfragte genauestens die Hintergründe des<br />

Zertifizierungsverfahrens. Für die Zukunft<br />

wünscht Frau Merkel der Klinik weiterhin<br />

viel Erfolg.<br />

Eine Führung durch die nicht öffentlichen<br />

Bereiche des Reichstags durch die<br />

Bundestagsabgeordneten Maria Michalk<br />

und Klaus Brähmig rundete das Ereignis<br />

ab.<br />

Die Mitarbeiter der Sächsischen<br />

Schweiz Klinik sind sehr stolz auf diese Anerkennung<br />

ihrer Leistungen. »Als Gesundheitszentrum<br />

der Region ist die<br />

Wiederherstellung der Gesundheit unser<br />

oberstes Ziel«, sagt Verwaltungsleiter Jörg<br />

Scharfenberg. »Dazu gehört neben hoch<br />

motivierten Mitarbeitern und modernster<br />

Medizintechnik natürlich auch ein gut<br />

funktionierendes Qualitätsmanagementsystem.«<br />

Die Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz<br />

führte bereits im Jahr 2000 ein umfassendes<br />

Qualitätsmanagementsystem<br />

ein. Im Januar 2004 stellte sich die Klinik<br />

erstmals einer Überprüfung durch die Kooperation<br />

für Transparenz und Qualität im<br />

Management<br />

Gesundheitswesen (KTQ ® ). Die Kooperation<br />

ist eine Initiative der tonangebenden<br />

Akteure des Gesundheitswesens. Ihre Vertreter<br />

sind beispielsweise die Deutsche<br />

Krankenhausgesellschaft und der Deutsche<br />

Pflegerat.<br />

Die Klinik Sebnitz stellte sich kürzlich<br />

der zweiten Fremdbewertung durch die<br />

Visitoren der KTQ ® und konnte die Vorgaben<br />

in allen Bereichen in besonderem<br />

Maße erfüllen. »Damals wie heute ging es<br />

darum, Prozesse darzustellen und diese in<br />

einer Selbstbewertungsphase kritisch zu<br />

überprüfen. Nur wenn man in der Lage ist,<br />

seine Organisation selbst richtig einzuschätzen,<br />

sind auch Verbesserungen möglich«,<br />

erklärt Hein Wolf.<br />

Der Stellenwert des Qualitätsmanagementsystems<br />

der Klinik zeigt sich darin,<br />

dass trotz der kürzlich bestandenen Fremdbewertung<br />

sofort weiter an Verbesserungspotenzialen<br />

gearbeitet wird. Schließlich<br />

möchte das engagierte Haus auch im Jahr<br />

2010 das Zertifikat zu erhalten.<br />

Anke Heldner<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Management<br />

»Die Fantasie ist ein ewiger Frühling«<br />

Bekannter Künstler in der Neurologischen Klinik Falkenstein behandelt<br />

nach drei Kopfoperationen innerhalb<br />

von 14 tagen in zwei frankfurter Krankenhäusern<br />

kam der international bekannte<br />

frankfurter Maler und grafiker gerd Kehrer<br />

schließlich in die neurologische Klinik<br />

falkenstein.<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Im Frühlingsmonat<br />

April<br />

2007, der in<br />

diesem Jahr der<br />

wä r m ste seit<br />

Jahrhunderten<br />

werden sollte,<br />

blieb Gerd Kehrer<br />

hier nochmals<br />

vier Wochen bis<br />

zu seiner Genesung.<br />

Die Operationen<br />

und die<br />

schwere Erkrankung<br />

des Künstlers<br />

waren für<br />

ihn ein traumatisches<br />

Erlebnis. Kehrer und seine Familie<br />

bangten nicht nur um sein Leben, sondern<br />

aufgrund der Ereignisse auch um den Verlust<br />

seiner Kreativität.<br />

Doch der Künstler engagierte sich nicht<br />

nur in Sachen Gesundheit. Während des<br />

Wohin mit Fiffi, Hasso & Co. bei<br />

Reha oder Klinikaufenthalt?<br />

Ausgesuchte Gastfamilien kümmern sich um Haustiere<br />

eine reha-Maßnahme, Kur oder gar<br />

ein Krankenhausaufenthalt stellen für<br />

Menschen mit haustieren ein Problem dar:<br />

Wohin mit ihren kleinen freunden? Petra<br />

ostermann bietet hier gezielt hilfe. ihr<br />

tiersitterexpress ist ein Vermittlungsservice<br />

für tierhalter, die ihren Liebling während<br />

ihrer abwesenheit in liebevolle und<br />

qualifizierte hände geben möchten.<br />

Deutschlandweit hat Petra Ostermann<br />

ein beinahe flächendeckendes<br />

Netz von Tierbetreuern<br />

geknüpft. Während Frauchen oder Herrchen<br />

in die Klinik oder Therapieeinrichtung<br />

gehen, werden ihre Hunde, Katzen,<br />

Mäuse, Vögel, Nager oder das Aquarium<br />

sachkundig und liebevoll in privaten Gastfamilien<br />

betreut. 16 bis 18 Euro pro Tag<br />

kostet beispielsweise die Betreuung eines<br />

Hundes pro Tag; Futter exklusive. »Wir<br />

bieten die menschliche Nähe, die Tierpensionen<br />

nicht bieten können«, sagt Petra Os-<br />

Aufenthalts in der Falkensteiner Klinik<br />

unternahm er neben seinem ehrgeizigen<br />

Physiotherapieprogramm auch neue künstlerische<br />

Gehversuche. Umgeben von einer<br />

inspirierenden Landschaft mit Blick auf<br />

die Frankfurter Skyline, entstanden farbenprächtige<br />

Seelenlandschaften und Zustandsbeschreibungen.<br />

30 Bilder ohne Titel<br />

hat Gerd Kehrer in dieser Zeit geschaffen.<br />

Es sind Mischtechniken im Postkartenformat,<br />

die der Fantasie des Betrachters<br />

keine Grenzen setzen. Malen als Therapieform<br />

– am Beispiel eines Künstlers, der<br />

beeindruckt.<br />

Kontakt & Infos:<br />

E-Mail: gk@gerdkehrer.de<br />

Tel. (069) 47 68 47<br />

www.heussenstamm-stiftung.de<br />

Künstler: Gerd Kehrer<br />

termann. Fachkundige Mitarbeiter suchen<br />

die Gastfamilien persönlich aus.<br />

»Gerade in dieser Woche erreichten<br />

mich zwei Anfragen dieser Art. Eine<br />

Dame wird eine Reha in Bad Wildungen<br />

antreten, eine andere auf Sylt. Beide werden<br />

dies aber nur dann tun, wenn sie ihren<br />

Hund gut betreut wissen.« Dank Petra Ostermann<br />

können beide Frauchen beruhigt<br />

ihre Kuren antreten.<br />

Kontakt & Infos:<br />

www.tiersitterexpress.de<br />

Petra Ostermann<br />

Tel. (02 08) 6 21 58 91<br />

E-Mail: info@tiersitterexpress.de


»Ja, wo laufen sie denn?«<br />

Wie ein Team der Burgseekliniken Bad Salzungen ins Rennen kam<br />

»Bewegung macht spaß«, ein slogan,<br />

den die Patienten der asklepios Burgseekliniken<br />

Bad salzungen täglich hören und<br />

am ende ihrer rehabilitation leben sollten.<br />

Bemerkenswert ist es jedoch, wenn auch<br />

die Klinikmitarbeiter hinter solch einem<br />

slogan stehen und mit gutem Beispiel<br />

vorangehen. so wie beim alljährlichen<br />

»town & country Pummpälzlauf«.<br />

Vom Nationalpark Hainich bis ins<br />

Fränkische Weinland war am<br />

10.6.2007 alles in Bewegung. Der<br />

»Town & Country Pummpälzlauf« zog sich<br />

durch diese Regionen mit verschieden langen<br />

Strecken zum Laufen, Radfahren oder<br />

Nordic Walking. Ein wichtiges Etappenziel<br />

war dabei das Bad Salzunger Keltenbad.<br />

Kaum waren die ersten Plakate verteilt,<br />

entstand die spontane Idee einiger <strong>Asklepios</strong><br />

Mitarbeiter, ein eigenes Team auf die<br />

Beine zu stellen. Von Anfang an sollte keine<br />

Leistungssportgruppe starten, sondern der<br />

Spaß an der Bewegung im Vordergrund stehen.<br />

Innerhalb kürzester Zeit fand sich ein<br />

schlagfertiges Grüppchen zusammen, vom<br />

Therapeuten bis hin zum Verwaltungsmitarbeiter.<br />

Auch die Geschäftsführung zeigte<br />

sich sofort begeistert von der Idee, sponserte<br />

Poloshirts für das Team und übernahm<br />

die Teilnahmegebühren. Doch so<br />

ganz auf den Spaßfaktor wollten sich die<br />

Laufwilligen nicht verlassen und gründeten<br />

eine Trainingsgruppe. Immerhin hatte<br />

man die 10-Kilometer-Strecke zum Laufen<br />

oder Nordic Walking ins Visier genommen.<br />

Nach nur drei Trainingseinheiten im »<strong>Asklepios</strong><br />

Medical Fitness« der Parkklinik oder<br />

in der freien Wildbahn sollte es losgehen.<br />

Sonntagmorgen, acht Uhr und bereits<br />

drückende Hitze, nicht gerade motivierende<br />

Faktoren für einen 10–Kilometer–<br />

Marathon. Doch keine Spur von Müdigkeit<br />

oder Lustlosigkeit im Team. Vom Treffpunkt<br />

aus ging es mit Klinikfahrzeugen<br />

an den Start. Ein lustiges Trüppchen hatte<br />

sich da zusammengerauft, und so konnte<br />

auch der plötzlich eintretende Regenguss<br />

den Spaß nicht trüben. Per Massenstart<br />

ging es in das zehn Kilometer entfernte<br />

Bad Salzungen über den Pummpälzweg,<br />

durch Wald und Wiese, über Berge und<br />

Täler. Bereits nach der Hälfte der Distanz<br />

hatte sich das Team verteilt. Jeder lief so,<br />

wie er konnte. Und so sollte es ja auch sein,<br />

ohne Zwang und Drang. Eine Erholungs-<br />

Management<br />

etappe zum Durchatmen mit Plaudereinlage<br />

war auch kein Problem. Schließlich<br />

lief Patrick Malsch als schnellster Läufer<br />

im <strong>Asklepios</strong> Team nach 53 Minuten über<br />

die Ziellinie. Auch alle anderen kamen<br />

gut gelaunt und wohlauf am Zielpunkt an.<br />

Dabei war manch einem Teilnehmer nicht<br />

einmal eine Spur von Anstrengung anzusehen.<br />

Nach heißen Diskussionen über die<br />

erreichten Zeiten gab es dann Abkühlung<br />

am Getränkestand oder unter der Dusche.<br />

Auch eine wohltuende Massage ermöglichten<br />

die eigens dafür abgestellten Physiotherapeuten<br />

der Burgseekliniken. Doch<br />

die Zeiten waren am Ende egal. Schließlich<br />

waren sich alle einig: Das hat einen Riesenspaß<br />

gemacht. Im nächsten Jahr wird das<br />

Team wieder am Start stehen, sicherlich mit<br />

einigen Laufwilligen mehr.<br />

Eine Woche später, zum alljährlichen<br />

Sommerfest für die Mitarbeiter der Burgseekliniken,<br />

gab es dann noch eine Überraschung<br />

für die Läufer. Geschäftsführer<br />

Martin Merbitz holte das Team auf die<br />

Bühne, bedankte sich für die Teilnahme<br />

und fand lobende Worte für das Engagement.<br />

Ein kleines Geschenk kam schließlich<br />

obendrauf. Marco Messerschmidt<br />

»Bewegung macht Spaß« – Mitarbeiter aus Bad Salzungen nach dem Pummpälzlauf<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Management<br />

Deutsch-Chinesisches Freundschaftskrankenhaus<br />

Tongji Universität, Siemens und <strong>Asklepios</strong> unterzeichnen Joint-Venture-Vertrag<br />

für mehr als 100 Millionen Euro (1 Mrd. CNY) Investitionsvolumen<br />

In Anwesenheit des Präsidenten der Volksrepublik China, Hu Jianto, und des deutschen Bundespräsidenten,<br />

Horst Köhler, unterschrieb Dr. gr. Broermann den Joint–Venture–Vertrag für das Freundschaftskrankenhaus<br />

in Shanghai<br />

die tongji universität in shanghai<br />

bildet gemeinsam mit siemens und asklepios<br />

ein Joint Venture mit Public Private-Partnership-charakter<br />

(PPP), um in<br />

china gemeinsam ein Krankenhausprojekt<br />

zu realisieren. diese Klinik soll noch vor<br />

der expo 2010 eröffnet werden – mit der<br />

Perspektive, die Kapazität sukzessive auf<br />

über 500 Betten auszuweiten. die Partner<br />

investieren mehr als 100 Millionen euro<br />

(über 1 Mrd. cnY) in das Projekt, das in<br />

der shanghai international Medical zone<br />

entstehen wird. ziel ist, ein wegweisendes<br />

digitalisiertes Krankenhaus zur Bereitstellung<br />

von gesundheitsleistungen auf Weltklasseniveau<br />

zu errichten.<br />

Der Joint-Venture-Vertrag wurde in<br />

Peking in Anwesenheit des Präsidenten<br />

der Volksrepublik China,<br />

Hu Jintao, und des deutschen Bundespräsidenten<br />

Horst Köhler im Mai dieses Jahres<br />

unterzeichnet. Die Stadt Shanghai hat<br />

das Deutsch-Chinesische Freundschaftskrankenhaus<br />

als eines der zwei zentralen<br />

Projekte für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens<br />

bis 2010 in ihren elften<br />

Fünf-Jahres-Plan aufgenommen.<br />

»Das Joint Venture mit zwei profilierten<br />

Partnern unterstreicht die internationale<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Ausrichtung von <strong>Asklepios</strong> in einem globalen<br />

Gesundheitsmarkt. Wir sind sicher,<br />

dass auch Patienten in China von unserem<br />

Know-how im Krankenhausmanagement<br />

profitieren werden«, sagte Dr. Bernard<br />

Broermann, Alleineigentümer der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken.<br />

»Mit dem Joint-Venture-Vertrag haben<br />

wir einen wichtigen Meilenstein für die Realisierung<br />

dieses wegweisenden Projekts<br />

erzielt. Wir sehen enormes Potenzial, die<br />

Zusammenarbeit zwischen öffentlicher<br />

und privater Hand auf weitere Krankenhausprojekte<br />

in China und darüber hinaus<br />

auszubauen«, sagte Johannes Schmidt,<br />

Geschäftsführer der Siemens Financial<br />

Services, deren Tochter Siemens Project<br />

Ventures sich als Joint-Venture-Partner an<br />

dem Deutsch-Chinesischen Freundschaftskrankenhauses<br />

mit Eigenkapital beteiligt.<br />

»Hierzu bringen alle Partner ihre Kernkompetenzen<br />

ein: die Tongji Universität<br />

ihr medizinisches und wissenschaftliches<br />

Know-how, die Siemens AG ihre gebündelte<br />

Expertise in der Strukturierung von Finanzierungen,<br />

bei Krankenhausprozessen<br />

sowie bei Medizintechniklösungen und <strong>Asklepios</strong><br />

die Erfahrung aus dem Betrieb von<br />

über 100 Krankenhauseinrichtungen«, so<br />

Schmidt.<br />

Das Joint Venture Deutsch-Chinesisches<br />

Freundschaftskrankenhaus umfasst<br />

den Bau und Betrieb des Krankenhauses:<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

Die Tongji Universität wird 46 Prozent<br />

der Anteile halten. Die Universität<br />

bietet heute mit einer<br />

medizinischen und einer zahntechnischen<br />

Fakultät sowie sechs verbundenen<br />

Kliniken mit mehr als 4.000<br />

Betten in Shanghai öffentliche Gesundheitsleistungen<br />

an.<br />

Siemens bringt sich in vielfältiger<br />

Weise in die Entwicklung und Finanzierung<br />

des Projekts ein. Siemens<br />

Project Ventures wird 40 Prozent der<br />

Anteile halten und eine führende<br />

Rolle in der Strukturierung der Finanzierung<br />

spielen. Gemeinsam mit Siemens<br />

Project Ventures wird sich der<br />

Bereich Siemens Medical Solutions an<br />

der Realisierung von Krankenhausprozessen<br />

auf höchstem internationalen<br />

Niveau und auf Basis der neuesten<br />

Medizintechnik und medizinischen<br />

IT-Technologien beteiligen.<br />

Als einer der größten deutschen privaten<br />

Krankenhausbetreiber mit Kliniken<br />

weltweit wird <strong>Asklepios</strong> 14<br />

Prozent der Anteile halten und das<br />

Deutsch-Chinesische Freundschafts-<br />

Krankenhaus gemeinsam mit Tongji<br />

betreiben.<br />

Außerdem hat die Tongji Universität<br />

ein Partnerschaftsabkommen<br />

zur Mitarbeiterschulung mit der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover<br />

(MHH) in Deutschland abgeschlossen.<br />

Design, Bau und Management des<br />

Krankenhauses werden nach internationalem<br />

Standard und unter Anwendung<br />

neuester wissenschaftlicher sowie technologischer<br />

Erkenntnisse ausgerichtet, um<br />

hochwertige Gesundheitsdienstleistungen<br />

zu gewährleisten.<br />

Die erste Bauphase des Deutsch-Chinesischen<br />

Freundschaftskrankenhauses soll<br />

2009 abgeschlossen werden. Ziel ist es, das<br />

Krankenhaus vor der Expo im Jahre 2010<br />

in Betrieb zu nehmen.


Management<br />

Notaufnahme: Alltag zwischen Leben und Tod<br />

Bestsellerautor begleitete Rettungssanitäter und Ärzte in der Klinik Nord<br />

Sellin: »Die Erlebnisse in der Notaufnahme haben mich verändert.«<br />

die schnittstelle von Leben und tod<br />

ist alltag in der notaufnahme. Verzweiflung,<br />

angst und hoffnung liegen oft nur<br />

eine zimmertür auseinander. Über mehrere<br />

Monate hat der hamburger Bestsellerautor<br />

fred sellin rettungssanitäter, Ärzte<br />

und Krankenschwestern in der asklepios<br />

Klinik nord in hamburg begleitet. dabei<br />

sprach er auch mit Patienten, deren Leben<br />

plötzlich aus dem gleichgewicht geraten<br />

ist. entstanden ist ein spannender insidereport,<br />

verdichtet zu sieben tagen emotionen<br />

und schicksal, der unter die haut<br />

geht.<br />

Herr Sellin, wie ist die Idee zu diesem Buch<br />

entstanden?<br />

fred sellin: Das Thema hat mich schon<br />

seit Jahren beschäftigt. Wenn ich einen<br />

RTW auf der Straße sehe, frage ich mich:<br />

Was ist da passiert, was für ein Schicksal<br />

steckt dahinter? Ich wollte auch wissen,<br />

wie es weitergeht, wenn man die 112<br />

anruft. Die Zentrale Notaufnahme (ZNA)<br />

Klinik Nord, des größten Krankenhauses<br />

in Hamburg, schien mir der ideale Ort für<br />

eine Recherche.<br />

Wie wurden Sie vom Team in der ZNA<br />

aufgenommen?<br />

Erst wollte ich die Arbeit nur beobachten<br />

und mir dabei Notizen machen. Doch<br />

ich merkte sehr<br />

schnell, dass es so nicht<br />

funktioniert. Also hab‘ ich gesagt: »Lasst<br />

mich doch mithelfen!« Ich wollte am eigenen<br />

Leib fühlen, wie es ist, was die Arbeit<br />

bedeutet, was sie aus einem macht.<br />

Die Schwestern und Pfleger haben mich<br />

gewissermaßen angelernt, mir alles erklärt.<br />

Alle, auch die Ärzte, waren hilfsbereit,<br />

freundlich und offen zu mir. So habe ich<br />

dann also Blutdruck gemessen, Patienten<br />

Wasser gebracht, sie zum Röntgen geschoben<br />

und vieles mehr. Fünf Monate lang.<br />

Acht bis neun Stunden Schicht, Schlafen,<br />

das Erlebte aufschreiben und dann wieder<br />

zum Dienst. Das war hart. Mein Biorhythmus<br />

geriet völlig durcheinander. Ich war<br />

immer müde.<br />

Was hat Sie am meisten beeindruckt?<br />

Wie die ZNA-ler mit den Patienten umgingen.<br />

Mit welcher Hingabe und Ernsthaftigkeit<br />

sie sich um jeden kümmerten und<br />

nie die Contenance verloren, selbst wenn<br />

einer mal unverschämt wurde.<br />

Ich erinnere mich noch gut an eine<br />

Nachtschicht. Ein Mann war in einer Fabrikhalle<br />

acht Meter in die Tiefe gestürzt<br />

und lag nun halbtot im Schockraum. Ich<br />

sehe sie noch vor mir, die müden Gesichter<br />

der Ärzte und Schwestern. Und plötzlich<br />

waren sie hellwach, jeder Handgriff saß.<br />

Alle waren sie davon erfüllt, dieses Men-<br />

schenleben zu retten. Ein Außenstehender<br />

kann überhaupt nicht ermessen, was da geleistet<br />

wird. Tag für Tag.<br />

Gab es einen Punkt, an dem Sie es nicht<br />

mehr ausgehalten haben?<br />

Das war der Tag, als sich<br />

einer unserer Patienten umgebracht<br />

hat. Er war nachts betrunken<br />

eingeliefert worden, kam in<br />

den Ausnüchterungsraum. Als<br />

er wieder klarer war, habe ich mit<br />

ihm lange über seine Probleme gesprochen.<br />

Er war seit Jahren alkoholkrank.<br />

Seine Ehefrau hat ihn<br />

dann abgeholt. Kurz darauf wurde<br />

eine ältere Patientin mit einem Nervenzusammenbruch<br />

eingeliefert: seine<br />

Mutter. Sie hatte gerade erfahren, dass<br />

er sich zu Hause erschossen hatte. Ich<br />

war fertig, fragte mich, ob ich seinen Tod<br />

hätte verhindern können. Ich wollte nur<br />

noch weg. Aber dann habe ich mir gesagt:<br />

Die ZNA-Mitarbeiter müssen solche Situationen<br />

auch durchstehen, denen geht es<br />

jetzt nicht besser. Also blieb ich.<br />

Hat sich Ihr Bild vom »Mythos« Notaufnahme<br />

verändert, Ihr Blick auf die Mitarbeiter?<br />

Die Erlebnisse in der Notaufnahme<br />

haben mich verändert. Ich sehe die Arbeit<br />

der Ärzte, Schwestern und Pfleger jetzt mit<br />

anderen Augen. Aber auch meine Sicht auf<br />

vieles im Leben hat sich verändert. Man vergisst<br />

so schnell, wie wichtig Gesundheit ist.<br />

Wenn es einem gut geht, nimmt man das<br />

als selbstverständlich hin. Dabei kann in<br />

nur einer Sekunde das ganze Leben plötzlich<br />

aus den Fugen geraten.<br />

Das Gespräch führte Mathias Eberenz<br />

Der Autor<br />

Fred Sellin, Jahrgang 1964, studierte nach<br />

dem Abitur Journalistik, arbeitete anschließend<br />

als Redakteur und Reporter bei verschiedenen<br />

Tages- und Wochenzeitungen.<br />

Jetzt lebt er als freier Autor in Hamburg. Von<br />

ihm sind unter anderem Biografien über Heinz<br />

Rühmann, Boris Becker, die Klitschko-Brüder<br />

(als Co-Autor) sowie zwei Enthüllungsbücher<br />

über Kriminalität in Deutschland erschienen.<br />

Fred Sellin: Notaufnahme – Alltag zwischen<br />

Leben und Tod, 352 Seiten, C. Bertelsmann,<br />

16,95 Euro<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Figuren &<br />

Strukturen<br />

Management<br />

Klinik Altona: Neuer Chefarzt<br />

der Strahlendiagnostik und<br />

Nuklearmedizin<br />

Prof. dr. roman fischbach (Foto) leitet<br />

als Nachfolger von Prof. dr. otto henning<br />

Wegener seit 1.6.2007 die Abteilung<br />

für Strahlendiagnostik und Nuklearmedizin<br />

in der <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona. Hier<br />

wird Fischbach mit seinem Team die diagnostische<br />

und interventionelle Versorgung<br />

ambulanter und stationärer Patienten<br />

mit dem kompletten Spektrum der modernen<br />

radiologischen, neuroradiologischen<br />

und nuklearmedizinischen Verfahren sicherstellen<br />

und weiter ausbauen. Zudem<br />

will er die Herzbildgebung mittels MRT<br />

und MSCT in enger Kooperation mit der<br />

Abteilung für Kardiologie vorantreiben. n<br />

3. CHefArztSekretärInnen-Tag<br />

Vom 20. bis 21.4.2007 fand in Oppenheim<br />

am Rhein der 3. CHefArztSekretärInnen-Tag<br />

im Hotel Merian statt.<br />

Interessante Expertenvorträge von Magdalene<br />

schmitt, susanne hachenberg und dr.<br />

elisabeth staib-stebler und spannende<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Workshops mit den Dozenten gudrun<br />

schröder, anneliese Bek-frick, Barbara<br />

fischer-schmidt und thomas Mau sowie<br />

Informationen über die neueste Bürokommunikationstechnik<br />

ließen die drei Tage<br />

wie im Flug vergehen.<br />

Mehr Infos & Kontakt: CHAS<br />

Verein zur Förderung der Sekretariatsarbeit<br />

im Gesundheitswesen e.V.<br />

Homepage: www.chas-ev.de n<br />

Seit 1.6.2007 ist Pd dr. Martin heuser<br />

neuer Chefarzt der Urologie an der Klinik<br />

Bad Wildungen. Er tritt damit die Nachfolge<br />

von dr. Michael gäck an, der in den<br />

verdienten Ruhestand verabschiedet wurde.<br />

Neben seiner klinischen Tätigkeit hat Dr.<br />

Heuser im Jahr 2004 die Zusatzbezeichnung<br />

»Gesundheitsökonom« an der European<br />

Business School in Oestrich-Winkel<br />

erworben. Im Rahmen seiner Hochschullehrerfunktion<br />

ist Dr. Heuser in das Curriculum<br />

der Georgia Augusta in Göttingen<br />

eingebunden. n<br />

<strong>Asklepios</strong> Berufsausweis<br />

Die Zentralen Dienste Pflegemanagement<br />

geben den <strong>Asklepios</strong> Berufsausweis<br />

für Mitarbeiter aus dem Pflege- und Funktionsdienst<br />

heraus. Der Ausweis ist durchnummeriert<br />

und wird mit einem Passbild<br />

auf den jeweiligen Inhaber personalisiert.<br />

Er ist dafür gedacht, neben den allgemeinen<br />

Qualifikationen die Teilnahme an<br />

zertifizierten Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

zu dokumentieren. Der<br />

Ausweis trägt somit den Bestrebungen<br />

der Initiative »Registrierung für beruflich<br />

Pflegende« Rechnung, die zum Erhalt der<br />

Registrierung einen Nachweis über 40 Fortbildungspunkte<br />

in zwei Jahren fordert.<br />

<strong>Asklepios</strong> ist derzeit der einzige Träger,<br />

der einen bundesweit einheitlichen Ausweis<br />

als internen Qualifikationsnachweis<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Der Ausweis kann von der Mitarbeiterin<br />

des Pflege- und Funktionsdienstes kostenlos<br />

per E-Mail (info@pictura-gmbh.de)<br />

oder per Post unter dieser Adresse angefordert<br />

werden: pictura Werbung GmbH,<br />

Schloßgasse 6d, 35423 Lich n<br />

Zum neuen Ärztlichen Direktor der<br />

Klinken Schildautal/Seesen wurde am<br />

15.5.2007 Priv. doz. dr. ralf Becker (Foto)<br />

gewählt. Der 46-Jährige, seit August 2002<br />

Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie,<br />

war bereits seit 2003 stellvertretender Ärztlicher<br />

Direktor und tritt nun die Nachfolge<br />

von renate Will, Leitende Ärztin der<br />

Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin,<br />

an. Frau Will ist am 31.5.2007 in<br />

den wohlverdienten Ruhestand gegangen.<br />

Als Ärztlicher Direktor wird Dr. Becker<br />

nicht nur die Amtsnachfolge übernehmen,<br />

sondern auch die Koordinierung aller ärztlichen<br />

Bereiche der Schildautalklinik, des<br />

Stadtkrankenhauses und der Rehaklinik.<br />

Dr. Becker lenkt somit die medizinischen<br />

Geschicke eines Hauses, das mit rund<br />

1.000 Mitarbeitern größter Arbeitgeber im<br />

Landkreis ist und jährlich rund 10.000 stationäre<br />

Patienten und eine noch weit größere<br />

Zahl ambulanter Patienten versorgt.<br />

Zu seinem Stellvertreter wurde dr. rudolf<br />

Brodhun, Chefarzt der Klinik für Neurologie,<br />

gewählt. n<br />

Wie in Ausgabe 32/2007 berichtet, wurden<br />

stephan Leonhard und Peter coy vom<br />

Aufsichtsrat der <strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH zu weiteren


Hauptgeschäftsführern bestellt. Die Zuständigkeiten<br />

von Herrn Leonhard umfassen<br />

wie bisher den Finanzbereich,<br />

diejenigen von Herrn Coy die operative<br />

Führung der Kliniken in Hessen, Rheinland-Pfalz,<br />

Baden-Württemberg und<br />

Nordrhein-Westfalen. Coy ist außerdem<br />

verantwortlich für den neu etablierten zentralen<br />

Bereich »Medizinische Partner«. n<br />

dr. ehrenfried schindler wurde vom<br />

Chefärztlichen Kollegium zum Ärztlichen<br />

Direktor der Klinik Sankt Augustin<br />

gewählt. Er tritt damit die Nachfolge<br />

von Heiko Birkhold an. Schindler, 1963 in<br />

Nürnberg geboren, ist seit 1.6.2002 Chefarzt<br />

der Abteilung Anästhesiologie und<br />

Intensivmedizin an der Klinik Sankt Augustin.<br />

Schindler ist Mitglied in verschiedenen<br />

nationalen und internationalen<br />

Fachverbänden wie der Deutschen Ge-<br />

Flagge zeigen beim Firmen-Beach-Cup<br />

Beim 6. Göttinger Firmen-Beach-Cup traten 49<br />

Vierer-Mixed-Beachvolleyball-Teams aus 31 Un-<br />

ternehmen an. Das Nds. Landeskrankenhaus Göt-<br />

tingen war erneut mit einem multiprofessionellen<br />

Team dabei und hat nun einen festen Platz unter<br />

den Teilnehmern dieses Cups. Auch das trägt zur<br />

Entstigmatisierung von Psychiatrie bei.<br />

Der besondere Gag: Entsprechend dem bevorste-<br />

henden Betriebsübergang trugen die Trikots vorn<br />

das <strong>Asklepios</strong> Logo und auf der Rückseite das<br />

LKH-Logo.<br />

stehend: Sebastian Ewert (wurde 2006 als »Joker« ge-<br />

setzt), Andreas Höhn, Frank Müller-Gerstmaier, René<br />

Ewert, Dirk Rannenberg. Knieend: Nicole Steckel, Sonja<br />

Hanke-Kuhn, Nicole Baumgarten, Kathrin Wiesenmüller<br />

sellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

(DGAI) oder der European<br />

Association of Cardiothoracic Anaesthesiologists<br />

(EACTA). Im Rahmen des 1. Internat.<br />

Congress of Intensive Care Medicine<br />

in Belgrad vom 17. bis 20.5.2007 wurde Dr.<br />

Schindler zum »Honorary Member« der<br />

serbischen Gesellschaft für Intensivmedizin<br />

ernannt. n<br />

Andreas Gütersloh<br />

wechselt zu <strong>Asklepios</strong><br />

andreas gütersloh übernimmt ab<br />

1.10.2007 die Leitung »Operativer Betrieb<br />

IT« der <strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft.<br />

In dieser neu geschaffenen<br />

Funktion ergänzt er das Führungsteam<br />

von uwe Pöttgen, Leiter Zentrale Dienste<br />

IT. Zuletzt arbeitete Gütersloh als Leiter<br />

Zentrale Einrichtung Informationstechnologie<br />

am Universitätsklinikum Schleswig-<br />

Holstein in Kiel und Lübeck. Des Weiteren<br />

bringt er über 20 Jahre Erfahrung aus Software-Entwicklung,<br />

Beratung und IT-Betrieb,<br />

speziell im Gesundheitssektor, in<br />

den Konzern ein. Einen Teil der <strong>Asklepios</strong><br />

Einrichtungen, die heutigen <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Hamburg, kennt der 45-Jährige aus<br />

erster Hand.<br />

»Wir haben konzernweit umfangreiche<br />

Veränderungsprozesse vor uns. Vor allem<br />

die Ergebnisse aus dem <strong>Asklepios</strong> Future<br />

Hospital Programm sind uns hier ein steter<br />

Motor. Aus diesem Grund sind wir froh,<br />

einen so erfahrenen Mann gewonnen zu<br />

haben. Vor allem die internationale Erfahrung<br />

von Andreas Gütersloh wird uns im<br />

Management<br />

Rahmen der Konzernexpansion zugute<br />

kommen«, so Uwe Pöttgen. Gütersloh war<br />

zwei Jahre als IT-Consultant beim Universitätsklinikum<br />

in Jeddah, Saudi-Arabien, beschäftigt.<br />

»Der Gesundheitsbereich bleibt<br />

für mich eines der spannendsten Arbeitsfelder«,<br />

erklärt der Diplom-Ingenieur. »Wir<br />

werden in den kommenden Jahren weitgehende<br />

Innovationen in der Klinik-IT<br />

umzusetzen haben, sei es im Bereich der<br />

Standardisierung als auch in der Konvergenz<br />

von IT und Medizintechnik. Diese<br />

Aufgaben in einem so komplexen und dynamisch<br />

wachsenden Umfeld anzugehen,<br />

ist eine große Herausforderung«, so Gütersloh.<br />

n<br />

Prof. dr. W. gross-fengels ist auf der<br />

Jahrestagung der Deutschen Röntgengesellschaft<br />

in Berlin zum Präsidenten des<br />

Deutschen Röntgenkongresses 2010, der<br />

ebenfalls in Berlin stattfinden wird, gewählt<br />

worden. Zu seinen Vorgängern in<br />

diesem Amt zählen so bedeutende Persönlichkeiten<br />

wie Albers-Schönberg, Holthusen<br />

oder Prevot. n<br />

Björn Pestinger, bislang Assistent der<br />

Geschäftsführung in Bad Oldesloe, wurde<br />

zum 1.7.2007 zum Geschäftsführer des <strong>Asklepios</strong><br />

Fachklinikums Stadtroda bestellt.<br />

Er tritt damit die Nachfolge von Jens Betker<br />

an, der jetzt die Geschäfte in Göttingen<br />

und Tiefenbrunn leitet. n<br />

Manfred Bartsch, <strong>Asklepios</strong> Aufsichtsratsmitglied,<br />

ist verstorben. Aufsichtsrat<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Management<br />

und Geschäftsführung trauern um diesen<br />

hoch geschätzten Mitarbeiter. Als Nachfolger<br />

von Manfred Bartsch wurde von der<br />

Gewerkschaft ver.di dominik schirmer benannt.<br />

n<br />

Martin gösele ist seit dem 1.4.2007 stv.<br />

Regionalgeschäftsführer der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Hamburg GmbH. n<br />

Neuer Ärztlicher Direktor<br />

in Uckermark<br />

Im Rahmen der turnusmäßigen Wahlen<br />

wurde Prof. dr. rüdiger heicappell M.a.<br />

zum neuen Ärztlichen Direktor des Klinikums<br />

Uckermark gewählt. Der gebürtige<br />

Westfale ist gleichzeitig Chefarzt der Urologischen<br />

Klinik des Klinikums und ist über<br />

das Benjamin-Franklin-Klinikum und ein<br />

Krankenhaus in Wesermünde im Jahr 2003<br />

in die Uckermark gewechselt. »Ich freue<br />

mich über das Vertrauen, das die Chefärzte<br />

des Klinikums und die Geschäftsführung<br />

mir mit der Übertragung dieses Amtes<br />

schenken. Insbesondere in der Phase des<br />

Wechsels von einer öffentliche Einrichtung<br />

zu einem privaten Träger mit den dazugehörigen<br />

notwendigen Umstrukturierungen<br />

wird sicher sehr viel Kraft und Engagement<br />

nötig sein, um dieses Amt mit Leben auszufüllen«,<br />

sagte Prof. Heicappell nach seiner<br />

Wahl zum Ärztlichen Direktor.<br />

Zum stellvertretenden Ärztlichen Direktor<br />

wurde Prof. dr. ralf Widera gewählt,<br />

der gleichzeitig Chefarzt der Gefäßchirurgie<br />

in Uckermark ist. n<br />

Kerstin rudolph tritt ab 1.7.2007 bei<br />

den Zentralen Diensten Finanzen, Standort<br />

Falkenstein, als Treasurerin ein. n<br />

0 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Verstärkung für internistische<br />

Abteilung<br />

Mehr als 5.000 Patienten behandelt<br />

die Abteilung Innere Medizin der Langener<br />

Klinik im Jahr. Tendenz steigend.<br />

Chefarzt hans-georg olbrich bekommt<br />

Artur Frank: Im Einsatz<br />

für die European Tour<br />

Als erster deutscher Physiotherapeut<br />

war Artur Frank<br />

aus Deggendorf als Physiotherapeut<br />

des Golf Team<br />

Germany und leitender Physiotherapeut<br />

in der Klinik St.<br />

Wolfgang bei der BMW International<br />

Open für die European<br />

Tour im Einsatz – mit<br />

durchschlagendem Erfolg.<br />

Artur Frank, der in der Vergangenheit<br />

bereits zahlreiche<br />

Nationalkader betreute, half<br />

Bernhard Langer aus Anhausen<br />

auf den 2. Platz. Langer<br />

litt bereits in der ersten<br />

Runde unter großen Nackenschmerzen,<br />

konnte sich nicht<br />

frei bewegen und musste<br />

in Erwägung ziehen, das<br />

Turnier abzubrechen. Frank<br />

machte Bernhard Langer<br />

so fit, dass er bei der BMW<br />

International Open zum fünften<br />

Mal in seiner Karriere<br />

den 2. Platz belegte, hinter<br />

dem Sieger Niclas Fasth aus<br />

Schweden. Als leitender Physiotherapeut<br />

in der Klinik St.<br />

Wolfgang in Bad Griesbach<br />

betreut Frank im Golf-Clinic-<br />

Therapiezentrum der PGA<br />

Golfsportler.<br />

deshalb mit Priv.-doz. dr. dominik faust<br />

(Foto links) als zweitem Chefarzt Verstärkung.<br />

Weil die internistische Abteilung mit<br />

ihren knapp 135 Betten immer stärker in<br />

Anspruch genommen wird, hat sich die Klinikleitung<br />

für eine organisatorische Splittung<br />

entschieden. Während sich Olbrich<br />

schwerpunktmäßig den Bereichen Herzerkrankungen<br />

(Kardiologie) und Erkrankungen<br />

des Nervensystems (zum Beispiel<br />

Schlaganfälle) zuwendet, ist Faust unter anderem<br />

für Erkrankungen des Verdauungstrakts,<br />

des Stoffwechselsystems und der<br />

Atemorgane zuständig. n<br />

In Hamburg hat der neue Leiter des<br />

ZD Einkauf, reinhard Wiedemann, am<br />

1.6.2007 seine Tätigkeit aufgenommen. n<br />

Patricia Pigulla ist in Falkenstein zum<br />

5.2.2007 auf die Position der Sekretärin von<br />

dr. Bernard Broermann gewechselt. n


Management<br />

Zehntes <strong>Asklepios</strong> Fußballturnier in Hamburg<br />

20 Mannschaften reisten im Juni 2007<br />

nach hamburg, um den asklepios fußball<br />

rollen zu lassen. Bei weltmeisterlicher<br />

stimmung und hanseatischem regenwetter<br />

setzten sich bei den herren die spieler<br />

aus der asklepios asB Klinik radeberg<br />

durch, zweiter wurde das team aus Bad<br />

tölz, gastgeber Barmbek kam auf Platz<br />

drei.<br />

Bei den Damen nahm die Mannschaft<br />

aus Pasewalk die Siegertrophäe mit<br />

nach Hause und verwies die Frauen<br />

aus den Harzkliniken und Sebnitz auf die<br />

nachfolgenden Ränge.<br />

Ein herzliches Dankeschön geht an<br />

die Kolleginnen und Kollegen aus<br />

Barmbek für die perfekte Organisation<br />

des Turniers und der schwungvollen<br />

»Afterturnier«-Party.<br />

Die Besonderheit des diesjährigen<br />

Turniers war die Stiftung<br />

eines Wanderpokals durch die<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek. 2008<br />

wird das sächsische Radeberg als<br />

Gastgeber fungieren.<br />

Ein Kuss für den Pokal<br />

Die Mitarbeiter aus Bad Oldesloe feiern wie die Sieger<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

1


Patienten-Forum<br />

»Die Geburt eines Kindes ist Teamwork«<br />

Angela Köhler von der Hebammenpraxis Weißenfels über den »Traumberuf Hebamme«<br />

v.l.n.r.: Angela Köhler, Jana Schmidtke, Christiane Zeigermann, Gudrun Becker & Birgit Kretzschmar<br />

sie sind fachfrauen für schwangerschaft,<br />

geburt und Wochenbett: die hebammen.<br />

für eine werdende Mutter ist die<br />

geburtshelferin eine wichtige Bezugs- und<br />

Begleitperson, die ihr zur seite steht, sie<br />

berät und versorgt. diesen Beruf stellt man<br />

sich stets so romantisch vor: glückliche<br />

schwangere, süße Babys und überwältigte<br />

eltern. im alltag begegnet eine geburtshelferin<br />

aber auch den schattenseiten des<br />

Lebens: Krankheit und tod. das kann sehr<br />

belastend sein. <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit<br />

angela Köhler von der hebammenpraxis<br />

Weißenfels über den alltag einer hebamme<br />

und die immer wiederkehrenden Wunder<br />

des Lebens.<br />

Welche Bereiche umfasst der Beruf einer<br />

Hebamme?<br />

angela Köhler: Dieser Beruf ist sehr<br />

vielfältig. Als Hebammen sind wir aufgrund<br />

unserer spezialisierten Ausbildung<br />

die Fachfrauen für die Zeit von der Feststel-<br />

2 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

lung der Schwangerschaft bis zum Ende der<br />

Stillzeit. Wir bieten Geburtsvorbereitungskurse,<br />

Atem- und Entspannungsübungen,<br />

Schwangerschaftsg ymnastik, Säuglingspflegekurse<br />

und Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden<br />

(Homöopathie,<br />

Akupunktur, Massagen, Aromatherapie)<br />

an.<br />

Wir begleiten die Frauen während der<br />

Geburt und sind in der Zeit des Wochenbetts<br />

ein wichtiger Ansprechpartner für die<br />

junge Mutter. Bei unseren Hausbesuchen<br />

unterstützen wir die Frauen während der<br />

ersten gemeinsamen Tage mit dem Säugling.<br />

Auch unsere Kurse für Babymassage,<br />

Rückbildungsgymnastik, Babyschwimmen<br />

und die Krabbel- und Stillgruppe werden<br />

sehr gerne gebucht.<br />

Die Geburt eines Kindes richtet sich nicht<br />

nach der Uhr. Wie sieht Ihr »normaler«<br />

Arbeitstag aus?<br />

Unser Team besteht aus fünf Hebammen.<br />

Wir arbeiten nach einem Einsatzplan<br />

in der Klinik, der einen Bereitschaftsdienst<br />

rund um die Uhr vorsieht.<br />

Dienstbeginn und -übergabe ist täglich<br />

um sieben Uhr früh. Neben CTG-Kontrollen<br />

der stationären Schwangeren und<br />

Routinearbeiten im Kreißsaal müssen Dokumentationsarbeiten<br />

erledigt werden.<br />

Bei dem Beginn einer Geburt betreuen wir<br />

die Schwangere bei der Geburtseinleitung,<br />

während der Zeit der Wehen und natürlich<br />

während der Geburt. In enger Zusammenarbeit<br />

mit den Frauen- und Kinderärzten<br />

und den Krankenschwestern der Klinik<br />

versorgen wir nach der Geburt Mutter<br />

und Kind. All das wiederholt sich, wenn<br />

das nächste Baby geboren wird.<br />

Der Tag in der Hebammenpraxis beginnt<br />

meist mit Hausbesuchen bei den<br />

frischgebackenen Müttern, tagsüber führen<br />

wir Hebammensprechstunden und am<br />

Abend Geburtsvorbereitungskurse und<br />

andere Veranstaltungen durch. Die Kurse<br />

haben wir untereinander aufgeteilt, sodass<br />

wir ausreichend Termine für Babymassage,


Rückbildungsgymnastik, Babyschwimmen<br />

etc. anbieten können.<br />

Was unterscheidet Beleghebammen von<br />

Hebammen im Krankenhaus?<br />

Angestellte Hebammen im Krankenhaus<br />

arbeiten im Drei-Schicht-System,<br />

während freiberufliche Beleghebammen,<br />

wie wir es sind, neben der klinischen Tätigkeit<br />

auch in der Praxis tätig sind. Dieser<br />

Fulltimejob sichert eine individuell, qualitativ<br />

hohe Versorgung der Schwangeren<br />

und der Mütter über eine lange Zeit.<br />

Das erste Kind ist für jede Frau eine<br />

physische und psychische Herausforderung.<br />

Wie bereiten Sie die jungen Mütter auf ihren<br />

neuen Lebensabschnitt vor?<br />

Die kontinuierliche Begleitung durch<br />

eine Hebamme während der Schwangerschaft,<br />

Geburt und der Zeit im Wochenbett<br />

ist die beste Voraussetzung für zufriedene<br />

Frauen und gesunde Kinder. Wir bieten<br />

verschiedene Kurse, in denen die Frauen<br />

auch untereinander Kontakte knüpfen und<br />

sich austauschen können.<br />

In persönlichen Gesprächen beantworten<br />

wir Fragen, geben Tipps, Informationen<br />

und stärken das Selbstvertrauen der Frau.<br />

Wir sind jederzeit Ansprechpartnerinnen<br />

für die werdende Mutter. In den Geburtsvorbereitungskursen<br />

lernen die Frauen alle<br />

Hebammen unserer Praxis kennen. Betreut<br />

werden sie bei der Geburt ihres Kindes von<br />

der diensthabenden Kollegin.<br />

Nach welchen Kriterien richten Sie Ihre<br />

Empfehlungen an werdende Mütter, wenn es<br />

um den Ort der Geburt (Klinik, Hausgeburt,<br />

Geburtshaus) geht?<br />

Medizinisch gesehen ist die Klinik der<br />

sicherste Ort für die Entbindung. Die meisten<br />

Kinder werden in Deutschland stationär<br />

zur Welt gebracht. Im Bereich der Geburtshilfe<br />

hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

sehr viel getan. Während vor 30 Jahren<br />

noch die sterile Klinikatmosphäre mit ihrer<br />

apparate- und überwachungsorientierten<br />

medizinischen Betreuung vorherrschte,<br />

sind die heutigen Entbindungszimmer<br />

moderne und freundliche Räume mit moderner<br />

Einrichtung und warmer Farbgestaltung.<br />

Die apparative Ausstattung ist<br />

dezent, aber dennoch den medizinischen<br />

Bedürfnissen angepasst. Viele Kliniken, so<br />

auch in Weißenfels, bieten zwischenzeitlich<br />

die Möglichkeit einer Wassergeburt<br />

an. Bei der ambulanten Entbindung kann<br />

die Mutter mit ihrem Säugling, soweit die<br />

Geburt ohne Komplikationen verlaufen ist,<br />

die Klinik sogar schon nach wenigen Stunden<br />

wieder verlassen.<br />

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass<br />

die meisten Schwangeren sich nach der Besichtigung<br />

der Entbindungsräume ohnehin<br />

für eine stationäre Geburt entscheiden.<br />

Welche Kosten übernimmt die<br />

Krankenkasse?<br />

Alle Kosten, die unmittelbar mit der<br />

Geburt zusammenhängen. Dazu gehören<br />

die Schwangerenvorsorge, Geburtsvorbereitungskurse,<br />

Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden,<br />

Herzton-Wehenschreiber<br />

(CTG), Betreuung der Mutter während der<br />

Geburt, Betreuung im Wochenbett bis acht<br />

Wochen nach der Geburt , Rückbildungsgymnastik<br />

und Stillberatung.<br />

Wann ist ein Baby ein Schreibaby? An<br />

welche Stellen können sich betroffene Eltern<br />

wenden?<br />

Es gibt immer einen Grund, warum ein<br />

Baby schreit: Hunger, Durst, volle Windeln,<br />

zu grelles Licht, zu viel Lärm, Langeweile,<br />

Unzufriedenheit, Müdigkeit oder Schmerzen.<br />

Die meisten Babys weinen die ersten<br />

drei Monate relativ viel, eine Schreizeit von<br />

zwei Stunden am Tag ist normal.<br />

Schreit ein Baby jedoch viel und lässt<br />

sich auch durch Tragen, Schaukeln, Stillen<br />

und Wickeln nicht beruhigen, handelt es<br />

sich oft um ein sogenanntes »Schreibaby«.<br />

Die Eltern sind meist ratlos, stehen hilflos<br />

am Kinderbettchen, sind schließlich<br />

genervt und massiv gestresst. Hier raten<br />

wir den betroffenen Eltern, sich an die betreuende<br />

Hebamme zu wenden, die dann<br />

im Rahmen eines Hausbesuches versucht,<br />

die Umstände der Schreiattacken zu klären.<br />

Seit einigen Jahren gibt es auch bundesweite<br />

»Schreisprechstunden« oder »Schreiambulanzen«.<br />

Zusätzliche Hilfe finden Eltern<br />

dieser Kinder im Internet.<br />

Trotz des medizinischen Fortschritts<br />

kommen leider nicht alle Babys lebendig zur<br />

Welt. Wie begleiten sie diese schmerzhaften<br />

Abschiede?<br />

Der Verlust eines Kindes stellt in der<br />

Regel für die betroffenen Eltern, und besonders<br />

für die Mutter, eine außerordentliche<br />

psychische Belastung dar.<br />

Hilfreich bei der Bewältigung des Verlustes<br />

können folgende Aspekte sein: Bei<br />

der Aufnahme in die Klinik und bei den<br />

weiteren Maßnahmen ist die Anwesenheit<br />

des Kindesvaters oder einer anderen engen<br />

Patienten-Forum<br />

Bezugsperson wünschenswert, wenn dies<br />

als Entlastung und nicht als Belastung erlebt<br />

werden kann. In dieser besonders<br />

schwierigen Lebenssituation nehmen wir<br />

uns viel Zeit für die Frau, hören zu, gehen<br />

auf ihre Wünsche ein. Dem betroffenen Elternpaar<br />

empfehlen wir, von ihrem Kind<br />

Abschied zu nehmen (z.B. durch Ansehen<br />

und Halten des Kindes, Mitnahme von<br />

Fotos und Fußabdruck) und ihm einen<br />

Platz in der Familie zu geben (z.B. durch<br />

Namensgebung, Segnung, eventuell individuelle<br />

Bestattung). Wir ermutigen die<br />

Eltern dazu, sich dem Schmerz dieser Situation<br />

zu stellen. Auf Wunsch ziehen wir<br />

den Klinikpsychologen und Sozialarbeiter<br />

hinzu. Viele Betroffene erleben es auch als<br />

entlastend, mit anderen Eltern zu sprechen,<br />

die Ähnliches erlebt haben. So etwas ist<br />

beispielsweise durch den Kontakt zu einer<br />

Selbsthilfegruppe möglich.<br />

Was sollte man für diesen Beruf mitbringen?<br />

Absolute Grundvoraussetzung ist die<br />

Freude am Umgang mit Menschen, denn die<br />

Geburt eines Kindes ist Teamwork. Gerade<br />

in unserem Beruf sind Einfühlungsvermögen,<br />

Geduld und Verantwortungsbewusstsein<br />

eine sehr wichtige Eigenschaft. Eine<br />

Hebamme sollte gut zuhören und selbstständig<br />

arbeiten können.<br />

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung<br />

sind neben dem vollendeten 17.<br />

Lebensjahr unter anderem die gesundheitliche<br />

Eignung und ein guter Real- oder<br />

Gymnasialschulabschluss.<br />

Welches waren die ungewöhnlichsten<br />

Namen, die Kindern gegeben wurden?<br />

Bei der Namensgebung sind manche Eltern<br />

äußerst fantasievoll. Die ungewöhnlichsten<br />

Namen erhielten drei Geschwister.<br />

Der älteste Sohn wurde Froderad Pius Justinus<br />

getauft, der Zweitgeborene Frodewid<br />

Helnor Silvanus. Die kleine Schwester der<br />

beiden erhielt den Namen Frodelind Jördis<br />

Sophie. Aber auch Neo, Nevio, Sidonie,<br />

Tadeus, Loreley, Finnjas, Derek Noel und<br />

Dean Gabriel stehen ganz oben auf unserer<br />

Hitliste der ausgefallenen Namen.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

Mehr Infos & Kontakt:<br />

Hebammenpraxis Weißenfels<br />

Angela Köhler<br />

Tel. (0 34 43) 30 73 82<br />

mobil: (0172) 1 76 87 97<br />

E-Mail: koehlerwsf@freenet.de<br />

www.hebammenpraxis-weissenfels.de<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Patienten-Forum<br />

Schreiattacken, Dauerrufen, Erregungszustände<br />

Interventionsmöglichkeiten im Umgang mit unruhigen Patienten<br />

in der Gerontopsychiatrie am LKH Göttingen<br />

Besonders aufwendig und teilweise<br />

schwierig in der Behandlung, Betreuung<br />

und Versorgung erscheinen Patienten, die<br />

mit »schreiattacken« oder dauerrufen<br />

das therapeutische team und ihre Mitpatienten<br />

belasten. um diesen Menschen<br />

angemessen und therapeutisch wirksam<br />

begegnen zu können, werden von multiprofessionellen<br />

teams in der gerontopsychiatrie<br />

des Landeskrankenhauses göttingen<br />

die ursachen und auswirkungen auf den<br />

klinischen alltag und die therapeutischen<br />

Maßnahmen im rahmen eines Projekts<br />

reflektiert.<br />

Im Bereich Gerontopsychiatrie des Landeskrankenhauses<br />

Göttingen wurden<br />

im Jahre 2006 1.313 Fälle behandelt.<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Hier stehen im Hauptgebäude auf vier Stationen<br />

Teams mit einem spezialisierten Behandlungskonzept<br />

zur Verfügung. Darüber<br />

hinaus wurde eine gerontopsychiatrische<br />

Tagesklinik auf dem Krankenhausgelände<br />

eingerichtet. Die Behandlung erfolgt<br />

in multiprofessionellen Teams mit psychiatrisch-psychotherapeutischenBehandlungsangeboten.<br />

Das Spektrum reicht vom<br />

ärztlich-psychologischen Dienst, spezieller<br />

psychiatrischer Fachpflege bis hin zur Ergo-,<br />

Physio- und Sozialtherapie.<br />

Derzeit arbeitet die Abteilung Gerontopsychiatrie<br />

daran, einen Katalog von anlassbezogenen<br />

Interventionsmöglichkeiten<br />

im Umgang mit unruhigen Patientinnen<br />

und Patienten zu erstellen. Dieser Katalog<br />

soll auch bei der Anleitung von neuen<br />

und unerfahrenen Mitarbeitern sowie bei<br />

der Beratung von Angehörigen eingesetzt<br />

werden.<br />

Aus diesem Grund wurde zunächst ein<br />

Erhebungsbogen zur Dokumentation von<br />

Behandlungsdauer, Diagnose/n, Medikation,<br />

Einschränkungen der Sinne, Auffälligkeiten<br />

und Verlauf entwickelt. Die<br />

Häufigkeit der Auffälligkeiten wie Schreiattacken,<br />

Dauerrufen, Erregungszustände,<br />

Aggressivität, Angst- und Schmerzsymptomatik<br />

werden ebenso wie somatische<br />

Symptome (Immobilität, Harnverhalt und<br />

Obstipation) sowie Einschränkungen der<br />

Sinnesorgane erfasst.<br />

Bei allen bislang dokumentierten Fällen<br />

sind psychomotorische Unruhe, ein gestörter<br />

Tag-Nacht-Rhythmus mit Schlafstörun-


gen sowie Erregungszustände auffällig und<br />

bedingen den hohen Betreuungsaufwand.<br />

Besonderes Augenmerk wird auf den Eindruck<br />

gelegt, den die betroffenen Patienten<br />

beim Team im Sinne einer Gegenübertragung<br />

bewirken. Die erste Auswertung der<br />

Protokolle zeigte, dass die Auffälligkeiten<br />

negativ besetzte Empfindungen wie Hilflosigkeit,<br />

Angst und Aggressionen auslösen<br />

können. Gerade hier soll die Sammlung<br />

der Interventionsmöglichkeiten als »Werkzeugkiste«<br />

Unterstützung anbieten. Durch<br />

sie kann sich das therapeutische Team von<br />

eingefahrenen Verhaltensmustern befreien<br />

und nach Alternativen schauen.<br />

Seit September 2007 wurden auf allen<br />

Stationen Fallbeispiele gesammelt und<br />

analysiert. Diese Sammlung von Interventionsmöglichkeiten<br />

wurde in einem Flyer<br />

zusammengestellt. Er gibt Erläuterungen<br />

zum Umgang mit den betroffenen Patienten<br />

und zählt zahlreiche Angebote mit<br />

positiv wirkenden Maßnahmen zur Stabilisierung<br />

und Ablenkung von unruhigen Patientinnen<br />

und Patienten auf.<br />

Neben der medikamentösen Therapie<br />

war insbeson-<br />

dere die Beziehungsarbeit<br />

mit<br />

häufigen Kontakten,<br />

Empathie<br />

sowie Validation<br />

in der Interaktion<br />

mit den<br />

betroffenen Patienten erfolgreich. Als weiteres<br />

Instrument bei der Erhebung der<br />

Bei allen Fällen sind<br />

Unruhe, Schlafstörungen<br />

und Erregungszustände<br />

auffällig.<br />

(Fremd-)Anamnese wird ein ausführlicher<br />

Biografiebogen eingesetzt. Die hier gewonnen<br />

Erkenntnisse helfen bei der Auswahl<br />

von physio- und<br />

ergotherapeutischenAngeboten<br />

im Einzelfall.<br />

Der Erfahrungss<br />

c h a t z d e r<br />

Teams enthält<br />

auch außergewöhnliche<br />

Maßnahmen wie »Nestbau« und<br />

»Erbsenbad«.<br />

Die Räumlichkeiten in der Gerontopsychiatrie<br />

Patienten-Forum<br />

Im Verlauf der Erhebung wurden spezielle<br />

Einrichtungen, wie der Snoezelen-<br />

Raum und die Anschaffung sogenannter<br />

Therapiekatzen, als geeignete Interventionsmöglichkeiten<br />

bekannt gemacht.<br />

Mit Empfehlungen für das therapeutische<br />

Team zur Abgrenzung von möglichen<br />

Belastungen schließt die Sammlung<br />

ab. Die Erhebung wird für weitere sechs<br />

Monate fortgesetzt und die Auflistung der<br />

Interventionsmöglichkeiten fortlaufend ergänzt.<br />

Die Teams der Gerontopsychiatrie<br />

im Landeskrankenhaus Göttingen bearbeiten<br />

das Thema weiterhin engagiert und<br />

sind sehr an einem Austausch mit anderen<br />

Einrichtungen interessiert.<br />

Dr. Manfred Koller, Ärztlicher Direktor und<br />

Leiter des Funktionsbereichs Gerontopsychiatrie,<br />

Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Facharzt<br />

für Psychiatrie und Psychotherapie mit dem<br />

Schwerpunkt forensische Psychiatrie, Geriatrie<br />

Dr. Beate Hahne, Oberärztin, Fachärztin für<br />

Neurologie und Psychiatrie, Geriatrie<br />

Dr. Annette Singewald, Ärztliches Qualitätsmanagement,<br />

Qualitätsbeauftragte<br />

Weitere Infos & Kontakt<br />

Niedersächsisches Landeskrankenhaus<br />

Göttingen<br />

Niedersächsisches Krankenhaus Göttingen<br />

Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

www.nlkh-goettingen.niedersachen.de<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Patienten-Forum<br />

plan.a-Programm<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord/Ochsenzoll bietet ambulante Therapie für Alkoholabhängige<br />

alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit.<br />

sie hat vielfältige und erhebliche auswirkungen<br />

auf die körperliche und seelische<br />

gesundheit der Betroffenen. das trinken<br />

von alkohol ist vom Kann zum Muss und<br />

zur Lebensbestimmung geworden.<br />

Alkoholkranke sind gestresst, wenn<br />

sie nicht rechtzeitig trinken können,<br />

sie fühlen sich unwohl, sind<br />

unkonzentriert und schlecht gelaunt. Ihr<br />

privater und beruflicher Alltag ist von<br />

Misserfolgen gekennzeichnet. Ihre Leistungsfähigkeit<br />

wird zunehmend schlechter.<br />

Im Verlauf des über Jahre schleichenden<br />

Prozesses der Alkoholkrankheit werden<br />

die Betroffenen ängstlich und mutlos und<br />

verlieren die Fähigkeit, Alternativen zum<br />

Trinken zu entwickeln. Ihre Beziehungen<br />

zu Lebensgefährten, Freunden, Kollegen,<br />

Vorgesetzten und Geschäftspartnern werden<br />

immer mehr von den Auswirkungen<br />

des Trinkens bestimmt.<br />

Die anderen verlieren zuerst die Hoffnung<br />

auf Besserung und später die Achtung.<br />

Die Betroffenen spüren das, ziehen<br />

sich zurück und geraten in die Isolation.<br />

Diese Entwicklung hat auch gravierende<br />

Auswirkungen auf ihre Arbeitswelt: Arbeitsplatzverlust,<br />

Kündigung oder Insolvenz<br />

rücken immer näher.<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Seit Juli 2005 bietet die ProVivere<br />

GmbH in Kooperation mit der Abteilung<br />

für Abhängigkeitserkrankungen der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik Nord eine ambulante Entwöhnungstherapie<br />

für alkoholabhängige<br />

Selbstzahler an.<br />

Die Behandlung bei plan.a bietet dem<br />

Patienten eine Lösung auf jeder Stufe der<br />

Abhängigkeitserkrankung. Er bekommt<br />

die Chance, wieder ein selbstverantwortliches<br />

Leben zu führen, seine Gesundheit<br />

zu verbessern, Folgekrankheiten zu beheben<br />

und Spätfolgen der Abhängigkeit zu<br />

vermeiden. Die drohende Kündigung wird<br />

verhindert, und der Patient kann wieder<br />

leistungsfähiger und motivierter seinem<br />

Beruf nachgehen.<br />

Das plan.a-Programm ist ein zweijähriges,<br />

mehrstufiges ambulantes Behandlungsmodell.<br />

Das erste Behandlungsjahr<br />

beginnt mit intensiver täglicher einzeltherapeutischer<br />

Behandlung. Innerhalb<br />

der folgenden zwölf Monate wird auf zwei<br />

einzeltherapeutische Kontakte pro Woche<br />

reduziert. Im zweiten Behandlungsjahr<br />

nimmt der Patient an einer gruppentherapeutischen<br />

Behandlung mit Psychoedukation<br />

teil. Danach kann er optional eine<br />

weitere Nachsorge wahrnehmen.<br />

Das Besondere des plan.a-Programms<br />

ist die Erwartung, dass der Patient wäh-<br />

rend der Therapie in seiner gewohnten sozialen<br />

Umgebung bleibt und weiterhin seiner<br />

beruflichen Tätigkeit nachgehen kann und<br />

soll. Um dies zu ermöglichen, bietet das<br />

plan.a-Programm eine besonders flexible<br />

Gestaltung der Terminabsprachen und ein<br />

hohes Maß an Diskretion.<br />

Die wissenschaftliche Begleitung und<br />

Qualitätssicherung im plan.a-Programm erfolgt<br />

in Zusammenarbeit mit dem Zentrum<br />

für interdisziplinäre Suchtforschung des<br />

Universitätskrankenhauses Eppendorf.<br />

Übergreifend werden über die gesamte<br />

Behandlung Therapie-Elemente angeboten,<br />

die nicht neu sind, aber in ihrer Zusammensetzung<br />

in anderen ambulanten Therapien<br />

nicht angewendet werden. Eine medikamentöse<br />

Begleitung wird dem Patienten<br />

ebenso zugesichert wie die Möglichkeit, im<br />

Rahmen der 24-Stunden-Rufbereitschaft<br />

und Krisenintervention jederzeit einen<br />

Mitarbeiter des Therapeutenteams zu erreichen<br />

und Hilfe und Unterstützung abzufordern.<br />

Nimmt der Patient Termine nicht<br />

wahr, gehen die Behandler diesem Umstand<br />

aktiv nach, um den Patienten möglichst<br />

früh in seinem Rückfall zu erreichen<br />

und ihn zu entlasten. Kontrollelemente, um<br />

die Abstinenz zu überprüfen, wie Blut- und<br />

Urinkontrollen, sind kontinuierlich in das<br />

Behandlungskonzept eingebaut.<br />

Da die Plan.a-Behandlung nicht regelhaft<br />

über Krankenkassen bzw. Rentenversicherungsträger<br />

finanziert wird, richtet sich<br />

das Angebot in erster Linie an Selbstzahler<br />

und an Unternehmen, die alkoholkranken<br />

Mitarbeitern die Therapie finanzieren<br />

oder mitfinanzieren. Die Behandlung kostet<br />

für zwei Jahre 18.000 Euro, wobei die<br />

Zahlung nach unterschiedlichen Modalitäten<br />

vereinbart werden kann.<br />

Kontakt<br />

Dr. Karin Bonorden-Kleij<br />

Dr. Karin Bonorden-Kleij<br />

Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord/Ochsenzoll<br />

Anmeldung zu einem Erstgespräch:<br />

Tel. (040) 18 03 50 89 oder (0170) 923 13 47


Patienten-Forum<br />

Größtmögliche Selbstständigkeit für<br />

Patienten nach Klinikaufenthalt<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad Schwartau bietet zunehmend mehr Ergotherapie an<br />

die Klinik am Kurpark in Bad schwartau<br />

ist eine rehabilitationsklinik zur Behandlung<br />

von erkrankungen auf den<br />

gebieten der orthopädie und gynäkologie.<br />

im vielfältigen angebot sind anschlussheilbehandlungen,<br />

stationäre und<br />

ambulante heilbehandlungen. neben der<br />

ärztlichen, physiotherapeutischen und psychologischen<br />

therapie spielt die ergotherapie<br />

eine immer größer werdende rolle in<br />

der Versorgung der Patienten.<br />

Die Ergotherapie geht auf die alltäglichen<br />

Anforderungen des Patienten<br />

in den Bereichen Arbeiten,<br />

Freizeitgestaltung und Wohnen ein. Basierend<br />

auf der individuellen Lebenssituation<br />

des Betroffenen, seinen persönlichen<br />

Fähigkeiten und krankheitsbedingten<br />

Schwierigkeiten werden in Absprache mit<br />

dem behandelnden Arzt Therapieziele für<br />

und mit dem Patienten entwickelt. Das<br />

grobe Behandlungsziel besteht darin, ihm<br />

zu größtmöglicher Selbstständigkeit nach<br />

dem Klinikaufenthalt zu verhelfen.<br />

Die funktionelle Therapie bezieht<br />

sich schwerpunktmäßig auf die Extremitäten.<br />

Hier kann die Ergotherapie neben<br />

der Physiotherapie wesentlich dazu beitragen,<br />

eingeschränkte Bewegungsfunktionen<br />

zu verbessern und deren Koordination zu<br />

schulen. Die aktive Therapie beinhaltet<br />

Übungen in Verbindung mit funktionellen<br />

Spielen, handwerklichen Tätigkeiten und<br />

den Einsatz von Therapiemitteln wie Bällen<br />

und Stäben. Den Patienten wird außerdem<br />

ein aktives Übungsprogramm zur Vorbeugung<br />

und Verbesserung der Schonhaltung<br />

und Inaktivität vermittelt.<br />

Auf Störungen der Oberflächen- oder<br />

Tiefensensibilität infolge der operativen<br />

Therapie und einer Chemotherapie oder<br />

Bestrahlung wird im Rahmen des Sensibilitätstrainings<br />

eingegangen. Hier lernt der<br />

Patient effektive Übungen zur Stimulation<br />

der sensiblen Nervenenden seiner Haut,<br />

die er auch zu Hause anwenden kann.<br />

In der Kreativtherapie haben die gynäkologischen<br />

Patientinnen über hand-<br />

werkliches Arbeiten die Möglichkeit zum<br />

Erfahrungsaustausch, zur Verbalisierung<br />

von Ängsten und zum Ausdruck ihrer Gefühle.<br />

Bei Polyarthrosen oder Störungen der<br />

Feinmotorik werden die Patientinnen darüber<br />

informiert, wie Alltagsverrichtungen<br />

kraftsparend durchgeführt werden können,<br />

um so die Gelenke zu schonen. Hier werden<br />

Funktionshilfen und ihre praktische<br />

Anwendung vorgestellt.<br />

In der Handtherapie werden betroffene<br />

Gelenke mobilisiert und Fingerübungen<br />

zur Kontrakturprophylaxe durchgeführt,<br />

um die größtmögliche Geschicklichkeit<br />

und Koordination<br />

der Finger zu erreichen.<br />

Hierzu werden funktionelle<br />

Spiele, Therapieknete und<br />

andere handwerkliche Tätigkeiten<br />

eingesetzt.<br />

Postoperative Bewegungseinschränkungen,<br />

die<br />

die Selbstständigkeit beeinträchtigen,<br />

können durch<br />

Hilfsmittel verbessert oder<br />

ersetzt werden. Im Rahmen<br />

der Hilfsmittelversorgung<br />

werden die unterschiedlichen<br />

Mittel vorgestellt und<br />

ihr Umgang geübt.<br />

Ein weiterer Bereich ist<br />

das Hirnleistungstraining.<br />

Verschiedene Gedächtnisleistungen<br />

wie Konzentration,<br />

Merkfähigkeit oder Wortfindung<br />

werden hier schriftlich,<br />

mündlich und spielerisch<br />

durch ein Computerprogramm<br />

angesprochen.<br />

In der Computerarbeitsplatzberatung<br />

wird auf eine<br />

ergonomische und bewegungsfördernde<br />

Gestaltung<br />

des Arbeitsplatzes eingegangen.<br />

Neben der theoretischen<br />

Instruktion haben<br />

Patienten hier Gelegenheit,<br />

alternative Sitzmöglichkeiten<br />

und Funktionshilfen<br />

wie z.B. Ballkissen und Handgelenkablagen<br />

auszuprobieren.<br />

In der Ergotherapie hat die Arbeitserprobung<br />

ihren festen Platz. Unter der<br />

Zielsetzung der beruflichen Wiedereingliederung<br />

und dauerhaften Beschäftigung<br />

erfolgt die Abklärung der beruflichen Eignung<br />

durch den Einsatz an einem simulierten<br />

Arbeitsplatz, an dem Abläufe wie z.B.<br />

Vorhalte- und Überkopfarbeiten erprobt<br />

werden können.<br />

Katharina Schramm<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Patienten-Forum<br />

Medizinethische Fragen beschäftigen<br />

Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten<br />

Klinische Ethik in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg GmbH – Teil II<br />

in der <strong>Asklepios</strong> intern nr. 32/2007<br />

wurde das Konzept der ethischen fallbesprechung<br />

als ein Baustein der Klinischen<br />

ethik dargestellt. teil ii beschäftigt sich<br />

mit themen der Medizin- und organisationsethik,<br />

unserem gesamtkonzept und<br />

weiteren initiativen.<br />

Themen<br />

Thematisch sind medizin- und organisationsethische<br />

Fragestellungen zu<br />

unterscheiden. Medizinethische Fragestellungen<br />

betreffen einerseits spezielle<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Fachabteilungen, zum Beispiel die Therapiezieländerung<br />

auf Intensivstationen, die<br />

Freiheitsberaubung durch Fixierung in<br />

Neurologie und Psychiatrie oder Probleme<br />

im Zusammenhang mit Schwangerschaftsspätabbrüchen<br />

in gynäkologischen Abteilungen;<br />

sie können aber andererseits auch<br />

von abteilungsübergreifendem Interesse<br />

sein, wie z.B. der Umgang mit Sterbenden,<br />

Patienten aus anderen Kulturkreisen<br />

oder die Umsetzung von Patientenverfügungen.<br />

Medizinethische Fragen beschäftigen<br />

Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten<br />

schon seit jeher.<br />

Organisationsethische Fragestellungen<br />

werden erst seit einigen Jahren im Zuge der<br />

sich verknappenden finanziellen Ressourcen<br />

intensiver diskutiert – auch bei öffentlichen<br />

Veranstaltungen und Tagungen.<br />

Organisationsethik betrifft unter anderem<br />

den Umgang mit knappen Ressourcen<br />

und die Qualität der Kommunikation im<br />

Behandlungsteam, in der Abteilung oder<br />

im ganzen Haus.<br />

Organisationsethik richtet den Fokus<br />

auf die Rahmenbedingungen medizinethischer<br />

Fragestellungen. Diese Rahmenbedingungen<br />

können die Lösung


medizinethischer Probleme erleichtern<br />

oder erschweren.<br />

Struktur, Konzept und Strategie<br />

Die Konzept- und Strategieentwicklung<br />

für Veranstaltungsangebote und Initiativen<br />

im Bereich der Klinischen Ethik<br />

erfolgt in den Zentralen Diensten DRG &<br />

Qualitätsmanagement in enger Kooperation<br />

mit aktiven und interessierten Mitarbeitern<br />

der Kliniken. Die Mitarbeiter gehören<br />

unterschiedlichen Arbeitsfeldern an (Medizin,<br />

Pflege, Therapie, Geburtshilfe (Hebamme),<br />

Seelsorge, Qualitätsmanagement,<br />

Medizin- und Finanzcontrolling) und sind<br />

auf der zentral-dezentralen Achse des<br />

Unternehmens an verschiedenen Stellen<br />

tätig. Die Zentralen Dienste DRG & Qualitätsmanagement<br />

sind Schnittstelle für<br />

die unmittelbare Kommunikation mit der<br />

Geschäftsführung. Gemeinsame Veranstaltungen<br />

wie der Ethische Salon (s.u.)<br />

fördern den direkten Austausch. Die Kliniken<br />

werden im Hinblick auf die zentralen<br />

Angebote beraten und auf Wunsch bei<br />

der Umsetzung unterstützt. Hohen Stellenwert<br />

hat die Vernetzung zwischen den<br />

aktiven Mitarbeitern der Kliniken, damit<br />

diese sich direkt austauschen und voneinander<br />

lernen können.<br />

Der Aufbau von Strukturen des<br />

ethischen Dialogs in den einzelnen Kliniken<br />

auf der Basis der verschiedenen<br />

Strukturen, Prozesse, Interessen und Ressourcen<br />

liegt dezentral im Ermessen der<br />

Kliniken und in der Verantwortung der Di-<br />

Dr. Susanne Faby<br />

rektorien. Die Geschäftsführung empfiehlt,<br />

solche Einrichtungen zu schaffen.<br />

Initiativen<br />

Das Klinische Ethik-Komitee ist ein 10-<br />

bis 15-köpfiges, mit Klinikmitarbeitern<br />

(Medizin, Pflege, Sozialdienst etc.), Seelsorgern,<br />

Patientenvertretern und Juristen<br />

besetztes Gremium auf Krankenhausebene<br />

mit eigener Satzung. Es organisiert<br />

oder vermittelt Fortbildungen mit ethischer<br />

Thematik, schafft Voraussetzungen und<br />

Rahmenbedingungen für ethische Fallbesprechungen<br />

und erarbeitet mit den<br />

Fachabteilungen ethische Empfehlungen.<br />

Genehmigt das Direktorium eine ethische<br />

Empfehlung als Leitlinie, gilt sie für das<br />

ganze Haus. Ethische Empfehlungen oder<br />

Leitlinien können z.B. den Umgang mit Patientenverfügungen,<br />

Bluttransfusionen bei<br />

Zeugen Jehovas, die<br />

Organspende nach<br />

Herzstillstand oder<br />

Entscheidungen<br />

zur Nicht-Reanimation<br />

betreffen.<br />

Sie erleichtern das<br />

Handeln in wiederkehrendenKonfliktsituationen.<br />

Klinische Ethikkomitees arbeiten unabhängig<br />

und sind nicht weisungsgebunden,<br />

haben aber keine administrativen Kompetenzen.<br />

Zwei Hamburger <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

verfügen über ein Ethikkomitee, eine<br />

weitere steht kurz vor der Gründung, und<br />

in einem vierten Haus ist eines geplant.<br />

Der Ethische Salon (von der Ärztekammer<br />

Hamburg als Fortbildungsveranstaltung<br />

mit 3 Punkten anerkannt) ist ein<br />

themenzentriertes offenes Gesprächsforum<br />

für alle Mitarbeiter. Experten des Unternehmens<br />

aus unterschiedlichen Berufsgruppen<br />

(inkl. Verwaltung) oder externe Fachleute<br />

halten Impulsreferate für das folgende moderierte<br />

Gespräch. Mit dem Format »Impuls<br />

und Gespräch« unterscheidet sich<br />

der Ethische Salon ausdrücklich von den<br />

üblichen, vor allem fachlich orientierten<br />

Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen,<br />

lässt Raum für Wertungen, Emotionen<br />

und Visionen. Vor und nach den monatlichen<br />

Veranstaltungen bietet ein Imbiss Gelegenheit<br />

zum informellen Austausch. In<br />

2007 geht es etwa um Schwangerschaftsspätabbruch,<br />

Therapieentscheidungen auf<br />

Intensivstationen, Demenz, Palliativmedizin,<br />

Schmerzpatienten, Ethik und Ökonomie,<br />

Patienten ohne Krankenversicherung<br />

Ein Unternehmen<br />

muss auf diese<br />

Herausforderungen<br />

differenziert<br />

reagieren.<br />

Patienten-Forum<br />

und Fehlerkultur. Den Veranstaltern liefert<br />

dieses Forum wertvolle Hinweise auf Themen,<br />

die an anderer Stelle aufgegriffen und<br />

vertieft werden müssen.<br />

Das Fortbildungsprogramm leitet sich<br />

unter anderem aus den Erfahrungen der<br />

beschriebenen Initiativen ab. Dazu gehören<br />

eintägige Fortbildungen wie zum Umgang<br />

mit Patientenverfügungen, zur Begleitung<br />

von Sterbenden und deren Angehörigen,<br />

zur Behandlung muslimischer Patienten (je<br />

10 FB-Punkte) sowie einhalb- bis zweitätige<br />

Weiterqualifizierungsmaßnahmen für<br />

Moderatoren ethischer Fallbesprechungen,<br />

zum Beispiel Medizinrecht (11 FB-Punkte),<br />

Kommunikationstraining (24 FB-Punkte),<br />

ethische Fragestellungen in speziellen<br />

Fachabteilungen (7 FB-Punkte) und schließlich<br />

Vortragsreihen zu Spezialthemen wie<br />

ethischen Aspekten in der Intensivmedizin<br />

oder dem<br />

Spa n nu n g sfe ld<br />

Ethik und Ökonomie<br />

(2 FB-Punkte<br />

je Veranstaltung).<br />

In der Weiterbildung<br />

zur Stationsleitung/Pflege<br />

werden zweitägige<br />

»Ethik-Einheiten«<br />

angeboten, die künftige Leitungen zu Multiplikatoren<br />

für ethische Themen machen.<br />

Die Angebote sind vielfach verzahnt<br />

und werden in Kooperation mit dem Bildungszentrum<br />

für Gesundheitsberufe und<br />

der Ärzteakademie der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Hamburg GmbH realisiert. Darüber hinaus<br />

hat die <strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg<br />

GmbH großes Interesse am Austausch mit<br />

gesellschaftlich relevanten Institutionen.<br />

So besteht eine feste Kooperation mit dem<br />

Ev.-Luth. Kirchenkreisverband Hamburg,<br />

dessen Ethikbeauftragte PD Dr. Ruth Albrecht<br />

viele Aktivitäten maßgeblich mitgestaltet.<br />

Auch mit der Katholischen Kirche<br />

wird eine Kooperation angestrebt.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg<br />

GmbH gibt gemeinsam mit der Patienten-<br />

Initiative e.V. eine Informationsbroschüre<br />

über Vorsorgeregelungen (Vorsorgevollmacht,<br />

Betreuungsverfügung, Patientenverfügung)<br />

heraus, die mit der Rechtsprechung<br />

aktualisiert wird. Den Umgang mit Patientenverfügungen<br />

regeln die Kliniken jeweils<br />

in Eigenverantwortung.<br />

Unsere Erfahrungen mit der Klinischen<br />

Ethik und Schlussfolgerungen werden in<br />

Teil III dargestellt.<br />

Dr. Susanne Faby<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007


Patienten-Forum<br />

»Gefühle haben viele Gesichter«<br />

Spezialisten am Westklinikum Hamburg erforschen Schizophrenie<br />

schizophrenie ist eine psychische erkrankung,<br />

die gar nicht so selten vorkommt.<br />

Jeder 100. deutsche hat in seinem<br />

Leben eine psychotische Phase. oft berichten<br />

diese Menschen, dass es ihnen schwerfällt,<br />

eigene gefühle und die gefühle<br />

anderer wahrzunehmen. das hat weitreichende<br />

folgen für ihre Lebensqualität. sie<br />

ziehen sich zurück. in ihrem Beruf geraten<br />

sie wiederholt in Konfliktsituationen,<br />

was bis zum Verlust des arbeitsplatzes reichen<br />

kann. am asklepios Westklinikum<br />

wurde durch ein forschungsprojekt versucht,<br />

neue erkenntnisse zur schizophrenieforschung<br />

in ein training umzusetzen.<br />

In letzter Zeit beschäftigt sich die Wissenschaft<br />

zunehmend mit dem Phänomen,<br />

dass schizophrene Menschen ein<br />

extrem defizitäres Blickabtastmuster des<br />

Gesichts ihres Gegenübers haben. »Es ist<br />

so defizitär, dass man gar nicht erwarten<br />

kann, dass jemand unter diesen Bedingungen<br />

die Emotion des Gegenübers<br />

richtig einschätzen kann«, stellt der Leiter<br />

der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Prof. Dr. Michael Sadre-Chirazi-<br />

Stark, fest.<br />

Die Emotionen seines Gegenübers<br />

wahrzunehmen ist jedoch eine notwenige<br />

Bedingung für eine adäquate Kommunikation<br />

miteinander. Emotionen sind ein<br />

grundlegender Bestandteil unserer Entscheidungsprozesse.<br />

Ohne sie sind wir<br />

ohne Richtschnur für unsere Entscheidungen<br />

und kaum in der Lage, am sozialen<br />

0 ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

Miteinander teilzunehmen. Im Bereich der<br />

Schizophrenieforschung gibt es ähnliche<br />

Befunde, die darauf hinweisen, dass die beschriebenen<br />

Probleme eine eigenständige<br />

Folge der Erkrankung sind.<br />

Die Grundlagenforschung macht deutlich,<br />

dass es im<br />

Schizophrene haben<br />

Probleme, die Emotion<br />

ihres Gegenübers richtig<br />

einzuschätzen.<br />

Gehirn Bereiche<br />

gibt, die für die<br />

Wa h r neh mu ng<br />

u nd den Ausdruck<br />

von Gefühlen<br />

zuständig sind.<br />

Neue bildgebende<br />

Verfahren zeigen, dass gerade bei schizophrenen<br />

Menschen diese Hirnareale mitbetroffen<br />

sind. Wissenschaftler und Ärzte<br />

fordern daher, dass in der Rehabilitation<br />

der Schizophrenie die bisher bewährten<br />

Therapieverfahren um eine gesonderte Behandlung<br />

hinsichtlich des Erkennens und<br />

Wahrnehmens von Gefühlen erweitert werden<br />

sollte. Wie alle anderen Menschen auch<br />

können Psychose-Erkrankte insbesondere<br />

dann neue Lernerfahrungen machen,<br />

wenn sie diese mit positiven Emotionen<br />

verbinden können. Prof. Stark und sein<br />

Team, Dr. Volkmar Sippel und Dipl.-Psych.<br />

Stefan Berg von der Abteilung für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie am Westklinikum<br />

Hamburg, haben versucht, in einem drittmittelgeförderten<br />

Forschungsprojekt diese<br />

neuen Erkenntnisse zur Schizophrenieforschung<br />

in ein Training umzusetzen. »Auch<br />

die Diagnostik, die wir eingesetzt haben,<br />

wie den Eye-Movement-Tracker, bezieht<br />

sich auf diese Erkenntnisse«, erläutert Prof.<br />

Stark. Der Eye-Movement-Tracker ermöglicht<br />

eine tiefe und umfassende quantitative<br />

Analyse von Blickbewegungen. Hieraus<br />

entwickelten die Experten ein Training,<br />

dass diese Bestandteile der kognitiv-emotionalenStruktu-<br />

ren fördern soll.<br />

Das Team konnte<br />

zeigen, dass das<br />

Emotionstraining<br />

in Form von Theaterspielen<br />

diese<br />

defizitären Blickabtastmuster<br />

verbessern kann. Die Patienten<br />

konnten nicht nur eine korrektere Wahrnehmung<br />

ihres Gegenübers, sondern auch<br />

adäquatere Handlungsweisen im Rollenspiel<br />

lernen.<br />

»Wir haben mit dem Forschungsprojekt<br />

darlegen können, dass wir die<br />

diagnostische Methodik beherrschen,<br />

um Veränderungseffekte nachweisen zu<br />

können«, bilanziert Prof. Stark. Sein Team<br />

könnte auf diesen gewonnen Erkenntnissen<br />

weiterforschen, wenn die notwendigen<br />

Drittmittel bewilligt werden würden.<br />

»Dann könnten wir die Veränderungen<br />

nicht nur im Eye-Tracker nachweisen, sondern<br />

auch im funktionalen MRT.«<br />

Prof. Dr. Michael Sadre-Chirazi-Stark<br />

Kontakt:<br />

Sekretariat Prof. Sadre-Chirazi-Stark<br />

Tel. (040) 81 91-28 65<br />

E-Mail: m.stark@asklepios.com


<strong>Asklepios</strong> fragt<br />

asklepios ist in der griechischen Mythologie der gott der<br />

heilkunst. in diesem Magazin hat er wieder einmal antworten<br />

auf wichtige medizinische fragen gegeben.<br />

Leser, die dieses heft aufmerksam studiert<br />

haben, können uns sicherlich die folgenden<br />

drei fragen beantworten. einsender, die<br />

alle antworten richtig haben, nehmen an<br />

der Verlosung teil. ein tipp: es können<br />

auch mehrere antworten auf eine frage<br />

zutreffend sein.<br />

1. Wohin hat Kanzlerin angela<br />

Merkel Mitarbeiter von asklepios<br />

eingeladen?<br />

A) zu sich nach Hause<br />

B) in den Reichstag<br />

C) ins Bundeskanzleramt<br />

2. Wie viele Menschen erhalten jährlich<br />

in deutschland ein künstliches<br />

hüftgelenk?<br />

A) 230.000<br />

B) 500.000<br />

C) 170.000<br />

Patienten-Forum<br />

3. Wovon hängt es ab, ob sich Leistungssportler dopen lassen?<br />

A) Es darf keiner mitkriegen<br />

B) Sie wollen um jeden Preis gewinnen<br />

C) Sie wollen intelligenter werden<br />

Unter den Einsendern verlosen wir ein<br />

Exemplar des neuen Buches von Fred Sellin:<br />

notaufnahme – alltag zwischen Leben und<br />

tod (geb. Ausgabe; s. auch S. 47 dieses Magazins).<br />

Einsendeschluss der Rätselauflösung<br />

ist der 2.11.2007. Es gilt das Datum des Poststempels.<br />

Lösung per Postkarte oder E-Mail<br />

an die Redaktionsleitung:<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

ZD Unternehmenskommunikation & Marketing<br />

Mandy Wolf<br />

Hubertusstraße 12–22 · 16547 Birkenwerder<br />

E-Mail: mandy.wolf@asklepios.com<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewonnen!<br />

Die korrekte Lösung unseres Rätsel aus <strong>Asklepios</strong> Intern Nr.<br />

32 lautet: 1) a+c; 2) b+c 3) b+c. Ibrahim Özkan aus Göttingen<br />

wusste es und hat gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Im nächsten Heft<br />

Eine Krankheit mit vielen Gesichtern – Mb. Parkinson<br />

Mehr als 250.000 Menschen leiden in Deutschland unter Parkinson<br />

– Tendenz steigend. Wissenschaftler der University of Rochester<br />

befürchten einen dramatischen weltweiten Anstieg der Erkrankungen.<br />

Laut einer Studie, die im Fachblatt »Neurology« veröffentlicht wurde,<br />

gehen die Wissenschaftler davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen<br />

in den kommenden 25 Jahren verdoppelt. PD Dr. Peter Paul<br />

Urban aus Barmbek im Interview mit <strong>Asklepios</strong> intern.<br />

»Der Wut ins Auge sehen« – Umgang mit Aggressionen bei Kindern<br />

Expansive Störungen sind der häufigste Aufnahmegrund in der Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie. Dabei handelt es sich meistens um Reaktionen<br />

des Kindes auf anhaltenden traumatischen Stress, der oft von<br />

den engsten Bezugspersonen verursacht wird. Experten der Tagesklinik<br />

Wittenberg berichten von ihren Erfahrungen.<br />

Innovative Behandlungskonzepte in der Beckenbodenchirurgie<br />

Durch eine Beckenbodeninsuffizienz können zahlreiche Funktionsstörungen<br />

und Beschwerden wie Harninkontinenz, Urge-Symptomatik,<br />

Nykturie, Blasenentleerungsstörungen sowie Becken- und Kohabitationsschmerzen<br />

auftreten. Ziel der Beckenbodenchirurgie in der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk ist die Wiederherstellung der normalen<br />

Anatomie und Funktion des Beckenbodens bei Frauen.<br />

Die nächste <strong>Asklepios</strong> intern erscheint am 14. Dezember 2007.<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

1


www.asklepios.com<br />

Das Unternehmen<br />

Klinikübersicht<br />

Akutkliniken – Klinikträgerschaft Anzahl Betten<br />

1 <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona Krankenhaus der Maximalversorgung 922<br />

2 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach I Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumatologie 225<br />

3 <strong>Asklepios</strong> Klinik und Hotel St. Wolfgang Bad Griesbach Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 278<br />

4 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Bad Harzburg Fachkrankenhaus für Orthopädie und Innere Medizin 90<br />

5 <strong>Asklepios</strong> Schlossberg Klinik Bad König Fachklinik für Neurologische Frührehabilitation 70<br />

6 <strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 198<br />

7 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 270<br />

8 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 180<br />

9 <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 716<br />

10 <strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder Fachkrankenhaus für Orthopädie, Gefäßchirurgie 175<br />

Plastische Chirurgie und Diabetologie<br />

11 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg Zentrum für Neurologie und Psychiatrie 374<br />

12 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Clausthal-Zellerfeld Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 44<br />

13 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Germersheim Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 132<br />

14 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Göttingen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie 453<br />

15 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Goslar Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 333<br />

16 <strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg Rissen Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 540<br />

17 International Neuroscience Institute Hannover 2 Fachkrankenhaus für Neurochirurgie, stereotaktische 108<br />

Neurochirurgie und Neuroradiologie<br />

18 <strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 741<br />

19 <strong>Asklepios</strong> Kreiskrankenhaus Hohenmölsen Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 100<br />

20 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald Fachkrankenhaus für Orthopädie und 110<br />

Rheumaorthopädie<br />

21 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Kandel Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 188<br />

22 <strong>Asklepios</strong> Klinik Langen Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 273<br />

23 <strong>Asklepios</strong> Klinik Lich Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 242<br />

24 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe Fachkrankenhaus für Orthopädie 132<br />

25 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben Zentrum für Neurologie, Psychiatrie, Kinder – und Jugendpsychiatrie 215<br />

26 <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting Fachkrankenhaus für Lungenkrankheiten und 300<br />

Thoraxchirurgie<br />

27 <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 1.440<br />

28 Collm Klinik Oschatz 2 Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 240<br />

29 <strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 149<br />

30 <strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 325<br />

31 <strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 143<br />

32 <strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin Krankenhaus der Schwerpunkt- und Maximalversorgung 210<br />

33 Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 200<br />

34 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen I Fachkrankenhaus für Neurochirurgie, Neurologie, 242<br />

Gefäßchirurgie und Anästhesiologie<br />

35 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Schwalm-Eder Klinikum Homberg Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 102<br />

36 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Schwalm-Eder Klinikum Melsungen Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 76<br />

37 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Schwalm-Eder Klinikum Schwalmstadt Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 192<br />

38 <strong>Asklepios</strong> Stadtkrankenhaus Seesen Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 125<br />

39 <strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 133<br />

40 <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg Krankenhaus der Maximalversorgung 758<br />

41 <strong>Asklepios</strong> Fachklinik Stadtroda Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie 386<br />

42 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz Zentrum für Neurologie und Psychiatrie 196<br />

43 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Tiefenbrunn Fachkrankenhaus für Psychotherapie, Psychiatrie und psychosomatische Medizin 176<br />

44 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark Schwedt Krankenhaus der Schwerpunkt- und Maximalversorgung 507<br />

45 <strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 605<br />

46 <strong>Asklepios</strong> Kreiskrankenhaus Weißenfels Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 355<br />

47 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt I Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 128<br />

48 <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 331<br />

49 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie 173<br />

50 Anaheim General Hospital Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 100<br />

51 Bellflower Medical Center Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 144<br />

52 Buena Park Medical Center Fachkrankenhaus für Geriatrie 43<br />

53 Hawthorne Medical Center Fachkrankenhaus für Psychiatrie 52<br />

54 L. A. Metropolitan Medical Center Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 161<br />

55 Tustin Medical Center Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 177<br />

Akutkliniken – Klinikmanagement<br />

56 Salus Fachkrankenhaus Bernburg 1 Fachkrankenhaus für Psychiatrie/Psychotherapie 276<br />

57 Kreiskrankenhaus Eggenfelden Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 294<br />

58 Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 175<br />

59 Kreiskrankenhaus Simbach Fachkrankenhaus für Innere Medizin 140<br />

60 Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe 1 Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie 350<br />

2 ASKLEPIOS intern 33/2007


Das Unternehmen<br />

Akutnahe Rehakliniken – Klinikträgerschaft Anzahl Betten<br />

61 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach II Zentrum für Orthopädische und 269<br />

Rheumatologische Rehabilitation<br />

62 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Bad Salzhausen Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 190<br />

63 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling Rehabilitationszentrum für Neurologie, Orthopädie, 350<br />

Geriatrie und Kardiologie<br />

64 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Schildautal Seesen II Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 160<br />

65 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt II Fachklinik für Pneumologie, Onkologie, 290<br />

Dermatologie und Allergologie<br />

66 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Falkenstein Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 160<br />

Rehakliniken – Klinikträgerschaft<br />

67 <strong>Asklepios</strong> Burgseekliniken Bad Salzungen Fachklinik für Onkologie, Pneumologie und 270<br />

Orthopädie<br />

68 <strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad Schwartau Fachklinik für Orthopädie und Gynäkologie 220<br />

69 <strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Fachklinik für Orthopädie 173<br />

70 <strong>Asklepios</strong> Helenenklinik Bad Wildungen Fachklinik für Innere Medizin, Orthopädie, 140<br />

Urologie und Nephrologie<br />

71 <strong>Asklepios</strong> Fachklinik Fürstenhof Bad Wildungen Fachklinik für Herz-/Kreislauferkrankungen und Neurologie 228<br />

72 <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg Fachklinik für Onkologie 140<br />

73 <strong>Asklepios</strong> Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein Fachklinik für Innere Medizin und Orthopädie 120<br />

74 <strong>Asklepios</strong> Weserberglandklinik Höxter Fachklinik für Neurologische und Orthopädische Rehabilitation, 250<br />

Therapiezentrum für neuromuskuläre Erkrankungen<br />

Forensische Psychiatrie (Maßregelvollzug) – Klinikträgerschaft<br />

75 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Brandenburg 101<br />

76 <strong>Asklepios</strong> Klinik Forensische Psychiatrie Göttingen 63<br />

77 <strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Stadtroda 80<br />

78 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Teupitz 20<br />

79 <strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Hamburg Campus Ochsenzoll 178<br />

Forensische Psychiatrie (Maßregelvollzug) – Klinikmanagement<br />

80 Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Bernburg 1 137<br />

81 Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Uchtspringe 1 290<br />

Soziale Einrichtungen – Trägerschaft<br />

82 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Ahrensburg 83<br />

83 <strong>Asklepios</strong> Kurstift Bad Kreuznach 82<br />

84 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Reinfeld 87<br />

85 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim »Weserblick« 34<br />

86 Drogenambulanz Hamburg-Altona<br />

87 Drogenambulanz Hamburg-Harburg<br />

88 Drogenambulanz Hamburg-Högerdamm<br />

89 Drogenambulanz Hamburg-Wandsbek<br />

Soziale Einrichtungen – Management<br />

90 Salus Pflegeheim St. Georgii I 1 109<br />

91 Salus Pflegeheim St. Georgii II 1 48<br />

92 Salus Altenpflegeheim Uchstpringe 1 50<br />

93 Salus Kinder-und Jugendheim Schloß Pretzsch 1 121<br />

94 Salus Heim zur U-Haftvermeidung Torgau 1 14<br />

95 Salus Heim Gardelegen 1 39<br />

96 Salus Heim Uchtspringe 1 117<br />

97 Salus Kinder- und Jugendheim Jugend-Landhof Woltersdorf 1<br />

98 Salus Ambulanter Pflege- und Hauswirtschaftsdienst Magdeburg 1<br />

99 Soziotherapeutische Einrichtung Uchtspringe 11<br />

100 Intensiv Betreutes Wohnen Gardelegen 34<br />

Insgesamt zählen 100 Einrichtungen zum <strong>Asklepios</strong> Verbund, die ergänzt werden durch 37 Tageskliniken.<br />

1 Bei diesen Einrichtungen handelt es sich um das gesamte Management der landeseigenen Gesellschaft SALUS gGmbH.<br />

2 Einrichtungen mit Minderheitsbeteiligung und Managementvertrag.<br />

ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

www.asklepios.com


Patienten-Forum<br />

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ASKLEPIOS intern 33/2007<br />

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