Mai - Euroregion Elbe/Labe
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Klärungsbedarf mit den Kommunen, sagt Fiedler unter Berufung auf den dortigen<br />
Nationalparkchef Pavel Benda. (SZ/hla)<br />
Wo sich Gott und Casanova treffen<br />
Von Steffen Neumann<br />
Samstag, 14. <strong>Mai</strong> 2011<br />
(Sächsische Zeitung)<br />
Am Ende war er doch nicht zur Vernissage gekommen. Allein<br />
sein Name hatte Glanz im verschlafenen Städtchen Duchcov<br />
(Dux) versprochen: Karel Gott. Aber die Goldene Stimme aus<br />
Prag hatte seine Bilder hinterlassen. 40 Aquarelle versehen<br />
mit dem klangvollen Namen hängen nun in der Galerie<br />
„Giacomo“. Der Schlagersänger hatte eigentlich letztes Jahr<br />
bei einem Konzert auftreten sollen, musste aber aus gesundheitlichen Gründen passen.<br />
„Damals kam der Gedanke auf, seine Bilder auszustellen“, erzählt Marian Hochel.<br />
Neuer Schlossherr, neue Ideen<br />
Der Kunsthistoriker ist seit Jahresbeginn Schlossherr in Duchcov. Seitdem weht durch die<br />
Barockgemäuer ein merklich frischer Wind, denn Hochel hat unkonventionelle Ideen. So<br />
gehen die Erlöse aus den Eintrittsgeldern und dem Verkauf des ersten Bildes in einen<br />
Stiftungsfonds zur Rettung eines Monumentalfreskos des bedeutenden Barockmalers<br />
Wenzel Lorenz Reiner.<br />
Das Fresko befand sich an der Decke der ehemaligen Maria-Himmelfahrts-Kapelle des<br />
Barockspitals, das 1958 abgerissen wurde, weil darunter Braunkohle vermutet wurde. „Das<br />
war ein schwerer Verlust. Das Spital war gewissermaßen die Fortführung des Schlossareals<br />
nach Westen. Erst später stellte man fest, dass unter Duchcov keine Kohle liegt“, schildert<br />
Hochel das tragische Schicksal.<br />
Das Fresko von Reiner mit einer Abbildung der Heiligen Dreifaltigkeit wurde vor dem Abriss<br />
abgenommen und später in einem eigens dafür erbauten Pavillon installiert. Doch der<br />
eigenwillige Betonbau im Schlosspark ist als Ausstellungsort eines Barockfreskos ungeeignet.<br />
Das Kunstwerk ist in nur 30 Jahren zusehends verfallen.<br />
Die Farben sind teils zur Unkenntlichkeit verblasst, erste Teile sind herausgebrochen. „Mit<br />
dem Fresko muss bald etwas passieren, sonst ist es verloren“, appelliert Hochel. Da jedoch<br />
wie immer Geld fehlt, kam der junge Historiker auf die Idee mit dem Stiftungsfonds. Etwa<br />
eine halbe Million Euro muss zusammenkommen, um den Pavillon umzubauen und das<br />
Fresko zu restaurieren. Zusätzlich zu den Gott-Bildern organisiert das Schloss daher erstmals<br />
nach zehn Jahren wieder Führungen durch den Pavillon, der ansonsten geschlossen ist.<br />
Bauarbeiten am Südflügel