Leistungsvereinbarung - Albert Schweitzer Kinderdorf Hessen ev

Leistungsvereinbarung
Gemäß §§ 78 a ff SGB VIII und der „Hessischen Rahmenvereinbarung“
Zwischen:
Öffentlichem Träger der Jugendhilfe
Main-Kinzig-Kreis
Jugendamt
Eugen-Kaiser-Str. 9
63450 Hanau
und
Leistungserbringer
Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e. V.
Geleitstr. 66
63456 Hanau
Leistungsart
Wohngruppe für Kinder und Jugendliche Großkrotzenburg
Hilfe zur Erziehung; Heimerziehung und sonstige betreute Wohnformen § 27 i.V. mit §34 SGB VIII und § 41 SGB VIII
Die folgende Leistungsvereinbarung Seite 1 bis 30 gilt
von: 01.01.2004 bis: 31.12.2004
oder ab:
Öffentlicher Träger der Jugendhilfe Leistungserbringer
Datum; Ort Datum; Ort
Unterschrift
Stempel
Unterschrift
Stempel
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 1 18.01.2006

1. Träger/Einrichtung/Leistungsart
1.1. Name und Anschrift der
Einrichtung
1.1.1 Name und Anschrift des Ortes der
Erbringung des Leistungsangebotes
(sofern von 1.1 abweichend)
1.2 Träger
1.2.1 Einrichtungsträger
(Name, Anschrift, Rechtsform)
1.2.2 Trägerart
(öffentl. rechtl., freier, privater
Träger)
1.2.3 Trägergruppe oder Dachverband
(AWO, Caritas, Diakonie, DPWV, etc.)
1.3 Leistungsart
(Bezeichnung siehe § 8 Hess.
Rahmenvereinbarung)
1.4 Betreuungsform / Leistungsrahmen
Albert- Schweitzer-Kinderdorf
Wohngruppe für Kinder und Jugendliche
Humboldtstr. 14
63538 Großkrotzenburg
Albert-Schweitzer- Kinderdorf Hessen e. V.
Geleitstr.66
63456 Hanau
Freier gemeinnütziger Träger
DPWV
Hilfe zur Erziehung: Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform
§ 27 i. V. mit § 34 SGB VIII und § 41 SGB VIII
Stationäre Betreuung in der koedukativen, innengeleiteten Wohngruppe für
Kinder und Jugendliche)
9 Plätze
2. Junge Menschen, für die das Leistungsangebot bereitgestellt wird
2.1 Alter
2.1.1 Aufnahmealter
6 bis 14 Jahre
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2.1.2 Betreuungsalter
2.2 Geschlecht
2.3. Nationalität, Kulturkreis
2.4. Bedarfslage, aus welcher der
Hilfeanspruch erwächst
2.5 Notwendige Ressourcen
2.5.1 Des jungen Menschen
2.5.2 und seiner Familie
2.6. Ausschlüsse
2.6 Einzugsgebiet, sozialräumliche
Zuständigkeit
10 bis 18 Jahre, längere Betreuungszeit über § 41 möglich
Weiblich und männlich
International und interkulturell
• Kinder und Jugendliche aus Familien mit unterschiedlichen individuellen
und gesellschaftlichen Problemlagen, deren Eltern auf Grund von
aktuellen und chronischen Belastungen nicht in der Lage sind, ihre
Kinder angemessen zu erziehen und zu fördern
• Kinder und Jugendlichen mit unterschiedlichen Entwicklungsbedingten
Problemlagen (z. B. Sozialverhalten, Schulprobleme, Pubertätsprobleme,
Ablösungsschwierigkeiten), die zur Zeit nicht in der Familie leben können
oder wollen
• Kinder und Jugendliche mit traumatischen Erfahrungen (Gewalt,
Missbrauch, Vernachlässigung), die einen geschützten Rahmen
benötigen
• Minimale Beziehungsfähigkeit sowie ausreichende soziale und
kommunikative Fähigkeiten, um in einer Gruppe leben zu können
• Beschulbarkeit in öffentlichen Schulen muss mit Integrationshilfen
erreichbar sein oder
• Bereitschaft zur Entwicklung einer beruflichen Perspektive und Aufnahme
einer beruflichen Ausbildung oder Beschäftigung
keine
• Körperlich und geistig behinderte Kinder mit hohem pflegerischem und
betreuerischem Aufwand
• Kinder und Jugendliche mit akuten und schwerwiegenden neurologischpsychiatrischen
und psychischen Krankheiten und Störungen, die in
einem offenen Rahmen der Jugendhilfe überfordert sind (z.B. Sucht,
Schizophrenie, hohe Selbst- und Fremdgefährdung)
Bis 100 km Entfernung
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3. Ziele des Leistungsangebotes
3.1 Benennung des
Leistungsangebotes
3.2 Ziele der Hilfe gem. SGB VIII
Unterziele, Teilziele
§ 27 i.V. mit § 34 SGB VIII - Hilfe zur Erziehung;
- Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform
Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung § 41 SGB VIII
3.2.1.1 Entwicklungsförderung. von Kindern und Jugendlichen und
Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie
3.2.1.2 Rückkehr in die Familie oder
3.2.1.4. Lebensform auf längere Zeit und Vorbereitung auf selbständige
Lebensführung
3.2.1.5 Integration in Ausbildung und Beschäftigung
3.2.2.1 Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen
Die Erziehung in der Wohngruppe soll in enger Kooperation mit den Eltern
Sozialisationsleistungen ergänzen und teilweise zeitlich befristet
substituieren. Die pädagogische Arbeit in der Wohngruppe für Kinder und
Jugendliche basiert auf einem ganzheitlichen Konzept, sie ist aktiv,
raumgebend, aggressions- und angstlösend.
• Strukturierung des Alltags über Alltagsgestaltung und gemeinsame
Bewältigung in der Gruppe in allen Lebensbereichen (gemeinsame
Mahlzeiten, Hausaufgabenzeit, aktive und sinnvolle
Freizeitgestaltung, gesunde Lebensführung und Körperpflege)
• Einüben von altersentsprechender Selbständigkeit und
zunehmender Verantwortung im lebenspraktischen Bereich
(Wäsche, Kochen, Putzen, Umgang mit Geld)
• Befriedigung von Grundbedürfnissen nach emotionaler Sicherheit,
Akzeptanz und Vertrauen, verlässliche und tragfähige
Beziehungsangebote durch Erwachsene, Auseinandersetzung mit
alternativen Rollen und Vorbildern
• Besondere Entwicklungsförderung und Erziehung, Förderung von
Ressourcen, Stärken und Interessen der Kinder, Stärkung des
Selbstwertgefühls und der sozialen Identität, positives Sozial-,
Lern- und Leistungsverhalten, emanzipatorische Erziehung zu
Toleranz und Kritikfähigkeit im Austausch mit der Herkunftsfamilie,
individuelle schulische Förderung und Unterstützung bei der
Integration in die Schulen, Entwicklung von Konfliktfähigkeit und
adäquatem Umgang mit Affekten und Aufbau eines angemessenen
Konfliktverhaltens, Erziehung zu selbstbewusstem,
selbstbestimmtem und reflektiertem Handeln
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• Spezifische Hilfen für den Umgang mit Pubertät, Rollenfindung,
Sexualität, Identität)
• Bearbeitung von eigenen Problemen und traumatischen
Erfahrungen durch pädagogische und therapeutische Hilfen
• Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie, Partizipation der Eltern
an allen wichtigen Erziehungsfragen und Stärkung der elterlichen
Kompetenzen, Entwicklung von tragfähigen familiären Beziehungen,
Herstellen einer produktiven Kommunikation zwischen Kindern und
Eltern, Verringerung des Konfliktpotentials und Unterbrechen
destruktiver Interaktionsmuster, Verbesserung der
Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie, Förderung von
Problemlösungsfähigkeiten, Entwicklung und Aufbau eines sozialen
Netzes, Erschließung institutioneller Hilfen
3.2.1.2 Rückkehr in die Familie oder Ablösung von der Herkunftsfamilie
• Die Möglichkeit der Rückkehr in die Herkunftsfamilie bleibt bis zur
Verselbständigung eine zentrale Frage. Die Arbeitsweise der Gruppe
eröffnet eine Kooperation mit der Familie, die eine Rückführung
ermöglicht. (Wiederherstellung der Erziehungsfähigkeit der Familie,
Stabilisierung des Identifikations-, Status- und Gefühlsbezuges zu
den Eltern, Einbeziehung des sozialen Umfeldes)
• Je nach Fall und nach Alter der Kinder / Jugendlichen ist eine
Verselbständigung, Ablösung und Aussöhnung mit der
Herkunftsfamilie Ziel der Unterbringung.
3.2.1.4 Lebensform auf längere Zeit und Vorbereitung auf selbständige
Lebensführung
• Statt „Erziehung“ zunehmende Beratung und Begleitung von
Jugendlichen zur schrittweisen Übernahme von
Selbstverantwortung, Aufbau von Selbstkontrolle und von
selbständigem Handeln
• Gezieltes Training zur Verselbständigung durch Aufbau von
Fähigkeiten und Fertigkeiten (Kochen, Waschen, Umgang mit Geld,
Behörden)
• Unterstützung bei der Suche nach einer eigenen Wohnung oder einer
anderen selbständigen Wohnform
• Nach dem Auszug besteht die Möglichkeit des Betreuten Wohnens
durch das Flexible Team des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs
3.2.2.5 Integration in Ausbildung und Beschäftigung
• Entwicklung einer schulischen und beruflichen Perspektive,
Schulabschluss
• Unterstützung bei der Berufsvorbereitung und Berufsausbildung
außerhalb der Einrichtung
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4. Regelleistungsangebot/Struktur- und Prozessdaten der Einrichtung/des Dienstes
4.1. Strukturdaten der Einrichtung / des Dienstes
4.1.1. Standortaspekte
Großkrotzenburg ist eine kleine Gemeinde in unmittelbarer Nähe von Hanau.
Es gibt eine gute Infrastruktur. Sowohl der Stadtbus nach Hanau und
Aschaffenburg, als auch der Bahnhof mit Zugverbindungen nach Hanau,
Frankfurt und Aschaffenburg sind bequem zu Fuß zu erreichen.
Des Weiteren gibt es im Ort verschiedene Ärzte, Apotheken und vielfältige
Einkaufsmöglichkeiten.
Die Wohngruppe liegt in einem ruhigen Wohngebiet in einer Sackgasse.
Grundschule und Gymnasium sind vor Ort, weitere Schulformen gibt es im
vier Kilometer entfernten Hanau - Grossauheim, wohin die Kinder mit dem
Schulbus gelangen. Sportvereine, Jugendzentrum, Kirchengemeinde,
freiwillige Feuerwehr bieten Kindern- und Jugendlichen ein breites Spektrum
an Freizeitmöglichkeiten. Ferner gibt es in direkter Nähe einen großen
Badesee und ein weitläufiges Waldgebiet.
4.1.2. Organisationsstruktur Der Träger betreibt zwei Kinderdörfer an den Standorten Hanau und Wetzlar.
Jedes dieser Kinderdörfer bildet eine eigene organisatorische Einheit und
bietet differenzierte Jugendhilfeangebote an.
Zum Kinderdorf Hanau gehören neben dieser Wohngruppe für Kinder und
Jugendliche 2 weitere Wohngruppen für Kinder und Jugendliche mit jeweils 9
Plätzen, eine Wochengruppe mit 9 Plätzen, eine Inobhutnahme,
9 Familiengruppen als Außenwohngruppen mit 2-6 Plätzen, Betreutes
Wohnen, Außengeleitete Betreuung in Jugendappartements, 1 Tagesgruppe
und ambulante Angebote (FiM und Flexible Familienhilfe).
Eine Mitarbeiterin des Beratungsdienstes ist fest zugeordnet um regelmäßige
Fallgespräche durchzuführen und bei der Zusammenarbeit mit der
Herkunftsfamilie zu unterstützen bzw. diese Gespräche selbst zu moderieren.
Unser Fachdienst für Traumata mit Schwerpunkt „sexuelle Gewalt“ bietet
fachliche Unterstützung für die Mitarbeiterinnen und das Kind/den
Jugendlichen im Einzelfall.
Alle Wohngruppen sind in die Organisationsabläufe des Kinderdorfes Hanau
eingebunden und dem zuständigen Erziehungsleiter und dem
Einrichtungsleiter mit Dienst- und Fachaufsicht unterstellt. Über den
fachlichen Austausch im Einzelfall hinaus finden regelmäßige
Dienstbesprechungen, Klausurtage und Teambesprechungen unter
Beteiligung der Leitung statt
4.1.3 Personelle Ausstattung
4.1.3.1 in Heimen / Einrichtungen • 1 Gruppenleiterin (Dipl.- Sozialpädagogin)
• Dipl. - Sozialpädagoginnen
• Personalschlüssel 1 : 1.8 für den pädagogischen Bereich
• Hauswirtschaft/Reinigung 1:18
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• Beratungsdienst 1 : 30 (0,3 Stelle)
• Erziehungsleiter 1 : 36
• Fachdienst Traumata und therap. Leistungen 1 : 75
4.1.3.2 bei ambulanten Anbietern
4.1.4. Räumliche Ausstattung Die Wohngruppe Großkrotzenburg befindet sich in einem modernen
skandinavischen Drei-Giebelhaus (Baujahr 1985). Die Wohnfläche beträgt
296 m2.
Im Erdgeschoss steht dem Gruppenbetrieb ein großer offener Wohnbereich
zur Verfügung. Die Küche mit separatem Hauswirtschaftsraum, Esszimmer
und Wohnzimmer mit Kamin gehen fließend ineinander über. Des Weiteren
gibt es ein Mitarbeiterzimmer/-Büro, zwei Kinderzimmer, sowie zwei Bäder
mit Badewanne bzw. Dusche und WC. Im Dachgeschoss befinden sich weitere
fünf Kinderzimmer, zwei davon mit Balkon, ein Hausaufgaben – u. Spielraum
sowie zwei Bäder mit Dusche und WC, die von jeweils 2-3 Kindern
gemeinsam benutzt werden.
Im Untergeschoss liegen zwei weitere Kinderzimmer, ein Duschbad, eine
separate kleine Küche, ein Kühlraum, ein Abstellraum, eine Werkstatt mit
abgetrenntem Haustechnikbereich, die von Kindern- u. Jugendlichen genutzt
werden kann. Ferner einen großen Spielraum mit Tischtennisplatte und Lese-
o. Spielsofa, sowie einen großen Multifunktionsraum für Hausaufgaben,
Bastelaktionen, Besprechungen und Computerplätzen für Kinder. Das
gesamte Untergeschoss hat volle Raumhöhe und ist durch große Fenster und
Lichtgruben sehr hell, des Weiteren gibt es einen separaten Ein- u. Ausgang
nach draußen.
Das Haus hat drei große teilweise überdachte Terrassen, einen 639 m2
großen eingewachsenen Garten, einen direkt an das Haus angeschlossenen
Carport, der als Abstellplatz für die Gruppenfahrräder genutzt wird.
Außerdem gibt es vor dem Haus vier PKW Stellplätze.
4.1.5. Ernährung/Hauswirtschaft Die Ernährung und alle weiteren hauswirtschaftlichen Tätigkeiten erfolgen
dezentral.
Die päd. Mitarbeiter tragen hierfür die Verantwortung und die einzelnen
Verrichtungen gehören mit zu ihren Aufgaben. Zur Unterstützung ist eine
Hauswirtschaftskraft mit 0,5 Stelle tätig.
Die Hauswirtschaftskraft übernimmt nach Einzelabsprache pädagogische
Funktionen in Bezug auf einzelne Kinder durch Beteiligung von Kindern bei
hauswirtschaftlichen Tätigkeiten oder Beaufsichtigung im Einzelfall für kurze
Zeiträume.
Die Hauswirtschaftskraft ist bei Teambesprechungen themenbezogen
beteiligt. Durch die geringe Fluktuation bei diesen Mitarbeiterinnen ist sie
häufig auch neben der Mitarbeiterfamilie emotionaler Bezugspunkt für die
Kinder
4.1.6. Technischer Dienst
4.1.7. Sonstiges
Zuständig für Renovierung, Instandhaltung durch eigene Tätigkeit oder wenn
dies nicht möglich ist, durch Auftragsvergabe an Firmen. Unterstützung bei
der Pflege der Außenanlage, wenn die Grundstücksgröße dies erfordert.
Grundsätzlich ist der zum Haus gehörende Grundstücksbereich von den päd.
Mitarbeitern unter Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen zu pflegen.
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4.2. Prozessdaten der Einrichtungen / des Dienstes
4.2.1. Personelle Organisation
4.2.1.1. Pädagogische Betreuung Im Gruppendienst arbeiten Sozialpädagoginnen, Sozialarbeiterinnen,
Diplompädagoginnen und Erzieherinnen mit 5 Stellen. Die Betreuung erfolgt
rund um die Uhr das ganze Jahr über. Die Arbeitszeit teilt sich auf durch den
im Dienstplan geregelten Gruppendienst und andere Dienste.
• Ein(e) pädagogische(r) Mitarbeiterin beginnt den Doppeldienst
• ab 13 Uhr bis 18 Uhr,
• der (die ) 2. Mitarbeiterin beginnt den Dienst von 14 Uhr bis am nächsten
Morgen um 9 Uhr.
• Wochenenddienst: Freitag von 14 Uhr bis Samstag 12 Uhr;
Samstag von 12 Uhr bis Sonntag 11 Uhr,
Sonntag von 11 Uhr bis Montag 9 Uhr.
• In den Ferien läuft der Dienst jeweils ab 11 Uhr bis am nächsten Tag um
11 Uhr. Der Doppeldienst in den Ferien richtet sich nach den geplanten
Aktivitäten und der Gruppengröße.
In den Vormittagsstunden an den Werktagen in der Schulzeit ist die
Hauswirtschafterin auch als pädagogische Ansprechpartnerin für die Kinder
da, die früher aus der Schule kommen.
Der Doppeldienst in der betreuungsintensiven Zeit ermöglicht eine
strukturierte Ausdifferenzierung von Gruppen- und Einzelangeboten wie folgt:
• Intensive schulische Förderung, individuelle Ausgestaltung der
Hausaufgaben,
• Individuelle Begleitung Berufsbildender Maßnahmen (z.B.
Bewerbungstraining),
• Freizeitaktivitäten am Nachmittag, differenziertes Freizeitangebot,
häufig mit erlebnispädagogischen Elementen vorwiegend an den
Wochenenden und in den Ferien,
• Themenzentrierte Gruppenarbeit,
• Geschlechtsspezifische Angebote,
• Intensive Gesprächsangebote,
Teamstruktur:
Pädagogische Mitarbeiterinnen:
• Pädagogische Betreuung der gesamten Gruppe
• Verantwortliche(r) pädagogische(r ) Mitarbeiterin
Gruppenleitung:
• Pädagogische Betreuung der gesamten Gruppe
• Leitungsaufgaben
4.2.1.2. Sonstige Dienste Beratungsdienst:
Der Beratungsdienst steht in Stabsfunktion zur Einrichtungsleitung. Er
untersteht dem Einrichtungsleiter und arbeitet in kollegialer Kooperation mit
den Erziehungsleitern zusammen.
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Der Beratungsdienst unterteilt sich in
• Fachdienst für systemische Beratung
• Fachdienst für Beratung bei sexueller Gewalt gegen Kinder und
Jugendliche
Der Beratungsdienst besteht aus einem multiprofessionellem Team.
Grundausbildungen sind: Dipl.-Psychologin, Dipl.-Pädagogin, Dipl.-Soziologe,
Dipl.-Sozialpädagogin.
Alle Mitarbeiterinnen verfügen über eine systemische Zusatzausbildung und
einzelne Mitarbeiterinnen über individual therapeutische
Zusatzausbildungen.
Der Beratungsdienst ist als Team und übergreifender Dienst
zusammengefasst, um die Arbeit zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Er
nimmt Einfluss auf die Prozessabläufe in der Einrichtung.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Beratungsdienst und den Gruppen bzw.
den pädagogischen Teams ist verpflichtend und personell zugeordnet.
Die Beratung der Gruppen umfasst regelmäßige Fallgespräche nach einem
systemischen Konzept mit dem jeweiligen gesamten Team im Rhythmus von
drei bis vier Wochen.
Schwerpunkt des Fachdienstes für systemische Beratung ist, das gesamte
Lebensfeld des Kindes zu reflektieren. Regelmäßige Arbeitsmethoden sind:
Systemanalyse (Genogramm, Family-Map, Beschreibung der
Familiendynamik, Beschreibung des Problemsystems) Hypothesenbildung,
Strategienbildung hinsichtlich pädagogischem Handelns mit dem Kind und
der Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie.
Der Beratungsdienst hat zu allen Herkunftsfamilien Kontakt und führt in
Absprache mit der Gruppe Beratungsgespräche mit der Familie. Die Ziele und
Inhalte werden mit den Beteiligten ( Jugendamt, Eltern) geklärt. Die Intervalle
der Gespräche richten sich danach aus.
Durch die Arbeitsschwerpunkte des Fachdienstes: Beratung der Gruppen in
Form von systemischen Fallbesprechungen, Federführung in der Arbeit mit
der Herkunftsfamilie des Kindes sowie die Berücksichtung des Kontextes
Institution ASK und weiterer größerer Systeme wird das Kind in seinem
Gesamtsystem gesehen, um ihm so hilfreiche Entwicklungschancen bieten zu
können. Indem alle am Erziehungsprozess Beteiligten einen gemeinsamen
Auftrag und ein gemeinsames Ziel formulieren und Loyalitätskonflikte
zwischen ASK und der Herkunftsfamilie für das Kind möglichst
spannungsarm gehalten werden, kann das Kind sich auf sich selbst und
seinen Entwicklungsweg konzentrieren.
Der Fachdienst Traumata bietet den Gruppen und betroffenen Kindern und
Jugendlichen Unterstützung bei traumatischen Erlebnissen, insbesondere
nach sexueller Gewalt an. Er beteiligt sich bei der Hilfeplanung und allen
pädagogischen Planungen hinsichtlich dieses Problembereichs.
Der Fachdienst ist organisatorisch dem Beratungsdienst zugeteilt.
• Fachliche Federführung in allen Missbrauchsfällen
• Teambegleitung und Beratung in pädagogischen Fragen
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• Verantwortlich für die Entwicklung und Sicherung von
Qualitätsstandards in der Hilfe gegen sexuelle Gewalt
- Leitung des Qualitätszirkels
4.2.1.3. Leitung Fach- und Dienstaufsicht erfolgt durch die Einrichtungsleitung des
Kinderdorfes Hanau und der zuständigen Erziehungsleiterinnen, die auch für
Entwicklungsaufgaben zuständig sind.
Die Alltagentscheidungen (einschl. Finanzen, durch Budget vorgegeben)
werden von den päd. Mitarbeiterinnen unter Führung der Gruppenleiterinnen
der Gruppen getroffen. Bei Krisenverläufen, Aufnahmeverfahren,
Hilfeplanung, Rahmenabsprachen ist die zuständige ErziehungsleiterIn
federführend beteiligt. Personalfragen, Konzeptfragen bzw. Evaluation von
Konzepten, Budgetzuordnung besondere Krisenverläufe, administrative
Aufgaben ist die Einrichtungsleitung beteiligt.
4.2.1.4. Verwaltung Die Verwaltung des Kinderdorfes übt Teilaufgaben der Gesamtverwaltung
aus, und zwar alle Aufgaben, die sich auf ein einzelnes Kind oder die
Alltagsbewältigung der Gruppe beziehen. (Entgeltabrechnung mit den
Kostenträgern, Berichts- und Dokumentationswesen über
Entwicklungsverläufe, allgemeiner Schriftverkehr der Einrichtung, Barkasse,
Teile der Personalverwaltung, erste Kontaktstelle für externe Nachfragen,
Vorarbeiten für die Buchführung und Gehaltsbuchhaltung , Bewirtschaftung
von Gästen oder bei Veranstaltungen, Beschaffung von Materialien usw.).
Die Verwaltungsmitarbeiterinnen haben eine zentrale Bedeutung für alle
Mitarbeiter. Sie verfügen über die alltäglichen Informationen (z.B.
Anwesenheit und Abwesenheit von Mitarbeitern und Kindern,
Termingestaltung der übergreifenden Mitarbeiter, Nebenkosten usw.).
Die konkreten Verwaltungsaufgaben, die in der Gruppe anfallen (
Gruppenetat, Taschengeld, Kleidergeldkonto, interner Schriftverkehr,
Dienstplan usw.) werden von der Familiengruppenleiterin oder den
pädagogischen Mitarbeitern durch Delegation durchgeführt. Die Kinder
werden angemessen beteiligt.
4.2.1.5. Technischer Dienst Pflege des Außengeländes, wenn wegen der Größe des Geländes eine
Unterstützung der pädagogischen Mitarbeiter notwendig ist. Instandhaltung
von technischen Anlagen und Renovierungen. In Einzelfällen und Absprache
mit der Erziehungsleitung beteiligen Sie Jugendliche bei diesen Arbeiten in
Fällen von Schadenswiedergutmachungen oder Überbrückungen bei
beruflichen Übergängen
4.2.1.6. Hauswirtschaft Die Hauswirtschafterin ist der Gruppenleiterin unterstellt und erledigt ihre
Aufgaben nach Rahmenabsprachen mit dem Erzieherteam. Viele
Verrichtungen werden gemeinsam unter Einbeziehung der weiteren
pädagogischen Mitarbeiterinnen und der Kinder / Jugendlichen durchgeführt.
Die Hauswirtschafterin ist zuständig für:
Einkauf und Bevorratung von Lebensmitteln und Haushaltsartikeln
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4.2.1.7. Sonstiges
Die Hauswirtschafterin besorgt die Großeinkäufe. Kleinere Einkäufe werden
von den Jugendlichen selber durchgeführt.
Bereitstellung von 5 warmen Mahlzeiten pro Woche (Werktage Schulzeit)
Die Jugendlichen werden bei der Planung des wöchentlichen Speisezettels
beteiligt. Einzelne können unter Anleitung der Hauswirtschafterin bei der
Zubereitung der Mahlzeiten helfen. Frühstück und Abendessen und die
dazugehörigen Reinigungsarbeiten und die Entsorgung des Hausmülls
werden von den Jugendlichen eigenverantwortlich vorbereitet bzw.
durchgeführt. Die Organisation (abwechselnde Beteiligung aller
Jugendlichen) und nötige Hilfestellung übernimmt das Team
Unterstützung der Gruppe bei festlichen Anlässen
Bei festlichen Anlässen (Geburtstag, Sommerfest. o.ä.) sprechen die
Hauswirtschafterin, das Team und die Jugendlichen sich ab und teilen die
zusätzlichen Arbeiten unter sich auf.
Grundreinigung des Hauses
Die Jugendzimmer und Bäder werden von den Kindern (entsprechend dem
Alter) Jugendlichen selbst regelmäßig gereinigt (Dafür gibt es wöchentlich
zwei feste Termine). Das Team beteiligt sich an diesen Arbeiten und gibt,
wenn nötig Hilfestellung. Die Reinigung der Flure und Gemeinschaftsräume
führen die Jugendlichen täglich abwechselnd durch. Die Hauswirtschafterin
ist für den hygienischen Zustand des Kochbereichs und der Speisekammer
sowie für die Grundreinigung des Hauses verantwortlich.
Pflege und ggf. Erneuerung der Küchenausstattung
Die Hauswirtschafterin pflegt die Arbeitsmittel und Geräte (Herd- und
Kühlschrankreinigung, Entkalkung von Elektrogeräten). Sie kümmert sich um
die Organisierung notwendige Reparaturen und sorgt in Absprache mit dem
Team dafür, dass die Küchenausstattung komplett ist.
• Musikalische Förderung
• Heilpädagogisches Reiten
• Motopädagogik
Musikalische Förderung als internes Angebot:
Allgemeine musikalische Förderung in Gruppen zur Förderung von
Wahrnehmung, Motorik, Kreativität, Sozialverhalten, innerer Ruhe durch
Klang-, Rhythmus- sowie Gruppenerlebnisse.
Einzelförderung am Instrument (i.d.R. Keyboard oder Gitarre) als
• Motivations- und Erprobungsphase
• langfristige Förderung durch Unterricht
• Mitwirkung in einer Musikgruppe mit dem Ziel von kleinen Aufführungen
Die allgemeine musikalische Förderung in Gruppen und die Einzelförderung
am Instrument in der Erprobungsphase sowie die Teilnahme in einer
Musikgruppe erfolgt über Eigenmittel des Vereins.
Eine langfristige Unterrichtung ist nur über Nebenkosten möglich. Das
interne Angebot kann bei Kindern und Jugendlichen erfolgen, die noch nicht
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die Fähigkeit haben, externe Angebote wahrzunehmen.
Räume, auch für Schlagzeugunterricht stehen zur Verfügung. In der
Erprobungsphase ist noch kein eigenes Instrument erforderlich.
Heilpädagogisches Reiten:
In der Außenwohngruppe Eckardroth werden Elemente des heilpädagogischen
Reitens gruppenübergreifend angeboten. Dieses Angebot richtet sich
besonders an Kinder mit motorischen Störungen. Auch dieses Angebot wird
über Eigenmittel finanziert.
Motopädagogik:
Im Kinderdorf Hanau werden regelmäßig motopädagogische Kleingruppen
und Einzelförderung durchgeführt.
4.2.2 Leitlinien der sozialpädagogischen Leistung und deren Umsetzung / Methodische Orientierung
4.2.2.1. Leitbild/Leitlinien • Beachtung und Orientierung an den kindlichen/jugendlichen
Grundbedürfnissen nach Angenommensein, Vertrauen, Geborgenheit und
Sicherheit entsprechend den jeweiligen Alters- und Entwicklungsstufen
• Partizipation von Kindern, Jugendlichen, Herkunftsfamilie und
Mitarbeitern
• Familienorientierung, das Kind und den Jugendlichen in seinen
Beziehungen zur Herkunftsfamilie sehen und diese für eine positive
Entwicklung des Kindes/Jugendlichen einzubeziehen.
• Respekt und Achtung vor den Kindern und ihrer Herkunftsfamilie, ihrer
Individualität und Lebensgeschichte. Alle Hilfen sind ressourcenorientiert
und haben eine ergänzende und keine ersetzende Funktion.
Verantwortung der Sorgeberechtigten stärken und nicht nehmen.
• Kooperationspartnerschaft mit Sorgeberechtigten und zuständigem
Jugendamt
• Zielorientiertes und überprüfbares Handeln durch fachliche Kontrolle
• Transparenz der Mitarbeiter unserer Einrichtung untereinander und
gegenüber Kindern/Jugendlichen, Herkunftsfamilie und Jugendamt
4.2.3.2. Umsetzung
• Toleranz hinsichtlich kultureller und individueller Unterschiede im
Verhalten und Denken
• Hintergrund unserer Wertorientierung sind die Verwirklichung von
Menschenrechten, die Beachtung der Würde des einzelnen Menschen und
ein sorgsamer Umgang mit der Natur.
Das folgende Schema beschreibt die Standards des Regelfalls. Im Einzelfall
muss das Verfahren aus sehr unterschiedlichen Gründen modifiziert und der
entsprechenden Situation angepasst werden.
Das Aufnahmeverfahren soll alle Beteiligten in die Lage versetzen, eine
qualifizierte und tragfähige Entscheidung zu treffen. Ziele, konkrete
Maßnahmen und Zeitabläufe münden in einen Kontrakt als Grundlage für die
weitere Hilfeplanung.
Das Aufnahmeverfahren soll andererseits keine formale Hürde darstellen und
muss insbesondere dem notwendigen Zeitablauf einer notwendigen
Heimunterbringung angepasst werden. Vorgeschaltete
Informationsgespräche, Hausbesuche bei der Familie oder Gespräche in der
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Aufnahmeverfahren
ASK = Albert-Schweitzer-
Kinderdorf
JA= Jugendamt
EZL = ErziehungsleiterIn
BD - FSB= Fachdienst:
systemische Beratung
GL = GruppenleiterIn
VPM = verantwortliche
pädagogische MitarbeiterIn
BD - FT= Fachdienst Trauma:
Schwerpunkt sexuelle Gewalt
FGL = Familiengruppenleiterin
Kinder- und Jugendpsychiatrie usw. sind im Einzelfall möglich.
Handlung Beteiligt Entscheidung Zeit
Aufnahme-Anfrage JA < EZL
telefonisch
Prüfung der
Aufnahmeunterlagen
Entscheidung über
Einladung
EZL, FGL, BD-
FSB, VPM
BL, GL und BD
–FSB
Aufnahmegespräch JA, Eltern u. a.
Sorgeberechtigt
e, Kind/
Jugendlicher,
BL, GL, VPM,
BD – FSB
ggf. BD - FT
Aufnahme-
Entscheidung
JA, Eltern u. a.
Sorgeberechtigt
e, Kind/
Jugendliche/r,
ASK
Aufnahmetag Eltern, Kind/
Jugendliche/r,
VPM
EZL: Einleitung eines
Aufnahme-Verfahren
Anmerkung:
Das Aufnahmeverfahren beschreibt die Standards des Regelfalls. Unter
besonderen Bedingungen erfolgt eine flexible Anpassung an die jeweiligen
Gegebenheiten.
Inhalte des Aufnahmegespräches
1. Anwärmphase - Joining
- Vertrauen aufbauen, Wertschätzung
der Familie gegenüber, auch gegenüber
der Entscheidung Heimunterbringung
- Selbstverständnis und Haltung der
Einrichtung:
Vorstellungen austauschen über die
Zusammenarbeit zwischen ASK und der
Herkunftsfamilie,
- Familienorientierung
sofort
Rückmeldung an EZL zeitnah
BL
Vorabsprachen über
eine Aufnahme und
erste Zielabsprachen
Übereinstimmung
aller Beteiligter
zeitnah
zwei –
drei Tage
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 13 18.01.2006

Umsetzung
Die Eltern bleiben die leiblichen Eltern und
sind für die Entwicklung ihrer Kinder
weiterhin sehr wichtig und auch
verantwortlich.
- Vorstellen der Gruppe
Informationen über die Rahmenbedingungen,
Kinder-/Jugendlichengruppe, Größe,
Mitarbeiter, Besuchs- und
Kontaktmöglichkeiten, Ort etc.
Zimmer und Haus vorstellen
2. Sichtweisen der Beteiligten
Welche Gründe gibt es für die Unterbringung in der Wochengruppe?
Wie kommen Sie hierher? Wie kommt es,
dass Sie hier sitzen?
Was denken die verschiedenen Beteiligten
darüber? Wer hatte die Idee?
Vor- und Nachteile, Erwartungen und
Befürchtungen
3. Lösungsideen aus Sicht aller:
Welche Lösungsschritte wurden schon
gemacht, welche waren hilfreich, welche
weniger, warum, welche Lösungsschritte
sollten bis wann gemacht werden?
4. Ziele der Maßnahme aus der Sicht aller
Beteiligten, Kind, Familie, ASD, etc
Wer will was? Von wem? Wie viel? Ab wann?
Bis wann? Wozu?
Welche weiteren Förderungsmaßnahmen
braucht das Kind?
Welche Helfersysteme unterstützen die Familie
z.Z. noch?
5. Zeitdimension, voraussichtliche Dauer der
Fremdunterbringung
6. Entwicklungsgeschichte des Kindes und seiner
Familie
Welche besonders positive und welche besonders schwierige
Entwicklungen gab es bei dem Kind und seiner Familie?
7. Welche Schule ist zuständig, welche
Schulentwicklung gibt es ?
8. Verabredungen über das weitere Vorgehen,
Entscheidungsprozess
Alle am Prozess Beteiligten geben nach einigen Tagen Rückmeldung
an da JA über ihre Entscheidung.
Wenn Aufnahme ja, werden konkrete weitere
Schritte für eine "gute" Aufnahme
abgesprochen
9. Formale Vereinbarung:
Was das Kind, die Gruppe bei
Aufnahme braucht
Absprachen mit dem Jugendamt und der
Familie über das weitere Vorgehen.
10. Absprachen zum Aufnahmetag des Kindes:
- Das Kind wird von seinen Eltern gebracht
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 14 18.01.2006

Aufsichtspflicht,
Gesundheit
Gestaltung der
Beziehung/emotionalen
Ebene
- Gestaltung des Aufnahmetages durch/mit Beteiligung der
Eltern
- Mit den Eltern wird ein erster Termin für ein
Elterngespräch vereinbart
- Verabredung für das erste Hilfeplangespräch nach ca. sechs
Wochen
Die Aufsichtspflicht ist jederzeit gewährleistet durch die innengeleitete
Wohngruppe. Bei Betreuung in Appartements wird die Aufsichtspflicht alters-
und entwicklungsgemäß angepasst
Gesundheit
- Motivierung und Anleitung zu gesunder Lebensführung und
regelmäßiger Körperpflege (Ernährung, Sport,
Sexualaufklärung, Drogenmissbrauch usw.)
- Ernährung: regelmäßige Mahlzeiten, Versorgung sowohl durch
Hauswirtschaftlerin als auch durch päd. Mitarbeiterinnen.
Gemeinsames Kochen mit Kindern und Jugendlichen )je nach
Alter : Planung, Einkauf, Umsetzung)
- Nach der Aufnahme eines Kindes oder Jugendlichen wird
zeitnah eine medizinische Erstuntersuchung durchgeführt
- In Absprache mit den sorgeberechtigten Eltern regelmäßige,
zum Teil begleitete Zahnarztbesuche bzw. U-Untersuchungen,
Begleitung zu Ärzten in Krankheitsfall und Psychotherapeuten
- Anleitung der Jugendlichen zum selbständigen und
selbstverantwortlichen Umgang mit Gesundheit und
Arztbesuchen
- Pflege bei Erkrankung, Besuche und Einzelgespräche bei
Klinikaufenthalten
In der Wohngruppe für Kinder- u. Jugendliche Großkrotzenburg ist das
Miteinander geprägt durch einen wertschätzenden, die individuellen
Bedürfnisse und Grenzen respektierenden Umgang zwischen pädagogischen
Mitarbeiterinnen und Kinder- u. Jugendlichen.
Der Schichtdienst der fünf Mitarbeiterinnen bietet Kindern ein
Beziehungsangebot mit wechselnden Personen. Die Gruppe ermöglicht somit
besonders jüngeren Kindern, die aufgrund ihrer Sozialisation nicht in der
Lage sind, zu enge Beziehungen auszuhalten, die Wahlmöglichkeit zwischen
Nähe und Distanz.
In der Menge und dem Wechsel der Bezugspersonen liegt für Kinder die
Chance in lockeren Beziehungen mit Nähe und Distanz experimentieren zu
dürfen und dabei Kontinuität und Stabilität zu erfahren. Darüber hinaus
erleben sie unterschiedliche Rollenvorbilder und Persönlichkeiten, die Modelle
dafür stehen.
Für jedes Kind in der Gruppe gibt es eine verantwortliche pädagogische
Mitarbeiterin, die neben dem gesamten Team im besonderen
Ansprechpartnerin sein kann, die Eltern- u. Familiearbeit mitgestaltet,
Kontakte zur Schule pflegt, Einzelkontakte, Gespräche und Freizeitaktionen
anbietet. Ihre Aufgabe ist es vornehmlich die jeweiligen
Beziehungsqualitäten eines Kindes dessen Entwicklungsprozess im Blick zu
haben.
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 15 18.01.2006

Gestaltung des Alltags
Tagesablauf
Mahlzeiten
Die Mahlzeiten dienen nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern sind soziale
Ereignisse, die den Tag strukturieren helfen. Durch Bereitstellung einer
regelmäßigen und umfassenden Versorgung wird eine kommunikative
Atmosphäre hergestellt, in der man sich angenommen fühlt.
Selbstverständlich ist die Anleitung zu zivilisiertem Essverhalten und –
manieren. Die Mahlzeiten sind eine gemeinsame Sache, bei der Betreuer,
Kinder und Jugendliche mithelfen.
Mittag- und. Abendessen sind gemeinsame Mahlzeiten mit verbindlicher
Teilnahme.
Hausaufgaben-/Lernzeit
In der Schulzeit gibt es im Anschluss an das Mittagessen (14.00) 1 Stunde
verbindlicher Lernzeit. Hier werden die Hausaufgaben erledigt und geübt. Wo
nötig wird Hilfestellung gegeben und kontrolliert. Ziel ist die selbständige
Bewältigung schulischer Pflichten.
Um die Jugendlichen individuell und gezielt fördern zu können, ist die Gruppe
in der Schulzeit nachmittags grundsätzlich doppelt besetzt.
Dienste
Um die für eine selbständige Lebensführung nötigen Fertigkeiten einzuüben,
werden die Kinder
/ Jugendlichen abwechselnd an verschiedenen Haushaltspflichten beteiligt.
In diesen Gemeinschaftsdiensten lernt der einzelne Jugendliche zusätzlich
die Regeln des sozialen Miteinanders. Die Beteiligung der Kinder und
Jugendlichen entspricht ihren Fähigkeiten und ihrem Alter.
Selbstverständlich helfen auch die Betreuer mit.
Verschiedene haushaltliche Arbeiten werden unter den Kindern und
Jugendlichen aufgeteilt, so dass jeder täglich einen Dienst zu erledigen hat.
Ziel ist die selbständige Erledigung von Pflichten. An Wochenenden kocht ein
Betreuer zusammen mit einem Jugendlichen für die Gruppe.
Eigenverantwortlichkeiten
Die Kinder und Jugendlichen sind für ihre Kleiderpflege sowie für die
regelmäßige Reinigung ihres Zimmers selbst verantwortlich
(altersentsprechend). Teilen sich zwei Kinder / Jugendliche ein Bad, so wird
es abwechselnd von beiden geputzt. Die Jugendlichen haben selber dafür zu
sorgen, rechtzeitig aufzustehen, um pünktlich in ihrer Schule oder an ihrem
Ausbildungsplatz anzukommen. Nur wo Altersentsprechende Fähigkeiten
fehlen, hilft der Betreuer durch zusätzliche Kontrolle. Auch hier ist das Ziel
eine selbstverantwortliche Lebensführung.
Wochenstruktur
Eine feste Wochenstruktur dient dazu bestimmte Aufgaben zu festen
Terminen zu installieren. (Beispiel: an einem Tag in der Woche wird das Bett
frisch bezogen, an zwei Tagen werden die Bäder geputzt.) Jeder Jugendliche
hat einen verbindlichen Tag pro Woche, um seine Wäsche zu waschen.
Die Woche wird nicht nur durch Aufgaben strukturiert, sondern auch durch
Projekte (Sport, Kreatives Gestalten, Mädchen/Jungengruppe etc.), die von
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 16 18.01.2006

Gestaltung der Freizeit
Gestaltung der
schulischen und
beruflichen Förderung
und des nachschulischen
den Mitarbeitern an einem Termin pro Woche angeboten werden. Hinzu
kommen Einzelgespräche mit dem jeweils verantwortlichen Pädagogischen
Mitarbeiter und eine Gruppensitzung, an der alle Kinder / Jugendlichen
teilnehmen.
Hier lernen sie ein gemeinsames Aushandeln von Positionen. Sie können
Themen und Ideen einbringen und Kritik üben. Die Freizeitgestaltung und die
Einteilung der Dienste für das Wochenende werden hier besprochen. Reihum
wird Protokoll geschrieben.
An jedem zweiten Wochenende in der Schulzeit und während eines Teils der
Schulferien fahren die Kinder und Jugendlichen zu ihren Familien, soweit dies
möglich ist. Im Sommer findet eine zweiwöchige Gruppenfreizeit statt, dazu
noch zwei Ausflüge mit Übernachtungen an langen Wochenenden.
Wenn dies pädagogisch sinnvoll erscheint, sind nach Absprache weitere
Beurlaubungen möglich.
Innerhalb der Wohngruppe bestehen verschiedene Möglichkeiten der
Freizeitgestaltung
• Gesellschaftsspiele
• Billard und Tischfußball
• Arbeiten in der Werkstatt
• Fahrradwerkstatt
• künstlerische Betätigungen
• Bücher lesen
• PC
• Fernsehen
• Freizeitangebote an Wochenenden
• Schwimmen
• Wandern
• Klettern
• Eislaufen
• Fahrradtouren
• Besuche von Kino, Museen, Festen usw.
Ferienangebote
• Rad- und Wandertouren,
• Kajak und Klettern
• Städtetour
• „Erholungsurlaub“
Diese Angebote dienen der Förderung einer aktiven und sinnvollen
Freizeitgestaltung durch die Jugendlichen selbst.
Weiterhin wird durch die Wohngruppe das Interesse der Jugendlichen an der
Freizeitgestaltung innerhalb der Vereine gefördert und unterstützt.
Die Kinder besuchen je nach Leistungsvermögen verschiedene öffentliche
Schulen in der Umgebung. Mit den Klassen- und Fachlehrern bauen wir nach
Möglichkeit eine enge Zusammenarbeit auf, so dass bei Schuleschwänzen,
Nichterledigung von Hausaufgaben, Unklarheiten bei der Aufgabenstellung
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 17 18.01.2006

Bereichs etc. schnelle, auch telefonische Rückmeldungen möglich sind.
Beteiligung der Kinder
und Jugendlichen
Einbindung des
familiären Umfeldes
Die Hausaufgaben werden im Anschluss an die Mittagspause gemacht.
In welcher Form die Hausaufgabenerledigung stattfindet, wird im Team
jeweils für das Kind individuell festgelegt, oft im intensiven Verhandeln mit
Kind und Schule.
Die Arbeitszeit am Mittag ist für alle Kinder/Jugendlichen verbindlich, wer
keine Hausaufgaben aufhat, muss lernen oder lesen.
Die Kinder und Jugendlichen finden bei den Mitarbeitern Unterstützung bei
der Berufsfindung, indem diese Besuche beim Arbeitsamt vorbereiten und
begleiten, bei der Suche von Praktika helfen, soweit dies erforderlich ist etc.
Ist ein Jugendlicher in einer Ausbildung oder Berufsfördernden Maßnahme,
kümmert sich der verantwortliche Pädagogische Mitarbeiter darum, dass er
pünktlich und regelmäßig erscheint. Er hält in Abständen Kontakt zu
Ausbildern und Lehrern, um bei auftretenden Schwierigkeiten frühzeitig
intervenieren zu können oder Alternativen zu finden. Den Stand der
beruflichen Ausbildung dokumentiert er gegenüber dem Jugendamt.
Die Kinder und Jugendliche werden altersgemäß an allen Angelegenheiten,
die sie persönlich betreffen oder die das Gruppenleben betreffen, beteiligt.
Dies findet in spontanen und geplanten Einzelgesprächen und
Gruppenbesprechungen statt. Des weiteren sind die Kinder und Jugendlichen
an Gesprächen mit der Herkunftsfamilie und an Hilfeplangesprächen
beteiligt.
Die Einbindung des familiären Umfeldes ist ein wesentlicher konzeptioneller
Bestandteil. In jedem Einzelfall wird kontinuierlich geprüft, ob durch eine
Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie eine Rückführungsmöglichkeit
erarbeitet werden kann. Der konzeptionelle Schwerpunkt der Gruppe ist im
Stellenplan berücksichtigt.
Es findet eine regelmäßige und geplante Zusammenarbeit mit der
Herkunftsfamilie statt. Die pädagogischen Mitarbeiter in der Gruppe werden
hierbei durch den Beratungsdienst unterstützt
Die Zusammenarbeit mit der Familie ist vielfältig. Sie reicht von Telefonaten
bei wichtigen Ereignissen bis zu Absprachen, Besuchen in der Gruppe,
Besuche im Haushalt der Familie, Feste in der Gruppe oder der Einrichtung
und geplanten Familiengesprächen unter Federführung des
Beratungsdienstes.
Unsere Haltung den Eltern gegenüber ist von Respekt und Wertschätzung
geprägt, die den Zugang zu den Eltern erst ermöglicht. Das Verständnis für
die Situation der Eltern und deren eigene Problematik erleichtert die
Zusammenarbeit und hat eine positive Auswirkung auf die
Identitätsentwicklung des Kindes.
Die Einbindung des familiären Umfeldes ist ein wesentlicher konzeptioneller
Bestandteil. In jedem Einzelfall wird kontinuierlich geprüft, ob durch eine
Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie eine Rückführungsmöglichkeit
erarbeitet werden kann. Der konzeptionelle Schwerpunkt der Gruppe ist im
Stellenplan berücksichtigt.
Es findet eine regelmäßige und geplante Zusammenarbeit mit der
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 18 18.01.2006

Einbindung des
familiären Umfeldes
Herkunftsfamilie statt. Die pädagogischen Mitarbeiter in der Gruppe werden
hierbei durch den Beratungsdienst unterstützt
Die Zusammenarbeit mit der Familie ist vielfältig. Sie reicht von Telefonaten
bei wichtigen Ereignissen bis zu Absprachen, Besuchen in der Gruppe,
Besuche im Haushalt der Familie, Feste in der Gruppe oder der Einrichtung
und geplanten Familiengesprächen unter Federführung des
Beratungsdienstes.
Unsere Haltung den Eltern gegenüber ist von Respekt und Wertschätzung
geprägt, die den Zugang zu den Eltern erst ermöglicht. Das Verständnis für
die Situation der Eltern und deren eigene Problematik erleichtert die
Zusammenarbeit und hat eine positive Auswirkung auf die
Identitätsentwicklung des Kindes.
Unsere systemische Grundüberlegung ist die, dass unsere pädagogische
Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen nur dann konstruktiv verläuft, wenn
wir die Eltern aktiv in den Prozess der Heimunterbringung und die weitere
pädagogische Arbeit einbeziehen. Die Wohngruppe für Kinder und
Jugendliche initiiert eine auf die individuelle Bedürfnislage der jeweiligen
Familie ausgerichtete aktive und kooperative Familien- und Elternarbeit, die
Impulse für neue oder veränderte Entwicklungsprozesse in der Familie anregt
und unterstützt.
Unser vorrangiges Ziel basiert darauf, dass wir Familien so unterstützen,
dass sie aus Gefühlen von Versagen und fehlender Kontrolle zu neuen
Gefühlen von Kompetenz gelangen und Vorstellungen entwickeln, wie sie
vorankommen können. Wir versuchen gemeinsam mit den Familien andere
Möglichkeiten zu entdecken und auszuprobieren, um alte Fähigkeiten zu
reaktivieren und neue Fertigkeiten zu entwickeln.
Wir betonen von Beginn an wie elementar die Zusammenarbeit mit den Eltern
ist und welch enorme Bedeutung dies für die zukünftige Entwicklung ihrer
Kinder hat. In der Praxis bedeutet dies, dass die Eltern weitgehend in alle
Belange und Entscheidungen ihrer Kinder einbezogen werden.
Mittels einer aktiven und kooperativen Zusammenarbeit mit den Eltern und
durch kontinuierliche transparente Informationen über das Befinden und die
aktuelle Entwicklung des Kindes in der neuen Lebenswelt „Wohngruppe“
fühlen sich die Eltern in der Regel in ihren elterlichen Kompetenzen und ihrer
Verantwortung respektiert und unterstützt, wobei sich eine aktive Vernetzung
von familialer und Wohngruppen-Lebenswelt konstituiert.
Standard: regelmäßige Gespräche:
- 4- wöchentliche Gespräche (Kinder und Jugendliche sind in der Regel an
den Gesprächen beteiligt, falls nicht gibt es eine offene und transparente
Übermittlung. der Gesprächsinhalte); zusätzlich regelmäßige informelle
Gespräche in der Abhol- und Bringsituation nach Wochenend- und
Ferienbeurlaubungen.
- Ort: in der Gruppe (im ASK) oder Hausgespräche.
- In der Regel zwei Personen, verantwortliche(r) Mitarbeiterin und
systemische Fachkraft des Beratungsdienstes, Eltern
Kind/Jugendliche(r) ; je nach Einzelfall auch unterschiedliche Setthings
mit unterschiedlichen familiären Subsystemen.
- Besonders in Krisensituationen werden zusätzlich sehr zeitnah
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 19 18.01.2006

Einbindung des
familiären Umfeldes
Gespräche vereinbart, um gemeinsam mit den Kindern/Jugendlichen und
ihren Eltern zu einer Lösungsorientierten Planung zu kommen.
Weiterhin sind alle Eltern/Familien neben den offiziellen Gesprächsterminen
auch zu regelmäßigen geplanten Besuchen bis hin zu Übernachtungen in der
Gruppe; allerdings besteht auch das Angebot zu spontanen kurzfristigen
Besuchsterminen bei Bedarf.
Verbindliche Besuche der einzelnen Familien in der Gruppe gibt es
grundsätzlich anlässlich von Geburtstagen der Kinder/Jugendlichen;
verbindliche regelmäßige Treffen aller Familien in der Gruppe gibt es im
Sommer zum gemeinsamen Grillen und vor Weihnachten zu einer
gemeinsamen „Weihnachtsfeier“.
Neben diesen Gesprächsangeboten und geselligen Begegnungen werden die
Eltern sehr individuell verantwortlich in das Alltagsleben ihrer Kinder
einbezogen:
- Begleitung und Unterstützung in der Hausaufgabenzeit,
- Begleitung bei Arzt- und Krankenhausbesuchen,
- Einkaufen von Kleidung,
- Gestaltung der Freizeit,
- Teilnahme an schulischen Terminen etc.
Grundlagen der Zusammenarbeit:
• Team und Eltern arbeiten gemeinsam an der Erziehung der Kinder und
Jugendlichen; die gemeinsame Arbeitsbasis ist die Sorge um das Wohl
des Kindes, des/der Jugendlichen und dessen Entwicklung.
• Die Anerkennung der elterlichen Rechte und Fähigkeiten; die Akzeptanz
der Eltern als Personen mit unterschiedlichsten Interessenlagen und
Bedürfnissen.
• Grundsätzliche Aufgabe des Teams ist es die Eltern in ihrer
Erziehungsfunktion zu unterstützen, um ihre elterlichen Aufgaben zu
stabilisieren bzw. wieder wahrnehmen zu können, ihre Autorität wieder
zu erlangen und alternative Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
• Das Team und die Eltern gehen eine Partnerschaft auf Zeit ein, um in
der Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu kooperieren.
Partnerschaftliche Beziehungen setzen Offenheit, Transparenz und
Wertschätzung voraus und die grundlegende Einstellung auch in
schwierigen Situationen miteinander zu kooperieren.
• Eine annehmende Haltung gegenüber den Eltern, die diese unterstützt
und berät und ihnen die Verantwortlichkeit für ihr Kind überlässt ist von
wesentlicher Bedeutung.
• Wichtig ist zudem eine ausgeprägte Sensibilität bezüglich der
Lebenssituation und der Problemlage der jeweiligen Familie.
• Akzeptanz des elterlichen Wertesystems (soweit das Kindeswohl nicht
gefährdet ist) und Anpassung der Interventionen an die individuellen
Gegebenheiten der Familie.
• Offenheit, Transparenz und Klarheit.
• Individuelle Gestaltung der Familien- und Elternarbeit.
• Die Autonomie der Familie wird in der Zusammenarbeit respektiert.
• Kritik an der Institution und Kooperation wird zugelassen und
gemeinsam kritisch reflektiert.
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 20 18.01.2006

• Gemeinsamer Kontrakt: Heimfahrten, Gesprächstermine, Regelungen
bzgl. Verantwortlichkeiten, Absprachen, Infos, Hilfepläne.
• Vertraulichkeit.
• Regelmäßige gemeinsame Hilfepläne.
• Gemeinsame Zielvereinbarung von Familie, Jugendamt und Heimgruppe.
Schwerpunkte der Arbeit
Kontinuierlicher Prozess des intensiven Joinings mit der Familie, was vor
allem eine Beziehungsstiftende Funktion hat:
- Das Annehmen der Familie.
- Die Begleitung der Familie.
- Hohe Flexibilität.
- Inhalte am Bedarf der Familie orientieren.
- Eltern Raum geben, um eigene Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche
anzusprechen.
Erziehungsberatung- pädagogischer Schwerpunkt:
- Reflexion von alltäglichen Erziehungssituationen (aufarbeiten und
reflektieren bisheriger Verhaltensmuster),
- Reflexionen des Erziehungsstils, normativer Wertungen/Haltungen und
Problemanalysen.
- Erziehung üben und Alternativen entwickeln und einüben (entwickeln
und einüben neuer konstruktiver Verhaltensalternativen).
- Mittels Anforderungen, Verschreibungen und Modelllernen streben wir
gemeinsam mit den Eltern an, Erziehung zu üben.
Verbindlichkeiten herstellen:
- Klärung von Meinungen/Positionen.
- Vereinbarungen treffen und Zuständigkeiten klären (Regeln der
Zusammenarbeit auch im Alltag, Zuständigkeiten für die Kinder und
Jugendlichen klären bzgl. Schule, Medizin. Versorgung, Kleidung, Hol-
und Bringsituation, zeitliche und inhaltliche Strukturierung von
Gesprächen, Umgang mit dem Kind/Jugendlichen, Ziele absprechen).
Therapeutischer Schwerpunkt:
- Angebote zur eigenen Reflexion (zur Identitätsstärkung, um die eigene
Position zu klären).
- Familiengeschichte besprechen (Biografiearbeit).
- Beziehungsmuster, Konfliktverhalten – Konfliktsituationen analysieren.
- eigene Befindlichkeiten thematisieren.
Themenschwerpunkte:
- Fehlender Elternteil
- Nähe und Distanz
- Grenzen
- Ablösung
- Gegenseitige Erwartungen
- Biografiearbeit
- Gewalt und Aggression
- Sucht
- Schulische und berufliche Entwicklung
- Trennung
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 21 18.01.2006

Krisenintervention
Beendigung der Hilfe und
Nachbetreuung
- Loyalitätskonflikte, Triangulierungen
- Delegation (Kind übernimmt Ausgleichs-, Entlastungs- und
Stützfunktion für Defizite der Eltern)
- Parentifizierung
- Störung von Generationsgrenzen, Verstrickung, Pseudoharmonie,
Pseudofeindschaft
Siehe Punkt 4.2.3.
Akute Kriseninterventionen werden im Regelfall durch die päd.
Mitarbeiterinnen der Gruppen durchgeführt, bei Beteiligung der
Herkunftsfamilien an der Krise mit Unterstützung des Beratungsdienstes.
Der zuständige Erziehungsleiter wird gleichzeitig informiert, wenn sich die
Krisensituation innerhalb der Dienstzeit ereignet. Es erfolgt eine Absprache
über mögliche und wünschenswerte Interventionen. Handelt es sich um eine
nachhaltige Krise, die die Entwicklung des Kindes über den Tag hinaus
belastet, übernimmt der Erziehungsleiter die Koordination und veranlasst
eine gezielte Zusammenarbeit der einzelnen Funktionsbereiche der
Einrichtung ( Beratungsdienst, Fachdienst für Traumata, Erzieherteam, in
schwerwiegenden Fällen Einrichtungsleiter) und sichert eine Kooperation mit
den externen Fachkräften (Jugendamt, Schule, Suchtberatung usw.).
Bei Krisen außerhalb der Dienstzeit wird die bestehende Rufbereitschaft der
Leitung einbezogen, wenn die Krise dies erfordert. Der Grundsatz ist auch
hier, dass zunächst die Mitarbeiter der Gruppe für Kriseninterventionen
zuständig sind und die Rufbereitschaft aktivieren müssen, wenn sie selbst
nicht in der Lage sind die Krise zu bewältigen oder die körperliche
Unversehrtheit oder das Leben eines Kindes in Gefahr ist (z.B. bei
Suizidverdacht). Die Einbeziehung der Rufbereitschaft ist in einer
Dienstanweisung konkretisiert. Die Rufnummer hängt in der Gruppe offen
aus und die Kinder / Jugendlichen sind aufgefordert ebenfalls davon
Gebrauch zu machen, wenn der Mitarbeiter (evtl. aus gesundheitlichen
Gründen) daran gehindert ist.
Rückkehr in die Familie:
Bei dieser Form der Beendigung der Hilfe wird über die päd. Mitarbeiter der
Gruppe und dem Beratungsdienst eine individuelle Planung unter Beteiligung
der Eltern und des Jugendamtes vorgenommen. Im Regelfall werden die
Beratungsgespräche mit den Eltern auf diesen Punkt focussiert und die
Besuche des Kindes in der Familie gesteigert. Über unseren ambulanten
Dienst ist eine nachfolgende Betreuung der Familie möglich, wenn die
Notwendigkeit besteht und eine Kostenzusicherung des Jugendamtes vorliegt.
Verselbständigung:
Für die Verselbständigung stehen differenzierte Angebote zur Verfügung:
• Gesteigerte Selbstversorgung in der Gruppe,
• ab 16 Jahren Appartements innerhalb des Kinderdorfes mit
Selbstversorgung und Außengeleiteter Betreuung
oder
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 22 18.01.2006

• Betreutes Wohnen in einer Einzel-Wohnung oder des Kinderdorfes oder in
einer eigenen Wohnung
4.2.3. Leitlinien der diagnostischen, therapeutischen und medizinischen Leistung sowie deren Umsetzung / methodische
Orientierung.)
4.2.3.1. Leitbild/Leitlinien
Leitbild und Leitlinien der systemischen Therapie und Beratung
In Ergänzung der Leitbilder unter 4.2.2.1 leiten uns die folgenden
fachspezifischen Grundannahmen:
Nach der Theorie des Konstruktivismus lässt sich keine objektive Aussage
darüber machen, wie ein System „wirklich ist“, da die Beschreibung der
Wirklichkeit bzw. des Systems abhängig ist vom Standpunkt des Betrachters,
d.h. seinen Erkenntnismöglichkeiten, seinem Kontext sowie seinen
sprachlichen Möglichkeiten. Somit ist Wirklichkeit nicht objektiv, sondern das
Resultat subjektiver Konstruktionsprozesse.
Soziale Systeme (z.B. Familiensysteme) erzeugen, regulieren und erhalten
sich selbst, was bedeutet, dass menschliche Erkenntnis aus privaten
Erfahrungen resultiert und subjektgebunden ist. Menschen sind also nicht
von außen steuerbar, sie lassen sich nicht zu einem angestrebten Verhalten
veranlassen. „Instruktive Interaktion“ ist nicht möglich.
Die systemische Sichtweise geht davon aus, dass die Entstehung und
Aufrechterhaltung psychosozialer Phänomene (wie z.B. Probleme und
Symptome) nicht als lineare, sondern nur als zirkuläre
Wechselwirkungsprozesse beschrieben werden können. Probleme oder
Symptome können also nicht linear kausal, d.h. in Kategorien von Ursache
und Wirkung erklärt werden, sondern nur als rekursiver
Wechselwirkungsprozess innerhalb eines (z.B. Familien-) Systems.
Menschen sind Teilnehmer an lebenden sozialen Systemen. Alle Teilnehmer
solcher Systeme sind miteinander verbunden und beeinflussen sich
wechselseitig. Menschliches Verhalten und Erleben ist demnach
entscheidend beeinflusst durch die Wechselwirkungen in dem jeweiligen
Beziehungskontext, in dem sie auftreten.
Von daher sind Menschen Kontextpersönlichkeiten, d.h. unterschiedliche
Erlebnisweisen werden durch die Regeln und Organisationsmuster des
jeweiligen Kontextes stark beeinflusst. Somit können Erlebnis- und
Verhaltensweisen von Menschen, auch solche, die zunächst als
unverständlich, uneinfühlbar oder pathologisch erscheinen als sehr
angemessen und „kluge“ Handlungen verstanden werden, bezogen auf den
Kontext, der den Betroffenen als bedeutsam erscheint. Insofern bekommen
alle Phänomene menschlicher Wahrnehmung ihre Bedeutung immer in ihrem
Kontext, werden also nicht als Phänomene an sich wahrgenommen.
Die innere Landkarte von Menschen, also ihre Glaubenssysteme, ihre Art der
Bedeutungsgebung für Phänomene der Welt, bestimmt ihr Verhalten. Das
Verhalten wiederum wirkt sich - bestätigend oder verändernd - auf diese
Bedeutungsgebung aus. Menschliche Beziehungen lassen sich – wie oben
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 23 18.01.2006

erwähnt - als zirkuläre Wechselwirkungsprozesse (im Gegensatz zu Ursache-
Wirkungs-Prozessen) beschreiben, d.h. dass z.B. nicht nur die Vergangenheit
Auswirkungen auf die Gegenwart und Zukunft der Erlebensgestaltung von
Menschen hat, sondern in zirkulärer Weise auch die Gestaltung von
Gegenwart und Zukunft die Sichtweise und Bedeutung von Vergangenheit
beeinflusst.
Daraus ergeben sich Realitätskonstruktionen, die weder absolut richtig noch
absolut falsch sind. Vielmehr sind Realitätskonstruktionen das Ergebnis der
Art, wie Bedeutungen auf Erlebnisphänomene projiziert worden sind und
welche Schlussfolgerungen für das Verhalten und emotionale Reagieren
daraus gezogen werden konnten. Daher können Realitätskonstruktionen
jeweils durch Neuorientierungsprozesse und eine Fokussierung der
Aufmerksamkeit auf andere Perspektiven verändert werden, so dass z. B.
konstruktive Lösungen daraus entwickelt werden können.
4.2.3.2. Umsetzung Für die Umsetzung ist eine Haltung wie nachfolgend benannt erforderlich, die
nicht nur auf den Fachdienst beschränkt sein darf, sondern sich im Verhalten
jedes einzelnen Mitarbeiters widerspiegeln muss. Es bedarf also einer
fachlichen und ethischen Konsensbildung innerhalb der Mitarbeiterschaft.
Die Erreichung und Aufrechterhaltung dieses Zustandes ist ein andauernder
Prozess und zu keinem Zeitpunkt abschließend erreicht:
- Neutralität bedeutet eine respektvolle und wertschätzende Haltung
gegenüber allen am Familiengespräch Beteiligten, mit dem Ziel, ein
tragfähiges Arbeitsbündnis herzustellen. Hierbei wird zugleich die
Verantwortlichkeit und ggfs. Parteilichkeit für das anvertraute Kind
berücksichtigt, wenn das Kindeswohl (Gefahr für Leib und Psyche des Kindes)
gefährdet ist. Dies bedeutet, dass der Berater sowohl seine eigene Meinung
äußern darf, als auch, dass er keinesfalls physische und psychische Gewalt
(körperliche und seelische Misshandlung, sexueller Missbrauch,
Vernachlässigung etc.) toleriert. Insofern arbeitet der Berater kongruent, d.h.
es kann sein eigenes Erleben in den Prozess mit einbringen, wenn dies
angezeigt ist. Die Kongruenz, die Echtheit trägt dazu bei, dass ein
vertrauensvolles Verhältnis zur Familie entsteht und bestehen bleibt.
- Kundenorientierung begreift den Klienten als kundig. Der Klient äußert, was
er möchte, was für ihn hilfreich ist, welche Ziele er hat. Nach diesem
Verständnis wird die Institution bzw. der Therapeut zum Anbieter einer
Dienstleistung. Gleichwohl hat die Zusammenarbeit mit den Familien ein
therapeutisches bzw. veränderndes, auf inneres Wachstum gerichtetes Ziel,
ohne dass es sich hierbei um Therapie im engeren Sinne handelt.
- Lösungs- und Ressourcenorientierung geht davon aus, dass wenig
Kenntnisse und Erklärungen über ein Problem notwendig sind, um eine gute
Lösung zu finden im Sinne einer Ursachenforschung. Im Beratungsgespräch
wird bei bereits vorhandenen effektiven Kompetenzen angeknüpft und
versucht, diese im Sinne einer Lösungsorientierung auf weitere
Handlungsfelder auszudehnen. Klienten fällt es leichter an bereits erprobten
und erfolgreichen Lösungsstrategien anzuknüpfen statt symptomatisches
Verhalten zu verändern oder zu beenden. Die Ressourcenorientierung meint
die Betonung der Fähigkeiten und Stärken des Klienten in seinem (Familien-)
System. Das System selbst verfügt über die Ressourcen, eine für sich
zufriedenstellendere Lösung zu finden. Auch Symptome oder Probleme können
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 24 18.01.2006

als Ressource gesehen werden, d.h. sie sind zu einem bestimmten Zeitpunkt
eine (noch) nützliche Lösungsstrategie.
- Zielorientierung ist ein weiteres Merkmal der systemischen Therapie, was
bedeutet, dass mit dem Klienten in Bezug auf ein Problem, Symptom,
Fragestellung ein mit genauen Verhaltensbeschreibungen versehenes
konkretes Ziel entwickelt bzw. formuliert wird, welches in einem
überschaubarem und realistischem Zeitraum vom Klienten zu erreichen ist.
Damit ist dann auch das Ende der Beratung definiert.
- Kontextbezogenheit von Phänomenen wird in der systemischen Therapie
besonders berücksichtigt.
Der aus dem Fachdienst: Systemische Beratung den Wohngruppen
zugeteilten Stellenanteil von 0,3 ist personell zugeordnet. Die
Mitarbeiterinnen des Fachdienstes, die regelmäßig in die Fallbezogenen
Teamgespräche nach dem systemischen Konzept involviert ist, gehört als
externes Teammitglied zum Team der Wohngruppe.
Die Aufgabe des Fachdienstes ist:
• die Reflektion und Diskussion durch einen Außenblickwinkel zu
erweitern und anzuregen
• den Blick auf das Gesamtsystem zum festen Bestandteil der
Prozessplanung werden zu lassen
• die spezielle fachliche Qualität (systemische Familientherapie) in
die Arbeit der Wohngruppe mit einfließen zu lassen
• darauf zu achten, dass den Familien Wertschätzung
entgegengebracht wird und sie sich partnerschaftlich in die
Erziehung ihrer Kinder miteinbezogen erleben
Durch die generellen Aufgabenschwerpunkte des Fachdienstes, nämlich
Beratung der Gruppen in Form von systemischer Intervision, mitgestaltende
Funktion in der Arbeit mit der Herkunftsfamilie des Kindes sowie die
Berücksichtung des Kontextes Institution ASK und weiterer größerer Systeme
wird das Kind in seinem Gesamtsystem gesehen, um ihm so hilfreiche
Entwicklungschancen bieten zu können. Indem alle am Erziehungsprozess
Beteiligten einen gemeinsamen Auftrag und ein gemeinsames Ziel
formulieren und Loyalitätskonflikte zwischen ASK und der Herkunftsfamilie
für das Kind möglichst spannungsarm gehalten werden, kann das Kind sich
auf sich selbst und seinen Entwicklungsweg konzentrieren.
Diagnostisches Vorgehen Im Gegensatz zur klassischen psychologischen Diagnostik, die von der
Annahme ausgeht, dass dem Wissen um eine objektive Problemerhebung und
Problemdefinition die "richtige" Behandlung nachfolgt, geht es bei dem
systemisch-familientherapeutischen Ansatz um die subjektive Beschreibung
sowohl von Situationen, die als problematisch bzw. abweichend von der
Normalität der Familie wahrgenommen werden, wie auch um Stärken,
Kompetenzen und Fähigkeiten der Familie insgesamt sowie der einzelnen
Familienmitglieder.
Entsprechen gehören zu den regelmäßige Arbeitsmethoden:
• Klärung des Überweisungskontextes, der Erwartungen und der Aufträge
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 25 18.01.2006

Therapieverfahren und
Indikation
der Familie
• Exploration des Familiensystems durch Familiengespräche und,
Ressourcen-Orientiertes Genogramm (zur Erfassung der wichtigsten
Daten der einzelnen Familienmitglieder)
• Systemanalyse (Family-Map, d.h. Erstellen einer "Familienlandkarte" zu
Strukturen und Beziehungen in der Familie)
• Beschreibung der Familiendynamik
• Beschreibung des Problemsystems)
• Entwicklung von Hypothesen in Bezug auf das Familiensystem, das
erweiterte System/Lebensfeld des Kindes sowie das Problemsystem auf
der Grundlage aller zur Verfügung stehenden Informationen
• Hypothesenbildung, Strategienbildung hinsichtlich des pädagogischen
Handelns mit dem Kind und der Zusammenarbeit mit der
Herkunftsfamilie
Obligatorisches Angebot:
Alle Familien erhalten Familienberatungsgespräche nach der o.a.
systemischen Theorie und Methodik:
• Systemische Interviewtechniken:
- Fragen zu Wirklichkeitskonstruktionen
- Fragen zu Möglichkeitskonstruktionen
- Fragen zu Problem- und Lösungsstrategien
• Zirkuläre Fragetechnik
• Rituale
• Rollenspiel
• Aufgaben
• Nonverbale Techniken: Familienskulptur, Familienbrett
Therapie-Evaluation Wie bereits bei dem Abschnitt Diagnose festgestellt, wird der Therapieverlauf
zu jedem Zeitpunkt des Prozesses evaluiert und dokumentiert.
Im Sinne der Qualitätssicherung werden die Familien im Rahmen der
Elternabende immer wieder um Feed-back zu bestimmten Themen bzw.
Angeboten der Wochengruppe gebeten.
Die Ziele und Inhalte der Zusammenarbeit mit der einzelnen Familie werden
sowohl in regelmäßigen Bilanzierungs- und Hilfeplangesprächen als auch
den Abschlussgesprächen fortlaufend überprüft.
4.2.4. Kooperation
4.2.4.1. Schulen Regelmäßige und intensive Kooperation mit den Schulen (Grundschulen,
Sonderschulen, Haupt- und Realschulen, Gymnasien in der Stadt Hanau und
der näheren Umgebung)
• Regelmäßige Gespräche mit den Klassenlehrern und Fachlehrern
(mindestens 2 verbindliche Termine pro Schulhalbjahr)
• Teilnahme an Elternabenden in Absprache und unter Beteiligung
der Eltern
• Gruppenübergreifende Kontakte mit den umliegenden Schulen
durch die Einrichtung
• Im Einzelfall: Unterstützung und Begleitung von integrativen
Maßnahmen zur Wiedererlangung der Schulfähigkeit und
Wohnunggruppe Großkrotzenburg Seite 26 18.01.2006

4.2.4.2 Ausbildungsstätten
4.2.4.3. Örtliches und/oder
Fallzuständiges
Jugendamt
4.2.4.4. Sonstige
(Interne/externe)
Integration in die Schule
Unterstützung bei der Suche nach Lehrstellen und
Beschäftigungsverhältnissen
Kooperation mit externen Berufsvorbereitungs- und
Ausbildungsstätten/Berufsschulen:
• Verbindliche regelmäßige Gesprächstermine
• Regelmäßige telefonische Rückfragen
• Kurzfristige Termine bei Krisen
Regelmäßige Kontakte und Begleitung der Jugendlichen zum Arbeitsamt
a) Institutionelle Ebene
Enge Kooperation mit dem örtlich zuständigen Jugendamt, Aushandlung der
Entgeltvereinbarungen Fallbezogene Kooperation
Transparenz gegenüber dem örtlichen Jugendamt über die Angebote des
Albert-Schweitzer-Kinderdorfes
b) Fallbezogene Kooperation
Direkter Kontakt mit dem fallverantwortlichen Mitarbeiter des Jugendamtes
durch die Gruppenleiterin und die Erziehungsleitung
Regelmäßige Hilfeplangespräche (Grundplanung nach 6 – 8 Wochen,
Aufbauplanung in halbjährlichem Turnus)
Unterstützung des Jugendamtes in der Hilfeplanung durch Vorbereitung
eines Erziehungsplanungsprotokolls, durch Informationen und Vorschläge für
Zielabsprachen und Entwicklung von Perspektiven
Bei Krisen: intensivere und häufigere Telefonate und Gespräche
Im Einzelfall: Helferkonferenzen
Umsetzung der Ziele der Hilfeplanung durch das Team in Kooperation mit der
Gruppenleiterin (der systemischen Beratung) und dem fallverantwortlichen
Mitarbeiter und der Erziehungsleitung
Interne Kooperation
• Regelmäßige Kooperation mit EL, EZL, BD (Fachdienste),
musikalische Förderung, flexiblen Hilfen, mit anderen Gruppen des
Albert-Schweitzer-Kinderdorfs, Geschäftstelle und Verwaltung
• ASK Wetzlar
Externe Kooperation
• Schulen, Schulamt
• Ausbildungsstellen
• Arbeitsamt
• Ärzte
• Fachärzte
• Kinder- und Jugendlichen-Therapeutinnen
• Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulanz in Hanau
• Zuständigekinder- und Jugendpsychiatrien
• Örtliche Vereine, Volkshochschule
• Alkohol- und Drogenberatung
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4.2.4.5. Sozialraum Stadt Hanau und nähere Umgebung
• Beratungsstelle Lawine (Beratungs- und Präventionsstelle gegen
sexuelle Gewalt)
• Beratungsstelle Chamäleon (Beratung und Therapie für Männer,
Frauen und Jugendliche, die Kinder sexuell misshandeln) in
Frankfurt
• Verein zur Förderung der Jugendgerichtshilfe e. V. in Hanau
• Sprungbrett e. V./(Jugendgerichtshilfe)
• Zentrum für Psychotraumatologie Frankfurt
• Polizei
Die vielfältigen sozialen und kulturellen Angebote in der Stadt Hanau und
Umgebung werden genutzt. Besonders die Integration in Vereine werden
angestrebt.
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4.2.5. Interne Reflexions- und Qualitätsaspekte
4.2.5.1. Definition fachlicher
Standards und
Prozeduren
Es besteht der Grundsatz, dass Entscheidungen soweit wie möglich
dezentralisiert werden.
Alle pädagogischen und therapeutischen Fragen im Einzelfall werden auf der
jeweiligen Fachebene in Team und Fallgesprächen entschieden.
In der Pädagogischen Konferenz bestehend aus Erziehungsleiter und
Gruppenleiter werden Rahmenabsprachen über Alltagfragen und
Qualitätsfragen (z.B. Prozessabsprachen) getroffen
In den jährlich stattfindenden Teamklausuren (mindestens 2
Tagesveranstaltungen) werden Erfahrungen ausgetauscht und Änderungen
bzw. Neuerungen miteinander diskutiert und beschlossen. Hier nehmen die
pädagogischen Mitarbeiter der Gruppe, Beratungsdienst,
Erziehungsleiterinnen und Einrichtungsleiter teil
Fragen die schneller zu klären sind, werden über die bestehende
Dienstbesprechungsstruktur abgewickelt.
Für jeweilige Schwerpunktthemen werden Arbeitsgruppen gebildet.
Inhouse- Fortbildungen, die Schwerpunkte unserer Arbeit behandeln
(systemisches Arbeiten, Umgang mit Gewalt und Deeskalation, Umgang mit
sexuellem Missbrauch werden als Standard regelmäßig insbesondere für
neue Mitarbeiter angeboten und haben eine standardisierende Wirkung.
In der wöchentlichen Leitungskonferenz bestehend aus Erziehungsleiter,
Einrichtungsleiter (und 14-täglich nimmt der Beratungsdienst teil) werden
neben den Fragen auf Leitungsebene die Diskussionsprozesse gesteuert und
Vorarbeiten geleistet sowie Initiativen gestaltet.
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4.2.5.2. Besprechungsstruktur
Verpflichtende Besprechungen
EL = Einrichtungsleiter
EZL = ErziehungsleiterIn
GL = GruppenleiterIN
BD - FSB= Fachdienst für
systemische Beratung
PMA = Pädagogischer
MitarbeiterIn
BD - FT = Fachdienst Trauma,
Schwerpunkt Sexuelle Gewalt
FGL = Familiengruppenleiterin
ART TEILNEH-MER TURNUS AUFGABEN
Pädagogische
Konferenz
Einzel-
Gespräch
Team
EZL, FGL, GL Zweiwöchentlich
EZL, FGL Monatlich
GL, Team, ggf. EZL
Fallgespräch GL ,BD-FSB, Team
ggf. EZL und FD FT
Mitarbeiterinnenbesprechung
Integrative
Fachkonferenz
Leitungskonferenz
I
Leitungskonferenz
II
Klausurtag
PMA aus den
einzelnen
Funktionsbereichen
in 3 AGs mit jeweils
1FGL und 1GL als
Moderatoren
EZL,GL,FGL, BD, FD,
PMA
EL und EZL
EL, EZL und BD
EL, EZL GL Team
wöchentlich
Pro Kind 1mal
pro Jahr
und bei Krisen
Aktuelle Themen
Fachthemen
Organisation,
Erziehungs- und
Gruppenleitungsfragen
Aktuelle
pädagogische,
organisatorische
Themen
Kind/Jugendliche/r
in der Gruppe und
im Herkunftssystem
6 x im Jahr Aktelle und fach-
und Gruppenspezifische
Fragen
Vierteljährlich Spezifische und
übergreifende
Fachthemen
Wöchentlich
2 x im Monat
1 bis 2x im
Jahr
Grundsatzthemen
und Rahmenabsprachen,
Einrichtungsziele
und Prozesssteuerung
Grundsatzthemen
und Rahmenabsprachen
Konzeptionelle
Fragen und
übergreifende
Themen
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4.2.5.3. Interne Dokumentation
und Berichtswesen
4.2.5.4. Qualitätsmanagement,
Verfahren, Prozesse
Verpflichtende Dokumentation:
• Erziehungsplanung
• Meldezettel über besondere Vorkommnisse
• Abrufbarkeit der zentralen Akten
• Nebenakten in der Gruppe
• Regelmäßige Niederschriften über den Entwicklungsverlauf des
Kindes/Jugendlichen sowie er Familie
• Gruppentagebuch
• Schriftverkehr
• Kassenbuchführung
Beratungsdienst und Erziehungsleiter stehen mit munterschiedlichen
Schwerpunkten im permanenten fachlichen Austausch mit der einzelnen
Gruppe. Damit wird intern ein fachliches Controlling in konstruktiver Weise
sichergestellt.
Alle Team haben eine Supervision im 14-tägl. Abstand mit einem externen
Supervisor, den sie nach Rahmenabsprache mit der Leitung selbst wählen.
Bei wichtigen fachlichen Fragestellungen sind Verfahrens- und
Prozessabläufe zur Verhaltenssicherheit aller Mitarbeiter und externer
Kooperationspartner verbindlich geregelt (z.B. Verfahrensrichtlinien zum
Umgang bei sexuellem Missbrauch).
Regelmäßige Fortbildungsplanungen für die einzelnen Funktionsbereiche zur
Sicherstellung einer qualitativen Aufgabenerfüllung sowie standardisierte
Inhouse-Fortbildungen, wie unter Punkt 4.2.5.1. beschrieben
Die klare Zielstellung der Wochengruppe macht eine kontinuierliche
Überprüfung und Evaluation erforderlich. Dies erfolgt in den jährlich
stattfindenden Klausurtagungen.
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