Mai - Euroregion Elbe/Labe
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Ein tschechischer Abgeordneter sorgt mit einer Aufforderung zur Aussiedlung von Roma<br />
nach Haiti für Aufsehen. Der Abgeordnete von der konservativen Demokratischen<br />
Bürgerpartei (ODS) des Premiers Petr Nečas und ehemalige nordböhmische Kreishauptmann<br />
(2000 bis 2008), Jiří Šulc, hatte auf seiner Facebook-Seite ein Foto. "Hilfe für Haiti - wir<br />
schicken 200.000 neue Haitianer" hieß die Aufschrift auf dem Foto mit Roma in Anspielung<br />
an das katastrophale Erdbeben in Haiti Anfang 2010 und die Zahl der in Tschechien lebenden<br />
Roma.<br />
"Wenn Hilfe, dann eine gründliche Hilfe", stand dort weiter. Nach Angaben des<br />
Tschechischen Fernsehens (CT) war es schon mehr als ein Jahr im Internet. Šulc sagte<br />
gegenüber CT, er wisse nichts über das Foto. Er lasse es aber beseitigen, wenn es es dort<br />
gebe, versprach er. Ein längeres Gespräch lehnte der Abgeordnete ab. Mittlerweile ist das<br />
umstrittene Foto aus dem Facebook-Profil von Šulc verschwunden.<br />
"Rassistische Attacke"<br />
Laut dem Direktor der Regierungsagentur für soziale Eingliederung von Roma, Martin<br />
Šimáček, schüren derartige Fotos Spannungen in den Regionen. Damit meinte er<br />
insbesonders Nordböhmen, wo viele Roma leben. "Es handelt sich um eine rassistische<br />
Attacke gegen die Roma-Population in der Tschechischen Republik. Außerdem ist es<br />
unannehmbar angesichts dessen, was in Haiti passiert ist", sagte Šimáček.<br />
Šulc hatte bereits früher wegen rassistischer Bemerkungen Probleme. Vor den<br />
Regionalwahlen im Herbst 2008 ließ er Plakate mit der Parole anfertigen "Arbeitet Gadschos<br />
(Roma-Ausdruck für Nicht-Roma, Anmerkung), damit es uns besser geht". Die Polizei<br />
befasste sich damals damit, allerdings legte sie den Fall später ab mit der Begründung, dass<br />
nichts Rechtswidriges passiert sei. (Ag.)<br />
AUF EIN WORT<br />
Ein Projekt mit Nutzwert<br />
<strong>Mai</strong>k Brückner über die Ergebnisse des Wildapfelprojekt im Osterzgebirge<br />
Montag, 23. <strong>Mai</strong> 2011<br />
(Sächsische Zeitung)<br />
Vier Jahre nahmen Mitglieder der Grünen Liga und mehrere ehrenamtliche Helfer die<br />
Wildapfelbäume im Müglitztal genauer unter die Lupe. Dieser Einsatz hat sich gelohnt, denn<br />
die Projektmitarbeiter konnten Merkmale herausarbeiten, an Hand derer man erkennt, ob<br />
es sich bei dem jeweiligen Baum um einen reinen Wildapfel oder einen Mischling handelt.<br />
Außerdem achtete das kleine Team auch darauf, die Öffentlichkeit immer wieder über seine<br />
Arbeit zu informieren. Dabei nutzte es Naturmärkte und die SZ. Das zahlte sich aus, denn die<br />
Sympathie für den „Holzapfel“, wie der Apfel auch landläufig genannt wird, ist gewachsen.<br />
Das ist vielleicht genauso wichtig wie die Neuanpflanzung von kleinen Bäumchen, weil vielen<br />
Osterzgebirglern bewusst geworden ist, welchen Schatz sie auf den Steinrücken, in den<br />
Wäldern und am Waldesrand stehen haben. Es bleibt zu hoffen, dass das Bewusstsein um