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Mai - Euroregion Elbe/Labe

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Fahrkartenausgabe.<br />

Dort kann man nicht nur Fahrkarten für die Busse von Student Agency erwerben, sondern<br />

vor allem einen Teil des Fahrscheinsortiments der Deutschen Bahn (DB). Angeboten werden<br />

neben den Europa-Spezialangeboten – bis auf das Hessenticket – alle Ländertickets sowie<br />

weitere Gruppenspezialangebote.<br />

Außerdem ist das Verkaufsbüro in das Reservierungssystem der Deutschen Bahn integriert.<br />

Mit der RegioJet-Fahrkartenausgabe im Prager Hauptbahnhof besteht erstmalig die<br />

Möglichkeit, DB-Spezialangebote an einem Schalter in Tschechien zu erwerben. Von<br />

Sebastian Naumann<br />

Eisenbahnromantik bald passé<br />

Noch heute fahren Schienenbusse in die entlegensten<br />

Winkel Tschechiens, doch die Nebenbahnen sollen nach<br />

und nach stillgelegt werden<br />

Eine einsame Stille liegt an diesem Sonntagnachmittag über<br />

der 7600-Einwohner-Stadt Sedlčany. Das gepflegte Bahnhofsgebäude strahlt eine gemütliche<br />

Atmosphäre aus. Der Holzgüterschuppen daneben scheint sich seit der Eröffnung der<br />

Eisenbahnstrecke im Jahr 1894 nicht geändert zu haben. Im Bahnhofsumfeld befinden sich<br />

einige Speicher. Am Bahnsteig steht der Schienenbus bereit, der von den Tschechen liebevoll<br />

„Motoráček“ genannt wird.<br />

Pünktlich zur Abfahrtsminute, die letzte Fahrkarte wurde bereits am Schalter verkauft,<br />

kommt der Triebfahrzeugführer aus dem Bahnhof und geht in den Führerstand. Der Motor<br />

startet und der Triebwagen verlässt Sedlčany rumpelnd mit seinen rund zehn Fahrgästen.<br />

Entlang geht es an Einfamilienhäusern und dem Schloss Červený Hradek. Im Führerstand<br />

fährt noch eine Kollegin des Lokführers mit, der früher Personen- und Güterzüge durch halb<br />

Böhmen gefahren hat und nun seinen Vorruhestand auf der Lokalbahn genießt. Nach der<br />

Fahrt durch ein Tal sowie über ein Feld erreicht man die Station Kosova hora, wo der<br />

Bahnsteig auf die Länge des 14 Meter langen Schienenbusses zugeschnitten ist.<br />

An dieser beschaulichen Station besteigen zwei Personen den Triebwagen. Auf dieser<br />

Strecke gibt es keinen Schaffner mehr. Im Gegensatz zu Deutschland, wo dann der Fahrgast<br />

hilflos auf einen Fahrkartenautomaten angewiesen ist, verkauft der Lokführer persönlich die<br />

Fahrkarte und führt nebenbei mit dem Fahrgast einen kleinen Plausch. Nachdem jeder seine<br />

Fahrkarte hat, führt die Fahrt mit gemächlichen 50 Stundenkilometern und dem vertrauten<br />

„klack klack“-Geräusch der Schienenstöße ins drei Kilometer entfernte Štětkovice.<br />

Bei der Einfahrt in den Bahnhof bemerkt der Lokführer einen sich hier aufhaltenden Kumpel.<br />

Zu seiner Freude muss er ohnehin aussteigen und im Bahnhof den Zug dem Fahrdienstleiter<br />

des Zielbahnhofs Olbramovice melden. Die Dienstpflicht lässt sich nun mit dem Bequemen<br />

verbinden. Das Gespräch mit dem Kumpel verlängert sich um einige Minuten, so dass der

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