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medtropoleAktuelles aus der Klinik für einweisende Ärzte - Asklepios

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Medtropole | Ausgabe 22 | Juli 2010<br />

Abb. 2: VWF Multimere bei einem Patienten mit „Kunst herz“ (2) und im normalen Plasma (1). Bei A handelt es sich<br />

um ein Gel mittlerer Auflösungsfähigkeit (gute Auftrennung <strong>der</strong> individuellen Oligomere in Triplets), bei B um ein<br />

Gel niedriger Auflösungsfähigkeit (bessere Darstellung des Verlustes großer Multimere). C stellt das Gel niedriger<br />

Auflösungsfähigkeit densitometrisch dar. Der Verlust <strong>der</strong> großen Multimere (Pfeil auf <strong>der</strong> Grenze zwischen großen<br />

und mittelgroßen Multimeren) ist eindeutig erkennbar.<br />

Abb. 3: Vergleich <strong>der</strong> VWF Multimere eines Patienten mit MGUS vom Typ IgG (4) und im normalen Mischplasma (3).<br />

Bei D handelt es sich um ein Gel mittlerer Auflösungsfähigkeit (gute Auftrennung <strong>der</strong> individuellen Oligomere in<br />

Triplets), bei E um ein Gel niedriger Auflösungsfähigkeit (bessere Darstellung des Verlustes großer Multimere). Eine<br />

Triplet-Struktur ist praktisch nicht vorhanden. Es handelt sich also um nicht-prozessierten VWF (zu kurze Verweildauer<br />

im Plasma). C stellt das Gel niedriger Auflösungsfähigkeit densitometrisch dar. Der Verlust <strong>der</strong> großen Multimere<br />

(Pfeil auf <strong>der</strong> Grenze zwischen großen und mittelgroßen Multimeren) ist eindeutig erkennbar.<br />

Klinische Symptome<br />

Leitsymptom des klassischen VWS ist die<br />

verlängerte Schleimhautblutung: Blutungen<br />

nach Zahnextraktion, Epistaxis, Blutungen<br />

<strong>aus</strong> dem Magen-/Darmtrakt und<br />

dem Urogenitalsystem sowie Blutungen<br />

nach arteriellen Punktionen und Blutungen<br />

nach Einnahme von Aggregationshemmern<br />

o<strong>der</strong> Coumarinen.<br />

828<br />

Diagnostik<br />

Zur Bestätigung eines erworbenen von<br />

Willebrand-Syndroms müssen zunächst die<br />

auch bei dem angeborenen VWS notwendigen<br />

Tests eingesetzt werden (Tab. 2 und 3).<br />

Der Verdacht auf eine erworbene Form er -<br />

for<strong>der</strong>t eine sorgfältige Erhebung <strong>der</strong> Eigenund<br />

Familienanamnese. Bei Verdacht auf<br />

ein erworbenes VWS, das durch Antikörper<br />

gegen den VWF <strong>aus</strong>gelöst ist, kommt<br />

die Suche nach diesen Antikörpern hinzu. [3]<br />

Spezifische o<strong>der</strong> unspezifische Autoantikörper, die<br />

zur Immunkomplexbildung und verstärkter Elimination<br />

des VWF führen<br />

■ Lymphoproliferative Erkrankungen<br />

■ Neoplasien<br />

■ Immunologische Erkrankungen<br />

Adsorption des VWF an maligne Zellklone o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Zelloberflächen<br />

■ Lymphoproliferative Erkrankungen<br />

■ Neoplasien<br />

■ Myeloproliferative Erkrankungen<br />

■ pathologischer Scherstress<br />

Verstärkte Proteolyse des VWF<br />

spezifisch<br />

■ Myeloproliferative Erkrankungen<br />

■ pathologischer Scherstress<br />

■ Urämie<br />

■ Ciprofloxacin<br />

unspezifisch (Plasmin)<br />

■ primäre Hyperfibrinolyse<br />

■ sekundäre Hyperfibrinolyse<br />

■ Lysetherapie<br />

Pathologischer Scherstress<br />

■ kongenitale Herzerkrankungen<br />

■ Aortenstenose<br />

■ Herzunterstützungssysteme<br />

■ Endokarditis<br />

■ Gefäßmalformationen<br />

(M. Osler, Kasabach-Merritt-Syndrom)<br />

■ schwere Arteriosklerose<br />

Vermin<strong>der</strong>te Synthese<br />

■ Unterfunktion <strong>der</strong> Schilddrüse<br />

Unbekannt<br />

■ Valproinsäure<br />

■ Viruserkrankungen<br />

■ Hepatopathien<br />

■ Amyloidose<br />

■ Glykogenspeicherkrankheit Typ 1<br />

Viruserkrankungen<br />

■ Turner-Syndrom<br />

Tab. 1: Pathogenetische Mechanismen bei verschiedenen<br />

Erkrankungen [6]<br />

A) Global- und Suchteste<br />

Eigen- und Familienanamnese<br />

(Blutungszeit)<br />

PFA-100 o<strong>der</strong> vergleichbare Instrumente<br />

aPTT<br />

Blutbild<br />

F VIII-Aktivität<br />

B) Spezifische Teste<br />

VWF-Antigen (VWF:Ag)<br />

Ristocetin cofactor Aktivität (VWF:RCo)<br />

Collagen Bindungskapazität (VWF:CB)<br />

C) Teste spezialisierter Laboratorien<br />

VWF Multimere<br />

VWF-Propeptid (VWF:AgII)<br />

Antikörper gegen den VWF<br />

Tab. 2: Teste zur Diagnostik des eVWS

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