medtropoleAktuelles aus der Klinik für einweisende Ärzte - Asklepios
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Abb. 1: Akutes epidurales Hämatom mit deutlich<br />
raumfor<strong>der</strong>ndem Effekt → Indikation zur sofortigen<br />
operativen Entlastung<br />
Klinische Versorgung<br />
Nach Sicherung <strong>der</strong> Vitalparameter stehen<br />
die neurologische Befun<strong>der</strong>hebung und<br />
Diagnostik ganz oben auf <strong>der</strong> Prioritätenliste.<br />
Die Indikation zum CCT nach Schädel-Hirntrauma<br />
besteht bei<br />
■ Bewusstseinsmin<strong>der</strong>ung<br />
■ neurologischen Defiziten, die auf eine<br />
Hirnbeteiligung hindeuten<br />
■ Krampfanfall<br />
■ Erbrechen<br />
■ stärkeren mnestischen Störungen<br />
■ Hinweisen auf eine Schädelverletzung<br />
■ Hinweisen auf eine Liquorrhoe<br />
■ Hinweisen auf eine Gerinnungsstörung<br />
(Marcumar!)<br />
Auch wenn <strong>der</strong> Patient am Unfallort<br />
bewusstseinsklar war und <strong>aus</strong> an<strong>der</strong>er<br />
Indikation, etwa zur Schmerztherapie,<br />
intubiert wurde, sollte die Indikation zum<br />
CCT großzügig gestellt werden, insbeson<strong>der</strong>e<br />
wenn die operative Versorgung an<strong>der</strong>er<br />
Verletzungen ansteht. Nicht zu unterschätzen<br />
ist das sekundäre Auftreten von<br />
Gerinnungsstörungen bei größerem Blut -<br />
umsatz. Auch bei unauffälligem primärem<br />
CCT sollte in so einem Fall eine CCT-Verlaufskontrolle<br />
erfolgen, wenn <strong>der</strong> Patient<br />
nicht zeitnah angemessen neurologisch<br />
(Extubation) untersucht werden kann.<br />
Bei Vorliegen eines unauffälligen CCT<br />
genügt beim bewusstseinsklaren Patienten<br />
die stationäre Überwachung über 24 Stunden.<br />
Ist <strong>der</strong> Patient intubiert und sediert,<br />
sollte er schnellstmöglich wach und extubiert<br />
werden, um eine klinische Überwachung<br />
zu ermöglichen.<br />
Zeigt ein auffälliges CCT eine epidurale,<br />
subdurale, intracerebrale o<strong>der</strong> subarachnoidale<br />
Blutung, ein Hirnödem, einen Hydrocephalus<br />
o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e potentiell le -<br />
bensbedrohliche Raumfor<strong>der</strong>ung, sollte <strong>der</strong><br />
Neurochirurgie<br />
Abb. 2: SHT mit diffusen Kontusionen ohne aktuellen größeren raumfor<strong>der</strong>nden Effekt und erhaltenen basalen<br />
Cisternen → intensivmedinische Überwachung, Kontroll-CCT nach 4-8 Stunden. Im Falle <strong>der</strong> prolongierten Beatmung<br />
ggf. Einlage einer Hirndrucksonde<br />
Fall immer einem Neurochirurgen demonstriert<br />
werden. Dieser kann gegebenenfalls<br />
die Indikation zur sofortigen operativen<br />
Intervention stellen o<strong>der</strong> eine Risikoeinschätzung<br />
und Empfehlung zu weiterem<br />
Monitoring, Therapiemaßnahmen und zur<br />
Prognose abgeben.<br />
Operative Intervention<br />
Bei einer intrakraniellen Raumfor<strong>der</strong>ung<br />
(v. a. bei subduralem, epiduralem o<strong>der</strong><br />
intracerebralem Hämatom) und unmittelbar<br />
lebensbedrohlichem Status ist eine<br />
sofortige neurochirurgische Entlastung<br />
notwendig. Wenige Minuten können in<br />
solchen Situationen über Leben, Tod o<strong>der</strong><br />
die Ausprägung einer irreversiblen Behin<strong>der</strong>ung<br />
entscheiden!<br />
Die Operationsindikation stellt <strong>der</strong> Neurochirurg<br />
anhand <strong>der</strong> Gesamtschau <strong>aus</strong> neurologischem<br />
und allgemein klinischem<br />
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